Erfahrungsbericht FG3 HarlerB · Harler&Bianca& & [email protected]& Erfahrungsbericht/...

3
Harler Bianca [email protected] Erfahrungsbericht ERASMUS Selbstorganisierter Auslandsaufenthalt Barmherzige Brüder Regensburg St. Hedwig Kinder und Jugendheilkunde (27.02 – 26.03.2017) Ich habe alle Fächergruppen meines Praktischen Jahres in Regensburg im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder absolviert, darunter auch die 3. Fächergruppe Kinder und Jugendheilkunde. Die wesentlichen Gründe hierfür waren gute Bewertungen des Krankenhauses, die vielfältige Auswahl an PJFortbildungen, das Kennenlernen eines Krankenhausalltages in Deutschland sowie die finanzielle Unterstützung über Erasmus (von Land zu Land unterschiedlich, in meinem Fall ca. 400€ für 4 Wochen). Meine Wahl fiel auf das Fach Pädiatrie, da mir die Pädiatrie generell am Herzen liegt, ich bisher nur KinderFamulaturen in Graz absolvierte und ich meine Diplomarbeit über ein neonatologisches Thema verfasst habe. In Regensburg gibt es zwei KUNOKliniken (Kinder Uni Klinik Ostbayern), die Kinder und Jugendmedizin anbieten. Einerseits den Standpunkt „Klinik Barmherzige Brüder St. Hedwig“ und andererseits den Standpunkt „Universitätsklinikum Regensburg“. Die beiden Krankenhäuser teilen sich die Versorgung der Kinder und Jugendlichen in Ostbayern wie gefolgt: St. Hedwig: Allgemeine Pädiatrie, Notaufnahme, Kinderkardiologie, Kindergastrologie, Neuropädiatrie, Neonatologie und neonatologischen Intensivmedizin, Kinderpneumologie, Kinderinfektiologie, verschiedene Ambulanzen, Kinderchirurgie, Kindernotaufnahme. Uniklinikum: Kinderintensivmedizin, Kinderhämatoonkologie mit der Spezialisierung auf Lebertransplantation, Allgemeine Pädiatrie Am Standpunkt St. Hedwig in der Steinmetzstraße 13 gibt es zusätzlich noch eine Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe. Kontaktaufnahme Die Kontaktaufnahme erfolgt sehr unkompliziert per Email an die Sekretärin des Chefarztes, Frau Heiduk Justine ([email protected], +499413695801). Ich habe ihr ganz einfach eine Anfrage inkl. Lebenslauf mit dem gewünschten Zeitraum und Abteilungswünschen geschickt.

Transcript of Erfahrungsbericht FG3 HarlerB · Harler&Bianca& & [email protected]& Erfahrungsbericht/...

Page 1: Erfahrungsbericht FG3 HarlerB · Harler&Bianca& & bianca_harler@hotmail.com& Erfahrungsbericht/ ERASMUS/ Selbstorganisierter-Auslandsaufenthalt-Barmherzige/Brüder/ Regensburg/St.

Harler  Bianca       [email protected]  

Erfahrungsbericht  ERASMUS    

Selbstorganisierter  Auslandsaufenthalt  Barmherzige  Brüder  Regensburg  St.  

Hedwig        

 Kinder-­  und  Jugendheilkunde  (27.02  –  26.03.2017)    Ich   habe   alle   Fächergruppen   meines   Praktischen   Jahres   in   Regensburg   im  Krankenhaus  der  Barmherzigen  Brüder  absolviert,  darunter  auch  die  3.  Fächergruppe  Kinder-­   und   Jugendheilkunde.   Die   wesentlichen   Gründe   hierfür   waren   gute  Bewertungen  des  Krankenhauses,  die  vielfältige  Auswahl  an  PJ-­Fortbildungen,  das  Kennenlernen   eines   Krankenhausalltages   in   Deutschland   sowie   die   finanzielle  Unterstützung  über  Erasmus  (von  Land  zu  Land  unterschiedlich,  in  meinem  Fall  ca.  400€   für   4  Wochen).  Meine  Wahl   fiel   auf   das   Fach  Pädiatrie,   da  mir   die  Pädiatrie  generell  am  Herzen  liegt,  ich  bisher  nur  Kinder-­Famulaturen  in  Graz  absolvierte  und  ich   meine   Diplomarbeit   über   ein   neonatologisches   Thema   verfasst   habe.   In  Regensburg  gibt  es  zwei  KUNO-­Kliniken  (Kinder  Uni  Klinik  Ostbayern),  die  Kinder-­  und  Jugendmedizin  anbieten.  Einerseits  den  Standpunkt   „Klinik  Barmherzige  Brüder  St.  Hedwig“   und   andererseits   den   Standpunkt   „Universitätsklinikum   Regensburg“.   Die  beiden   Krankenhäuser   teilen   sich   die   Versorgung   der   Kinder   und   Jugendlichen   in  Ostbayern  wie  gefolgt:  -­   St.   Hedwig:   Allgemeine   Pädiatrie,   Notaufnahme,   Kinderkardiologie,  Kindergastrologie,   Neuropädiatrie,   Neonatologie   und   neonatologischen  Intensivmedizin,   Kinderpneumologie,   Kinderinfektiologie,   verschiedene  Ambulanzen,  Kinderchirurgie,  Kindernotaufnahme.  

-­   Uniklinikum:   Kinderintensivmedizin,   Kinderhämatoonkologie   mit   der  Spezialisierung  auf  Lebertransplantation,  Allgemeine  Pädiatrie    

Am  Standpunkt  St.  Hedwig   in  der  Steinmetzstraße  1-­3  gibt  es  zusätzlich  noch  eine  Abteilung  für  Gynäkologie  und  Geburtshilfe.    

Kontaktaufnahme    Die   Kontaktaufnahme   erfolgt   sehr   unkompliziert   per   Email   an   die   Sekretärin   des  Chefarztes,   Frau   Heiduk   Justine   (justine.heiduk@barmherzige-­regensburg.de,  +499413695801).   Ich  habe   ihr  ganz  einfach  eine  Anfrage   inkl.   Lebenslauf  mit   dem  gewünschten  Zeitraum  und  Abteilungswünschen  geschickt.      

Page 2: Erfahrungsbericht FG3 HarlerB · Harler&Bianca& & bianca_harler@hotmail.com& Erfahrungsbericht/ ERASMUS/ Selbstorganisierter-Auslandsaufenthalt-Barmherzige/Brüder/ Regensburg/St.

Harler  Bianca       [email protected]  

Anreise      Regensburg  ist  mit  dem  Auto  von  Graz  aus  in  ca.  3,5  -­  4  Stunden  erreichbar.  Alternativ  kann   man   auch   über   Blabla-­Car,   mit   dem   Flixbus   über   Wien   oder   mit   der   ÖBB  anreisen.  Dauert  allerdings  länger.      

Unterkunft    In  gegebenen  Fällen  kann  eine  Unterkunft   kostengünstig   in  einem  der  Wohnheime  vermittelt  werden.  Über  die  aktuellen  Preise   informiert  die  Abteilung  Bauwesen  und  Service   (Kerscher   Manuela,   Tel.   0941   /   369-­1152)   bzw.   einfach   bei   Frau   Heiduk  anfragen.  Mehr  Auskünfte  kann  ich  leider  nicht  geben,  da  ich  hier  eine  Wohnung  mit  meinem  Freund  zusammen  habe  und  nicht  eine  der  Unterkünfte  in  Anspruch  nehmen  musste.      

Praktikum  Kinder-­  und  Jugendheilkunde    Ich  war  4  Wochen  auf  der  Station  K2  mit  den  Schwerpunkten:  Allgemeine  Pädiatrie,  Kinderpneumologie,   Kinderinfektiologie,   Kinderallergiologie,   Kindergastrologie   und  Neuropädiatrie.  Es  wäre  natürlich  auch  möglich  gewesen  nach  2  Wochen  auf  eine  andere  Station  zu  wechseln.  Ich  habe  es  jedoch  bevorzugt  4  Wochen  durchgehend  auf  einer  Station  zu  bleiben,  da  es  mal  eine  Zeit  dauert  bis  man  sich  eingelebt  und  „bewiesen“  hat.      In  den  ersten  zwei  Wochen  sah  der  Tagesalltag  so  aus,  dass  ich  mir  die  Arbeit  mit  der  zweiten  PJlerin  geteilt  habe  und  in  den  letzten  zwei  Wochen  war  ich  als  PJlerin  alleine  auf   der   Station.   Der   Klinikalltag   beginnt   um   8   Uhr   mit   einer   Übergabe   des  Nachtdienstes,   wo   alle   Assistenzärzte   und   ggf.   ein   Facharzt   im   Arztzimmer  zusammensitzen.  Es  wird  über  Neuaufnahmen  und  wichtige  Auffälligkeiten  während  der   Nacht   berichtet.   Danach   folgt   die   Aufteilung   der   PatientInnen   auf   die  Assistenzärzte   (wer   wen   zu   betreuen   hat).   Die   elektiven   Kinder,   die   täglich  hereinbestellt  werden,  um  gewisse  Abklärungen  oder  Untersuchungen  zu  bekommen,  werden   von   den   PJ   StudentInnen   über   die   Notaufnahme   aufgenommen   und  erstuntersucht.   Was   so   viel   bedeutet,   dass   im   Laufe   des   Tages   (bis   16   Uhr)   zu  unterschiedlichen  Zeiten  Kinder  mit  Termin  für  einen  stationären  Aufenthalt  bzw.  eine  ambulante  Untersuchung  kommen.  Aufgabe  des  PJlers/der  PJlerin  ist  es,  die  Kinder  aufzunehmen:   Anamnese   mit   den   Eltern,   Erstuntersuchung   (körperliche  Untersuchung,   internistischer   pädiatrischer   Status),   Abfragen   von   Infektzeichen,  Anweisungen   für   das  Pflegepersonal   in   die  Kurve   schreiben,   Anmeldungen   für   die  gewünschten  Untersuchungen  machen  und  danach  ist  meist  Blut  abzunehmen  bzw.  ein  Zugang  zu  legen.  Wie  viel  man  im  St.  Hedwig  an  Tätigkeiten  machen  darf,  hängt  eigentlich  nur  vom  eigenen  Selbstvertrauen  ab  und  wie  sehr  man  sich  vor  den  Ärzten  beweisen   konnte.   Traut   man   sich   diese   Tätigkeiten   anfangs   nicht   zu,   schaut   man  zuerst  nur  mal  zu.  Ich  z.B.:  hatte  einen  Tag  Eingewöhnphase  und  durfte  am  2.  Tag  schon  selbst  Patienten  aufnehmen,  Blut  abnehmen,  Zugänge  legen,  Untersuchungen  anordnen.  Aber  das  ist  von  Typ  zu  Typ  unterschiedlich!  

Page 3: Erfahrungsbericht FG3 HarlerB · Harler&Bianca& & bianca_harler@hotmail.com& Erfahrungsbericht/ ERASMUS/ Selbstorganisierter-Auslandsaufenthalt-Barmherzige/Brüder/ Regensburg/St.

Harler  Bianca       [email protected]  

Aber   wie   immer   gilt:   Je   mutiger   man   ist,   desto   mehr   wird   man   an   Handlings  dazulernen!    Falls  um  08.30  kein  elektiver  Patient  aufzunehmen  war,  beginnt  nun  die  Visite  mit  den  AssistenzärztInnen   und   ggf.   den   Fach-­   bzw.  OberärztInnen.  Und   die   kann   je   nach  Kapazitäten   bis   11./11.30Uhr   dauern.   Bei   den   Visiten   werden   PJlerInnen  miteinbezogen,   dürfen   Anamnese   über   die   Eltern   erheben,   Kinder   bzw.   Babys  auskultieren   und   im   Laufe   der   Zeit   auch   eigene   PatientInnen   betreuen.   Diese  PatientInnen   „betreut“   man   mit   Hilfe   der   AssistenzärztInnen   im   Rahmen   des  stationären  Aufenthaltes,  macht  Anmeldungen   (Physiotherapie,  Röntgen,  CT,  MRT,  Atemtherapie,   Sonographie,   EKG,   Echokardiographie,   .   .   .)   und   darf   sie   bei   der  Chefvisite   (Dienstag   und   Donnerstag)   dem   Chefarzt   vorstellen.   Zwischendurch  werden  während  der  Visite  Fragen  an  die  PJlerInnen  gestellt,  die  man  manchmal  mehr  und  manchmal  weniger  gut  beantworten  kann.    Um   12   Uhr   findet   eine   gemeinsame   Röntgenbesprechung   statt,   in   der   alle  radiologischen  Befunde  der  Patienten  (Bildgebungen  vom  selben  Tag  und  Tag  davor)  vorgestellt   und   besprochen   werden.   Anschließend   stellen   die   PJlerInnen   der  jeweiligen   Stationen   ihre   neuaufgenommenen   PatientInnen   vor   (Alter,   Geschlecht,  Diagnose,  Grund  für  Aufenthalt).  Wenn  es  interessante  Fälle  gibt,  werden  auch  diese  vorgestellt.  Um  12.30Uhr  gehen  alle  Abteilungen  gemeinsam  zum  Mittagessen.  Für  PJlerInnen  gibt  es  eine  Tagesvergütung  von  5€,  die  man  mit  der  Mitarbeiterkarte  nur  im  Speisesaal  einlösen  kann.        Der  Nachmittag  dient  dazu  nicht  erledigte  Aufgaben  abzuarbeiten  und  Arztbriefe  zu  diktieren.  Nachdem  es  auf   jeder  Station  einen  PC   für  PJlerInnen  gibt,   dürfen  auch  diese  Arztbriefe  (anfangs  meist  nach  Vorlage)  diktieren.  Wenn  grad  nicht  viel  los  ist,  darf  man  auch  in  die  Ambulanz  oder  bei  interessanten  Untersuchungen  dabei  sein.  Ist  die  Eigeninitiative  der  StudentInnen  groß,  so  besprechen  die  AssistenzärztInnen  auch  pädiatrische  Fälle  mit  einem  durch  oder  lassen  uns  zur  Übung  und  mit  Einverständnis  der  Eltern/PatientInnen  die  körperliche  Untersuchung  am  Kind/Jugendlichen  üben.    Wer  fleißig  war,  darf  sich  auch  einen  Kaffee  im  Schwesternzimmer  gönnen!  Der  Arbeitstag  endet  meist  zwischen  16.30  und  17.00Uhr.        

Zusammenfassung    Für   PJlerInnen   wird   einmal   wöchentlich   eine   Fortbildung   durch   die   Fachärzte   zu  unterschiedlichen   Themenbereichen   angeboten,   in   der   sich   man   theoretisches  Wissen,  aber  auch  praktischen  Wissen  aneignen  kann.      Generell  wird  man  im  Krankenhaus  sehr  gut  ins  Team  eingebunden  und  das  ärztliche,  sowie  das  pflegerische  Personal  ist  wirklich  freundlich  und  um  die  Studenten  bemüht.  Zu  Mittag  gibt  es  3  Gerichte  zur  Auswahl,  eines  davon  vegetarisch.  Pro  Tag  gibt  es  eine  Vergütung  von  5€,  die  man  nur  in  Speisen  und  Getränke  investieren  kann.    Zusammenfassend   kann   ich   die   Barmherzigen   Brüder   in   Regensburg   voll  weiterempfehlen.  Wenn  man  sich  engagiert  zeigt,  kann  man  dort  wirklich  viel  machen  und  auch  viel   lernen.  Stellt  euch  unbedingt   immer  bei  allen  vor,  damit  kassiert  man  extra  Pluspunkte!