Entente Florale 2012 in Dresden Teil 1

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Entente Florale 2012 Dresden – Eine grüne Stadt in der Landschaft präsentiert sich

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Dresden – Eine grüne Stadt in der Landschaft präsentiert sich - Teil 1

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Entente Florale 2012Dresden – Eine grüne Stadt in der Landschaft präsentiert sich

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Entente Florale 2012Dresden – Eine grüne Stadt in der Landschaft präsentiert sich

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Inhalt

Grußwort der Oberbürgermeisterin 5

Dresden ist Wettbewerbsstadt bei Entente Florale 2012 6

Die Landeshauptstadt Dresden 8

Das Dresdner Stadtgrün 12

Bürgerschaftliches Engagement für das Stadtgrün 14 ■ FONDS STADTGRÜN 14 ■ Patenschaften zur Pflege von Baumscheiben 15 ■ Grabpatenschaften 15 ■ „Sauber ist schöner!“ und Elbwiesenreinigung 16

Gartenbautradition – Züchtungsgarten der Firma Elsner 17

Dresdner Gartenspaziergänge 18

Offene Gartenpforte 19

Dresdner Brunnentag 20

Forum Stadtgrün und Dresdner Stadtbaumtage 21

Die Route im Überblick 22

Station 1 – Bismarcksäule 24 ■ Aussichtsturm Bismarcksäule 24 ■ Artenschutz an der Bismarksäule 26 ■ Station „Stadtklima“ auf der Räcknitzhöhe 27 ■ Räcknitzpark 28 ■ Beutlerpark 30

Station 2 – Blüherpark 32 ■ Blüherpark Dresden 32 ■ Klimaschutz – Bürgerkraftwerk 33 ■ Plant for the planet 34 ■ Dresdner Bürgerwiese 36

Station 3 – Innenstadt 38 ■ Aufwertungskonzept Dresdner Innenstadt 38 ■ Historisches Gewandhausgrundstück am Neumarkt 39 ■ Lustgarten 40 ■ Walking Point City 41 ■ Promenadenring in der Innenstadt 42 ■ Dresdner Innenstadt – Bereich Postplatz 44 ■ Planungsleitbild Innenstadt 45

Station 4 – Wettiner Platz 46 ■ Wettiner Platz 46 ■ Annenkirchenplatz 48

Station 5 – Spielplatz Berliner Straße 50 ■ Spielplatz Berliner Straße 50 ■ Sächsischer Wettbewerb „Gärten in der Stadt“ 52 ■ Spielplatzentwicklungskonzept 53

Station 6 – Alter Katholischer Friedhof 54 ■ Alter Katholischer Friedhof 54 ■ Dresdner Friedhofswesen 56 ■ Der Heidefriedhof 57

Station 7 – Klärpark Dresden-Kaditz 58 ■ Klärpark Dresden-Kaditz 58 ■ Volkspark Briesnitz 60

Station 8 – Kleingartenverein „Immergrün“ e. V. 62 ■ Kleingartenverein „Immergrün“ e. V. 62 ■ Kleingartenpark Hansastraße 64 ■ Leutewitzer Volkspark 66

Station 9 – Dresden-Gorbitz 68 ■ Dresden-Gorbitz 68 ■ Kräutersiedlung 70

Station 10 – Grünzug Weißeritz 72 ■ Grünzug Weißeritz - der neue Park in der Stadt 72 ■ Das Hochwasser der Weißeritz im August 2002 74 ■ Grüne Gleise für die Straßenbahn 76 ■ Das Große Ostragehege zu Dresden 78

Station 11 – Staudengarten am Königsufer 80 ■ Staudengarten am Königsufer 80 ■ Alaunplatz in der Dresdner Neustadt 82

Station 12 – Dresden-Johannstadt 84 ■ Zwillingsbrunnen in Dresden-Johannstadt 84 ■ Die Stübelallee 86 ■ Straßenbaumkonzept 88 ■ Johannstädter Garten 90 ■ Saat- und Ernteaktionstage 92 ■ Internationale Gärten in der Johannstadt 94 ■ Schule und KITAs 95

■ Routenplan 97

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Grußwort

Sehr geehrte Mitglieder der Jury der „Entente Florale“,

herzlich willkommen zum Bundeswettbewerb „Entente Florale“ in der Landeshauptstadt Dresden.

Mit 62 Prozent Wald- und Grünfläche gilt Dresden als eine der grünsten Städte Europas. Im Norden erstreckt sich die Dresdner Heide – das größ-te geschlossene Waldgebiet der Stadt. Im Zentrum liegt der Große Gar-ten – eine ausgedehnte Parkanlage. Wie ein blau-grünes Band durchzieht die Elbe das Stadtgebiet, umsäumen den Fluss breite Wiesen und sanf-te Weinhänge. Eine weitblickende Stadtplanung hat seit Jahrhunderten dafür Sorge getragen, dass Dresden als ein Teil der Elblandschaft wahr-nehmbar ist.

In den letzten Jahren rekonstruierten fleißige Hände viele öffentliche Park- und Grünanlagen oder es kamen neue hinzu. Der artenreiche Stra-ßenbaumbestand erhöhte sich um mehr als 7000 Stück. Das Angebot an Spielplätzen verbesserte sich wesentlich. Kleingartenanlagen wurden in ihrem Bestand gesichert. Friedhöfe mit ihren großen Schätzen haben ih-ren festen kulturhistorischen Platz im städtischen Leben gefunden.

Sie sehen, sehr geehrte Damen und Herren, Dresden ist zu Recht eine grüne Stadt mitten im Herzen von Sachsen. Und trotzdem ist es unseren Bürgerinnen und Bürgern auch weiterhin ein Bedürfnis, diese grüne Stadt noch grüner werden zu lassen. Deshalb haben wir das Wettbewerbsmotto der Entente Florale „Gemeinsam aufblühen“ mit „Bürger, schafft Grün!“ zusätzlich untersetzt.

Verehrte Gäste, ich lade Sie nun ein, unserer Route durch Dresden zu fol-gen. Allerdings können wir Ihnen an diesem EINEN Tag nur einen klei-nen Teil unserer Stadt zeigen, vieles davon leider auch nur im Überblick. Deshalb erhalten Sie zusätzlich eine umfangreiche Broschüre. Sie ent-hält ausführliche Informationen zu den besuchten Stationen. Darüber hin-aus stellen wir Ihnen aber auch Projekte „links und rechts der Route“ vor.

Sehr geehrte Mitglieder der Jury der „Entente Florale“, ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt hier in Dresden. Unsere „Grüne Stadt in der Landschaft“ präsentiert sich Ihnen und heißt Sie herzlich willkom-men.

Helma OroszOberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden

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Bereits im Jahr 2001 nahm die Landeshauptstadt Dresden am Wettbewerb Entente Florale teil und erhielt einer Goldmedaille.

Anfang November 2011 bewarb sich die Lan-deshauptstadt Dresden erneut um die Teilnah-me an diesem Wettbewerb. Zahlreiche Partner unterstützen die Bewerbung der Landeshaupt-stadt Dresden, die sich in vielfältiger Weise dem Stadtgrün verbunden fühlen. Man war sich ei-nig, dass sich Dresden mit seinem Stadtgrün seit der ersten Wettbewerbsteilnahme auf viel-fältige Weise weiterentwickelt hat und es sich lohnt, dies der Jury zu präsentieren. Außerdem wird in der Teilnahme an Entente Florale die Chance gesehen, die Bedeutung des Stadtgrüns auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel und einer nachhaltigen Stadtentwicklung und als „weicher“ Standortfaktor noch mehr ins Be-wusstsein der Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Dresden zu bringen. Gleichzeitig soll bürgerschaftliches Engagement präsentiert und gewürdigt werden.

Im Januar 2012 wurde die Landeshauptstadt Dresden offiziell als Wettbewerbsstadt 2012 no-miniert. Sie ist damit die größte der 16 Städte, die bundesweit bei der „Entente Florale“ an den Start gehen.

■ Partner für Dresdens StadtgrünDie Teilnahme am Wettbewerb Entente Florale be-deutet, Stadtgrün über ein ganzes Jahr in all sei-nen Facetten zu präsentieren und dabei natürlich besonders die Fachjury zu überzeugen, die nur ei-nen Tag lang Zeit hat, mit anderen Städten zu ver-gleichen und ihr Urteil abzugeben. Nicht zuletzt bedeutet die Teilnahme an einem solchen Bundes-wettbewerb auch, einen enormen Umfang an Auf-gaben zu bewältigen.

Die Dresdner Bewerbung hatte von Anfang an viele Befürworter. Bereits zum Zeitpunkt der Bewerbung gründete sich ein Netzwerk von Partnern unter der Federführung des Am-tes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft (ASA) der Landeshauptstadt Dresden. Die Partner dieses

Netzwerkes bringen sich in verschiedenen Ar-beitsgruppen in den Wettbewerb ein. Gemein-sam planten sie die Höhepunkte des Wettbe-werbsjahres, trugen zahlreiche Veranstaltungen zusammen und bereiteten den Besuch der Jury vor. Nicht zuletzt ist dieses Netzwerk von Part-nern selbst eine hervorragende Plattform, sich untereinander zu Themen des Stadtgrüns aus-zutauschen und Ideen für die zukünftige Arbeit zu entwickeln!

■ Landeshauptstadt Dresden ■ Geschäftsbereich Wirtschaft ■ Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft ■ Umweltamt ■ Klimaschutzbüro ■ Stadtplanungsamt ■ Schulverwaltungsamt ■ Eigenbetrieb Kindertagesstätten ■ Eigenbetrieb Friedhofs- und Bestattungs-wesen

■ Regiebetrieb Zentrale Technische Dienste ■ Bürgermeisteramt, Öffentlichkeitsarbeit ■ Dresden Marketing GmbH

■ Freistaat Sachsen ■ Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen

■ Berufsverbände: ■ Landesverband Gartenbau Sachsen e.V. ■ Verband Garten-, Landschafts- und Sport-platzbau Sachsen e. V.

■ Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA), Landesgruppe Sachsen

■ Vereine, Verbände und Private Initiativen: ■ Lokale Agenda 21 für Dresden e. V. ■ City Management Dresden e. V. ■ Initiative Offene Gartenpforte ■ Verein Bismarckturm Dresden e. V. ■ Stadtverband der Dresdner Gartenfreun-de e. V

■ Verein JohannStadthalle e. V.

Dresden ist Wettbewerbsstadt bei Entente Florale 2012

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Abb. 1: Blumenschmuck zur Entente Florale, Foto: Andreas Tampe

Abb. 2: Kinder des Gymnasiums „Bürgerwie-se“ zur Auftaktveranstaltung der Frühjahresbe-pflanzung, Foto: Andreas Tampe

Abb.3: Pflegepaten für Baumscheiben, Foto: Andreas Tampe

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■ Bildungseinrichtungen: ■ Technische Universität Dresden ■ Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden

■ Dresdner Institut für Floristik an der SBG ■ Gymnasium Bürgerwiese

■ Gartenbaubetriebe und Blumengeschäfte ■ Gärtnerei Wilhelm Willkomm GbR. Inhaber G. Höfer

■ Blumen und Florales Zetzschke ■ Elsner PAC Jungpflanzen

■ Wohnungswirtschaft ■ Eisenbahner Wohnungsgenossenschaft Dresden eG

■ Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG

■ Dresdens Wettbewerbsmotto Für die Teilnahme Dresdens am Wettbewerb En-tente Florale entwickelte die Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Landeshauptstadt Dresden ein eigenes Logo. Es verbindet das Logo der Entente Florale mit der Stadtmarke von Dres-den. Der Slogan „Bürger, schafft Grün!“ soll ganz gezielt die Bürgerinnen und Bürger aufrufen, sich in den Wettbewerb einzubringen. Gleichzeitig wür-digt das kleine Wortspiel das bereits sehr umfang-reiche und vielfältige Engagement der Dresdner Bürgerinnen und Bürger für ihr Stadtgrün.

■ Öffentlichkeitsarbeit und PresseechoDie Beteiligung der Landeshauptstadt Dres-den am Wettbewerb Entente Florale wird von ei-ner umfangreichen Presse- und Öffentlichkeits-arbeit begleitet. Sie dokumentiert die zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten, die im Wettbe-werbsjahr stattfinden.

Der Schwerpunkt der Dokumentation liegt auf der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Landeshauptstadt Dresden (eigene Veröffentli-chungen). Ergänzt wird diese durch Artikel aus der Tagespresse und Veröffentlichungen der Partner der Entente Florale in Dresden.

Der Wettbewerb im Internet:Mit dem offiziellen Auftakt zum Wettbewerb zum Frühlingsbeginn veröffentlicht die Landeshaupt-stadt Dresden unter www.dresden.de/floral alle Informationen des Wettbewerbsjahres. Die Seite bietet unter anderem einen Überblick zu Beiträgen und aktuellen Veranstaltungen. Außerdem führen Links zu den Partnern der Entente Florale, die da-mit sehr gut ihre eigenen Wettbewerbsbeiträge kommunizieren können.

Pressearbeit: Den ersten Hinweis auf die Beteiligung der Lan-deshauptstadt Dresden am Wettbewerb fin-det man im Veranstaltungsflyer des „15. Forums Stadtgrün“ vom November 2011. Darauf folgen Pressemitteilungen (zum Beispiel beim „Frühling im Palais“), in denen die Teilnahme am Wettbe-werb offiziell bekannt gegeben wird. Umfangreich ist die Berichterstattung zum offiziellen Auftakt des Wettbewerbsjahres am 21. März 2012. Hier gab es im Stadtzentrum eine öffentliche Pflanzak-tion der Partner der Entente Florale mit dem Ers-ten Bürgermeister der Landeshauptstadt Dresden Dirk Hilbert und Schülern des Gymnasiums Bür-gerwiese.

Die weitere Pressearbeit dokumentiert auf der Grundlage der Wettbewerbsziele der En-tente Florale eine Auswahl der Ereignisse des Wettbewerbsjahres:

■ März 2012: ■ Dresdner Stadtbaumtage ■ Pflanzaktion „Plant for the Planet“ ■ Aktionswoche „Sauber ist schöner“ mit Elbwiesenreinigung

■ April 2012: ■ Baumpflanzung zum Tag des Baumes ■ Unterzeichnung der ersten Pflegepaten-schaften für Baumscheiben

■ Mai 2012: ■ Dresdner Brunnentag ■ Baumpflanzung mit der DREWAG-Stadt-

werke GmbH ■ Frühlingsaktionen wie Frühjahrsmarkt und Maifeuer

■ Start der Sommerblumenbepflanzung im Stadtgebiet

■ Start in die Saison der „Dresdner Garten-spaziergänge“

■ Juni 2012: ■ Tag des Gartens mit Wettbewerb „Schöns-te Kleingartenanlage“

■ Schüler des Gymnasiums Bürgerwiese hel-fen bei der Bepflanzung der Bürgerwiese

■ Weiteres Informationsmaterial:Ein „Handzettel“ informiert Bürgerinnen und Bür-ger allgemein zum Wettbewerb. Er gibt Auskunft zu den Partnern und bietet eine Kontaktadresse. Vor allem erfahren Bürgerinnen und Bürger kon-kret, was sie für den Wettbewerb und für mehr Grün in Dresden tun können.

Außerdem macht ein Plakat in vielen öffent-lichen Einrichtungen, in Blumenläden und bei den Partnern der Entente Florale auf den Wett-bewerb aufmerksam. Das Plakat liegt außerdem als Flyer aus. Es weist auf Veranstaltungen hin, die bis in den November in Dresden im Rahmen des Wettbewerbsjahres stattfinden.

■ Presseecho:Neben den Veröffentlichungen im Dresdner Amts-blatt hat die örtliche Tagespresse zu vielen Veran-staltungen des Wettbewerbsjahres eigene Beiträ-ge veröffentlicht. Auch die Veranstaltung „Bunte Republik Neustadt“ hat das Motto der Entente Flo-rale in diesem Jahr als Motto aufgegriffen. Die Veröffentlichungen des Wettbewerbsjahres wer-den in einer gesonderten Pressemappe dokumen-tiert.

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■ NamensherkunftDresden (sorbisch: Drježdany; abgeleitet aus dem altsorbischen Drežany für Sumpf- oder Auwald-Bewohner) ist die Landeshauptstadt des Frei-staates Sachsen. Sie liegt in der Dresdner Elb-talweitung an den Übergängen vom Ober- zum Mittellauf der Elbe und von der Mittelgebirgs-schwelle zum Norddeutschen Tiefland im Süden Ostdeutschlands.

Neben dem Stadtnamen Dresdens sind auch die Stadtteilnamen fast ausschließlich slawi-scher Herkunft. Typische Endungen der Namen sind „-witz“ und „-nitz“. Die Endung „-witz“ ent-stand aus „wicz“ und bedeutet „Dorf“. Eine wei-tere Möglichkeit der Entstehung einer Endung auf „-itz“ begründet sich auf „icz“ für „Leute“ (ei-nes Anführers). Während der fränkisch/sächsi-schen Kolonisierung wurden die Endungen ein-gedeutscht.

■ Geschichtlicher AbrissDresden wurde vor mehr als 800 Jahren am Ort eines slawischen Fischerdorfes gegründet, war Residenzstadt und Zentrum europäischer Poli-tik, Kultur und Wirtschaft, ist aber auch Synonym für Zerstörung und Wiederaufbau. Dresden wur-de erstmals 1206 urkundlich erwähnt und ent-wickelte sich zur kurfürstlichen, später königli-chen Residenz und Hauptstadt der sächsischen Republik.

■ 1206 „Acta sunt hec Dresdene“ Gründung der Stadt

■ 1403 Stadtrecht von ‚Altendresden‘ ■ 1553 Haupt- und Residenzstadt des pro-testantischen Kurfürstentums Sachsens

■ 1694 Regierungsantritt ‚August der Starke‘ als Kurfürst Friedrich August I.

■ 1918 Abdankung des letzter sächsischen König ■ 13./14. Februar 1945 Zerstörung im Zwei-ten Weltkrieg Luftangriff durch englische und amerikanische Bomber: Tod von 25 000 Men-schen, Einäscherung der Innenstadt auf 15 km²

■ ab 1945 Wiederaufbau

■ in der DDR-Zeit ist Dresden Bezirkshaupt-stadt

■ ab 1990 Dresden als Landeshauptstadt des Freistaats Sachsen

■ Über-/ regionale BedeutungDresden ist das politische Zentrum Sachsens, auch die meisten seiner staatlichen Kultureinrichtungen hat der Freistaat hier konzentriert. In der Landes-hauptstadt sind zahlreiche Hochschulen beheimatet. Die kreisfreie Stadt Dresden ist Verkehrsknotenpunkt und wirtschaftliches Zentrum des Ballungsraumes Dresden. Diese Region gilt als eine der wirtschaftlich dynamischsten in Deutschland.

■ LageDresden wird auch als „Elbflorenz“ bezeichnet, ur-sprünglich wegen seiner Kunstsammlungen, aber ebenfalls auch aufgrund seiner barocken und me-diterranen Architektur in der landschaftlich reiz-vollen Lage am Fluss.Durch das Stadtgebiet hindurch fließen außer der schiffbaren Bundeswasserstraße Elbe die bei-den im Osterzgebirge entspringenden linken Ne-benflüsse Weißeritz und Lockwitzbach sowie die rechts zufließende Prießnitz. Daneben fließen auf dem Stadtgebiet noch kleinere Flüsse.

Aufgrund der Lage Dresdens sowohl an Ne-bengewässern aus dem Osterzgebirge als auch an der Elbe, musste der Hochwasserschutz in der Entwicklung der Stadt berücksichtigt wer-den. Den größten Anlass für Hochwasserschutz-maßnahmen gab das verheerende Hochwasser von 9,40 Meter Pegelsand im August 2002, wo-rauf hin ein umfassender Plan zur Hochwas-servorsorge Dresden erarbeitet wurde. Dazu wurden Freiräume belassen und Altarme wei-testgehend baufrei gehalten. Zusätzlich zu die-ser Retention gibt es Flutrinnen, die Wasser schneller abführen sollen. Systeme zur Hoch-wasserregulierung befinden sich dagegen kaum in der Stadt, sondern im südlich gelegenen Erz-gebirge und am Oberlauf der Elbe.

Die Landeshauptstadt Dresden

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Abb. 1: Lithografische Stadtansicht um 1634

Abb. 2: Dresdner Semperoper im FrühlingFoto: Christoph Münch

Abb.3: Loschwitzer Brücke „Blaues Wunder“Foto: Christoph Münch

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■ Natur und LandschaftDresden liegt im Elbtal, eingebettet in eine hüge-lige Landschaft. Bis heute wird Dresden als„Stadt in der Landschaft“ wahrgenommen und gilt als eine der grünsten Städte Europas.

Dresden gehört mit 63 Prozent Grün- und Waldfläche zu den grünsten Großstädten in Eu-ropa, wovon die Dresdner Heide eine geschlos-sene Waldfläche bildet. Im erweiterten Stadtge-biet gibt es vier Naturschutzgebiete und zwölf Landschaftsschutzgebiete, teilweise deckungs-gleich mit neun FFH-Gebieten. Zahlreiche denk-malgeschützte Gärten, Alleen und Parkanla-gen sowie Friedhöfe bilden 110 Naturdenkmäler oder geschützte Landschaftsbestandteile.

Neben den Elbauen mit breiten Wiesen prä-gen zudem Parks und Grünanlagen, ein artenrei-cher Straßenbaumbestand, Kleingärten, Spiel-plätze, Brunnen, Aussichtstürme und Denkmale sowie bedeutende Friedhöfe das Stadtbild. Die Stadt ist sich Ihres einzigartigen Wertes be-wusst. Vielfältig und umfangreich sind Anstren-gungen und Engagement, um die hohe Lebens-qualität und Attraktivität der Stadt zu erhalten.

■ Ausflugsziele/ErholungDresden besitzt sowohl auf eigenem Stadtge-biet als auch im Umland zahlreiche Ausflugszie-le. Weite Teile der Stadt dienen der Naherholung; einige Stadtteile sind ehemalige Kurorte. Die Be-völkerung sowie Touristen schätzen die Zentra-lität von Erholung und Grün in der Stadt sowie sowie die landschaftlich differenzierten Naher-holungsräume außerhalb der Stadtgrenzen sehr. Bekannte Regionen oder Bauwerke sind hier-bei zum Beispiel Schloss Moritzburg, Meißen, Schloss Pillnitz, die Sächsischen Schweiz (Elb-sandsteingebirge) auch das Erzgebirge. Die be-kannte ‚Weiße Flotte‘ der Raddampfer der Säch-sischen Dampfschifffahrtsgesellschaft bieten rein touristische Fahrten auf der Elbe in diese Gebiete an.

Im Stadtgebiet selbst befindet sich der Gro-ße Garten zentral auf Altstädter Elbseite, in dem

der Zoologische Garten Dresden, die Parkeisen-bahn (ehemalige Pioniereisenbahn), der Bota-nische Garten der TU Dresden, der Palaisteich und der Carolasee liegen. Der Große Garten ist ca. 2 km² groß. An den Großen Garten schließen sich weitere Parkanlagen wie die Bürgerwiese und der Blüherpark an. Auf der Neustädter Elb-seite rechtsseitig der Albertbrücke liegt der in den 1930er Jahren angelegte Rosengarten.

Im Nordosten der Stadt liegt die Dresdner Heide. Sie bildet mit 58 km² etwa 15 Prozent der heutigen Stadtfläche.

Südlich schließen direkt an die Dresdner Heide die Elbwiesen an. Diese landwirtschaft-lich genutzten, flussnahen Grünflächen durch-ziehen die gesamte Stadt und bilden damit etwa 5 Prozent des Stadtgebiets. Direkt an die Elbwiesen schließen dabei verlandete Altarme der Elbe an, die ebenfalls weitestgehend Wei-deflächen, Feucht- oder Trockenwiesen geblie-ben sind.

Etwa einen Kilometer flussaufwärts der Altstadt befinden sich die drei Dresdner Elb-schlösser mit ihren Parkanlagen: Schloss Al-brechtsberg, Lingner Schloss und Schloss Eckberg. Sie bilden den Anfang des Dresdner Elbhangs, der ab dort bis zur Stadtgrenze im Osten verläuft. An diesen Hängen, die teilweise an die Dresdner Heide grenzen, befinden sich 22 Hektar Weinanbauflächen.

■ UNESCODas ehemalige UNESCO-Weltkulturerbe Dresd-ner Elbtal richtete schon im Namen den Fo-kus auf die Bewahrung der kulturlandschaftli-chen Elemente. Die Natur- und Kulturräume der Elbwiesen ziehen sich fast 20 Kilometer durch das Stadtgebiet, sind aber in der Innenstadt un-terbrochen. An einer zentralen und besonders breiten Stelle werden sie künftig durch die im Bau befindliche Waldschlößchenbrücke durch-schnitten, weshalb nach jahrelanger Kontrover-se 2009 die UNESCO die Streichung des Elbtals aus der Welterbeliste beschloss.

■ Fläche ■ Fläche: 328,31 km² ■ Einwohner: 523 058 (Stand: 31. Dez. 2010) ■ Bevölkerungsdichte: 1593 Einwohner je km²

Dresden ist nicht nur durch die Eingemeindun-gen in den 1990er Jahren eine weitläufige Stadt mit unterschiedlichen Strukturen in den ein-zelnen Stadtteilen. Viele Stadtteile besitzen ei-nen erhaltenen Dorfkern; einige sind vollständig dörflich erhalten. Andere prägende Strukturen sind die der Vorstädte und der Einzelbebauung durch Stadtvillen sowie die Plattenbauviertel. Es gibt auch zahlreiche Stadtteile, die verschiedene Strukturmerkmale teilweise in enger Nachbar-schaft aufweisen.

■ BesonderheitDurch ihre großzügigen Grünflächen, die unbe-baute Landschaft der Elbwiesen, der Verschmel-zung von Kultur, Kunst und Museen, Wissenschaft, Wirtschaft, ein umfangreiches Angebot an Sport und Szene bietet sie für jede Altersgruppe beste Bedingen für ihre Besucher und Bewohner. Die Le-bensader der Stadt ist die Elbe, die nicht nur durch die Stadt hindurchfließt, sondern Teil des Leben und Handels ist. Sie trennt Alt- und Neustadt ver-bindend, sodass der unbebaute Bereich der Elb-wiesen als ‚Grüne Lunge‘ der Stadt dient. Diese lädt zu jeder Zeit zum Verweilen ein, hier finden Veranstaltungen statt und stellt das Zentrum der Erholung für Jung bis Alt dar. Die Verschmelzung aller Lebensbereiche, der Vereinigung von Familie, Beruf, Freizeit und (Kultur-) Landschaft finden hier in optimaler Weise statt, sodass sich jeder Mensch in der Elbtallandschaft von Beginn an wohlfühlt.

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■ Dresden. Eine faszinierende Idee.Bereits Erich Kästner, der 1899 in Dresden ge-borene, weltbekannte Schriftsteller, schwärmte von der sächsischen Landeshauptstadt. In sei-nen Erinnerungen heißt es „Geschichte, Kunst und Natur schwebten über Stadt und Tal, wie ein von seiner eigenen Harmonie bezauberter Akkord.“ Dresden ist eine vielfältige Stadt mit großer Geschichte. In ihr verbindet sich Tradition mit Moderne, Schönheit mit Vision, urbaner Le-bensraum mit grüner Natur, Kunst mit Wissen-schaft. All das macht die Stadt selbst zur faszi-nierenden Idee.

■ Faszination von Kunst und KulturEinst war es der Kunstsinn der sächsischen Kur-fürsten, der das Elbtal in eine einzigartige Kul-turlandschaft verwandelte. Daraus wurde eine Kontinuität, die in der Schönheit historischer Gebäude ebenso ihren Ausdruck findet wie in den preisgekrönten Bauten moderner Architek-tur. Die wiederaufgebaute barocke Frauenkirche und der in neuem Glanz erstrahlende Neumarkt, der das berühmte Bauwerk umrahmt, sind die bedeutendsten Symbole für den Wiederaufbau der Stadt nach 1945 bzw. 1989.

Die Museen der Staatlichen Kunstsammlun-gen Dresden zählen zu den bedeutendsten der Welt. Ihre historischen Sammlungen werden durch moderne und zeitgenössische Kunst im Albertinum ergänzt, bilden eine Vielfalt ab, die Dresdens Ruf als Kunst- und Kulturmetropole von Weltrang ganz entscheidend prägt. Mitten im Zentrum der Altstadt steht eines der berühm-testen Opernhäuser der Welt.

Die Semperoper überzeugt nicht nur durch ihre einzigartige Architektur, sondern auch durch musikalische Highlights und eine reiche Musiktradition. Die in ihr beheimatete Säch-sische Staatskapelle Dresden gehört zu den ältesten und bedeutendsten Orchestern der Welt und wird ab diesem Sommer unter der Leitung von Stardirigent Christian Thielemann musizieren.

■ Die Schöne an der ElbeDresden ist ein Fest für die Sinne und seit jeher dem Schönen zugetan. Schon August der Star-ke war für seine opulenten Feste bekannt, aus seinem Auftrag ging die Erfindung des europä-ischen Porzellans hervor, des „Weißen Goldes“, das Schönheit und Genuss auf wunderbare Wei-se verbindet. Die Porzellanmanufakturen in Mei-ßen und Dresden sind bis heute für ihr hochwer-tiges Handwerk bekannt und kreieren nach wie vor Porzellankunst auf höchstem Niveau. Wer sich in Dresden dem Genuss des Weines hin-geben will, dem steht eine reiche Auswahl zur Verfügung. Die Weinberge des Elbtals grenzen bis in den urbanen Raum hinein und bilden zu-sammen mit den Dresdner Elbschlössern einen einmaligen Anblick. Der Schönheit Dresdens kann man aber auch im schönsten Milchladen der Welt oder bei einem der zahlreiche Festen in der Elbestadt begegnen. Insbesondere im Som-mer zeigt sich Dresden in Feierlaune und lädt Bewohner und Besucher der Stadt zum Miter-leben ein.

■ Grüne MetropoleDie Besonderheit Dresdens wird in starkem Maße von dem Zusammenspiel von Kultur und Natur geprägt. Der sich mitten durch die Stadt ziehende Fluss mit seinen Elbauen, die Wein-berge und der Große Garten machen Dresden zu einer grünen Stadt, die ideale Möglichkeiten für Erholung und sportliche Aktivitäten bietet. Die vielen Parks und Gärten, Bäume und Grün-anlagen prägen das Stadtbild der Elbmetropole und sind ein wichtiger Bestandsteil der hohen Lebensqualität. Diese grüne Facette in Kom-bination mit der Nähe und Erreichbarkeit der wichtigsten Dresdner Sehenswürdigkeiten lädt Bewohner und Besucher der Stadt ein, Dresden zu Fuß zu erleben. Wer es sportlich mag, kann auf dem Elberadweg die Stadt und ihre Umge-bung aktiv erkunden. Der Radweg führt entlang der Elbe, vorbei an der berühmten Silhouette der Dresdner Altstadt, durch das Elbtal hindurch bis

Die Landeshauptstadt Dresden – ein Über-blick

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hin in das Elbsandsteingebirge, dem Paradies für Wanderer und Spaziergänger vor den Toren der Stadt. Und wer es ruhiger angehen lassen möchte, kann mit der ältesten Raddampferflot-te der Welt die Elbe hinunter und hinauf fahren. Dresden übt seit jeher eine einzigartige Faszi-nation auf seine Bewohner und Besucher aus. Das grüne Elbtal, die historische Altstadt und das facettenreiche kulturelle Leben bringen die Menschen zum Staunen, damals wie heute. Der

Schriftsteller Thomas Rosenlöcher versuchte die Schönheit und das Besondere der Stadt in Worte zu fassen: „Dresden ist der Entwurf ei-ner Stadt, in der das Urbane und die Landschaft zueinander finden. Eine Stadt, die urban ist, le-bendig ... und in der man von vielen Punkten aus die Landschaft im Blick hat.“ Sei es nun die Ge-schichte, die Kunst, die Natur oder die Kombi-nation dieser Dinge, eines ist gewiss: Dresden fasziniert.

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Abb. 1: Dresden von seiner schönsten Seite: Die berühmte Altstadtsilhouette am Abend.Foto: Anja Upmeier

Abb. 2: Die Frauenkirche gehört zu den be-liebtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Foto: Susann Städter

Abb. 3: Touristen vor dem Dresdner ZwingerFoto: Christoph Münch

Abb. 4: Großer Garten: Gondeln auf dem Caro-lasee. Foto: Frank Exß

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Dresden zählt zu den grünsten Städten Europas. Etwa 62 Prozent der Stadtfläche sind Wald- und Grünflächen. Die Stadt im Elbtal liegt eingebettet in der hügeligen Landschaft zwischen den Wein-bergen im Südwesten und den Höhenlagen im Nordosten. Wie ein Gürtel ziehen sich die Elbauen durch die Stadt und umsäumen den Fluss mit brei-ten Wiesen. Eine vorausschauende Stadtplanung hat seit Jahrhunderten dafür Sorge getragen, dass Dresden bis heute als ein Teil der Elblandschaft, als „Stadt in der Landschaft“, wahrgenommen werden kann.

■ Historie„Seit dem 15. Jahrhundert stellen Privatgärten die konstituierenden Elemente des städtischen Grüns in Dresden dar. Dazu treten im 18. Jahrhundert mit Alleen und Wirtshausgärten Grünelemente mit öf-fentlichem Charakter auf. Alleen schmücken den Stadtraum, dienen aber auch als Promenaden für die Bürger. Um 1820 entstehen bei der Entfesti-gung erste öffentliche Grünanlagen, um die Jahr-hundertmitte wird die Bürgerwiese zum kommu-nalen Park. Gleichzeitig geht im 19. Jahrhundert die Bedeutung privater Gärten für das Stadtgrün zurück. Ab den 1870er Jahren legt die neu einge-richtete Gartenverwaltung im gesamten Stadtge-biet begrünte Plätze mit Schmuck- und Erholungs-funktionen an. Als neue Grünelemente gewinnen Spiel- und Sportplätze an Bedeutung und ab den 1890er Jahren entstehen durch Nutzerinitiative Kleingartenanlagen. Auch als Großstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts bleibt Dresden also eine grüne Stadt – geprägt durch eine große Zahl für die Bewohner und Besucher der Stadt bedeutsa-mer Grünflächen.“ (Butenschön, Sylvia: Geschich-te des Dresdner Stadtgrüns; Arbeitshefte des Ins-tituts für Stadt und Regionalplanung, Technische Universität Berlin, Heft 68; 4. Umschlagseite; He-rausgeber: Forum Stadt- und Regionalplanung e. V., Berlin 2007)

Das gesamte Stadtgebiet Dresdens wird von zahlreichen Parks und Grünanlagen, einem ar-tenreichen Straßenbaumbestand, vielen Klein-

gärten und bedeutenden Friedhöfen geprägt. Im Norden der Stadt befindet sich die Dresdner Heide, das größte zusammenhängende Wald-gebiet innerhalb der Stadtgrenze. Hinzu kom-men Spielplätze, Brunnen, Aussichtstürme und Denkmale als weitere Bestandteile des Stadt-grüns.

■ Größte Park- und Grünanlagen in städ-tischer Verwaltung

■ Waldpark Blasewitz: 21 ha ■ Park von Schloss Albrechtsberg: 12 ha

■ Kleinste Park- und Grünanlagen in städtischer Verwaltung

■ Altgompitz: 40 m² ■ Lipsiusstraße und Altkaitz: je 60 m² ■ Altlaubegast: 65 m²

■ Älteste Parkanlage in städtischer Ver-waltung

■ Blüherpark - ehemaliger Lustgarten mit Ursprüngen aus dem 17. Jahrhundert (seit 1926 in Verwaltung der Stadt Dresden)

■ Städtebauliche Planungen für eine nachhaltige Stadtbegrünung Mit den nachfolgend aufgeführten städtebaulichen Planungen wird direkt und indirekt das Ziel einer nachhaltigen Stadtbegrünung verfolgt:

■ Flächennutzungsplan (Entwurf), Grundsät-ze Innen- vor Außenentwicklung, u. a. Stär-kung der Siedlungs- und Freiraumstruktur durch Nutzung geeigneter Potenziale auf Brachen und Baulücken, Stärkung der Be-sonderheit Dresdens als Landschaftsstadt, Umsetzung des raumstrukturellen Leitbil-des mit ökologischem Netz

■ Integriertes Stadtentwicklungskonzept (IN-SEK) – Fortschreibung

■ Studie „Bewirtschaftung von Brachflächen zur Grünvernetzung im Stadtgebiet von Dresden – Freiraumpotenziale zur Milde-

Das Dresdner Stadtgrün

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Abb. 1: Blick zum Japanischen Palais von der Altstäd-ter Elbseite aus, Foto: Cornelia Borkert

Abb. 2: Aussichtsturm Hoher Stein, Foto: Cornelia Borkert

Abb.3: Fichtepark, Foto: Cornelia Borkert

Abb. 4: Birkenwiese im Räcknitzpark, Foto: ASA

Abb. 5: Oberer Parkteil des Weidigtbaches, Foto: EWG

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rung der Auswirkungen des Klimawandels in Verbindung mit Vorschlägen zur wirt-schaftlichen Verwertbarkeit“ (Leibniz-Ins-titut für ökologische Raumentwicklung e.V. im Auftrag des Stadtplanungsamtes)

■ Mitwirkung im „B-Team“ – europäisches Projekt zur Brachensanierung/-revitalisie-rung mit dem Projekt „Leipziger Vorstadt/Neustädter Hafen“ als Beitrag Dresdens

■ Teilräumliches Freiraumkonzept zum Ab-bau der Gründefizite im Dresdner Westen – Grünzug „Cottaer Bogen“ – auf Grund-lage dieses Konzeptes derzeit Erarbeitung eines Masterplanes „Cottaer Bogen“ als Grundlage für Fördermittelanträge

■ Planungsleitbild Innenstadt, 2008, Grün- und Freiraumkonzept

■ Rahmenplan-Nr. 788: Promenadenring um die Dresdner Altstadt, Entwicklung eines Boulevards mit einer durchgängigen, vier-reihigen Baumallee

■ Masterplan Leipziger Vorstadt/Neustäd-ter Hafen, Entwicklung von stadtteilverbin-denden Grünzügen sowie einer öffentlichen Uferpromenade

■ Werkstattverfahren „Barrieren überwin-den“ – der Weg vom Rathausplatz zum Deutschen-Hygiene-Museum, Wettbe-werbsbeiträge

■ Großes Ostragehege und Umfeld, Rahmen-plan Nr. 736 – Entwicklungsziel: Wahrung und Nutzung der besonders wertvollen landschaftlichen Situation,

■ Stadtteilentwicklungsprojekt Grünzug Wei-ßeritz, Entwicklung eines stadtteilverbin-denden Grünzugs, Schaffung öffentlicher Freiräume

■ Westerweiterung Alaunplatz (B-Plan-Nr. 383 / Neustadt Nr. 30), Entwicklungsziel: Qualitative Entwicklung durch Erweiterung der Parkfläche

■ Vorplanung zur Begrünung der histori-schen Gewandhausfläche am Neumarkt

■ Grünzug Schäferstraße, Friedrichstadt

(Konzeption und B-Plan) ■ REGKLAM – Regionales Klimaanpassungs-programm Modellregion Dresden Strategi-en und Maßnahmen zur Milderung der Aus-wirkungen des Klimawandels

■ Strukturen der Verwaltung des Stadt-grünsFür die Verwaltung, Planung und Pflege des kom-munalen Grüns ist das Amt für Stadtgrün und Ab-fallwirtschaft der Landeshauptstadt Dresden zu-ständig. Das Amt nimmt auch die Aufgaben der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, des Forst- und Friedhofswesens und des Kleingartenwesens war. Übergeordnete städtebauliche Planungen (Flächennutzungsplan und Rahmenpläne) erarbei-tet das Stadtplanungsamt. Der Landschaftsplan und die Naturschutzbelange liegen im Aufgaben-bereich des Umweltamtes. Das ASA bringt seine fachlichen Belange bei diesen Ämtern ein und er-arbeitet selbst die erforderlichen Fachkonzepte, wie Kleingartenentwicklungskonzept, Spielplatz-entwicklungskonzept und Straßenbaumkonzept. Einen Teil der Park- und Grünanlagen (unter ande-rem Dresdner Zwinger, Schlosspark Pillnitz, Gro-ßer Garten) verwalten die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen.

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■ Der Fonds StadtgrünDer Fonds Stadtgrün der Landeshauptstadt Dres-den wurde per Beschluss des Stadtrates am 14. März 1996 zur zweckgebundenen Förderung des städtischen Grüns ins Leben gerufen. Er wird ausschließlich aus Spenden „gespeist“. Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft ist zuständig für die Entgegennahme und Verwendung der Spenden.

Dresdnerinnen und Dresdner, Freunde und Gäste der Stadt, aber auch Unternehmen und Institutionen unterstützen den FONDS STADT-GRÜN: Mit ihrer Spende können sie dazu bei-tragen, Pflege und Erhalt des städtischen Grüns in Parks und Grünanlagen sowie des Straßen-baumbestandes zu sichern. Man kann die Re-paratur oder Rekonstruktion von Denkmälern, Brunnen oder Plastiken oder das Pflanzen von Straßenbäume mitfinanzieren.

Der Fonds kann ganz allgemein oder mit ei-ner zweckgebundenen Spende für ein ganz bestimmtes Vorhaben oder einen speziellen „Bereich“ (Bäume, Brunnen, Spielplatz, ...) un-terstützt werden. Bei Spenden ab 50 Euro erhält die Spenderin oder der Spender ein Zertifikat. Bei Spenden ab 250 Euro kann ein Spenden-schild (Ausnahmen evtl. bei denkmalgeschütz-ten Park- und Grünanlagen sowie Denkmalen) angebracht werden (Spendenkonto der Landes-hauptstadt Dresden, Konto-Nr.: 31 20 00 00 34, BLZ: 850 503 00, Ostsächsische Sparkasse Dresden, Verwendungszweck: FONDS STADT-GRÜN).

Umfangreiche Informationen zum FONDS STADTGRÜN enthält ein Faltblatt, herausgege-ben von der Landeshauptstadt Dresden.

Mit der Unterstützung des FONDS STADT-GRÜN wurden unter anderem folgende Vorha-ben realisiert:

■ Baumpflanzungen: ■ Budapester Straße - Mittelstreifen ■ Apfelbaumallee an der Bismarcksäule ■ Georgplatz ■ Wohngebietspark Gorbitz ■ Zellescher Weg

■ auf den Spielplätzen Wallstraße, Blüher-park und Spenerstraße

■ Bertold-Brecht-Allee ■ Beutlerpark ■ Schlosspark Albrechtsberg ■ Leutewitzer Volkspark ■ Bänke: ■ Postplatz ■ Neustädter Markt ■ Neumarkt ■ Wilsdruffer Straße ■ Brunnen/bauliche Anlagen/Plastiken: ■ Brunnen Kronstädter Platz ■ Brunnen Volkspark Meußlitz ■ Brunnen Tannenstraße ■ Pergola Friedensblick ■ Volkspark Briesnitz ■ Plastik „Kniender Frauenakt“ Niedersedlitz

Für diese Projekte bzw. Vorhaben werden aktuell Spenden gesammelt: Rekonstruktion des Brun-nens „Flugwille des Menschen“ an der Güntzstra-ße und Baumpflanzungen Beutlerpark, Leutewit-zer Volkspark und Schlosspark Albrechtsberg.

Bürgerschaftliches Engagement für das Stadtgrün

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Dresdnerinnen und Dresdner, Freunde und Gäs-te der Stadt, aber auch Unternehmen und Institu-tionen unterstützen auf vielfältige Weise die Be-mühungen der Landeshauptstadt Dresden, das Stadtgrün zu erhalten, Bäume zu pflanzen, Grün- und Parkanlagen zu pflegen oder Brunnen und Grabdenkmale wieder herzustellen. Bürgerinnen und Bürger engagieren sich einzeln oder in Bür-gerinitiativen für die Pflege von Stadtgrün in ih-rem Wohnumfeld oder helfen, die Elbwiesen sau-ber zu halten.

Einige der wichtigsten Säulen des bürger-schaftlichen Engagements für das Dresdner Stadtgrün werden nachfolgend dargestellt.

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Abb. 1: Teilnehmer der Brunnentages 2010 spenden für den FONDS Stadtgrün, Foto:Cornelia Borkert

Abb. 2: Glückliche Baumpatin – 2010 auf dem Spiel-platz Wallstraße, Foto: Cornelia Borkert

Abb.3: Grab der Hofschauspielerin Pauline Ulrich auf dem Alten Annenfriedhof, Foto:Heike Richter

Abb. 4: Baumpaten auf dem Spielplatz Blüherpark, Foto: easy Soft GmbH

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■ Patenschaften zur Pflege von Baum-scheibenSeit dem Frühjahr 2012 werden ganz offiziell Pa-tenschaften zur Pflege von Baumscheiben zwi-schen der Landeshauptstadt Dresden und enga-gierten Bürgerinnen und Bürgern abgeschlossen.

Mit der ehrenamtlichen Übernahme einer solchen Pflegepatenschaft sorgt die Baumpa-tin oder der Baumpate für die Pflege der Baum-scheibe eines Straßenbaumes. Dazu gehören Arbeiten wie das Gießen im Bedarfsfall, das Entfernen von Unrat und Unkraut, geringfügi-ge Bodenlockerungen und, wo es möglich ist, die Bepflanzung der Baumscheibe. Für die sach-gerechte Pflege des Baumes (Baumschnitt) und die Verkehrssicherungspflicht bleibt die Landes-hauptstadt weiterhin selbst verantwortlich. Die Pflichten, die man mit einer Pflegepatenschaft übernimmt, werden in einer Vereinbarung gere-gelt. Außerdem erhält jede Patin oder jeder Pate zum Dank und als kleine Anerkennung eine Ur-kunde. Die Baumpatenschaften sind ein Pro-jekt aus dem Handlungskonzept „Szeneviertel ja – Dreckecken nein“, welches im Jahr 2011 in einer Arbeitsgruppe aus Bürgern der Äußeren Neustadt und Vertretern der Stadtverwaltung gemeinsam diskutiert und erarbeitet wurde.

■ GrabmalpatenschaftenGrabmalpatenschaften kann man auf fast je-dem Dresdner Friedhof übernehmen. Die jewei-lige Friedhofsverwaltung gibt Auskunft, welche Grabstätten als Patengräber zu welchen Bedin-gungen zur Verfügung stehen. Auf eigene Kosten ist man für die denkmalgerechte Sanierung und die gärtnerische Unterhaltung zuständig. Dafür räumt ihnen die Friedhofsverwaltung nach den Bedingungen der jeweils gültigen Friedhofsord-nung/Friedhofsgebührenordnung die Option auf Erwerb des Nutzungsrechts an dieser Grabstät-te ein. In der Regel bleibt der Stein Eigentum des jeweiligen Friedhofsträgers. Der Grabmalpate hat mit diesem Engagement nicht nur eine ganz persönliche Vorsorge getroffen, sondern gleich-

zeitig ein wertvolles Grabmal für die nächsten Jahrzehnte erhalten.

Es gibt auch die Möglichkeit, für Rekonstruk-tions- und Erhaltungsarbeiten an Grabdenkma-len zu spenden oder eigenes Wissen und Fähig-keiten dafür zur Verfügung stellen (zum Beispiel als Steinmetz, Bildhauer, Gärtner, Historiker).

Die Landeshauptstadt Dresden unterstützt dieses wichtige Anliegen mit einem Informati-onsfaltblatt unterstützt.

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■ Konzept und AnliegenIn einer sauberen Stadt fühlen sich Einheimi-sche und Gäste wohl. Deshalb sind viele frei-willige Helfer aufgerufen, mit anzupacken, um gemeinsam unsere Stadt vom Schmutz zu be-freien. Dazu werden im Frühjahr eine ganze Woche lang Putzaktionen im gesamten Stadt-gebiet organisiert. Im Jahr 2012 beteiligten sich mehr als 1 000 Helfer an dieser Aktion.

■ OrganisatorenSeit 2009 gibt es in Dresden die Aktion „Sauber ist Schöner!“. Ziel dieser großangelegten Putz-aktion ist es, sowohl die Dresdner Innenstadt als auch die Stadtteile gemeinsam zu reinigen. Alle Helfer können aktiv dazu beitragen, dass Dres-den als sauberer und damit schöner Ort wahr-genommen wird. Tanja Terruli, Geschäftsführe-rin des City Managements Dresden e. V. (CMD), Peter Hofinger, Geschäftsführer der Stadtreini-gung Dresden GmbH und Detlef Thiel, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft sind die Hauptorganisatoren der Dresdner Putzwo-che. Sie sorgen auch dafür, dass Reinigungsge-räte, Müllsäcke und Abfallcontainer vor Ort sind.

■ UmsetzungTraditionell beteiligen sich an der Auftaktaktion am Dresdner Hauptbahnhof neben Bürgern und Gästen der Stadt ebenso Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Handel und Kultur der Elbe-stadt. Nach einem kleinen künstlerischen Ein-stimmungsprogramm und der Begrüßung durch die Organisatoren machen sich alle, aufgeteilt in kleinere Putztrupps, mit vollem Einsatz dar-an, Müll einzusammeln und damit die Innenstadt zum Glänzen zu bringen. Alle Helfer erhalten nach getaner Arbeit ein kulinarisches Danke-schön. Höhepunkt und Abschluss dieser Reini-gungs- und Mitmachaktionswoche ist die Säu-berung der Elbwiesen. Familien, Unternehmen, Vereine und Schulen beteiligen sich an diesem großen Einsatz entlang der Elbe von Cotta bis Kleinzschachwitz. Die Elbwiesenreinigung ist eine langjährige Tradition, die 2012 bereits zum 17. Mal stattfand. Diese Gemeinschaftaktion „Sauber ist Schöner!“ wird in jedem Jahr durch viele fleißige Hände unterstützt und ist ein wir-kungsvoller Beitrag zur Aufwertung des städti-schen Erscheinungsbildes.

„Sauber ist Schöner!“ und Elbwiesenreinigung

Abb. 1: Auftaktveranstaltung 2012, Foto: CMD

Abb. 2: Beim Putzen, Foto: CMD

Abb.3: Auch der Dresdner Eislöwen Nachwuchs fin-det „Sauber ist Schöner“, Foto: CMD

Abb. 4: Blick auf einen Teil der Präsentationsfläche, Foto: PAC Jungpflanzen

Abb. 5: pac Adessa Purple, Foto: PAC Jungpflanzen

Abb. 6: pac Happytoonia-Serie, Foto: PAC Jungpflanzen

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■ Privatwirtschaftliches EngagementWir sind ein Dresdner Familienunternehmen und seit 1889 am Markt. Wir zeichnen uns aus durch ein besonders breites und vielfältiges Beet- und Balkonpflanzen-Sortiment. Das Hauptaugenmerk in unserer Züchtungsabteilung liegt auf den Pelar-gonien, auch bekannt als Storchschnabel oder Ge-ranien.

1965 wurde unser Markenzeichen PAC pa-tentrechtlich geschützt und ist heute weltweit bekannt. Die Buchstaben stehen für Pelargoni-en – Anthurien – Chrysanthemen, diese Kultu-ren wurden damals in unserem Betrieb züchte-risch bearbeitet.

Unsere unbewurzelten Stecklinge und be-wurzelten Jungpflanzen werden heute mit dem Logo und ihrem sorteneigenen Namen ver-marktet. Sie verlassen den Betrieb per Lkw oder werden mit Luftfracht in 55 Länder der Erde versendet, wo sie entweder beim Kunden als Stecklingslieferant dienen (als so genannte Mutterpflanzen), oder zu blühender Verkaufs-ware angezogen werden.

Zu unserem Unternehmen gehören drei Be-triebe:

■ der Stammbetrieb in Dresden mit Züch-tungsabteilung und einem eigenen La-bor für Virus- und Bakteriose-Testung, mit Serviceleistung. Unser zertifiziertes Labor trägt maßgeblich dazu bei, ein gesundes Sortiment anbieten zu können. Weltwei-te Lizenzvergabe für unsere Sorten for-dert hohen Standard im gesamten Unter-nehmen.

■ der Produktionsbetrieb in Thiendorf, in dem bis zu zehn Millionen Jungpflanzen in ei-ner Saison bewurzelt werden. Es wird nach strikten Qualitätsmerkmalen produziert.

■ eine Vertriebsgesellschaft, welche für den Vertrieb der Waren verantwortlich ist.

Durch innovative Züchtung herrlicher Farben und Formen, sowohl bei Pelargonien als auch bei Petunien, Impatiens, Angelonien und an-deren Kulturen, tragen wir professionell mit unseren gartenbaulichen Produkten zur Ver-schönerung unserer Stadt bei.

Gartenbautradition – Züchtungsgarten der Firma ELSNER4

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■ Landschaftsarchitektur liveAuf Initiative des Bundes Deutscher Land-schaftsarchitekten Sachsen und des Am-tes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft füh-ren seit 2001 jedes Jahr an ausgewählten Wochentagen von Mai bis September Land-schaftsarchitekten interessierte Bürgerin-nen und Bürger durch historische oder neu angelegte Grünflächen in der Landeshaupt-stadt Dresden. Ein breites Spektrum Dresdner Garten-kunst wird damit deutlich und öffentlich wirksam vorgeführt: Historische Parkanla-gen, wie zum Beispiel Rosengarten, Stau-dengarten, Lingnerpark und Großer Garten, Firmengärten an Gläserner Manufaktur und Max-Planck-Institut stehen ebenso auf dem

Programm wie Stadtplätze, Spielplätze, Frei-flächen von Schulen und Kindertagesstätten sowie private Wohnanlagen und Hausgärten.

Interessierte Dresdner stürmen alljährlich im Sommerhalbjahr mit 30 bis 100 Teilneh-mern die Veranstaltungen und lassen sich auch von schlechtem Wetter nicht abhalten. In den ein- bis zweistündigen Führungen er-leben die Besucher, wie aus Entwürfen und Fachplänen Realität wird und erfahren Inter-essantes zu Planung, Entstehungsgeschich-te, Bau und Pflege der Grünflächen. Je nach Thema kommt es dabei auch zu angeregten Diskussionen, so über die Grünpolitik der Stadt, zur Pflanzenverwendung, Geschich-te oder zu denkmalpflegerischen Notwen-digkeiten, wie Baumfällungen in historischen Anlagen. Aber auch manche Pflanz- und Ge-staltungsanregung für den eigenen Garten nehmen die Besucher mit nach Hause. Be-währt hat sich dabei die Teilnahme der Auf-traggeber – von Vertretern der jeweiligen Bauherren als auch die der zuständigen Mit-arbeiter der Stadtverwaltung.

Die Dresdner Gartenspaziergänge wer-den gemeinsam ehrenamtlich vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten und dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft or-ganisiert und durchgeführt. Die teilnehmen-den Landschaftsarchitekten führen ebenfalls ehrenamtlich, so dass die Werkschau der Dresdner Gartengestaltung kostenfrei ange-boten wird.

Die Dresdner Gartenspaziergänge haben sich zum festen Programmpunkt im Veran-staltungskalender der Stadt Dresden etab-liert, viele Bürger freuen sich alljährlich auf die spannenden Einblicke in Dresdens Grün.

In der Tagespresse wird auf die Veran-staltungen hingewiesen, Plakate mit dem Veranstaltungsprogramm hängen in der Stadtverwaltung, den Hochschulen und dem Umweltzentrum Dresden aus, im Internet wird darüber informiert.

Dresdner Gartenspaziergänge

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■ Historie Am 8. Juni 2008 öffneten sich in Dresden im Rahmen der deutschlandweiten Aktion „Offene Gartenpforte“ erstmals sonst geschlossene pri-vate Gärten für Besucher. Die Eigentümer führ-ten durch ihre Gärten, beantworteten Fragen und verbrachten mit den Gästen einen anregen-den Tag in ihren „Grünen Paradiesen“. Der An-drang in den geöffneten Gärten war groß und sehr viele Besucher baten darum, auch in den kommenden Jahren eine solche Gartenreise vor der Haustür zu veranstalten.

Diesen Bitten kamen und kommen die Mit-glieder der Initiative sehr gern nach. Immer am ersten Sonntag im Juni öffnen seitdem Gärten ihre Türen.

■ Offene Gartenpforte 2012Bereits zum fünften Mal laden Eigentümer in Dres-den und erstmals auch in der Umgebung des Stadtgebietes in ihre privaten Gärten zum Schauen und zum Gedankenaustausch ein. 21 Gärten öff-neten am 3. Juni in der Zeit von 10 Uhr bis 18 Uhr.

Es gibt dabei Gelegenheit für Gespräche, fachlichen Austausch, zum Studieren von Fach-literatur oder auch nur zum Schauen und Wohl-fühlen. Da und dort gibt es kleine, zum The-ma passende Ausstellungen, kann man Ableger tauschen oder gegen einen geringen Obolus er-werben.

Die Gartenbesitzer, in deren Gärten sich Mensch, Tier und Pflanze gleichermaßen wohl fühlen, wollen zeigen, dass Gärten „Wohnräume unter dem Himmel“ sein können. Dafür braucht es den oder die großen Bäume, die Schatten spenden, blühen, duften, die Jahreszeiten an der Farbe des Laubes erkennen lassen und Le-bensraum für Vögel und anderes Getier bieten. Eine dichte und abwechslungsreiche Bepflan-zung lockt Schmetterlinge und eine Vielzahl von Insekten an. Die Wiese, auf der die Kinder spie-len und die Liegestühle stehen, gehört genau-so dazu wie die Blumenrabatte, die Rosen, das Kräuterbeet, der Obst- und Gemüsegarten.

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, einen Garten zu gestalten. In klassischer oder moderner Aus-führung, im Schatten oder in der Sonne, mit oder ohne Wasser kann jeder aus dem ihm anvertrau-ten Stück Erde unabhängig von dessen Größe ein kleines (oder größeres) Paradies entstehen lassen. Denn: Lassen wir die Welt durch unsere Gärten ein kleines Stück schöner, liebens- und lebenswerter werden!

■ PartnerDie „Offene Gartenpforte Dresden“ wird aus-schließlich privat organisiert und finanziert. Ohne die Hilfe von Sponsoren und Förderern und die Un-terstützung durch die Besucher wäre dies jedoch nicht möglich.

„Offene Gartenpforte“

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Abb. 1: Gartenspaziergang am 30. Mai 2012 am Annen-kirchplatz, Foto: Sigrid Böttcher-Steeb

Abb. 2: Gartenspaziergang am 30. Mai 2012 am Wettiner-Platz, Foto: Sigrid Böttcher-Steeb

Abb.3: Bauerngarten, Foto: Hannelore Krajak

Abb. 4: Bauernhaus, Foto: Hannelore Krajak

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Der Dresdner Brunnentag wird seit dem Jahr 1998 jeweils am ersten Sonnabend im Mai ver-anstaltet. Er wird ehrenamtlich organisiert und durchgeführt. Jährlich wechselnde Routen füh-ren viele Brunnenfreunde aus Dresden und Um-gebung zu den überaus zahlreichen und oft ge-schichtsträchtigen Wasserspielen der Stadt.

Die Besucherinnen und Besucher erfahren bei fachkundigen Führungen Interessantes zur Geschichte der besuchten Brunnen. Außerdem erfahren sie bei einem „Blick hinter die Kulis-sen“ etwas über die technischen Raffinessen der Brunnen. Jeder einzelne ist eine technische Besonderheit. Die Besucherinnen und Besu-cher hören auch aus erster Hand, welcher Auf-wand notwendig ist, damit die Brunnen in jedem Jahr störungsfrei funktionieren. Viele der Brun-

nen und Wasserspiele befinden sich in Dresdner Grünanlagen und Parks. So bietet der Brunnen-tag auch Gelegenheit, grüne Oasen kennenzu-lernen oder neu zu entdecken.Zum Dresdner Brunnentag wird ein ganztägiges Programm geboten. Musikalische und künstleri-sche Darbietungen sowie Fachvorträge ergän-zen die Führungen. Die Brunnen und Wasser-spiele werden so gebührend gewürdigt.In diesem Jahr wurden Brunnen und Wasser-spiele in Dresden-Friedrichstadt, im Hafen so-wie in der Messe vorgestellt. Die Fachvorträge thematisierten „Aktuelles über Dresdner Brun-nen“ und „Ideen zur Umsetzung des Neptun-brunnens – eine über 150-jährige Geschichte“. Teilnehmer spenden jeweils für ein aktuelles Brunnenprojekt.

Dresdner Brunnentag

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■ Forum StadtgrünDas Forum Stadtgrün ist eine seit 1998 stattfin-dende Fachtagung zu Themen rund um städti-sches Grün. In jedem Jahr hat die Veranstaltung einen speziellen Themenschwerpunkt. Themen der letzten Jahre waren Freiflächengestaltung an Bildungseinrichtungen (2009), Kleingärten – neu entdeckt! „Laubenleben“ zwischen Trends und Traditionen (2010) und „Pflanzenverwen-dung – Stauden und Sommerblumen im Stadt-grün“ (2011). In diesem Jahr ist das Thema „Pflanzenverwendung – Gehölze im Stadtgrün“ Tagungsschwerpunkt.

Referenten sind Fachleute aus Planung, Verwaltung, Forschung und Lehre. Die Ver-anstaltung richtet sich an Kommunen, Stadt-planungs-, Hochbau- und Grünflächenämter, Bauhöfe, Bauträger, Landschaftsarchitekten, Landschaftsbaufirmen und weitere Interessier-te. Begleitet wird das Forum seit drei Jahren von einer Ausstellung, die die Themen der Tagung ergänzt. Unter anderem werden studentische Arbeiten der Dresdner Hochschulen oder Beiträ-ge zu Wettbewerben gezeigt.

Das Forum Stadtgrün zeichnet sich neben den erstklassigen Fachvorträgen auch als Platt-form für regen fachlichen Gedankenaustausch der Teilnehmer aus. Viele der jeweils 50 bis 80 Teilnehmer sind deshalb Stammgäste.

Partner:Das Forum ist eine Gemeinschaftsinitiative von Sächsischer Verwaltungs- und Wirtschafts-Aka-demie und dem Dresdner Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft.

■ Dresdner StadtbaumtageSeit 2007 treffen sich unter dem Motto „Durch Kompetenz in Baumbiologie – Gehölze richtig pflegen und verwenden“ mehr als 150 Baum-fachleute zu den Dresdner Stadtbaumtagen. Die Tagung findet abwechselnd in Tharandt oder in Dresden statt. Obwohl es in Deutsch-land einige Tagungen rund um den Baum gibt, finden die „Dresdner Stadtbaumtage“ beson-deren Anklang. Der kleine Rahmen, Tagungsor-te mit wertvollen Gehölzbeständen, die direkte Verbindung zur Praxis, exzellente Vorträge, neu-este wissenschaftliche Erkenntnisse und eine spannende Exkursion – dafür stehen die Dresd-ner Stadtbaumtage. Namhafte Referenten kom-men aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Österreich und der Schweiz. Auch die Teil-nehmer reisen aus dem gesamten Bundesge-biet und den Nachbarländern an. Viele von ihnen sind bereits Stammgäste. Die Tagung wird au-ßerdem von einer Fachausstellung „Urbane Ge-hölzpflege und -verwendung“ begleitet.

Im Jahr 2012 standen zum Beispiel Themen wie Planung, Wertschätzung und Wirkung von Stadtbäumen auf dem Programm der Tagung. Dazu gab es einen Werkstattbericht zum Dresd-ner Straßenbaumkonzept, Informationen zur Straßenbaumliste und Ausführungen zur Be-wertung städtischer Grünflächen. Die Exkursion führte in das Dresdner Stadtzentrum. Praxisnah wurden aktuelle Baumarten und Fragen zu ihrer Verwendung direkt vor Ort diskutiert.

Die nächsten Stadtbaumtage gibt es am 14. und 15 März 2013. Tagungsort ist Dresden.

Partner:Die Tagung wird gemeinsam von der Landes-hauptstadt Dresden, Amt für Stadtgrün und Abfall-wirtschaft und der Technischen Universität Dres-den, Institut für Forstbotanik und Forstzoologie, veranstaltet.

Abb. 1: Brunnen im Patientengarten des Krankenhauses Friedrichstadt, Foto: Cornelia Borkert

Abb. 2: Trinkbrunnen, Foto: ASA

Abb.3: Neptunbrunnen in Dresden-Friedrichsatdt, Foto: ASA

Abb. 4: Forum Stadtgrün 2009 Fachlicher Austauch und Information auch in den Pausen – hier am Infotisch, Foto: Cornelia Borkert

Abb. 5: Dresdner Stadtbaumtage 2011 – Fachausstellung, Foto: Cornelia Borkert

Forum Stadtgrün und Dresdner Stadtbaumtage 4

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