Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

27
HSV-Kongress 2009 Schach und Doping Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt

Transcript of Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Page 1: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

HSV-Kongress 2009

Schach und Doping

Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt

Page 2: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 2

I. Rechtliche AspekteII. Medizinische AspekteIII. Praktisch-organisatorische Aspekte

Gliederung:

28.06.2009

Page 3: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 3

Ziele: fairer und gesunder Sport Glaubwürdigkeit Umsetzung in die Satzungen der

angeschlossenen Verbände

I. Rechtliche Aspekte

28.06.2009

Page 4: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 4

Definition Doping: Das Vorhandensein eines verbotenen Stoffes,

seiner Stoffwechselprodukte oder Marker in den Körpergewebe- oder Körperflüssigkeitsproben.

Die Anwendung oder der Versuch der Anwendung eines verbotenen Wirkstoffes oder einer verbotenen Methode.

Die Verweigerung oder das Unterlassen einer Dopingkontrolle ohne zwingenden Grund. →

I. Rechtliche Aspekte

28.06.2009

Page 5: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 5

Der Verstoß gegen Meldevorschriften einschließlich der Angaben zum Aufenthaltsort bei Kontrollen außerhalb der Wettkämpfe.

Die heimliche Beeinflussung der Dopingkontrolle. Der Besitz eines verbotenen

Wirkstoffes/Hilfsmittels oder einer verbotenen Methode, auch durch das Hilfspersonal des Sportlers.

Der Verkauf oder die Weitergabe von verbotenen Wirkstoffen oder verbotenen Methoden. →

I. Rechtliche Aspekte

28.06.2009

Page 6: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 6

Die Verabreichung/ Anwendung oder versuchte Verabreichung/ Anwendung von verbotenen Wirkstoffen.

Die Verabreichung/ Anwendung oder versuchte Verabreichung/ Anwendung von verbotenen Wirkstoffen oder verbotenen Methoden.

In Deutschland: Teilnahme an einen Wettkampf während einer Sperre.

I. Rechtliche Aspekte

28.06.2009

Page 7: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 7

2 Antworten zur Relevanz/Verortung im Schachsport:

NADA (Nationale Anti-Doping-Agentur): Kontrollen auf Leistungssportebene (=Sport auf überdurchschnittlichem Niveau, „Athleten“)

DSB: Alle Wettbewerbe auf Bundesebene (ohne OL, keine Open) (noch zu vereinbaren!); keine Kontrollen auf Seniorenmeisterschaften

I. Rechtliche Aspekte

28.06.2009

Page 8: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 8

Regelwerke, insbesondere NADA Code 2009, (stärkeres Gewicht auf Einzelfall u. flexibler bei der Strafzumessung („Harmonisierung“))

I. Rechtliche Aspekte

28.06.2009

Page 9: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 9

Grundsätzlich: Ist ein Athlet des Dopings überführt, drohen

2 Jahre Sperre. Diese Strafe kann herauf- bzw. herabgesetzt (z.B. bei Mithilfe, Geständnis, Minderjährigkeit, nicht intendierte Wirkung des Mittels etc.) werden.

Nach positivem Befund der A-Probe kann ein Athlet die Öffnung der B-Probe beantragen (innerhalb von 7 Tagen); die Kosten trägt er selbst.

I. Rechtliche Aspekte

28.06.2009

Page 10: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 10

Verweigert ein Athlet die Kontrolle, gilt er als des Dopings überführt. (→ Fall Iwantschuk)

Auch zivilrechtlich kann der überführte Athlet verfolgt werden, wenn er nicht kooperiert.

Ausführungsbestimmungen zum NADC 2009 (Standard für Meldepflicht, Dopingkontrollen, med. Ausf.best., Verbotsliste 2009, Standard für Datenschutz, International Standard for Laboratories) (vgl.: http://www.nada-bonn.de/downloads/regelwerke/)

I. Rechtliche Aspekte

28.06.2009

Page 11: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 11

Zuständigkeiten: national: NADA;

international: FIDE (neben WADA)

I. Rechtliche Aspekte

28.06.2009

Page 12: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 12

Definition Verstoß:

Das Vorhandensein eines verbotenen Wirkstoffes, seiner Metaboliten oder Marker in den Körpergewebe- oder Körperflüssigkeitsproben eines Athleten.

II. Medizinische Aspekte

28.06.2009

Page 13: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 13

Jeder Athlet muss sich einer Liste unterwerfen (vgl.: Broschüre „Beispielliste zulässiger Medikamente“ bzw. http://www.nada-bonn.de/medizin/).

II. Medizinische Aspekte

28.06.2009

Page 14: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 14

Aufnahmekriterien für eine Substanz oder Methode:

1. Steigerung der sportlichen Leistung 2. Gesundheitsrisiko für den Athleten 3. Verstoß gegen den Geist des Sports

II. Medizinische Aspekte

28.06.2009

Page 15: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 15

Verbotene Substanzen: a) anabole S.b) Hormone u. verwandte S.c) Beta-2-Agonistend) Hormon-Antagonistene) Diuretikaf) Gen-Doping

II. Medizinische Aspekte

28.06.2009

Page 16: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 16

Verbotene Substanzen: Darüber hinaus im Wettkampf verboten: a) Stimulanzien (Adrenalin, Cocain, Methlyphenidat (Ritalin), Modafinil)b) Narkotika (Morphin, Methadon) c) Canabinoide (z.B. Haschisch, Marihuana) d) Glukokortikoide (Kortison; außer bei Präparaten zur lokalen Anwendung); außerdem: Infusionen jeglicher Art (Ausnahme: medizinisch notwendig!!!)

II. Medizinische Aspekte

28.06.2009

Page 17: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 17

Benötigt ein Athlet im medizinischen/ therapeutischen Sinne bestimmte Substanzen, so ist 21 Tage vor dem Wettkampf eine medizinische Ausnahmegenehmigung („TUE“) zu beantragen.

Beispiele: a) Insulin für Diabetiker; b) Asthma bronchiale (je nach Leistungsniveau TUE oder nur Attest; bei systemischer Einnahme von Glukokortikoiden ist eine Standard-TUE vorzulegen, bei nicht systemischer&inhalativer E. eine zweiseitige Erklärung zum Gebrauch)

II. Medizinische Aspekte

28.06.2009

Page 18: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 18

Anforderungen für TUEs:a) Antragsformular im Original, unterschrieben von Athlet u. Arzt; b) aktueller ausführlicher Arztbrief mit

Diagnose, Krankheitsverlauf, ggf. Laborergebnisse/Tests, Auslassversuchen,

Alternativtherapien etc. Nur Atteste (keine gesonderte

Genehmigung) erforderlich bei Diuretika, Beta-Blocker, Insulin, Kortison

II. Medizinische Aspekte

28.06.2009

Page 19: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 19

Wichtig:

Eigenverantwortung der Teilnehmer, dass sie sich entsprechend absichern

Unwissenheit schützt vor Sanktionen nicht! Dopingmittel sind gesundheitsgefährdend!

II. Medizinische Aspekte

28.06.2009

Page 20: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 20

Für das Schach sind ausschließlich Wettkampfkontrollen, jedoch keine Trainingskontrollen vorgesehen.

Beweismittel: Urinprobe (keine Blutprobe)

III. Praktisch-organisatorische Aspekte

28.06.2009

Page 21: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 21

Anmeldung binnen 1 Stunde beim Kontrolleur (auch Nicht-Mediziner) im Kontrollraum (nicht öffentlich + separates WC)

Chaperon ist verantwortlich, den Spieler zu überwachen und zu eskortieren.

III. Praktisch-organisatorische Aspekte

28.06.2009

Page 22: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 22

Prüfung der Identität des Athleten anhand der ID-Karte, der Lizenz, des Reisepasses, Personalausweises u.ä. (muss bei sich geführt werden wie auch TUE‘s, Atteste, Erklärung zum Gebrauch)

Protokoll über den Vorgang

III. Praktisch-organisatorische Aspekte

28.06.2009

Page 23: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 23

Nach Ausfüllen der Unterlagen (Einnahme von Medikamenten) Aufforderung zur Abgabe der Urinprobe (unter Augen des Kontrolleurs, um Manipulation (präparierte Schläuche etc.) auszuschließen.

III. Praktisch-organisatorische Aspekte

28.06.2009

Page 24: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 24

Dem Athleten ist es gestattet, eine weitere Person zur Kontrolle mitzunehmen.

Der Athlet ist während der Prozedur für die Präparierung der A- und B-Probe unter Anleitung des Kontrolleurs selbst verantwortlich.

III. Praktisch-organisatorische Aspekte

28.06.2009

Page 25: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 25

Weitere Konsequenzen: Es muss zusätzliche Zeit nach der Partie

eingeplant werden. Aufgaben für die Landesverbände:

Verankerungen in die Satzungen/Ordnungen, ggf. Benennung eines Antidoping-Beauftragten

III. Praktisch-organisatorische Aspekte

28.06.2009

Page 26: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 26

Referenten Lars Mortsiefer (NADA-Justitiar) und Kerstin Neumann (NADA-Apothekerin)

http://www.nada-bonn.de/ sowie bei der Geschäftsstelle der NADA erhältliche Handbücher u. Broschüren (u.a. „Beispielliste zulässiger Medikamente“)

DSB-Seite zum Thema Doping: http://www.schachbund.de/intern/doping/index.html bzw. Baden-Württemberg: http://www.gkl.bsv-schach.de/doping-tests.htm

Quellen:

28.06.2009

Page 27: Ergebnisse des Anti-Doping-Workshops am 23.01.2009 in Frankfurt.

Schach und Doping C. Overbeck 27

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

28.06.2009