Entscheidungstheorie Teil 2: Werte- und Zielsystem Prof. Dr. Steffen Fleßa Lst. für Allgemeine...
-
Upload
susanne-gerhart -
Category
Documents
-
view
106 -
download
0
Transcript of Entscheidungstheorie Teil 2: Werte- und Zielsystem Prof. Dr. Steffen Fleßa Lst. für Allgemeine...
Entscheidungstheorie
Teil 2: Werte- und Zielsystem
Prof. Dr. Steffen FleßaLst. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und
GesundheitsmanagementUniversität Greifswald
Gliederung
1 Grundlagen
2 Werte- und Zielsystem2.1 Entwicklung eines
Wertesystems2.2 Entwicklung eines Zielsystems
3 Konzepte der Entscheidungstheorie4 Prognosemodelle
2
2.1 Entwicklung eines Wertesystems
• Grundsatz: – Ohne Ziele ist Planung / Entscheidung /
Management unmöglich– Ziele leiten sich aus dem Wertesystem
ab
3
Ziele und Management: Der Regelkreis
FÜHRUNGS-GRÖSSE
STÖRGRÖSSE
STELL- GRÖSSE
REGEL- STRECKE
REGEL- GRÖSSE
REGLER
4
Ziele und Werte
WERTE
Normativer Rahmen
Zielsystem
Oberziele, Unterziele, Nebenbedingungen
5
Wertekonflikte
• Was passiert, wenn ein Unternehmen implizit oder explizit gegen das gesellschaftliche Wertesystem verstößt?
– Dong Energy – Scheitert ein Kraftwerk daran, dass das Umweltbewusstsein der Bevölkerung nicht reflektiert wurde?
– Gentechnik – Scheitert eine Innovationstechnologie am Widerstand der Bevölkerung?
6
Ou
tputfilter
Inp
utf
ilte
r INPUTS
Geschäftsergebnisse (Outputs – Ziele)
Geschäftszukunft (Funktionserfüllung)
Geschäftsverantwortung (Outcomes, Impacts, Sinn)
Systemgrenzen/Umsystem
Rechts- und Wirtschaftsordnung, Demografie, Epidemiologie
Investition
menschliche Arbeit
Betriebsmit-tel
Werkstoffe Information
Kunden
unerwünsch-te Inputs
Vorkom-bination
Externer Faktor
OUTPUTS
Nebenleis-tungen
Hauptleis-tungen: Sachgüter, Dienstleis-tungen
unerwünsch-te Outputs
L e i s t u n g s e r s t e l l u n g s p r o z e s s
Kultur, Religion, Wertesystem des Individuums und der Gesellschaft
Konkurrenz, Werte und Ziele aller Stakeholder
Bedürfnisse, Persön-
lichkeit, Prioritäten
Perturbation
End
kom
-b
inat
ion
OUTCOME
Ergebnis beim bzw. für den Kunden
IMPACT
Folgen für die Gesell-schaft: Ge-sundheit, Wachstum, Wohlstand, Stabilität, Sicherheit, Frieden, …
Strategien
Mission, Vision, Oberziele
Dispositiver Faktor
Finan- zierung
Tilgung
7
Ou
tputfilter
Inp
utf
ilte
r INPUTS
Geschäftsergebnisse (Outputs – Ziele)
Geschäftszukunft (Funktionserfüllung)
Geschäftsverantwortung (Outcomes, Impacts, Sinn)
Systemgrenzen/Umsystem
Rechts- und Wirtschaftsordnung, Demografie, Epidemiologie
Investition
menschliche Arbeit
Betriebsmit-tel
Werkstoffe Information
Kunden
unerwünsch-te Inputs
Vorkom-bination
Externer Faktor
OUTPUTS
Nebenleis-tungen
Hauptleis-tungen: Sachgüter, Dienstleis-tungen
unerwünsch-te Outputs
L e i s t u n g s e r s t e l l u n g s p r o z e s s
Kultur, Religion, Wertesystem des Individuums und der Gesellschaft
Konkurrenz, Werte und Ziele aller Stakeholder
Bedürfnisse, Persön-
lichkeit, Prioritäten
Perturbation
End
kom
-b
inat
ion
OUTCOME
Ergebnis beim bzw. für den Kunden
IMPACT
Folgen für die Gesell-schaft: Ge-sundheit, Wachstum, Wohlstand, Stabilität, Sicherheit, Frieden, …
Strategien
Mission, Vision, Oberziele
Dispositiver Faktor
Finan- zierung
Tilgung
EXISTENZGRUND: BEFRIEDIGUNG DER KUNDEN-BEDÜRFNISSE
8
Ou
tputfilter
Inp
utf
ilte
r INPUTS
Geschäftsergebnisse (Outputs – Ziele)
Geschäftszukunft (Funktionserfüllung)
Geschäftsverantwortung (Outcomes, Impacts, Sinn)
Systemgrenzen/Umsystem
Rechts- und Wirtschaftsordnung, Demografie, Epidemiologie
Investition
menschliche Arbeit
Betriebsmit-tel
Werkstoffe Information
Kunden
unerwünsch-te Inputs
Vorkom-bination
Externer Faktor
OUTPUTS
Nebenleis-tungen
Hauptleis-tungen: Sachgüter, Dienstleis-tungen
unerwünsch-te Outputs
L e i s t u n g s e r s t e l l u n g s p r o z e s s
Kultur, Religion, Wertesystem des Individuums und der Gesellschaft
Konkurrenz, Werte und Ziele aller Stakeholder
Bedürfnisse, Persön-
lichkeit, Prioritäten
Perturbation
End
kom
-b
inat
ion
OUTCOME
Ergebnis beim bzw. für den Kunden
IMPACT
Folgen für die Gesell-schaft: Ge-sundheit, Wachstum, Wohlstand, Stabilität, Sicherheit, Frieden, …
Strategien
Mission, Vision, Oberziele
Dispositiver Faktor
Finan- zierung
Tilgung
SINNGRUND: HANDELT ES
SICH UM BEDÜRFNISSE, DIE FÜR DAS INDIVIDUUM
SINNVOLL SIND?
9
Ou
tputfilter
Inp
utf
ilte
r INPUTS
Geschäftsergebnisse (Outputs – Ziele)
Geschäftszukunft (Funktionserfüllung)
Geschäftsverantwortung (Outcomes, Impacts, Sinn)
Systemgrenzen/Umsystem
Rechts- und Wirtschaftsordnung, Demografie, Epidemiologie
Investition
menschliche Arbeit
Betriebsmit-tel
Werkstoffe Information
Kunden
unerwünsch-te Inputs
Vorkom-bination
Externer Faktor
OUTPUTS
Nebenleis-tungen
Hauptleis-tungen: Sachgüter, Dienstleis-tungen
unerwünsch-te Outputs
L e i s t u n g s e r s t e l l u n g s p r o z e s s
Kultur, Religion, Wertesystem des Individuums und der Gesellschaft
Konkurrenz, Werte und Ziele aller Stakeholder
Bedürfnisse, Persön-
lichkeit, Prioritäten
Perturbation
End
kom
-b
inat
ion
OUTCOME
Ergebnis beim bzw. für den Kunden
IMPACT
Folgen für die Gesell-schaft: Ge-sundheit, Wachstum, Wohlstand, Stabilität, Sicherheit, Frieden, …
Strategien
Mission, Vision, Oberziele
Dispositiver Faktor
Finan- zierung
Tilgung
URGRUND: WAS IST DIE
METAPHYSISCHE EXISTENZBERECHT
IGUNG DES UNTERNEHMENS?
Welcher Wert ist wertvoll?Welcher Sinn ist sinnvoll?
Welches Leben ist lebenswert? Welche Ewigkeit ist ewig?
Welcher Geist begeistert mein Unternehmen?
…
10
Konformität mit dem Wertesystem
• (Fast) täglich: Analyse des Existenzgrundes: – Befriedige ich meine Kunden?
• Regelmäßig: Analyse des Sinngrundes:– Befriedige ich die richtigen Kundengruppen?– Könnten ihre Bedürfnisse auch ganz anders
befriedigt werden?• Im großen Abständen: Analyse des
Urgrundes:– Steht mein Unternehmen im Gegensatz zu
fundamentalen gesellschaftlichen Werten? Analyse des gesellschaftlichen Wertesystems
ist zentral für das strategische Management
11
Wertesystem des Grundgesetzes
• Herkunft: Allgemeine Menschenrechte, Humanismus, Christentum
• Grundlegende Werte: – Freiheit Betätigungsfreiheit– Gerechtigkeit Gleichheit, Startchancen-– Solidarität Nächstenliebe,
Brüderlichkeit
12
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
• UN-Resolution 217 A (III) vom 10.12.1948 • Präambel: „Da die Anerkennung der
angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet, …“
13
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
• Artikel 1: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“
• Artikel 2: „Jeder hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand. …“
• Artikel 3: „Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“
14
Grundgesetz, Art. 2: Freiheit
• (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt. (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
• Siehe auch Art. 4 (Glaubensfreiheit), Art. 5 (Meinungsfreiheit), Art. 8 (Versammlungsfreiheit), Art. 9 (Vereinigungsfreiheit), Art. 12 (Berufsfreiheit), Art. 14 (Eigentum)
15
Artikel 3: Gerechtigkeit
• (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
16
Artikel 14: Solidarität
• (1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.
17
Artikel 15: Solidarität
• Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden.
18
Wertesystem des „christlichen Abendlandes“
• Grundlage: christliches Menschenbild
– Würde des Menschen– Freiheit– Nächstenliebe– Gerechtigkeit
19
Würde des Menschen• „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen
machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib“ (Gen 1,26-27).
• Die Würde ist die Würde des Ebenbildes Gottes (Imago Dei) – eine unveräußerliche, nicht zu übertreffende Würde
• Sündenfall (Corruptio): Selbst gewählter, fundamentaler Bruch mit dem Schöpfer; entbindet nicht von der Würde
20
Freiheit
• Begründung: Handlungsfreiheit als Freiheit zur Liebe
• Eigentumsfreiheit: Schutz des Eigentums (Ex 10,25; Dt 5,19)
• Einschränkung: Indienstnahme des Eigentums zum Schutz der Schwachen
– Z. B. Pfandverbote
21
Nächstenliebe• Begriffe
– Diakonie– Caritas– Solidarität– Brüderlichkeit („Freiheit, Gleichheit,
Brüderlichkeit“; Kant)
• Liebe als Imitatio Christi– „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch
untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Joh 13,34-35).
– Gott ist Liebe (Röm 8,31-36; Joh 3,16). 22
Augustinischer Liebesbegriff
GOTT
MENSCH
MITMENSCH
Deus est Caritas
Caritas
Amor
Dei
23
Gerechtigkeit
• Gerechtigkeit für die Vulnerablen der Gesellschaft
• „Höret, die ihr den Armen unterdrückt, und die Elenden im Lande verderbt und sprecht: Wann will denn der Neumond ein Ende haben, dass wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, das wir Korn feilhalten mögen, und das Maß verringern und den Preis steigern, und die Wage fälschen; auf dass wir die Armen um Geld und die Geringen um ein paar Schuhe unter uns bringen, und Spreu für Korn verkaufen?“ (Am 8,4-6).
24
Gerechtigkeitsbegriffe
• Bedarfsgerechtigkeit• Egalität• Leistungsgerechtigkeit
25
Exkurs: Gerechtigkeit als Tugend
• Kardinaltugenden nach Platon– Gerechtigkeit– Mäßigung– Tapferkeit– Weisheit
• Theologische Tugenden nach Thomas von Aquin– Glaube Menschliches Leben auf Basis von Vertrauen– Hoffnung Alternative zukünftig positiver Entwicklung– Liebe Persönliche Sympathie, Zuwendung
• Tugend: Ziel ist nicht das „gute“ Handeln, sondern das „Gut-Sein“, d.h. nicht das Ergebnis, sondern das Wesen, der Charakter, die Intention
26
Organisationstypologie
Unternehmen
Kommerzielle Unternehmen
Nonprofit Or-ganisationen
Staatliche NPOs Wirt-
schaftliche NPO
Sozio-kulturelle
NPO
Politische NPO
Karitative NPOs
Private Organi-sationen
Freie Wohlfahrts-pflege
………….
………….
CSO i.e.s.
Civil Society Organisations i.w.S. 27
Gewinnorientierte Unternehmen
• Gedankenfluss:– Die Wirtschaftsverfassung muss letztlich der
Umsetzung des gesellschaftlichen Wertesystems dienen.
– Möglichkeit 1: Alle Leistungen werden grundsätzlich von Nonprofit Organisationen erbracht, die explizit das gesellschaftliche Wertesystem antizipieren und erstreben
– Möglichkeit 2: Alle Leistungen werden grundsätzlich von Forprofit Organisationen erbracht, die eigene, vom gesellschaftlichen Wertesystem abweichende Werte verfolgen. Eine „unsichtbare Hand“ sorgt dafür, dass letztlich die gesellschaftlichen Werte erreicht werden
– Möglichkeit 3: Mischformen28
Nonprofit Organisationen• Eigenschaften:
– Nonprofit = ?• Veraltete Auffassung: Gewinnentstehungsverbot• Neure Auffassung:
Überschussverwendungsbeschränkung– „Not-Profit-Distributing Organisation“ – Gewinne zur Wachstumsfinanzierung bzw. Subvention
von Verlustbereichen
– Steuerlicher Status• Gemeinnützige Unternehmen (§ 54 ff.
Abgabenordnung )• Problem: „Korsett“ für Betriebsführung (insb. Zeitnahe
Mittelverwendung)• NB: Es gibt Unternehmen, die eindeutig NPOs sind,
jedoch auf den steuerlichen Status der Gemeinnützigkeit verzichten
– … 29
Nonprofit Organisationen• Eigenschaften (Forts.):
– …– Finanzierung:
• Unterscheidung zwischen Außen- und Innenfinanzierung bzw. zwischen Fremd- und Eigenfinanzierung ist unzureichend
• Weitere Finanzierungsquellen: Öffentliche Abgaben, Mitgliedsbeiträge, Verbandsumlagen, Spenden, Sponsormittel, Stiftungserträge, Zuschüsse
– Ehrenamtliche Tätigkeit• Sehr inhomogene Gruppe
30
Definitionen
• Amerikanische Forschung: – NPO als Ergänzung zu kommerziellen
Unternehmen sowie dem Staat als dritter Sektor– NPO als Nongovernmental Organisation– Intermediär zwischen Markt- und
Staatsversagen• Deutsche Forschung:
– Sachzieldominanz: NPO als Bedarfsdecker– Öffentliche Unternehmen als Teil der Nonprofit
Organisationen– Unterscheidung zwischen staatlichen und
privaten NPOs
31
Sach- und Formalziele
Bei NPOs überwiegen die Sachziele, insbesondere das BedarfsdeckungszielBei Forprofit Organisationen überwiegt das ökonomische Formalziel
S a chz ie le
S h a re h o ld e r-V a lue R e n tab ilitä tsm ax im ie ru ng S a tis fiz ie ru ng
Ö ko n om ische Z ie le S o z ia le Z ie le T e ch n isch e Z ie le Ö ko log ische Z ie le
F o rm a lz ie le(E rg ie b ig ke itsz ie le )
B e trieb lich e Z ie le
32
Typologie der NPOs (nach Schwarz)
Trägerschaft
Staatliche NPOGemeinwirtschaftliche Unternehmen
Private NPO
Wirtschaftliche NPO
Soziokulturelle NPO
Politische NPO
Karitative NPO
Typologie der NPOs (nach Schwarz)
Trägerschaft
Staatliche NPOGemeinwirtschaftliche Unternehmen
Private NPO
Wirtschaftliche NPO
Soziokulturelle NPO
Politische NPO
Karitative NPO
Erfüllung demokratisch festgelegter öffentlicher Aufgaben; Erbringen
konkrete Leistungen für die Bürger, z. B. Schulen, Universitäten, Museen
, öffentliche Verwaltung
Typologie der NPOs (nach Schwarz)
Trägerschaft
Staatliche NPOGemeinwirtschaftliche Unternehmen
Private NPO
Wirtschaftliche NPO
Soziokulturelle NPO
Politische NPO
Karitative NPO
Förderung und Vertretung der wirtschaftlichen Interessen der
Mitglieder, z. B. Wirtschafsverbände,
Berufsverbände, Konsumentenorganisationen,
Genossenschaften
Typologie der NPOs (nach Schwarz)
Trägerschaft
Staatliche NPOGemeinwirtschaftliche Unternehmen
Private NPO
Wirtschaftliche NPO
Soziokulturelle NPO
Politische NPO
Karitative NPO
Entwicklung gemeinsamer Aktivitäten im Rahmen kultureller und gesellschaftlicher Interessen
und Bedürfnisse der Mitglieder, z. B. Sportverein, Clubs, Kirchen
Typologie der NPOs (nach Schwarz)
Trägerschaft
Staatliche NPOGemeinwirtschaftliche Unternehmen
Private NPO
Wirtschaftliche NPO
Soziokulturelle NPO
Politische NPO
Karitative NPO
Gemeinsame Bearbeitung und Durchsetzung politischer Interessen
und Wertvorstellungen, z. B. Politische Parteien, Bürgerinitiativen,
Umweltschutzorganisationen, Heimatvereine
Typologie der NPOs (nach Schwarz)
Trägerschaft
Staatliche NPOGemeinwirtschaftliche Unternehmen
Private NPO
Wirtschaftliche NPO
Soziokulturelle NPO
Politische NPO
Karitative NPO
Karitative Unterstützungsleistungen an bedürftige Bevölkerungskreise, z.
B. Freie Wohlfahrtspflege, Entwicklungshilfeorganisationen
Effizienzproblem der NPOs• Effizienz des Transformationsprozesses
xj Quantität Output j
yi Quantität Input i
wj Gewicht von Output j
vi Gewicht von Input i
Maxyv
xw
E n
iii
m
jjj
1
1
39
Effizienzproblem der NPOs• Effizienz des Transformationsprozesses
xj Quantität Output j
yi Quantität Input i
wj Gewicht von Output j
vi Gewicht von Input i
Maxyv
xw
E n
iii
m
jjj
1
1
NPOs müssen berücksichtigen:•Nicht-monetäre, teilweise nicht-quantitative Inputs und Outputs•Gewichte diverser Stakeholder
Folge: •Effizienz nur schwer ermittelbar; •Tendenz zur Ineffizienz = Verschwendung!!! 40
Effizienzmessung der Forprofit O.
xj Quantität Output j
yi Quantität Input i
pj Verkaufspreis von Output j
ci Faktorpreis von Input i
Gewinnmaximierung führt im Forprofit Unternehmen automatisch zur Effizienzmaximierung Gewinnorientierte Unternehmen sind tendenziell effizienter als NPOs
!
1
1 Maxyc
xp
E n
iii
m
jjj
!11
Maxycxpn
iii
m
jjj
41
Individualwerte
• Beispiele („Warum sind Sie Unternehmer?“)– Selbstbestimmung– Freie Entfaltung der Persönlichkeit im Beruf– Einfluss auf politische Entwicklungen– Macht über Menschen– Freude an der Gestaltung– Sicherheit– Familie und Beziehungen– Ruhe und Freizeit– Hoher Konsum
• Individualwerte– Müssen nicht dem genannten, gesellschaftlichen
Wertesystem entsprechen– Sind nicht identisch mit Gewinnmaximierung! 42
Gewinnkomponenten
• Kalkulatorischer Unternehmerlohn• Kalkulatorische Zinsen• Kalkulatorische Risikoprämie• Zusatzgewinn
– Aufgrund von Innovationsvorsprung Das „Gewinnproblem“ bezieht sich
ausschließlich auf den Zusatzgewinn
43
Alternativen
• Gesellschaft ohne Gewinnmotiv– Kein Anreiz für Innovationstätigkeit– Kein Fortschritt– Geringes Sozialprodukt
• Gesellschaft mit Gewinnmotiv– Starker Anreiz, stets die effizienten
Technologien einzusetzen– Maximaler technischer Fortschritt– Hohes Sozialprodukt
44
Beispiel
• Ausgangslage– Einkommen von Person A: 1000 Euro– Einkommen von Person B: 2000 Euro– Einkommen von Person C: 3000 Euro
• Entwicklungsalternative „Sozialismus“ (nach 10 Jahren):– Einkommen von Person A: 1500 Euro– Einkommen von Person B: 1500 Euro– Einkommen von Person C: 1500 Euro
• Entwicklungsalternative „Kapitalismus“ (nach 10 Jahren):– Einkommen von Person A: 2.000 Euro– Einkommen von Person B: 3.000 Euro– Einkommen von Person C: 10.000 Euro
• Viele Gesellschaften akzeptieren die Entwicklungsalternative „Kapitalismus“, da sie für alle eine bessere Versorgung bietet.
Gesellschaft akzeptiert Konkurrenz, Gewinnmotiv und „schöpferische Zerstörung“, weil dies langfristig zum Wohl aller ist (Schumpeter)
45
Spielzüge und Spielregeln
• Spielzüge: individuelles Verhalten der Marktteilnehmer
• Spielregeln: Makroordnung• Statisches System: Individualverhalten
kann von Moral befreit werden, indem Moral in Spielregeln verlagert wird.
• Dynamisches System: Veränderungen des Umsystems führen dazu, dass die Spielregeln der Realität hinterher hängen. Dadurch besteht die Notwendigkeit für ethisch-reflektiertes Verhalten der Marktteilnehmer
– Beispiel: Globalisierung; Selbstbindung; Unternehmensethik 46
2.2 Entwicklung eines Zielsystems
• Zielspaltung
Ebene 1: Strategische Finanzierung
• Zielspaltung
Festlegung des Verhältnisses von Eigenkapital und Fremdkapital:
Leverage-Effekt
!MaxalFremdkapittalGesamtkapi
GewinnR
Ebene 2: Investitionsplanung
• Zielspaltung
Festlegung der Fixkosten durch Investitionsprogramm;
Kapital: gegeben
!MaxalFremdkapittalGesamtkapi
KostenvariableFixkostenErlösR
Ebene 3: Produktions-programmplanung
• Zielspaltung
Festlegung der zu produzierenden Menge durch Deckungsbeitragsmaximierung; Fixkosten, Kapital, Produktionsmittel:
gegeben
!*)(
**
MaxalFremdkapittalGesamtkapi
Fixkostenqvp
alFremdkapittalGesamtkapi
FixkostenqvqpR
Ebene 4: Ablaufplanung
• Zielspaltung
Festlegung des Produktionsprozesses zur Minimierung der variablen Kosten;
Fixkosten, Kapital, Produktionsmittel, Produktionsprogramm: gegeben
!*)(
**
MaxalFremdkapittalGesamtkapi
Fixkostenqvp
alFremdkapittalGesamtkapi
FixkostenqvqpR
Zielspaltung
• Schritt für Schritt werden aus dem Globalziel operationale Ziele für die einzelne Entscheidung abgeleitet
• Die einzelnen Subziele ergeben sich mathematisch (z. B. Deckungsbeitragsmaxi-mierung) oder implizit (z. B. minimale Transportdistanzen für minimale variable Kosten) aus dem Globalziel
• Aufteilung eines Gesamtproblems in unabhängige Teilprobleme: Dekomposition
52
Probleme der Dekomposition
• Ein interdependentes System wird in unabhängige Teilprobleme ohne Feedbacks zerlegt
• Folge: Interdependenzen werden vernachlässigt
• Ziel: Simultanplanung– Beispiel: Lagerhaltung und
Produktionsprogrammplanung mit LP
53
Ableitung von Subzielen in der Praxis
Versöhnung bei Zielkonflikten über Dominanz des Absatzzieles
Beschaffungsziele
Bestandsziel Kapazitätsziele
Absatzziele
GEWINNZIEL
Investitionsziele
Personalziele
Kostenziele Erlösziele
54
Ableitung von Unterzielen
• Grundsatz: – Dimension ≠ Komponente
(Multiplikation ≠ Addition)– Mehrdimensionale Zielsysteme
können in der Regel nicht vollständig erfüllt werden
– Es entstehen „Trade-Offs“– Entscheidung wird schwieriger
55
Beispiel• Erhebung der Ziele der Führungskräfte eines
kirchlichen Krankenhauses1. Expansion und Entwicklung2. Hohe Auslastung3. Geringe Abweisungsrate4. Minimale Überbelegung5. Kostendeckung6. Minimale Fallkosten7. Hohe Qualität8. Geringe Abhängigkeit9. Public Health Contribution10. Geringe Gebühren11. Personalzufriedenheit12. Verkündigung13. Personalentwicklung
56
Beispiel• Erhebung der Ziele der Führungskräfte
eines kirchlichen Krankenhauses1. Expansion und Entwicklung2. Hohe Auslastung3. Geringe Abweisungsrate4. Minimale Überbelegung5. Kostendeckung6. Minimale Fallkosten7. Hohe Qualität8. Geringe Abhängigkeit9. Public Health Contribution10. Geringe Gebühren11. Personalzufriedenheit12. Verkündigung13. Personalentwicklung
Problem: große Zahl sehr unterschiedlicher Ziele
Folge: Sortierung und Bewertung wird wichtig.
Zielbildungsprozess als partizipativer Prozess
Weiteres Problem: Ziele müssen durch bestimmte Maßnahmen verfolgt werden, die selbst wiederum Zielcharakter haben
57
Beispiel: Maßnahmen für „hohe Qualität“
• Erhebung der Ziele der Führungskräfte eines kirchlichen Krankenhauses
1. Expansion und Entwicklung2. Hohe Auslastung3. Geringe Abweisungsrate4. Minimale Überbelegung5. Kostendeckung6. Minimale Fallkosten7. Hohe Qualität8. Geringe Abhängigkeit9. Public Health Contribution10. Geringe Gebühren11. Personalzufriedenheit12. Verkündigung13. Personalentwicklung
•hohe Pflegequalität•hohe Materialausgaben pro Patient•hohe Verfügbarkeit von Medikamenten•Hoher technische Ausstattung und hohe Verfügbarkeit von Anlagen•Geringe Auslastung
58
Beispiel: Maßnahmen für „hohe Qualität“
• Beispiel: Erhebung der Ziele der Führungskräfte eines kirchlichen Krankenhauses
1. Expansion und Entwicklung2. Hohe Auslastung3. Geringe Abweisungsrate4. Minimale Überbelegung5. Kostendeckung6. Minimale Fallkosten7. Hohe Qualität8. Geringe Abhängigkeit9. Public Health Contribution10. Geringe Gebühren11. Personalzufriedenheit12. Verkündigung13. Personalentwicklung
•hohe Pflegequalität•hohe Materialausgaben pro Patient•hohe Verfügbarkeit von Medikamenten•Hoher technische Ausstattung und hohe Verfügbarkeit von Anlagen•Geringe Auslastung
Diese Maßnahmen zur Erreichung des Oberzieles „Hohe Qualität“ sind selbst wiederum Unterziele. Damit ergibt sich eine Zielhierarchie. Weiterhin können diese Unterziele wiederum durch entsprechende Maßnahmen verfolgt werden.
59
Beispiel: Maßnahmen für „hohe Pflegequalität“
…7. Hohe Qualität
– Hohe Pflegequalität• wenige Patienten• Patienten mit unkomplizierten Krankheiten• hohe Personalausstattung• hohe Personalqualität• hohe Arbeitsintensität
– hohe Materialausgaben pro Patient– hohe Verfügbarkeit von Medikamenten– Hoher technische Ausstattung und hohe
Verfügbarkeit von Anlagen– Geringe Auslastung
60
Zielbaum
61
Zielbeziehung
Personaleinsatz
Qualität
komplementär
a b
neutral konkurrierend
62
Aufgabe des Managements
• Erfassung der Ziele• Sortierung der Ziele nach
Oberzielen, Unterzielen und Maßnahmen
• Charakterisierung nach „komplementär“, „konkurrierend“ und „neutral“
• Gewichtung der Ziele
63
Gewichtung über Präferenzen
• Artenpräferenz– Einfluss des einzelnen Zieles auf den Gesamtnutzen für
den Entscheider– Beispiel: Anteil, den die Qualität des Essens am
Erholungsnutzen eines Urlaubes hat• Höhenpräferenz
– Abbildung des Nutzens bzgl. eines bestimmten Zieles, den ein Ergebnis liefert.
– Beispiel: Erholungsnutzen in Abhängigkeit von Urlaubslänge
• Risikopräferenz– Abbildung der Risikoeinstellung des Entscheiders– Beispiel: Nutzenreduktion eines Urlaubes durch Risiko einer
Sturmflut• Zeitpräferenz
– Abbildung des unterschiedlichen Nutzens für den Entscheider, den zeitlich auseinander fallende Ergebnisse liefern
– Beispiel: Erholungswert eines teuren Urlaubes heute, wenn ich mir dafür nächstes Jahr keinen Urlaub leisten kann 64
Zielbeziehungen• Komplementäre Ziele
– Mit Verbesserung des Zielerreichungsgrades von zh verbessert sich auch der Zielerreichungsgrad von zp und umgekehrt (symmetrische Komplementarität).
– Vollständige Komplementarität: Bei allen betrachteten Alternativenpaare besteht diese Beziehung
– Unvollständige Komplementarität: Nur bei einigen Paaren besteht diese Beziehung, z. B. Personaleinsatz und Qualität
Personaleinsatz
Qualität Komplementär
Konkurrierende Ziele– Mit Verbesserung des Zielerreichungsgrades
von zh verschlechtert sich der Zielerreichungsgrad von zp und umgekehrt.
– Trade-Off: Verbesserung des einen Zielwertes ist nur unter Inkaufnahme der Verschlechterung des anderen Zielwertes möglich
– Partielle Konkurrenz: Nur bei einigen Paaren besteht diese Beziehung, z. B. Personaleinsatz und Qualität
Personaleinsatz
Qualität Konkurrierend
Neutrale Ziele– Mit Verbesserung des Zielerreichungsgrades
von zh verändert sich der Zielerreichungsgrad von zp nicht und umgekehrt. Es besteht kein Trade-Off
– Synonym: Zielindifferenz– Echte, über alle Alternativen neutrale Ziele sind
selten!
Gesundheitsförderung
Kunst am Bau
Verfahren der Zielfusion
• Prinzip:
Input Prozess
Output
Varianten
• Prinzip:•Zahl der InputsZahl der Inputs•Quantifizierung der Quantifizierung der InputsInputs•Monetarisierung Monetarisierung der Inputsder Inputs
•Zahl der OutputsZahl der Outputs•Quantifizierung der Quantifizierung der OutputsOutputs•Monetarisierung Monetarisierung der Outputsder Outputs
Kosten-Nutzen-Analyse
• Synonym: Cost-Benefit-Analysis• Grundsatz: alle Inputs und Outputs werden
ausschließlich monetär bewertet• Beispiele:
– Nutzen einer intakten Umwelt– Nutzen gewonnener Lebensjahre– Nutzen des „Jäger-90“
• Verfahren (Beispiel)– Willingness-to-pay– Human-Capital-Ansatz
• Kritik: Monetarisierung nicht-monetärer Werte
70
Kosten-Nutzen-Analyse
• Anwendung– Insbesondere wenn Outputs nicht vergleichbar
sind, z. B. Intersektorale Investitionsalternativen
• Varianten:– Kosten-Nutzen-Quotient: Dimension geht
verloren– Kosten-Nutzen-Differenz
• Bewertung: Oftmals zeigt die Kosten-Nutzen-Analyse mehr über die Präferenzen der Entscheider als über die Vorteilhaftigkeit eines Projektes
71
Nutzwert-Analyse
• Synonym: Punktbewertungsverfahren, Scoring-Modell
– Scoring: das Zählen von Punkten. Im erweiterten Sinne wird es für analytisch statistische Verfahren benutzt, aus wenigen erhobenen Daten anhand von Erfahrungswerten, die in Score-Cards beschrieben werden, zu Risikoeinschätzungen zu kommen.
• Grundsatz: Alle Inputs und Outputs werden nominell gemessen
72
Schritt 1: Verbale Nutzenmessung
• Inhalt: Für jede Alternative und jedes Ziel wird eine verbale Bewertung abgegeben.
• In dieser Phase muss keine einheitliche Skala eingehalten werden
73
Beispiel: Fahrzeugkauf
Benzinver-brauch
Prestige Platz
VW-Fox 3 l „Billigauto“
2 Sitze + 2 Notsitze
Opel Vectra
8 l „alter Opa“
5 Sitze
Mercedes E
10 l Nobel-Hobel
5 Luxus-sitze
Porsche 14 l Super-Schnittig
2 Sitze
Schritt 2: Ordinale Nutzenmessung
• Inhalt: Überführung in eine Ordinalskala
• Vorgehen: Für jedes Ziel wird eine Rangfolge ermittelt
75
Beispiel: Fahrzeugkauf
Benzinver-brauch
Prestige Platz
VW-Fox 3 l
Opel Vectra
8 l
Mercedes E
10 l
Porsche 14 l
Beispiel: Fahrzeugkauf
Benzinver-brauch
Prestige Platz
VW-Fox 3 l = sehr gut
Opel Vectra
8 l = Gut
Mercedes E
10 l = schlecht
Porsche 14 l = sehr schlecht
Beispiel: Fahrzeugkauf
Benzinver-brauch
Prestige Platz
VW-Fox 3 l = sehr gut
Billig = schlecht
2 S+2 NS = schlecht
Opel Vectra
8 l = Gut
Opa= sehr schlecht
5 S =gut
Mercedes E
10 l = schlecht
Nobel-Ho-bel = gut
5 Luxus = sehr gut
Porsche 14 l = sehr schlecht
Schnittig = sehr gut
2 S =sehr schlecht
Beispiel: Fahrzeugkauf
Benzinver-brauch
Prestige Platz
VW-Fox sehr gut schlecht Schlecht
Opel Vectra
Gut sehr schlecht
Gut
Mercedes E
schlecht Gut sehr gut
Porsche sehr schlecht
sehr gut sehr schlecht
Schritt 3: Überführung in Zahlenwerte
• Inhalt: Bei n Alternativen wird dem besten Wert pro Ziel der Wert n zugewiesen, dem zweitbesten der Wert n-1 usw.
• Addition der Ergebniswerte• Auswahl der Alternative mit der
maximalen Punktesumme
80
Beispiel: FahrzeugkaufBenzin-verbrauch
Prestige Platz
VW-Fox sehr gut=4
Schlecht=2 Schlecht=2
Opel Vectra
Gut=3 sehr schl.=1
Gut=3
Mercedes E
Schlecht=2
Gut=3 sehr gut=4
Porsche sehr schl.=1
sehr gut=4 sehr schl.=1
Beispiel: FahrzeugkaufBenzin-verbrauch
Prestige Platz Summe
VW-Fox sehr gut=4
Schlecht=2
Schlecht=2
8
Opel Vectra
Gut=3 sehr schl.=1
Gut=3 7
Mercedes E
Schlecht=2
Gut=3 sehr gut=4
9
Porsche sehr schl.=1
sehr gut=4
sehr schl.=1
6
Mercedes > VW > Opel > Porsche
Erweiterungen
• Gewichtung der Ziele• Z. B. Benzinverbrauch ist doppelt so
wichtig wie die beiden anderen Ziele
83
Beispiel: FahrzeugkaufBenzin-verbrauch
Prestige Platz Summe
VW-Fox 4*2=8 2 2 12
Opel Vectra
3*2=6 1 3 10
Mercedes E
2*2=4 3 4 11
Porsche 1*2=2 4 1 7
VW > Mercedes > Opel > Porsche
Erweiterung
• Induzierte Ordinalskala– Abstände sind nicht gleich– Beispiel: Schlechteste Alternative
erhält Wert 0
85
Beispiel: FahrzeugkaufBenzin-verbrauch
Prestige Platz Summe
VW-Fox 4 2 2 8
Opel Vectra
3 0 3 6
Mercedes E
2 3 4 9
Porsche 0 4 0 4
Mercedes > VW > Opel > Porsche
Sensitivitätsanalyse
• Bis zu welcher Veränderung eines Wertes bleibt die Reihenfolge konstant?
• Z. B. Wie stark muss „Prestige“ gewichtet werden, damit der Porsche den Mercedes übertrifft?
87
Beispiel: FahrzeugkaufBeispiel: FahrzeugkaufBenzin-verbrauch
Prestige Platz Summe
VW-Fox
Opel Vectra
Mercedes E
2 3 4
Porsche 1 4 1
;4
4236
x
xx
Probleme der Nutzwert-Analyse
• Formales Problem: Addition ordinaler Größen unzulässig
• Abstände zwischen Größen gehen verloren (Vergleich: Schulnoten: 1 besser als 2 besser als 3, aber der Sprung von 3 auf 2 ist meist kleiner als von 2 auf 1)
– Beispiel: Stiftung-Warentest: Staubsauger• Kategorie: Sicherheit• Staubsauger A: Gefahr, sich den Finger zu quetschen• Staubsauger B: Gefahr eines tödlichen Stromschlages• Auswertung: A > B, u(A)=2, u(B)=1;
– Folge: Nutzenzuweisung setzt Linearität voraus: ist selten so!
• Monetäre Größen (Kosten!) gehen verloren: Datenverdichtung = Datenvernichtung!!!
89
Kosten-Nutzwert-Analyse
• Inhalt: Unvollständige Zielfusion– Zwei Dimensionen: Kosten und
Nutzwert
• Problem: unter Umständen ist nicht eine einzige Lösung optimal, sondern eine Effizienzhülle
90
Beispiel: FahrzeugkaufKosten pro Jahr
Prestige Platz Summe Nutzwerte
VW-Fox 3000 € 2 2 4
Opel Vectra
6000 € 1 3 4
Mercedes E
10.000 €
3 4 7
Porsche 15.000 €
4 1 5
Beispiel: FahrzeugkaufKosten pro Jahr
Summe Nutzwerte
Kosten pro Nutzwert
VW-Fox 3000 € 4 750
Opel Vectra
6000 € 4 1500
Mercedes E
10.000 € 7 1429
Porsche 15.000 € 5 3000
KNWA: Graphische Darstellung
10.000 6.000 3.000 15.000 Kosten
Nutzwert
Mercedes E
Porsche
Opel Vectra VW-Fox
4
5
7
93
KNWA: Graphische Darstellung
10.000 6.000 3.000 15.000 Kosten
Nutzwert
Mercedes E
Porsche
Opel Vectra VW-Fox
4
5
7
Effizienzhüllkurve
94
Besonderheiten
• 1. Dominanz: Opel Vectra wird eindeutig von VW-Vox dominiert; Porsche wird eindeutig von Mercedes E dominiert Vectra ist ineffizient
• 2. Effizienzhüllkurve: geographischer Ort aller effizienten (=Pareto-optimalen) Einheiten
• Ziel des Ökonomen: Entscheidungsvorbereitung durch Ausschluss ineffizienter Lösungen, d.h. Ermittlung der Menge der effizienten Lösungen
95
• Effizienz-Hüllkurven:
DMU 10 DMU 9
DMU 1
DMU 8
DMU 7
DMU 4
DMU 5
DMU 6
DMU 3 DMU 2
Input
Output AusgangslageAusgangslage
96
• Effizienzanalyse I: konstante Skalenerträge
DMU 10 DMU 9
DMU 1
DMU 8
DMU 7
DMU 4
DMU 5
DMU 6
DMU 3 DMU 2
Input
Output
DMU 4 ist effizient, alle anderen sind ineffizient
97
• Effizienzanalyse II: zunehmende Skalenerträge
DMU 10 DMU 9
DMU 1
DMU 8
DMU 7
DMU 4
DMU 5
DMU 6
DMU 3 DMU 2
Input
Output
98
• Effizienzanalyse III: abnehmende Skalenerträge
DMU 10 DMU 9
DMU 1
DMU 8
DMU 7
DMU 4
DMU 5
DMU 6
DMU 3 DMU 2
Input
Output
Annahmen:
- Linearkom- binationen zwischen DMUs möglich- Kapazitäts- ausweitung nicht linear
Hüllkurve: alles oberhalb dieser Linie würde die Hüllkurve verschieben, alles unterhalb dieser Linie ist in jedem Fall ineffizient.
99
• Effizienzanalyse IV: variable Skalenerträge
DMU 10 DMU 9
DMU 1
DMU 8
DMU 7
DMU 4
DMU 5
DMU 6
DMU 3 DMU 2
Input
Output
DMU 9, 4, 2 und 3 sind auf der Effizienz-Hüllkurve. Alle anderen werden dominiert 100
Inkrementelle Kosten-Nutzwert-Relation“ (IKNR)
• Vorgehen bei Evaluierung:– Meist Vergleich „neuer“ Alternative mit
bestehender Alternative
• Darstellung:– Veränderung der Kosten– Veränderung des Nutzwertes
101
Pro
ble
mfa
ll
IV. Quadrant Kosten steigen Benefit sinkt immer ablehnen!
ΔK
ΔN
I. Quadrant: Kosten steigen Benefit steigt Weiter untersuchen!
II. Quadrant: Kosten sinken Benefit steigt immer annehmen
III. Quadrant Kosten sinken Benefit sinkt Weiter untersuchen!
102
Kosten-Wirksamkeits-Analyse
• Syn.: Kosten-Effektivitäts-Analyse• Prinzip: Nutzwert ist ein einziger, in
der Regel physikalisch messbarer Wert
– Z. B. Kilometer, Zeit, Gewicht
103
KWA: Zahl und Position der Rettungswagen
Kosten
Anrückzeit : Alternative i: DMU i
104
KWA: Zahl und Position der Rettungswagen
Kosten
Anrückzeit : Alternative i: DMU i
105
KWA: Zahl und Position der Rettungswagen
Kosten
Anrückzeit : Alternative i: DMU i
Effizienzhüllkurve: Verbindung aller dominanten DMUs.NB: KWA gibt keine eindeutige Entscheidung vor, sondern erhöht die Transparenz durch Ausschluss von dominierten Lösungen
106
Problem der Kosten-Wirksamkeits-Analyse
• In der Realität ist eine Reduktion auf eine Wirksamkeit oftmals nicht möglich.
• Folge: Erweiterung auf Mehrdimensionalität ist notwendig.
Data Envelopment Analysis (DEA, Effizienz-Hüllkurven-Analyse)
107
DEA
• Entwicklung: Charnes, Cooper und Rhodes: Measuring the Efficiency of Decision Making Units (1978)
• „Performance Analyse“• Nur relative Effizienz• Anwendung: breite Anwendung, vor
allem im Nonprofit Bereich
108
Grundmodell
• Effizienz der Einheit z • (DMU: Decision Making
Unit)
Mit xjk Output j bei Einheit k, j=1..m [Stück]
yik Input i bei Einheit k, i=1..n [Stück]
wj Gewicht des Output j
vi Gewicht des Inputs i m Zahl der Outputfaktoren n Zahl der Inputfaktoren s Anzahl der Einheiten in der Analyse
!
1
1 Maxyv
xw
n
iizi
m
jjzj
109
• Effizienz aller s Einheiten istmaximal 100 %
szkfüryv
xw
n
iiki
m
jjkj
....11
1
1
110
Überführung des Quotientenmodells in LP
Überführung des Quotientenmodells in LP szkfüryvxw
yv
Maxxw
n
iiki
m
jjkj
n
iizi
m
jjzj
....1
1
!
11
1
1
szkfüryv
xw
Maxyv
xw
n
iiki
m
jjkj
n
iizi
m
jjzj
....11
!
1
1
1
1
ODERODER
szkfüryvxw
xw
Minyv
n
iiki
m
jjkj
m
jjzj
n
iizi
....1
1
!
11
1
1
Output-OrientierungOutput-Orientierung
Input-OrientierungInput-Orientierung
Ergebnisse
• Berechnung der Gewichte so, dass sie für die zu optimierende DMU bestmöglich sind.
• Folge: Bei s DMUs sind s LPs zu berechnen.
• Erreicht eine DMU den Zielfunktionswert eins, ist sie (relativ) effizient. Erreicht sie ihn nicht, ist sie (relativ) ineffizient
112
Modellvarianten
Output-Orientierun
g
Input-Orientierun
g
Output und Input
Orientierung
Konstante Skalenerträ
gePrimal und Dual
Primal und Dual
Primal und Dual
Variable Skalenerträ
gePrimal und Dual
Primal und Dual
Primal und Dual
Software
• Efficiency Measurement System (EMS)
http://www.wiso.uni-dortmund.de/lsfg/or/scheel/ems/
• DEA-Solver in:Cooper, W., Seiford, L. und K. Tone(2006), Introduction to Data Envelopment Analysis and Its Uses, New York
114