Erfahrungsbericht zum Auslandssemester in Wuhan WS14/15 · Erfahrungsbericht zum Auslandssemester...

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Erfahrungsbericht zum Auslandssemester in Wuhan WS14/15 Michael Konrad, Thomas Steil, Julian Thoms, Benedikt Voigt, Matthäus Ziarko Contents Erfahrungsbericht zum Auslandssemester in Wuhan WS14/15 .................................................... 1 1. Bewerbungsphase ........................................................................................................................................ 2 2. Vorbereitung ................................................................................................................................................... 2 Visum.................................................................................................................................................................. 2 Anreise ............................................................................................................................................................... 2 Anrechnungen................................................................................................................................................ 3 Sprachkurs ....................................................................................................................................................... 3 Wohnungssuche ............................................................................................................................................ 3 3. Ankommen vor Ort ...................................................................................................................................... 4 Begrüßung/Betreuung .............................................................................................................................. 4 Ansprechpartner .......................................................................................................................................... 4 Unterbringung ............................................................................................................................................... 4 4. Studium ............................................................................................................................................................. 4 Kurswahl .......................................................................................................................................................... 4 Management Vorlesungen ....................................................................................................................... 5 Chinesisch-Unterricht ................................................................................................................................ 5 5. Leben an der Uni und in der Stadt/Land .......................................................................................... 6 6. Ein paar Eindrücke für euch.................................................................................................................... 8 Essen................................................................................................................................................................... 8 Sonstiges ................................................................................................................................................... 10

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Erfahrungsbericht zum Auslandssemester in Wuhan WS14/15

Michael Konrad, Thomas Steil, Julian Thoms, Benedikt Voigt, Matthäus Ziarko

Contents

Erfahrungsbericht zum Auslandssemester in Wuhan WS14/15 .................................................... 1

1. Bewerbungsphase ........................................................................................................................................ 2

2. Vorbereitung ................................................................................................................................................... 2

Visum.................................................................................................................................................................. 2

Anreise ............................................................................................................................................................... 2

Anrechnungen ................................................................................................................................................ 3

Sprachkurs ....................................................................................................................................................... 3

Wohnungssuche ............................................................................................................................................ 3

3. Ankommen vor Ort ...................................................................................................................................... 4

Begrüßung/Betreuung .............................................................................................................................. 4

Ansprechpartner .......................................................................................................................................... 4

Unterbringung ............................................................................................................................................... 4

4. Studium ............................................................................................................................................................. 4

Kurswahl .......................................................................................................................................................... 4

Management Vorlesungen ....................................................................................................................... 5

Chinesisch-Unterricht ................................................................................................................................ 5

5. Leben an der Uni und in der Stadt/Land .......................................................................................... 6

6. Ein paar Eindrücke für euch.................................................................................................................... 8

Essen ................................................................................................................................................................... 8

Sonstiges ................................................................................................................................................... 10

1. Bewerbungsphase Wie auf den Seiten unserer Fakultät beschrieben besteht der Bewerbungsprozess aus zwei Teilen. Die Bewerbung an der TU München, und bei erfolgreicher Nominierung durch unsere Fakultät, die Bewerbung an der entsprechenden Universität im Ausland. Sowohl die Bewerbung an der TU als auch an der Huazhong University of Science and Technology (HUST) verliefen bei uns ohne größere Probleme. Die Bewerbung an der HUST erfolgte über das online Bewerber-Portal der HUST. Unsere Fragen hinsichtlich der Plattform sowie der erforderlichen Daten und Dokumente wurden rechtzeitig und verständlich per E-Mail beantwortet. Nach erfolgreicher Bewerbung erhielten wir über Frau Helfers Anfang Juni, ein Paket von der HUST mit wichtigen Dokumenten und Informationsbroschüren sowie einer chinesischen SIM-Karte. Hervorzuheben ist die Admission Notice, diese benötigt man für die Beantragung des chinesischen Visums sowie die Einschreibung an der HUST nach Ankunft vor Ort. An dieser Stelle wiederholen wir gerne noch einmal den sehr wichtigen und hilfreichen Hinweis aus dem Erfahrungsbericht für das WS 2013/14. Es ist sehr hilfreich bereits vor der Abreise etwa 10 Kopien der Admission Notice, des Reisepasses (Hauptseite + Seite mit Visum) sowie etwa 12 Passbilder mitzunehmen. Diese sind für die Bewerbung vor Ort zwingend notwendig.

2. Vorbereitung

Visum Nachdem die Bewerbung an der HUST erfolgreich abgeschlossen war, gab es für einige Monate vorerst keine weiteren Vorkehrungen zu treffen. Der nächste Schritt bestand in der Beantragung eines Visums circa sechs Wochen vor Abreise. Dieses muss im Chinese Visa Application Service Center in der Lutzstraße 2 in München beantragt werden. Um das X2-Visum zu erhalten (Visum für Studierende, <180 Tage) mussten wir einen gültigen Reisepass, das Online-Antragsformular (http://www.visaforchina.org/MUC_DE/), ein farbiges Passbild, die Admission Notice der HUST sowie €66 vorgelegen. Dieses X2-Visum erlaubt die einmalige Einreise nach China. Sollten Reisen nach Hong Kong oder andere asiatische Länder während des Chinaaufenthalts geplant sein, ist ein Residence Permit nötig. Es ermöglicht die mehrmalige Ein- und Ausreise nach China und es wird vor Ort in Wuhan beantragt. Dazu im International Student Office (ISO) nachfragen, wann der Termin für die Ausstellung der Resident Permits gesetzt ist. An diesem Termin kommen Verantwortliche an die HUST und mit viel Geduld, dem nötigen Kleingeld (¥600) und dem Verzicht auf den Reisepass für 10 Tage erhält man eine Residence Permit. Anders als bei unseren Vorgängern und Mitstudenten mussten wir keinen Gesundheitscheck über uns ergehen lassen. Den genauen Grund dafür haben wir bis heute nicht erfahren, haben aber auch nicht mehr weiter nachgefragt.

Anreise Angereist sind wir allesamt mit dem Flugzeug. Derzeit gibt es keine direkte Flugverbindung von München nach Wuhan, die kürzeste zu unserem Zeitpunkt war München-Paris-Wuhan. Für Hin- und Rückflug haben wir zwischen €700 und €1000 je nach Flugroute und Airline gezahlt. In Wuhan angekommen erschlägt einen zumindest im Sommer erst einmal die Hitze. Danach gilt es ein Taxi zu nehmen und dem Fahrer sein Ziel verständlich zu machen. Dank

der Taxicard in den Willkommensunterlagen alles kein Problem. Denkste! Wo genau der Fahrer euch auf dem Campus letztlich ablädt ist Glückssache, aber was wäre China ohne ein kleines Abenteuer gleich zu Beginn. Wichtig ist den Taxifahrer nach der Rechnung (chin.: fapiao) zu bitten, da sich die Kosten der Taxifahrt in Höhe von ~ ¥140 im Friendship Apartment erstatten lassen. Dies oder das ISO sollte die erste Anlaufstelle auf dem Campus sein. Alles Weitere dazu im dritten Kapitel.

Anrechnungen Zum Zeitpunkt der Reise waren wir alle im Masterstudiengang TUM-BWL immatrikuliert. Selbstverständlich ist es möglich, sich belegte Kurse in Wuhan an der TUM anerkennen zu lassen. Grundsätzlich können Kurse in Wuhan als Wahlfächer (bis zu 12 ETCS) in München angerechnet werden, solange diese im Masterprogramm an der HUST angeboten werden und betriebswirtschaftlichen Hintergrund haben. Dementsprechend haben wir in Wuhan 8 Credits in unserer Fachrichtung belegt (die Umrechnung liegt bei 1 zu 1,5) und werden uns diese als 12 ETCS an der TUM als Wahlfach anrechnen lassen. Die Anrechenbarkeit der Kurse wurde im Vorhinein mit Frau Helfers abgesprochen sobald uns die Kursliste vorlag. Was 1:1 Anrechnungen von Vorlesungen betrifft haben wir keine Erfahrung gemacht und das Ersetzen von Prüfungen an der TUM mit erbrachten Prüfungen im Ausland muss mit dem jeweiligen Lehrstuhl auf jeden Fall abgesprochen werden. Aus meiner Sicht dürfte sich dies aber schwierig gestalten.

Sprachkurs Der Chinesisch-Sprachkurs war für uns verpflichtend, da keiner über große Vorkenntnisse verfügte und ein höheres HSK-Level vorweisen konnte. Der Chinesisch-Sprachkurs nimmt mit 10 Stunden pro Woche über fast den gesamten Vorlesungszeitraum viel Zeit ein, macht aber unglaublich viel Spaß, ist wichtig um schnell mit Kommilitonen anderer Nationen in Kontakt zu kommen und im Alltag in Wuhan auch dringend notwendig, sofern man davor kein Chinesisch gelernt hat. Der Kurs findet drei Mal in der Woche statt und man sitzt mit circa 40 anderen Studenten zusammen in einem Klassenzimmer im D9-Gebäude, das sehr weit im Osten des Campus liegt. Die im Unterricht verwendeten Lehrbücher können für ¥64 im ISO erworben werden. Es besteht keine Möglichkeit, sich den Sprachkurs an der TUM anrechnen zu lassen, allerdings ist es natürlich vorteilhaft im Transcript of Records "Chinesisch" stehen zu haben, weswegen wir auch alle die Prüfung mitgeschrieben haben. Diese bestand aus einer schriftlichen mid-term exam und einer sowohl mündlichen als auch schriftlichen final exam, die man aber mit regelmäßigem Mitlernen sehr gut bestehen kann. Unsere Prüfung im Wintersemester fand am 05.Januar 2015 statt.

Wohnungssuche Die Wohnungssuche entfällt an der HUST. Wir alle haben gleich am ersten Tag nach der Registrierung im ISO ein Zimmer in den Huahong Apartments auf dem Campus beziehen können. Die Huahong Apartments sind 12 drei-stöckige Häuser und dort leben ausschließlich ausländische Studenten und Lehrer. Auf dem Campus zählen die Huahong Apartments zu den komfortabelsten, nicht-europäische Studenten leben oft im Friendship Apartment oder Bojingge Apartment. Einziger Nachteil von Huahong ist, dass nicht sonderlich zentral auf dem Campus liegt sondern weit im Westen, aber Kantinen, Sportplätze und Einkaufs-möglichkeiten sind nur wenige Schritte entfernt.

3. Ankommen vor Ort

Begrüßung/Betreuung Am Tag der Anreise findet man sich zuerst im Friendship Apartment ein, wo einem chinesische Studenten der SICA (ähnlich dem Mentorenprogramm an der TUM) in Empfang nehmen. Man füllt einige Formulare aus wobei einem die chinesischen Studenten helfen, dann wird man zum Wohnheim gebracht. Wir wurden alle im Huahong Wohnheim untergebracht, eine umzäunte Anlage in der fast ausschließlich internationale Studenten und Lehrer wohnen. Die Anlage gilt als beste Unterbringung für Studenten (genaueres später). Man muss nun einen Haufen Formulare ausfüllen und die Miete sowie Internet bezahlen. Dies waren in unserem Fall ca. €700. Man wird nun auf sein Zimmer gebracht und kann sich ein wenig ausruhen, auspacken usw., bevor man sich ins ISO begibt und den Anmeldemarathon hinter sich bringt. Der nächste Schritt ist die Anmeldung im ISO (International Student Office) welches sich ca. 1km östlich vom Huahong befindet. Im ISO werden dann Fotos, Kopien des Reisepasses (inkl. Kopie des gestempelten Visums) sowie die Admission Notice benötigt, ein Copyshop befindet sich auf der anderen Straßenseite. Der gesamte Prozess kann gerne 2 Tage dauern, da immer wieder Dokumente fehlen und einfach ein wahnsinniger Andrang herrscht. Allerdings kann man die Zeit in der Warteschlange nutzen um neue Leute kennen zu lernen, da hier alles neue Studenten sind freut sich jeder über neue Kontakte. Ihr müsst euch zudem auch in der School of Managment bei Danica anmelden, allerdings ist dies wohl der einfachste Part. Hier bekommt ihr auch nochmal einige Unterlagen, unter anderem den Stundenplan mit den Kursen die ihr belegen könnt.

Ansprechpartner Mr. Ren - Ist eigentlich die wichtigste Ansprechperson im ISO Danica - Ist die Ansprechpartnerin in der School of Management Ms. Vivian - Ist für die Masteraustauschstudenten im ISO verantwortlich

Unterbringung Wie bereits erwähnt wurden wir alle im Huahong Wohnheim untergebracht. Das wohl komfortabelste aller Wohnheime. Die Zimmer sind relativ groß und mit eigenem Bad ausgestattet, eine Küche gibt es nicht, wird jedoch eigentlich auch nicht benötigt, da es genügend Kantinen in der Umgebung gibt. Die Einrichtung der Zimmer ist in Ordnung, ein Bett mit Matratze sowie ein Schrank und ein Schreibtisch. Bettlaken sowie Kissen und Decke müsst ihr euch selber kaufen. Als wir ankamen gab es einen nicht ganz offiziellen Service der einem ein "Starter-Kit" verkauft hat, hier war enthalten eine Decke sowie Kissen beides mit Bezug, Putzutensilien sowie ein Wlan-Router, alles zu einem akzeptablen Preis und es wird einem an die Haustür geliefert. Ansonsten besteht die Möglichkeit zum Jimao zu gehen, eine Art Marktplatz innerhalb des Campus, auf dem eigentlich alles gekauft werden kann und sich hier einzudecken.

4. Studium

Kurswahl In China werdet ihr sowohl Chinesisch Unterricht haben, als auch Management Vorlesungen hören. Die meisten von uns haben neben dem verpflichtenden Chinesisch Unterricht noch Fächer im Wert von 8 chinesischen Credits gewählt, weil diese mit dem Faktor 1,5 zu 12 ECTS

verrechnet werden sollten. Letzten Endes wurden die Kurse sogar 1:2 angerechnet, so dass wir sozusagen aus Versehen 16 ECTS erbracht haben. Hups. Acht chinesische Credits lassen sich in der Regel mit der Wahl von 3 Fächern erreichen. Unentschuldigte Abwesenheit wird erstmal nicht gestattet und würde sich bspw. in eurer Chinesisch-Abschlussnote mit 10 bis 20% Prozent niederschlagen. Faktisch kann man sich aber vom Kursleiter entschuldigen lassen, wenn man seine Abwesenheit begründen kann. Hierfür kommen Krankheit und nachvollziehbare Reisepläne in Betracht, sofern diese nicht ausarten. Da wir montags, dienstags und donnerstags Chinesisch Unterricht hatten, war es schon mal nachvollziehbar, dass man sich für eine mehrtägige Reise den Donnerstag frei nimmt, um ab Mittwoch zu verreisen. Die Unterrichte haben in zwei Gebäuden stattgefunden. Das erste, die „School of Management“ liegt ca. 800m östlich von eurem Wohnheim. Der Chinesisch Unterricht findet hingegen 2km östlich im „Dong Jiu“ [Chin: Ost Neun] Gebäude statt. Dazu empfiehlt es sich mit dem Rad, oder dem Elektro-Roller (leider geil) zu fahren. Es gibt auch einen Bus. Kann man nehmen, wenn man Geduld hat und Gedränge liebt. Zu Fuß wird die Strecke schnell unangenehm.

Management Vorlesungen Schon in Deutschland wird euch während der Monate vor eurer Anreise eine Liste wählbarer Fächer zugeschickt. Diese enthält typische BWL Vorlesungen, wie Marketing, Operations Management, Managerial Economics (entspricht VWL I-III in der Breite, dankbarerweise aber nicht derselben Tiefe) und ein, zwei andere Fächer, die auf Englisch von chinesischen Professoren unterrichtet werden. Der Stundenaufwand pro Woche und Fach liegt bei etwa 5h, sodass man nicht allzu sehr ins Schwitzen gerät. Praktischerweise verläuft eine Management Vorlesung aber nur die Hälfte der Vorlesungszeit, sodass die 5 Stunden pro Woche und Fach sich nochmal relativieren. Hausaufgaben gab es fast keine und waren andernfalls schnell erledigt. In den Fächern „Management Information Systems“ und „… Marketing…“ gab es Assignments, für die man sich schon mal einen Nachmittag oder zwei hinsetzen musste. Die Prüfungen waren fair gestellt und sollten niemanden überfordern. Wir fühlten uns vom Inhalt stark an das erste Semester TUM-BWL erinnert, was daran liegt, dass die Studenten aus aller Welt zusammenkommen und man sich aufgrund der Sprachbarriere und Vorkenntnisse hier und da auf den kleinsten Nenner einigen muss.

Chinesisch-Unterricht Dieser geringe Aufwand gleicht gewissermaßen die Sisyphusarbeit aus, die das Erlernen chinesischer Schriftzeichen dem Gehirn eines vom lateinischen Alphabet geradezu verwöhnten TUM-Studenten bereitet. Willkommen in der Welt der Chinesischen Sprache! Die Teilnahme am Chinesisch-Unterricht ist verpflichtend, denn ihr werdet nicht gefragt, ob ihr teilnehmen wollt. Wie man uns sagte, kann man sich mit bestätigten (sehr guten) Sprachkenntnissen davon befreien lassen. Da die mithin wertvollsten Erfahrungen unserer Zeit jedoch im Chinesisch-Unterricht entstanden sind, würden wir das nicht empfehlen. Der Unterricht war alleine schon wegen der bunten (haha, Wortspiel) Mischung aus über 40 Studenten, aus gut 25 Ländern interessant. Hier entstehen Freundschaften mit Leuten aus aller Welt. In unserem Kurs waren vor allem Studenten aus West- und Zentral-Afrika, dem Mittleren und Zentralen Osten und Osteuropa). Neben diesem ausgesprochen schönen Aspekt, muss man echt betonen, wie viel Disziplin

das Erlernen des Chinesischen verlangt. Aus unserer Gruppe von fünf Leuten, lag der durchschnittliche Stundenaufwand, neben dem Unterricht, ausgehend vom Faulsten, sicherlich bei 5h pro Woche. Der Vorteil darin bestand aber am permanenten Aufenthalt im Café Figaro, das tagsüber eine „Kaffee-Flatrate“ mit einem Stück Kuchen für etwa 2,50€ anbietet. (Später waren es dann 3€, dank des verfallenden Wechselkurses). Im Café Figaro werdet ihr, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, euren neuen Freundeskreis täglich sehen und euch über das WLAN, schwankende Tische und 15 Minuten Wartezeit für einen Kaffee aufregen. Und das immer wieder gerne. Um dem Aufenthaltswert dort die sprichwörtliche Kirsche aufzusetzen tragen die Angestellten für euch in der Adventszeit Elfenkostüme und dekorieren auch zu Halloween ein wenig um. Die forderndste unserer Prüfungen war, mit deutlichem Abstand, die des Chinesisch Kurses. Alle Vokabeln der Lektionen 1-15 unseres Lehrbuches mussten schriftlich gekonnt werden (ca. 300 Stück). Das verlangt viel Zeit und permanentes Mitarbeiten unterhalb des Semesters. Die Prüfung hat Mitte Januar stattgefunden und lag somit nur wenige Tage vor der allgemeinen Abreise. Neben dem schriftlichen Teil der Prüfung war einer aus drei vorzubereitenden Dialogen Teil der Benotung. Da dieser recht wohlwollend bewertet wird, die Anwesenheit und die verhältnismäßig einfache Midtermprüfung ebenfalls in die Bewertung einfließen, relativiert sich die Gefahr einer schlechten Endnote, die von der schriftlichen Abschlussprüfung ausgehen kann.

5. Leben an der Uni und in der Stadt/Land Die School of Management ist ein moderner, heller Bau. Hier finden alle Vorlesungen aus dem BWL-/VWL-Pool statt. Es gibt WLAN (mit monatlicher Grundgebühr), allerdings mit schlechtem Empfang. Der Chinesischkurs findet im D9-Gebäude statt, in chinesischer Superlativsucht „das größte Unterrichtsgebäude Asiens“ genannt. Auch hier gibt es WLAN. Im Sommer rattern überall die Klimaanlagen, im Winter wird es aber in den Unterrichtsräumen ebenso empfindlich kühl wie in jedem anderen Raum. Die School of Management hat eine eigene Bibliothek, außerdem gibt es noch eine 2014 eröffnete große Bibliothek. Zur Ausstattung können wir nicht viel sagen, zum Lernen hat sich für uns die große Bibliothek nicht bewährt. Wir saßen täglich im Café Figaro auf dem Campus wo man zwar mit instabilem WLAN aber dafür anderweitig nicht ausgehenden Ablenkungsmöglichkeiten so unkonzentriert lernen kann, wie wir das auch von zu Hause gewöhnt sind. Mal ganz grundsätzlich zu dem Universitätscampus: ein riesiger und erstaunlich schöner Komplex. Die Straßen sind gesäumt von Platanen, es gibt viele Grünflächen. Aber nicht nur fürs Auge ist viel geboten. Es gibt Sportplätze, Sporthallen, Fitnessstudio, Supermärkte, Restaurants, Kantinen, Mensen, Cafés, McDonalds, Markthallen, Kioske, eine Bar, ein Krankenhaus und vor allem unendlich viele Wohnheime. Der Campus ist ein wuseliger, gemütlicher, sauberer Ort. Ihr werdet euch nie einsam fühlen, alle eure neuen Freunde wohnen nur einen Steinwurf entfernt, seien es die chinesischen oder internationalen Freunde. Das Essen in den Mensen ist meist ausgezeichnet und der Vergleich mit unserer TU-Mensa wohl eine Beleidigung für jeden chinesischen Kantinenkoch. Es wird frisch gekocht, das Essen ist sehr günstig und die Auswahl irre groß. Mit der Zeit findet man die Favoritenmensen und -gerichte, die gesamte Auswahl wird man jedoch in einem Semester nicht probieren können. Vor meinem Auslandssemester konnte ich mir „Campusleben“ nicht so richtig vorstellen und habe die Idee eher abgelehnt. Heute fehlt mir dieses Leben sehr.

Die nächste U-Bahn-Station ist 20 (kurzweilige…) Gehminuten entfernt, Busse für die abenteuerlustigen Naturen fahren rund um den Campus herum ab. Mehrere gigantische Malls sind ebenfalls in 15 Gehminuten zu erreichen, darin auch ein 3D-Kino mit englischsprachigen Filmen, Shoppingmöglichkeiten en masse und viele sehr empfehlenswerte Restaurants. Im Prinzip mangelt es an nichts. Chinesisches Essen in gigantischer Auswahl und Qualität, Thaifood, Vietnamesisch, Pizza, Steaks und bei Heimweh Schweinshaxe und Bier im Maßkrug im Restaurant „Brotzeit“. Die Restaurants sind oft modern und schick, eigentlich immer sauber aber nicht sehr günstig. In unserer Gruppe wurde mit wechselnder Begeisterung Streetfood gegessen, das sehr günstig ist und meist fantastisch schmeckt, zu genau sollte man die hygienischen Verhältnisse aber nicht inspizieren. Jedoch gibt es wenig Schöneres im Leben als um halb fünf Uhr morgens nach einer wilden Nacht im „Helen’s“ oder „Wuhan Prison“ (eine Bar!!!) noch auf der Lumo Street zum BBQ mitten auf der Straße einzukehren. Unvergesslich, versprochen! In Wuhan kann man nicht nur essen, aber auch nicht sehr viel mehr unternehmen. Es gibt einige Sehenswürdigkeiten, die man mal gesehen haben sollte: Yellow Crane Tower, Yangtze River Bridge („First Bridge“), Han Street, „Snack Street“ (Hubuxiang) und Hankou River Side. Die „Sehenswürdigkeit“ die wir am häufigsten gesehen haben war der Flughafen bei Flügen nach Shanghai, Xi’an, Enshi, Beijing und Hainan. Wuhan liegt als Verkehrsknotenpunkt perfekt zum Reisen da sowohl Chinas Hochgeschwindigkeitszüge dort halten als auch Flüge nach ganz China und darüber hinaus dort starten. Aktuell (2014/15) wird am Flughafen ein weiterer Terminal gebaut, das Angebot wird also tendenziell eher noch besser. Es gibt natürlich ein umfangreiches kulturelles Angebot in der Stadt, wir haben das aber kaum wahrgenommen. Manches ist ausgesprochen teuer („The Han Show“), anderes wiederum ohne ausreichende Chinesischkenntnisse kaum zu meistern. Mehrere schlechte Erfahrungen mit chinesischen Museen haben uns davon abgehalten die in Wuhan sehr gerühmten Museen zu besuchen. Wuhan als Studienort ist interessanter als eine nüchterne Beschreibung erkennen lassen könnte. Das liegt aber weniger an der Stadt und ihren Sehenswürdigkeiten sondern viel mehr an den Menschen. In Wuhan ist man als Ausländer immer noch eine Attraktion, der mit freundlicher Neugierde begegnet wird. Menschen kennen zu lernen ist kein Problem, man muss sich im Grunde nur in die U-Bahn stellen und darauf warten angesprochen zu werden. Die Menschen sind zuvorkommend, hilfsbereit und humorvoll. Auch wenn die Sprachbarriere einmal unüberwindbar sein sollte (was oft passiert, in Wuhan spricht kaum jemand Englisch), man erreicht trotzdem fast immer was man wollte. Das bedarf einiger Offenheit und großer Entspanntheit, aber an beidem sollte es sowieso niemandem mangeln der sich für ein Auslandssemester in China entscheidet. Allen Warnungen (vor allem chinesischer Bekannten) zum Trotz: Wir wurden nie bestohlen, bedroht, beraubt oder betrogen. Die gravierendste Erfahrung in dieser Hinsicht war ein fünfzehnminütiger Umweg eines Taxifahrers, das sagt wohl viel aus. Das Leben in Wuhan ist grundsätzlich günstig. Die Miete kostet umgerechnet 110 EUR monatlich, Frühstück in der Mensa schlägt mit einem halben Euro zu Buche, die anderen Mahlzeiten des Tages kosten in der Regel unter zwei Euro. Wer in großer Runde in ein Restaurant außerhalb des Campus geht, viele verschiedene Gerichte isst und dazu Bier und Schnaps trinkt kommt in der Regel mit weniger als zehn Euro pro Person weg. Getränke in Bars können aber Münchner Preise haben oder auch mal noch mehr kosten. Die Mitgliedschaft im Fitnessstudio kostet im halben Jahr 60 EUR, die Mitgliedschaft lässt sich nach Vertragsende weiterverkaufen. Eine Stunde Taxifahren kostet 15 bis 18 EUR. Davon sind die ersten 3 Kilometer im Mindestpreis von ca. 80c schon inbegriffen.

6. Ein paar Eindrücke für euch

Essen

Abbildung 1: Rè gān miàn ( 热干面 ), das leckerste Frühstück

Abbildung 2: Nicht das unbedingt appetitlichste, aber auch im Angebot.

Abbildung 3: Frosch, wenn gebraten sehr zu empfehlen

Abbildung 4: Chinese Hot Pot, super für große Abendessen

Abbildung 5: In China kann man in der Kantine die Tischmanieren ein wenig schleifen lassen.

Abbildung 6: Sie kennen uns halt. Zu sehen am Berliner Platz in der Optics Square Vallesy Mall

Sonstiges

Abbildung 7: Euer Wohnheim, Huahong Apartments

Abbildung 8: Badminton kann man günstig buchen. Man muss es nur früh tun.

Abbildung 9: T-Rex in 1:1, auch in der Mall.