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ERFOLGSFAKTOREN IM SOCIAL
ENTREPRENEURSHIP
Bachelorarbeit
vorgelegt von
Karolin König
Frankfurt am Main, 3. März 2014
IV
Inhaltsverzeichnis
Abstract .................................................................................................................. 1
1 Einleitung ...................................................................................................... 2
1.1 Motivation der Arbeit ........................................................................... 2
1.2 Ziel und Vorgehensweise ..................................................................... 3
2 Theoretische Betrachtung von Social Entrepreneurship ......................... 5
2.1 Definition und Charakteristik ............................................................... 5
2.2 Abgrenzung der Begrifflichkeiten ........................................................ 7
2.3 Soziale Innovationen .......................................................................... 10
2.4 Besonderheiten in Deutschland .......................................................... 11
2.5 Erfolgsmessung .................................................................................. 13
3 Analyse der Erfolgsfaktoren ..................................................................... 17
3.1 Personelle Dimension ......................................................................... 17
3.2 Organisationelle Dimension ............................................................... 19
3.3 Zwischenfazit ..................................................................................... 29
4 Vorstellung erfolgreicher Social Entrepreneure ..................................... 31
4.1 Premium ............................................................................................. 31
4.2 Elektrizitätswerke Schönau (EWS) .................................................... 34
4.3 wellcome ............................................................................................ 36
4.4 Zwischenfazit ..................................................................................... 38
5 Schlussbetrachtung .................................................................................... 40
6 Literaturverzeichnis .................................................................................. 43
Abstract 1
Abstract
Social Entrepreneure nutzen innovative Ansätze für die Lösung eines gesellschaftlichen, sozialen
oder auch ökologischen Problems. Sie wollen mit unternehmerischen Mitteln einen positiven
Wandel in der Gesellschaft anregen. Sie sind damit wichtige Impulsgeber für den Sozialstaat und
haben eine zentrale Pilot- und Schrittmacherfunktion. Die vorliegende Arbeit untersucht die
Erfolgsfaktoren im Social Entrepreneurship in Deutschland. Die Analyse erfolgt auf der Grundlage
der Auswertung aktueller Fachliteratur und Experteninterviews mit Unternehmern,
Sozialinvestoren und Förderern. Die Einschätzung, ob ein Social Entrepreneur erfolgreich ist, ist
dabei nicht nur subjektiv, sondern auch abhängig von dessen Zielsetzung.
Im Ergebnis konnten 14 Erfolgsfaktoren für Social Entrepreneurship identifiziert werden: die
Persönlichkeitsmerkmale Kreativität, Risikobereitschaft, Flexibilität und Innovationsfähigkeit;
eine charismatische und engagierte Gründerpersönlichkeit sowie Motivation und Kenntnisse des
Themenfelds; eine klare Vision und eine daraus abgeleitete Strategie; Kenntnisse über die
Zielgruppe und das Einbeziehen dieser; den gesellschaftlichen Bedarf realistisch einschätzen; ein
vorhandenes Geschäftsmodell; eine professionelle Organisationsebene, Transparenz und
Governance-Strukturen; ein Team aus vielen helfenden Händen; eine persönliche und partizipative
Kommunikation; ein Qualitätsmanagementsystem; eine langfristige und innovationsfreundliche
Finanzierung; die Skalierung und Verbreitung der Idee bzw. des Konzeptes sowie die Nutzung
von Netzwerken und Kooperationen.
Es zeigte sich, dass nicht alle Social Entrepreneure ein ausgereiftes Geschäftsmodell haben. In
Deutschland sind sie zu einem gewissen Teil abhängig von öffentlichen Förderungen oder
Spenden. Social Entrepreneure leisten mitunter Pionierarbeit für nachhaltiges Wirtschaften.
Vorreiter haben gezeigt, dass durch Social Entrepreneurship soziale Innovationen möglich sind
und erfolgreich vom Markt angenommen werden. Es ist anzunehmen, dass dies erst der Anfang
ist und noch viel Potenzial im Social Entrepreneurship steckt.
Einleitung 2
1 Einleitung
1.1 Motivation der Arbeit
Unsere Gesellschaft begegnet globalen Herausforderungen wie Klimawandel, knappen
Ressourcen, abnehmender Biodiversität, sozialen Problemen und weltweiter Armut.1 Die Lösung
der damit verbundenen Probleme wird dabei häufig im technologischen Fortschritt gesehen. Es
wird jedoch immer deutlicher, dass technologischer Fortschritt allein nicht ausreichen wird, um
diese Herausforderungen anzugehen.2 Hier liegt die Hoffnung auf Social Entrepreneurship (SE)
diese Probleme durch soziale Innovationen in Form von nachhaltigen Geschäftsmodellen zu
bewältigen.
In Deutschland gewinnt SE an Dynamik und liegt offensichtlich im „Trend“. Das zeigen die
jährliche Präsentation von sog. „Ashoka-Fellows“ auf dem ersten Vision Summit 2007 in Berlin,
der Einrichtung der ersten deutschen Professur für SE an der Leuphana Universität Lüneburg 2009,
der Forscherverbund der Stiftung Mercator „Innovatives Soziales Handeln – Social
Entrepreneurship“ (2009-2012) an acht deutschen Universitäten und Forschungsinstituten sowie
das 2010 gegründete Magazin für Social Business und gesellschaftliche Innovation „enorm –
Wirtschaft für den Menschen“. 3 Die Auszeichnung von Muhammad Yunus 2006 mit dem
Friedensnobelpreis sorgte dafür,4 dass SE zunehmend als Chance wahrgenommen wird, soziale
Probleme mithilfe innovativer marktorientierter Ansätze zu lösen. Das Phänomen ist nicht neu, die
Ideen und Konzepte durchaus.
Besonders in den angelsächsischen Staaten entwickelte sich offensichtlich ein regelrechter Hype
um SE. Die Übertragung auf den deutschen Wohlfahrtsstaat ist nach Heinze nur begrenzt
möglich.5 Die Forschung in Deutschland steht insgesamt erst am Anfang, da sich die Debatte um
SE vergleichsweise spät entwickelt hat.6 Zurückgeführt werden kann dies im Wesentlichen auf die
Ausprägung der Sozialleistungen in Deutschland.
1 Vgl. UNO 2014; OECD 2014. 2 Vgl. Rückert-John 2013, S. 7. 3 Vgl. Hackenberg; Empter 2011, S. 11 ff. 4 Vgl. Yunus 2008, S. 3 ff. 5 Vgl. Heinze et al. 2011, S. 100. 6 Vgl. Roder 2011, S. 151; vgl. Beckmann 2011, S. 69.
Einleitung 3
1.2 Ziel und Vorgehensweise
Die vorliegende Arbeit untersucht SE in Deutschland. Dabei gilt es herauszufinden, was SE
benötigt um eine möglichst große soziale Wirkung zu erzielen und gleichzeitig erfolgreich am
Markt zu sein. Denn so kann SE mit unternehmerischen Mitteln die Lage von Betroffenen
verbessern und bestenfalls das soziale Problem lösen. Aufgrund der Besonderheiten der
Bundesrepublik Deutschland, die sich in einem vergleichsweise hohen Maß an Sozialleistungen
und einer Vielzahl an Wohlfahrtsorganisationen niederschlagen, wird diese Arbeit auf den
Standort Deutschland begrenzt. Das Ziel ist es die Erfolgsfaktoren für SE zu ermitteln. Diese
können für Menschen, die in diesem dynamischen Umfeld aktiv werden wollen, hilfreich sein, um
ihr Projekt von Anfang an erfolgreich zu gestalten. Ebenso können bereits tätige Social
Entrepreneure für die erfolgreiche Ausrichtung ihres Konzeptes und soziale Investoren für ihre
Investitionsentscheidungen davon profitieren.
Um die Erfolgsfaktoren im SE herauszustellen, erfolgt zunächst im Kapitel zwei eine Definition
von SE, eine begriffliche Abgrenzung von Social Business, CSR, gemeinnützigen Organisationen
etc. sowie eine genaue Betrachtung der Besonderheiten für Deutschland. Es wird definiert was
Erfolg für einen Social Entrepreneur bedeutet und eine Messmethode für soziale Wirkmessung
vorgestellt. Im Kapitel drei werden die Erfolgsfaktoren für SE aus Literatur und den Ergebnissen
geführter Experteninterviews aggregiert und analysiert. Dafür wird neben der personellen
Dimension ebenfalls die organisationelle Dimension eines SE betrachtet, um eine umfassende
Aussage treffen zu können. Die erfolgreichen Praxisbeispiele Premium, die Elektrizitätswerke
Schönau und wellcome werden anschließend in Kapitel vier vorgestellt.
Experteninterviews
Um einen praktischen Bezug für diese Arbeit zu generieren, wurden Expertenmeinungen aus dem
Umfeld des SE berücksichtigt. Dabei sollten möglichst unterschiedliche Perspektiven von
Unternehmern, Sozialinvestoren und Förderern aufgenommen werden.
Einleitung 4
Name Position Institution Beschreibung
Dr. Philipp
Hoelscher
Leitung Analy