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SBB Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin mbH 04.05.2016 | Folie 1

Entsorgung problematischer asbesthaltiger Abfälle

Asbest im Verborgenen - korrekt erkennen und entsorgen Jana Friedrichs

Abteilung Abfallwirtschaft

SBB Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin mbH Großbeerenstr. 231 • 14480 Potsdam

Tel. (0331) 27 93 - 45 • Fax (0331) 27 93 - 20 [email protected]


Vorstellung der SBB mbH

Zentrale Einrichtung zur Organisation der Entsorgung gefährlicher Abfälle für die Bundesländer Berlin und Brandenburg

Firmensitz: Potsdam

Übertragung hoheitlicher Aufgaben seitens der Länder Berlin und Brandenburg für bundesrechtliche und landesrechtliche Regelungen


Themen

Überblick mit Beispielen spezieller asbesthaltiger Abfallarten kurzer Überblick zu Analysemethoden

Vorkommen, Zusammensetzung/Belastung der Abfälle nach

Abriss/Sanierung

mögliche Belastungen mit organischen Bestandteilen

weitere Schadstoffe zusätzlich zu kanzerogenen Fasern

Konsequenzen für die Entsorgung, mögliche Entsorgungswege

Fazit


Beispiele für spezielle Abfälle mit Asbest

Asbestverdächtige Abfälle Spachtelmassen Reparaturmassen Farbbeschichtungen Putze Dekorputze Vergussmassen Bitumenkleber Fliesenkleber Flexplatten Fräsgut aus der Flexplattensanierung


Anhaltspunkte für Verdacht auf Asbestgehalte

Baujahre 60er bis 80er Jahre auch danach bis 1993 und später ggf. im Einzelfall auch ältere Bauwerke, die später saniert wurden, Reparaturen oft „versteckt“, schlecht optisch erkennbar Oberflächenzustand sehr unterschiedlich bei Verdacht: Faseranalytik immer erforderlich PROBLEM: Know-how bei den Baufirmen oft nicht mehr vorhanden

Verwendung und heutige Fundstellen nur in den alten Bundesländern und im ehem. Westberlin


Spachtelmasse mit Asbest

Quelle: SVB Sachverständigenbüro Dr. Sedat


Wandputz mit Spachtelmassen

8 Materialschichten (Farben,Spachtelmassen) oberhalb des Wandputzes, eine Lage mit 0,5 mm ist asbesthaltig Gesamtstärke 50 mm



Dekorputz mit Asbest

einlagiger asbesthaltiger Dekorputz auf Wandputz Stärke 50 mm



Asbestgehalte in den verbauten Produkten (1)

Herstellungsjahr Asbestgehalt Spachtel und Fugenfüller

auf Gipsbasis k.A. < 5%

Putz und Füllspachtel bis 1980


Asbestgehalte in den verbauten Produkten (2)

Herstellung asbesthaltiger Betonspachtel und Dünnbettkleber

bis 1994

Späterer Einsatz bei Reparaturarbeiten

asbesthaltige Produkte noch „auf Lager“

Wenige Analysen, große Spannbreiten zu Asbestgehalten

Unsicherheiten


Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der Analyseverfahren

Verfah-ren

Faser- anteil*

Beispiel Vorteile/Einsatz Nachteile

VDI 3866 >1% Farben, Kleber, Dichtungen, Schnüre, Platten, Pappen, Spritzasbest,

• Einfache Probenaufbereitung

• kurze Analysendauer • rel. kostengünstig • für „gängige“ Produkte

Verfahren der Wahl

• Nur qualitative Ergebnisangabe

• Asbest


Wie fallen die Abfälle an

in der Regel Abstemmen/Abschlagen der Spachtelmassen, Putze, Beschichtungen bei Stärken ca. 10-15mm

Abschleifen bei Stärken ca. 3-5 mm

Abfräsen bei Estrich, Vergussmassen, Kleber

daher sowohl grobstückige Konsistenz als auch Schleifstaub/Fräsgut bei gleichem Abfallursprung möglich

staubförmig in den Staubsaugerbeuteln


Abfallentsorgung an Beispielen (1)

Asbesthaltige Abfälle wie Spachtelmassen, Putze ohne Beschichtungen oder Farbe

in der Regel keine Organikanteile

AVV-AS 170605* asbesthaltige Baustoffe

im Entsorgungsnachweisverfahren genaue Beschreibung des

Abfalls erforderlich

mögliche Entsorgungsanlagen: i.d.R. Deponien der Klassen I oder II



Asbesthaltige Abfälle wie Spachtelmassen, Putze, Dekorputze mit Beschichtungen und/oder Farbe in der Regel Organikanteile Untersuchung mindestens auf DOC (mg/l) TOC (Ma%) EOX (mg/kg TS) PAK (mg/kg TS) extrahierbare lipophile Stoffe (Ma%) AVV-AS 170605* asbesthaltige Baustoffe im Entsorgungsnachweisverfahren genaue Beschreibung des

Abfalls erforderlich mögliche Entsorgungsanlagen: i.d.R. Deponien der Klassen II

oder III, ggf. Deponieklasse IV (UTD)



Bitumen- und Vergussmassen in der Regel Organikanteile und weitere Schadstoffe Untersuchung mindestens auf DOC (mg/l) TOC (Ma%) EOX (mg/kg TS) extrahierbare lipophile Stoffe (Ma%) PAK (mg/kg TS) AVV-AS 170903* im Entsorgungsnachweisverfahren genaue Beschreibung des

Abfalls erforderlich mögliche Entsorgungsanlagen: i.d.R. Deponien der Klassen II

oder III, ggf. Deponieklasse IV (UTD)



Flexplatten auf Grund des hohen PVC-Anteils immer Organikanteile Untersuchung auf DOC (mg/l) AVV-AS 170605* asbesthaltige Baustoffe



mögliche Entsorgungsanlagen: i.d.R. Deponien der Klassen III (ggf. auch Deponien der Klasse II), ggf. Deponieklasse IV (UTD)



Fräsgut aus der Flexplattensanierung immer Organikanteile, oft Reste von Fliesenklebern Untersuchung auf DOC (mg/l) TOC (Ma%) EOX (mg/kg TS) extrahierbare lipophile Stoffe (Ma%) PAK (mg/kg TS) AVV-AS 170601*, da als Fräs-/Schleifgut staubförmig im Entsorgungsnachweisverfahren genaue Beschreibung des

Abfalls erforderlich mögliche Entsorgungsanlagen: i.d.R. Deponien der Klassen II, III oder IV (UTD)



Schutzkleidung und Filtermaterialien, asbestkontaminiert Organikanteile (Textilmaterial) mit Asbest keine Vermischung mit den ursächlichen Abfällen der Sanierung AVV-AS 150202*



mögliche Entsorgungsanlagen: i.d.R. nach Verpackung Deponien der Klasse III oder IV (UTD)


Wichtig für den Abfallerzeuger

Historie des Gebäudes erkunden, vor Sanierung/Abriss Schadstoffkataster erstellen

auch nach 1990 Einsatz von asbesthaltigen Baumaterialien an Reparaturen denken

Probenehmer mit Fachkunde akkreditierte Labore zur Abfallanalyse im Zweifel Nachuntersuchungen

vor Beginn der Sanierung die Abfallentsorgung mit einplanen Informationen über Asbest im Abfall in der Entsorgungskette

kommunizieren


Fazit

1960er bis 1980er Baujahre Verdacht auf Asbest an und unter den Oberflächen der Gebäude, z.T. bis 1994

Analysen zwingend erforderlich

Organikanteile oder andere Schadstoffe beeinflussen den Entsorgungsweg des asbesthaltigen Abfalls nachhaltig

frühzeitig Kontakt zur Abfallbehörde aufnehmen

Kataster führen für belastbare Aussagen für die Zukunft

Kein Ende in Sicht – asbestfreie Gebäude?


…kein Ende in Sicht

Angebot der Fa. KESL Russland, Nowosibirsk Preis auf Anfrage

Quelle: Online-Shop der Firma http://www.kesl.ru (08.01.2016, 11:44 Uhr)

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Kontakt

SBB Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin mbH Postadresse:

PF 60 13 52 Zentrale: (0331) 27 93-0 14413 Potsdam Fax: (0331) 27 93-20 Besuchsadresse:

Großbeerenstraße 231 14480 Potsdam Internet:

www.sbb-mbh.de

Foliennummer 1Vorstellung der SBB mbHThemenBeispiele für spezielle Abfälle mit Asbest Anhaltspunkte für Verdacht auf AsbestgehalteSpachtelmasse mit AsbestWandputz mit SpachtelmassenDekorputz mit AsbestAsbestgehalte in den verbauten Produkten (1)Asbestgehalte in den verbauten Produkten (2)Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der Analyseverfahren� Wie fallen die Abfälle anAbfallentsorgung an Beispielen (1)Abfallentsorgung an Beispielen (2)Abfallentsorgung an Beispielen (3)Abfallentsorgung an Beispielen (4)Abfallentsorgung an Beispielen (5)Abfallentsorgung an Beispielen (6)Wichtig für den AbfallerzeugerFazit…kein Ende in Sicht Kontakt

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