Er [, der Fremde,] braucht nicht einmal einen Nutzen davon zu haben [,mich zu schädigen]; wenn er...

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„Er [, der Fremde,] braucht nicht einmal einen Nutzen davon zu haben [,mich zu schädigen]; wenn er nur irgendeine Lust damit befriedigen kann.“ - Sigmund Freud

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„Er [, der Fremde,] braucht nicht einmal einen Nutzen davon zu haben [,mich zu schädigen]; wenn er nur irgendeine Lust damit befriedigen kann.“ - Sigmund Freud

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Was Mörder wollen

Die „Jack the Ripper“-Thematik in der musikalischen Umsetzung der Gruppe „Judas

Priest“

Jonas Bethmann

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Gliederung

I Fragestellung

II Historische Kontextuierung

II.I Opfer und Tathergang

II.II Faszination

III Psychologie

IV Musikalische Analyse – „The Ripper“

V Fazit

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II Historische Kontextuierung

September bis November 1888

London: attraktiv für Arbeit

Bildung eines Ballungsraumes im East-End

Diebstahl, Gewalt, Prostitution

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II.I Opfer und Tathergang

Fünf offizielle Opfer

Tötung und Entstellung der Prostituierten→ zunehmendes Ausmaß

Kein rationales Tatmotiv (wie z.B. Diebstahl)

Täterprofil: Anatomische Kenntnisse

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II.II Faszination

Aufmerksamkeit in ganz Europa

Täter wurde nicht gefunden

→ auch heute noch faszinierend

Viele künstlerische Abhandlungen

Anthropologie: Gewalt gehört zum Menschen

→ Faszination durch Unterdrückung

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III Psychologie

Freuds Thesen:

Lustprinzip: Auslebung des Triebwunsches

→ Lustgewinn

Entfällt die Kontrolle des „Ich“s und „Über-ich“s

→ Mensch = Bestie

Perversion durch Stimulation und Gewalt im Kindesalter

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IV Musikalische Analyse – „The Ripper“

•Judas Priest - „The Ripper“ ; „Sad Wings of Destiny“ (1976); Glenn Tipton

•Ob und inwiefern sind die erarbeiteten psychologischen Vorgänge des portraitierten Rippers im Stück zu finden.

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•Methodik: a Charakter + Stimmung• a-I Tempo, Rhythmus,

Dynamik• a-II Harmonie• b Text• b-I Inhalt• b-II Musikalische

Betonungen

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Wirkung: düster, aggressiv, gespenstisch

→ Assoziation zu sadistischen + nekrophilen Charakter

a-I : fast Rock, ständige Sechzehntel→ Assoziation zu einem schnellen

Herzschlag eines Opfers / schnelle Handlung des Rippers5.+6. Takt: Betonung auf 1,2+ und 4

→ Assoziation zu Messerstichen→ ekstatische Aggression

a Charakter, Stimmung

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a-II: Abfallende Akkordfolge C,G,F,E→ Rückführen auf tiefere Ebene

→ Tötungstrieb nach FreudSteigerung im Zwischenspiel II

→ Sublimierungsprozess

b: 6 Strophen, Ich-PerspektiveKein gleichmäßiges Reimschema

b-I: Infantiler Charakter: Versteckenspiel→ Ursprung des Sadisten + Machtposition

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Ort: Friedhofsähnlich (Vers 4,9,24)

Sadistisches Machtspiel: „ you turn your back, I'll attack“

Lustgewinn: Lächeln und Lachen beim Anschleichen (Vers 5ff.)

Ekstatischer Ausbruch (3. Strophe)→ Machtposition verdeutlicht

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Selbstportraitierung als eklige Überraschung (Vers 25ff.)

→ Antithese: Vorfreude + Angst des Opfers

B-II: Gewaltandeutung bei Akkordfolge C,G,F,E

→ Unterstreichung des Tötungstriebes

Betonung auf „surprise“ (dis dissonant zu Am)

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Aufsteigende Sexte = Schmerz: auf „you're in“, „there's darkness“, etc.

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V Fazit