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Offizielles Fachmagazin des Energie- beraterverbands 9. Jahrgang ISSN 2192-3388 ZKZ 18323 05 18 Das Fachmagazin unabhängiger Energieberater Novelle des GEG (S. 6) Marktübersicht Wärmepumpen (S. 12) Gebäudeschäden – Teil 2 (S. 23) Wärmepumpen Innovationen – Praxisbeispiele

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Energie KOMPAKT – 04/2018

Offizielles Fachmagazin des Energie-

beraterverbands

9. J

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ISSN

2192-3

388

Z

KZ 1

8323

05 18Das Fachmagazin unabhängiger Energieberater

Novelle des GEG (S. 6)

Marktübersicht Wärmepumpen (S. 12)

Gebäudeschäden – Teil 2 (S. 23)

WärmepumpenInnovationen – Praxisbeispiele

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Wärmedämmverbundsysteme

Info-Blog• Fakten • Hintergründe • Meinungen

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Energie KOMPAKT – 05/2018

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Müssen wir uns um unsere Zukunft sor-gen machen? Ich denke nein, allerdings sollten wir uns durch die offensichtliche Vollbeschäftigung der Energieberater/innen nicht blenden lassen. Beratungen und Bestätigungen zu staatlichen För-derprogrammen orientieren sich an den Merkblättern und Förderbedingungen. Auch die Lehrinhalte von Fort- und Wei-terbildung sind meist angelehnt an die Expertenliste für die Förderprogramme des Bundes. Hand aufs Herz, wer hat nicht schon bei seiner Fortbildungsplanung auf die anrechenbare Unterrichtseinhei-ten geschielt und nicht auf Inhalte die für unsere Beratungskompetenz sinnvoll sind? So bilden wir uns in Themen wei-ter, die wir benötigen um unseren Ein-trag zum Beispiel in der Expertenliste zu verlängern. Dabei bleiben eventuell die Zukunftsthemen die unsere Kunden inte-ressieren auf der Strecke.

Doch was sind die Themen, die unsere Kunden Interessieren? Das können wir nur herausfinden, indem wir unseren Kunden aufmerksam zuhören. Smart Home, Smart Grid, Konnektivität, Eigenstromerzeu-gung, Speicherung, Eigenstromnutzung, das könnten einige der Themen sein, die wir immer wieder hören. Aber auch die Themen Mobilität und alternative Antrie-be sind nicht zu vernachlässigen. Beim Aktionstag Elektromobilität in Stuttgart, am Stand des GIH, wurden an uns Fragen genau zu diesen Themen gestellt.Zukunft der Energieberatung bedeu-tet aber auch, dass wir am Markt wieder mehr ganzheitliche Energieberatungen durchführen. Wir müssen die Fähigkeit entwickeln, diese Dienstleistung dem Kunden anzubieten und zu verkaufen. Noch eine Anmerkung kann ich mir nicht verkneifen: das Ausstellen einer BzA für KFW-Programme ist eine Dienstleistung

zu einem Förderprogramm, aber keine ganzheitliche Energieberatung. Zukunft der Energieberatung bedeutet auch, dass wir mit dem GIH als einfluss-reiche Interessensvertretung gemeinsam am Berufsbild Energieberater/in arbeiten. Hierzu gehört auch, welche Wissens-gebiete und Tätigkeitsfelder abgedeckt werden sollen, welche Zuständigkeitsbe-reiche wir abdecken sollten und welche Dienstleistungspakete geschnürt werden müssen. Allem voran schwingt die Frage mit, was erwarten unsere Kunden vom Energieberater/in.Liegt die Zukunft der Energieberatung in der Moderation von energieeffizienten Maßnahmen, auch Sektoren übergrei-fend? Freue mich auf die Rückmeldungen.

Dieter BindelStellvertretender Vorsitzender

GIH-Bundesverband

Zukunft der Energieberatung

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INHALT

Rekordjahr für die Wärmepumpe

Energieausweise sind zahnlose Tiger

Gebäudeschäden – Teil 2

8

12

23

3 EDITORIAL

6 POLITIK 6 Absage an den klimaneutralen

Gebäudebestand? 8 Energieausweise sind zahnlose Tiger 10 Energetische Maßnahmen zum Nulltarif

11 ENBAUSA.DE 11 Tübingen macht bei Neubauten KfW 55

und PV zur Pflicht

12 SCHWERPUNKT: WÄRMEPUMPE

12 Rekordjahr für die Wärmepumpe 19 Sanierte Wohnanlage

23 RECHT 23 Gebäudeschäden – Teil 2

26 PRAXIS 26 Mehraufwand durch vorschnellen

Fenstertausch 28 Solarziegel – hoher Stromertrag bei

unauffälliger Dachästhetik 30 Per Neuantrag zu mehr Effizienz 31 Wärmebrücken schnell und komfortabel

berechnen 32 Bunte Bilder brauchen Expertise 34 Ausgezeichnete Optik – ausgezeichnete

Energiebilanz 36 Effiziente Heizungssanierung in

einer Schule

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05|18

Starke Stimmen setzen Kurs Richtung 2030

Bunte Biler brauchen Expertise

Gemeinsam für mehr Energieeffizienz

38

42

32 MESSEN 38 Starke Stimmen setzen Kurs Richtung 2030 38 Energiewelt trifft sich in Wels 39

VERBÄNDE 40 Neue Fördermitglieder 40 Sanierungsberater nachhaltiges Leben 41 und Wohnen Individueller Sanierungsfahrplan 41 in Theorie und Praxis Neuer Praktikant 41 Gemeinsam für mehr Energieeffizienz 42 Jubiläum – 20 Jahre erfolgreiche 42 Energieberatung GIH gründet wissentschaftlichen Beirat 43 Vereinsausflug nach Offenbach 43 Michael Reschke gestorben 44 Erfolgreiche Mitgliederversammlung 2018 44 Verbindung von theoretischem Wissen 45 mit Praxis und Fachaustausch Erfolgreiche Messeteilnahme 45 Veranstaltungs-Übersicht 46 Leserbrief 49

VORSCHAU & IMPRESSUM 50

ZUM TITEL (Foto: Ingrid Scheffler):

Prototyp Gasmotor-WärmepumpeBis 2013 wurden 149 Wohnungen in einem Münchner Stadtteil energetisch saniert, ihre Dachgeschosse ausgebaut und durch einen Neubau in Massivholzbauweise ergänzt. Das Kernstück des neuen Heizsystems bildet eine Gasmotor-Wärmepumpe, die Grundwasser als Wärmequelle nutzt. Diese versorgt die Nieder-temperaturheizung und erwärmt gleichzeitig das Trinkwasser effizient. Jetzt wurden die Ergebnisse des Monitoring veröffentlicht. Seite 19 bis 22

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6 Politik

Energie KOMPAKT – 05/2018

Novelle des GEG

Absage an den klimaneutralen Gebäudebestand?Unverständnis herrscht bei den Energieberatern darüber, dass die energetischen Anforderungen des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) gegenüber der EnEV 2016 nicht weiter verschärft werden sollen. Die Bundesregierung beabsichtigt, die EnEV 2016 der Europäischen Union (EU) als deutsche Version des Niedrigstenergiestandards mitzuteilen. In der EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie (EPBD) ist dieser bereits definiert. Darin heißt es: „Der fast bei null liegende oder sehr geringe Energiebedarf sollte zu einem ganz wesentlichen Teil durch Energie aus erneuerbaren Quellen – einschließlich er-neuerbarer Energie, die am Standort oder in der Nähe erzeugt wird – gedeckt werden.“

Schon in der Zusammenfassung der BMVBS-Online-Publikation Nummer 16-2012 – „Untersuchungen zur Novellie-rung der EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie (EPBD)“ – wurde eine schrittweise Anhe-bung der energetischen Anforderungen über KfW-Effizienzhausstandard 55 für 2018 und über KfW-EH40 ab 2021 emp-fohlen.Die untenstehende Tabelle stellt – über-schläglich – die Mindest-U-Werte des EnEV- Referenzgebäudes den KfW-Effizienz-hausstandards 55 und 40 und den Emp-fehlungen zum Niedrigstenergiestan-dard nach der BMVBS-Online-Publikation gegenüber.Grundsätzlich lässt sich der Niedrigst-energiestandard auf folgende Formel bringen: Je stärker gedämmt wird, des-to weniger Wärme muss zur Verfügung gestellt werden und desto eher kann die Wärme über erneuerbare Energien bei

niedrigen Temperaturniveaus (zum Bei-spiel Wärmepumpen) erzeugt werden.An den überschläglichen U-Werten für KfW 55-Standard zeigt sich, dass dieser mit relativ moderatem Mehraufwand und Beheizung über Kompakt-Wärmepum-pengeräte mit Lüftungswärmerückge-winnung umsetzbar ist. Mit Porenbeton oder Poroton-Ziegeln wäre eine Wand-stärke von beispielsweise 240 Millime-tern bei Lambda = 0,12 W/(m K) zuzüg- lich einer Dämmung von 16 bis 20 Zen-timetern [U = 0,17 – 0,15 W/ (m²K)] bei � = 0,045 W/(m K) erforderlich. Bei Ver-wendung von zum Beispiel Kalksand-stein ist eine Dämmstärke von 18 bis 20 Zentimetern [U = 0,18 – 0,16 W/ (m²K)] vorzusehen. Der Fußboden wäre bei-spielsweise mit 13 Zentimetern mit � = 0,035 W/(m K) zu dämmen. Für die oberste Geschossdecke beziehungswei-se das Dach als Holzkonstruktion sind

EnEV-Referenzgebäude KfW 55 KfW 40 (plus) Empfehlungen – Niedriegstenergie-Niveau

Anforderung H’T vs. Referenzgebäude 100 % 70 % 55 % KfW-40-Standard

Außenwand 0,280 0,196 � 0,140 0,120

Fenster 1,300 0,910 0,715 0,800

Oberste Geschossdecke 0,200 0,140 0,110 0,110

Dach/Abseiten 0,200 0,140 0,110 0,110

Kellerdecke 0,350 0,245 0,193 0,180

Wärmebrückenzuschlag 0,050 0,035 0,028 � 0,025

Dämmstärken von mindestens 24 und 6 Zentimetern bei � = 0,035 W/(m K) [U = 0,14 W/ (m²K)] einzuplanen.Für die schnelle Beantragung wurde das KfW-Effizienzhaus 55 nach Referenzwer-ten eingeführt, wonach der Energiebera-ter dies für den Kreditantrag erst einmal ohne Rechnungen beantragen und die energetische Bilanzierung später durch-führen kann.Das Ziel der Bundesregierung, den Ener-giebedarf im gesamten Gebäudebe-stand bis 2050 um 80 Prozent zu senken, scheint bei der derzeitigen Sanierungs-quote von weniger als 1 Prozent unrea-listisch. Der Monitoring-Bericht zu den KfW-Programmen Energieeffizient bauen und Energieeffizient sanieren für das Jahr 2016 dokumentiert, dass die Sanierung zum KfW-Effizienzhausstandard 55 – der auch die Sanierung zum Passivstandard mit umfasst – noch Seltenheitswert hat.

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7Politik

Energie KOMPAKT – 05/2018

Überwiegend wurden KfW-Einzelmaß-nahmen mit einem Anteil von 83 Prozent gefördert, nur 17 Prozent der geförderten Wohneinheiten wurden zu einem KfW-Effizienzhausstandard komplett saniert, davon entfielen 9,38 Prozent auf KfW-Effi-zienzhausstandard 55 bei Ein- und Zwei-Familienhäusern und 9,90 Prozent bei Ge-bäuden mit mehr als drei Wohneinheiten. Nur knapp jedes zehnte Gebäude wurde also energetisch bestmöglich saniert.Ähnliches zeigt sich auch bei den besten Neubaustandards KfW 40 (plus). Hier be-trug die Quote in Bezug auf die im Jahr 2016 neugebauten 278.000 Wohnungen (Dena Gebäudereport 2016) für den KfW-Effizienzhausstandard 55 immerhin 33,22 Prozent für KfW-EH-40 nur 4,77 Prozent und für KfW-EH 40-plus dürftige 2,40 Prozent.

FazitGrundsätzlich wäre zumindest der KfW-55-Standard auch bei ambitionierten Sanierungen zum Beispiel von Typen-plattenbauten erreichbar. Es kommt auf möglichst kompakte Gebäudeformen an, so dass die Hüllflächen auf ein Minimum reduziert werden, sowie auf eine optima-le Gebäudeausrichtung mit großen Fens-terflächen nach Süd und möglichst weni-gen, kleinen Fensterflächen nach Nord, Ost und West.Dass die energetischen Anforderungen an Neubauten im GEG nicht verschärft werden, ist nicht nachvollziehbar. Die Motivation, tatsächlich im Neubau den Niedrigstenergiestandard umzusetzen, wird dadurch torpediert.

Eileen Menz

Eileen Menz hat an der Hoch-schule Lausitz in Cottbus (jetzt BTU) im Masterstudium Klimage-rechtes Bauen und Betreiben stu-diert und 2015 die Weiterbildung Energieberatung für Baudenk-mäler absolviert. Seit 2016 ist sie freiberuflich als Energieberaterin und Planerin für Gebäudetechnik tätig.

Autor

Der Referentenentwurf des Gebäu-deenergiegesetzes (GEG) befindet sich aktuell (Ende September) in der finalen Abstimmung zwischen den zuständigen Bundesministeri-en. Aufgrund einer aus Sicht des GIH unbegründbaren Angst vor höheren Baukosten, steht im Raum, die ener-getischen Anforderungen an Gebäu-de weiter aufzuweichen. „Bereits im Koalitionsvertrag haben CDU, CSU und SPD, aus einer diffusen Angst vor Baukostensteigerungen, auf weitere Klimaschutzauflagen im Gebäudebereich verzichtet“, erinnert der GIH-Bundesvorsitzende, Jürgen Leppig. Und dies, obwohl ein Gutach-ten des Instituts für technische Ge-bäudeausrüstung Dresden (iTG) auf dem Tisch liegt, das mit der Behaup-tung aufräumt, Klimaschutzvorgaben seien der entscheidende Kostentrei-

Pläne gehen in die falsche RichtungGebäudeenergiegesetz

ber für das Bauen in Deutschland, erklärt der Energieberater. „Dass nun, quasi durch die Hintertür, womög-lich sogar eine Aufweichung des ak-tuellen Standards stattfinden soll, ist aus unserer Sicht höchst irrational. Vielmehr wird es Zeit, dass die Politik endlich beginnt, wissenschaftlichen Erkenntnissen Glauben zu schenken“ wettert Leppig. Dies gelte auch für die AfD, die derzeit unter dem Schlag-wort „energetische Zwangssanie-rung“ Front mache.

KfW-55-Standard als State of the Art

Hält man sich vor Augen, dass der Öl- preis im letzten Jahr um rund 50 Pro-zent gestiegen ist, wird schnell klar, wer mittelfristig die Zeche zu zahlen habe: die Bewohner nicht ausrei-chend sanierter Gebäude. Vor dem

Hintergrund, dass insbesondere im Neubaubereich das sogenannte KfW-55-Haus schon einfach zu erreichen sei, mute es schon fast grotesk an, die aktuell über die Energieeinsparver-ordnung (EnEV) geltenden Anforde-rungen, die in etwa dem KfW-70-Stan-dard entsprechen, aufzuweichen.Da Häuser meist von Familien gebaut werden, sei mit dem jüngst beschlos-senen Baukindergeld (Seite 10) eine neue Geldquelle entstanden. „Wenn ein Bauherr mit drei Kindern 36.000 Euro erhält, so bekommt er praktisch eine Solaranlage mit Energiespeicher plus einer besseren Dämmung zum Nulltarif“ rechnet Leppig vor.Heute müssten durch nachhaltiges Bauen und Sanieren die Weichen für einen klimaneutralen Gebäudebe-stand 2050 gestellt werden mahnt der GIH-Bundesvorsitzende an.

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Energie KOMPAKT – 05/2018

Politik

Bachelorarbeit

Energieausweise sind zahnlose TigerEine in Zusammenarbeit mit dem Energieberaterverband GIH an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen entstandene Bachelorarbeit stellt dem Gebäudeenergieausweis ein bundesweit schlechtes Zeugnis aus. Ein Fazit: Soll der Energieausweis ein wirksames Instrument werden, ist Transparenz sowie eine Ausweitung und Verschärfung von Kontrollen unabdingbar.

Die im August 2018 eingereichte Arbeit mit dem Titel „Analyse des Vollzugs der Energieausweise in den Bundesländern – eine vergleichende Studie" kommt zwar zu dem Schluss, dass der Energie-ausweis ein wichtiges Instrument zum Erreichen nationaler und internationaler Klimaschutzziele sein könnte. Allerdings sei es mit den derzeitigen Regelungen kaum möglich, ihn energiepolitisch wir-kungsvoll einzusetzen. Auch wenn die Handhabung in den verschiedenen Bun-desländern unterschiedlich sein mag, kommt die Arbeit zu dem Schluss, dass die Kontrollverfahren bundesweit unzu-reichend sind – in manchen Ländern gibt es keine entsprechenden Kontrollstellen, in anderen mangelt es bereits an einer Durchführungsverordnung zur Energie-einsparverordnung (EnEV). Außerdem

bewertet die Arbeit die Aussagekraft vor allem von Verbrauchsausweisen häufig als zu niedrig.

Weg mit dem Verbrauchsausweis!

Verbrauchsausweise sind dem GIH schon seit Langem ein Dorn im Auge: Sie wer-den meist online erstellt und liefern kei-ne umfassenden und vergleichbaren Informationen über Gebäudehülle und Technik. Vielmehr beruhen sie auf Wer-ten, die hauptsächlich von der Anzahl der Bewohner sowie deren Verhalten ab-hängen. „Aus unserer Sicht gehören Ver-brauchsausweise ganz aus dem Verkehr gezogen. Im Idealfall sollte im Gebäu-deenergiegesetz auf Bedarfsausweisen bestanden werden, die zudem einen ver-pflichtenden Besuch vor Ort durch einen

Philipp Neugebauer hat die im August 2018 eingereichte Bachelor-arbeit verfasst.

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Vorgehen in den Kontrollstufen Vorlage EnEV-Nachweis Mitarbeiterzahlen in den Kontrollstellen

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9Politik

Energieberater voraussetzen", so der GIH-Bundesvorsitzende Jürgen Leppig. Nur so könne der Status Quo erfasst und Moder-nisierungsmaßnahmen vorgeschlagen werden. Kontrollen brauchen Fachpersonal für Vollzug

Für die stichprobenartige Kontrolle von Energieausweisen hat die Bundesregie-rung eigentlich ein dreistufiges Verfahren entwickelt, das sowohl EU, als auch Bun-desrecht entspricht. Allerdings hapert es mit der Umsetzung, da die einzelnen Bun-desländer fachlich und personell schlecht aufgestellt sind. „Hier muss unbedingt etwas getan werden. Es geht nicht an, dass die EnEV-Kontrollstelle in Mecklen-burg-Vorpommern nur mit einer fünftel Personalstelle ausgestattet ist oder in einem großen Bundesland wie Baden-Württemberg nur 300 von 52.000 Ener-gieausweisen überprüft werden“, bemän-gelt Leppig. Ebenso wichtig sei es jedoch,

einen einheitlichen Bußgeldtatbestand für Energieausweise und Erfüllungsnach-weise zu schaffen – entweder über das Gebäudeenergiegesetz oder aber auf Länderebene. Ein weiterer Schritt wäre, dass bei Beantragung einer Baugenehmi-gung über die Bauvorlagenverordnung bundesweit sichergestellt wird, dass für das fragliche Gebäude ein sachlich kor-rekter Energieausweis besteht.

Transparenz beim Energieausweis

Die Bachelorarbeit zeigt auch auf, dass kein Bundesland offizielle Zahlen der Kontrollen von Energieausweisen und Inspektionsberichten über Klimaanlagen veröffentlicht. Leppig: „Das Vertrauen der Gebäudeeigentümer in den Energieaus-weis kann aber nur durch Transparenz gewonnen werden.“ Außerdem könne die Auswertung der Kontrollergebnisse die Aussteller für klassische Fehler sensi-bilisieren und so die Qualität der Auswei-se erhöhen.

Energieausweis mit Energieberatung verbinden

Ein Energieausweis ist nach der EnEV maximal zehn Jahre gültig, dann muss er erneuert werden. „Ist der Energiebera-ter dann sowieso im Haus, kann er auch gleich eine ausführliche energetische Be-ratung durchführen“, schlägt Leppig vor. Was wiederum der im individuellen Sanie-rungsfahrplan umgesetzten Idee einer re-gelmäßigen und ganzheitlichen Beratung entspräche. „Wird die Beratung beworben und durch ein Förderprogramm lukrativ gestaltet, sollte sich Beratungsquote sig-nifikant steigern lassen. Und Studien und Erfahrungen zeigen, dass damit eine Stei-gerung der Sanierungsquote einhergeht", rechnet Leppig vor. Ein Ansatz, der alles in allem auch ideal zu den Plänen des Bun-desministeriums für Wirtschaft und Ener-gie in Richtung einer anlassbezogenen Energieberatung passe.Die ganze Bachelorarbeit kann auf www.gih.de eingesehen werden.

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10 Politik

Energie KOMPAKT – 05/2018

Baukindergeld

Energetische Maßnahmen zum NulltarifUm die Eigentumsbildung für Familien finanziell zu unterstützen, kann seit Mitte September 2018 das im Koalitionsvertrag festgeschriebene Baukindergeld beantragt werden. Der GIH Bundesver-band rät, den Zuschuss für einen höheren energetischen Standard zu verwenden.

Das Baukindergeld ist ein staatlicher Zu-schuss, der nicht zurückzuzahlen ist. Die-ser richtet sich an Familien mit Kindern und Alleinerziehende zur Finanzierung eines eigenen Hauses oder einer Eigen-tumswohnung. Der Zuschuss beträgt pro Kind 12.000 Euro und wird in 10 jährlichen Raten zu je 1.200 Euro ausbezahlt. Hierbei ist keine Quadratmeterbegrenzung vorge-schrieben. Seit dem 18. September ist er bei der KfW zu beantragen.

Voraussetzungen

• Kinder unter 18 Jahren, die im eigenen Haushalt leben und für die Eltern Kinder-geld erhalten

• Das maximale Haushaltseinkommen bei einem Kind beträgt 90.000 Euro pro Jahr, bei jedem weiteren Kind kommen 15.000 Euro hinzu

• Die Unterzeichnung des Kaufvertrages oder der Erhalt der Baugenehmigung war nicht vor dem 1. Januar 2018

• Das neue Zuhause ist zum Zeitpunkt der Unterzeichnung beziehungsweise dem Erhalt der Genehmigung die einzige Wohnungsimmobilie

Baukindergeld für besseren energeti-schen Standard nutzen

Der GIH appelliert an die zukünftigen Bauherren, das Baukindergeld für zusätz-liche energetische Maßnahmen zu nut-zen. Wenn Bauherren mit drei Kinder zum Beispiel nun 36.000 Euro mehr zur Verfü-gung haben, können sie beispielsweise einen Energiespeicher, Solaranlage und / oder eine bessere Dämmung ohne weite-re Mehrkosten installieren. Dies sorgt für niedrigere Energiekosten in der Zukunft

und dient gleichzeitig als Beitrag für den Klimaschutz.

Steuerliche Absetzbarkeit von energetischen Maßnahmen

Noch wirkungsvoller als das Baukindergeld erachtet der GIH die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung. Die-se ist ebenfalls im Koalitionsvertrag vorge-sehen, jedoch scheint die Regierung von der Umsetzung gerade abzusehen. Hin-tergrund ist, dass für beide Maßnahmen im Koalitionsvertrag ein Budget von 2 Mil-liarden Euro vorgesehen ist, das durch das Baukindergeld wohl aufgebraucht wird.Der GIH und viele andere Verbände for-dern, die steuerliche Absetzbarkeit trotz-dem umzusetzen, da sie sich dadurch einen starken zusätzlichen Impuls bei selbstgenutzten Immobilien erhoffen.

Von den rund 2200 Gebäuden des Bundes wurde bisher – Stand August 2018 – kein einziges abschließend energetisch saniert. Das räumt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion ein. Im Entwurf des sogenannten Ener-getischen Sanierungsfahrplans Bun-desliegenschaften (ESB) hatte sich die Bundesregierung im Jahr 2010 das

Eigenes Sanierungsziel verpasstBundesliegenschaften

Ziel gesetzt, den Wärmebedarf ihrer Liegenschaften um 20 Prozent zu re-duzieren. Dieses Ziel sei zeitlich nicht zu realisieren, heißt es in der Antwort der Regierung im August 2018.Konkrete Zahlen und Bilanzen fehlen weitgehend, unter anderem deshalb, weil der ESB bis heute noch nicht be-schlossen ist.Im Rahmen sogenannter Liegen-schaftsenergiekonzepte wurden bis-

her 294 Sanierungsmaßnahmen an-gestoßen. Jedoch konnte noch keine dieser Maßnahmen abgeschlossen werden.Der GIH kritisiert diese Verzögerun-gen wie auch die mangelnde Vorbild-funktion der öffentlichen Hand weiter scharf. Die beschlossenen wichtigen Klimaziele werden so kaum noch zu erreichen sein.

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11EnBauSa.de

Energie KOMPAKT – 05/2018

Fern- und Nahwärmepflicht bleibt trotz Strom vom Dach erhalten

Tübingen macht bei Neubauten KfW 55 und PV zur PflichtIn Tübingen müssen künftig alle Neubauten nach dem Standard KfW 55 oder besser gebaut werden. Außerdem sind für neue Gebäude entweder eine PV-Anlage oder Solarthermie Pflicht. Oberbürgermeister Boris Palmer erläutert im Interview mit Pia Grund-Ludwig, Chefredakteurin von EnBauSa.de, was er sich von dem Beschluss verspricht.

Welcher Anteil der neu gebauten Wohnungen ist von dem Beschluss betroffen? Das lässt sich nicht ganz präzise sagen, weil wir unterscheiden müssen zwischen Wohnungen, die auf bestehendem Bau-recht gebaut werden und Wohnungen, für die neues Baurecht gilt. Nachträglich ist eine solche Auflage kaum möglich. Wir gehen aber davon aus, dass die Masse der Neubauten neues Baurecht braucht, und dass wir einen Großteil der Neubauten er-fasst haben.

Warum gibt es diesen Beschluss nur für den Neubau und nicht für die Sanierung zum Beispiel dann, wenn eine Bauge-nehmigung notwendig ist? Die Baugenehmigung ist ein Rechtsan-spruch, da darf die Kommune keine zu-sätzlichen Auflagen machen, das geht nur bei neuem Planrecht.

In der Sanierung haben Sie keine Möglichkeiten einzugreifen? Nein. Das war der Versuch, den die Kolle-gen in Marburg gemacht haben, durch eine Satzung für das gesamte Stadtgebiet Solarpflicht auch bei Sanierungen festzu-legen. Es wurde gerichtlich entschieden, dass das nicht rechtlich zulässig ist.

Gibt es Ansätze für Quartierlösungen, die von der Stadt gefördert werden? Das gibt es bisher nicht. Bei Quartierslö-sungen hat man rechtliche Probleme, da ist der Eigenstromverbrauch in der Regel nicht mehr gegeben und man verliert die Wirtschaftlichkeit. Da sind die Rahmenbe-dingungen nicht gut. Quartierslösungen setzen immer auch Speicherlösungen voraus, die sind ebenfalls noch schwie-rig. Das kann ein Schritt sein, der später kommt. Für uns waren die Voraussetzun-

gen für den Grundsatzbeschluss, dass wir mit guten Gründen sagen konnten, dass diese Pflicht für niemand ein Nachteil ist. Wer diese Pflicht erfüllt, hat davon sogar wirtschaftliche Vorteile, Strom vom eige-nen Dach ist günstiger als alles, was man kaufen kann.

Geht das dann einher mit einem Ausstieg aus der Anschlusspflicht an Nah- und Fernwärme? Nein, denn es geht nur um die Stromsei-te und hat für die Wärmeversorgung so lange keine Bedeutung, wie man nicht mit Stromheizungen arbeitet. Das ist eine Ausnahme, der Strom wird überwiegend für die Zwecke eingesetzt, die wir schon kennen und vielleicht noch stärker in die Mobilität gehen. Heizen mit Strom sehe ich nicht als reale Option, da sind Nah- und Fernwärmekonzepte das richtige.

Und Wärmepumpen mit Strom vom Dach? Das ist eine Option, über die man sprechen kann. Das ist nicht ausgeschlossen, aber eine entsprechende Vorschrift machen wir nicht. Meine Erfahrung ist, dass solche

Pionierleistungen eher von ganz wenigen realisiert werden. Wir sehen deshalb bei den aktuellen Bauvorhaben immer auch netzgebundene Wärme vor.

Welche weiteren Hebel sehen Sie für Städte, um im Gebäudebereich voranzukommen? Im Gebäudebereich ist die entscheidende Frage, wie kann man die Sanierungsquote nach oben bringen. Da hat man die eige-nen Gebäude in der Hand, wir haben da eine Quote von 4 Prozent in den letzten Jahren erreicht. Man kann private Eigen- tümer motivieren zur Sanierung. Wir ha-ben aber eine Situation, in der der Woh-nungsmarkt so eng ist, dass schon sanie-rungsbedingter Leerstand zum Problem wird und wo Sanierungen sicherlich auch in der Kritik stehen und reduziert werden, weil darin vor allem Mieterhöhungspoli-tik gesehen wird. Wir sind leider in einer Situation, wo es einen Zielkonflikt gibt zwischen sozialen und ökologischen Zie-len, den man nicht ohne Weiteres ausräu-men kann. Wir müssen uns im Moment tatsächlich darauf konzentrieren, ausrei-chend bezahlbaren Wohnraum herzustel-len. So lange das nicht gelingt, werden die ökologischen Ziele etwas unter die Räder kommen, so schade ich das finde.

Das gesamte Interview kann man auf EnBauSa.de nachlesen.

Boris Palmer macht PV auf dem Dach im Neubau zur Pflicht.

https://www.enbausa.de/daemmung/aktuelles/arti-kel/tuebingen-macht-bei-neubauten-kfw-55-und-pv-zur-pflicht-5984.html

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12 Schwerpunkt Wärmepumpe

Energie KOMPAKT – 05/2018

Marktübersicht Wärmepumpen

Rekordjahr für die Wärmepumpe2017 war für Wärmepumpen in Deutschland ein Rekordjahr, und Experten zufolge setzt sich der Trend fort. In dieser Marktüber-sicht stellen wir Modelle für Neubau und Bestand, Ein- und Mehr-familienhäuser, Bürogebäude und Hotels vor.

Während der Anteil erneuerbarer Energi-en an der Wärmeversorgung im vergan-genen Jahr deutlich zurückging, legten Wärmepumpen kräftig zu. Insgesamt wurden 2017 in der EU rund 1,1 Millionen Wärmepumpen verkauft, rund 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Das teilte die EHPA mit. Für die Zukunft rechnet der euro-päische Wärmepumpen-Verband mit einem anhaltenden Wachstum von rund 10 Prozent jährlich. Der Wärmepumpen-Bestand in der Europäischen Union von heute rund 10 Millionen Anlagen würde sich damit innerhalb der nächsten 6 bis 7 Jahre verdoppeln und bis 2030 ver-vierfachen. Ein solches Marktwachstum bringt wahrscheinlich auch Kostensen-kungen mit sich.In Deutschland lieferten im Jahr 2017 Wärmepumpen rund 12,4 Milliarden Kilowattstunden erneuerbare Wärme. Dies entspricht einem Plus von rund 8,9 Prozent gegenüber 2016. Zu diesem Er-gebnis kommt eine Studie des Geother-mie-Zentrums Bochum im Auftrag der Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-

Statistik. Erd- und Umweltwärme konn-ten demnach ihre Position als zweitwich-tigste erneuerbare Heizenergiequelle hinter der Biomasse behaupten: Ihr An-teil an der regenerativen Wärmeerzeu-gung konnte von 7,0 Prozent (2016) auf 7,7 Prozent gesteigert werden.

Beliebtestes Heizungssystem bei Neubauten

Bei den 2017 genehmigten Wohnge-bäuden sind Wärmepumpen mit einem Anteil von 43 Prozent erstmals das be-liebteste Heizungssystem – und lassen damit Gas als Energieträger hinter sich. Dies belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes.Erdwärme macht bei den genehmigten Wohngebäuden 8 Prozent aus, rund 35 Prozent werden mit Umweltwärme aus Luft oder Grundwasser geheizt. Wärme-pumpen liegen damit erstmals knapp vor den Gas-Heizungen, die 42 Prozent der Bauherren in ihrem neuen Wohn-gebäude einsetzen. „Der positive Effekt

der neuen Energieeinsparverordnung trägt sicher zu dieser Entwicklung bei, auch die Förderung von KfW und BAFA hilft natürlich“, erläutert Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe, und ergänzt: „Die Wär-mepumpe wird von Bauherren, Planern und Fachhandwerkern mehr und mehr als das Standardheizsystem für den Neu-bau anerkannt. Die großen Fortschritte bei Geräteeffizienz, Nutzerfreundlich-keit und Design führen zu wachsender Nachfrage. Wir erwarten, dass der Anteil weiter deutlich steigen wird. Das ist im Sinne des Klimaschutzes auch dringend erforderlich, wie aktuelle wissenschaftli-che Studien übereinstimmend belegen.“Bei den Baufertigstellungen im Jahr 2017 haben Wärmepumpen den ers-ten Platz hingegen knapp verpasst und liegen mit einem Anteil von 41 Prozent noch hinter dem Energieträger Gas (42 Prozent). „Dass die Wärmepumpe nicht führt, liegt an den Nichtwohngebäuden. Hier haben Wärmepumpen einen relativ schwachen Anteil“, erklärt Sabel. Aller-dings konnten Wärmepumpen in die-sem Bereich besonders stark zulegen, im Vergleich zu 2015 um 6 Prozentpunkte auf 20 Prozent.

Effizienz der Luft/Wasser-Wärmepum-pen um 20 Prozent gesteigert

Wärmepumpen, einst nur dem Niedrig-energiehaus vorbehalten, können auch im Gebäudebestand effizient arbeiten. Zu diesem Ergebnis kommt das Fraun-hofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE anhand von Feldtests der vergange-nen zwölf Jahre. Im Vergleich zu einem 2007 durchgeführten Forschungspro-

Erste Wärmepumpen mit Propan auf dem Markt

Die Hersteller von Wärmepumpen arbeiten an Geräten mit alternativen Kälte-mitteln. Erste Anlagen sind auf dem Markt. Der Beitrag auf EnBauSa.de beleuch-tet, was dazu geforscht wird, wo es derzeit noch klemmt und welche Geräte mit Propan als Kältemittel schon verfügbar sind.

https://www.enbausa.de/heizung/aktuelles/artikel/waermepumpen-arbeiten-oefter-mit-alternativen-kaeltemitteln-6069.html

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13Schwerpunkt Wärmepumpe

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jekt im Bereich der Bestandsgebäude hat sich die Effizienz der Luft/Wasser-Wärmepumpen um etwa 20 Prozent gesteigert. Auch aus diesem Grund baut das Fraunhofer ISE seine Wärmepum-pen-Aktivitäten massiv aus, unter ande-rem mit einem Testlabor und verstärkter Forschung an Konzepten für den Einsatz in Mehrfamilienhäusern. Die Ende 2017 veröffentlichten Zwischenergebnisse

von Feldtests bestätigen das große Po-tenzial von Wärmepumpen. Damit liegt erstmals eine Feldstudie von Wärme-pumpen in Gebäuden vor, die überwie-gend zwischen 1950 und 1995 gebaut wurden. Die Effizienzgewinne liegen einerseits an den Geräten selbst, andererseits an verbesserten Installationen und Wärme-übergabesystemen, die geringere Heiz-

KfW ändert Förderbedingungen

Seit dem 17. April 2018 hat die KfW einige Förderbedingungen zu den Programmen 151/152 und 153 „Energieeffizient Bauen und Sanieren“ geändert.

Die Änderungen ab 17.04.2018 auf einen Blick:• Wegfall der 20-jährigen Zins-

bindung• Die bereitstellungsprovisions-

freie Zeit wird von 12 auf 6 Monate verkürzt

• Kostenfreie Sondertilgungen sind nicht mehr möglich

www.kfw.de

kreistemperaturen ermöglichen. Die mittleren Jahresarbeitszahlen (JAZ) der Luft/Wasser-Wärmepumpen liegen bei 15 gemessenen Anlagen zwischen 2,5 und 3,4. Ein umfassend saniertes Gebäu-de erreichte eine JAZ von 4,1.

Auf den folgenden Seiten finden Sie un-sere Marktübersicht neuer Wärmepum-pen und was sie können ���

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14 Schwerpunkt Wärmepumpe

Energie KOMPAKT – 05/2018

Marktübersicht: Neue Wärmepumpen und was sie können

Alpha Innotec www.alpha-innotec.de

Alira LWCVDie Luft/Wasser-Wärmepumpe Alira LWCV von Alpha Innotec wird im Haus installiert. Durch ihren modularen Aufbau lässt sie sich gut ins Gebäude einbringen. Die invertergeführte LWCV ist nach Herstellerangaben aufgrund ihrer schalloptimierten Bauweise sehr leise. Sowohl die leicht montierbaren Luftkanäle als auch ein integrierter Silent Mode sorgen für flüsterleisen Betrieb bei Nacht. Dadurch ist die Wärmepumpe besonders geeignet für dicht bebau-te Gebiete, schallkritische Orte oder kleine Grundstücke. Die Invertertechnologie sorgt dafür, dass die Wärmepumpe ihre Leistung an den tatsächlich benötigten Bedarf anpasst. Darüber hinaus verfügt das Gerät über ein großes Zubehörprogramm mit Wandregler, Hydraulikmodul oder Hydraulikstation.

Brötje www.broetje.de

BSW NEO: Effizient, leise und für Altbausanierungen geeignetDie Sole-Wasser-Wärmepumpen der BSW Neo-Serie, leistet zwi-schen 8 und 20 kW und kann mit einer Leistungszahl (COP) von über 4,9 aufwarten. Die Modelle mit den Heizleistungen 8 (Modulation von 3,3 kW bis 11,3 kW), 12 (Modulation von 5,1 kW bis 15,2 kW) 20 kW (Modulation von 7,2 kW bis 21,6 kW) (B0/W35) sind mit einem zweiten EWI-Wärmetauscher im Verbundsystem ausgestattet. Die Neo-Serie ersetzt die BSW E-Reihe und ist neben dem Neubau auch für die Altbausanierung geeignet.

Die Wärmepumpen liefern hohe Leistungen und Vorlauftempera-turen von bis zu 62 °C und sind sehr leise. Der Schallleistungspegel

liegt beispielsweise bei der BSW NEO 8 gerade einmal bei 42 dB(A). Gesteuert wird die Sole-Wasser-Wärmepumpe durch die NEO-RWP Regelung, die ne-ben der leistungsgerechten Regelung des Verdichters auch die Umwälzpum-pen leistungsabhängig regelt.

Glen Dimplex Thermal Solutions www.gdts.one

System M im neuen DesignGlen Dimplex Thermal Solutions (GDTS) hat auf den Frühjahrsmes-sen 2018 die neueste Version seiner Wärmepumpenserie System M vorgestellt. Die neue Serie soll durch das Heizkühlsystem mit der optional erhältlichen Inverter-Technologie und neuer Designvarian-ten noch effizienter und individueller sein. Die Wärmepumpe lässt sich genau auf den jeweiligen Bedarf zuschneiden und arbeitet mit oder ohne eingebautem Warmwas-serspeicher. Die Geräte decken unterschiedliche Leistungsstufen von 4 bis 16kW für kleine bis große Häuser ab. Das System M wird vormontiert geliefert. Die kompakte Inneneinheit beinhaltet alle

nötigen Komponenten und wird über eine Kälte-mittel- und eine elektrische Verbindungsleitung mit der Außeneinheit verbunden. Die mit 0,3m² kleinste Außeneinheit im Markt passt sich mit zusätzlichen Designvarianten optisch noch besser an Baustil und Hausfassade an. Die neue Faserzement-Verkleidung ist in zwei Farbvarianten hell oder dunkel verfügbar. Alternativ lassen sich die Aluminiumflächen

in Wunschfarbe gestalten: monochrom oder bi-color in 1.625 RAL-Farben. Die Serie wurde siebenmal ausgezeich-net mit dem iF Design Award 2018, dem German Design Award 2018 und dem German Brand Award 2017.

Interdomo www.interdomo.de

Neues Hybridsystem DomoConnect WP 5.0Interdomo hat mit ihrem Hybridsystem DomoConnect WP 5.0 eine Kombination aus Gasbrennwertkessel und Wärmepumpe entwickelt. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe übernimmt wie gewohnt die Durch-ladung des Trinkwasserspeichers und das Erzeugen der Raumwärme bis zum Erreichen der Wirtschaftlichkeitsgrenze. Anwender können die Bezugspreise für die beiden verwendeten Energieträger Gas und Strom in die Steuerung eingeben. So geht die stufenlos modulieren-de Inverter-Wärmepumpe nur dann in Betrieb, wenn die Wärmeer-zeugung über Strom wirtschaftlich günstiger als die Verwendung von Gas ist. Kombiniert wird die Wärmepumpe mit dem Gasbrenn-wertkessel Domostar GBK Plus, der in den Leistungsgrößen 15 und 25 kW die Erzeugung der Raumwärme bei tiefsten Außentemperatu-ren und die Abdeckung der Leistungsspitzen bei Warmwasser über-

nimmt. Der große Kessel verfügt über einen Leistungsmodulationsbereich von bis zu 1:10. Die Verbrennungsregelung passt sich automatisch an sich verändernde Gasquali-täten an und sorgt im laufenden Betrieb so für eine umweltschonende Verbrennung mit geringsten Emissionen. Der Domostar GBK

Plus kann problemlos auch in Gasversor-gungsgebieten instal-liert werden, in denen aktuell von L- auf H-Gas umgestellt wird.

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15Schwerpunkt Wärmepumpe

Energie KOMPAKT – 05/2018

Kermi www.kermi.de

x-change dynamic-Serie und x-buffer combiDie x-change dynamic-Reihe umfasst Luft/Wasser-, Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen mit Invertertechnik für Ein- und Zweifamilienhäuser. Alle Modelle sind mit aktiver (Luft) und passiver (Sole, Wasser) Kühlfunktion erhältlich. Möglich sind außerdem kom-plette Heiz- und Kühlsysteme mit Kältespeicher. Alle Wärmepumpen der dynamic-Serie weisen einen hohen COP-Wert auf. Bei den Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen liegt er bei 4,63 (B0/W35) und bei 5,45 (W10/W35).

Neuste Ventilatoren-Konstruktionen und optimale Luftführung sollen für einen leisen Betrieb der Geräte sorgen. Alle x-change dynamic Wärmepumpen lassen sich zudem über die witterungs-geführte x-center x40 Regelung steuern und in die Kermi Smart Home Lösung einbinden. Durch die x-center x40 sind optionale

Fernwartung und intelligente Nutzung von überschüssigem Photovoltaik-Strom kein Problem. Die x-change dynamic Wärmepumpen können individuell für unterschiedliche Anwendungsfälle als monovalente, bivalente oder mono-energetische Variante betrieben werden.

Nibe www.nibe.de

Sole/Wasser-Wärmepumpe F1355-28Die neue Wärmepumpe F1355-28 von Nibe eignet sich besonders für das Beheizen größerer Ein- und Mehrfamilienhäuser mit Abluftrück-gewinnung. Nach der Einführung von invertergeregelten Erdwärme-pumpen bis 16 kW Heizleistung erweitert der Hersteller sein Sorti-ment um ein leistungsstärkeres Modell mit einer Leistung von bis zu 28 kW. Die Sole/Wasser-Wärmepumpe verfügt über zwei getrennte und hermetisch dichte Kältekreismodule. Damit kann gleichzeitig geheizt und Brauchwasser erwärmt werden. Weil das CO2-Äquivalent des Kältemittels bei diesem System unter 5 Tonnen liegt, ist eine jähr-liche Kältemittelprüfpflicht nicht erforderlich.Die F1355-28 lässt sich leicht vernetzen, ein effektives Regelgerät sorgt automatisch für ein angenehmes Raumklima. Leistungsvaria-ble Verdichtertechnologie und das Regelungskonzept ermöglichen höchste Wirkungsgrade in einem Betriebsbereich von 4 bis 28 kW.

Mitsubishi Electric www.mitsubishi-les.com

Ecodan System überarbeitetMitsubishi hat sowohl die Split- als auch die Monoblock-Variante seines Luft/Wasser-Wärmepumpen-System Ecodan überarbei-tet. Das Gehäusedesign des Split-Außengeräts ist flacher als sein Vorgänger und hat gleichzeitig eine vergrößerte Wärmetauscher-fläche. Statt zwei Ventilatoren kommt nur noch einer zum Einsatz. Die neuartigen Ventilatorschaufeln und eine spezielle Kapselung des Kältemittelverdichters sorgen dem Hersteller zufolge für einen leisen Betrieb, wie er für sehr kleine Grundstücke und bei enger Be-bauung nötig ist. Die Monoblock-Wärmepumpen der Ecodan-Serie erhalten ebenfalls ein neues Design, angefangen mit den Power Inverter Modellen W85 mit 8,5 kW Leistung und W112 mit 11,2 kW Leistung. Das Gehäuse entspricht dem der Split-Geräte.

Die Geräte mit der patentierten Zubadan Invertertechnologie sollen selbst bei tiefen Außentemperaturen von bis zu -15 °C noch 100

Prozent Heizleistung er-reichen. Der zuverlässi-ge Betrieb der Anlagen wird sogar bis -28°C gewährleistet.

NOVELAN www.novelan.com

Neue Brauchwasser-Wärmepumpen BWMit einem Gerät der BW-Serie von NOVELAN lässt sich ein Mehrper-sonenhaushalt unabhängig von der bestehenden Heizungsanlage zentral mit warmem Wasser versorgen, auch wenn im Sommer die Heizung abgeschaltet ist. Im Geschosswohnbau ermöglicht die BW-Serie Lüften und Trinkwasserbereitung in einem System. Das Trink-

warmwasser wird durch die Wärme aus der Abluft aufgeheizt. Die Energie zur Warm-wasserbereitung bezieht die Wärmepumpe überwiegend aus Abwärme im Gebäude, beispielsweise von der Gefriertruhe, vom Wäschetrockner oder der Waschmaschine.

Die neuen Modelle von NOVELAN eignen sich für den Einsatz im Neubau und in Sa-nierungsobjekten. Die Geräte lassen sich intuitiv per Touch Display oder App bedie-nen. Zusätzlich sind sie mit Modbus- und USB-Schnittstelle ausgestattet. Die Geräte können sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen eingesetzt werden. Sie sind PV rea-dy und SG (SmartGrid) ready und arbeiten somit problemlos mit einer PV-Anlage zu-sammen.

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16 Schwerpunkt Wärmepumpe

Energie KOMPAKT – 05/2018

REMKO WSP www.remko.de

Mit der Sole-Wärmepumpe WSP bietet REMKO ein kompaktes System zum Heizen, Trinkwassererwärmen und optional passiven Kühlen. Die Erschließung der Erdwärme erfolgt über Tiefenbohrung oder Flächenkollektoren. Durch Vorlauftemperaturen von bis zu 60 °C lässt sich die Wärmepumpe auch in energetisch sanierten Alt-bauten einsetzen. Die WSP verfügt über einen speziell schallisolier-ten Scrollverdichter im Innenmodul. Das hermetisch schallisolierte Innenmodulgehäuse minimiert Energieverluste und Geräuschemis-sionen.

Ein Fernzugriff auf das System kann über das Smart Web Portal erfolgen. Die Solarregelung ist bereits integriert. Die Smart Heating/Cooling-Funktion ermöglicht die Regelung von zwei gemischten und einem ungemischten Heizkreis. Die WSP kann im intelligenten Stromnetz Smart-Grid eingesetzt werden. Optional ist mit Smart-Serv ein monoenergetischer Betrieb mit 9kW für den Notheizbetrieb möglich.

Stiebel-Eltron www.stiebel-eltron.de

WPL 13 ACS classic Stiebel Eltron ergänzt mit der WPL 13 ACS die WPL-classic-Serie um eine Leistungsstärke. Die invertergeregelte Luft-Wasser-Wärmepum-pe für die Außenaufstellung liefert bei Vorlauftemperaturen von 35 Grad 4,3 Kilowatt Wärmeleistung bei einer Außentemperatur von 2 °C und 6 Kilowatt Wärmeleistung bei -7 °C Außentemperatur. Die temporär im reinen Wärmepumpenbetrieb erreichbare Vorlauftem-peratur von 60 °C ermöglicht eine große Mischwassermenge. Sie ist für den Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Heizen, Warm-wasserbereiten und Kühlen geeignet. Die Leistungszahl beträgt 3,97 bei A2/W35. Die Heizleistung wird über den drehzahlgeregelten Ver-dichter genau an den Bedarf angepasst. Durch eine stufenlose An-passung der Lüfterdrehzahl und den gekapselten Kältekreis sind die Betriebsgeräusche sehr leise.

ROTEX www.rotex.de/bluevolution

Neue Wärmepumpen-Generation mit Kältemittel R-32ROTEX bringt mit HPSU Bi-Bloc Ultra und HPSU compact Ultra eine neue Generation von Luft/Wasser-Wärmpumpen zur Verwendung in Neubauten und energetisch modernisierten Altbauten auf den Markt. Das verwendete umweltfreundlichen Kältemittel R-32 erfüllt bereits die Anforderungen der F-Gase-Verordnung für 2025. In Ver-bindung mit dem neuen Hocheffizienz-Kompressor der Außenge-räte erreichen die neuen Modelle beste Effizienzwerte. Die beiden Geräte sollen durch die Bluevolution-Technologie eine bis zu 40 % höhere Warmwasserleistung erbringen. Eine Vorlauftemperatur bis zu 65 °C ist ohne Einsatz eines Heizstabs möglich.

Die Außengeräte der neuen Wärmepumpen-Generation produzie-ren im Nachtbetrieb einen Schalldruckpegel von nur 35 dB(A) in 3 Metern Abstand und eignen sich damit ideal für die Aufstellung in

reinen Wohngebieten mit dichter Bebauung. Optional können beide Wärmepumpen per App mit dem Smartphone gesteuert werden. Die Regelung des Geräts übernimmt auch die Überwachung der Anlage. Die Wärmepumpen- Beide Wärme-

pumpen stehen in den Leis-tungsgrößen 4, 6 und 8 kW zur Verfügung.

Roth www.roth-werke.de

Wärmepumpen-Sortiment mit leistungsgeregelten Geräten erweitertDie neuen Luft/Wasser- und Sole/Wasser-Wärmepumpen von Roth sind leistungsgeregelt. Alle neuen Luft/Wasser-Wärmepumpen verfügen über eine aktive Kühlfunktion, die Sole/Wasser-Wärme-pumpen ermöglichen die passive Kühlung.

Die Luft/Wasser-Wärmepumpen Roth AuraModul FR E liefert Leistungen von 8 und 12 Kilowatt für die Außenaufstellung. Für die Innenaufstellung ist die Luft/Wasser-Wärmepumpen Roth AuraCom-pact PFR mit Leistungen von 8 und 12 Kilowatt geeignet. Die Luft/Wasser-Wärmepumpe ThermoAura eignet sich für die Außenaufstel-lung als Kaskade mit Leistungsstärken von zweimal 7 oder zweimal 9 Kilowatt. Die neue Sole/Wasser-Wärmepumpe Roth ThermoTerra

BF 6 Kilowatt verfügt über einen integrierten Brauchwasserspeicher. Optional gibt es die ThermoTerra BF mit integrierter passiver Kühlung. Die leistungsgeregelten Sole/Wasser-

Wärmepumpen ThermoTerra F in drei Leistungsklassen bis 14 Kilowatt eignen sich in Verbindung mit einem Zwischen-Wärmetauscher als Wasser/Wasser-Wär-mepumpe.

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17Schwerpunkt Wärmepumpe

Energie KOMPAKT – 05/2018

Vaillant www.vaillant.de

Neue Luft/Wasser-Wärmepumpe aroTHERM SplitVaillant erweitert sein Angebot an Luft/Wasser-Wärmepumpen durch die hoch effiziente Kältemittelsplit-Variante aroTHERM Split. Dem Hersteller zufolge handelt es sich um das derzeit leiseste Gerät seiner Klasse auf dem Markt. aroTHERM Split kann mit einer Hydrau-likstation oder dem uniTOWER kombiniert werden.

Durch die Vorbefüllung der Wärmepumpe mit dem Kältemittel R410a lassen sich bis zu 15 Meter Leitungslänge zwischen Innen- und Au-ßengerät realisieren, ohne dass Kältemittel nachgefüllt werden muss. Die mit bis zu sieben Geräten kaskadierbare Wärmepumpe wird in den Leistungen von 3, 5, 7, 10 und 12 kW bei A-7/W35 angeboten. Der Betriebsbereich erstreckt sich bis zu -20 Grad Celsius. Die kleinen Leistungsgrößen unterschreiten schon in drei Metern Abstand den Schalldruckpegel von 35 dB(A. Die Regelung erfolgt über den Vail-lant Systemregler multiMATIC 700, die Internetanbindung optional über das Kommunikationsmodul VR920.

Vaillant www.vaillant.de

Neue Wärmepumpe versoTHERM plusDie Luft/Wasser-Wärmepumpe versoTHERM plus für die Innenauf-stellung eignet sich dadurch sowohl für den Neubau als auch den sa-nierten Bestand. Die versoTHERM lässt sich mit dem zentralen Woh-nungslüftungsgerät recoVAIR, den Komponenten des dezentralen recoVAIR-Lüftungssystems und der neuen Abluft-Lüftung versoVAIR kombinieren.

Angeschlossen wird recoVAIR über eine Abluftbox. Da die Luftströ-me durch die Wärmepumpe geführt werden, sind keine weiteren Wanddurchbrüche nötig. So wird die Wärme der Abluft gleich dop-pelt genutzt. Gleichzeitig produziert das zentrale recoVAIR-System

über Feuchterückgewinnung eine hohen Luftqualität im Gebäude. Als dritte Vari-ante lässt sich insbesondere im Bestand ein dezentrales Lüftungssystem mit in-novativen recoVAIR Komponenten auf-bauen.

Bei der Warmwasserversorgung bietet die neue Wärmepumpe versoTHERM eben-falls ein hohes Maß an Flexibilität. verso-THERM ist problemlos mit Warmwasser-, und Multispeichern kombinierbar. Au-ßerdem lässt sich die Wärmepumpe mit Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen, Batteriespeichern und Spitzenlast-Heizge-räten verbinden.

Viessmann www.viessmann.de

Warmwasser-Wärmepumpe Vitocal 262-Adie neue Warmwasser-Wärmepumpe Vitocal 262-A von Viessmann erwärmt Trinkwasser hocheffizient, bei Bedarf auch mit PV-Strom oder einem separaten Wärmeerzeuger. Mit Leistungszahlen von über 3,8 (im Umluftbetrieb bei A20/W10-53 °C) ist sie in die europäische Energieeffizienzklasse A+ eingestuft. Die Hybrid-Variante Vitocal 262-A, Typ T2H, ist einzigartig im deutschen Markt. Über einen inte-grierten Wärmetauscher im oberen Speicherbereich kann sie einen externen Wärmeerzeuger, zum Beispiel einen vorhandenen Öl-, Gas- oder Biomassekessel, zur Nachbeheizung des Trinkwassers nutzen. Ihre intelligente Hybridregelung entscheidet sich auf Basis der Ener-giepreise und unter Berücksichtigung der Primärenergiefaktoren, mit welchem Wärmeerzeuger das Trinkwasser aktuell am günstigs-ten oder ökologischsten erwärmt werden kann. Die Ausführung für den monovalenten Betrieb, Vitocal 262-A, Typ T2E, ist für die Nacher-wärmung ausschließlich mit dem Elektro-Heizeinsatz konzipiert. Bei-

de Ausführungen der Wärmepumpe sind für die Einbindung in smarte Stromnetze vorbereitet (SG ready) und können auch mit selbst erzeug-tem Strom aus einer Photovoltaikan-lage betrieben werden. In der ersten Stufe wird nur die Wärmepumpe mit Solarstrom betrieben. Nach Bedarf schaltet sich als zweite Stufe der Elektro-Heizeinsatz hinzu. Die Wär-mepumpen Vitocal 262-A eignen sich für den energetisch moderni-sierten Bestand und Neubauten.

Viessmann www.viessmann.de

Kompakte Luft/Wasser-Wärmepumpe Vitocal 222-ADie Heizleistung der neuen Wärmepumpe von Viessmann beträgt 2,3 bis 12 Kilowatt (bei A2/W35 °C) und liefert Vorlauftemperaturen bis 60 Grad Celsius. Drehzahlgeregelte Scroll-Verdichter und asymmet-rische Wärmetauscher mit optimierten Kanalquerschnitten im Ver-flüssiger ermöglichen hohe COP-Werte bis zu 4,1 (A2/W35 °C nach EN 14511). Das sorgt für geringen Stromverbrauch. Die neue Luft/Wasser-Wärmepumpe ist deshalb in die höchste ErP-Effizienzklasse A++ eingestuft. Die Kühlleistungen der Vitocal 222-A beträgt 4,0 bis 13,2 kW (bei A35/W18 °C). Mit einem Schalldruckpegel von lediglich 35 dB(A) in drei Metern Abstand im Nachtmodus ist das Kompakt-

gerät laut Hersteller Viessmann eines der leisesten Geräte dieser Bauart.

Die Wärmepumpe ist ein Monoblock, der den kompletten Kältekreis in der Außeneinheit integ-riert. Die Verbindung zur Inneneinheit erfolgt über wassergefüllte Leitungen.

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18 Schwerpunkt Wärmepumpe

Energie KOMPAKT – 05/2018

Viessmann www.viessmann.de

Vitocal 300-A –Luft/Wasser-Wärmepumpe für gewerbliche AnwendungenDie zweistufige Luft/Wasser-Wärmepumpe Vitrocal 300 eignet sich mit ihrer hohen Leistung von 11,3 bis 50,0, in der 5er-Kaskade sogar bis 250 kW Leistung für gewerbliche Anwendungen, wie Büro-, Han-dels- und Hotelgebäude.

Die Vorlauftemperatur beträgt beim Typ AWO 302.A60 bis zu 65 °C, beim Typ AWO 302.A25/A40 bis 58 °C. Der COP-Wert nach EN 14511

liegt bei 7 °C Luft- und 35 °C Wasser-temperatur bei 4,4 und bei 2 °C Luft- und 35 °C Wassertemperatur bis 3,8 COP im zweistufigen Betrieb. Die zwei-stufige Ausführung führt zu einem guten Teillastverhalten. Die schallop-timierte Gerätekonstruktion ist Ge-räusch- und schwingungsarm.

Die einfach zu bedienende Regelung Vitotronic mit Klartext- und Grafikan-zeige, Fernwirktechnik und -überwa-chung ermöglicht den Anschluss an Vitocom 100 und 300 sowie die Kaska-denfunktion für bis zu 5 Wärmepum-pen. Die Energieeffizienzklasse der Geräte ist A++.

Zent-Frenger www.uponor.de

Neue Produktlinie Geozent M und Airzent MDie modularen Wärmepumpen Geozent M und Airzent M runden das Produktportfolio des Uponor Tochterunternehmens Zent-Frenger Energy Solutions ab. Die Geräte dienen der Wärme- und Kälteerzeu-gung für kleinere Gewerbeobjekte, Hotels sowie größere Mehrfami-lienhäuser. Die flexibel konfigurierbaren Sole/Wasser-, Wasser/Was-ser- und Luft/Wasser-Wärmepumpen verfügen über vorkonfigurierte Hydraulikmodule. Die Variante Geozent M ist als Sole/Wasser- oder Wasser/Wasser-Wärmepumpe in acht Gerätegrößen mit Heizleistun-gen von 58 bis 276 kW (S0/W35) und Kälteleistungen 60 bis 277 kW (S25/W7) verfügbar. Dabei erreichen die sehr effizienten Anlagen ei-

Weishaupt www.weishaupt.de

Split-Wärmepumpe WWP LS KompaktDie neuen Weishaupt Kompakt Split-Wärmepumpen WWP LS K gibt es in zwei Leistungsgrößen mit 8 und 10 kW. Das neu entwickelte Innengerät mit einem integrierten 165-Liter-Speicher und allen not-wendigen hydraulischen Komponenten ist platzsparend und leicht zu installieren. Hydraulikeinheit und Speicher sind getrennt. Damit können sie selbst in schwer zugängliche Räume problemlos einge-bracht werden.

Das elektronische BiFlow-Expansionsventil mit 490 Stufen und elek-tronischem Schnellanlauf (≈2 Min.) sorgt zusätzlich für höhere Effi-

zienz. Es gibt nur ein Ventil für Heizung, Kühlung oder Abtauung. Das Außengerät verfügt über einen Verdampfer mit spezi-eller BlueFin-Beschichtung. Diese sorgt für erhöhten Korrosionsschutz und weniger Schmutzhaftung. Durch den Perleffekt er-gibt sich eine verbesserte Abtauung. Die Abtaufunktion ist selbstlernend.

Die Kondensatableitung über genau po-sitionierte Öffnungen sorgt für Betriebs-sicherheit bis -20 °C. Eine Elektroheizung und der damit verbundene Stromver-brauch entfallen. Sowohl die stille, als auch die dynamische Kühlung ist bereits mit der hochwertigen Serienausstattung möglich.

nen COP von bis zu 4,63 sowie einen EER von bis zu 5,46. Bei höheren Leistungsanforderungen können darüber hinaus bis zu fünf Wärme-pumpen gemeinsam als Kaskade betrieben werden. Die Produktva-riante Airzent M ist eine reversible Luft/Wasser-Wärmepumpe für die Außenaufstellung. Die Bedienung erfolgt über einen separaten, im Gebäude installierten Schaltschrank mit integrierter Regelung und Bedieneinheit. Die Anlage ist in fünf Gerätegrößen mit Heizleistun-gen von 58 bis 175 kW und Kälteleistungen von 70 bis 211 kW ver-fügbar. Dabei werden ein COP von bis zu 3,68 (A2/W35) und ein EER von bis zu 3,49 (A35/W18) erreicht. Die Wärmepumpe verfügt eben-

falls über zwei getrenn-te Kältekreise und zwei Verdichter, die zusätzlich mit einer Kältemittel Zwi-scheneinspritzung arbei-ten. Dadurch können auch bei sehr tiefen Außentem-peraturen von bis zu -20 °C noch Vorlauftemperaturen von 62 °C realisiert werden.

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Prototyp Gasmotor-Wärmepumpe

Sanierte WohnanlageBis 2013 wurden 149 Wohnungen in einem Münchner Stadtteil energetisch saniert, ihre Dach- geschosse ausgebaut und durch einen Neubau in Massivholzbauweise ergänzt. Das Kernstück des neuen Heizsystems bildet eine Gasmotor-Wärmepumpe, die Grundwasser als Wärmequelle nutzt. Diese versorgt die Niedertemperaturheizung und erwärmt gleichzeitig das Trinkwasser effizient. 2018 wurden die Ergebnisse des Monitoring veröffentlicht.

Der Komplex im Eigentum der städti-schen Wohnungsgesellschaft GWG mit insgesamt 149 Wohnungen im Münch-ner Stadtteil Haidhausen war seit dem Bau in den 1950er Jahren nicht wesent-lich verändert. Die Wohnanlage umfasst vier 3- bzw. 5-geschossige Gebäude mit Kellergeschoss und ursprünglich nicht ausgebautem Dachgeschoss. Ihr Primär-energieverbrauch überstieg 300 kWh/m²a. Die GWG hatte das Ziel, den Primär-energiebedarf für Beheizung und Trink-wassererwärmung durch die Sanierung auf weniger als die Hälfte des zu Projekt-beginn zulässigen Werts eines Neubaus nach EnEV 2007 zu senken. Erneuerbare Energien sollten die benötigte Restener-gie erzeugen bzw. rechnerisch kompen-sieren. Die Mieter sollten einfache und ro-buste Haustechniksysteme erhalten, die kein aktives Mitwirken erfordern.

Schlanke Fassadendämmung

Die Fassaden erhielten eine Dämmung mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,022 W/mK. An der Kellerdecke und auf der Straßensei-te, an der aufgrund eines angrenzenden Gehwegs nur eine 10 cm starke Dämmung möglich war, wurde Vakuumdämmung (VIP) eingesetzt. Die empfindliche VIP ist durch Phenolharzschaum geschützt und wurde in zwei Schichten überlappend an-gebracht. Die neuen Fenster sind in hoch-gedämmten Rahmen dreifach verglast. Da die Altbauten ursprünglich mit Kohle bzw. Gas über Einzelöfen geheizt wor-

Die neuen Dächer erhielten eine Dachneigung von 15 Grad. Die thermischen Kollektoren darauf sind ausschließlich nach Osten orientiert, die PV nach Ost und West.

Die Straßenfassade erhielt eine schlanke Vakuumdämmung, die durch Phenolharz-schaum geschützt ist (o.) Sie wurde in zwei

Schichten überlappend angebracht (u.).

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20 Schwerpunkt Wärmepumpe

Energie KOMPAKT – 05/2018

Zur Straßenseite durfte die Wärme- dämmung höchstens 10 cm stark sein.

Oben: Nach der Sanierung und Aufstockung liegen auf den beiden Nord-Süd-orientierten Gebäudezeilen PV-Module und Vakuum-Röhrenkollektoren.Mitte: Die Wohnanlage im Westen von Mün-chen wurde 1955 erbaut. In 149 Wohnungen wurden mehr als 300 kWh/m²a verbraucht.Unten: Die unterkellerten, 5- bzw. 3-geschos-sigen Gebäude umschließen einen Innenhof.

Neue Balkone erhöhen den Komfort und den Bezug zum Innenhof.

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den waren, musste eine Heizzentrale neu gebaut werden. Sie liegt zusammen mit der neuen Tiefgarage unter dem Innenhof.

Wärme auf zwei Temperaturniveaus

Der Gebäudekomplex ließ sich nicht mit Fernwärme versorgen. Deshalb entschie-den sich GWG und der Planer Wolfgang

Stocker zur Wärmeerzeugung eine grund-wassergekoppelte Gasmotor-Wärmepum-pe mit einem Gasbrennwertkessel für die Spitzenlast sowie mit einer solarthermi-schen Anlage zu kombinieren. Siebzig Prozent der Wärmeerzeugung sollte die Wärmepumpe abdecken. Der Wärmepum-pentyp zeichnet sich dadurch aus, dass sich als Wärmequelle nicht nur das Grundwas-

Bautafel

Baujahr: 1955Sanierung: bis 2013Wohnfläche Altbau: 6.513 m² Wohnfläche neu: 9.236 m²Energiekomponenten: Vakuumdämmpaneele, Gasmotor-Wärmepum-

pe (125 kW) mit Grundwasserkopplung, Gas-brennwertkessel (314,5 kW), 234 m² thermische Kollektoren, 1.469 m² polykristalline Photovol-taik-Module, Heizkörper mit Mikropumpen

Energiekonzept/Monitoring: Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Stuttgart www.ibp.fraunhofer.de

Prototyp Wärmepumpe: BLZ Geotechnik Service GmbH, Gommern www.blz-geotechnik.de

Energiekonzept: Ebert-Ingenieure, München, www.eb-ing.comLegionellenschutz: Hydrosystemtechnik GmbH, Prien,

www.hydrosys.deBauherr: GWG Städtische Wohnungsgesellschaft

München mbH, www.gwg-muenchen.deArchitektur: ABS Architekturbüro Stocker, München

www.stocker-architect.de

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21Schwerpunkt Wärmepumpe

Energie KOMPAKT – 05/2018

ser nutzen lässt, sondern auch das Kühl-wasser des Motors sowie die Abgaswärme über Wärmetauscher. Dadurch liefert die innovative WP gleichzeitig effizient Wärme auf zwei Temperaturniveaus: für die Nieder-temperaturheizung und die Warmwasser-bereitung – ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Wärmepumpen.

Komplexe Wärmepumpenanlage

Die Wärmepumpenanlage besteht aus fünf miteinander verschalteten hydraulischen Kreisen. Der Primärkreis nutzt einen Grund-wasserbrunnen als Energiequelle. Über ei-

nen Wärmetauscher ist ein Zwischenkreis eingebunden. Mithilfe einer drehzahlgere-gelten Förderpumpe beschickt er den Ver-dampfer der Wärmepumpe. Anschließend komprimiert der Verdichter das Kältemittel im Kondensator, der die gewonnene Wär-me an einen Niedertemperaturkreis mit maximal 50 °C auskoppelt. Ein Großteil der Wärme wird von dort direkt genutzt. Der andere Teil dient als Rücklauf für den Hoch-temperaturkreis mit 60 bis 70 °C. Dieser wird aus der Abwärme des Motors (Kühlwasser und Abgas) gespeist. Der Motor wiederum treibt über eine direkte Kupplung den Ver-dichter an, daher liefern Wärmepumpe und

Motor stets gleichzeitig Wärme. Der innere Kühlkreis des Motors wird immer auf einer konstanten betriebsgünstigen Temperatur gehalten. Die ausgekoppelten Temperatu-ren richten sich nach den Anforderungen der Gebäudeleittechnik. Der Verdichter kann mit Teillast sowie einer um 20 Prozent variablen Drehzahl betrieben werden.

Heizkörper mit Mikropumpe

Drei in Reihe geschaltete Speicher puffern die erzeugte Wärme. Vorrang bei der Ein-speisung hat die Solaranlage, gefolgt von der Wärmepumpe, da diese effizienter arbeitet als der Brennwertkessel. Elekt-ronisch geregelte Hocheffizienzpumpen transportieren das Heizwasser von der Heizzentrale in die Häuser. Ein dezentrales System regelt die raumweise Beheizung bedarfsgerecht: Am Rücklauf jedes Heiz-körpers ist eine Mikropumpe installiert. Sie läuft nur, wenn im Raum Wärme benötigt wird. Ein Vorteil dieses Systems besteht darin, dass die Heizungsanlage so prin-zipbedingt in jedem Betriebszustand hy-draulisch abgeglichen ist. Fensterkontakte stellen die Pumpe ab, sobald ein Fenster geöffnet wird, um überhöhte Lüftungsver-luste zu verhindern. Die gesamte Steue-rung erfolgt durch Server.

Einregeln der Heiztechnik

Elektrowärmepumpen sowie Gasabsorp-tionswärmepumpen gibt es seit vielen Jahren serienmäßig. Eine für den mitteleu-ropäischen Markt taugliche, seriengefer-tigte Gasmotor-Wärmepumpe existierte zum Planungszeitpunkt allerdings nicht. Deshalb entschieden sich die Beteiligten, einen Prototyp bauen zu lassen. Zu Pro-

Unter der Erde fand die neue Haustechnik mit dem Prototypen der Gasmotor-Wärmepumpe, dem Gas-Brennwertkessel und den insgesamt 12 m³ fassenden drei Speichern Platz.

Funktionsschema der Gasmotor-Wärmepumpe, die Wärme auf zwei Temperaturniveaus liefert.

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Energieeffizienter Legionellenschutz

Bei einer herkömmlichen thermischen Desinfektion muss das Wasser ener-gieintensiv erhitzt werden. Eine andere Möglichkeit ist die chemische Desin-fektion mit Zusatzstoffen. Bei der Münchner Wohnanlage wird das Leitungs-netz elektrochemisch desinfiziert. Eine anodische Oxidation nutzt elektrischen Strom, um direkt aus dem Wasser und den enthaltenen Mineralien ein Mittel zur Entkeimung zu erzeugen (In-situ-Produktion). Geregelter Gleichstrom wan-delt Wasserinhaltsstoffe kurzzeitig elektrochemisch so um, dass freie chlor-äquivalente Oxidationsmittel (Oxidantien) entstehen, die sterilisierend wirken. Das zu entkeimende Wasser ist somit ohne Zusatzstoffe selbst Elektrolyt.Die Desinfektion erfolgt einerseits in der Anlage innerhalb der Anodengrenz-schicht durch kurzlebige Oxidantien auf Sauerstoffbasis, andererseits nach der Anlage im behandelten Reinwasser durch langlebige Oxidantien (Depotef-fekt). Nach einer bestimmten Zeit verbinden sich die Oxidantien wieder zu den ursprünglichen Substanzen. Die Anlage läuft nur periodisch für wenige Stun-den pro Tag. Dies genügt, um ein Anwachsen von Legionellen zu verhindern. Allerdings muss die GWG regelmäßig vorgeschriebene Legionellenunter- suchungen durchführen, da das System bisher nicht gelistet ist und das Um-weltreferat der Stadt München es nicht anerkennt. Dass die Technik funktioniert, zeigte sich nach einem zeitweisen Ausfall des Moduls und damit verbundenem Legionellenwachstum. Als das Gerät wieder lief, sank der Anteil der Legionellen ohne zusätzliche Aktivitäten wieder unter den zulässigen Höchstwert.

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22 Schwerpunkt Wärmepumpe

Energie KOMPAKT – 05/2018

Der BINE Informationsdienst hat die Ergebnisse des Monitoring auf-gearbeitet und publiziert (www.bine.info/Projektinfo_09_2017 Autorin: Dorothee Gintars). Der Service von FIZ Karlsruhe wird gefördert vom Bundesministe-rium für Wirtschaft und Energie und berichtet über Themen der Energieforschung mit dem Fokus Energieeffizienz und erneuerbare Energien.

BINE Informationsdienst

Ergebnisse des Monitorings: berechneter Bedarf (rot) und gemessenem Verbrauch (blau) von Nutz-, End- und Primärenergie sowie berechne-ter und gemessener PV-Ertrag.

jektbeginn verursachte eine zu schwach ausgelegte Kupplung Probleme. Diese lie-ßen sich durch die Anfertigung einer ver-stärkten Ausführung lösen. Trotzdem lief die Wärmepumpe danach nur halb so viel wie geplant. Grund war eine zu hohe Heiz-wassertemperatur vor dem Verdichter. Die Ursache wurde erst Mitte 2015 gefunden: eine Rücklaufströmung vom Hochtempe-raturspeicher zur Wärmepumpe, die sich durch den Einbau einer Rückschlagklappe beheben ließ. Doch nach wie vor gibt es technische Probleme an der Schnittstelle Ottomotor – Kupplung – Verdichter. Des-halb ist der Prototyp weiterhin störanfällig, verbunden mit hohem Wartungsaufwand. Dadurch kann die Wärmepumpe nicht den angenommenen Anteil zur Wärmeer-zeugung beitragen. Thermodynamisch hat das Gerät überzeugt: Wenn die Wär-mepumpe ordnungsgemäß lief, sparte sie sogar mehr Energie ein als vorher berech-net. Verglichen mit einem Brennwertkes-sel arbeitet die Gasmotor-Wärmepumpe in Bezug auf den Jahresnutzungsgrad um über 60 Prozent effizienter.

Ergebnisse Monitoring

Nach der energetischen Sanierung der Gebäudehülle und dem Einbau der inno-vativen Heiztechnik dokumentierten Wis-senschaftler des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP die Energieverbräuche der Wohnanlage über zwei Jahre und analy-sierten sie. Ihre Messungen zeigen, dass weniger Nutzenergie benötigt wurde als berechnet – der bauliche Wärmeschutz erreicht sein Ziel. Der Verbrauch an End-energie ist jedoch höher als berechnet. Dies liegt daran, dass die WP statt der geplanten 70 Prozent nur 34 Prozent der

Wärme erzeugte und der Gas-Brennwert-kessel mit der deutlich geringeren Ener-gieeffizienz den Rest übernahm. Läuft die WP wie erwartet, stimmen die Messdaten gut mit dem berechneten Bedarf überein. Entsprechend liegt auch der mittlere, auf die Gebäudenutzfläche bezogene Primär-energieverbrauch für Heizung, Wasser- erwärmung und Hilfsenergie höher als be-rechnet, nämlich bei 47,4 kWh/m²a statt bei 41,5 kWh/m²a. Demgegenüber stand ein gemessener vermiedener Primärener-gieverbrauch durch die Einspeisung von PV-Strom von 37,6 kWh/m²a. Dieser liegt 12 Prozent unter den Berechnungen der PV-Ausführungsfirma, stimmt aber gut mit den laut DIN V 18599 zu erwartenden Er-trägen überein. Die Wohnanlage erreicht also gute Verbrauchswerte, verfehlt aber aufgrund der technischen Probleme und zu optimistischer Berechnungen des PV-Ertrags bisher das Ziel der CO2-Neutralität.

Die Erträge der thermischen Solaranlage überstiegen mit 495 kWh/m²a die Berech-nungen von 338 kWh/m²a deutlich und de-cken den Nutzwärmeverbrauch für Trink- warmwasser im Sommer zu einem Groß-teil. Insgesamt benötigt die Heizung nach der Sanierung weniger Energie als die Versorgung mit Trinkwarmwasser. Beim Warmwasser wird nahezu die Hälfte der Energie für die Zirkulation aufgewendet.

Achim Pilz

Quellen• www.bine.info• www.projektinfos.energiewendebauen.de• Reiß, J.; Lyslow, L.; Erhorn, H.: EnEff: Stadt:

CO2-neutrale Energieversorgung der Wohnanlage Lilienstraße Nord in München. FKZ 0327430L. Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP), Stuttgart (Hrsg.). Mai 2016. 156 S. IBP-Bericht WB 187/2016

Unter dem Innenhof befinden sich nun die neue Heizzentrale und eine Tiefgarage.

Nach Süden fasst ein neues Gebäude den Innenhof. Es ist der erste 4- bis 5-geschossige reine Holzbau in München.

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Energie KOMPAKT – 05/2018

23Recht

Gebäudeschäden – Teil 2

Finanzielles Fiasko und obendrein EnergieverlusteSo vielfältig wie die baulichen Gestaltungsmöglichkeiten sind die Risiken von Gebäudeschäden. Diese spielten bereits in dem Artikel zu den Energiesparhäusern in der Ausgabe 3/2018, ab Seite 33, eine Rolle. Im nachfolgenden Artikel steht das Thema energierelevante Gebäudeschäden und das werkvertragsrechtliche Regelwerk hierzu im Mittelpunkt.

Überwachungspflicht des Architekten bei DacharbeitenNicht überraschend, sondern durch stän-dige Rechtsprechung gefestigt ist die Pflicht des Architekten, bei Dach- und Dachdeckerarbeiten auf der Baustelle anwesend zu sein und die mangelfreie Ausführung zu überwachen. Bei der Er-richtung von Doppelhäusern hatte der Bauunternehmer den Ringanker für das Dach falsch eingebaut. Außerdem war es wegen eines fehlenden Witterungs-schutzes im Winter zu Feuchtigkeitsschä-den am Dachstuhl gekommen. Die Klage des Bauherrn gegen den Architekten auf Schadensersatz war erfolgreich, Be-

schluss des OLG Celle vom 28.9.2016 – 7 U 77/16. Zum Ringanker hätte der Archi-tekt, wenn die fehlerhafte Ausführung schon nicht durch seine Bauaufsicht zu vermeiden war, zumindest den Aufbau des Dachstuhls auf das fehlerhaft errich-tete Obergeschossmauerwerk durch ei-nen Baustopp verhindern müssen. Auf den Witterungsschutz wollte der Bau-herr zwar nach seiner Aussage in der Planungsphase aus Kostengründen ver-zichten. Da die Dachkonstruktion jedoch im Winter längere Zeit ungeschützt der Witterung ausgesetzt war, hätte der Ar-chitekt den Bauherrn darauf hinweisen müssen, dass der Witterungsschutz zur

Vermeidung von Schäden unbedingt er-forderlich war.

Die begrenzte Verantwortung des Statikers für den WärmeschutznachweisBei einem schon 1998 gebauten Haus hat-te der Statiker u. a. einen „Wärmeschutz-nachweis nach Wärmeschutzverordnung“ (§ 12 Wärmeschutzverordnung 1995) an- geboten. Die Klage des Bauherrn we-gen Fehler bei der Auswahl der für den Wärmeschutz erforderlichen Materialien und den notwendigen Planungsvorga-ben hierzu sowie wegen der Verfehlung des Niedrigenergiehausstandards war erfolglos, Urteil des OLG Karlsruhe vom

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24 Recht

Energie KOMPAKT – 05/2018

18.8.2017 – 9 U 3/15. Denn aus dem An-gebot des Baustatikers ergab sich nicht die Übernahme sämtlicher Aufgaben für den Wärmeschutz, für die er auch offensicht-lich nicht Sonderfachmann war. Er musste also nicht eine auf die Wärmeschutznach-weise abgestimmte Ausführungsplanung erstellen und die Bauaufsicht hier zu über-nehmen. Natürlich sollten die nach der Wärmeschutzverordnung wie auch später nach der EnEV errichteten Gebäude tat-sächlich den einschlägigen Anforderun-gen entsprechen. Diese Pflicht ergab sich aber nicht aus dem Angebot des Statikers. Durch die Befragung eines Sachver-stän-digen klärte das OLG die Frage, ob im da-maligen Zeitpunkt eine weitergehen-de Verkehrssitte bestanden hat, was dieser verneinte. Das OLG zitierte zwar eine Rei-he abweichender Entscheidungen, wies aber nachdrücklich darauf hin, dass die Abweichung von seiner eigenen Auffas-sung durch die unterschiedliche Vertrags-gestaltung begründet war. Deshalb lässt sich aus dem wiedergegebenen Urteil keine Regel ableiten, sondern nur der Hin-weis auf die Notwendigkeit einer detail-lierten Vertragsauslegung.

Risikobereich GesundheitsgefahrenDer werkvertragsrechtliche Mangel liegt al-lein in der Abweichung zwischen geschul-ter und erbrachter Leistung, ohne dass zudem ein hierdurch bedingter Schaden eintreten muss. Bei Gesundheitsgefahren genügt für die Annahme eines Mangels bereits die Ungewissheit über mögliche Risiken beim Gebrauch des Werks. Das OLG Köln, Urteil vom 9.10.2014 – 7 U 27/14 (Nichtzulassungsbeschwerde zu-rückge-wiesen durch den BGH, Beschluss vom 30.8.2017 – VII ZR 268/14), hatte über einen Sachverhalt zu entscheiden, bei dem der beauftragte Bauunternehmer bei Straßen-bauarbeiten als Untergrundmaterial für ei-nen Parkplatz ein Material eingebracht hat-te, bei dem sich später herausstellte, dass es mit Schwermetallen belastet war, sodass mit dem Regenwasser die Schadstoffe im Boden möglicherweise ins Grundwasser transportiert werden konnten. Ein Sach-verständigengutachten hatte festgestellt, dass in dem Untergrundmaterial Arsen und Blei in einer Konzentration enthalten wa-ren, die die für die Sanierungsnotwendig-keit festgesetzten Grenzwerte nach dem Bundes-Bodenschutzgesetz überschritten. Unabhängig davon, ob durch das belas-tete Material bereits eine Verschmutzung des Grundwassers eingetreten ist, hatte

die Klage gegen den Bauunternehmer auf Feststellung seiner späteren Ersatzpflicht der daraus resultierenden Schäden Erfolg.

Die Unverhältnismäßigkeit der Nach- erfüllung durch den UnternehmerNach Paragraf 635 Abs. 3 BGB kann der Unternehmer die Nacherfüllung dann ver-weigern, wenn sie mit unverhältnis-mäßigen Kosten verbunden ist. Diese Möglichkeit der Flucht aus der werkver-tragsrechtlichen Gewährleistung ist aber nur schwer möglich. Der Erwerber einer neu zu errichtenden Eigentumswohnung hatte in der Baubeschreibung eine Drei-fachverglasung der Fenster vereinbart. Die Dachflächenfenster waren dagegen nur zweifach verglast. Dadurch entstanden jährliche Mehrkosten für die Heizung von 8,10 €, während der Austausch der Fens-ter 6700 € kostete. Vor dem OLG Karlsru-he, Hinweisbeschluss vom 1.2.2018 – 9 U 52/17 hatte der Verkäufer keinen Erfolg. Maßgeblich war nicht allein das genannte Zahlenverhältnis, sondern auch das Inter-esse des Auftraggebers an einer vertrags-gemäßen Ausführung des Werks, hier an der Einhaltung eines ordnungsgemäßen Wärmeschutzstandards für Neubauten, der generell heute in den Wertvorstellun-gen von Erwerbern eine große Rolle spielt. Zudem spielt bei der Abwägung auch das Verschulden des Unternehmers eine Rolle, das hier angesichts der eindeutigen Bau-beschreibung eindeutig war.

Welcher Mängelbeseitigungsaufwand des Auftraggebers ist gerechtfertigt?Wenn der Auftragnehmer die ihm zu-nächst gebotene Möglichkeit der Nacher-füllung verweigert, kann der Auftraggeber im Rahmen der werkvertragsrechtlichen Gewährleistungsrechte den Mangel selbst beseitigen und vom Auftragnehmer Er-satz der erforderlichen Aufwendungen verlangen. Dabei stellt sich auf die Frage, ob der ursprünglich für notwendig erach-tete Aufwand bei nachträglicher Beur-teilung tatsächlich erforderlich war und deshalb vom Auftragnehmer dennoch er-setzt werden muss. Zur Erleichterung des Auftraggebers trägt der Auftragnehmer das mit dieser Beurteilung verbundene Einschätzungs- und Prognoserisiko, wenn sich bei einer nachträglichen Bewertung herausstellt, dass eine Maßnahme nicht erforderlich war. Erforderlich ist ledig-lich der Nachweis, dass bei verständiger Würdigung im Zeitpunkt der Mängelbe-seitigung ein vernünftiger, wirtschaftlich

denkender Bauherr aufgrund sachkundi-ger Beratung oder Feststellung die Maß-nahme für erforderlich halten durfte und konnte. Vor dem OLG Dresden, Urteil vom 7.5.2015 – 10 U 1506/12 ging der Streit um den Kostenvorschuss für die funktionsfä-hige Herstellung einer Heizungsanlage. Der Bauherr hatte beim Bauunterneh-mer eine Wärmepumpenheizungsanlage und ein „Wohlfühl-Klima-System“ zur Be-heizung und Brauchwassererwärmung eines Mehrfamilienhauses bestellt. Die eingebaute Anlage wies jedoch eine un-zureichende Heizleistung auf. Der Bau-herr holte eine fachliche Stellungnahme zur Auslegung und Dimensionierung der Heizungsanlage, der Wärmepumpe, des Warmwasserspeichers und des Wohlfühl-Klima-Systems ein und hatte mit seiner Klage auf Kostenvorschuss vor dem OLG Erfolg (Nichtzulassungsbeschwerde zu-rückgewiesen durch den BGH, Beschluss vom 14.12.2017 – VII ZR 117/15). Wie be-reits angedeutet beschäftigte sich auch das OLG ausführlich mit der Frage des Ver-zichts auf eine Fristsetzung zur Mängel-beseitigung. Hier hatte der Unternehmer die Nachbesserung aber bereits mehrfach ernsthaft abgelehnt.Der gleiche Grundsatz liegt dem Urteil des OLG Frankfurt vom 13.10.2015 – 10 U 204/12 zugrunde. Bei der Tragwerkspla-nung für ein Einfamilienhaus wurden vom Statiker die Kellerwände von Stahlbeton auf Poroton ungeplant. Da die Kellerwän-de aber nicht standsicher waren, musste eine Stützwand gebaut werden, um den Erddruck abzufangen. Die Kosten hierfür machte der Auftraggeber als Schadenser-satz geltend. Die Verantwortung bei der Umplanung der Statik auf Poroton lag al-lein beim beauftragten Statiker. Nach dem gleichen Kriterium wie im vorausgegan-gen Urteil war der geltend gemachte Be-trag dem OLG plausibel. Zur leichteren Be-weisführung empfiehlt es sich aber immer, mehrere Angebote einzuholen. Es besteht aber kein Zwang für den Auftraggeber, die billigste Sanierungsvariante zu wählen.

Sanierungspflicht in der Wohnungs- eigentümergemeinschaft bei Durch-feuchtungIn einem bereits 1890 errichteten Gebäude waren die Wände von Räumen im Unterge-schoss feucht, was nach von der Gemein-schaft eingeholten Gutachten durch die fehlende Sockelabdichtung an der Außen-seite, eine fehlende Horizontalsperre und im Mauerwerk eingelagerte Salze bedingt

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25Recht

Energie KOMPAKT – 05/2018

war. Auf Antrag des davon betroffenen Wohnungseigentümers im Untergeschoss wurden entsprechende Sanierungsbe-schlüsse von der Gemeinschaft abgelehnt. Die Anfechtungsklage gegen die getrof-fenen Negativbeschlüsse, verbunden mit der Verurteilung zur Zustimmung zu den Beschlüssen über die Durchführung der Sa-nierung, war vor dem AG erfolglos, vor dem Landgericht und in der Revision vor dem BGH erfolgreich, Beschluss vom 4.5.2018 – V ZR 203/17. Da für die Nutzung des Son-dereigentums gravierende bauliche Män-gel vorlagen, die die zweckentsprechende Nutzung erheblich beeinträchtigen oder sogar ausschließen konnten, bestand für das gemeinschaftliche Eigentum Hand-lungsbedarf der Gemeinschaft. Das Auftre-ten von Schimmel mit der damit verbun-denen Gesundheitsgefahr musste nicht abgewartet werden. Der Sanierungsbedarf war zwar in absoluten Zahlen hoch, im Verhältnis zur damit möglichen Wertsiche-rung des Gebäudes aber noch vertretbar. Deshalb schied die nur als Ultima Ratio bestehende Möglichkeit aus, die Zweckbe-stimmung der von der Feuchtigkeit betrof-fenen Räume so einzuschränken, dass der Sanierungsbedarf entfiel.

Welche Leistung ist vom Handwerker geschuldet?Da der werkvertragsrechtliche Mangel durch eine Abweichung der tatsächlich er-brachten Leistung von der nach dem Vertrag vorausgesetzten, ersatzweise von der üblichen Beschaffenheit bestimmt

wird, ist vom Auftraggeber für die Gel-tendma-chung der Gewährleistung neben dem Nachweis eines Mangels, Erleichte-rung hierbei durch die Symptomtheo-rie, der Nachweis der Beschaffenheit der geschuldeten Leistung erforderlich. Ein Auftraggeber hatte den Auftragnehmer mit der Durchführung von Fenster- und Sonnenschutzarbeiten beauftragt. Türen und Fens-ter wurden eingebaut, eine Ab-nahme erfolgte nicht. Weitere Arbeiten sollten nach Absprache der Parteien nicht mehr durchgeführt werden. Der Auftrag-geber behauptete Mängel insbesondere an den Hebeschiebetüren, weil sie nicht bodentief und nicht raumseitig eingebaut worden waren. Die Klage des Auftragge-bers auf Kostenvorschuss war erfolglos, Beschluss des OLG Stuttgart vom 9.1.2018 – 10 U 93/17. Vor der Abnahme trägt der Auftragnehmer zwar die Beweislast für die Man-gelfreiheit der erbrachten Leistung. Demgegenüber hat der Auftraggeber immer die Beweislast für die Beschaffen-heit der Vertragsleistung. Hierzu konnte im Gerichtsverfahren weder durch eine Auftragsbestätigung, noch durch die Be-weisaufnahme und die Einholung eines Sachverständigengutachtens eine Klärung zugunsten der Behauptung des Auftrag-gebers erfolgen. Die Besonderheit des Fal-les lag darin, dass bereits vor der Abnahme ein Gewährleistungsanspruch geltend ge-macht wurde. Im Regelfall ist dies im Erfül-lungsstadium des Vertrags nicht möglich, es sei denn, es liegt bereits ausnahmsweise ein Abrechnungsverhältnis vor, hier durch

das Einverständnis der Parteien, dass keine weiteren Leistungen zu erbringen waren.

Bei Asbest kann der Vermieter sanierenAsbest ist bekanntermaßen kanzerogen und deshalb ein gefährlicher Abfall zur Be-seitigung, für den die TRSG 519 besondere Regeln zum Umgang mit diesem Gefahr-stoff vorsieht. In einer Berliner Wohnung war nach gutachterlicher Überprüfung durch den Vermieter im Fußbodenbelag und in Bauteilen auf dem Balkon Asbest festgestellt worden, allerdings nicht als asbesthaltiger Staub in der Luft, sondern nur festgebunden in den Baustoffen. Der Mieter wehrte sich gegen die Duldung der Asbestsanierung, obwohl er zunächst den Austausch des Fußbodens wegen der möglichen Asbestbelastung verlangt hatte. Die Klage des Vermieters war erfolg-reich, Amtsgericht (AG) Schöneberg, Urteil vom 18.2.2016 – 106 C 282/15. Bei der Ent-scheidung über die Instandsetzung der Mietsache hat der Vermieter einen breiten Beurteilungsspielraum, der hier trotz der fehlenden aktuellen Asbestbelastung im Staub und in der Raumluft wegen der latent vorhandenen konkreten Gefahr nicht über-schritten war. Es liegt auf der Hand, dass der Vermieter nicht erst konkrete Krankheits-symptome des Mieters abwarten muss. Der von ihm geschuldete vertragsgemäße Gebrauch der Mietsache schließt schon die bloße Gesundheitsgefahr aus.

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26 Praxis

Energie KOMPAKT – 05/2018

Sanierungsfahrplan

Mehraufwand durch vorschnellen FenstertauschErste Sanierungsschritte ohne Energieberater zu unternehmen können nach hinten losgehen. Eine Familie aus Hameln erfuhr dies am eigenen Leib: Die vor Erstellung eines Sanierungsfahrplans ausgetauschten Fenster machten bei der Dämmung Probleme. Am Ende waren die Bauherren mit ihrer Sanierung aber voll zufrieden.

Als die vierköpfige Familie Kozik 2015 ein freistehendes Wohnge-bäude mit Baujahr 1966 in Hameln erwarb, war ihr durchaus klar, dass beide Wohneinheiten saniert werden müssen. Nachdem der vorhandene Sanierungsstau offensichtlich war, unternahm die Familie kurz nach ihrem Einzug im Jahre 2016 eigenhän- dig den ersten Schritt und ließ die Fenster austauschen – eine voreilige Entscheidung, die vor allem der Familienvater noch bereuen sollte.

Computergestützt zu KfW 100

2017 beschloss man weitere Schwachstellen in Angriff zu nehmen und zog mit Tomas Titz einen Energieberater hinzu. Wenig überra-schend zeigte dessen Sanierungsfahrplan gewaltigen Handlungs-bedarf: Eine ineffektive Ölheizung und hohe Energieverluste über die schlecht gedämmte Gebäudehülle sorgten für einen rechne-rischen Endenergiebedarf von knapp 48.000 Kilowattstunden pro Jahr. Nach ausgiebiger Beratung entschlossen sich die Eigen-

tümer für eine Sanierung zu einem KfW-Effizienzhaus 100, die den Endenergiebedarf in etwa halbieren sollte. Laut Titz wäre der KfW-Standard 85 zwar auch denkbar, aber „zu sehr auf Kante genäht“ gewesen. Dies zeigten auch diverse Szenarien, die der Energiebe-rater am Computer entworfen hatte, um Kosten und Nutzen im Vorfeld möglichst genau abzuschätzen.

Dämmung mit Hindernissen

Los ging es mit der Dämmung der Außenwände, den Geschoss-decken zum unbeheizten Keller und Dachraum sowie der Dachfläche. An dieser Stelle holte die Familie ihr vorschneller Fenstertausch ein: Da der Fensterbauer unkoordiniert und mit wenig Voraussicht gearbeitet hatte, ließ sich die Dämmung nicht anbringen. Um einen erneuten Aus- und Einbau der Fens-ter zu vermeiden, war es letztendlich der Familienvater, der im Schweiße seines Angesichts die Laibungen um etwa drei Zenti-meter abstemmen musste.

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Hier musste nochmal Hand angelegt werden: Der Bauherr musste die Laibung der mit wenig Voraussicht eingebauten Fenster selbst abstemmen.

Ende gut alles gut: Mit etwas Mehrarbeit konnten die Fenster doch noch solide gedämmt werden.

Dank guter Vorplanung verlief der Rest der Sanierung dafür mehr oder minder reibungslos. Dass die Familie während der verschiedenen Bauphasen mal die obere und mal die untere Wohnung bewohnen musste war zwar etwas umständlich – vor allem, weil es eine Zeit lang keine Verbindungstreppe gab –, am Ende aber zielführend.

Geheizt wird mit Pellets

Zweiter großer Sanierungsbaustein war die Heizungsmoderni-sierung: Hier entschied sich die Familie für einen Pelletofen mit Wassertasche und 10 Kilowatt Heizleistung, der an einen neuen bivalenten Solar-, Schichten- und Kombispeicher angeschlos-sen wurde. Sollte es richtig kalt werden, dient ein zusätzliches Gasbrennwertgerät als Spitzenlastkessel. Die bestehende Solar-anlage mit drei Paneelen wurde ebenfalls an die neue Speicher- einheit angeschlossen.

Finanzierung über die KfW

Nach rund einem Jahr war das Projekt zur vollsten Zufriedenheit der Bauherren abgeschlossen. Finanziert wurde über das KfW-Programm 151 inklusive Zulagen und Tilgungszuschüssen für zwei Wohneinheiten, auch wenn im Zuge des Projekts die zwei Einheiten zu einer großen mit wesentlich angenehmerem Wohn-klima vereinigt wurden. Tatsächliche Einsparwerte liegen derzeit noch nicht vor, rechnerisch hat sich der Primärenergiebedarf jedoch von rund 240 auf knapp 53 Kilowattstunden pro Kubikme-ter und Jahr gesenkt. Das rechnerische Energieeinsparpotenzial beläuft sich bei einer Senkung um mehr als 40.000 Kilowattstun-den pro Jahr auf über 78 Prozent, was auch eine jährliche Reduk-tion der CO2-Emission um über 12.000 Kilogramm bedeutet.

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Einfamilienhaus in Recklinghausen

Solarziegel – hoher Stromertrag bei unauffälliger DachästhetikÄsthetik und Effizienz schließen sich bei Solaranlagen nicht länger aus: Das von Nelskamp neu ent-wickelte G10 PV-Element sorgt für dauerhafte Stromversorgung von Eigenheimen oder Großobjekten, bei harmonisch-unauffälliger Ästhetik. Die PV-Module bilden mit den Glatt-Ziegeln G 10 eine Einheit, liegen direkt auf der Traglattung und bieten so ein einheitliches und ebenes Deckbild.

Der Bauherr eines Einfamilienhauses in Recklinghausen, ist einer der ersten An-wender des neuen Photovoltaik-Systems: „Wir haben uns für den Solarziegel ent-schieden, weil der erstens schön bündig aussieht – man sieht diese hässlichen Übergänge nicht wie bei den anderen Dächern mit Aufdachlösungen – und wegen dem hohen Stromertrag. Unser Haushaltsstrombedarf wird zu über 30 Prozent von den Solarziegeln gedeckt.“

Vergleichbare Leistung

Die Leistung eines Moduls beträgt 120 Wp, 8,3 Module ergeben 1 kWp. Flächenmä-ßig kommt der Bauherr für diese 8,3 Mo-dule mit 6 bis 6,5 Quadratmetern Fläche aus. Das ist vergleichbar mit normalen PV-Aufdachmodulen, denn bei den her-kömmlichen Systemen werden ebenfalls mindestens 6 Quadratmeter Fläche be-nötigt. Vom Ertrag her erzeugen die Mo-

dule je nach Ausrichtung zwischen 750 und 1100 kWh Strom pro kWp. Bei dem Recklinghausener EFH sind es insgesamt 83 Module mit knapp 10 kWp Leistung, über die drei Dachseiten nach Ost, Süd, West verteilt. Die Module liefern einen prognostizierten Ertrag von zirka 8000 bis 8500 kWh. Bei gleichem Flächenbedarf von 6 bis 6,5 Quadratmetern zur Erzeu-gung von 1 kWp war für den Bauherrn entscheidend, dass er mit den Solarziegel-

Je Modul 750-1.100 kWp StromertragG10 PV-Solarziegel mit unauffälliger Dachästhetik

Solarziegel G 10 PV – keine störende Aufständerung, perfekte Integration.

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Technische Daten Solarziegel System G10 PV

Modulleistung (Pmax): 120 WpNennstrom (Im): 9,23 ALeerlaufspannung (Voc): 16,00 VKurzschlussstrom (Isc): 9,86 AMaximale Spannung (Vmp): 13,01 VMaximale Systemspannung: 1000 VTemperaturkoeffizient (Voc): – 0,30 Prozent/°CTemperaturkoeffizient (Isc): + 0,07 Prozent/°CTemperaturkoeffizient (Pmpp): – 0,38 Prozent/°CHagelbeständigkeit: nach IEC 61215 + IEC 61730Zellwirkungsgrad: 18,3 ProzentModulgewicht: 9,5 kgModulgröße: Deckbreite: 8 Ziegel = 2,00 Meter

Modulmaße: 1965 x 350 x 20 mm Decklänge des Ziegels u. Modul: 394 mm +/– 10 mm

Anschluss: Kabelstecker MC4 Kompatibel Solarkabel 2 x 4,0 mm² je 1000 mm lang

Modulen zeit-/kostensparend und sogar flächenbündig verlegen konnte, ohne Ecken und Kanten und damit ohne Stö-rung der Dachoptik.

Schnellere und kostengünstigere Montage

Wie bei jeder anderen Standard-PV-Anlage werden zuerst die Stringkabel gelegt und danach erfolgt die Montage der Module. Sie werden mit MC4-Steckern untereinan-der sowie mit den Stringkabeln verbunden, und dann, ähnlich wie ein ganz normaler

G10-Flachziegel, in die Lattung und Sei-tenverfalzung eingehängt, um schließlich mit acht Schrauben befestigt zu werden. Das System ist damit voll in die Dachfläche integriert, nicht aufgeständert und es gibt keine Störung der Dachästhetik.

Bis zu 1100 kWh Strom/kWpeak

Das System verbindet modernes Design und ökologische Nachhaltigkeit mit ex-trem leistungsfähiger und deshalb ge-winnbringender Technik. Auf dem Dach fällt es erst beim zweiten Blick ins Auge: Denn die überdeckenden G10 PV Elemen-te liegen wie die Glattziegel, regendicht und flächenbündig, direkt auf der Lattung. Wasserablaufkerben am unteren Rand der Module verstärken die Dachziegelan-mutung. Das Gesamtdeckbild ist harmo-nisch – ohne Ecken und Kanten. Ein was-serdichtes Unterdach, wie bei klassischen Indach-PV Anlagen, ist nicht erforderlich.

Vergleichbarer Flächenbedarf Kostengünstige und schnelle Verlegung auf der Lattung

Made in Germany – Nelskamps G10 PV Solar- ziegel-System: flächenbündig überdeckend.

Pro Quadratmeter Modulfläche erreichen die Module eine maximale Leistung von 167 Wp, das heißt minimal reichen gerade einmal 5,9 Quadratmeter Modulfläche für 1 KWp elektrische Leistung aus. Damit er-zielt die Anlage je nach Standort und Lage zwischen 750 und 1100 kWh Strom pro KWp PV-Leistung und erreicht annähernd gleiche Werte wie eine Aufdach-Anlage. Als montagefertige Einheit geliefert ist das G10 PV-Element mit einer Deckbrei-te von 8 Ziegeln einfach, schnell und sicher im Zuge der Eindeckung zu mon-tieren. Die Deckmaße entsprechen hier dem G10-Standardziegel. Der variable Überdeckungsbereich von plus/minus 10 Millimetern sorgt für die einheitliche Dach-Einteilung. Vorgefertigte Kabel mit MC4 Steckern ermöglichen die montage-freundliche und sichere Verbindung. Die Module werden in Deutschland gefertigt und unterliegen strengen Qualitätsanfor-derungen für Langlebigkeit und Leistung.

Nelskamp-Solar

• entwickelte mit dem „Solar- PowerPack“ ein Solar-Dach- pfannen-Kollektor-Wärme- pumpensystem,

• das „MS 5 PV“-Modul als reinen Stromerzeuger,

• mit „2Power“ und „MS 5 2Power“ zwei Kombi-Systeme zur Strom- und Wärmegewinnung in einem Modul,

• sowie jetzt den Solarziegel G10 PV.

Kooperation Nelskamp-Solar und SySpro Betonfertigteile

• Zudem haben Nelskamp und Sy-Spro Energiedächer und Thermowände zu einem Niedrig- energiehaus mit integriertem Wärmespeicher kombiniert. Diese neue Technologiekombi- nation erreicht durch Solar-strom, Sonnenwärme und Spei-chermöglichkeiten eine autarke Strom-, Wärme-/Klima- und Warmwasserversorgung. www.syspro.de

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Bafa-Beratung

Per Neuantrag zu mehr EffizienzBei einem landschaftstypischen Haus in Angeln warf ein undichtes Dach die ursprünglichen Pläne über den Haufen: Am Ende wurde aus der geplanten Sanierung zum KfW-Haus 115 eine zum KfW-Haus 85 – mit auf ein Fünftel reduzierten Energiekosten gegenüber der ursprünglichen Ausgangssituation.

Undichte Fenster sind keine angenehme Sache – vor allem, wenn man im nörd-lichsten Teil Deutschlands in der Nähe der Flensburger Förde wohnt. Verbraucht die alte Ölheizung zudem rund 5000 Liter pro Jahr, besteht akuter Handlungsbedarf. Dies dachte sich auch der Besitzer eines alten, nach einem Brand im Jahre 1924 wieder aufgebauten Zweifamilienhauses in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Maasbüll und entschloss sich im Mai 2014 zu einer Bafa-Beratung.Die beauftragte Energieberaterin Eike von Brunn stieß schnell auf weitere Schwach-stellen. So war zum Beispiel die Feuchtig-keit aus dem kaum mehr nutzbaren Kel-ler schon in der Wand des Erdgeschosses angekommen. Während der Fußboden im Erdgeschoss immerhin mit Zellulose ge-dämmt war, wies das Dach nur eine parti-elle und das Mauerwerk der Außenfassade gar keine Dämmung auf.

Der alte Plan: KfW-Standard 115

Gute Gründe für eine Sanierung auf KfW-Standard 115 mit Fenstertausch, Außen-dämmung und Pelletheizung, zu der sich der Hausherr im Herbst 2014 entschloss. Nachdem die Zusage der Bank über einen Kredit in Höhe von 100.000 Euro erst im November kam, war an eine Umsetzung im laufenden Jahr nicht mehr zu denken. Hierdurch entstand genügend Vorlauf, um einen effektiven Plan für 2015 aufzusetzen und vernünftige Preise mit Handwerkern auszuhandeln. Ein weiterer Vorteil: Die lange Planungszeit machte es möglich, störende Arbeiten wie den Fenster- und Heizungstausch in die Urlaubszeit der Be-wohner zu legen.

Der neue Plan: KfW-Standard 85

Nachdem im Winter Wasser durch das Dach drang und die Elektrik gefährde-te, wurde es notwendig, die Sanierung um ein neues Dach zu erweitern. Da die zusätzlichen Kosten nicht über das Plan-budget gedeckt waren, trat von Brunn mit der KfW-Bank in Kontakt, schilderte die Situation und setzte sich für höhere Fördermittel ein. Wobei sich die Bank sehr kooperativ verhielt und detailliert wie um-fassend Auskunft über die Rückgabe eines Kreditvertrags bei gleichzeitigem Neuan-trag gab. Am Ende stand ein genehmig-ter Neuvertrag auf KfW-Standard 85 über

150.000 Euro zu inzwischen verbesserten Konditionen.

Der Keller: ein hoffnungsloser Fall

Der Keller erwies sich als hoffnungsloser Fall und wurde letztendlich, nachdem eine Horizontalsperre eingebaut und Wände und Decke mit einer Perimeterdämmung versehen waren, im Mai mit Beton zuge-schüttet. In diesem Zuge musste auch der Elektro-Hausanschluss versetzt wer-den, außerdem wurden separate Zähler eingebaut. Nach dem Fenstertausch, der Fassadendämmung, dem Heizungstausch der Dacherneuerung und diversen kleine-ren Renovierungsarbeiten war das Projekt einschließlich Außenanlage Ende Oktober, nach etwa sechs Monaten Bauzeit, abge-schlossen.

Deutliche Kostenreduzierung

Eine Zeit, die freilich trotz geschickter Pla-nung nicht ohne Stress vonstattenging. Allerdings wurden die Bewohner durch eine rundum zufrieden stellende Lösung mehr als entschädigt. Und auch die Ener-giebilanz kann sich seither sehen lassen: Der Primärenergiebedarf sank von 325,5 auf 30,1, der Endenergiebedarf von 291,5 auf 109 Kilowattstunden pro Quadrat-meter und Jahr. Wobei sich die jährlichen Energiekosten von knapp 5000 auf etwas über 1000 Euro reduzierten.

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Das Zweifamilienhaus im schleswig-holsteinischem Maasbüll vorher und nachher: die alte Haustüre blieb – wenn auch in neuer Farbe – ebenso erhalten wie der Hinweis auf das ursprüngliche Baujahr.

Warf die ursprüngliche Planung über den Haufen: Nachdem Wasser durchs Dach drang, musste das Sanierungsprojekt neu ausgelegt werden.

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Die Software für EnEV, KfW und Passivhaus

Wärmebrücken schnell und komfortabel berechnenWärmebrücken schnell und exakt berechnen, EnEV-Nachweise generieren sowie die Nachweise für KfW- und Passivhaus erbringen. Das lässt sich der Wärmebrücken-Berechnungssoftware ZUB Argos erledigen. Jetzt liegt das Programm-Update 2018 mit erweiterten Komfortfunktionen und Berechnungsmöglichkeiten vor.

Mit der neu organisierten Wärmebrü-ckenverwaltung nach KfW und EnEV be-hält der Nutzer immer den aktuellen Pro-jektstand im Auge und kann alternative Lösungsmöglichkeiten miteinander ver-gleichen. So können die Informationen für jede Wärmebrücke hinterlegt werden, zum Beispiel Gleichwertigkeitsnachweise oder detaillierte Nachweise. Dabei hel-fen auch die integrierten Wärmebrücken-kataloge, zum Beispiel Beiblatt 2 der DIN 4108. Am Fuß der Seite werden je-weils die EnEV-Summe und die KfW-Sum-me ausgewiesen.Zahlreiche Vorlagen, unter anderem die KfW-Formblätter A – C, sind in der neuen Version hinterlegt. Zudem lassen sich per Drag-and-Drop einfach Inhaltsverzeich-nisse anlegen, die den Report übersicht-lich strukturieren.Zu den Basisfunktionen von ZUB Argos gehört, dass die ermittelten Ψ-Werte (Psi-Werte) zur detaillierten Erfassung des Wärmebrücken-Korrekturwerts per Mausklick an die Energieberatersoftware ZUB Helena übergeben werden können. Wichtig für den Gebäudebestand, um Schimmelschäden nach einer Sanierung zu vermeiden: Die Software ermittelt auch den f-Wert für den Nachweis des Mindestwärmeschutzes nach DIN 4108-2. Die Software bietet eine Gesamtlösung für den Nachweis und die Berechnung von 2D-Wärmebrücken sowie von Bau-teiltemperaturen für Feuchteschutzana-lysen. Geeignet ist es für EnEV-Nachweise und für die gutachterliche Untersuchung von Tauwasserbildung und Schimmelge-fahr. Das Programm ist in zwei Ausfüh-rungen erhältlich. Die Plus-Version ist für Planer geeignet, die Ψ-Werte für den EnEV-Nachweis generieren wollen.Die Pro-Version berechnet außerdem die f-Werte. Für beide Programme bietet der

Hersteller eine vierwöchige kostenlose Testlizenz an. Die Vollversion PLUS kostet 399 Euro, PRO liegt bei 899. Die Updates von ZUB

Argos 2014 liegen 149 beziehungswei-se 299 Euro. Alle Preise zzgl. Mehrwert- steuer.

www.zub-systems.de

Neuer Reportdesigner für individuell gestaltete Berichte

Wärmebrücken schnell und exakt berechnen mit ZUB Argos

Neuer Reportdesigner für individuell gestaltete Berichte

Wärmebrücken schnell und exakt berechnen mit ZUB Argos

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Gebäudethermografie

Bunte Bilder brauchen ExpertiseDie Bauthermografie ist eine auf dem Vormarsch befindliche Technologie. Allerdings ist Wissen und Erfahrung gefragt – sowohl bei der Erstellung als auch bei der Interpretation der Aufnahmen. Der Münchner Thermografie-Experte Michael Pils erläutert im Interview mit Energie KOMPAKT, worauf es ankommt.

Wärmebildaufnahmen sind ja äußerst ansprechend. Aber wie entstehen die bunten Bilder überhaupt und was ist darauf eigentlich zu sehen?Eine Infrarot-Thermokamera arbeitet im Prinzip wie jede gewöhnliche Digital-kamera. Sie besitzt einen lichtempfind-lichen Detektor, der allerdings nicht im sichtbaren Spektrum des Lichts, sondern im Bereich des infraroten Lichts emp-findlich ist. Nachdem der Detektor die vom Zielobjekt abgegebene Strahlung gemessen hat, setzt die Elektronik der Kamera sie in ein sogenanntes „Falschfar-benbild“ um.

Im Internet sind Wärmebilder ja oft recht günstig zu haben – meist in Form von Außenaufnahmen. Was ist dabei zu beachten und sind sie alleine überhaupt zielführend?Auch wenn der Preisverfall durch Handy-gestützte Thermo-Systeme der Techno-

logie einen Schub verliehen hat: Dum-ping-Angebote von Laien sind nicht empfehlenswert. Zum einen kann man auch bei Außenaufnahmen einiges falsch machen, zum anderen benötigt man für eine seriöse Analyse immer auch Innen-aufnahmen. Da die Infrarot-Thermografie nur die Oberflächentemperatur eines Bauteils messen kann, sind zum Beispiel am Abend nach intensiver Sonnenein-strahlung gemachte Aufnahmen genauso unbrauchbar wie Bilder, die nach Ausküh-lung durch sturmartige Winde angefertigt wurden. Aussagekräftige Außenaufnah-men sollten daher nur nach thermisch ruhigen Phasen gemacht werden, in der Regel also vor Sonnenaufgang. Will man zudem nicht nur ein reines Übersichtsbild, sondern auch Aussagen über die energeti-sche Qualität einzelner Bauteile, so ist die Kenntnis der Oberflächentemperatur auf der Innenseite unerlässlich – was zusätz-liche innenthermografische Messungen

voraussetzt. Erst die Kombination beider Aufnahmetypen lässt energetisch relevan-te Aussagen zu.

Wärmebrücken sind die eine Sache, die Luftdichtheit eines Gebäudes die ande-re. Was machen Blower-Door-Tests und wie hängen sie mit der Gebäudethermo-grafie zusammen?Blower-Door-Tests sind neben der Ther-mografie das einzige zerstörungsfreie Ver-fahren zur qualitativen Beurteilung von Bauteilen. Zunächst werden alle Fenster und Außentüren geschlossen, dann wird mithilfe eines drehzahlgeregelten Venti-lators ein Unter- oder Überdruck erzeugt. Die Luftmenge, die der Ventilator fördern muss um den Prüfdruck konstant zu hal-ten, entspricht der Summe aller Leckagen im Gebäude. Anschließend werden die Le-ckagen per Handfühlung, Nebelstäbchen, Thermoanemometer oder Thermokamera geortet. Die Kombination aus Infrarot-

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Erst Innenaufnahmen, so wie hier von einem Fensterflügel, lassen Aussagen über die ener-getische Qualität einzelner Bauteile zu.

Blower-Door-Test: In Kombination mit Thermografie lassen sich Wärmebrücken,

Dämmmängel, Ausführungsfehler, Energie-lecks und Einbaufehler ausfindig machen.

Thermografie und Blower-Door-Test ist geradezu ideal, mit ihr lassen sich Wär-mebrücken, Dämmmängel, Ausführungs-fehler, Energielecks und Einbaufehler sehr genau detektieren und analysieren.

Wie wir gelernt haben, ist einfach nur mit der Kamera draufhalten nicht ziel-führend – vielmehr ist Expertenwissen gefragt. Worauf sollte ein Immobilienbe-sitzer achten, wenn er einen Thermogra-fen beauftragt?Wer ernsthafte Aussagen über seine Im-mobilie erhalten möchte sollte Billigan-gebote aus dem Internet meiden und stattdessen auf zertifizierte Fachleute mit solider technischer Ausrüstung setzen. Hilfreich ist es auch, sich Referenzgutach-ten mit verständlich dargestellten Ergeb-nissen zeigen zu lassen – denn fachchine-siche Berichte helfen nicht wirklich! Wer keinen zertifizierten Fachmann an der Hand hat wird übrigens beim Bundesver-band der Gebäudeenergieberater (GIH) fündig...

Aus Ihrer Antwort lässt sich ableiten, dass sich ein Energieberater, der Ther-mografie anbieten möchte, entspre-chend qualifizieren sollte. Nun geben Sie ja selbst Schulung zum Thema: Was würden Sie einem angehenden Ther-mografen mit auf den Weg geben, auch bezüglich der Ausrüstung?Da die Bezeichnung Thermograf in Deutschland nicht geschützt ist, ist es die Zertifizierung nach ISO 9712, die

potenziellen Auftraggebern Gewissheit hinsichtlich Wissen, Können und Praxis- erfahrung gibt. Ein Thermograf für die Sektoren Bau und Elektro sollte mög-lichst Stufe II erreichen, um nicht nur vor Ort messen, sondern auch Prüfanweisun-gen und die Auswertungen erstellen zu können. Wobei das eigene Wissen regel-mäßig durch Erneuerungen und Rezerti-fizierungen nachgewiesen werden muss. Bei der Kamera sind 320 mal 240 Pixel geometrische Auflösung Standard, im Falle von Außenaufnahmen besser 640 mal 480 Pixel. Da Infrarot-Kameras keinen optischen Zoom besitzen ist zudem ein Wechselobjektiv hilfreich.

Wie funktioniert eigentlich die Inter-pretation der Bilder? Gibt es hierbei technische Unterstützung oder ist allei-ne die Erfahrung des Experten gefragt?Da sich die Zuordnung einer Bildfarbe zu einer bestimmten Temperatur auf der Ka-mera individuell einstellen lässt, müssen zur Interpretation der Bilder immer die Messparameter bekannt sein – ansons-ten hilft auch keine Expertise weiter. Ob-wohl gute Kameras über Auswertungs-programme verfügen, die die Erstellung aussagekräftiger Thermogramme und kompletter Thermo-Reports erleichtern, bleiben dennoch Sachverstand sowie ge-schultes und erprobtes Fachwissen stets die Basis jeder Auswertung. Sehr wichtig ist vor allem die perfekte Organisation bereits während der Messungen; Da man auf den Thermogrammen nicht immer

konkrete Bauteile erkennen kann, bedarf es einer guten Vorbereitung, um aus ei-ner Vielzahl an Bildern das richtige Detail wiederzufinden.

Kürzlich fand im österreichischen Eugendorf mit dem Thermografieforum 2018 ein bedeutender Branchentreff statt. Was gibt es Neues und wohin geht die Reise mittelfristig?Die aktive Thermografie ist auch im Bau-bereich auf dem Vormarsch. Künftig dürfte es möglich sein, Wärmedämmver-bundsysteme auch unter Sonneneinfluss thermografisch zu bewerten. Bei der Detektion von Fehlern an Photovoltaik-Anlagen hingegen ist die Infrarot-Ther-mografie bereits heute fest verankert und liefert wertvolle Informationen. Nach-dem zu Beginn des Auftauchens billiger Drohnensysteme zunächst Wildweststim-mung herrschte, werden Drohnen-ge-führte Infrarot-Kameras im Privatbereich aktuell durch gesetzliche Restriktionen in ihre Schranken verwiesen. Was auch bes-ser so ist, sind doch zahlreiche Versuche, Energie-Kataster ganzer Wohnquartiere per Drohnen zu erstellen, an den physika-lischen Grenzen der Strahlungsmessung gescheitert und zum Teil in finanziellen Desastern geendet.

Als gelernter Bauingenieur (Dipl.-Ing. FH) betreibt der Fachmann für Energie-Effizienz Michael Pils seit 1995 in München das Sachverstän-digenbüro Bau Haus und Garten. Das langjährige Vorstandsmitglied des BAYERNenergie e.V. ist Zertifi-zierter Thermograf Bau Elektro und Industrie Stufe III nach ISO 9712, so-wie Zertifizierter Prüfer für die Luft-dichtheit an Gebäuden nach ISO 20807. Zu beiden Themenbereichen gibt er auch Schulungen.

www.bauhausundgarten.de

Zur Person

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EFH-Sanierung in Wien

Ausgezeichnete Optik – ausgezeichnete EnergiebilanzZu groß, zu teuer im Unterhalt und zu wenig funktional war den neuen Eigentümern das geerbte Einfamilienhaus aus den 1960er-Jahren in der Pötzleinsdorferstraße in Wien. Die junge Familie ent-schied sich deshalb für eine umfassende bauliche und energetische Sanierung inklusive WDVS und ließ mit Hilfe des Wiener Architekturbüro Reinberg ZT GmbH das alte Haus in neuem Glanz erstrahlen. Das Gesamtkonzept ist so gelungen, dass es mit dem „Ethouse Award 2018“ ausgezeichnet wurde.

Mit der von der Arbeitsgemeinschaft Qua-litätsgruppe Wärmedämmsysteme (Öster-reich) vergebenen Auszeichnung wurden zum 9. Mal herausragende Sanierungs-projekte gewürdigt, die über die bloße Instandsetzung hinaus aus architektoni-scher Sicht überzeugen. Haus L. ,auf einem 1563 Quadratmeter großen Grundstück nahe dem Pötzleinsdorfer Park gelegen, begeisterte die Jury mit seinem gelunge-nen Gesamtkonzept und gewann deshalb den Award in der Kategorie Einfamilien-häuser. Neben dem neuen Erscheinungs-bild und der baulichen Reduktion auf das Wesentliche überzeugte die Jury die kon-sequente Optimierung der Energiebilanz. Ein wichtiger Aspekt der Sanierung war der Rückbau des Gebäudes, das gemäß den Bebauungsbestimmungen zu hoch war. Auch sollte aus Kostengründen die Nettonutzfläche deutlich reduziert wer-den – auf 296 Quadratmeter im Vergleich zu den 453 Quadratmetern vor der Sanie-

rung. Nicht zuletzt galt es, die erheblichen Energieverluste über die ungedämmte Fassade und das Dach zu reduzieren.

Verbesserung um über 90 Prozent

Die aufwendigen Umbaumaßnahmen erfolgten im Zeitraum November 2014 bis Mai 2016. Das Dachgeschoss wurde komplett entfernt, das mittlere Geschoss zum Schlafgeschoss umgebaut. Das Erd-geschoss, das ursprünglich als Hallenbad geplant war, wird nun von den Eigen-tümern als Wohnraum mit Zugang zum Garten genutzt. Ein wintergartenartiger Vorbau ermöglicht einen fließenden Über-gang von drinnen nach draußen. Nach Süden erweiterte Fenster bieten einen großzügigen Ausblick in den Pötzleins-dorfer Park. Neben der Anpassung an die Bedürfnisse der neuen Besitzer in puncto Wohnqualität und Raumkonzept ging es bei der Modernisierung vor allem

auch um die Energiebilanz, die bei einem Haus aus den 60er-Jahren erwartungs- gemäß ungünstig ausfiel und zu hohen Unterhaltskosten sowie unzeitgemäßen CO2-Emissionswerten führten. Das Gebäu-de wurde deshalb wärmegedämmt und mit einer Lüftungsanlage samt Wärme- rückgewinnung ausgestattet. In die Süd-fassade wurden thermische Kollekto-ren integriert; ein Pufferspeicher enthält 1250 Liter. Am Dach wurden zudem An-

Umfassende bauliche und energetische Sanierung verwandeln das Einfamilienhaus aus den 60er Jahren in ein modernes energiesparendes Gebäude

Das Einfamilienhaus vor der Sanierung

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schlüsse für eine PV-Anlage installiert. Eine Wärmepumpe versorgt das Haus zu-sätzlich mit Wärme aus dem Erdreich. Das Ergebnis all dieser Maßnahmen kann sich sehen lassen: Die Energiekennzahl beträgt aktu-ell 17,19 kWh/m2a im Vergleich zu 295 kWh/m2a vor Sanierung. Das ent-spricht einer Verbesserung um 91,4 Pro-zent. Die Jury des Ethouse Awards: „Als Bestandsgebäude der 60er- und 70er-Jahre des vorigen Jahrhunderts bot es ein großes Potenzial zur möglichen CO2-Einsparung. Mustergültig zeigt das Pro-jekt, wie vorgegangen und wie umfassend diese Thematik betrachtet wurde und wer-den kann.“

Unebenheiten an der Fassade ausgleichen

Besonderes Augenmerk wurde auf den Aspekt der Wärmedämmung mittels ei-nes WDV-Systems gelegt. Im Dachbereich wurden als Materialien EPS sowie PUR (120 mm) eingesetzt, an der Fassade mit rund 250 Quadratmetern Fläche graues EPS in einer Stärke von 300 mm, das die angestrebte hohe Dämmleistung ermög-licht. Georg W. Reinberg: „Auf der Fassade haben wir das hochwertigere Material eingesetzt, da die mögliche überbaubare Fläche begrenzt war und durch den Alt-bau-Teilbestand auch die Dämmstärke ein gewisses Maß nicht überschreiten durfte.“ Als Abschluss nach der Applikation der Fassadendämmung folgte der Auftrag eines weißen Silikat Reibeputzes, der ei-nen effektvollen Kontrast zu den dunklen Kollektoren und den Fensterrahmen bie-tet. Die Ausführung des WDVS wurde der

Felzmann Bau GmbH aus dem österreichi-schen Mauerbach übertragen. Firmenchef Michael Felzmann: „Bei einem Umbau die-ser Art gibt es immer einiges zu beachten, im Fall des Hauses L. mussten an der Fassa-de zum Teil Unebenheiten des Untergrun-des ausgeglichen werden.“

Erscheinungsbild erhalten

Georg W. Reinberg setzt bei seinen Bau-vorhaben immer wieder WDV-Systeme ein und hat damit positive Erfahrungen gemacht. „Manche meiner Projekte funk-tionieren nun schon seit mehr als 30 Jah-ren sehr gut und ich denke, falls in diesen Gebäuden einmal wegen gestiegener An-forderungen für Null-Energiehäuser mehr gedämmt werden muss, kann ich die alte WDVS-Fassade sicher erhalten und eine neue Dämmung darauf anbringen.“ Für ihn ist das Erreichen des Passivhausstan-

dards bzw. des EnerPHit-Standards in der Altbaumodernisierung sehr wichtig. Prob-leme in Bezug auf Optik und Ästhetik sieht der erfahrene Architekt nicht. „Ein WDVS ist der Gestaltung gegenüber im Prinzip neutral. Natürlich muss ich als Architekt Antworten finden, wenn die Fenster-Lai-bungen viel tiefer werden oder auch bei Anschlusspunkten, Details und Durchdrin-gungen.“ Im Fall des Einfamilienhauses in der Pötzleinsdorfer Straße war der An-schluss an die fassadenintegrierten ther-mischen Kollektoren ein Punkt, der beson-ders sorgfältig bearbeitet werden musste, um ein vorteilhaftes Erscheinungsbild zu erhalten. „Wir verwenden aber die neu-en Dämmstärken ebenso wie die neuen Solartechnologien offensiv, um die Archi-tektur und die Energiebilanz nachhaltig zu verbessern.“

Ludger Egen-Gödde

An der Fassade mit rund 250 Quadratmetern Fläche kam graues EPS in einer Stärke von 300 mm zum Einsatz, um die angestrebte hohe Dämmleistung zu ermöglichen.

Der wintergartenartiger Vorbau ermöglicht einen fließenden Über-gang von drinnen nach draußen.

Bautafel Haus L., Pötzleinsdorferstraße, Wien

Bauzeit: Nov. 2015 – Mai 2016Grundstücksgröße: 1563 m2Bebaute Fläche: 245 m2Bruttogeschossfläche: 454 m2Nettonutzfläche: 296 m2Volumen: 1643 m3Energiekennzahl vorher: 295 kWh/m2/Jahr Heizwärmebedarf: nachher: 17,19 295 kWh/m2/JahrPlanung: Arch. DI Georg W. Reinberg, Architekturbüro Reinberg

ZT GmbH, www.reinberg.netVerarbeitung: Michael Felzmann Bau GmbH, www.felzmannbau.at

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Energie KOMPAKT – 05/2018

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Sockelleistenheizung

Effiziente Heizungssanierung in einer SchuleDie Albert-Schweitzer-Schule in Wetzlar wurde im Rahmen einer Heizungssanierung mit einer effizienten Sockelleisten- heizung ausgestattet. Insgesamt 26 Klassenräume werden nun mit Wärme versorgt. Nach der Sanierungsmaßnahme senkte sich der Energieverbrauch spürbar. Bis zu 30 Prozent werden künftig eingespart.

Dezent fügt sich die Sockelleistenheizung in das Klassenzimmer ein.

Neue Ausstattung mit Sockelleistenheizung, die Albert-Schweizer-Schule in Wetzlar

Keine Heizkörper mehr unter den Fenstern

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37Praxis

Energie KOMPAKT – 05/2018

In den Klassenräumen herrscht eine Temperatur von 20 Grad. Das wird durch die Sockelleistenheizung erreicht, die die Oberflächentemperatur der Wände gleichmäßig erhöht. Dadurch wird die gefühlte Temperatur von 20 Grad bereits bei einer Raumlufttemperatur von 19 Grad erreicht. Bei einer herkömmlichen Heizung ist dies erst bei 21 bis 22 Grad möglich.Ein weiterer positiver Effekt: Wenn die Raumlufttemperatur auf 19 Grad verrin-gert wird, trocknet die Raumluft gerade in den Wintermonaten nicht so schnell aus.Über 500 Meter der Sokotherm Sockel-leistenheizung wurden in den Klassen-räumen der Albert-Schweitzer-Schule in Wetzlar installiert. Nach der Maßnah-me beschreiben Schüler und Lehrer das Raumklima als überraschend ange-nehm. Die Wärme, die von der Sockel-leistenheizung ausstrahlt, verteilt sich gleichmäßig in den Klassenräumen und beim Lüften kühlt der Raum kaum ab. Es entstehen keine Wärmeverwirbelungen und somit weniger Staub. Ein klares Plus auch für Allergiker.

Problemlos nachrüstbar

Die Sockelleistenheizung spart bis zu 30 Prozent Energie gegenüber her-kömmlichen Heizungen und kann pro-blemlos nachgerüstet werden. Sie er-

setzt störende Heizkörper und erwärmt Räume schnell und effizient. Das Sys- tem erzeugt angenehme Strahlungswär-me, ähnlich der Sonnenwärme, an allen umliegenden Wänden. Die natürliche Wärmeübertragung erzeugt optimales Wohlbefinden und ein gesundes Klima.Sehr effektiv arbeitet das System bei der Schimmelvermeidung, es entlastet Allergiker und bietet maximale Flexibili-tät. Also die perfekte Lösung für Schulen und Kindergärten.Gebäudeenergieberatern ist das Unter- nehmen Heidetech als langjähriges För-

dermitglied des GIH bekannt. Das 2013 gegründete Unternehmen hat die So-ckelleistenheizung entwickelt. Unter dem Markennamen Sokotherm ist das System mittlerweile deutschlandweit in Schulen, Kindergärten, Bürogebäu-den und weiteren Objekten eingebaut. Seit 2017 belegen Testergebnisse der TU Dresden und der WTP Berlin die Wir-kungsweise und Effizienz des Systems. Das Unternehmen tritt zukünftig unter Logo von Sokotherm auf.

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Sockelleistenheizung im Querschnitt

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38 Messen

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Dena Energiewende-Kongress am 26. und 27. November 2018

Starke Stimmen setzen Kurs Richtung 2030Der Dena Energiewende-Kongress 2018 ist die wichtigste branchenübergreifende Veranstaltung zur integrierten Energie-wende. Mit Blick auf 2030 treibt die Dena zusammen mit Expertinnen und Experten aus Forschung, Verbänden und Industrie das Thema weiter voran. Das vielfältige Kongressprogramm zeigt das eindrucks-voll. Der GIH Bundesverband ist auch in diesem Jahr wichtiger Kooperations-partner in Berlin. Überhaupt vereint der Energiewende-Kongress starke Stimmen

aus Politik und Wirtschaft. Die meisten hochkarätigen Referentinnen und Refe-renten stehen fest. Jetzt kann sich jeder Besucher seinen individuellen Kongress-fahrplan zusammenstellen. Informatio-nen dazu findet man auf der Kongress-webseite.Gespannt sein darf man auf die politi-schen Impulse von Peter Altmaier, Bun-desminister für Wirtschaft und Energie (BMWi), Svenja Schulze, Bundesministe-rin für Umwelt, Naturschutz und nukleare

Sicherheit (BMU), sowie Rita Schwarze-lühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekre-tärin beim BMU.Ein Highlight des ersten Kongresstages wird ein Panel mit deutschen Spitzenvertretern der Wirtschaft sein: Unter anderem werden Dr. Rolf Martin Schmitz, Vorstandsvorsit-zender RWE AG, und Dr. Michael Menhart, Chefvolkswirt Munich RE, die Chancen und Herausforderungen des Strukturwandels diskutieren und analysieren.

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Zahlreiche Aussteller beleben das Kongressgeschehen.

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39Messen

Energie KOMPAKT – 05/2018

World Sustainable Energy Days, 27. 2. bis 1.3.2019

Energiewelt trifft sich in WelsEnergieeffizienz und erneuerbare Energie stehen im Zentrum einer europäischen Energiewende, die den Bedürfnissen der Umwelt, der Menschen und der wirtschaftlichen Entwicklung gleicher-maßen dient.

Es braucht ambitionierte Rahmenbedin-gungen, wettbewerbsfähige Unterneh-men und technologische Innovationen, um ein smartes, sozial gerechtes und nachhaltiges Energiesystem zu schaffen. Die Beherrschung der digitalen Transfor-mation im Energie- und Gebäudebereich ist für eine florierende Wirtschaft und den Erfolg der Dekabonisierung von ent-

scheidender Bedeutung. Die World Sus-tainable Energy Days wollen Menschen zusammenbringen und begeistern für die neue Energiewelt.

Die jährliche Konferenz ist Treffpunkt von über 650 Teilnehmer/innen aus über 50 Ländern aus Wirtschaft, Forschung und dem öffentlichen Sektor. Im Jahr 2019 findet die Tagung von 27. Februar bis 1. März in Wels in Österreich statt und bietet eine einzigartige Kombination von Veranstaltungen:

Auf acht Fachkonferenzen präsentiert die Tagung Strategien, technologische Innovationen und Märkte für erneuer- bare Energie und Energieeffizienz: • Europäische Pelletskonferenz • Europäische Energieeffizienz Konferenz

• Young Energy Researchers Conference: Biomass + Energy Efficiency

• Energieeffizienz Strategie Konferenz• Innovationsworkshops Energie und

Gebäude• Industrie Energieeffizienz Konferenz• Konferenz "Smarte E-Mobilität"• Energieeffizienz Business Workshop

Interaktive Events stellen Networking und Erfahrungsaustausch in den Vorder-grund:• Energiesparmesse, eine führende Messe

rund um Energieeffizienz und erneuer-bare Energie

• Fachexkursionen• Poster-Präsentation

Anmeldung und Information www.wsed.at/dt

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40 Verbände

Energie KOMPAKT – 05/2018

Der GIH Bundesverband konnte die Vail-lant Group als neues Fördermitglied ge-winnen. Das Unternehmen ist ein, in den Bereichen Heiz-, Lüftungs- und Klimatech-nik international tätiges Unternehmen, das seinen Stammsitz in Remscheid hat. Als einer der weltweiten Markt- und Tech-nologieführer entwickelt und produziert die Vaillant Group Produkte sowie Sys-teme und erbringt Dienstleistungen für Wohnkomfort. Das Produktportfolio reicht von effizien-ten Heizgeräten auf Basis herkömmlicher Energieträger bis hin zu Systemlösungen zur Nutzung regenerativer Energien. Seit über 140 Jahren verfolgt das Unterneh-men eine Strategie, die auf nachhaltiges und profitables Wachstum ausgelegt ist. Heute hat das Familienunternehmen 10 Produktions- und Entwicklungsstandor-te in sechs europäischen Ländern sowie in China. Erwirtschaftet wird ein Umsatz in Höhe von 2,4 Mrd. Euro. 1874 in Rem-scheid gegründet, versorgt die Vaillant Group heute Menschen mit innovativen

Seit Anfang Oktober ist das österreichi-sche Familienunternehmen Ke Kelit För-dermitglied des GIH Bundesverbands. Das Unternehmen agiert mit seinen Rohrsys-temen international sehr erfolgreich. Inno-vative Produkte für Installationssysteme,

Strategie auf nachhaltiges Wachstum ausgelegt

Individuelle Komplettlösungen

Vaillant Group

Ke Kelit

Lösungen für Warmwasser, Raumwär-me, Energieversorgung und Kühlung. Die hocheffizienten, umweltfreundlichen Technologien tragen in vielen Ländern der Welt dazu bei, CO2-Emissionen zu re-duzieren. Als global aktives und lokal ver-wurzeltes Familienunternehmen fühlt sich

die Vaillant Group dazu verpflichtet, welt-weit verantwortungsvoll zu wirtschaften. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie S.E.E.D.S. wurden im Jahr 2011 verbind-liche, messbare Ziele für die Fokusfelder Entwicklung und Produkte, Umwelt, Mit-arbeiter und Gesellschaft ausgewiesen.

Das Produktportfolio reicht von effizienten Heizgeräten auf Basis herkömmlicher Energieträger bis hin zu Systemlösungen zur Nutzung regenerativer Energien.

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Flächentemperierung und erdverlegten Leitungen gehören in das Portfolio der Ös-terreicher. Über 100 Patente und interna-tional registrierte Markennahmen zeugen von dem Know-how und dem Innovati-onsgeist. Die Firma Ke Kelit Kunststoffwerk

ist ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Linz an der Donau. Von Beginn an entwickelte, produzierte und vertreibt das Unternehmen Kunststoffrohrsysteme und Rohrisolierungen sowie auch werkseitig vorisolierte Rohre und Mantelrohrsyste-me. Seit fast 70 Jahren ist Ke Kelit erfolg-reich tätig und heute weltweit vertreten.Da sich die Baubranche in den vergange-nen Jahrzehnten zunehmend spezialisiert, legt das Unternehmen besonderen Wert auf individuelle Komplettlösungen. In Ab-stimmung mit allen am Projekt Beteiligten optimieren die Fachleute den Ablauf und übernehmen, je nach Bedarf, sämtliche Leistungen von der Planung bis zur Inbe-triebnahme.

Unternehmenssitz von Ke Kelit ist Linz in Österreich

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41Verbände

Energie KOMPAKT – 05/2018

GIH Bundesverband

Neuer Praktikant

Heiko Seiffert (Foto) leistet im Rah-men seines Studiums Energie- und Ressourcenmanagement an der Hochschule für Wirtschaft und Um-welt Nürtingen-Geislingen sein Pflichtpraktikum beim GIH Bun-desverband. Seit Mitte September unterstützt er den GIH bei den ver-schiedensten Verbandsaufgaben bis hin zu Projektarbeiten. Sein Prak-tikum dauert bis Mitte Februar 2019 an.

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: GIH

Bauherren wollen heute mehr als techni-sche Beratung. Wer als Besitzer eines Ein- oder Zweifamilienhauses seine Immobilie sanieren oder modernisieren möchte, verwirklicht häufig seinen ganz persönli-chen Traum vom „schöner Wohnen“. Das können ganz unterschiedliche Wünsche sein, die der Bauherr umsetzen möchte. Beispielsweise mehr Raum für die Familie, barrierefreies Wohnen, mehr Platz zum Wohlfühlen, Energie sparen oder Bauen ganz ohne Schadstoffe. Als Sanierungsbe-rater nachhaltiges Leben und Wohnen fin-det man die passenden Antworten auf die Anforderungen der Bauherren und kann gleichzeitig auch die Möglichkeiten der Fördermaßnahmen skizzieren. Die Modul-Weiterbildung „Sanierungsbe-rater nachhaltiges Leben und Wohnen“ richtet sich an Gebäudeenergieberater, Handwerksmeister, Schornsteinfeger und Berater rund um Immobilien. Mit dem Lehrgang erwerben die Teilnehmer die Fä-higkeiten, professionelle Beratung mit so-zialem, ökologischen und ökonomischen sinnvollen Hintergründen und einem gu-ten psychologischen Handwerkszeug in

Sanierungsberater für nachhaltiges Leben und Wohnen

Siebentägige Weiterbildung in Kooperation mit GIH Thüringen und GIH Sachsen

der Beratertätigkeit. Damit ist der Berater in der Lage, sein Kerngeschäft zu erwei-tern und die Kundenansprache auszubau-en und zu vertiefen.Durch die Teilnehmerbescheinigung er-wirbt man mehr als 90 Dena-Punkte für den Qualifizierungsnachweis in der Exper-tenliste.

Termine der ModuleKommunikation: 22. und 23.11.2018Gesundheit/Energieeffizienz: 27.11.2018Baupraxis 1/2: 4./5. 12., 18. + 19.12.2018

AnmeldungEnergieCity Leipzig GmbH, TauchaTel.: 0177/[email protected]

Kosten160 Euro/Tagmit Stipendium: 80 Euro/Tag.

Veranstalter ist das Europäisches Energie- und Umweltforum (EUFF). in Kooperation mit dem GIH.

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Der individuelle Sanierungsfahrplan (ISFP) ist ein Werkzeug für die Energieberatung von Wohngebäuden (Ein- und Zweifami-lienhäuser sowie Mehrfamilienhäuser). Er ist sowohl für die Schritt-für Schritt-Sanie-rung als auch für die Gesamtsanierung in einem Zug geeignet. Im Fokus steht die energetische Bewertung eines Gebäudes.

Zu diesem Thema bot der GIH Rhein-Ruhr eine zweitägige Fortbildung für seine Mitglieder im September an. Die Referen-ten informierten bei der Veranstaltung über die Grundlagen EnEV/Recht, Inhalt und Gliederung des ISFP, Methodik zu Er-stellung ISFP (Dokumentation, Entwick-lung der Sanierungsvorschläge, prinzipi-

Individueller Sanierungsfahrplan in Theorie und Praxis

Teilnehmer und Referenten erlebten zwei informative Tage bei der Fortbildung zum Thema Individueller Sanierungsfahrplan.

eller Ablauf der Erstellung), ISFP im Detail (Inhalte, Bewertungen), Umsetzungshil-fen (Beschreibungen, Kostendarstellung, Checklisten) sowie die praktische Umset-zung mit der Hottgenroth-Software.Es konnten für die Schulung Referen-ten aus den eigenen Reihen des GIH gewonnen werden: Tomas Titz vom GIH Niedersachsen führte durch den theore-tischen Teil und Michael Beckmann vom GIH Rhein-Ruhr erklärte die Software in einem Praxisteil. Da das Interesse an der zweitägigen Fortbildungsveranstaltung sehr groß war, soll der Kurs wiederholt werden. Wer Interesse an einer Teilnahme hat, kann sich an das Referat Presse und Öffentlichkeitsarbeit des GIH Rhein-Ruhr, Ulrich Schulte-Weber wenden.

Fortbildung beim GIH Rhein-Ruhr

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42 Verbände

Energie KOMPAKT – 05/2018

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: GIH

Der Energieberaterverband GIH und die Deutsche Unternehmensinitiative Ener-gieeffizienz e.V. (Deneff) wollen die Ener-gieeffizienz in Deutschland voranbringen. Dazu haben die beiden Verbände eine

Seit 1998 ist der GIH, die Interessenvertre-tung für Energieberater in Baden-Würt-temberg erster Ansprechpartner vor Ort, wenn es um Energieeffizienzmaßnahmen und Energieberatung geht.Als erster Fachverband für Gebäudeener-gieberater in Deutschland vertritt der Ver-band nunmehr seit 20 Jahren seine über 600 Mitglieder. GIH steht als mitglieder-stärkster Einzelverband bundesweit für einen jungen, aufstrebenden Berufsstand.Das wollen wir am 9. November 2018 in unseren Vereinsräumen und im Kursaal Bad Cannstatt gebührend feiern.

Kooperationsvereinbarung getroffen, um sich gemeinsam für bessere Rahmenbe-dingungen für die effiziente Nutzung von Energie stark zu machen. Außerdem ist ein regelmäßiger Austausch zu Best Practice Beispielen sowie zu zentralen Themen der Energiewende vorgesehen. „GIH und Deneff, das passt sehr gut zu-sammen, denn eine hohe Qualität beim energetischen Bauen und Sanieren ist grundlegend, wenn wir die Energie- und Klimaziele erreichen wollen", erläu-tert Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deneff. Und GIH-Bundes-geschäftsführer Benjamin Weismann ergänzt: „Zudem ist uns beiden ein ganz-heitlicher und zukunftsweisender Ansatz wichtig – sowohl bei Gebäudestandards, Förderprogrammen als auch Beratungs-ansätzen – Stichwort individueller Sa-nierungsfahrplan.“ Während der GIH un-abhängige und branchenübergreifend tätige Energieberater vertritt, ist die Deneff ein breites Netzwerk von Vorrei-terunternehmen im Bereich Energieeffi-

Dass die Verantwortlichen den Kursaal in Bad Cannstatt gewählt haben, ist kein Zufall: Der im Stil des Klassizismus nach Plänen von Nikolaus Thournet entworfene und mit Unterstützung von König Wilhelm I gebaute Kursaal, diente Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur Königinnen und Königen als Kuranstalt. Ab 1858 veranstal-tete Ferdinand von Steinbeis dort auch seine „Fortschritts-Ausstellungen“, die den Ursprung für die württembergische Ver-edelungsindustrie markierte.Genauso fördert und sichert der GIH heute über seine Informationspolitik und seine Weiterbildungsveranstaltungen die neu-trale und kompetente Qualität von Ener-gieberatung.

Und das erwartet die Besucher bei dem Jubiläumsfest am 9. November 2018:ab 13:00 Uhr Treffen bei der Interes-senvertretung in der Elwertstraße 10 in Stuttgart Bad Cannstatt mit kleinen Erfrischungen

Gemeinsam für mehr Energieeffizienz

Jubiläum – 20 Jahre erfolgreiche Energieberatung

Auf gute Zusammenarbeit: Christian Noll und Martin Bornholdt (Geschäftsführende Vorstände, Deneff), GIH-Bundesgeschäfts-führer Benjamin Weismann und Tanja Loitz, Deneff-Vorstand, besiegeln die Kooperati-onsvereinbarung ihrer Verbände (v. l. n. r.).

zienz. Die Überschneidung an Interessen und Kompetenzen ist also hoch. Darum versprechen sich Weismann und Noll von gemeinsamen Positionen noch mehr Wi-derhall bei der Politik. Erste gemeinsame Schritte wurden bereits kürzlich in Sa-chen Gebäudeenergiegesetz unternom-men: Gemeinsam mit weiteren Verbän-den haben sich die Deneff und der GIH in einem Schreiben an die zuständigen Bundesminister Peter Altmaier und Horst Seehofer (Energie Kompakt 4/2018, Seite 10) gewandt und im Sinne des Prinzips „Efficiency First“ gegen ein Aufweichen des Anforderungsniveaus für Gebäude ausgesprochen. Daneben hat sich der GIH an einer gemeinsamen Stellungnah-me mit der Deneff und dem Verband für Wärmelieferung zum Mietrechtsanpas-sungsgesetz beteiligt. In den kommen-den Monaten wird insbesondere der erwartete Entwurf für ein Gebäudeener-giegesetz ein intensives Zusammenwir-ken progressiver Akteure erfordern, so Weismann und Noll.

ab 15.00 Uhr Gäste haben die Wahl zwischen verschiedenen Touren:• Sonderfahrt mit einer historischen Stra-

ßenbahn der Stuttgarter Straßenbahnen SSB

• Stadtführung durch Bad Cannstatt• Baustellenbesichtigung Neckarbrücke,

Bahnprojekt Stuttgart-Ulm inkl. Vorträge (Plätze begrenzt)

ab 17.00 Uhr Treffen im Kursaalum 18.00 Uhr beginnt der Festaktab 19.00 Uhr Buffet / Gemeinsames Abendessenca. 22.00 Uhr Ende – ein Busshuttle der SSB bringt Sie zurückDie Veranstaltung ist kostenfrei

Da gute Planung durch nichts zu ersetzen ist, geben Sie uns bitte schnell Bescheid, ob wir mit Ihrer Teilnahme rechnen dür-fen. Bitte teilen Sie uns auch bitte mit, an welcher Tour Sie teilnehmen möchten. Das Anmeldeformular findet man auf www.gih-bw.de

Kooperation zwischen GIH und Deneff

GIH Baden-Württemberg

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43Verbände

Energie KOMPAKT – 05/2018

Am Freitag, 7. September 2018 führte der diesjährige Vereinsausflug der GIH-Lan-desverbands Franken, nach Offenbach am Main. Hier durften die Teilnehmer hautnah miterleben, wie Pellets herge-

Vereinsausflug nach OffenbachGIH Franken

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stellt werden.Die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) gewährte der Besuchergruppe ei-nen interessanten Einblick in ihre Holz-pelletieranlage. Ein Vorrat von rund. 1000

Tonnen Hackgut und Späne gewährleis-tet einen durchgehenden Betrieb von zwei Lochmatrizen, die bis zu 8 Tonnen Pellets pro Stunde herstellen können. Das beansprucht die Matrizen so stark, dass diese bereits nach etwa 6 Monaten aus-getauscht werden müssen.Beim Kauf von Pellets sollte man auf Empfehlung der Experten auf die Qua-lität (zum Beispiel ENplus A1) achten, da vielfach auch Hersteller aus Osteuropa, aber auch aus Asien mit geringeren Qua-litätsstandards auf den Markt drängen.Die Besuchergruppe bedankte sich bei Markus Kranz, Betriebsleiter der EVO (im Foto rechts) für die interessante Werks-führung, ebenso bei Florian Winkler, Fir-ma Sattler Energie (2. von rechts) und dem Vereinsmitglied Volker Kieser, die diese Besichtigung ermöglicht haben, so-wie bei der Assistentin Martina Schmitt, die für die gute Organisation verantwort-lich war.

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nd Im September hat der GIH-Bundesver-band einen wissenschaftlichen Beirat gegründet. Ziel dieses Gremiums ist der Austausch zwischen führenden Wissen-schaftlern, Entscheidungsträgern und dem GIH über aktuelle und insbesondere zukünftige Themen rund ums energeti-sche Sanieren und Bauen sowie die Ener-giewende.Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, den Energieberaterverband inhaltlich für die Zukunft auszurichten.Neben den aktuellen politischen Heraus-forderungen wurden die Haupthemm-nisse, die derzeit die Umsetzungen der Energiewende – insbesondere im Ge-bäudebereich – erschweren, diskutiert und mögliche Lösungen erarbeitet. Die Teilnehmer überlegten, wie dadurch die Energieberatung in einem immer kom-plexeren Umfeld, mit steigenden Anfor-derungen, in Zukunft ausgerichtet wer-den sollte.

GIH gründet wissenschaftlichen Beirat

An der konstituierenden Sitzung in der Berliner GIH-Geschäftsstelle am 21. September 2018 nahmen teil (v.l.n.r.): Prof. Dr. Marc Ringel, Michael Hörner, Benjamin Weismann, Jürgen Leppig, Prof. Dr. Michael Krödel, Christian Stolte, Barbara Wittmann-Ginzel, Dieter Bindel, Armin Bühler, Ralph Piterek, Achim Hannen, Dr. Matthias Frederichs, Hans-Albrecht Kohl-mann

GIH Bundesverband

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Energie KOMPAKT – 05/2018

Die diesjährige Mitgliederversammlung im Frühjahr war mit knapp 30 interes-sierten Teilnehmern wieder gut besucht. Der Verein lebt von seinen Mitgliedern und für seine Mitglieder. Wichtig für die Vereinsarbeit sind aber auch die Förder-mitglieder. Deshalb hatte diesmal Markus Bemmerl von der Firma Knauf Insulation die Gelegenheit, sein Unternehmen vor-zustellen. Dabei ging er auf die Produkte Außenwand-Innendämmung und Dach-dämmplatten für Dachbegrünungen ein.Der Verein konnte wieder neue Förder-mitglieder gewinnen. Dazu gehört dank des Engagements von Stefan Holz (Stell-vertretender Vorsitzender) die Grundig-Akademie in Nürnberg und durch den Einsatz von Michael Neckermann (Vorsit-zender) hat sich auch die Firma Dennert Baustoffwelt für eine Fördermitglied-

Erfolgreiche Mitgliederversammlung 2018Energieberaterverein Franken

schaft entschieden. Beide Unternehmen begrüßen wir recht herzlich im Verein und freuen uns auf einen regen Wissens- und Erfahrungsaustausch mit den Ver-einsmitgliedern.In den letzten Monaten ließ die Beteili-gung der Mitglieder an den Messeauftrit-ten des Energieberatervereins deutlich nach. Dem Verein ist es in der Regel mög-lich, bei den Messeveranstaltern einen Standplatz zu sehr günstigen Konditio-nen zu organisieren. Damit hat jedes Mit-glied die Chance, den Verein und gleich-zeitig auch sich selber den interessierten Messebesuchern als Energieberater vor-zustellen. Nicht selten resultiert daraus eine gute Kundenbeziehung.Der Wunsch von Michael Neckermann an die Mitglieder ist deshalb, dieses An-gebot verstärkt wahrzunehmen und sich

bei den Messeauftritten des Vereins zu beteiligen. Genaue Informationen zu den einzelnen Messen und Veranstaltungen erhält man online in unserer vereinsinter-nen Plattform „Vereinonline“ oder auch telefonisch im Vereinsbüro.Es gibt eine Änderung der Mitgliedsbei-träge für Partner oder Angestellte von Energieberatern die bereits Vereinsmit-glieder sind. Diese mussten bisher immer den vollen Beitrag zahlen. Ab dem Jahr 2019 wird nun nur noch ein ermäßigter Mitgliedsbeitrag erhoben. Die Mitglieder für die diese Regelung in Frage kommen kann, bitten wir sich beim Verein zu mel-den, damit der Beitrag gegebenenfalls umgestellt werden kann.Sehr erfreulich ist die immer intensiver wer-dende Zusammenarbeit mit dem Schwes-terverein, der BayernEnergie. So werden nicht nur gemeinsame Fortbildungsveran-staltungen organisiert, sondern auch in-zwischen gemeinsame Gespräche mit der Landespolitik geführt, um zum Beispiel bei der Fortentwicklung des 10.000-Häuser-Programms die Interessen der Vereinsmit-glieder zu vertreten. Von daher wurde an den Vereinsvorstand nun auch der Auftrag erteilt, über die Zusammenarbeit beider Schwestervereine hinaus eine mögliche Fu-sion auszuloten und hierfür auch konkrete Vorschläge zu entwickeln.

Robert Jänsch, Schriftführer

Interessante Gespräche und Vorträge wurden den Besuchern der diesjährigen Mitglieder-versammlung geboten.

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nd Am 12. Juli 2018 mussten wir leider den Verlust unseres Ehrenmitgliedes Michael Reschke zur Kenntnis nehmen.Allein das Herausstellungsmerkmal Eh-renmitglied beschreibt fast schon alles. „In Ehren, ihn Ehren“, wird seinem Wirken gerecht. Immer hilfsbereit, einsatzfreudig und freundlich. Alterserfahren und im-mer noch wissbegierig. Das sind einige seiner Charaktereigenschaften. Wenn die Meisten in Rente gehen, fing er noch ein-mal als Energieberater an. Auch hier die Doppeldeutigkeit: Energie in viele Rich-tungen ist eines seiner Markenzeichen. Wie man auf dem Foto sieht, auch hier

zwei Markenzeichen: das Logo des GIH sowie das des Rotarier Club. Mit Einfa-chem hat Michael sich nicht abgegeben. Allein diese persönliche Eigenschaft be-ziffert einen Teil des Verlustes, den unser Verband zu verzeichnen hat.Wir bleiben stets in diesen Erinnerungen verbunden auch mit den Verbliebenen und werden Michael Reschke immer als unserem Mitglied in Ehren gedenken.

Helmut KleinVorstandsvorsitzender

GIH Rhein-Ruhr e.V.

Michael Reschke gestorbenNachruf

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Energie KOMPAKT – 05/2018

Auch in diesem Jahr veranstaltete der GIH-Hessen seine Frühjahrs-Wissenswerkstatt in Friedrichsdorf (Taunus). Traditionell wurde das Taunus-Tagungs-Hotel in Fried-richsdorf gebucht. Am Waldrand gelegen, mit Blick über Friedrichsdorf in Richtung Wetterau, bot das Hotel den geeigneten Rahmen für konzentriertes Lernen. Bestes Wetter lud in den Pausen und nach Ende der Schulung zu einem kleinen Spazier-gang ein.Nach Begrüßung durch unseren 1. Vorsit-zenden Jürgen Stupp, startete unser lang-jähriges GIH-Vereinsmitglied und Experte für den Bereich Brandschutz, Matthias Schmidt, mit seinem Vortrag. Kurzweilig wurde die Thematik des Brandschutzes von der Entstehung über die Ausbreitung bis hin zur Vermeidung behandelt. Brand-schutzauflagen als auch Brandschutz-konzepte und Normen wurden erläutert.

Anhand von kleinen Filmeinspielungen wurden Brand- und Schadensentwick-lung gezeigt. Ergänzt wurde das Thema in einem weiteren Vortrag durch Herrn Grünfeld vom GIH-Fördermitglied Brillux, der sich gezielt mit dem Thema WDVS und Brandschutz beschäftigte. Welche Mate-rialien sind wie eingestuft, was hat es mit den Brandriegeln auf sich, wann und wo sind diese anzubringen bis hin zur The-matik der Zertifizierung der Materialien. Während der Vorträge als auch in den Pau-sen fand ein reger Fachaustausch statt. Es wurde dabei auch reichlich über Aspekte der Energieberatung und der Fachpla-nung diskutiert; wo sind die Grenzen und wie sieht es mit rechtlichen Konsequenzen aus. Die Diskussion zeigte, dass diese Fra-gestellung ein gutes Thema für eine der kommenden Wissenswerkstätte des GIH-Hessen sein könnte.

Verbindung von theoretischem Wissen mit Praxis und Fachaustausch

Wissenswerkstatt GIH Hessen

Am späteren Nachmittag des ersten Tages stimmte unser 2. Vorsitzender, Manfred Balz-Fiedler, schon mal auf den nächsten Tag ein, der die Erstellung eines BAfA-IS-FPs in der praktischen Umsetzung zeigen sollte. Erörtert wurden am Nachmittag die generelle Ausrichtung und Zielsetzung des ISFPs, die Vorgehensweise bei der Er-stellung als auch die speziellen Anforde-rungen an den ISFP aus Sicht des BAfA.Der 2. Tag unserer Wissenswerkstatt lag in den fähigen Händen unseres 3. Vorsitzen-den, Harald Hahn. Anhand eigener mitge-brachter Testprojekte wurde detailliert die Erstellung eines ISFPs am eigenen Rechner geübt. Besonders hilfreich waren dabei die von Harald mitgebrachten Textbausteine. Wer wollte, konnte die Textbausteine für einen kleinen Unkostenbeitrag mitneh-men.Unsere Herbst-Wissenswerkstatt findet am 16. und 17. November 2018 statt. An-gedachte Themen dafür sind: Vertrags-gestaltung und rechtliches zu Baubeglei-tung/Bauleitung, DSGVO in der Praxis und ein Praxisblock zum Thema "Fachgerechte Bauteilanschlüsse".Nähere Informationen werden rechtzeitig auf unserer Internetseite und in Verein-Online publiziert. Wir freuen uns auf Eure Teilnahme, besonders auch über Anmel-dungen aus anderen GIH-Verbänden und von interessierten Nichtmitgliedern.

Gisbert Mühle-Sorg

Die Wissenswerkstatt spannte einmal mehr einen Bogen zwischen Theorie, Praxis und Kom-munikation.

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hsenAnfang September 2018 fand in Dresden

die Endverbrauchermesse „Bauen Kaufen Wohnen“ statt. Der GIH Sachsen trat dort mit einem neu konzipierten Messestand (Foto) auf. Die Außenwirkung des mit Energieberatung überschriebenen Stan-des auf sanierungswillige Eigentümer war sehr positiv. Deutlich mehr Kunden als in der Vergangenheit, nutzten die Gelegenheit sich auf dem Messestand zu informieren. So stand nicht der Verein

Erfolgreiche Messeteilnahme GIH Sachsen bei Messe Bauen Kaufen Wohnen

im Vordergrund der Darstellung, sondern die Tätigkeit der Mitglieder. Auch am Vortragsprogramm nahmen unsere Mitglieder wieder aktiv teil. Auch die Resonanz auf die zehn, jeweils 45 Minuten dauernden Vorträge, war sehr gut. So konnten die Standbetreuer, trotz voller Auftragsbücher, noch einige neue Kontakte zu potentiellen Kunden mitneh-men. Konrad Nickel

1. Vorstand GIH Sachsen

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46 Verbände

Energie KOMPAKT – 05/2018

Veranstaltungen des Bundesverbands

GIH-Webinare

Kundenbedarfsanalyse 15. Oktober 2018, 17:00 – 18:00 Uhr

Modulare Heiz- und Kühlsysteme für Wand und Decke aus Lehm 22. Oktober 2018, 17:00 – 18:00 Uhr

Messerundgang auf der BAU MünchenAlle zwei Jahre findet die Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Sys-teme, die BAU in München statt. Sie setzt Maßstäbe und ist der wichtigste Treffpunkt der Branche. 2019 öffnet die Messe zwischen dem 14. und 19. Januar ihre Pforten.Die GIH-Vorstände Jürgen Leppig und Barbara Wittmann-Ginzel informieren auf einem Messerundgang gemeinsam mit Jörg Bleyhl, Chefredakteur der GIH-Mitgliederzeitschrift Energie KOMPAKT, über diesen international bedeutsamen Branchentreff.Die Teilnehmer am Rundgang erhalten an den Tour-Stationen wichtige Infor-mationen zu neuen Produkten und Systemen.Besucht werden voraussichtlich die GIH-Kooperationspartner:ArgillaTherm Stand B5.122Beck + Heun Stand A3.300DiHa Stand A2.109Hottgenroth Stand C5.624Linzmeier Stand A1.518Stiebel Eltron Stand B2.330Vaillant Stand B2.338Die Angaben zu den Rundgangstatio- nen sind vorläufig und können sich noch ändern. Die Rundtour dauert etwa 2 Stunden.Treffpunkt ist am Dienstag, 15.Januar. um 11.45 Uhr in der Halle B0 (Messe-eingang West) beim Stand des Baka Bundesverband Altbauerneuerung. Eine Anmeldung ist erforderlich. Infor-mationen dazu findet man auf der In- ternetseite gih.de.Die Teilnehmer erhalten spätestens Anfang Januar einen Gutscheincode, mit dem an diesem Tag freier Eintritt zur BAU besteht.

Weiterbildung in Kooperation mit der Akademie der Ingenieure Bauthermografie und Wärmebrückenbe-rechnung – Die neue Veranstaltungsserie findet unter Leitung von Friedhelm Maß-ong bundesweit in folgenden Städten jeweils von 9:30 – 17:00 Uhr statt:15. + 16. November 2018, Dresden06. + 07. Dezember 2018, Ulm14. + 15. Februar 2019, Osnabrück21. + 22. März 2019, Gießen11. + 12. April 2019, Magdeburg06. + 07. Mai 2019, Freiburg03. + 04. Juni 2019, Hamburg04. + 05. Juli 2019, Nürnberg

Veranstaltungen der Landesverbände

GIH Baden-Württemberg e.V.Klartext im Berateralltag16. Oktober 2018, 09:00 – 18:00 UhrElwertstraße 10, 70372 Stuttgart

ENERGIEBERATER FRANKEN e.V.Batteriespeicher für Photovoltaikanla-gen in der Praxis18. Oktober 2018, 09:00 – 16:00 UhrHandwerkskammer für Unterfranken, Daimlerstraße 7, 97082 Würzburg

BAYERNenergie e.V.DIN V 18599 Teile 1-1219. Oktober 2018, 09:00 – 12:00 UhrBauzentrum München, Willy-Brandt-Allee 10, 81829 München

GIH Baden-Württemberg e.V.Baubegleitung – 4-tägig19. Oktober 2018, 09:00 – 17:00 UhrElwertstraße 10, 70372 Stuttgart

ENERGIEBERATER FRANKEN e.V.Hydraulischer Abgleich23. Oktober 2018, 09:00 – 16:00 UhrHandwerkskammer für Unterfranken, Daimlerstraße 7, 97082 Würzburg

BAYERNenergie e.V.Schimmelpilze in Gebäuden – Verdacht, Erkennen, Bewerten und Sanieren25. Oktober 2018, 09:00 – 13:00 UhrBauzentrum München, Willy-Brandt-Allee 10, 81829 München

BAYERNenergie e.V.KfW-Regelungen und neues Beiblatt 2 zum Wärmebrückennachweis für Effizienzhäuser25. Oktober 2018, 13:30 – 17:00 UhrBauzentrum München, Willy-Brandt-Allee 10, 81829 München

ENERGIEBERATER FRANKEN e.V.Energiewende weitergedacht/ Kaltwärme-Versorgung26. Oktober 2018, 16:30 UhrUnterfränkische Überlandzentrale e.G., Schallfelder Straße 11, 97511 Lülsfeld

LFE Berlin-Brandenburg e.V.Innovative Haustechnikkonzepte – Wärmepumpenanlagen29. Oktober 2018, 09:00 – 16:30 UhrGlaser-Innung Berlin, Alte Jakobstr. 124, 10969 Berlin

GIH Baden-Württemberg e.V.E-CAD Schulung für Gebäude-Energie-berater29. Oktober 2018, 09:00 – 17:00 UhrGIH Geschäftsstelle, Elwertstraße 10, 70372 Stuttgart Bad Cannstatt

GIH Baden-Württemberg e.V.Weiterbildung zum Blower-Door- Experten in 2,5 Tagen 02. November 2018, 09:00 – 17:30 UhrGIH Geschäftsstelle, Elwertstraße 10, 70372 Stuttgart Bad Cannstatt

GIH Rhein-Ruhr e.V.Siga Akademy, Experten-Fachtagung06. November 2018, 12:00 – 18:00 UhrStuttgart

BAYERNenergie e.V.E-Mobilität für Energieberater in München07. November 2018, 09:00 – 16:30 UhrBauzentrum München, Willy-Brandt-Allee 10, 81829 München

GIH-Nord e.V.8. Hamburger Fachtagung „Schimmel-pilze in Innenräumen“08. November 2018, 09:00 – 17:30 UhrEmporio Großer Saal, Dammtorwall 15, 20355 Hamburg

Veranstaltungs-Übersicht

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47Verbände

Energie KOMPAKT – 05/2018

GIH Baden-Württemberg e.V.Jubiläumsveranstaltung 20 Jahre GIH Baden-Württemberg09. November 2018, 13:00 – 22:00 UhrGIH Geschäftsstelle, Elwertstraße 10, 70372 Stuttgart Bad Cannstatt

LFE Berlin-Brandenburg e.V.FlämingBau – Messe in Luckenwalde10. + 11. November 2018, 10.00 – 17.00 UhrFläminghalle Weinberge 40, 14943 Luckenwalde

GIH Rhein-Ruhr e.V.Siga Akademy, Experten-Fachtagung13. November 2018, 12:00 – 18:00 UhrHannover

LFE Berlin-Brandenburg e.V.Energieeffizienz und Bauschäden mit Dipl.Ing. Stefan Horschler13. November 2018, 09:00 – 16:30 UhrGlaser-Innung Berlin, Alte Jakobstr. 124, 10969 Berlin

GIH Rhein-Ruhr e.V.Siga Akademy, Experten-Fachtagung14. November 2018, 12:00 – 18:00 UhrBerlin

BAYERNenergie e.V.Solarwärme versus Solarstrom in München15. November 2018, 13:30 – 16:30 UhrBauzentrum München, Willy-Brandt-Allee 10, 81829 München

BAYERNenergie e.V.Workshop: Baubegleitung mit Quali-tätssicherung nach KfW-Anforderun-gen für Experten in Nürnberg16. + 17. November 2018, 09:00 – 17:00 UhrPeterstraße 30, 90478 Nürnberg

ENERGIEBERATER FRANKEN e.V.Fachbetrieb für barrierefreies Bauen16. November 2018, 09:00 – 16:00 UhrHandwerkskammer für Unterfranken, Daimlerstraße 7, 97082 Würzburg

GIH Baden-Württemberg e.V.Stand auf Energieinsel der Messe Familie & Heim 17. – 24. November 2018, 09:00 – 18:00 UhrMesse Stuttgart

BAYERNenergie e.V.Lüftungsworkshop20. November 2018, 09:00 – 16:30 Uhr Bauzentrum München, Willy-Brandt-Allee 10, 81829 München

BAYERNenergie e.V.Stand und Beteiligung am Forum Energie.Intelligent.Vernetzt. der Heim + Handwerk Messe22. – 26. November 2018, 09:30 – 19:00 UhrMesse München

LFE Berlin-Brandenburg e.V.Hydraulischer Abgleich in Theorie und Praxis (Verfahren: A & B)22. November 2018, 09:00 – 16:30 UhrGlaser-Innung Berlin, Alte Jakobstr. 124, 10969 Berlin

BAYERNenergie e.V.Praxisseminar: Wärmebrücken – erkennen – optimieren – berechnen – vermeiden in München22. – 23. November 2018, 09:00 – 16:30 UhrBauzentrum München, Willy-Brandt-Allee 10, 81829 München

LFE Berlin-Brandenburg e.V.Wärmeverteilung in Gebäuden27. November 2018, 17:00 – 20:00 UhrGaststätte Paulaner’s, Im Hof des Spree-bogens, Alt-Moabit 98, 10559 Berlin

GIH Baden-Württemberg e.V.Hydraulischer Abgleich29. – 30. November 2018, 09:00 – 17:00 UhrElwertstraße 10, 70372 StuttgartBAYERNenergie e.V.

Wärmebrücken – Spezial Workshop für Fortgeschrittene in Nürnberg30. November 2018, 09:00 – 16:30 Uhr Regionalgruppe Nürnberg, Peterstr. 30, 90478 Nürnberg

BAYERNenergie e.V.Modulierende Wärmepumpen und netzdienliche Fotovoltaikanlage in München06. Dezember 2018, 13:30 – 16:30 UhrEine-Welt-Haus München, Schwanthaler Straße 80, 80336 München

ENERGIEBERATER FRANKEN e.V.Wissenswerkstatt in Castell07. Dezember 2018, 16:30 – 19:00 Uhr Trautberg 1, 97355 Castell

GIH Baden-Württemberg e.V.Fenster – Ausführungs- und Planungsdetails08. Dezember 2018, 09:00 – 17:00 UhrElwertstraße 10, 70372 Stuttgart

Externe Veranstaltungen

BAFA-Informationstag Energie Statement zur Energiepolitik „Die deutsche Energiewende“,Podiumsdikussion und diverse Foren15. November 2018, 09:00 – 17:00 UhrKap Europa, Osloer Straße 5, 60327 Frankfurt am Main

Deutsche Vereinigung für Wasser- wirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. DWA/HKC Sachkundiger Hochwasser-pass (Zertifikat) 20. – 21. November 2018, 1. Tag: 10:00 – 17:15 Uhr, 2. Tag: 09:00 – 16:30 Uhr, Fulda

2. KfW-ExpertentagEinfach Bauen: Wie können wir die Arbeit der Energieberater unterstützen?24. November 2018, 09:30 – 17:30 UhrMaschinenhaus der Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin

dena Energiewende-Kongress 2018 Vernetzung von Herstellern, Dienstleistern, Multiplikatoren, Wissenschaft, Forschung und Start-ups26. – 27. November 20181. Tag: 09:00 – 22:00 Uhr2. Tag: 08:30 – 17:00 Uhrbcc Berlin Congress Center,Alexanderstraße 11, 10178 Berlin

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1Der GIH und seine MitgliedsverbändeGIH Nord e.V.Valentinskamp 2420354 HamburgTelefon 040/31112940Fax 040/[email protected]. Vorsitzender Jürgen Lehmann

GIH Niedersachsen e.V.Hauptstraße 531832 Springe Telefon 05045/911534Fax 05045/[email protected] www.gih-nds.de 1. Vorsitzender Tomas Titz

GIH Sachsen-Anhalt e.V.Halberstädter Straße 2539387 [email protected] 1. Vorsitzender Rene Herbert

GIH Rheinland-Pfalz e.V.Auf der Sandkaut 867281 BissersheimTelefon 06359/9617177Fax 06359/[email protected] François Keller

Energieberater Franken e.V.Erlenbruch 1197255 Sonderhofen-SächsenheimTelefon 0800 383 00 88Fax 09337/980 [email protected]. Vorsitzender Michael Neckermann

GIH Rhein-Ruhr e.V.Ehmsenstraße 4 44269 Dortmund Telefon 0231/94 19 00 [email protected] www.gih-rhein-ruhr.de Vorstandsvorsitzender Helmut Klein

Gebäudeenergieberaterin Hessen e.V.Ludwig-Erhard-Straße 568519 ViernheimTelefon 06204/[email protected]. Vorsitzender Jürgen Stupp

GIH Landesverband Thüringen e.V.c/o. Umweltzentrum des Handwerks ThüringenIn der Schremsche 307407 RudolstadtTelefon 03641/[email protected]. Vorsitzender Steffen Kind

GIH Sachsen e.V. Petersstraße 2009599 FreibergTelefon 03731/210834Fax 037324/[email protected]. Vorsitzender Konrad Nickel

Gebäudeenergieberater Saarland e.V.Hohenzollernstraße 47 – 49 66117 Saarbrücken Telefon 0681/9762480Fax 0681/[email protected]. Vorsitzender Ralph Schmidt

GIH Baden-Württemberg e.V.Elwertstraße 10 70372 Stuttgart Telefon 0711/79488599 Fax 0711/[email protected]. Vorsitzender Dieter Bindel

BAYERNenergie e.V.Pelkovenstr. 4180992 MünchenTelefon 089/89546775Fax 089/[email protected]. Vorsitzender Walter Meindl

LFE e.V. Erich-Steinfurth-Straße 8 10243 BerlinTelefon 030/47387383 Fax 030/62904037info@lfe-energieberater.dewww.lfe-energieberater.deVorstandsvorsitzender Marko Schneider

Die Kooperationspartner des GIH:

ENERSEARCH SOLARLüften Heizen Dämmen - in einem System

GIH Gebäudeenergieberater IngenieureHandwerker Bundesverband e.V.Unter den Linden 10 | 10117 BerlinTelefon 030/3406023 - 70Fax 030/3406023 - [email protected] | www.gih.de1. Vorsitzender Jürgen Leppig

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Energie KOMPAKT – 05/2018

Leserbrief

Unser Leser, Diplom-Ingenieur Günther Wagner bemängelt Aussagen in zwei in Energie KOMPAKT 3/2018 veröff entlichten Artikeln:

Das vorgestellte Putzsystem bietet mit seiner geringen Wärmeleitfähigkeit tolle Möglichkeiten.Allerdings hinkt der Vergleich, wenn be-schrieben wird, dass statt 100 bis140 Mil-limeter, nur 40 Millimeter Dämmstärke nötig sind. Tatsächlich genügen 60 Mil-limeter bei Standard WLS 0,040. oder 50 Millimeter bei WDVS 0,035. Beides sind gängige Systeme, ebenfalls in A2 nicht-brennbar möglich. Das kann allenfalls für andere Dämmputze gesagt werden, steht aber so nicht im Text!Was mich aber am Artikel insgesamt är-gert: Die Energetische Wandsanierung scheint misslungen (ich kenne leider nicht den Gesamtwandaufbau), da die EnEV, falls es sich bei dem beschriebe-nen Objekt um kein Baudenkmal han-delt, nicht eingehalten wird. Es wäre der U-Wert von EnEV 2014, Anlage 3, Tabelle 1: Zeile 1 – Außenwände: Umax = 0,24 W/(m²K) einzuhalten. Der Hinweis, welche Schichtdicken mit dem Dämmputzsystem erzielt werden können wäre für mich viel hilfreicher. Das klassische Dämmputzsystem Klimasan zum Beispiel, kann schichtweise bis zu getesteten 20 Zentimetern eingebaut werden, eventuell sogar mehr.

Anmerkung der Redaktion:Wie der Leserbriefschreiber ganz richtig be-merkt hat, ist hier bei der Formulierung ein Fehler unterlaufen. Es muss im Vergleich

Der Autor Holger Krüger preist PUR und PIR als tolle Dämmsysteme an. Es wird nicht bedacht, dass der Rohstoff nicht nachwachsend ist. Es wird nicht bedacht, dass der Rohstoff meines Wissens zurzeit nicht deponierbar ist und keine Recyc-lingfähigkeit beziehungsweise Rückfüh-rung in die Natur möglich ist. Kunststoff ist zwar ein vielfältiger, aber wie wir an den

langfristigen Umweltauswirkungen sehen können, auch ein sehr problematischer Dämmstoff . Auch die Lebensdauer von PUR ist nicht größer als anderer Dämm-stoff e. Zudem stellt sich die Frage, wie sich die UV-Beständigkeit darstellt? Wir wissen alle wie problematisch Flachdächer sind, insbesondere bei schwierigen Geometrien und vielen Durchdringungen.

Was mir gefällt: der Letzte Absatz „Nach-haltiger Zusatznutzen auf dem Dach“, hier müsste bei Neubau und Totalsanie-rung (soweit statisch möglich) verpfl ich-tende Regelungen geschaff en werden.

Günther WangerDipl.-Ing. und Energieberater

Würzburg

Langlebige und effi ziente Dämmsysteme(EK 3/2018, Seite 40)

Energetische Sanierung mit Aerogel-Putzsystem(EK 3/2018, Seite 38)

Wand 0,426 [W/(m²K)]

Rsi 0,13

Ziegel 365 0,5 0,73

Aerogelputz 40 0,028 1,43

Kalkputz 15 0,87 0,02

Rse 0,04

Wärmedurchgangswiderstand 2,35

Wand 0,423 [W/(m²K)]

Rsi 0,13

Ziegel 365 0,5 0,73

WDVS (rechnerisch) 58 0,04 1,45

Kalkputz 10 0,87 0,01

Rse 0,04

Wärmedurchgangswiderstand 2,36

Reale Dämmstärke: 60 mm

Wand 0,426 [W/(m²K)]

Rsi 0,13

Ziegel 365 0,5 0,73

Kalkdämmputz 110 0,077 1,43

Kalkputz 15 0,87 0,02

Rse 0,04

Wärmedurchgangswiderstand 2,35

der Schichtdicke des Aerogel-Dämmputzes „wie bei herkömmlichen Dämmputzen“ heißen und nicht wie im Heft abgedruckt „wie bei herkömmlichen Dämmstoff en“.Auch im Vergleich zu herkömmlichen

Dämmstoff platten aus zum Beispiel EPS weist der Hasit Aerogel-Dämmputz einen besseren Dämmwert auf. Die weiter be-schriebenen Vorteile sind selbstverständ-lich unbenommen.

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18C. Maurer Fachmedien GmbH & Co. KGSchubartstr. 21, 73312 Geislingen (Steige)Postfach 13 61, 73303 Geislingen (Steige)Telefon 0 73 31/30 70 80Fax 0 73 31/3 07 08 69

GebäudeenergieberaterIngenieure Handwerker e.V. (GIH)Unter den Linden 10, 10117 BerlinTelefon 0 30/3 40 60 23-70Fax 0 30/3 40 60 23-77

Verantwortlich für den Inhalt:C. Maurer Fachmedien GmbH & Co. KGund GIH

Gesamtkoordination:C. Maurer Fachmedien GmbH & Co. KG

Anzeigenverwaltung:Lisa Bodenmüller Telefon 0 75 20/9 58 24 Fax 0 75 20/9 58 [email protected]

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Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.

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Layout & Druck: C. Maurer GmbH & Co. KGSchubartstraße 21, 73312 Geislingen (Steige)

Urheber- und VerlagsrechtDie Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruck-rechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. In der unaufge-forderten Zusendung von Beiträgen, Bildern, Grafiken und sonstigen Informationen an den Verlag liegt das jederzeit widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge be-ziehnungsweise Informationen in Datenbanken einzustellen, die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden Dritten geführt werden.

Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigung auf elektronischen Datenträgern.

Abonnement:6 Ausgaben im Jahr

Bezugspreis: 60 € (inkl. Versand und gesetzl. MwSt. innerhalb Deutschland)

Das Abonnement läuft immer bis zum Ende des Kalender-jahres. Es verlängert sich automatisch und kann immer zum 30. November für das folgende Jahr schriftlich gekündigt werden.

Das Kombiabonnement Energie KOMPAKT und ausbau+fassade kostet 150 € pro Jahr und beinhaltet 6 Ausgaben Energie KOMPAKT sowie 11 Ausgaben ausbau+fassade, sowie das jährliche Sonderheft und den Wandkalender von ausbau+fassade. Das Kombiabonnement läuft 12 Monate. Es verlängert sich automatisch und kann nach dem 1. Jahr mit 4 Wochen zum Quartalsende schriftlich gekündigt werden.

Aboservice:C. Maurer Fachmedien AboserviceSchubartstr. 21, 73312 Geislingen/SteigeTelefon 0 73 31/3 07 08-22; Fax 0 73 31/3 07 08-23E-Mail: [email protected]

Bankverbindung:Kreissparkasse GöppingenIBAN DE14 6105 0000 0049 0557 48BIC GOPSDE6GXXX

Druckauflage:1. Quartal 2018:7.000 Exemplare

Alle GIH-Mitglieder erhalten im Rahmen ihrer Mitgliedschaft diese Zeitschrift.

Vorschau auf Energie KOMPAKT 06/2018

Die nächste Energie KOMPAKT erscheint am 12. Dezember 2018

InserentenverzeichnisBundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V., Berlin 13C. Maurer Fachmedien, Geislingen 2, 9, 25, 51Envisys, Weimar 27ITRS e.V., Fulda 52

BeilagenEin Teil der Auflage enthält eine Beilage der L-Bank, Karlsruhe.Wir bitten um freundliche Beachtung.

Ökologische Dämmung

Auch wenn das gesunde und nachhaltige Bauen noch immer ein Nischendasein führt, liegt die ökologische Betrachtung von Bau-stoffen im Trend. Denn wer will schon in vier Wänden leben, die krank machen? Das Planen und Bauen ist heute sehr komplex ge-worden. Wer zusätzlich auf gesunde und nachhaltige Baustoffe setzen will, steht erst recht vor großen Herausforderungen. Vielen Planern, Architekten und Energieberatern fehlt noch immer ein tieferes Verständnis über Umwelt- und Gesundheitsaspekte beim nachhaltigen, gesunden Bauen. Dies gilt sowohl für Baustoffe als auch für den Verarbeitungsprozess.Immerhin scheint die Qualität der nachhaltigen Dämmstoffe zu stimmen. In einer Mitte August veröffentlichten Umfrage der ge-meinnützigen Beratungsgesellschaft Co-2-online für die Kampag-ne „Natürlich Dämmen“ sind 95 Prozent der Eigenheimbesitzer, die auf ökologische Dämmstoffe gesetzt haben, mit dem Ergebnis zu-frieden. Allerdings mangelt es offenbar an zwei Dingen: qualifizier-ten Handwerkern und Informationen über ökologische Dämmung.

Mehr dazu lesen Sie im Schwerpunkt Gesundes Bauen.

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Energie KOMPAKT – 04/2018

Offizielles Fachmagazindes Energie-

beraterverbands

8. J

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ang

ISSN

2192-3

388

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04 18Das Fachmagazin unabhängiger Energieberater

Neues Gebäudeenergiegesetz(S. 8)

Gebäudeautomation und Steuerungs-technik (S. 16)

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04 18Fachmagazin unabhängiger Ener

giegesetz

Energie KOMPAKT – 04/2018

Offizielles Fachmagazindes Energie-

beraterverbands

9. J

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ISSN

2192-3

388

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KZ 1

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05 18

Das Fachmagazin unabhängiger Energieberater

Novelle des GEG(S. 6)

Marktübersicht Wärmepumpen

(S. 12)

Gebäudeschäden – Teil 2(S. 23)

WärmepumpenInnovationen – Praxisbeispiele

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AboserviceC. Maurer FachmedienSchubartstraße 2173312 GeislingenTel. 07331 30708-22Fax 07331 30708-23Mail: [email protected]

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Page 52: EnKO 05 2018 PRINT - GIH Bundesverband · 2019. 4. 1. · Energie KOMPAKT – 04/2018 Offizielles Fachmagazin des Energie-beraterverbands 9. Jahrgang ISSN 2192-3388 ZKZ 18323 Das

Das ift Energy Label veranschaulicht durch die Abbildung der Energieeffizienzklassen die Energieeinsparung durch Fenster mit automatischen Rollläden und Sonnenschutz sowohl im Sommer als auch im Winter.

Ohne Rollladen und Sonnenschutz Mit Rollladen und Sonnenschutz

Mehrwert Sonnenschutz:klare Verbesserung der Energieeffizienzklasse!

Das Energie-LabelFür Fenster mit Rollläden und Sonnenschutz

Das bereits bekannte Energielabel für Fenster wurde weiterent-wickelt und vereinfacht. Es bezieht jetzt auch die Wirkung von Sonnenschutzeinrichtungen mit ein. Für Verbraucher bedeutet dies noch mehr Transparenz bei Fensterkauf und -einbau.

Die überarbeitete Version des Labels berücksichtigt, dass die Energieeffizienz eines Fensters nicht nur von Verglasung und Rahmen abhängt. Einen erheblichen Einfluss auf die Dämmwir-kung des Fensters haben auch Rollläden und Sonnenschutzsys-teme. Deshalb fließt ihr sogenannter Wärmewiderstand – also das Gegenteil der Wärmeleitfähigkeit – nun in die Berechnung von Energieverlusten ein.

Eingeteilt in sieben Effizienzklassen von A bis G lassen sich die Energieverluste dank der Kennzeichnung auf einen Blick erken-nen. Zwei separate Werte zeigen an, wie gut das Fenster den unterschiedlichen Anforderungen im Sommer und im Winter

entspricht. Während im Sommer die Hitze von außen abgehal-ten werden soll, stehen im Winter die optimale Nutzung des Sonnenlichts sowie die Erhaltung der Wärme im Innenraum im Vordergrund.

Das neue Label wurde gemeinsam vom Institut für Fenstertech-nik (ift Rosenheim) und dem Industrieverband Technische Tex-tilien – Rollladen – Sonnenschutz (ITRS) entwickelt. Es schafft einen einheitlichen Bewertungsmaßstab, von dem Verbraucher, Händler und Hersteller gleichermaßen profitieren.Weitere Informationen unter:www.itrs-ev.com/so-geht-energiesparen-heute/