ERCO Lichtbericht 92 · Architekt Steven Holl ein ebenso sperriges und facettenreiches Gebäude im...

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E Lichtbericht 92 Erschienen im April 2011 LED-Licht in der Anwendung Das vergangene Jahr wird in die Geschichte der Architekturbeleuch- tung eingehen als das Jahr des endgültigen Durchbruchs für die LED. Mit dem Produktprogramm, das ERCO im April 2010 auf der Messe Light+Building in Frankfurt präsentierte, stehen für praktisch alle Standardaufgaben der Beleuch- tung auch LED-Lichtwerkzeuge als Alternative zur Verfügung. Wie bewährt sich die neue Technologie in der Praxis? Dieses Heft stellt LED-Lichtprojekte aus den unter- schiedlichsten Bereichen der Architektur vor.

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E Lichtbericht 92

Erschienen im April 2011

LED-Licht in der AnwendungDas vergangene Jahr wird in die Geschichte der Architekturbeleuch-tung eingehen als das Jahr des endgültigen Durchbruchs für die LED. Mit dem Produktprogramm, das ERCO im April 2010 auf der Messe Light+Building in Frankfurt präsentierte, stehen für praktisch alle Standardaufgaben der Beleuch-tung auch LED-Lichtwerkzeuge als

Alternative zur Verfügung. Wie bewährt sich die neue Technologie in der Praxis? Dieses Heft stellt LED-Lichtprojekte aus den unter-schiedlichsten Bereichen der Architektur vor.

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Im Zuge des Technologiewechsels in der Leuch-tenindustrie hin zum digitalen Licht freuen wir uns, in diesem Lichtbericht ausschließlich LED basierte Projekte vorstellen zu können. Nach jahrelanger Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet der Optoelektronik ist es nun aufregend für uns zu sehen, wie sich die LED-Technik in den Projek-ten bewährt.

Gleich zwei renommierte Museen haben sich entschlossen, nach ausgiebiger technischer, konservatorischer und kuratorischer Prüfung den Weg zur LED-Beleuchtung zu gehen: Die National Gallery sowie die National Portrait Gallery in London. Nicht zuletzt die eingesparten Energiekosten von 68% sowie geringere War-tungskosten dank der langen Lebensdauer der LED haben diesen Schritt gerechtfertigt. Viele weitere Vorteile der LED, wie ihr von IR- und UV-Anteilen freies Licht, lieferten aus konserva-torischer Sicht ebenfalls triftige Gründe für den Technologiewechsel.

Die Kernkompetenzen im Bereich der Opto-elektronik bei ERCO lieferten dafür die erforder-lichen technischen Grundlagen. Was sich hin-ter diesem Kompetenzfeld der Optoelektronik genau verbirgt, zeigen wir ab Seite 16 in diesem Lichtbericht. Nur soviel vorab: Optoelektronik ist die Mischung der Fachgebiete Optik, Elektronik und Informatik. Optik steht für „Licht lenken“, Elektronik für „Licht erzeugen“ und Informatik für „Licht steuern“. Die Schnittmenge dieser Dis-ziplinen ergibt das Kompetenzprofil für inno-vative Lichtlösungen in Zeiten der digitalen Beleuchtung.

Szenografie und Effizienz verbindet die Licht-lösung der neuen Sieben-Schwaben-Apotheke in Laupheim. Der gesamte Verkaufsraum fun-giert des Abends als großes, inszeniertes Schau-fenster. Eine Vielfalt von unterschiedlichen, far-bigen Lichtszenen laufen hier in einer Sequenz ab und lenken die Aufmerksamkeit des Betrach-ters auf sich. Gesteuert werden sie über das ERCO Light System DALI.

Eher still kommt dagegen das Privathaus Kalmar in Schweden daher: Winterlich verschneit und ruhig liegt es inmitten der weitläufigen Natur. Hier haben wir eine Hybrid-Beleuch-tungs anlage, in der digitale LED-Leuchten und klassische analoge Leuchten gleichermaßen zum Einsatz kommen. Insgesamt eine sehr stimmige und angenehme Lichtlösung, die angemes sen mit der Aufgabenstellung umgeht.

ERCO LichtberichtImpressumHerausgeber: Tim H. MaackChefredakteur: Martin KrautterDesign/Layout: Simone Heinze, Christoph SteinkeDruck: Mohn Media Mohndruck GmbH, Gütersloh

1028755000© 2011 ERCO

Fotos (Seite): Andreu Adrover (31), Markus Dlouhy (22–23), Thomas Eicken (2), Julia Holtkötter (1), Thomas Mayer (3, 4–5), Rudi Meisel (U1, 2, 3, 6–11, 30, 33), Swapan Parekh/Das Fotoarchiv (3), Alexander Ring (2, 18–19, U4), Tomas Södergren (2, 24–25), Mike St Maur Sheil (12–15), Dirk Vogel (2, 3, 26, 27), Michael Wolf (2), Edgar Zippel (28–29).

Übersetzung: Lanzillotta Translations, Düsseldorf

Hintergrund

Kunst beleuchten mit LEDExperten der National Gallery und der National Portrait Gallery, London, spra-chen mit ERCO Lichtberatern über die Erfahrungen und Erwartungen, die mit der Umstellung auf LED-Beleuchtung in Museen verbunden sind.

Moderiert und aufgezeichnet von Paul James, Chefredakteur der Fachzeitschrift mondo*arc

Projekte

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Die Fassade des Hotels Intercontinental in Paris erstrahlt ebenfalls mit LED-Licht im neuen Glanz. Dezent integrieren sich hier die LED-Leuchten in die historische Fassade. Wartungskosten spielen an solch schwer zugänglichen Stellen naturge-mäß eine entscheidende Rolle. Die lange Lebens-dauer der LED stellt hier einen entscheidenden Pluspunkt dar.

Abgerundet wird die Vielfalt der dargestellten LED-Projekte noch durch das Starbucks Coffee House in Dresden, eine Wegebeleuchtung auf Masten in Barcelona sowie der Bath University und dem Bonnefanten Museum. Abschließend lässt sich sagen, dass sich die LED-Beleuchtung mittlerweile für eine Vielzahl unterschiedlichs-ter Projektarten eignet und in den hier vorge-stellten Praxisanwendungen ihre Leistungs-fähigkeit eindrucksvoll dokumentiert.

Kernkompetenz OptoelektronikIn der Optoelektronik überschneiden sich Elemente der Optik mit Elektronik und Informatik, also Software. Hier sieht ERCO eine Kernkompetenz und einen Entwicklungsschwerpunkt.

FokusLED-Leuchten messen und bewerten

DoppelfokusLED-Lichttechnik in der lx/W-Analyse

Einleitung

Bericht

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Sieben-Schwaben Apotheke, LaupheimLED-Licht für Verkaufsräume

Privat Hus, KalmarLED-Licht für Garten und Landschaft

Hotel Intercontinental, ParisLED-Licht für Fassaden

Bonnefanten Museum, MaastrichtLED-Licht im Museum

Starbucks, DresdenLED-Licht im Coffee-House

Students' Union, University of BathLED-Licht für Bildung und Verwaltung

Vial UAB Bellaterra, BarcelonaLED-Licht für Wege und Flächen

Zu diesem Heft

Blitzlichter

Lichtblick

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Londoner Top-Museen schalten um auf LEDDie National Gallery sowie die National Portrait Gallery, zwei Kunstsammlungen von Weltrang, haben sich nach einge-henden Untersuchungen entschieden: LED-Licht von ERCO ist die Zukunft der Museumsbeleuchtung.

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Inhalt Zu diesem Heft

Licht & Technik

Tim Henrik Maack

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Blitzlichter

DuisburgEinem großen Sohn der Stadt, dem Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, hat Duisburg dieses Museum gewid-met, das 1964 eröffnet wurde. Auch hier machen die Betreiber jetzt den Schritt zur Lichttechnik der Zukunft und haben erste Galerien mit Optec LED-Strahlern ausgestattet.

LehmbruckMuseum, DuisburgArchitekt: Manfred Lehmbruck (1913-1992)www.lehmbruckmuseum.de

WiesbadenIn einer historischen Villa hat die Abteilung Private Banking der Wiesbadener Volksbank ihr Domizil gefunden – mit LED-Technik von ERCO auch nachts repräsentativ inszeniert: Der Lichtplaner Arne Fiedler arbeitete mit Kubus Fassa-denleuchten und Midipoll Poller-leuchten.

Wiesbadener Volksbank Private Banking, Wiesbaden.Lichtplanung: Arne Fiedler, Wiesbaden.www.wvb.de

KopenhagenGute Aussichten: Schaukelnd können die Gäste dieser Sushi-Bar den Ausblick aus dem 12. Stock des Tivoli Hotels auf Kopenhagen genießen – im blendfreien Licht von Optec Strahlern. Der Rest des Restaurants ist bühnenartig dunkel gehalten, Quintessence Richt-strahler setzen Lichtakzente auf die Tische.

Stick'n'Sushi, Sky Bar Tivoli Hotel, Kopenhagen.Architekt: Terese Engaard, Diener&Diener Architekten, Berlin Lichtplanung: Licht Kunst Licht, Berlinwww.sushi.dk

Castel GandolfoBekannt ist das Örtchen Castel Gandolfo oberhalb des Albaner Sees südöstlich von Rom als traditionelle Sommerresidenz der Päpste. Doch auch normalen Besuchern hat das Dorf einiges zu bieten: Etwa das Ristorante Quintessa, das nicht nur mit guter Küche und erlesener Weinkarte, sondern auch mit einer außergewöhnlichen Innenarchitek-tur und Lichtplanung aufwartet. Die ortsansässige Architektin und Lichtdesignerin Francesca Storaro setzte Optec Strahler und Pollux Projektionsstrahler ein, um die Atmosphäre des Lokals zu unter-streichen.

Ristorante Quintessa, Castel GandolfoLichtplanung: Francesca Storaro, Castel Gandolfowww.laquintessa.it

BarcelonaBetonreliefs aus dem Themenkreis der Ethnologie zieren den Eingangs-bereich des Völkerkundemuseums in Barcelona. Dieses reizvolle Detail des Museumsbaus aus dem Jahr 1973 wird nun auch nachts durch eine neue Beleuchtungsanlage betont: An Auslegern sind dazu Powercast Fluter für effiziente Halogen-Metalldampflampen montiert. Spherolitreflektoren „wallwash" formen die asymme-trische Lichtverteilung, die die Fassadenfläche gleichmäßig aus-leuchtet.

Museu Etnòlogic, BarcelonaArchitekt: ICUB (Institut de Cultura de Barcelona)www.museuetnologic.bcn.es

HamarøyHoch ausgezeichnet mit einem Nobelpreis für Literatur und eben-so umstritten für seine Haltung gegenüber dem Nationalsozialis-mus gilt Knut Hamsun (1859–1952) als bedeutendster Autor Norwegens. Dieser komplexen Figur widmete Architekt Steven Holl ein ebenso sperriges und facettenreiches Gebäude im hohen Norden Nor-we gens, das Ausstellungs- und Tagungsräume beherbergt. Ein dramatisches Lichtkonzept mit Optec Strahlern und Wandflutern begleitet den Museumsrundgang.

Knut Hamsun Center, HamarøyArchitekt: Steven Holl, New York. Lichtplanung: L'Observatoire Interna-tional, New York; Vesa Honkonen Architects, Helsinki/Stockholm.www.hamsunsenteret.no

SandvikaDie prosperierende Kommune Bærum bei Oslo hat ihren Verwal-tungssitz in der Stadt Sandvika. Die Außenanlagen und die reich orna-mentierte Fassade des Rathauses aus den 1920er Jahren werden nachts mit geringem Energieauf-wand effektvoll präsentiert – dank Parscoop Flutern und Midipoll Pollerleuchten.

Bærum Rådhus, SandvikaArchitektur: Magnus Poulsson (1881–1951)Lichtplanung: Linda Knoph Vigsnæs, Hvalstadwww.baerum.kommune.no

FreiburgDramatischer Auftritt für die Ori-ginale der Sandsteinskulpturen des Freiburger Münsters: Stella Projek-tionsstrahler beleuchten die Kunst-schätze des Augustinermuseums, für dessen Erweiterung eine alte Klosterkirche umgestaltet wurde.

Augustinermuseum, FreiburgArchitekt: Prof. Christoph Mäckler Architekten, Frankfurt am Main Lichtplanung: Kress & Adams Atelier für Tages- und Kunstlichtplanung, Kölnwww.augustinermuseum.de

ShanghaiMit einer hochmodernen Bücherei bekommt Pudong, ein rasant wachsender neuer Stadtteil von Shanghai, auch ein kulturelles Zentrum, das von allen Einwoh-nern genutzt werden kann. Tesis Bodeneinbauleuchten inszenieren den Eingangsbereich, im Inneren wird mit Wandflutung gekonnt die Architektur betont.

Pudong Library, ShanghaiArchitekt: East China Architecture Design InstituteLichtplanung: Shanghai Shenjin Lighting Design Co., Ltd.

PuneIn der indischen Industrie- und Dienstleistungsmetropole errich-tete Suzlon, einer der größten Hersteller von Windkraftanlagen der Welt, sein neues, campusartiges Hauptquartier. Mit dabei: Midipoll Pollerleuchten und Grasshopper Schein werfer von ERCO.

Suzlon One Earth Campus, PuneArchitekt: CCBA, Tao Architects, Ravi & Varsha Govandi Lichtplanung: Satish Rana, LED Inc.www.suzlon.com

KopenhagenGiganten unter sich: Das neue Elefantenhaus des Kopenhagener Zoos entwarf kein Geringerer als das Büro Foster+Partners. Parscoop Fluter beleuchten die Innenfläche, die in der Peripherie des Gebäudes untergebrachte Informationsaus-stellung wird von Parscan Strahlern inszeniert.

Elefantenhaus, Zoo KopenhagenArchitekt: Foster+Partners, LondonLichtplanung: Rambøll Lys, Kopenhagenwww.zoo.dk

MörrumIn ländlicher Lage von Südschweden hat der Betonkonzern AB Färdig Betong ein Konferenzzentrum mit Übernachtungsmöglichkeiten errichtet, das den kreativen Einsatz dieses Baustoffs demons triert. Die differenzierte Beleuchtung von Arbeitsräumen, Restaurant und Gästezimmern erfolgt mit ERCO Lichtwerkzeugen und Light System DALI.

Färdig Betong Konferenscenter, MörrumArchitekt: Anders Törnqvist Arkitekt-kontor AB, Karlshamnwww.fardigbetong.se

KelsterbachBildung geht durch den Magen: Schulreformen in Deutschland fördern die Ganztagesbetreuung; der Bau von Schulmensen liegt im Trend. Ein Musterbeispiel steht in Kelsterbach bei Frankfurt (Main). Compar Einbaustrahler mit HIT-Lampen setzen die Speisen attrak-tiv in Szene.

Mensa der integrierten Gesamtschule, KelsterbachArchitekt: Elmar Krebber & Partner, Wiesbadenwww.igskelsterbach.de

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Lichtblick Architekt: Gehry Partners, LLP, Santa MonicaLichtplanung: L'Observatoire International, New York

Fotograf: Thomas Mayer, Neuss

Bürogebäude, Basel

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Noch einmal legt Haustechniker Tim Knight auf seiner Leiter in 5 Metern Höhe Hand an und korrigiert die Ausrichtung eines der Optec LED-Strahler, die in Saal 14 der National Portrait Gallery Bildnisse aus der Blütezeit des Britischen Empires im 18. Jahrhundert ausleuchten. Ein letztes Mal für lange Zeit: Denn regelmäßige Lampenwechsel und mit ihnen die Gefahr, eine mühsam erarbeitete Lichtinszenierung wieder zu verstellen, dürften mit dem Einzug der lang-lebigen LED-Technik in diesem Ausstellungs-raum der Vergangenheit angehören.

Die lange Lebensdauer, die damit verbundene Senkung der Wartungskosten und nicht zuletzt auch des Risikos, beim Rangieren mit Hubsteiger und Leiter wertvolle Exponate zu beschädigen, sind für Museumspraktiker wie Tim Knight und seine Kollegen ein gewichtiges Argument zugunsten der neuen Beleuchtungstechnologie. Im Fokus der Diskussionen, die aktuell in Museen rund um die Welt geführt werden, stehen aller-dings drei weitere Fragen: Wieviel Energie kann LED-Beleuchtung sparen, ist die Lichtqualität gleichwertig und vor allem – wie steht es um konservatorische Aspekte? Mit Spannung beob-achtet die Szene, wie große und renommierte Häuser, die über entsprechende technische, kuratorische und konservatorische Expertise verfügen, diese Fragen beantworten. Mit der National Gallery am Trafalgar Square und der in direkter Nachbarschaft befindlichen National Portrait Gallery machen nun zwei traditions-reiche Spitzeninstitutionen den Schritt in Rich-tung Zukunft. Sie stellen ihre Galerieräume Zug um Zug auf LED-Licht um.

Die Erkenntnisse, die die Fachleute der beiden Galerien im Laufe ihrer Untersuchungen und Bemusterungen zur LED-Technik sammelten und die sie schließlich zur Entscheidung für LED-Lichtwerkzeuge von ERCO führten, sind auch für andere Museen von größtem Interesse. Die Messlatte für die Beleuchtungsqualität lag hoch, denn auch die Bestandsanlagen stammten großteils von ERCO und repräsentierten den zu ihrer Planungszeit gültigen Stand der Technik: Computergesteuerte Tages- und Kunstlichtrege-lung, Strahler für Niedervolt-Halogenlampen mit UV- und teils auch Farbkorrektionsfiltern, die das warmtonige Glühlampenlicht dem Tages licht angleichen. In Sachen Energieein-sparpotential liefert die National Portrait Gallery eine griffige Zahl: 68% weniger Strom ver-braucht die Beleuchtung der Säle nach dem Wechsel zu LED. Dabei sind Einsparungen bei der Klimatisierung durch den reduzierten Wär-meeintrag noch nicht eingerechnet.

Auch die konservatorischen Fragen lassen sich klar beantworten, denn die Belastung von Kunstwerken durch Lichteinstrahlung ist anhand

Londoner Top-Museen schalten um auf LEDDie National Gallery sowie die National Portrait Gallery, zwei Kunstsammlungen von Weltrang, haben sich nach eingehenden Untersuchungen entschieden: LED-Licht von ERCO ist die Zukunft der Museumsbe-leuchtung.

National Portrait Gallery, LondonArchitekt: Ewan Christian (1814-1895)Fotos: Rudi Meisel, Berlin

www.npg.org.uk

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der jeweiligen spektralen Zusammensetzung der Lichtquelle quantifizierbar. Das Resümee in Kürze: Während tageslichtweiße LED-Strahler aufgrund eines starken Peaks im kurzwelligen Blauspektrum für empfindliche Exponate nicht zu empfehlen sind, ist die Belastung bei warm-weißen LED-Strahlern insgesamt geringer als bei Niedervolt-Halogenstrahlern (Details dazu auf der folgenden Doppelseite). Ein großes Plus der LED ist hierbei, dass ihr Licht von vornherein frei von im Museum unerwünschten Infrarot- und Ultra violettanteilen ist. Halogenstrahler benötigen dazu entsprechende Filter, die stets die Effizienz der Leuchte mindern.

Wie aber sieht es mit der Lichtqualität aus, die letztlich nur subjektiv zu beschreiben ist? Die Experten sind sich einig: Ja, das LED-Licht wirke anders, aber in mancher Hinsicht auch besser als die Vorgängerlösung. Die im Vergleich zum Halo-genlicht etwas kühlere Lichtfarbe der warmwei-ßen LEDs werde positiv wahrgenommen – als heller und frischer, was sogar etwas geringere Beleuchtungsstärken erlaube. Das LED-Licht mische sich aus dem gleichen Grund auch vor-teilhaft mit Tageslicht. Rot- und Goldtöne wür-den nicht mehr überbetont, insgesamt sei die Art der Farbwiedergabe für die meisten Expo-nate gut geeignet. So die Fachleute – und die Besucher? „Wir waren sehr gespannt auf Reak-tionen, aber – nichts! Es gab keinerlei Beschwer-den“, berichtet Allan Tyrrell, Chefingenieur der National Portrait Gallery: „Und glauben Sie mir, die Besucher beschweren sich sonst über alles Mögliche.“ Bleibt als letzte Frage: Sollten Museen jetzt in LED-Licht investieren? Natürlich werden die nächsten Jahre weitere Entwicklungsschritte bei der LED-Beleuchtung bringen. Aber die aktuell verfügbare Technik bietet ab sofort große Einsparungen bei Betriebs- und Wartungs-kosten, ohne Kompromisse bei Sicherheit und Qualiät der Beleuchtung einzugehen. In jedem Museum, wo man über eine Erneuerung seiner Beleuchtung nachdenkt, sollte deshalb ERCO LED-Technik in die Überlegungen einbezogen werden.

Londoner Top-Museen schalten um auf LED National Gallery, LondonArchitektur: Wilkins Building – William Wilkins (1778–1839), Sainsbury Wing – Robert Venturi & Denise Scott Brown, PhiladelphiaFotos: Rudi Meisel, Berlin

www.nationalgallery.org.uk

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LED und EffizienzDie Verbesserung der Effizienz von neuer gegen-über alter Strahlerbeleuchtung lässt sich über die erreichte Beleuchtungsstärke pro Watt ermitteln. Die National Gallery setzte bisher Eclipse Strahler für 100W Niedervolt-Halogen-lampen mit Floodreflektoren zur Beleuchtung der Kunstwerke ein. Durch die geringe Lichtaus-beute von 22lm/W erfolgte die Akzentbeleuch-tung mit 5lx/W. Die neuen Optec LED-Strahler mit Spherolitlinse erreichen bei fast gleichem Ausstrahlungswinkel eine Effizienz von 23lx/W. Dieser fast fünfmal höhere Wert resultiert aus der höheren Lichtausbeute der warmweißen LEDs von 62lm/W sowie der leistungsfähigen Spherolittechnologie. Hierbei ist der UV-Filter, der bei Niedervolt-Halogenlampen zum Schutz der Exponate notwendig ist, noch nicht berück-sichtigt: Er verschlechtert die Effizienz durch Transmissionsverluste um zusätzliche 8%.

Londoner Top-Museen schalten um auf LED

Die Lebensdauer der LED von 50.000 Stunden trägt neben der guten Lichtausbeute ebenfalls zur Wirtschaftlichkeit einer Lichtlösung bei: Für rund zwei Jahrzehn-te entfällt der Faktor Wartung für Leuchtmit-telwechsel mit entspre-chenden Kosten für Hub-steiger und Personal.

Vergleicht man warm-weiße LEDs mit Nieder-volt-Halogenlampen inklusive UV-Filter im Hinblick auf den relati-ven Schädigungsfaktor, erzielt die moderne LED-Lichttechnik auch eine Verbesserung beim Schutz der Kunstwerke.

Spherolitlinse floodLED 3200K, 14WLichtstrom 870lmLichtausbeute 62lm/WBeleuchtungsstärke 3m 326lxDurchmesser Lichtkegel 1.55m

Effizienz 23lx/W

FloodreflektorQT12-ax, 100WLichtstrom 2200lmLichtausbeute 22lm/WBeleuchtungsstärke 3m 754lx Durchmesser Lichtkegel 1.39m

Effizienz 5lx/W

Farbwiedergabe und LichtspektrumFarbwiedergabe und konservatorische Aspekte sind bei der Beleuchtung von Gemälden von zentraler Bedeutung. Da warmweiße LEDs mit Ra85 einen höheren Farbwiedergabeindex als tageslichtweiße LEDs mit Ra70 aufweisen, bevorzugt man für farbsensible Anwendungen wie in Museen die warmweißen LEDs.

Um Schädigungen wie Verblassen oder Aus-trocknen durch Beleuchtung zu vermeiden, sind drei Faktoren zu berücksichtigen: Das Lichtspektrum, die Beleuchtungsstärke auf dem Objekt sowie die Bestrahlungsdauer. Zur Bewertung von verschiedenen Leuchtmitteln sowie deren Kombination mit Schutzfiltern dient der relative Schädigungsfaktor. Dieser gibt das Verhältnis der schädigungswirksamen Bestrahlungsstärke zur Beleuchtungsstärke an. Kurzwellige Anteile fallen dabei stärker ins Gewicht, da sie energiereicher sind. Durch den höheren Blauanteil im Lichtspektrum der tageslichtweißen LEDs eignen diese sich nicht für empfindliche Exponate. Warmweiße LEDs haben hingegen sogar einen geringeren relativen Schädigungsfaktor als der bisherige Standard, die Niedervolt-Halogenlampen mit UV-Filter. Somit stellt LED-Beleuchtung in Warmweiß für Museen auch hinsichtlich der Schonung der Kunstwerke die heute optimale Lösung dar.

Niedervolt-Halogenlam-pen weisen sowohl ohne als auch mit UV-Schutz-filter einen höheren relati-ven Schädigungsfaktor als warmweiße LEDs. Aus kon-servatorischer wie auch aus energetischer Sicht ist daher eine Beleuchtung empfindlicher Gegenstän-de mit warmweißen LEDs

zu empfehlen. Tageslicht-weiße LEDs scheiden für die Beleuchtung in Muse-en aufgrund der schlech-ten Farbwiedergabe sowie des höheren relativen Schädigungsfaktors aus.

LED ww LED tw QT

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Paul James:Guten Morgen, meine Herren. Würden Sie bitte zuerst erzählen, warum und wann Sie in Ihren Galerien auf das Optec LED-System umgestiegen sind?

Steve Spencer:Vor ungefähr zwei Jahren. Allan Tyrrell woll-te mit mir über die Glühlampenbeleuchtung in der Galerie 13 in der National Portrait Gallery sprechen, weil die 4-Phasen-Strom-schienen veraltet waren. Zu diesem Zeitpunkt begannen wir, uns mit der LED-Lösung zu beschäftigen.

Allan Tyrrell:Wir haben immer viel Geld für die Reparatur der Leuchteninstallationen ausgegeben. Ich hatte mir bereits die LED-Technik angeschaut und dachte, jetzt ist es an der Zeit. Also haben wir das in einem kleinen Ausstellungs-raum getestet und das Ergebnis hat mich ermutigt, mein Ok zu geben. Allerdings war das ja zunächst nur ein kleiner Raum und es ergaben sich Fragen zur Farbwiedergabe und zu den Rotanteilen.

Dawson Carr:Uns hat dieses Experiment überzeugt. Wir hatten uns vorher viel zu sehr mit der The-orie beschäftigt, aber nachdem wir uns eure Anlage angeschaut haben, beschlossen wir, es auch zu versuchen.

Steve Vandyke:Wir haben vor ungefähr einem Jahr in der Galerie 62 im Sainsbury-Flügel angefangen. Danach kamen die Galerien 6, 7 und 8 im Wilkins-Gebäude dazu.

Dawson Carr:Das Ganze ging einher mit der Renovierung der Räume und dem Entfernen zweier Zwi-schendecken aus dem Jahr 1953, was den Raumeindruck enorm erweitert hat und wodurch viel mehr Tageslicht einfallen kann.Dass die LED-Technik bei uns so erfolgreich

ist, liegt auch an dem hohen Tageslichtanteil an der Beleuchtung. In der National Portrait Gallery gibt es generell wenig Tageslicht und der Anlass für einige der negativen Reaktio-nen Eurer Mitar beiter, Allan, war der Blau-stich des Lichts in den grünen Räumen. Bei uns fügte sich das LED-Licht besser ein.

Allan Tyrrell:Sechs Monate nach Raum 13 machten wir mit Raum 12 weiter. Erst kürzlich, im Novem-

ber 2010, haben wir Galerie 14 fertiggestellt. In all diesen Räumen gibt es wenig Tageslicht, aber die beiden Räume, denen wir uns als nächstes zuwenden – die Räume 11 und 4 – liegen nach Osten bzw. Westen und haben somit zwangsläufig mehr natürliches Licht.

Steve Vandyke:Wir statten momentan die Räume 5 und 10 neu aus. Die Arbeiten werden Ende März abgeschlossen sein. Danach fahren wir mit den Galerien 2, 4 und – hoffentlich auch noch – 12 fort.

Paul James:Wie erfolgreich war der Wechsel zu LED?

Dawson Carr:Die Leute, die ein Gespür haben für das, was wir tun und die wissen, wie die Ausstel-lungsstücke aussehen sollten und welche Art von Licht dafür geeignet ist, sind von der neuen Beleuchtungsart absolut begeistert. Entscheidend ist, die Konservatoren mit ins Boot zu holen, denn deren Farbempfinden ist wirklich feiner als unseres. Uns gefällt die LED-Beleuchtung, denn ihr etwas kühleres Licht ist näher am natürlichen Licht als das von Glühlampen.

Steve Vandyke:Dieser Effekt kommt besonders in den Räumen 6 und 8 zum Tragen.

Dawson Carr:Es gibt noch einen Faktor und der betrifft die Konservatoren und die Wissenschaftler. Die Tatsache, dass wir mit geringeren Lux-Wer-ten arbeiten können, bedeutet, dass weniger Strahlungsenergie auf die Exponate trifft. Ich weiß, das Messen der Lux-Werte ist eine recht simple Methode, aber sie ist nützlich.

Steve Spencer:Haben Sie eine bestimmte Menge an Lux pro Stunde für Ihre Gemälde festgelegt?

Steve Vandyke:Wir haben ein Limit von ungefähr 12 Kilolux pro Stunde für jedes Gemälde.

Steve Spencer:Das heißt also: Wenn Sie mit niedrigeren Lux-Werten arbeiten können, dann können sie die Bilder länger ausstellen.

Dawson Carr:Einfach ausgedrückt, ja. Es ist jedenfalls interessant, dass man die Lux-Werte in den Räumen viel höher schätzt, als sie tatsächlich sind.

Steve Spencer:Ja, genau. Es wirkt heller.

Dawson Carr:Die Lichtqualität ist irgendwie besser – fri-scher. Der Peak im blauen Bereich des Spek-trums beschäftigt unsere Wissenschaftler zwar, andererseits ist die Begeisterung über all die Vorteile groß. Hinzu kommt noch die Lebensdauer von 10 Jahren…

Steve Vandyke:Ich habe ausgerechnet, dass es etwa 10 bis 12 Jahre sind, wenn man von ca. 3.800 Betriebsstunden pro Jahr ausgeht.

Dawson Carr:Neben der hohen Lichtqualität gefällt uns die Möglichkeit der Lichtsteuerung am bes-ten. Genauer gesagt, die Möglichkeit, dass LEDs gedimmt werden können, ohne dass sich die Farbtemperatur ändert. Das passt hervorragend in unser Konzept, bei dem wir versuchen, das Tageslicht mit einzubinden.

Steve Vandyke:Unterschiedliche Exponate benötigen unter-schiedliche Lichtmengen. Mit dem alten Sys-

tem konnten wir nur auf 80% herunterdim-men, ohne die Lichttemperatur zu verändern. Jetzt können wir bis auf 20% dimmen. Das Tolle an der LED-Beleuchtung ist also die Beibehaltung der Lichtqualität, aber auch, dass es möglich ist, einzelne Exponate stärker zu beleuchten und mit der Lichtsteuerung von ERCO individuelle Szenen zu gestalten. So werden wir den Ansprüchen der Kuratoren und der Konservatoren gerecht und sparen gleichzeitig Energie!

Steve Vandyke:Im Laufe der Jahre haben wir immer ERCO Produkte verwendet, sodass die meisten Galerien bereits mit ERCO Stromschienen ausgestattet sind und die Umstellung auf LEDs mit wenigen Anpassungen erfolgen kann. Also wenig Aufwand für viel Gewinn, und vor allem: Eine zukunftssichere Lösung.

Steve Vandyke:Ich bin mit unserem CO2-Plan betraut wor-den und dieser sieht vor, dass wir in den kommenden 10 Jahren auf Projekte setzen, bei denen Kohlendioxid eingespart wird. Das beinhaltet auch die CO2-Steuer, welche ab 2012 erhoben wird.

Paul James:Können Sie uns etwas mehr über die CO2-Steuer erzählen, und in welchem Maße Sie davon betroffen sind?

Steve Vandyke:Es handelt sich um eine Steuer in Höhe von derzeit £12 für jede Tonne CO2, die von einem Unternehmen in Großbritannien pro-duziert wird. Die National Gallery wird also ca. £100,000 pro Jahr zahlen müssen. Dafür könnten wir einige Ausstellungen orga ni sie-ren. Es ist also umso wichtiger, dass wir mit Initiativen wie der Umstellung auf LED- Beleuchtung so viel Geld wie möglich sparen, ganz abgesehen von unserer Verpflichtung gegenüber dem Programm zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen CRC (Carbon Reduction Commitment Energy Efficiency Scheme). Die Energiesparmaßnahmen brin-gen uns zusätzlich Steuerersparnisse in sechs-stelliger Höhe! Die Zusammenarbeit mit ERCO trägt für uns entscheidend dazu bei.

Allan Tyrrell:In den zwei Jahren seit der Einführung der LEDs haben wir von den Besuchern nicht einen Kommentar über die Beleuchtung gehört – das ist doch eigentlich das größte Kompliment.

Dawson Carr:Stimmt, wir haben die Lichtstärke in diesen Räumen um 20% reduziert und ich finde, das sieht immer noch sehr gut aus.

Steve Spencer:Dann müssten die LED-Leuchten mit maxi-mal 10 Watt laufen!

Steve Vandyke:Wir experimentieren noch mit der LED-Beleuchtung und das ist ein Lernprozess. Wir müssen unsere Kuratoren, unsere kon-servatorische und auch die wissenschaftliche Abteilung davon überzeugen, dass dieser Weg der richtige ist. Die Leute erwärmen sich langsam dafür, wie Dawson schon bemerkte, aber wir können richtig glücklich sein, dass wir nun ein optimales Beleuchtungssystem haben. Das bedeutet nämlich, dass wir nicht nur mit der Leuchtenanzahl experimentieren können, sondern auch mit Lichtstärken.

Steve Spencer:Das heißt, Sie arbeiten schon mit weniger als den 150 Lux, mit denen ich am Anfang des Programms geplant habe?

Steve Vandyke:Ja, das stimmt. Früher hatten wir mehr Leuch ten pro Raum als heute. Ich bin beson-ders glücklich über die Energieeffizienz – die ist mir am wichtigsten. Ein ebenfalls sehr wichtiger Faktor ist natürlich die Lichtqua-lität.

Kunst beleuchten mit LED:Ein Expertengespräch

Moderiert und aufgezeichnet von Paul James, StockportFotos: Mike St. Maur Sheil, London

Wie bewährt sich ERCO LED-Licht in der Museumspraxis? Darüber sprach Paul James, Chefredakteur der englischen Fachzeitschrift ‘mondo*arc' mit Allan Tyrrell, Technischer Direktor der National Portrait Gallery, Daw-son Carr, Kurator für spanische und spätere italienische Malerei an der National Gallery, Steve Vandyke, Leiter Haustechnik der Nati-onal Gallery sowie den ERCO Lichtberatern Nigel Sylvester und Steve Spencer.

Nigel Sylvester:Das sind große Worte!

Allan Tyrrell:Ja, das bedeutet, dass das, was wir tun, angenommen wird, denn keiner hat sich beschwert. Glauben Sie mir, wir bekommen eine Menge Beschwerden über alles Mög-liche, wie den Zustand der Toiletten usw. Die Leute würden sich also auch über die Beleuchtung beschweren, wenn sie Ihnen nicht gefallen würde.

Paul James:Gibt es irgendetwas, das im Zusammenhang mit den LEDs nicht so gut funktioniert?

Dawson Carr:Das Einzige, was mir aufgefallen ist – LED-Licht unterstreicht dreidimensionale Objekte wie Skulpturen nicht so gut, zumindest wenn Floodlinsen verwendet werden. Ich weiß nicht, ob das an den 6 Lichtpunkten liegt, wo sonst nur einer ist, aber es nimmt etwas Plastizität aus den Skulpturen. Der dreidi-mensionale Charakter verschwimmt irgend-wie. Bei Gemälden andererseits mögen wir gerade diesen Effekt, da dadurch die Rahmen nicht so überbetont werden. Bei Glühlampen kann es passieren, dass einen der Goldrah men praktisch anspringt und das Bild erdrückt wird. LEDs dagegen unterstreichen die Ober-flächentextur des Bildes.

Nigel Sylvester:Hier sind wir bei der Frage, welche Aufga-be ich mit welchem Werkzeug löse. In den LED-Strahlern steuert eine spezielle Linse die Lichtverteilung. Ideal für ein perfektes Spiel von Licht und Schatten auf einer Skulp-tur wäre die Charakteristik „narrow spot". Heute gibt es schon eine gute Auswahl an LED-Charakteristiken, und es werden bald noch mehr verfügbar sein. Durch einfaches Auswechseln der Linse kann man mit einer Leuchte dann bis zu fünf unterschied liche Lichtverteilungen erzielen.

Allan Tyrrell:Bei uns in der Galerie sagen die Leute, dass sie im LED-Licht jetzt ganz neue Details erkennen können, wie etwa Quartzstücke im Marmor.

Nigel Sylvester:Ja, meiner Meinung nach ist die neue Beleuchtung besser als die Halogenbeleuch-

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tung, da jetzt die Bestandteile im Material der Skulpturen deutlicher sichtbar werden. Die Details werden lebendig.

Paul James:Kommt das von den unterschiedlichen Farb-temperaturen?

Steve Spencer:Es liegt eher an der unterschiedlichen Farb-zusammensetzung des Lichtstrahls. Glüh-lampen haben einen sehr hohen Rotanteil, während bei LEDs ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Blau- und Rotanteilen besteht. Es gibt zwar die Konzentration im blauen Bereich, die wir noch versuchen abzumildern, aber andererseits hat man nicht den intensiven Rotstich, der alle Objekte schmutzig und gelblich erscheinen lässt.

Dawson Carr:Eines der Probleme bei der Akzeptanz von LED-Licht ist, dass die Leute einfach daran

gewöhnt sind, dass Kunstwerke in warmes Strahlerlicht getaucht sind.

Steve Vandyke:Der Mensch mag keine Veränderungen.

Allan Tyrrell:Der größte Kritikpunkt, den ich gehört habe, betrifft den Farbwiedergabeindex – dass er nicht im 90er Bereich liegt, und dass die warmtonige Wirkung fehlt.

Nigel Sylvester:In Bezug auf den Farbwiedergabeindex müssen zwei Punkte in Betracht gezogen werden. Erstens, dass der Wert auf einem Datenblatt nicht unbedingt wiedergibt, was man in der Realität sieht und zweitens, dass er auf Kosten der Lichtausbeute geht. Wir möchten, dass Sie ein leistungsfähiges Pro-dukt bekommen, dass bei guter Farbwieder-gabe sehr gute Beleuchtungsstärken auf den Exponaten erzeugt. Wenn Sie versuchen, die Farbwiedergabe weiter zu steigern, reduzie-ren Sie zwangsläufig die Lichtausbeute.

Steve Vandyke:Natürlich ist die Farbwiedergabe wichtig, aber sie ist immer nur so gut wie Ihre Augen. Es geht um die menschliche Wahrnehmung. Können Sie erkennen, ob eine LED-Leuchte einen Farbwiedergabeindex von 88 oder von 95 hat? Ich denke, nicht.

Steve Spencer:Tauschen Sie derzeit nicht sogar bei jeder neuen Ausstellung alle Ihre Glühlampen aus?

Dawson Carr:Bei einer Sonderausstellung können wir kei-ne durchgebrannten Lampen gebrauchen, also werden sie einfach jedes Mal gewechselt.

Steve Spencer:Das ist eine Riesenverschwendung!

noch etwas Kopfzerbrechen darüber, wie flüchtige Blautöne langfristig dadurch beein-flusst werden. Wir nehmen aber an, dass Sie dies noch ausgleichen werden.

Nigel Sylvester:Das von einer LED emittierte Licht liegt im blauen Spektralbereich und es wird eine Phosphorbeschichtung aufgebracht. Eine LED mit besserer Farbwiedergabe benötigt also erheblich mehr Beschichtungen, was die Lichtausbeute beeinträchtigt.

Steve Spencer:Und es heißt außerdem, dass mein Lichtkegel weniger gut gerichtet ist. Die unterschiedli-chen Arten von Lichtverteilungen sind ja eine Spezialiät von ERCO. Wenn man aber zu viele Beschichtungen hat, dann erzielt man nur noch Lichtbrei. Damit kann man nichts Vernünftiges, wie etwa Details an Skulpturen hervorheben, mehr anfangen. Wenn wir den blauen Farbanteil zugunsten des roten noch etwas verringern und die Farbwiedergabe etwas verbessert wird, dann können wir das Thema, denke ich, abschließen.

Dawson Carr:Ein weiterer Vorteil ist die geringe Größe und die Reduzierung von visuellen Störungen im Deckenbild, besonders in den kleinen Gale-rieräumen.

Steve Spencer:Das neue Logotec LED Programm hat sogar ein noch schlankeres Erscheinungsbild, denn wir entwickeln unsere eigenen Platinen und Betriebsgeräte, die kein separates Gehäuse benötigen.

Nigel Sylvester:Logotec LED ist die erste Produktfamilie, die ERCO ausschließlich auf der Basis von LEDs entwickelt hat, wogegen Optec vor seiner Umstellung auf LEDs auf konventioneller Technik beruhte. Beim Dimmen an Strom-schienen in Phasenabschnitttechnik können

Dawson Carr:Stimmt, die große Mehrheit der Leute wird den Unterschied nicht sehen. Uns hat schlicht und einfach die Lichtqualität überzeugt, die in Raum 13 wahrnehmbar war.

Paul James:Ein anderes Thema ist die Frage, was die Leute unter Farbwiedergabe verstehen. Tat-sächlich denken sie dabei oft an die Farbwir-kung, wie zum Beispiel bei unterschiedlichen Farbtemperaturen.

Steve Vandyke:Genau. LEDs sind nicht mit Glühlampen ver-gleichbar. Es ist also fraglich, ob man hier den Farbwiedergabeindex als Messwert für die Qualität ansetzen sollte.

Nigel Sylvester:Ich denke, die LED-Beleuchtung stellt eine bedeutende Wende dar und Galerien wie Ihre sind die Vorreiter dieser Veränderungen. Wir sind so sehr an warmes Licht gewöhnt, aber das kühlere Licht der LEDs gibt das Tages-licht besser wieder und das bietet nun mal die optimalen Bedingungen für das Betrach-ten von Gemälden.

Steve Vandyke:Tatsächlich ist es so: Wenn man von einer Galerie mit Glühlampen-Beleuchtung in eine mit LED-Beleuchtung kommt, dann hat man den Eindruck die „LED-Galerie“ sei heller. Das ist aber nicht der Fall – es ist nur das, was wir wahrnehmen. Das bedeutet, man kann die LED-Beleuchtung sogar noch her-unterdimmen, um die gleichen gefühlten Beleuchtungsstärken zu erzielen und so spart man noch mehr Energie.

Allan Tyrrell:Ich kann außerdem bei der Klimaanlage spa-ren, denn die Räume heizen sich weniger auf. Ich habe sogar unsere Kühlleistung verrin-gert, da die elektrische Last so enorm gesun-ken ist.

Steve Vandyke:LEDs sind außerdem gut für unser Budget, da wir keine Leuchtmittel austauschen müssen.

Allan Tyrrell:Oh ja, wenn wir 2 Etagen mit LEDs ausstatten könnten, was mein Ziel ist, könnte ich unse-ren Wartungsaufwand enorm reduzieren, weil wir dann das Serviceunternehmen nicht so oft in Anspruch nehmen müssten.

den Glühlampen etwa 50 % der Lichtleistung durch die UV-Filter und Linsen verlieren.

Steve Spencer:Die thermischen Tests, die die National Portrait Gallery durchgeführt hat, waren erstaunlich...

Allan Tyrrell:Ja, wir haben eine Wärmebildkamera einge-setzt und festgestellt, dass die Wärmestrah-lung der Halogenleuchten zwischen 300°C und 350°C lag, während die der LEDs 30°C betrug. Mit anderen Worten: 10mal weniger Wärmeentwicklung.

Steve Vandyke:An dieser Stelle kommen dann die Vorteile durch die Reduzierung unserer Klimatisie-rungslast zum Tragen.

Paul James:Also sind Sie zuversichtlich, dass die LED-Beleuchtung für Museen zum Standard wird?

Dawson Carr:Ich frage unsere Wissenschaftler ständig, ob die Möglichkeit bestehe, dass wir in 20 Jah-ren den Tag, an dem wir LEDs eingesetzt haben, vielleicht bereuen werden. Aufgrund der vorliegenden Daten denken sie aber nicht, dass sich diese Befürchtung in Zukunft bestätigen wird. Der Peak im blauen Bereich des Spektrums bereitet den Konser vatoren

Steve Vandyke:Glühlampen haben eine Lebensdauer von 2.000 bis 3.000 Stunden, LEDs halten bis zu 50.000 Stunden – das macht also einen enormen Unterschied für uns aus.

Nigel Sylvester:Hinzu kommt: Nach 50.000 Stunden ver-ringert sich lediglich die Leistung der LEDs auf 70% und da dieser Rückgang langsam erfolgt, merkt man es nicht einmal.

Allan Tyrrell:Wird es aber nicht eventuell problematisch, dass in dieser Zeitspanne von – sagen wir – 12 Jahren von ERCO neue, hellere LEDs ent-wickelt werden und wir diese dann zu den Mark-1-Versionen, die wir schon haben, hinzukaufen müssen?

Steve Spencer:Auch wenn LEDs selbst noch leistungsfähi-ger werden, die Entwicklung und Auslegung der Leuchten richtet sich nach den Bedürf-nissen der Anwender. Wahrscheinlich wer-den zukünf tige Leuchten also bei gleichen Lumenpaketen weniger Strom verbrauchen, sodass die Wattzahl von 12W auf – sagen wir – 10W sinken wird. Aber dass sollte nicht problematisch für Sie sein.

Steve Vandyke:Ein weiterer Punkt ist der nicht vorhandene UV-Anteil bei LEDs, sodass keine Filter nötig sind. Wir haben ausgerechnet, dass wir bei

Die Teilnehmer des Exper-tengesprächs (von links nach rechts): Allan Tyrrell, Technischer Direktor der National Portrait Gallery, Dawson Carr, Kurator für spanische und spätere italienische Malerei an der National Gallery, Steve Vandyke, Leiter Haustech-nik der National Gallery, Nigel Sylvester, ERCO, Paul James, Chefredakteur der Zeitschrift mondo*arc und Steve Spencer, ERCO.

die Logotec LED Strahler beispielsweise auf 60% gesetzt werden. In der Vergangenheit war das externe Dimmen nicht möglich, aber jetzt, mit der neuen Elektronik, kann man jeden Strahler individuell einpegeln und dann die ganze Anlage dimmen.

Dawson Carr:Das klingt gut! Ich glaube, das sollten wir uns als Nächstes vornehmen...!

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ERCO Kernkompetenz Optoelektronik

OptikElektronikInformatik

Der Durchbruch der LED-Technik, den die Archi-tekturbeleuchtung zur Zeit erlebt, stellt wohl die größte Umwälzung in der Lichttechnik seit Jahrzehnten dar – vergleichbar mit dem Über-gang von der analogen Schallplatte zur digita-len Musik auf CD und Speicherchip oder von der analogen zur digitalen Fotografie. Planer und Nutzer von Lichtanlagen erwarten von den Herstellern neue Antworten, um das Potential der LED-Technologie ausschöpfen zu können. In der Optoelektronik überschneiden sich Ele-mente der Optik mit Elektronik und Informatik, also Software. Wie zuvor in der Lichttechnik sieht ERCO heute auf dem Feld der Optoelek-tronik eine Kernkompetenz und einen Entwick-lungsschwerpunkt. Der Begriff „tune the light“ bündelt diese Kompetenzen bei der Licht-erzeugung, Lichtlenkung und Lichtsteuerung.

OptikUnabhängig davon, wie in einer Leuchte das Licht erzeugt wird: Ihre optischen Elemente entscheiden darüber, wie effizient, exakt und blendfrei sie eine erwünschte Lichtstärkevertei-lung im Raum erzeugt und sich damit als Instru-ment der Lichtplanung qualifiziert. Während bei konventionellen Lampen die Reflektortech-nik im Vordergrund stand, sind LEDs optimal für Linsenoptiken geeignet, da sie prinzipbedingt ihr Licht bereits nach vorne gerichtet abgeben. In den Labors von ERCO entstehen LED-Optiken, die den grundsätzlichen Effizienzvorsprung von projiziertem Licht gegenüber reflektiertem Licht auch praktisch nutzbar machen. Insbesondere für Akzentlicht und vertikale Beleuchtung erweist sich die patentierte Spherolitlinsen-Technik als ideales System, um eine große Vielfalt gewohnter und neuer Abstrahlcha rak-teristiken sehr effizient zu erzeugen.

SpherolitlinsenDas Prinzip der Lichtlen-kung mit Kollimatoren und Spherolitlinsen hat sich bei ERCO hinsichtlich der Effizienz und der Licht qualiät so bewährt, dass es in einer Vielzahl von Produkten für den Innen- und Außenraum angewendet wird. Bei Spherolitlinsen wird eine große Linsenfläche in individuelle, dreidimen-

LichtlenkungEine LED-Strahleroptik von ERCO besteht aus drei Komponenten: Einer Primäroptik, die das LED-Bauelement mitbringt, dem Kollimator als Sekun-däroptik zur parallelen Ausrichtung des Lichts sowie der Sphe rolitlinsen als Tertiär optik zur Kon-trolle der Lichtstärkever-teilung.

EntwicklungTechnische Innovationen wie die LED-Strahler mit Spherolitlinsen müssen sich nicht nur messtech-nisch gegenüber her-kömmlichen Leuchten behaupten. Entscheidend bei der Beurteilung der Lichtqualität ist das geübte Auge erfahrener Praktiker.

sional gewölbte Einzel-flächen zerlegt, die das Licht durch Brechung steuern. Die computerbe-rechnete Ausformung der Spheroliten bestimmt die Abstrahlcharakteristik der Leuchte.

ElektronikLEDs, die Lichtquellen der Zukunft, sind selbst elek-tronische Bauteile – und benötigen, wie auch die aktuellen konventionellen Lampentypen, Elektronik in Form von Betriebsgerä-ten. Die Entwicklung von elektronischen Modulen im eigenen Hause gibt ERCO Freiheit bei der Gestaltung von Form und Funktion innovativer Lichtwerkzeuge.

OptikAuf ihre jeweiligen Ein-satzgebiete spezialisierte Lichtwerkzeuge sind der Schlüssel für faszinieren-de Lichtkonzepte in der Architektur. ERCO ent-wickelt und produziert optische Elemente, die sowohl das Licht von LEDs wie auch von herkömm-lichen Lichtquellen effi-zient und präzise formen und somit plan- und nutzbar machen.

InformatikDie informatorische Vernetzung auf Software-Ebene macht aus einzel-nen Leuchten ein intel-ligentes Lichtnetzwerk. Erst mit der Hard- und Software einer digitalen Lichtsteueranlage wie Light System DALI lässt sich das Energiesparpo-tential der LED-Techno-logie voll ausschöpfen, und erst die Abbildung

WerkzeugbauOptische Elemente aus Polymer-Werkstoffen erfordern beim Formen-bau ein extremes Maß an Fachwissen, Erfahrung und Präzision. ERCO verfügt über einen eige-nen Werkzeugbau auf dem neuesten Stand der Technik, der die Ideen der Konstrukteure fertigungs-gerecht umsetzt.

Polymer-SpritzgussModernste Spritzguss-maschinen, qualifizierte Mitarbeiter, hochwertige Rohstoffe sowie sorgfäl-tige Kontrollen tragen zur perfekten Qualität der Kollimatoren und Sphero-litlinsen bei.

als Bedienelement in der Software Light Studio macht die Entwicklung multifunktionaler Leuch-ten komplett.

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ERCO Lichtbericht 92 1918 ERCO Lichtbericht 92

ElektronikMit der LED, selbst ein Bauelement der Halblei-ter-Elektronik, rückt endgültig die Elektronik in den Fokus beim Bau von Leuchten. Durch eine Kombination von gängigen Standardkompo-nenten bei Betriebsgeräten und LED-Modulen lassen sich auch lediglich Standardlösungen erreichen. Für herausragende Produkte hin-sichtlich Design, Funktion und Lichtqualität ist dagegen der Aufbau eigener Kompetenz im Bereich der Elektronik unerlässlich. Seit vielen Jahren entwickelt ERCO bereits elektronische Komponenten zur Lichtsteuerung. Auf dieser Erfahrung basiert die Entwicklung von eigenen LED-Modulen sowie Betriebsgeräten. Das gewähr leistet die optimale Abstimmung aller Komponenten und weit überdurchschnittliche Produkteigenschaften.

InformatikBewusst bezeichnet sich ERCO als Hersteller von Hard- und Software für die Architekturbeleuch-tung. Einerseits stellt das immaterielle Produkt „Licht" sozusagen die „Software" der Architek-turbeleuchtung dar, andererseits gewinnen aber auch Software-Werkzeuge im gesamten Pro-duktentwicklungs- und Lichtplanungsprozess an Bedeutung. Der Einsatz hochspezialisierter CAD-Software macht viele der innovativen Lösungen bei LED-Optiken überhaupt erst möglich. ERCO Programmierer und Software-Entwickler schreiben die Firmware für digitale Controller in Betriebsgeräten und Lichtsteue-rungskomponenten ebenso wie die PC-Soft-ware Light Studio oder die Benutzeroberfläche des Light Changer+. Sie erstellen Daten-Plugins für Planungssoftware wie DIALux und program-mieren Web-Anwendungen für den ERCO Light Scout auf www.erco.com.

ERCO Kernkompetenz Optoelektronik

CAD WerkzeugeIn den lichttechnischen Labors helfen hochspezi-alisierte Software-Tools den ERCO Lichttechnikern bei der Entwicklung inno-vativer Lösungen zur Lichtlenkung. Mit aufwen-digen Computersimula-tionen brachten sie das Prinzip der Spherolitlin-sen zur Serienreife.

LED-ModuleDie LED-Halbleiterele-mente selbst beschafft ERCO von führenden Anbietern des Weltmarkts. Aber bereits die Gestal-tung der Leiterplatten für LED-Module entscheidet über die weiteren Mög lich-keiten bei Lichtlen kung, Montage und Thermo-management. Daher ent-wickelt ERCO diese Leiter-platten nach modularen

ThermomanagementElektronische Bauteile – ob LED-Modul oder Betriebsgerät – benötigen für zuverlässigen Betrieb definierte Umgebungs-bedingungen. Konstruk-tive Maßnahmen des Thermomanagements in den Gehäusen sorgen dafür, dass die Elektronik in ERCO Leuchten unter optimalen Betriebsbedin-gungen arbeitet.

BetriebsgeräteBetriebsgeräte und Steue-rungs-Hardware selbst zu entwickeln, bedeutet für ERCO mehr Freiheit bei der Gestaltung von Form und Funktion innovativer Lichtwerkzeuge und weni-ger Abhängigkeit von Zulieferern.

EMVUntersuchungen zur elek-tromagnetischen Verträg-lichkeit (EMV) im ERCO Prüflabor stellen sicher, dass elektronische Kom-ponenten von Leuchten weder andere Kompo nen-ten noch Geräte im Umfeld durch elektromag netische Strahlung über ein nor-miertes Maß hinaus beeinflussen.

Light StudioDie benutzerfreundliche PC-Software Light Studio ist integraler Bestandteil der Lichtsteuerung Light System DALI. Sie ermög-licht die komfortable Konfiguration von Light System DALI Anlagen und das interaktive Anlegen von Lichtszenen.

www.erco.comVernetzte Software prägt die Welt der Architektur-beleuchtung – von der Produktentwicklung über die Lichtplanung bis zur Kommunikation via Internet.

FirmwareZunehmend enthalten Betriebsgeräte von Leuch-ten und Lichtsteuerungs-Komponenten eigene Mikroprozessoren, um durch entsprechende Pro-gramme, die sogenannte Firmware, innovative Funktionen zu realisieren. Deshalb gehören bei ERCO auch Programmierer zu den Entwicklungsteams.

Prinzi pien selbst und lässt sie bei erfahrenen Quali-tätsproduzenten fertigen.

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ERCO Lichtbericht 92 2120 ERCO Lichtbericht 92

30° 30°

60° 60°

2000 cd

h (m)

1/3 h

1/3 h

h (m)

E (lx)

D (m)

Fokus Doppelfokus

LED-Lichttechnik in der lx/W-AnalyseSinnvoll lässt sich die Effizienz spe-zifischer Leuchten nur in Verbin-dung mit ihrem Anwendungszweck betrachten. Kriterium für Akzent-licht ist die Beleuchtungsstärke auf der Zielfläche; bei Wandflutung und im Raster angeordneter, hori-zontaler Allgemeinbeleuchtung kommt die Gleichmäßigkeit hinzu. Die errechneten oder gemessenen lx/W-Werte sind keine absoluten Werte, sondern gelten nur für Leuchten mit ähnlicher Abstrahl-charakteristik in einer definierten Raumsituation. Dann erlauben sie den direkten Vergleich zwischen unterschiedlichen Technologien der Lichterzeugung und Lichtlen-kung.

Für den Vergleich von LED-Strah-lern mit Strahlern für HIT-Lampen werden zwei Strahler mit der Cha-rakteristik spot gewählt. Der Pro-duktdokumentation, zum Beispiel aus den entsprechenden Tabellen im ERCO Katalog, lassen sich Beleuchtungsstärken und Licht ke-geldurchmesser abhängig von der Distanz entnehmen. Für eine gege-bene Beleuchtungsdistanz lassen sich die Strahler jetzt mit ihren lx/W-Werten vergleichen.

Bei der Wandflutung ist die mittlere Beleuchtungsstärke auf der Wand bei guter Gleichmäßig-keit von Interesse. Voraussetzung für einen aussagefähigen Vergleich ist eine regelmäßige Leuchtenan-ordnung. Aus der Produktdokumen-tation werden die Werte für eine 3m hohe Wand bei einem Wand- und Leuchtenabstand von 1m herangezogen und der lx/W-Wert gebildet. Der Vergleich auf grund der dokumentierten Produktdaten lässt sich durch Simulation (DIA-Lux) oder Messung im Mock-Up nachvollziehen und belegt die prinzipbedingten Vorteile des proji-zierten LED-Lichts gegenüber dem reflektierten Licht herkömmlicher Leuchten.

Thomas Schielke

LED-Leuchten messen und bewertenGerade in Phasen des technischen Umbruchs ist der Wunsch nach griffigen Messwerten zur Gegen-überstellung von Produkten oder Technologien verständlich. Ande-rerseits stellen neue Technologien etablierte Messwerte und -verfah-ren infrage und erfordern neue Herangehensweisen. Dies lässt sich auch auf Leuchten mit LEDs beziehen: Hier führen weiterent-wickelte LED-Module oder besseres Wärmemanagement zu höherem Lichtstrom bei gleicher Leistungs-aufnahme. Weiter beeinflussen Wirkungsgrad und Präzision der optischen Systeme die Gesamteffi-zienz stark. Daher empfiehlt sich eine Betrachtung, die neben den allgemeinen lichttechnischen Angaben die Lichtwirkung im Raum in Bezug zur Leistungsaufnahme setzt.

Der Lichtstrom dokumentiert die abgegebene Strahlungsleistung. In Relation zu aufgewendeter elektrischer Leistung ergibt sich die Lichtausbeute (lm/W). Diese Größe erlaubt es, die Effizienz von Leucht-mitteln zu vergleichen.

Als Vergleichskriterium für die Lichttechnik von Leuchten dient oft der Leuchtenbetriebswirkungs-grad (LOR, von engl.: Light Output Ratio). Ein hoher LOR lässt jedoch nur bedingt einen Rückschluss auf die Eignung einer Leuchte zu, da er weder den Sehkomfort noch die Frage berücksichtigt, wie effektiv eine Leuchte ihr Licht auf die Ziel-fläche lenkt. Er beschreibt lediglich, welcher Anteil des Lampenlicht-stroms die Lichtaustrittsöffnung der Leuchte verlässt. So besitzt beispielsweise eine Armatur mit freistrahlender Lampe zwar einen extrem hohen LOR, führt aber zu indiskutabler Blendung. Ein Ansatz, um den Sehkomfort beispielsweise bei Downlights zu quantifizieren, ist das UGR Verfahren (Unified Glare Rating).

Um Leuchten gleicher Charak-te ristik bei einer spezifischen Beleuchtungsanwendung zu ver-gleichen, lässt sich die Beleuch-tungsstärke auf der Zielfläche in

Leuchtmittel

Leuchte

Anwendung

47812.000Abblendwinkel: 40°

LOR 0.70UGR 16.055° < 200 cd/m2

Spherolitlinse spotLED 5500K, 14WLichtstrom 1080lmLichtausbeute 77lm/WBeleuchtungsstärke 3m 1025lxDurchmesser Lichtkegel 0.84m

Effizienz 73lx/W

Spherolitreflektor spotHIT, 20WLichtstrom 1650lmLichtausbeute 83lm/WBeleuchtungsstärke 3m 1088lxDurchmesser Lichtkegel 0.79m

Effizienz 54lx/W

Linsenwandfluter LEDLED 5500K, 14WLichtstrom 1080lmLichtausbeute 77lm/WBeleuchtungsstärke 227lx

Effizienz 16lx/W

Linsenwandfluter mit Reflektor HIT, 20WLichtstrom 1650lmLichtausbeute 83lm/WBeleuchtungsstärke 142lx

Effizienz 7lx/W

Mittlere Beleuchtungsstärken En (lx)Schwenkwinkel 35°Wandhöhe (m) 3.00Wandabstand (m) 1.00 1.25 1.50Leuchtenabstand (m) 1.00 1.25 1.50Beleuchtungs- 227 154 108stärke En (lx)

h(m) E(lx) D(m) 16°1 9226 0.282 2307 0.563 1025 0.844 577 1.125 369 1.41

AkzentbeleuchtungAus der höheren Effizienz von Transmission bei Linsen im Vergleich zur Reflexion bei Reflektoren resultiert der bessere Wir-kungsgrad der LED-Strah-ler mit Spherolitlinse.

WandflutungIm Beispiel ergibt sich für LED-Wandfluter mit Sphe-rolitlinse ein mehr als doppelt so hoher lx/W-Wert als bei der HIT-Vari an te, die mittlere Beleuch tungs stärke der LED-Lösung ist höher trotz nominell geringe-rem Lichtstrom des LED-Moduls.

Drei Aspekte bestimmen im Wesentlichen die Effi-zienz von Beleuchtung: Quantitativ betrachtet, die Lichtausbeute des Leuchtmittels sowie der Leuchten-Betriebswir-kungsgrad, aber auch die qualitative Frage, wie effektiv eine Leuchte ihre Beleuchtungsaufgabe erfüllt.

AllgemeinbeleuchtungBei Downlights signali siert ein höherer LOR Wert einen besseren Betriebs-wirkungsgrad. Ein nie dri-gerer UGR Wert bedeutet weniger Blendung. Leuch-ten mit einem Abblend-winkel von 40° haben grundsätzlich einen besse-ren UGR Wert als Leuch-ten mit 30°.

Bezug zur elektrischen Leistungs-aufnahme setzen und in lx/W quantifizieren. So kann man die Effizienz und die Effektivität von Leuchten mit unterschiedlichen Leuchtmitteln vergleichen – zum Beispiel, um zu prüfen, welcher Wandfluter wirtschaftlicher ist.

Thomas Schielke

AkzentbeleuchtungSinnvolle Vergleiche lassen sich zwischen Strahlern nur vornehmen, wenn der Ausstrahlungswinkel gleich ist. Bei einem engeren Lichtkegel kon-zentriert sich der Licht-strom auf einer kleineren Fläche und führt zu einer höheren Beleuchtungs-stärke.

Die Tabellen im Katalog bilden die Beleuchtungs-stärke E(lx) und den resultierenden Lichtkegel-durchmesser D(m) in Abhängigkeit von der Entfernung h(m) ab. Die Beleuchtungstärken sind im Zentrum des Lichtke-gels gültig.

WandflutungWichtig für eine Gegen-überstellung von Wand-flutern sind gleiche Mon-tagevoraussetzungen, also gleiche Wand- und Leuchten abstände.

Die tabellarischen Katalog-angaben für Wandfluter geben sinnvolle Wand-/Leuchtenabstände in Abhängigkeit vom Licht-strom an.

Die höhere Effizienz von Transmission bei Linsen führt bei LED-Leuchten mit Spherolitlinsen zu einem besseren Wirkungsgrad als durch Reflexion bei Reflektorsytemen. ERCO Spherolitlinsen bestehen aus optischem Polymer mit einer speziellen Ober-flächenstruktur (im Bild: Spherolitlinse wallwash).

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ERCO Lichtbericht 92 2322 ERCO Lichtbericht 92

Die Sieben-Schwaben-Apotheke in dem Städt-chen Laupheim bei Ulm ist keine Apotheke wie jede andere. Gegründet 1872, wurde sie zur Keimzelle eines pharmazeutischen Unterneh-mens von Weltruf, der heutigen Rentschler Biotechnologie GmbH. Bis heute ist sie im Besitz der Familie Rentschler – und dass sich damit auch ein hoher Anspruch an Gestaltung und Ästhetik verbindet, wird verständlich, wenn man den langjährigen Chef des Familienunter-nehmens, Dr. Friedrich E. Rentschler, auch als Kunstsammler kennenlernt: In einer privaten Galerie in Ulm präsentiert er, beleuchtet von ERCO, seine FER Collection mit bedeutenden Werken zeitgenössischer Künstler.

Eine Umgestaltung der Apotheke mit klarem, modernem Mobiliar lag noch nicht lange zurück, jedoch erwies sich die dabei installierte Beleuch-tung mit einer farbig hinterleuchteten Spann-decke als wartungsintensiv und entwickelte im Betrieb zu viel Abwärme. ERCO unterstützte die Planer im Rahmen eines korrigierenden Umbaus bei der Entwicklung eines Lichtkonzepts mit

neuester LED- und Steuerungstechnik. Die Emp-fehlung war ein Hybrid-Konzept aus LED-Licht sowohl für die Allgemeinbeleuchtung als auch für Farbeffekte sowie Hochdrucklampenlicht zur wirtschaftlichen Akzentbeleuchtung und Wandflutung – ganz im Sinne des effizienten Sehkomforts. Light System DALI steuert die gesamte Anlage, die deckenintegrierten Leuch-ten stammen aus dem Quintessence System. So entstand eine Beleuchtungsanlage aus einem Guss, deren Hard- und Softwarekomponenten reibungslos zusammenarbeiten: Tagsüber mit wahrnehmungsgerechtem, blendfreiem und attraktivem Licht für Kunden, Angestellte und zur Warenpräsentation; abends macht die intensiv farbige, dynamische Lichtinszenierung von Rückwand und Offizin die Apotheke zum Blickfang.

LED-Licht für Verkaufsräume:Sieben-Schwaben-Apotheke, Laupheim

QuintessenceDas Deckeneinbauleuch-ten-System von ERCO umfasst Lichtwerkzeuge mit vielfältigsten Licht-verteilungen und einer breiten Auswahl an Leucht mitteln. Größen, Formen und Einbaudetails bilden einen variantenrei-chen Baukasten, mit dem sich integrierte Lichtkon-zepte rationell umsetzen lassen.

Das Lichtkonzept kombi-niert Lichtwerkzeuge mit LED und mit Halogen-Metalldampflampen: Zur vertikalen Allgemeinbe-leuchtung dienen LED-Downlights in Warmweiß mit Varychrome-Fuge. Einbaustrahler mit 35W Hochdrucklampen setzen kontrastreiche Akzente. Die für die Raumwahrneh-mung so wichtige verti-kale Beleuchtung teilen

Architekt: Braunger Wörtz Architekten, Ulm; Projekt-Team Rentschler Biotechnologie GmbH, LaupheimLichtplanung: Braunger Wörtz Architekten, UlmElektroinstallation: Endlichhofer, AchstettenFotos: Markus Dlouhy, München

www.7-schwaben-apotheke.de

sich Wandfluter für Hoch-drucklampen zur neu tra-len Beleuchtung am Tage mit 4-Kanal-Varychrome Wandflutern in LED-Tech-nik für die farbigen Licht-szenen in den Abendstun-den. Alle Komponenten sind direkt oder über Schaltaktoren mit der Light System DALI Anlage verknüpft.

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ERCO Lichtbericht 92 2524 ERCO Lichtbericht 92

Natürlich bietet ein Landhaus wie dieses auf einem wunderschönen, parkartigen Grundstück im schwedischen Küstenstädtchen Kalmar besonders reizvolle Möglichkeiten zum Einsatz von Lichtwerkzeugen aus dem ERCO Außen-raumleuchten-Programm. Eine Reihe von Grün-den spricht allerdings ganz grundsätzlich dafür, bei der Gestaltung von Außenanlagen, Gärten und Landschaft LED-Leuchten einzusetzen, unabhängig von der Größe des Projekts – und gerade auch für private Bauherren. Zunächst ist das Temperaturverhalten der LED selbst ein Argument, denn im Unterschied zum Beispiel zu Leuchtstofflampen nimmt der Lichtstrom von LEDs bei tiefen Temperaturen, wie sie nachts im Außenraum oft herrschen, nicht ab. Im Gegenteil, eine kühle Umgebung wirkt sich zusätzlich positiv auf die ohnehin schon lange Lebensdauer der LED aus. Womit ein weiterer gewichtiger Vorteil genannt wäre: Die enorme Lebensdauer von circa 50.000 Betriebsstunden macht Lampenwechsel hinfällig. Gepaart mit den Energiekosteneinsparungen durch die hohe Effizienz der LED-Leuchten kann sich die höhere Anfangsinvestition in zukunftssichere Technik so wieder amortisieren. Ein häufiger Wunsch im Privatbereich ist es, Außenleuchten mit Sensoren wie Zeitschaltern, Dämmerungsschal-tern oder Bewegungsmeldern zu verknüpfen. Auch hier glänzt die LED mit ihrer optimalen Schaltbarkeit bei sofortigem, vollem Lichtstrom. Leistungsfähige ERCO Lichttechnik stellt sicher, dass LED-Leuchten in ihrer Lichtqualität und ihren gestalterischen Anwendungsmöglichkei-ten nicht von herkömmlichen Lichtquellen zu unterscheiden sind – oder sogar, zum Beispiel bei dem Axis Walklight, auch alternativlose Lösungen bieten.

LED-Licht für Garten und Landschaft:Privathaus, Kalmar (Schweden)

Auf dem weitläufigen Grundstück kommen noch weitere ERCO Außen raum-leuchten zum Einsatz: Zum Beispiel Tesis Boden-einbauleuchten zur Ins-zenierung von Gehölzen sowie Beamer Scheinwer-fer an Masten, um Fahr-wege oder Spielge räte zu beleuchten.

Der Kontrast der Licht-far ben wird bewusst ein ge setzt: Die Zylinder Fassa denleuch ten mit Halogen-Niedervoltlam-pen betonen das natur-farbene Holz der Fassade. Die Midipoll LED-Poller-leuchten in Tageslicht-weiß setzen das Umfeld vom Gebäude ab und bie-ten außerdem eine noch höhere Energieeffizienz als in Warmweiß.

Sicherheit auf Stufen und Wegen: Mit Axis Walklight und Midipoll kommen im Umfeld des Landhauses zwei Arten von LED-Licht-werkzeugen zum Einsatz. Axis Walklight dient als Stufenleuchte zur blend-freien und energieeffi-zienten Beleuchtung von Treppen und Stufen. Der Einsatz von Midipoll bie-tet sich überall dort an, wo nicht nur Flächen oder Wege effektiv beleuchtet werden sollen, sondern auch die Poller selbst als raumgliedernde Objekte dienen.

Im harten skandinavi-schen Winter strahlt das innen und außen sorgfäl-tig beleuchtete Landhaus Wärme und Zuflucht aus. Die Fassadenbeleuchtung mit Zylinder Fassaden-leuchten betont mit ihrem Streiflicht das traditio-nelle Baumaterial Holz, markiert den Eingang und schafft eine beleuchtete Übergangszone in der Peripherie des Hauses:

Ein Kunstgriff, um die Reflexe in den Panorama-scheiben des ebenerdigen Wohnraumes zu mildern und auch nachts den Blick nach außen zu ermögli-chen.

Lichtplanung: Input Interior, VäxjöLandschaftsarchitektur: Sweco, Anna Svensson, Växjö

Fotos: Tomas Södergren, Stockholm

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Die Fassade ist die Visitenkarte eines Hotels. Ob historisch oder modern gestaltet: Sie gibt dem Betreiber die Möglichkeit, Image und Stil seines Hauses auszudrücken. Gerade in den heutigen Großstädten, wo das Leben rund um die Uhr pulsiert, schaffen beleuchtete Fassaden auch nachts ein beeindruckendes Bild. Das jüngst renovierte "Intercontinental Paris Avenue Mar-ceau" bezeichnet sich als 5-Sterne-Boutique-hotel. Es liegt in einem vornehmen Viertel von Paris nahe dem Arc de Triomphe und besitzt die attraktive historische Fassade eines Stadthauses aus dem 19. Jahrhundert. Zusammen mit ERCO Paris entwickelte die Hotelleitung ein sensibles und dennoch dramatisches Konzept für die Fassadenbeleuchtung. Der Beleuchtungsansatz verschmilzt historische Pracht mit High-Tech-Erscheinung. Er ist eine Lösung, die sowohl die Umwelt schont als auch Betriebs- und War-tungs kosten senkt.

Außen postmodern, innen klassisch: Das Bonne-fanten Museum in Maastricht bezog 1995 einen Neubau des Architekten Aldo Rossi. So auffällig das Gebäude das Stadtbild prägt, so zeitlos und neutral sind die Galerieräume im Inneren. Weiße Wände, ein Oberlicht für diffuse Allgemeinbe-leuchtung, eine umlaufende Stromschiene im korrekten Wandabstand für Akzentbeleuchtung oder Wandflutung – so wünschen sich Kurato-ren den idealen räumlichen Rahmen zur Insze-nierung alter und neuer Kunstwerke. Nach 15 Jahren Betrieb des Museums in Maastricht zeigt sich ein weiterer Vorteil der verwendeten ERCO Stromschienen: Durch die Nachrüstung mit aktuellen LED-Strahlern aus der Optec Familie lässt sich das Beleuchtungssystem einfach und wirtschaftlich auf den neuesten technischen Effizienzstandard bringen. Dies geschah im Rah men einer Neukonzeption der Daueraus-stellung unter dem Titel „Augenspiel“, kuratiert von Alexander van Grevenstein. Die Vorteile von LED-Licht überzeugten die Museumsleute in Maastricht: Ressourcenschonung und weni-

ger Betriebskosten durch niedrigen Energiever-brauch, optimale Schonung der Exponate durch geringe UV- und IR-Anteile. Für die ERCO Strah-ler sprachen insbesondere die hervorragende Farb wiedergabe ihrer warmweißen LED-Module sowie die Möglichkeit, den Lichtstrom jedes ein-zelnen Strahlers durch den integrierten Dimmer individuell zu regeln.

LED-Licht für Fassaden:Hotel Intercontinental, Paris

LED-Licht im Museum:Bonnefanten Museum, Maastricht

Das Lichtkonzept arbeitet mit den aktuellsten ener-gieeffizienten ERCO LED-Lichtwerkzeugen für den Außenraum: Kubus, Focalflood Fassadenleuch-ten sowie Grasshopper. Bewusst arbeiteten die Planer mit dem Kontrast von warmweißen und tageslichtweißen LEDs in unterschiedlichen Fassa-denzonen.

Das Bonnefanten Museum besitzt unter anderem herausragende Stücke flämischer Kirchenkunst. Das neue Präsentations-konzept der Dauerausstel-lung konfrontiert solche alten Meisterwerke mit moderner und zeitgenös-sischer Kunst. Ob kleine Figuren im gezielten Licht-kegel eines Optec LED „spot“ oder großformatige Gemälde, dezent akzen-

Fotos: Dirk Vogel, Dortmundwww.ic-marceau.com

Lichtplanung: John van Tongeren, Bonnefanten Museum, MaastrichtFotos: Dirk Vogel, Dortmund

www.bonnefanten.nl

tuiert mit der Charakte-ristik "flood": Das neue Licht unterstreicht die Frische der Präsentation.

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LED-Licht im Coffee House:Starbucks am Altmarkt, Dresden

Architektur: Starbucks Coffee International Design, Erin MeyerPlanung und Realisierung: Starbucks Coffee Deutschland, Construction Management, Hanko GeisslerFotos: Edgar Zippel, Berlin

www.starbucks.de

Hintergrund: LEED-ZertifikationLEED (Leadership in Energy and Environ-mental Design) ist ein Zertifizierungs-system für nachhaltige Bauten, das vom amerikanischen „U.S. Green Building Council“ seit 1998 entwickelt wurde. Zunächst vor allem auf Einzelbauten aus gerichtet, entstand nicht zuletzt auf Betreiben von Starbucks das sogenannte „LEED Volume Program“, das es ermög-licht, Architekturkonzepte für Retail- und Gastronomieketten vereinfacht zu zerti-fizieren. Die Anforderungen sind dabei so hoch wie zuvor, allerdings erfolgt die Abnahme von Filialen nach der offiziellen Zertifizierung des Prototypen-Shops durch das Qualitätsmanagement des Betreibers selbst.

www.usgbc.org/LEED/

Starbucks, die Weltmarke für lässig-amerikani-schen Kaffeegenuss, macht Ernst mit dem The-ma Nachhaltigkeit: Nicht nur bei den Produkten, die in die Tasse kommen – inzwischen großteils aus fair gehandelter Rohware gebrüht – sondern auch bei der Gestaltung der Coffee Houses rund um den Globus. Das erste der neu und umwelt-bewusst konzipierten Lokale in Deutschland hat im vergangenen Sommer am Dresdner Altmarkt das Erdgeschoss eines Hotelneubaus bezogen, der vom Dresdner Büro Pfau Architekten für die spanische NH-Gruppe entworfen wurde. „Wir haben die Stadt aufgrund des reichen kulturel-len Erbes der Region als Standort für dieses besondere Coffee House gewählt. Ab 2011 werden alle unsere neuen Coffee Houses nach den Design- und Umweltmaßstäben errichtet, die wir hier zum ersten Mal unseren Gästen präsentieren“, erläutert Ross Shadix, Geschäfts-führer von Starbucks Coffee Deutschland, das neue Designkonzept: Es greift die Farben der Kaffeewelt auf und schafft durch die Verwen-dung von Holz eine angenehme und ruhige Atmosphäre für den Kaffeegenuss. Dabei werden moderne Elemente mit Vintage-Stücken wie recycelten Barhockern oder alten Eichenbalken kombiniert – bevorzugt unter Verwendung lokaler Quellen und Materia lien.

Wichtiges Element in der neuen Strategie sind Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit. „Nicht nur in den Anbauländern, sondern auch hier in Deutschland setzen wir auf Nachhaltig-keit. Als erstes Coffee House in Deutschland ist der Dresdner Standort für eine LEED Zertifi zie-rung registriert“, sagt Ross Shadix. LEED (Lea der-

ship in Energy and Environmental Design) wurde vom U.S. Green Building Council entwickelt und steht für ökologisches Bauen, in dessen Rahmen Starbucks umweltfreundliche, ressourcenscho-nende sowie lokale Materialien nutzt und den Energie- und Wasserverbrauch vor Ort reduziert. In Dresden werden beispielsweise die Reste aus der Kaffeezubereitung zu Kompost verarbeitet und den Mitarbeitern steht ein spezieller Fahr-radparkplatz zur Verfügung.

Bei der Beleuchtung tragen LED-Technologie von ERCO sowie ein Lichtkonzept im Sinne des effizienten Sehkomforts dazu bei, die Nachhal-tigkeitskriterien zu erfüllen: Zur Langlebigkeit und hohen Lichtausbeute der LED selbst kom-men die Präzision und Effektivität der Licht werk-zeu ge, die das Licht exakt auf die gewünschten Ziel flächen richten und so Verschwendung ver meiden. Quintessence LED-Wandfluter beleuchten Wandflächen und vertikale Waren-präsentationen, die Kaffeebar erhält blendfreies, brillantes Licht aus Cantax LED-Strahlern, die an einer über der Theke abgependelten Strom-schiene montiert sind. Und die angenehme Licht quali tät der warmweißen LEDs unter-streicht die entspannte Atmosphäre, die für Starbucks so typisch ist.

Zischender Dampf, sahni-ger Milchschaum, duften-der Espresso, blinkender Edelstahl: Kaffeezube-reitung à la Starbucks ist ein Erlebnis für alle Sinne. Das brillante Licht der Cantax LED-Strahler im Thekenbereich bringt die visuelle Seite dieser Inszenierung optimal zur Geltung.

Wandflutung, ein ent-scheidender Faktor des effizienten Sehkomforts: Denn die Beleuchtungs-stärke auf den vertikalen Raumgrenzen bestimmt den subjektiven Hellig-keitseindruck. Insbeson-dere in Kombination mit LED-Technik ist Wandflu-tung ein Schlüsselelement nachhaltiger Lichtplanung.

Das Lichtkonzept für die Bartheke des Coffee House lässt sich auf viele ähnli-che Situationen in Gast-ronomie und Retail über-tragen: Eng gerichtetes Licht aus Strahlern akzen-tuiert die Thekenoberfläche und schafft dort optimale Sehbedingungen für Gäste und Arbeitskräfte, ohne zu blenden. Die Rückwand hinter der Theke erhält vertikales Licht aus Wand-

flutern und entfaltet mit ihren Warendisplays eine starke Signalwirkung: Die Orien tierung im Lokal wird erleichtert, das Marken-erlebnis intensiviert.

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Eine ungewöhnliche Beleuchtungsaufgabe stellte sich den Mitarbeitern der spanischen ERCO Tochtergesellschaft in Molins del Rey bei Barcelona in Form dieser Fußgängerstraße in dem neuen Forschungspark, der dem Campus der Universitat Autònoma de Barcelona (UAB) angegliedert ist. Das Universitätsgelände liegt in Bellaterra, einem Vorort am nördlichen Stadt rand der katalanischen Metropole. Im Rahmen ihrer „Agenda 21 UAB" strebt die große Hochschule mit ihren über 30.000 Studenten Nachhaltigkeit

Lässige Lounge-Möbel und Plasma-Infoscreens prägen das Erscheinungsbild der Students' Union in Bath, flächendeckendes WiFi-Netzwerk ist eine Selbstverständlichkeit: Die Studentin nen und Studenten an der südenglischen Universität gehören zu einer Generation, für die Digitalität und Vernetzung alltäglich sind. Wahrscheinlich finden sie es ebenso selbstverständlich, dass in dem jüngst eröffneten Neubau der Students' Union innovative LED-Lichttechnik dabei hilft, hohen Sehkomfort mit effizienter Nutzung von Energie zu verbinden. Tatsächlich unterscheiden sich die in den Korridoren und Foyers installier-ten Quintessence LED-Downlights äußerlich kaum von ihren Pendants mit herkömmlichen Leuchtmitteln: Mit ihrem präzisen Einbaudetail, dem blendfreien Darklightreflektor und einem Diffusor aus mattiertem Glas verfügen sie über die gemeinsamen Merkmale aller Quintessence Downlights und liefern auch eine ebenso hohe Lichtqualität. Die Downlights in Größe 3 besitzen 14W LED-Module der Lichtfarbe Warmweiß. Damit erzeugen sie Beleuchtungsstärken ver-gleichbar mit Downlights für 50W Niedervolt- Halogenlampen oder 14W kompakten Leucht-stofflampen – und sind dabei kompakt, war-tungsfrei, schaltfest und duch entsprechen de Betriebsgeräte via DALI dimmbar. So betrachtet, haben Quintessence LED-Downlights und Wire-less LAN etwas gemeinsam: Der wahre Fort-schritt ist nicht immer offensichtlich.

auf vielen Gebieten an: Von der Reduzierung des Labormülls über den Erhalt von Biotopen auf dem Campus bis hin zum bewussten Umgang mit Energie bei der Planung von Bauprojekten. Der Einsatz von LEDs als energiesparenden Licht-quellen stand folgerichtig im Pflichtenheft für die neue Beleuchtung der knapp 100m langen Fußgängerstraße zwischen zwei Neubauten, in denen Institute und Technologieunternehmen angesiedelt sind. Das Powercast Scheinwerfer-programm beweist hier seine Universalität und macht auch bei Mastmontage eine gute Figur: Aus etwa 4,50m Höhe beleuchten 14 Powercast LED-Scheinwerfer mit Spherolitlinsen wide flood und 28W LED-Modulen in Warmweiß die Straßenfläche. Der Beitrag zur Nachhaltigkeit ist offensichtlich: Sichere, wartungsarme Beleuchtung bei minimalem Energieverbrauch, hoher Sehkomfort für die Fußgänger und kei-ner lei Streulicht oberhalb der Horizontalen – im Interesse des Dark Sky.

LED-Licht für Bildung und Verwaltung:Students' Union, University of Bath

LED-Licht für Wege und Flächen:Vial UAB Bellaterra, Barcelona

Powercast Scheinwerfer mit Spherolitlinsen wide flood machen auch als Mastleuchten eine gute Figur. Bewusst unregel-mäßig gesetzte Lichtkegel erzeugen einen lebendi-gen Eindruck.

Effizienter Sehkomfort: Zu den Quintessence LED-Downlights als Allgemein-beleuchtung kommen als flexible Komponente zur Akzentbeleuchtung Optec LED-Strahler in Warmweiß mit Spherolitlinsen „flood“ hinzu. Die gesamte Anlage wird über DALI bedarfsge-recht gesteuert.

Universität als Lern- und Lebensraum: Die Studen-ten verbringen auch viel Freizeit in den Lounges, Clubs und Bars der Stu-dents' Union. Materia lien, Möbel und Technik müs-sen vor allem robust, langlebig und unkompli-ziert sein.

Der Neubau für 5,5 Millio-nen Pfund entstand inner-halb von 11 Monaten in enger Zusammenarbeit mit den Studenten. Ein minimierter CO2-Fußab-druck war dabei erklärtes Planungsziel. Die Students' Union ist an britischen Universitäten eine selbst-verwaltete Interessenver-

Architekten: Stubbs Rich, BathLichtplaner: Hoare Lea Lighting, BristolFotos: Rudi Meisel, Berlin

www.bathstudent.com

Architekten: Bru Lacomba Setoain, BarcelonaFotos: Andreu Adrover, Barcelona

http://parc.uab.es

Mit ihrer reduzierten, kla-ren Gestaltung fügen sich Powercast Scheinwerfer als hochwertiges Detail in moderne Architektur – ganz unabhängig davon, welche der vielfältigen Montagearten dieser uni-versellen Leuchtenfamilie gewählt wird.

tretung der Studierenden und kümmert sich um eine Vielzahl von Belan-gen: Von Lerngruppen über Wohnungs- und Jobvermittlung bis zur Organisation von Partys.

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Schlusslichter

Matildelunds Förskola, KumlaDer Schwedische Lichtpreis (Svenska Ljuspriset) für Bauten aus dem Jahr 2009 wurde im Oktober 2010 der Matildelunds Vorschule in Kumla ver-liehen. Die Jury lobte besonders die Effizienz der Beleuchtung sowie den gelungenen Einsatz von Licht, um eine stimulierende visuelle Umge-bung für die Kinder zu schaffen. Neben dekora-tiven Leuchten werden zur Akzentbeleuchtung und vertikalen Beleuchtung Optec Strahler und Wandfluter an 3-Phasen-Stromschienen ver-wendet.

Architektur und Lichtplanung: Jonas Kjellander, Sweco Architects AB, ÖrebroFotos: Ulf Celander, Göteborg

National Portrait Gallery, Canberra23 Projekte aus 12 Ländern zeichnete die Inter-national Association of Lighting Designers (IALD) am 13. Mai 2010 mit einem IALD Award aus. Die Lichtplanerin Mirjam Roos, Associate IALD, erhielt einen IALD Award of Merit für die Natio-nal Portrait Gallery in der australischen Haupt-stadt Canberra. Auch hier kommen Optec Strah-ler und Wandfluter zum Einsatz, um Exponate und Architekturelemente zu betonen.

Architektur: Johnson Pilton Walker, SydneyLichtplanung: Mirjam Roos, Steensen Varming Australia, Sydney/Canberra

www.portrait.gov.au

Preisgekrönte ERCO ProjekteAuch im Jahr 2010 haben Lichtprojekte mit ERCO Lichtwerkzeugen wichtige Auszeichnun-gen erringen können. Herzlichen Dank dafür an alle beteiligten Juroren, Planer und Bauherren. Drei interessante, preisgekrönte Projekte möch-ten wir hier kurz vorstellen.

Original Levi's Store, Regent Street, London Bei den renommierten „Interiors Awards 2010“ der englischen Fachzeitschrift „Retail Week“ errangen die Erfinder der Blue Jeans gleich drei Auszeichnungen, darunter auch jenen für „Best Use of Lighting“. Optec HIT Strahler und Wand-fluter sind die Werkzeuge in einem Konzept, das die Faktoren des effizienten Sehkomforts berücksichtigt.

Architektur: Checkland Kindleysides Retail Design, LondonFotos: Rudi Meisel, Berlin

EuroShop 2011, DüsseldorfInternationale Experten aus der Welt des Einzel-handels trafen sich vom 26. Februar bis 2. März 2011 in Düsseldorf auf der EuroShop, der welt-größten Fachmesse für Investitionsgüter des Retail-Sektors. Unter den Anbietern von Licht-lösungen, die sich in der Halle 11 konzentrierten, war LED-Licht das zentrale Thema und ERCO einer der Anziehungspunkte: Auf 240 m² prä-sen tierte der Messestand relevante Lichtwerk-zeuge, sowohl zur Anschauung als auch in der Anwendung in typischen Shop-Situationen. Der Stand wurde ausschließlich mit LED-Licht-werkzeugen inszeniert. Dadurch konnte die Anschlussleistung der Beleuchtung im Vergleich zum letzten EuroShop-Auftritt vor drei Jahren um 80% gesenkt werden.

www.euroshop.de

Da staunen die Experten: Der gesamte Stand war ausschließlich mit ERCO LED-Lichtwerkzeugen beleuchtet. Fünf unter-schiedliche Lichtszenen beleuchteten typische Shop-Situationen und illustrierten so die fünf Faktoren des effizienten Sehkomforts – gesteuert von einer Light System DALI Anlage.

Materialproben luden zur Prüfung von Brillanz und Farbwiedergabe ein, ERCO Lichtberater erläuterten die Funktionsweise der innovativen LED-Optiken mit Kollimator und Sphe-rolitlinsen.

Interessante Gäste, span-nende Gespräche: Wir danken allen Besuchern und Mitarbeitern für ihren Beitrag zum großen Erfolg der EuroShop 2011!

Logotec LED: Die Messe-neu heit mit dem markan-ten Design ist omnipräsent als Bild, aber auch als Rückgrat der gesamten Stand beleuchtung. Beson-dere Beachtung fand die konkurrenzlose „narrow spot“ Ausführung des LED-Strahlers.

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E ERCO GmbHPostfach 246058505 LüdenscheidGermanyTel.: +49 2351 551 0Fax: +49 2351 551 [email protected]

Zentrum für Internationale Lichtkunst, Unna: Ausstellung „Licht 21“

Lichtplanung:LDE Kober, DortmundFotos: Alexander Ringwww.lichtkunst-unna.de

Die Ausstellung „Licht 21“ vom 04.12.2010 bis 27.03.2011 präsen-tierte drei herausragende Positio-nen zeitgenössischer Lichtkunst. Im Kontext der historischen Indus-triearchitektur, die den Ausstel-lungsräumen des Zentrums für Internationale Lichtkunst Unna ihren unverwechselbaren Rahmen verleiht, verbanden sich die Werke von HC Berg, Brigitte Kowanz und

Christina Benz zu einem energiege-ladenen Parcours durch imaginäre Licht-Schatten-Räume. Wo nötig, setzten ERCO Strahler präzise Akzente auf Exponate: Blendfrei und perfekt dosiert.