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Entwicklungsländer und ArmutVeranstaltung Entwicklungspolitik, SS 2011

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Gliederung Was ist Armut? Warum Armut messen? Wie misst man Armut? Armut und Verteilung Warum sind Menschen Arm? Was kann man tun? Armut und kulturelle Unterschiede Armut und Wachstum Armut in Deutschland

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Was ist Armut? – Abraham Maslow Pyramide 1943

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Was ist Armut? Absolute Armut Relative Armut Monetäre Armut Nicht-Monetäre Armut

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Was ist Armut?Absolut Relativ

Monetär 1 $ a dayFood Costs (Beispiel USA)

60% des median$1, $2, moreGini Coefficient

Nicht-Monetär HDIHPIGDIKalorien (2000 p.day.)

Cultural relative needs

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Warum Armut messen? Aufmerksamkeit erlangen Politik planung Targeting

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Armut messen - Konzepte

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Armut messen - Headcount Representative HHS

Konsum Einkommen

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Problem: Underreporting. Daher: Ungenauigkeiten

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Armut messen – Headcount

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Konzept 1$ a day World Bank:

Extreme poverty <1$ a day (1.5 Mrd Menschen) Moderate poverty <2$ a day (3 Mrd Menschen)

Household surveys Warenkorb According to PPP 1$ a day – 560 HHS, 100 Länder 2$ a day – 208 HHS, 87 Länder

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Verschiedene Maße

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HPIHuman Poverty Index, (HPI) - Index für die

menschliche Armut, Entwickelt von UNDPSeit 1997 in Berichten von UNDP zur

menschlichen Entwicklung (Human Development Report).

Wert zwischen 0 und 100, wobei 0 minimale und 100 maximale Armut bedeutet

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HPI Entwicklungsländer (HPI-1) :

Überlebensfähigkeit: Wahrscheinlichkeit vor dem 40. Lebensjahr zu sterben Wissen: Prozentsatz der Analphabeten an der erwachsenen Bevölkerung Lebensstandard: Zugang zu den Gesundheitsdiensten; Anteil der

unterernährten Kinder; Zugang zu sauberem Wasser (seit 2004 wird der Zugang zu Gesundheitsdiensten aufgrund mangelnder Daten nicht mehr im HPI berücksichtigt)

Industrieländer (HPI-2) : Überlebensfähigkeit: Wahrscheinlichkeit vor dem 60. Lebensjahr zu sterben Wissen: Prozentsatz der Analphabeten an der erwachsenen Bevölkerung Lebensstandard: Prozentsatz der Menschen mit verfügbarem Einkommen

weniger als 50% des Medians Soziale Ausgrenzung: Prozentsatz der Langzeiterwerbslosen (12 Monate und

länger)

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Armut und Verteilung Armut ist ein Problem des Wirtschaftens

Niveau des BSP Verteilung des BSP (GINI)

Hohes BSP p. K. Niedriges BSP p. K

Niedriger GINI Niedrige Armut Tendenziell weniger Armut

Hoher GINI Tendenziell mehr Armut

Hohe Armut

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BSP und Lebenserwartung

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Warum sind Menschen arm? “Ererbte” Armut Mangel and Kapital

Land Werkzeuge Bauten

Mangel an Einkommen Kein Job Keinen Zugang zu Märkten

Mangel an Ausbildung Kein Zugang zu Diensten Keine Stimme Keine soziale Enbindung, Ausschluß, Minoritäten Krankheit, Behinderung

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Was kann man tun?Problem Optionen Sozialpolitik

Keine Stimme Demokratie, Information, Partizipation

Kein Kapital Landreform Cash transfer, Micro-credit, Housing

Kein Einkommen Wirtschaftswachstum, Qualifikation

Public works, Cash transfers

Kein Schutz, Rechtsunsicherheit Rechtsreform, Förderung Rechtlichen Schutz, Versicherung, soziale Dienste

Keine Ausbildung Bildungsreform Stipendien, Kredite, CCT

Kein Zugang zu Diensten Reform der öffentlichen Dienste, Dezentralisierung

Entwicklung von Diensten und Institutionen

Krankheit, Behinderung Gesetze für Behinderte Krankenversicherung, Dienste

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Poverty targeting – Wie erreicht man die Armen?1. Territorial versus individual targeting2. Inclusion and exclusion errors, leakages3. Means test, Bedürftigkeitsprüfung Income tests Proxy means tests Community based means tests4. Monitoring of results – einmal arm, immer

arm?

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Nachhaltigkeit der Hilfe1. “permanent versus temporär”2. Subsidiarität3. Solidaritäts Mechanismen4. Information über Rechte5. Korruptionsbekämpfung und public

auditing6. Abhängigkeit von externen Gebern

minimieren

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Prozess versus Modell Oft wir zu viel über das Was und wenig über das Wie

diskutiert – Prozess ist of wichtiger als Modell Schrittweises Vorgehen wichtig Information und Partizipation, speziell in Demokratien Planung und Zielsetzung

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Offene Fragen1. Große Anzahl von Betroffenen2. Probleme Kosten Finanzierung Targeting Technische Probleme (Informeller Sector) Abhängigkeit “Power distance” und Defizit der Partizipation3. Individuelle versus Macro-Lösungen4. Umverteilung politisch sensibel. Mißtrauen, Oligarchien5. Public-private partnership

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Power Distance Index Geert Hofstede www.clearlycultural.com Akzeptanz von ungleicher Machtverteilung

Deutschland 35 Österreich 11 Arabische Länder 80 Philippinen 94

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Cross cultural Communication Power distance index Iniviualism Masculinity Uncertainty avoidance Long term orientation

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Beispiele: USA

PDI = Power distance indexIDV = IniviualismMAS = MasculinityUAI = Uncertainty avoidanceLTO = Long term orientation

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Beispiele: Deutschland

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Beispiele: Philippinen

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Beispiele: Ost Afrika

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Wachstum und Armut Wachstum führt zu höherem pro-Kopf Einkommen Entscheidend für breiten Wohlstand ist jedoch die Verteilung Empirisch ist nicht immer eine korrelation zwischen

Wachstum und breitem Wohlstand zu finden Oft Verschlechterung des GINI

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Empirischer Befund

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Empirischer Befund: Sub-Saharan Africa

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Empirischer Befund: OECD

Quelle: PRO-POOR GROWTH AND POVERTY REDUCTION. Louise Cord, J. Humberto Lopez, and John Page, The World Bank, August 2003

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Armut in Deutschland Durchschnittseinkommen brutto 2.700 €, netto nach Abzügen

und Miete ca. 1.350€ Armutsgrenze 929,25 € nach Transferleistungen für

Alleinstehende (30€ pro Kopf und Tag) 11,5 Mio Arme, 14% der Bevölkerung 20.000 registrierte Obdachlose

18,000 Männer 2.000 Frauen 6.000 Straßenkinder

Obdachlosigkeit trotz Sozialstaat? Bürgergeld 345€ plus Miete.

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Bürgergeld - Bezieher

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Bürgergeld - Bezieher