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Erfahrungsbericht Auslandssemester Australien Brisbane Lisa Specken QUT- Queensland University of Technology Faculty: Built Environment and Engineering (BEE) Studiengang: Interior Design (Innenarchitektur) Auslandssemester Gerade die Zeit des Studierens bietet eine gute Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Nicht nur, dass man fern der Heimat und bekannten Umgebung ist und selbstständig handeln muss, sondern auch das Kennenlernen einer anderen Kultur, das Vertiefen einer Fremdsprache und neue Bekanntschaften haben ihren Reiz und erwecken Neugierde. Auch ich habe mich dafür entschieden, diese einmalige Erfahrung zu machen und mir schließlich das Land Australien, genauer gesagt die Stadt Brisbane als Ziel genommen. Die Vorbereitungen Das Vorbereiten eines Auslandssemesters kann ziemlich zeitintensiv, stressig und aufregend sein. Man muss an Vieles denken und selbstständig organisieren, doch es gibt auch sehr hiflreiche und erfahrene Organisationen, die einem alle Fragen beantworten, so wie Go!stralia oder auch die Auslandsberatung, wie an meiner Hochschule. Natürlich ist ein Auslandsaufenthalt sehr kostspielig besonders im Falle Australiens und ich kann nur eine gründliche Kostenaufstellung im Vorhinein empfehlen. Zu berücksichtigen sind Studiengebühren, durchschnittliche Miet- und Lebensunterhaltkosten und natürlich der Flug. Dabei können Bafög, die DKB mit ihren Studienkrediten oder auch das Bewerben für Stipendien sehr hilfreich sein. Die QUT hat außerdem einen sehr guten International Student Service, der mir bei allen angefallenen Fragen und Sorgen beigestanden hat, im Vorhinein aber auch während des Studiums.

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Erfahrungsbericht

Auslandssemester Australien – Brisbane Lisa Specken

QUT- Queensland University of Technology

Faculty: Built Environment and Engineering (BEE)

Studiengang: Interior Design (Innenarchitektur)

Auslandssemester

Gerade die Zeit des Studierens bietet eine gute Möglichkeit, wertvolle

Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Nicht nur, dass man fern der Heimat und

bekannten Umgebung ist und selbstständig handeln muss, sondern auch das

Kennenlernen einer anderen Kultur, das Vertiefen einer Fremdsprache und neue

Bekanntschaften haben ihren Reiz und erwecken Neugierde. Auch ich habe mich

dafür entschieden, diese einmalige Erfahrung zu machen und mir schließlich das

Land Australien, genauer gesagt die Stadt Brisbane als Ziel genommen.

Die Vorbereitungen

Das Vorbereiten eines Auslandssemesters kann ziemlich zeitintensiv, stressig

und aufregend sein. Man muss an Vieles denken und selbstständig organisieren,

doch es gibt auch sehr hiflreiche und erfahrene Organisationen, die einem alle

Fragen beantworten, so wie Go!stralia oder auch die Auslandsberatung, wie an

meiner Hochschule. Natürlich ist ein Auslandsaufenthalt sehr kostspielig –

besonders im Falle Australiens – und ich kann nur eine gründliche

Kostenaufstellung im Vorhinein empfehlen. Zu berücksichtigen sind

Studiengebühren, durchschnittliche Miet- und Lebensunterhaltkosten und

natürlich der Flug. Dabei können Bafög, die DKB mit ihren Studienkrediten oder

auch das Bewerben für Stipendien sehr hilfreich sein.

Die QUT hat außerdem einen sehr guten International Student Service, der mir

bei allen angefallenen Fragen und Sorgen beigestanden hat, im Vorhinein aber

auch während des Studiums.

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Warum Brisbane?

Brisbane, Brisbane

Lots to do, lots to see,

so much fun to have all day,

doing things the Brisbane way.

Brisbane - what a day!

Als Hauptstadt des Staates Queensland ist Brisbane ein guter Ort um das

australische Großstadtleben kennenzulernen und außerdem ein guter

Ausgangspunkt um den Rest der Ostküste zu bereisen.

Das moderne Brisbane ist mit seinen 1,8 Millionen Einwohnern unterteilt in das

Stadtzentrum (city) sowie mehrere suburbs wie Kangaroo Point, Spring Hill oder

West End; alles am zentralen Brisbane River angesiedelt. Es bietet zahlreiche

Möglichkeiten für die verschiedensten Aktivitäten – ob Schwimmen in der

künstlich angelegten South Bank Lagune, direkt neben dem Brisbane River und

mit Blick auf die Skyline, Barbeque und Klettern am Kangaroo Point, Kaffee

trinken in einem der gemütlichen Cafes in West End oder shopping in der city.

Die Einwohner sind äußerst freundlich und hilfsbereit („Can I help you, honey?“)

und es herrscht eine allgemein gemütliche Atmosphäre.

Das Nachtleben ist ebenfalls sehr spannend und man hat eigentlich täglich die

Möglichkeit eine der vielen Bars, Clubs und Diskotheken zu besuchen.

Interessant ist auch der australische Brauch des nachmittäglichen Ausgehens

am Sonntag, allerdings sollte man wissen, das Alkohol- und Lebensmittelpreise in

ganz Australien allgemein höher sind, sodass man beispielsweise für einen

Cocktail durchschnittlich 15$ zahlt.

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Das Klima ist ganzjährlich ziemlich warm, von ca 15°C im Winter bis 35°C im

Hochsommer. Da Brisbane nicht direkt am Meer liegt, muss man mindestens

40min Fahrt in Kauf nehmen um an einen der vielen Strände rund um Brisbane

(Gold oder Sunshine Coast) zu gelangen. Dies ist jedoch durch den öffentlichen

Verkehr mit Bussen und Zügen (oder durch Mitbewohner mit Autos) überhaupt

kein Problem.

Der öffentliche Transport – Bus oder CityCat (Fähre auf dem Brisbane River) ist

gut organisiert und für Studenten mit der gocard sehr günstig. Neuerdings gibt

es auch die Möglichkeit die city bikes zu nutzen; an vielen Stellen in Brisbane

gibt es öffentliche Fahrradstationen, wo man sich ein Fahrrad ausleihen und zur

nächsten Station fahren kann. Allerdings muss man sich seinen eigenen Helm

mitnehmen – Helm ist Pflicht! – und gut mit dem anfangs ungwohnten

Linksverkehr aufpassen!

Mir persönlich hat es auch sehr gefallen, einfach zu Fuß umherzuspazieren, da es

überall Interessantes zu sehen gibt!

Meine ersten Eindrücke

Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen sind und man schließlich seine

Koffer gepackt und sich von Familie und Freunden verabschiedet hat, geht es in

den ca 22stündigen Flug, der ziemlich anstrengend ist. Ich bin in Dubai und

Singapur zwischengelandet und hatte glücklicherweise sehr nette Sitznachbarn.

Auch die vorher gebuchte und kostenlose Abholung vom Flughafen durch eine

QUT- Mitarbeiterin hat reibungslos funktioniert, welche mich dann direkt zu

meinem Hostel gefahren hat. Von dort aus habe ich mir dann eine Unterkunft

gesucht (zB im accommodation office der QUT oder auf www.gumtree.com.au).

Die ersten Tage sind sehr aufregend; man muss sich orientieren, alles erkunden

und die wichtigen Besorgungen machen, wie zB eine Handykarte, das Anmelden

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der Versicherung oder (eventuell) die Eröffnung eines australischen Bankkontos.

Durch die Erfahrungen der QUT- Mitarbeiter und der anderen Studenten

bekommt man aber alles ziemlich schnell geregelt und jeder ist bereit zu helfen.

Die Universität

Die QUT ist aufgeteilt in den Gardens Point- (Nähe Innenstadt, direkt neben

dem botanischen Garten) und Kelvin Grove- Campus (im Kelvin Grove- Stadtteil),

verbunden durch eine alle 10- 15min fahrende Buslinie. Glücklicherweise fanden

alle meine Kurse am Gardens Point statt, sodass ich nicht pendeln musste, obwohl

es sich auch sehr lohnt den Kelvin Grove Campus zu besuchen (ich hab dort zum

Beispiel an einem kostenlosen Yoga- Kurs teilgenommen).

Die Universität hat neben mehreren großen Bibliotheken und Computerräumen

auch viele Cafes, Restaurants und shops, sowie die Guild Bar, eine Bar für die

Studenten. Viele fachspezifische Räume sind 24h mit der student card

betretbar und der Campus wird rund um die Uhr von einem Sicherheitspersonal

bewacht, sodass man auch sorglos Nachtschichten absolvieren kann. Außerdem

gibt es auf dem gesamten Campus (und in Teilen des botanischen Gardens!)

kostenloses W-Lan.

Das australische Notensystem funktioniert übrigens anders als in Deutschland;

es geht von 1 bis 7, wobei 7 die beste Note ist.

Neben einigen Asiaten war ich so ziemlich die einzige internationale Studentin in

meinen Kursen, was den großen Vorteil brachte, viele Australier kennen zu

lernen, die übrigens ziemlich interessiert an meinem deutschen Hintergrund

waren. Am Anfang war es schon etwas ungewohnt, dass alle lectures und

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tutorials auf Englisch sind, doch nach kurzer Zeit gewöhnt man sich daran und

mir wurde bei Fragen von meinen Kommilitonen und Lehrern immer geholfen.

In meinen Kursen, die ich in Interior Design belegt habe musste man während

des Semesters mehrere Projekte und Präsentationen bearbeiten, Berichte und

ein Essay einreichen und an einer Klausur teilnehmen. Dafür fielen die ‚final

exams‘ wie bei fast allen anderen Studenten weg und man ist insgesamt etwas

eher fertig.

Ich habe in der Uni mehrere gute Freundschaften geschlossen, ob mit

Australiern oder anderen internationalen Studenten und es gab immer die

Möglichkeit neue Leute kennen zu lernen, vor allem durch die vielen organisierten

Treffen durch den Studentenservice - es wurde nie langweilig...

In der Mitte des Semesters gibt es die ‚mid-semester break‘, die gut zum

Reisen genutzt werden kann, zB zu entfernteren Stränden wie Byron Bay oder zu

den Inseln vor der Küste wie Stradbroke Island, Moreton Island oder Fraser

Island.

Das Leben in West End

West End, südwestlich des Stadtzentrums ist eines der gemütlichsten und

dennoch aktivsten Stadtteile Brisbanes. Ich hatte das Glück, ein Zimmer in

einem der Student shared houses zu bekommen, sodass ich direkt mit meinen 21

Mitbewohnern in Kontakt treten und Freundschaften schließen konnte.

„Westella“ (das Haus) liegt direkt an der zentralen Boundary street West Ends

und ist umzingelt von bars, cafes, second hand shops und Bücherläden, sowie

sehr nah an dem australischen Supermarkt „coles“. Das Haus hat 22 seperate

und voll ausgestatte Zimmer, 4 Küchen und 6 Badezimmer, die man sich mit den

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anderen Bewohnern teilt, typisch für australische Studentenhäuser. Das Leben

dort war unglaublich schön, da man direkt in der Hausgemeinschaft

aufgenommen wurde und mit den anderen Studenten aus der ganzen Welt

(Norwegen, England, Phillippinen, Indien, Holland, etc) viel unternommen hat, wie

Strandbesuche, DVD- Abende und natürlich das Erkunden des Nachtlebens.

Auch die anfängliche Überwindung des Englisch- Sprechens fällt nach kurzer

Zeit weg, da ja fast jeder in der gleichen Situation ist und man einfach Englisch

sprechen muss.

Neben meinem Studium habe ich auch als Kellnerin in einem Restaurant in West

End gearbeitet, was viel Spaß gemacht hat, den Kontakt zu den Australiern

intensiviert und nebenbei auch zusätzliches Taschengeld gebracht hat. Mit

vorläufigen Erfahrungen hat man es hier auch als internationale/r Student/in

sehr leicht einen Nebenjob in der Gastronomie zu finden und der Stundenlohn

ist mit 18-20$ deutlich höher als in Deutschland.

Rückblick

Brisbane ist eine der schönsten Städte, die ich bis jetzt besucht habe und der

gesamte Aufenthalt war ein wundeschönes, positives Ereignis, das ich in keinem

Fall missen möchte. Schnell ist bei mir der australische Alltag eingekehrt, wobei

man durch die Palmen, das Begegnen von Opossums und Fledermäusen und

natürlich die Besuche der traumhaften Strände und Nationalparks immer wieder

daran erinnert wurde, dass man sich ja doch in Australien befindet.

Ich konnte weltweit viele Freundschaften schließen und man ist bemüht diese

auch zu bewahren, denn es war eine nette gemeinsame Zeit in Brisbane.

Ich kann nur jedem raten, diese Erfahrungen ebenfalls zu machen und stehe

gerne bei weiteren Fragen zur Verfügung!

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Hier nochmal eine Liste, für meine ‚must-do’s‘ in und in der Umgebung von

Brisbane:

Schwimmen in der South Bank Lagoon

Barbecue und Klettern am Kangaroo Point

Nutzen der citycat

Besuch des Botanischen Gartens, des Garden Point- und Kelvin

Grove- Campus (QUT), sowie des UQ- Campus (University of

Queensland)

West End markets (Samstag vormittags)

Shopping in der city

Nächtlicher Besuch des Mount Coot-tha (Berg etwas außerhalb

Brisbanes mit Blick auf die Stadt)

Besuch Lone Pine Koala Sanctuary

Coolangatta und Byron Bay (Strände)

Whale watching

Nationalparks

...

...mehr Informationen...

QUT – Homepage

http://www.qut.edu.au/

QUT- Future International Students

Telephone (Outside Australia): 61 3 9627 4853

Email: [email protected]

Web: International Enquiries

Fax: 61 3 9627 4863

Faculty Built Environment and Engineering (BEE)

Telephone: +61 7 3138 1433

Fax: +61 7 3138 7701

Email: [email protected]

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QUT- International Student Service (ISS)

http://www.issupport.qut.edu.au/

Semestertermine: Sommersemester (Februar - Juni)

Wintersemester (Juli - November)

Studiengebühren: A$ 9.450

Voraussetzungen: Abitur- oder Fachhochschulreifezeugnis mit Englisch bis zum

letzten Schuljahr – oder TOEFL/IELTS

Bewerbung: z.B. über GOstralia