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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Universidad de Alicante (UA), Spanien

Wintersemester 2014/15

Vorbereitung

Da ich im Wintersemester mit meinem Studium begonnen habe, und somit im fünften Semester die Möglichkeit

habe ein Auslandssemester zu machen, musste ich mich bereits im dritten Semester um die Bewerbung kümmern.

Der Bewerbungsprozess und die Anforderungen hängen dabei von der gewünschten Gastuniversität ab (Erstwahl).

Da ich schon immer mit dem Gedanken gespielt habe eine längere Zeit im Spanien zu verbringen, stand für mich

relativ schnell fest mich an einer der Partner-Universitäten dort zu bewerben. Dabei sind Madrid, Barcelona,

Alicante und Granada mögliche Erasmus-Partner. Barcelona und Madrid stellten für mich meine Zweit- und

Drittwahl dar, aufgrund der Größe der Stadt, sowie der Internationalität. Alicante war für mich aufgrund der Größe

der Stadt sowie der Erfahrungsberichte anderer Studenten eine gute Erstwahl.

Nachdem ich glücklicherweise meine Erstwahl erhalten habe, fing es mit der Bürokratie an. Bereits vor der Ankunft

muss ein vorläufiges Learning Agreement erstellt werden, in dem alle voraussichtlichen Kursbelegungen genannt

werden. Dies war eine Herausforderung, da erst kurz vor der Deadline eine offizielle Liste der Kurse angeboten

wird. Dabei standen Herr Pilz und Frau Jäckel vom Auslandsbüro glücklicherweise bei jeglichen Fragen zur Stelle.

Weiterhin musste man sich im Campus Virtual (OLAT/QIS-ähnliches Tool der Universität Alicante) registrieren, ein

Profilbild hochladen und eine Studentenkarte beantragen. Ein weiteres Learning-Agreement der Gasthochschule

musste ebenfalls angefertigt werden.

Neben den administrativen Angelegenheiten musste ich mich noch um eine Unterkunft für meine Zeit in Alicante

bemühen. Da die Wohnungssituation in Alicante um einiges entspannter ist als in Frankfurt, habe ich mich

entschieden eine Woche früher anzureisen und vor Ort eine Wohnung zu suchen. Billige Flüge findet man dabei

besonders mit Ryanair vom Flughafen Frankfurt (Hahn). Bei frühzeitiger Buchung kommt man für unter 70 € nach

Alicante. Eine Alternative hierzu ist mit Vueling nach Barcelona zu fliegen und mit dem Zug weiter nach Alicante

zu fahren - dabei kommt man auf einen ähnlichen Preis.

Meine ersten Tage

Ich kam bereits Ende August in Alicante an. Von meinem Hostel aus vereinbarte ich über das Portal easypiso.com

einige Besichtigungstermine - Antworten erhält man schon nach wenigen Stunden. An meinem ersten Tag hatte

ich somit schon zwei Besichtigungstermine. An meinem zweiten Tag habe ich bereits eine Wohnung gefunden: Ich

habe 260€ im Monat für ein Zimmer (mit Balkon) in einer 5er-WG im Viertel „Mercado“ gezahlt.

Grundsätzlich zahlt man zwischen 150 und 300 Euro für ein WG Zimmer, wobei ich dringend empfehle nichts unter

200 Euro zu nehmen. Eine Kaution wird ebenfalls fällig, normalerweise in Höhe einer Monatsmiete. Nebenkosten

sind in dem Preis meistens enthalten. Gute Viertel zum Wohnen sind dabei besonders „Mercado“ und „Plaza de

Toros“. Hier wohnen auch die meisten Erasmus-Studenten. Den Stadtteil „Barrio“ würde ich dabei meiden, da

selbst unter der Woche hier ein sehr hoher Lautstärkepegel herrscht. Nahe der Universität eine Wohnung zu

suchen würde ich vermeiden. Auch wenn hier die Mietpreise noch etwas geringer sind als in der Stadt, bekommt

man deutlicher weniger vom Leben in Alicante mit. Aus meiner Sicht gute Wohnlagen habe ich in der Karte auf der

nächsten Seite grün markiert. Die rote Linie stellt die Route des Busses zur Universität dar.

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Um auch unterwegs gut erreichbar zu sein entschied ich mich, mir eine spanische SIM-Karte zu besorgen.

Während meiner Zeit in Alicante haben die meisten Studenten eine Karte von Vodafone gekauft. Dabei zahlt man

für „VodafoneYu“ monatlich 10€ (Prepaid) und bekommt eine kostenlose Flatrate zu Vodafone, einige Freiminuten

und Frei-SMS, sowie 600 MB mobile Daten für das Smartphone.

Um zu Beginn einige Kontakte zu knüpfen eignen sich die Erasmus-Gruppen auf Facebook sehr gut. Besonders

zu Beginn des Semesters werden einige gemeinsame Aktivitäten angeboten (unter anderem auch von

Studenteninitiativen wie ESN Alicante). Außerdem sprechen sich Studenten dort privat ab um zusammen die Stadt

zu erkunden oder zusammen etwas trinken zu gehen. So habe ich auch meinen Erasmus Freundeskreis

kennengelernt, mit dem ich die kommenden Monate am meisten zu tun hatte.

Stadt

Die Stadt an sich bietet im Vergleich zu Madrid oder Barcelona leider keine großen Sehenswürdigkeiten. Das

„Wahrzeichen“ der Stadt - das Castillo de Santa Bárbara - ist auf jeden Fall eine der wenigen. Weiterhin gibt es

das archäologische Museum MARQ, was auch ein Besuch Wert ist. Ein weiterer schöner Ort ist die am Hafen

gelegene Promenade Explanada. Im Sommer treffen sich hier die Einheimischen auf der Straße und unterhalten

sich in kleinen Sitzkreisen. Außerdem gibt es, wie in fast jeder spanischen Stadt, noch den Mercado. Tagsüber

wird hier Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch verkauft - abends dient dieser Platz aufgrund seiner zentralen Lage

hauptsächlich als Treffpunkt.

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Was die

Stadt aus

meiner

Sicht

jedoch

ausmacht, ist das Leben auf der Straße. Man merkt, dass in Alicante das Leben nicht im Wohnzimmer stattfindet

- sondern an der freien Luft; in Bars, Restaurants oder einfach am Strand. Durch diese lebendige Atmosphäre fühlt

man sich den anderen Menschen viel näher und bekommt ein ganz anderes Lebensgefühl als in Deutschland.

Dies hat mir besonders gefallen.

Die Region um Alicante ist besonders bekannt für das Wetter. Im Sommer ist es mit bis zu 40 Grad in der Sonne

schwer auszuhalten. Dabei lässt das gute Wetter nur langsam nach - bis Mitte November waren wir regelmäßig

am Strand. Selbst im Winter werden nur selten Temperaturen unter 10 Grad erreicht. Aufgrund der Luftfeuchtigkeit

fühlt sich dies jedoch etwas kälter an. Zu beachten ist, dass ein Großteil der Wohnungen kaum isoliert sind und

somit auch in der Wohnung nahezu Außentemperatur herrscht. Regen gibt es in Alicante nur sehr selten.

Universität

Eine Woche vor dem offiziellen Semesterstart beginnt für ausländische Studenten eine Orientierungswochen. Hier

wird einem Einiges über den Campus, die Stadt, Studentenorganisationen für Austauschstudenten und den

weiteren Ablauf erzählt. Unterschriften für die Confirmation of Period of Stay, sowie das Learning Agreement erhält

man im Mobility Office.

Zu erwähnen ist, dass der Campus außerhalb des Stadtzentrums liegt. Mit dem Bus oder der Straßenbahn dauert

es ca. 20-25 Minuten zum Campus. Der Campus ist sehr groß und schön. Es gibt viele Grünflächen, die im Sommer

auch von vielen Studenten genutzt werden. Außerdem gibt es mehrere Cafés, in denen man günstig Essen kann.

Das Sportangebot der Uni ist ebenfalls groß; mit einem „Sportticket“ für 40€ erhält man Zugang zum Fitnessstudio

und dem Schwimmbad auf dem Campus.

In meinem Learning Agreement habe ich viele Kurse angegeben und wollte daher durch Besuche der Kurse

feststellen, welche mir davon zusagen. Hierbei ist es nicht einfach sich einen passenden Stundenplan zu erstellen.

Jeder Kurs hat mehrere Gruppen, bei denen allerdings praktischer und theoretischer Teil zusammenhängen, d.h.

es kann vorkommen, dass eine Vorlesung sieben Mal in einer Woche von dem gleichen Professor gehalten wird

(man besucht natürlich nur eine hiervon). Dabei fielen bei mir einige Kurse direkt raus, da ich diese nicht belegen

kann ohne andere zu blockieren: Es gibt nicht wie in Frankfurt gesetzte „Zeitslots“ (8-10, 10-12, 12-14, …), sondern

willkürliche Zeiten, sodass sich einige Kurse zum Beispiel für eine halbe Stunde überschneiden. Außerdem haben

sich die angegebenen Zeiten der Kurse während der ersten Woche zum Teil noch geändert, was bei mir für Chaos

sorgte.

Generell würde ich dazu raten englische Kurse zu belegen. Hier ist es einfach Kontakte zu knüpfen und somit auch

Lerngruppen oder Ähnliches zu bilden. Bei den spanischen Kursen ist dies etwas schwieriger, da viele Kurse aus

festen „Klassen“ bestehen, die alle Kurse zusammen belegen. Hier haben sich meist schon Gruppen gebildet.

Außerdem wurde ich hier nicht immer so integriert, wie ich es mir gerne erhofft hätte.

Die Vorlesung läuft in Spanien prinzipiell anders ab als in Frankfurt. Es gibt deutlich kleinere Gruppen von 10 bis

maximal 50 Personen und die Atmosphäre ist auch viel informeller - in meinen Kursen haben sich Studenten und

Professoren geduzt. Die Evaluation läuft ebenfalls anders ab: Oft gibt es Anwesenheitspflicht, Midterm-Klausuren

oder andere Abgaben, welche die Note beeinflussen. Daher rate ich dazu, sich rechtzeitig mit der Kurswahl zu

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beschäftigen.

Abschließend muss ich leider sagen, dass mir die Universität in Alicante bzw. in Spanien aufgrund der sehr

verschulten Kurse eher weniger gefallen hat. Man merkt, dass es vielen Studenten um den Abschluss an sich geht

und das eigentliche Interesse an den Inhalten fehlt. Leider wurde ein selbstständiges Lernen oder weiterführendes

Auseinandersetzen mit dem Stoff auch nicht gefördert. Positiv aufgefallen ist mir jedoch der Umgang der (meisten)

Professoren mit den Studenten.

Leben

Das Leben außerhalb der Universität und die persönlichen Erfahrung, die ich während meines Semesters in

Alicante machen durfte, haben meinen etwas schlechteren Eindruck der Universität jedoch mehr als wettgemacht.

Wie schon oben erwähnt, ist das Leben in Spanien deutlich lebhafter. Gerade da alle Erasmus-Studenten zu

Beginn darauf angewiesen sind Kontakte zu knüpfen, lernt man jeden Tag neue Leute von verschiedenen

Kontinenten kennen. Das studentische Netzwerk ESN Alicante hat dabei einen großen Beitrag geleistet. Durch

verschiedene Aktionen, wie gemeinsame Mittagessen, Karaoke Abende oder Ähnliches kam man schnell mit

anderen Studenten in Kontakt. Außerdem wurden Reisen zu verschiedenen spanischen Städte zu extrem billigen

Preisen angeboten. Ich persönlich bin mit ESN nach Madrid, Sevilla, Valencia, Salamanca, Segovia und Córdoba

gereist und habe somit einige Teile Spaniens kennengelernt und außerdem viele Leute auf diesen Ausflügen

kennengelernt. An diesen Reisen teilzunehmen kann ich daher nur empfehlen!

Weiterhin ist der spanische Tagesablauf zu erwähnen. In Alicante findet das Leben prinzipiell etwas später statt –

zu Abend gegessen wird normalerweise erst gegen zehn. Außerdem ist eine Siesta am Nachmittag (besonders in

den Sommermonaten) üblich. Wenn man mit anderen Studenten ausgeht, trifft man sich ebenfalls später – meist

gegen elf oder zwölf. Dabei wird der Abend erst einmal in Bars oder Kneipen verbracht, bevor man gegen drei in

einen Club weiterzieht. Die meisten Clubs in Alicante haben dabei bis drei Uhr freien Eintritt. Ich musste mich an

diesen Ablauf erst ein paar Tage gewöhnen.

Alles in Allem kann ich sagen, dass mir das Leben in Alicante sehr gefallen hat. Durch viele verschiedene Angebote

wird einem nie langweilig. Außerdem habe ich persönlich gelernt offenherziger zu sein und auf Leute zuzugehen.

Die Tatsache, dass man selbstständig in einer fremden Stadt klarkommen muss hat dabei sehr geholfen.

Fazit

Insgesamt kann ich jedem nur empfehlen ein Auslandssemester zu machen. Aus meiner Sicht habe ich mich

persönlich sehr weiterentwickelt, Vieles über fremde Kulturen gelernt und Freunde aus allen möglichen Regionen

der Welt gefunden. Sprachlich habe ich mich ebenfalls stark weiterentwickelt, sei es in Englisch, Spanisch oder

sogar ein bisschen in Französisch und Italienisch.

Die Stadt Alicante kann ich dabei empfehlen – auch wenn ich ein bisschen Pech mit der Universität hatte und der

Lehrstil mir nicht besonders gefallen hat, hatte ich eine der besten Zeiten meines Lebens in Spanien und würde

Alicante mittlerweile als meine zweite Heimat bezeichnen. Dabei hat die große „Erasmus-Familie“ einen großen

Beitrag dazu geleistet.

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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Universidad de Alicante (UA), Spanien

Wintersemester 2013/14

1) Allgemeine Vorbereitungen vor dem Auslandsemester

Als das 4. Semester anfing war es auch schon an der Zeit, sich für ein Auslandssemester zu bewerben. Die

wichtigste aller Fragen war nur das Wo. Ich war mir aber relativ schnell sicher, dass ich dieses halbe Jahr in

Spanien verbringen wollte, da ich unbedingt meine Sprachkenntnisse, sowohl in Englisch als auch in Spanisch

verbessern wollte. Nach etwas Überlegen war mir klar, dass Madrid als Hauptstadt mit internationalem Flair meine

erste Wahl sein wird, und Alicante, als eher typisch spanische Stadt direkt am Meer, meine Zweitwahl. Nachdem

die Plätze verteilt wurden und ich meine Zweitwahl erhalten hatte, mussten auch schon bald die ersten Deadlines

eingehalten werden für beispielsweise die Erstellung des Learning Agreements oder die generelle Anmeldung an

der ausländischen Universität. In diesem Falle waren Herr Pilz im Auslandsbüro und seine Kollegen in Alicante

sehr behilflich und konnten alle Fragen beantworten. Man muss sich im Voraus aber bewusst sein, dass in Spanien

alles etwas länger dauert und man am Besten frühzeitig Probleme anspricht und nicht bis einen Tag vor Deadline

wartet. Im Großen und Ganzen kann man aber sagen, dass es ohne Probleme ablief, sodass die Anmeldung und

die geforderten Dokumente schnell getätigt beziehungsweise eingereicht waren.

Als diese ersten Hürden genommen waren, taten sich bereits neue Punkte zur Organisation auf. Wie komme ich

hin? Und wie miete ich mir ein Zimmer?

Für mich war dabei sehr schnell klar, dass ich von Deutschland aus kein Zimmer mieten werde. Daher buchte ich

einen Flug (bereits 2 Wochen vor Semesterstart) und zeitgleich ein Hotel für die erste Woche, um mich dadurch

auf die Wohnungssuche vor Ort konzentrieren zu können. Um nach Alicante zu fliegen, gibt es viele Möglichkeiten

(bspw. Ryanair ab Frankfurt/Hahn, Norwegian Airlines ab Köln/Bonn oder etwas teurer Air Berlin ab Frankfurt).

Wichtig hierbei ist aber das möglichst frühe Buchen, da Ende August Hauptreisezeit ist!!!

Als dieser Punkt geklärt war konnte endlich das Abenteuer Spanien beginnen.

2) Meine ersten Tage in Alicante

Als ich dann schließlich in Alicante angekommen war, durchstöberte ich verschiedene Internetseiten, um

Wohnungen zu finden (bspw. http://www.easypiso.com/ , http://www.pisocompartido.com/). Je früher man ist,

desto größer ist natürlich auch die Auswahl. 3 Tipps:

1. Wohnt in Alicante und nicht in San Vicente (wo die Uni liegt), da das spanische Nachtleben und auch der Strand in Alicante sind.

2. Gute Stadtviertel zum Wohnen sind Mercado, Centro und Ensanche. Ich würde das mehr als zentrale Casco Antiguo/Barrio meiden, da dort viele, viele Bars und Nachtclubs sind, und es folglich nachts ziemlich laut ist (mehr dazu in Punkt 6)

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3. Auch wenn Preise um 150€ mehr als verlockend klingen, würde ich, für spanische Verhältnisse, eher teure Wohnungen empfehlen (200-250), da der spanische Wohnungsmarkt generell ein etwas anderes Niveau als der Deutsche hat.

Nachdem ich dann 5 Wohnungen angeschaut hatte, fand ich die Wohnung, die meine Herberge für die nächsten

Monate sein sollte im Viertel Mercado. Von diesem Viertel aus ist man in ca. 5-10 Minuten im Kneipenviertel, und

in ca. 15-20 Minuten am Strand, je nach dem wo man genau wohnt. Nach der erfolgreichen und schnellen

Wohnungssuche erkundete ich erst einmal die Stadt. Sie ist kulturell natürlich nicht mit Madrid oder Barcelona zu

vergleichen, aber trotzdem hat sie einige schöne Ecken, wie beispielsweise das, die Stadt überragende, Castillo,

die Explanada mit Yachthafen, der höher gelegene Teil des Casco Antiguo und natürlich den Stadtstrand, der

meiner Meinung nach für einen Stadtstrand wirklich schön ist. Zudem zeigte sich das Wetter von seiner allerbesten

Seite, wolkenloser Himmel mit mehr als 30 Grad. Das ist ebenfalls ein großer Pluspunkt von Alicante. Während

meines kompletten Aufenthaltes gab es eigentlichen nur 2-3 Tage, an denen es komplett geregnet hat. Bis ca. 10.

November, als es in Deutschland schon ungemütlich wurde, lagen wir noch bei über 20 Grad am Strand und

sonnten uns.

Natürlich konnte ich nicht nur Urlaub machen, sondern musste mich auch auf die Universität vorbereiten.

3) Vorbereitung auf die Universität

In Frankfurt sind wir es gewohnt, dass wir mit unserer Studentenkarte auch die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen

können, was aber in Alicante nicht der Fall war. Aus diesem Grund haben wir empfohlen bekommen uns eine

vergünstigte Karte zu kaufen, die lediglich Studenten und Schüler erhalten. Um diese zu erhalten, muss man in

den Laden des Nahverkehrsunternehmens an der Tramhaltestelle „Mercado“ gehen (neben einem 24h

Supermarkt). Hierbei erlebte ich das erste Mal was es heisst in Spanien zu sein: 15 Uhr und der Laden war zu.

Zwischen ca. 14:30 und 17:30 haben viele Läden Siesta. Das hieß also, in 3 Stunden wiederkommen. Die 30er

Fahrkarte kostete dann 21,20 (also ca. 70 Cent pro Fahrt anstatt 1,45€ pro Fahrt).

Nach dem auch dies erledigt war konnte es endlich mit Studieren losgehen. Hierbei bekommt man die ersten Tage

einige Mails für Informationsveranstaltungen, die man meiner Einschätzung nach auch wahrnehmen sollte, da man

dadurch schon einen ersten Einblick in das Studium und die Universität bekommt.

4) Die erste Zeit in der spanischen Universität

Das erste was man feststellte war, dass sehr viel Zeit und Geduld gefragt ist für die ersten Tage, in denen die

Kurswahl und andere organisatorische Aufgaben erledigt werden mussten. Als es dann aber hieß, dass wir unsere

Kurse auswählen sollten und die nächsten zwei Wochen Zeit haben, um uns einen Überblick über diese zu

verschaffen, fingen die Probleme an. Da man aus allen Semestern Kurse wählen konnte, haben sich sehr viele

überschnitten oder der Stundenplan hat riesige Lücken aufgewiesen. Nach einigen Stunden klappte es dann aber

doch einen relativ sinnvollen Stundenplan zu entwickeln. Dabei wählte ich nicht nur Kurse aus dem regulären

Angebot, sondern zudem kostenpflichtige aus dem IBP-Programm (International Business Programme). Im

Endeffekt wählte ich Microeconomia Intermedia als regulären Kurs, die rein englischsprachigen IBP-Kurse

Marketing in the EU and Management Consulting und einen semesterbegleitenden Sprachkurs, der mir aber nicht

anerkannt wurde (was aber von Anfang an klar war, da es kein Wirtschaftsspanisch war).

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Kurz zu den Kursen:

- Microeconomia Intermedia: wird sowohl auf Spanisch als auch auf Englisch angeboten; das Niveau ist in etwa vergleichbar mit Mikro 1 (teilweise Wiederholungen, aber auch neues, wobei hier die Herausforderung häufig die Sprache und die Mitarbeit sind)

- Marketing in the EU: Anwendung der gängigen Marketingmodelle auf die Praxis mit vielen Casestudies und Einblicke in Unternehmen

- Management Consulting: Im Nachhinein hörte sich dieser Kurs zwar sehr interessant an, war aber teilweise auf sehr niedrigem Niveau

5) Die Stadt Alicante

Alicante ist eine Stadt mit ca. 330.000 Einwohnern, wobei das Zentrum eher klein und überschaubar ist. Mir

persönlich hat es hier sehr gut gefallen, da alles sehr schnell zu erreichen war und natürlich das Meer und das

super Wetter bedeutende Vorteile darstellten. Direkt in bzw. um Alicante gibt es auch einige Freizeitaktivitäten wie

zum Beispiel einen Ausflug zur Isla de Tabarca zum Schnorcheln oder Baden, Hafenrundfahrten und das

wunderschöne Castillo de Santa Barbara besichtigen. Aber nicht nur in Alicante, sondern auch rund um diese

Stadt, findet man viele Ort, die zum relaxen, schlendern oder besichtigen einladen. Mir persönlich haben die

Palmengärten in Elche (mit dem Bus erreichbar) und die Dörfer Guadelest und Altea (am Besten mietet man sich

hierfür ein Auto) sehr gut gefallen. Um bspw. Valencia (Fahrzeit 1,5h) oder Granada mit der Alhambra (3h) zu

besichtigen empfehle ich sich eine Mitfahrgelegenheit via http://blablacar.es zu suchen. Dies ist nicht nur die

kostengünstigste Alternative, sondern man lernt auch viele Einheimische kennen.

Ich muss aber auch zugeben, dass die Sommermonate, die immerhin bis Mitte November angehalten haben, die

schöneren waren, da man doch unter der Woche sehr viel Zeit am Strand verbringen kann. In der kälteren Zeit,

wo die Temperaturen immerhin noch bei 13 °C aufwärts lagen, beschränkten sich die Freizeitaktivitäten

größtenteils auf Shoppen, verreisen (bspw. nach Madrid) oder einfach nur mit Freunden was trinken gehen. Bzgl.

Shoppen lässt sich sagen, dass die Einkaufsmeile in Alicante nicht wirklich das Shoppingbedürfnis befriedigt. Aber

es gibt in San Vicente, direkt neben der Universität, ein Outlet-Center und in Alicante zwei weitere Einkaufscenter

(Plaza Mar und Gran Vía).

6) Party und Nachtleben

In dieser Rubrik hat Alicante einiges zu bieten. Es gibt das Viertel Barrio (direkt östlich der Rambla) welches eine

Vielzahl an Bars besitzt. Dort kann man aber nicht nur leckere Cocktails und Cañas trinken, sondern auch sehr

gute und qualitativ hochwertige Tapas oder andere spanische Spezialitäten verspeisen. Die Preise dafür sind sehr

studentenfreundlich. Außerdem gibt es viele verschiedene Arten von Diskotheken, die für jeden Geschmack etwas

zu bieten haben (House, Mainstream, Reggae, Salsa usw.) und ebenfalls nicht teuer sind (i.d.R. 6€ Eintritt plus ein

Freigetränk bzw. für Frauen teilweise komplett kostenlos).

7) Fazit

Am Ende meines Auslandsaufenthaltes kann ich sagen, dass ich die Zeit in Alicante mehr als genossen habe und

einige neue Bekanntschaften geschlossen habe, die ich auch nach meiner Rückkehr immer noch pflege.

Natürlich gibt es mal kleinere Schwierigkeiten, aber wie heißt es so schön: Andere Länder, andere Sitten. Daher

ein kleiner Tipp: Vergleicht Spanien nie mit euren Erfahrungen aus Deutschland, denn dort ist alles etwas

langsamer und gemütlicher. Zudem sind Spanier im Allgemeinen sehr, sehr offen (und auch sehr, sehr laut). Mir

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hat diese neue Lebensweise aber so gut gefallen, dass ich meinen Aufenthalt bis Anfang April verlängert habe, da

die bereits oben erwähnten IBP-Kurse kürzer andauern als die normalen Kurse (sie sind bereits Mitte November

bzw. Mitte April beendet).

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Universidad de Alicante (UA), Spanien

Wintersemester 2013/14

Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)

Vorzubereiten gibt es eigentlich nicht allzu viel. Man muss an der Uni in Frankfurt ein Learning Agreement abschließen, das jedoch nicht verbindlich ist. Die ersten zwei Wochen in Alicante kann man noch alle beliebigen Kurse besuchen, um dann sein finales Learning Agreement abzuschließen. Man sollte sich also den Flug buchen und für die ersten Tage eine Unterkunft haben. Kontotechnisch wäre es natürlich von Vorteil, wenn man keine Abhebungsgebühren zahlen muss. Ich hatte meine Konto bei der Comdirect.

Erste Wochen, Formalitäten wie Einschreibung, Behördengänge etc.

Am Flughafen angekommen muss man auf der obersten Ebene den Autobus C6 in die Stadt nehmen, die Fahrt

kostet 2,70€ und der Bus kommt alle 20 Minuten. Die Busfahrer sind sehr hilfsbereit und können einem mit etwas

Glück auch die nächstgelegene Haltestelle zum Hostel sagen. Ansonsten kostet das Taxi, je nachdem wo man

wohnt, 20-25€. Am Tag danach wird natürlich erst mal die Stadt begutachtet, das kann man am besten von ganz

oben vom Castillo Santa Bárbara.

Besonders schön ist der Sonnenuntergang. Man kann entweder den Aufzug nehmen, den Zugang hierfür findet man unten gegenüber dem Strand Postiguet. Als junger Mensch sollte man jedoch laufen, da man auch auf dem Weg noch schöne Bilder von der Stadt machen kann.

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Als erstes habe ich mir dann den Carnet Jove bei der Generalidad Valenciana (oben an der Rambla) für etwa 8 € geholt. Dafür benötigt man ein Passbild. Mit dieser Karte kann man sich dann bei der TAM (auch oben an der Rambla) eine Buskarte besorgen, für die man ebenfalls ein Passbild benötigt. Das sollte man möglichst früh erledigen, da es zwei Wochen dauern kann, bis man seine Buskarte erhält. Mit der Carnet Jove kann man sich die Buskarte Bono Jove holen, welche einmalig 4€ und für 30 Fahrten um die 21 € kostet, was deutlich günstiger als andere Buskarten ist. Eine einzelne Busfahrt in Alicante kostet 1,40 €. 10er /30er Karten sind aber immer nochmal billiger.

Die Busfahrpläne enthalten keine Uhrzeiten. Angegeben ist nur die erste und letzte Abfahrtszeit aus den jeweiligen Richtungen und wie viele Minuten zwischen den jeweiligen Bussen liegen. Die meisten Bushaltestellen haben keine Namen und es werden auch im Bus keine Haltestellen durchgesagt. Zur Uni fahren die Buslinien 24 und 34 und ab dem Wintersemester 2013714 auch die Tram (abhängig davon wo man in Alicante wohnt). Mit der 34 geht es deutlich schneller und sie ist leerer, aber man muss schauen, ob sie in der Nähe von seinem Zuhause fährt. Man kann sich hierfür aber eine App runter laden, die Nummer der Bushaltestelle eingeben und dann wird einem angezeigt wann der nächste Bus kommt.

Wohnsituation und –tipps

Es ist sehr einfach in Alicante eine Wohnung zu finden. Da ich gefühlt einer der ersten Erasmus Studenten in der Stadt war, hatte ich eine sehr große Auswahl. Mit wurde ein ganzes Haus gezeigt und ich durfte mir dann ein Zimmer aussuchen, die zwischen 150€-250€ lagen.

Gefunden hatte ich meine Wohnung über easypiso.de, habe aber auch von vielen von der Seite loquo.es gehört.

Die meisten Studenten wohnen beim Plaza de Torros. In San Vicente (dem Viertel bei der Uni, kann man jedoch etwas günstiger wohnen. Die meisten Erasmus Studenten ziehen jedoch Alicante vor, da es hier den Strand gibt, natürlich reichlich Party und die Shoppingstraße (Avenida Maisonave)

Außerdem gibt es das Einkaufszentrum „Plaza Mar 2“ und das Einkaufszentrum „Gran Via“. In der Nähe der Uni gibt es ein Outlet-Center inklusive Kino und Bowlingbahn. Hier lohnt es sich auch mal vorbeizuschauen.

Das Ausgehviertel wird auch Barrio genannt. Getränke sind wirklich billig und als Frau kommt man meistens auch umsonst in den Club. Unter der Woche, am Wochenende auch, aber weniger, wird man immer mit kostenlosen Chupitos (Shots) in die Bars gelockt. Empfehlen kann ich la SeDe, hier findet man eine große Auswahl an Chupitos.

Studium an der Gasthochschule inkl. Bibliotheken

Als erstes muss man sagen, dass die Uni in Alicante zunächst riesig und total unübersichtlich erscheint. Die Studenten sind aber sehr hilfsbereit und erklären einem gerne wo sich das gesuchte Gebäude oder der Raum befindet. In der ersten Woche wurden uns Führungen von Studenten angeboten, außerdem erhält man auch überall Karten vom Campus.

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Das Wintersemester fängt im September an, eine Woche vorher die Einführungswoche für Erasmus-studenten. Ich meine, wir wären so um die 700 gewesen, man kann sich also auf eine lange Schlange am Officina de Movilidad einstellen, bei dem man sich am ersten Tag melden muss. Man bekommt hier seine Ankunftserklärung unterschrieben, Informationen zu wichtigen Terminen sowie eine Liste der Ansprechpartner.

Um das W-lan nutzen zu können muss man vorher mit seinem Laptop in die Zentralbibliothek gehen und sich diesen freischalten lassen.

Das Bild zeigt den Ausblick aus der Bibliothek. Die Bibliothek im Erdgeschoss hat übrigens für lernwütige Studenten 24 Stunden auf.

Freie/eingeschränkte Kurswahl, Info bzgl. Möglichkeiten, Veranstaltungen an einem anderen Fachbereich zu belegen

Ich als Wirtschaftspädagoge mit Finanzen hatte leider kein breitgefächertes Angebot an Kursen, weshalb ich entschied meine Kurse nach Professoren zu wählen bei denen der Unterricht verständlich war, was ich als gar nicht so einfach empfand, da meine Spanischkenntnisse zu Beginn nicht die Besten waren. Letztendlich entschied ich mich für Management Consulting und Marketing in der EU (beide Kurse in Englisch aus dem International Business Programm, Kosten pro Kurs 140€. Ich glaube aber, dass dieses nächstes Wintersemester nicht mehr angeboten wird). Ich belegte noch Makro aus dem regulären Programm und natürlich den Spanischsprachkurs, für den man vorher im Internet sein Niveau testen muss.

Alltag und Freizeit: Sehenswürdigkeiten, Kurztrips, Restaurants, Kneipen, Kinos, StudentInnenleben

Langweilig wird einem nie, man kann immer etwas unternehmen, besichtigen, erklettern oder auch einfach nur am Strand entspannen.

Gesehen haben sollte man Elche (dort befindet sich der Park „El Palmeral“, Unesco-Weltkulturerbe), Benidorm (einfach um einmal dagewesen zu sein und nachher darüber lästern zu können =) - es besteht nur aus Hochhäusern und billigem Massentourismus) kurz dahinter liegt das wunderschöne Altea und auch nach Calpe, wo man auf den Penon d'Ifach hochwandern kann.

Gesehen haben muss man auch Valencia, billig dahin kommt man mit blablacar.com, einer Mitfahrzentrale. Positiver Nebeneffekt, man lernt auf der Autofahrt größtenteils Spanier kennen und kann sein Spanisch etwas auffrischen. Bei Benidorm im Inland befindet sich das wunderschöne Guadalest (siehe Bild). Am besten zu erreichen ist natürlich alles mit dem Auto. Man kann sehr günstig Mietwagenangebote finden, wenn man sich rechtzeitig darum kümmert.

Persönliches Fazit (beste und ggf. schlechteste Erfahrung)

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Ich möchte diese Zeit auf keinen Fall missen, besonders mein Spanisch hat sich von fast null auf hundert ;) verbessert. Ich habe die Spanier als sehr freundliche Menschen erlebt mit einer familiären und offenen Kultur. Ich werde auf jeden Fall wieder kommen.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Universidad de Alicante (UA), Spanien

Wintersemester 2010/11

Von Sebastian Bravo Lutz

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Als erstes möchte ich mich an dieser Stelle bei Frau Jäckel und ihrem Team des Auslandsbüros bedanken. Mit ihrer Hilfe und Unterstützung waren die Vorbereitungen für den Auslandsaufenthalt sowie der Aufenthalt selbst gut organisiert.

Im Folgenden gehe ich auf mein ERASMUS Studienaufenthalt und das Leben in Alicante ein. Ich hoffe, dass die folgenden Zeilen dem Leser hilfreiche Informationen vermitteln und stehe gerne für weitere Fragen zur Verfügung. Meine Mailadresse kann über das Auslandsbüro in Erfahrung gebracht werden.

Als Fazit des folgenden Berichtes nehme ich vorweg:

Der Studienaufenthalt in Alicante ist mit Erfahrungen und Erlebnissen verbunden, die ich nicht mehr missen möchte. Ich kann die Entscheidung „für“ ein Auslandssemester sehr empfehlen!

Planung des Auslandsstudiums

Die Planung für einen Studienaufenthalt im Ausland sollte rechtzeitig beginnen. Spätestens ein dreiviertel Jahr vor dem geplanten Auslandsstudium sollten grundlegende Fragen und Absichten klar sein.

„Warum sollte ich im Ausland studieren?“, „Bin ich bereit für einen Auslandsaufenthalt?“, „In welchem Land und auf welcher Sprache?“, „Wie lange und mit welchen Absichten?“, „Auf eigene Faust oder in einem organisierten Programm?“, „Finanzielle Mittel?“, … sind Fragen, die man sich stellen sollte und individuell beantworten muss.

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Die aktuellen Fristen und Termine findet man auf der Internetseite des Auslandsbüros. Ebenfalls erhält man dort weitere Informationen und Ratschläge. Es lohnt sich die angebotenen Materialien zu nutzen.

Wenn man sich für das ERASMUS Programm und Spanien als Ort des Auslandsaufenthalts entschieden hat, stehen derzeit die Partner - Universitäten in Madrid, Barcelona, Granada und Alicante zur Auswahl.

Jede dieser Universitäten hat ihre Vorzüge. Um seine Entscheidung zu treffen, sollte man sich über verschiedene Aspekte wie Lage der Studienstadt, Lebenshaltungskosten und Ranking der Universität bewusst sein. Bei Barcelona ist zusätzlich zu beachten, dass neben Spanisch auch Catalan gesprochen wird; dies gilt insbesondere auch für einige Vorlesungen.

Meine Wahl fiel aus persönlichen Gründen auf Alicante.

Verlauf nach der Nominierung und vor Semesterstart im Ausland

Nachdem die notwendigen Unterlagen eingereicht sind, erfolgt hoffentlich die Nominierung. Nach der Nominierung ist das Learning Agreement, welches einem vorläufigen Stundenplan entspricht, einzureichen. Um das LA sinnvoll auszufüllen, muss man sich auf der Seite der Universität http://www.ua.es, bzw. http://www.ua.es/es/estudios/index.html informieren.

Ebenfalls hat man mit der Gastuniversität und seiner Krankenversicherung zu klären, wie man in der Zeit des Auslandaufenthalts versichert ist.

Für die Erstkontaktaufnahme mit der Gastuniversität und für den weiteren Verlauf des Informationsaustausches wird man durch das Auslandsbüro sehr gut unterstützt. Bei Fragen kann man sich auch telefonisch an das Mobility Office der UA unter 0034 96 59 09 55 8 wenden. Die Kommunikation erfolgt ansonsten per Mail oder persönlich mit den Mitarbeitern des heimischen Auslandsbüros.

Wichtige Informationen erhält man auf der Seite des „Secretariat for International Programmes and Mobility“ http://www.ua.es/en/presentacion/vicerrectorado/vr.ric/sec_movilidad/index.html.

Um in Spanien gebührenfrei Geld abheben zu können, habe ich ein Konto bei der Deutschen Bank eröffnet.

Wohnungsplanung

Beim Thema Wohnungsplanung gibt es verschiedene Herangehensweisen. Zwei Grundlegende Entscheidungen müssen hierbei getroffen werden. Zum einen muss man entscheiden, ob man die Wohnung in Alicante schon von Deutschland aus fest macht, oder ob man sich erst vor Ort um die Wohnungssuche kümmert. Zum anderen muss man überlegen, ob die Wohnung entweder im Stadtzentrum oder nahe der Universität liegen soll.

Ich entschied mich dafür die Wohnung schon von Deutschland aus zu reservieren. Dafür gibt es einige Internetseiten wie http://alicante.loquo.com/es_es, http://www.pisocompartido.com/habitaciones-alicante, http://www.easypiso.com/, auf denen man unter einer Vielzahl von Angeboten wählen kann. Außerdem gibt es an der UA ein virtuelles schwarzes Brett http://aplicacionesua.cpd.ua.es/anuncios/default.asp?idioma=es, an dem man weitere Angebote findet. Man kann nach Wunsch auch die Aufgabe der Wohnungssuche an das Mobility Office der UA für eine Gebühr von ca. 70€ weitergeben, http://www.csidiomas.ua.es/en/accommodation.

Leider stellt sich im Nachhinein manchmal heraus, dass man mit der von Deutschland aus reservierten Wohnung kein Glück hat. Mir erging es etwa so, dass die Wohnung zwar sehr schön war, aber das Internet nur in der Küche gut funktionierte. Auf einem Stadtplan von Alicante hatte ich vorher geprüft, dass die Wohnung sich zwischen Stadtzentrum und Universität befand. So war mein ursprünglicher Plan, dass ich entweder mit dem Bus oder mit dem Fahrrad überall gut hinkomme. In Alicante entschied ich mich jedoch gegen das Fahrradfahren, da mir der Straßenverkehr zu unsicher erschien. Überrascht wurde ich zusätzlich von den Busfahrzeiten, da ich nicht angenommen hatte, dass die Busse nur bis ca. 22:30h zirkulieren. Somit entschied ich mich ab dem zweiten Monat im Stadtzentrum zu wohnen. Bemerkt sei, dass die große Mehrheit der Gaststudenten im Zentrum wohnt, während die einheimischen Studenten oft nahe der Universität leben. Vom Zentrum zur UA benötigt der Bus zwischen 20 und 35 Minuten.

Für einen Überblick siehe http://maps.google.de, wobei ich darauf hinweisen möchte, dass vom Zentrum bis zur UA eine anhaltende Steigung besteht.

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Die Mietkosten liegen im Durchschnitt bei etwa 220€ pro Monat, wobei die Wohnungen im Zentrum wohl etwas teurer sind. Dafür spielt sich dort das Nachtleben ab. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Wohnungen, welche weniger als 180€ kosten sollten meist nicht sehr schön waren.

Hinweisen möchte ich darauf, dass in Spanien im Allgemeinen die Wohnungen deutlich schlechter als in Deutschland isoliert sind, was in den kälteren Monaten (Nov – Jan) zum Thema werden kann.

Verglichen mit Städten wie Barcelona oder Madrid ist Alicante sehr klein und überschaubar. Sehenswürdigkeiten gibt es kaum und die Einkaufsläden befinden sich überwiegend im Zentrum, so dass ich unterm Strich dazu raten würde auch dort eine Wohnung zu suchen. Außerdem befindet man sich dann auch näher zum Strand, was auch seine Vorteile hat.

Abschließend rate ich dazu, dass man sich eine WG sucht, in der nur Spanisch gesprochen wird, damit man seine Sprachkenntnisse auch außerhalb der Universität verbessert.

Anreise

Wer nicht mit dem Auto fahren möchte, fliegt bequem mit Airberlin oder Ryanair. In der Nebensaison fliegt Airberlin mit Stop über Palma de Mallorca. Ryanair fliegt hingegen direkt, für mich jedoch von Frankfurt – Hahn aus. Bezüglich zulässiges Gepäckgewicht habe ich von einer Möglichkeit gelesen, dass man bei Airberlin 30kg Gepäck mitnehmen kann, wenn man bei Buchung des Hinfluges auch den Rückflug z.B. für Weihnachten dazu bucht.

Genauere Informationen findet man auf http://www.airberlin.com/site/start.php?LANG=deu&all=1&MARKT=DE oder http://www.ryanair.com/de.

Die Flieger landen alle am gleichen Flughafen etwas außerhalb von der Stadt.

Die Fahrzeit vom Flughafen in die Stadt beträgt etwa 35min. Die Busse fahren im 20min – Takt. Der letzte Bus vom Flughafen fährt um 23:10h. Alle Busfahrzeiten und Buslinien findet man auf der Seite http://www.subus.es.

Mit dem Taxi kostet die Fahrt ca. 15€.

Ankunft

An der UA ist das Studienjahr in Semester unterteilt, wobei das erste Semester von Mitte September bis Anfang Februar und das zweite Semester von Mitte Februar bis Anfang Juni geht. Man wird über die exakten Daten durch die Koordinatoren bzw. auf der Homepage der UA http://www.ua.es informiert.

Die ERASMUS – Studierenden werde in der Regel eine Woche vor Semesterbeginn gebeten an der Orientierungswoche teilzunehmen. Diese Woche besteht darin, dass man sich anwesend meldet, weitere

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Informationen erhält und die UA schon mal kennenlernt. Außerdem kann man in dieser Zeit bereits die ersten Kontakte zu weiteren Gaststudenten knüpfen und sich an die neue Umgebung gewöhnen. Um die Stadt zu erkunden, kann man sich in der Touristeninfo auf der Rambla de Méndez Núñez einen Stadtplan besorgen und erreicht von dort aus die verschiedenen Ziele auch zu Fuß.

In der ersten Woche sollte man sich auch gleich die cartajoven und die Busfahrkarte besorgen, damit man vergünstigt fahren kann. Dafür benötigt man ein Passfoto und eine Studienbestätigung.

Ebenso kann man die erste Woche nutzen, um sich über das breite Sportangebot der UA zu informieren und sich einen Ausweis anfertigen zu lassen. An der UA gibt es eine Sportzone mit Fitnessstudio, Schwimmbad mit Sauna, Squash- und Tennisplätzen, Fußballplatz und Rennbahn und weitere Angebote. Die Kosten betragen für ein halbes Jahr 36€. Für einen zusätzlichen Betrag kann man sich in verschiedenen Kursen (z.B. Tennistraining; Schläger bringen die Studenten selbst mit) anmelden. Ebenfalls kann man sich für eineMannschaft anmelden und an Wettkämpfen teilnehmen. Auf diese Weise kann man auch Kontakte zu einheimischen Studenten aufbauen.

Die Universität sorgt ab der ersten Woche für Aktivitäten, zu denen alle ERASMUS – und Gaststudenten eingeladen sind. Dazu gehört auch eine Welcomeparty und ein Ausflug auf das Castillo de Santa Bárbara mit anschließendem Paellaessen.

http://www.ua.es/es/cultura/index.html, http://www.csidiomas.ua.es/en/activities

Universidad de Alicante

Die UA wurde auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens erbaut und ist sehr weitläufig. Von den Zeiten des Flughafens erinnert allerdings nur noch der frühere Kontrollturm. Das Gelände ist sehr schön angelegt; Palmen, Bäume und Grünflächen sowie Wasserstellen machen die Universität zu einem angenehmen Studienort.

Einen Plan der Universität sieht man auf http://www.ua.es/es/presentacion/plano/planoua.pdf.

Die Gebäude sind anständig, wobei bei hohen Temperaturen manche Vorlesungsräume entweder über keine oder nur über eine laute Klimaanlage verfügten.

Auf dem Gelände gibt es eine Vielzahl von Bibliotheken, die von den Studenten gerne zum Lernen aufgesucht werden und teilweise überbelegt sind. Auffallend wenig Steckdosen machen es notwendig mit voll aufgeladenem Laptop bzw. Ersatzakku zu arbeiten.

Gruppenarbeiten werden gerne an der frischen Luft auf einer, der zahlreichen Grünflächen erledigt.

Die Mensen sind zum Arbeiten hingegen nicht geeignet, da dort laute Musik läuft und ein buntes Treiben herrscht. Dafür bekommt mandort angemessenes Essen zu fairen Preisen.

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Vorlesungen

Die Vorlesungen wirken im Vergleich zur Universität Frankfurt eher verschult und unterscheiden sich auch im Aufbau. So besteht ein Fach immer aus Praxis- und Theorieeinheiten, die vom Professor gehalten werden. Zusätzliche Mentorien hatte ich nicht. Dafür bekommt man in den Vorlesungen öfters Hausaufgaben auf. Die Anzahl der Studenten war stets recht überschaubar.

Neben den spanischen Vorlesungen gibt es Kurse, die auf Englisch gehalten werden. Um an diesen Kursen teilzunehmen muss man jedoch einen Beitrag bezahlen. Weitere Informationen erhält man auf folgender Seite: http://economicas.ua.es/en/vri/international-business-programme/international-business-programme.html.

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Ich wählte alle Vorlesungen auf Spanisch und kam gut zurecht. Dabei muss ich anmerken, dass ich bereits vor Antritt des Auslandssemesters über überdurchschnittliche Kenntnisse der spanischen Sprache verfügte. Trotzdem waren manche Professoren besser zu verstehen als andere. Es empfiehlt sich daher in der Anfangszeit verschiedene Kurse aus zu probieren und darauf zu achten, wie man die Professoren versteht. Gewöhnungsbedürftig waren vor allem Kurse, in denen viele Abkürzungen vorkamen.

Die Endnote setzte sich meist aus mündlicher Mitarbeit, Hausaufgaben, Zwischentests und der Endklausur zusammen, wobei die Endklausur häufig aus Multiple Choice - Aufgaben bestand.

Speziell für ERASMUS Studenten werden Spanischkurse günstig angeboten, welche 4 Credit Points zählen und relativ leicht zu bewältigen sind. Der Einstufungstest befindet sich auf der Seite http://www.csidiomas.ua.es.

Seminare werden im FB Wirtschaftswissenschaften an der UA momentan noch nicht angeboten.

Betreuung an der Gastuniversität

Die Betreuung der Gaststudenten ist gut aufgebaut und es werden zahlreiche Aktivitäten neben der Universität angeboten. Dazu gehören etwa Ausflüge nach Granada, Besuche in Freizeitparks, Kochkurse, Kulturveranstaltungen und vieles mehr. Gerade am Anfang des Auslandssemesters können diese Veranstaltungen zur Kontaktaufnahme mit anderen Studenten beitragen. Im weiteren Verlauf kann es sich jedoch lohnen diese Unternehmungen privat zu organisieren.

Leben in Alicante

Die Lebenshaltungskosten in Alicante sind vermutlich niedriger als in Barcelona oder Madrid, so dass man mit 600€ abzüglich der Mietkosten kalkulieren kann.

Bei schönem Wetter ist der Stadtstrand und das Meer ein Highlight, welches schnell zu erreichen ist. Wenn man mit der Tram ca. 30min aus der Stadt fährt, kommt man zu weiten Stränden mit feinem Sand, die sehr zu empfehlen sind.

Ansonsten hat Alicante neben viel Strand und Sonne, dem Castillo de Santa Bárbara, dem Mercado Central und der Plaza de Torros nicht viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten. Allerdings ist dies kein Hindernis, um aus seinem Studienaufenthalt im Ausland eine unvergessliche Zeit mit bleibenden Erinnerungen zu machen.

Die Spanier leben die Siesta voll aus und so kam es gerade in der Anfangszeit ein paar Mal vor, dass ich zwischen 14h und 17h vor verschlossener Ladentür stand. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen und diese Gewohnheit stets einkalkulieren.

Dafür zieht sich das Leben auch unter der Woche bis in den späten Abend.

Die Überschaubarkeit und die Konzentration des Nachtlebens auf das Zentrum führen dazu, dass man Auslandsstudenten und Freunde schnell findet und sich häufig über den Weg läuft. Musik, Tapas, spanischer Wein und viele nette Menschen entwickeln in Alicante eine gemütliche Stimmung und verleihen der Stadt ihren persönlichen Charme.

Sicherheit

Wie in vielen größeren Städten, in denen Touristen verweilen, sollte man besonders als Nicht – Einheimischer auf sein Hab und Gut achtgeben. Gerade dann wenn man abends alleine unterwegs ist und Fremde einen Ansprechen und dabei „zufällig“ berühren, sollte man aufpassen. Dieser Hinweis soll den Leser nicht verunsichern, sondern lediglich zur vernünftigen Vorsicht auffordern.

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Fazit

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, kann ich einen Studienaufenthalt im Ausland sehr empfehlen.

Abschließend weise ich darauf hin, dass jede Erfahrung und jedes Erlebnis im Ausland, ob positiv oder negativ, ob gleichartig oder andersartig im Vergleich zum Heimatland,… stets auch eine Weiterentwicklung des eigenen Horizontes bedeuten kann. Europa kann sich je nach Land und Aufenthalt sehr unterscheiden und bietet zahlreiche Facetten.

Sollte dieser Erfahrungsbericht dem Leser hilfreiche Hinweise und Ideen vermittelt und damit die Entscheidung für ein Auslandssemester unterstützt haben, so wünsche ich hiermit viele gute und lehrreiche Erfahrungen im Ausland!