Erna Gesamtausgabe 2016

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Re(gion)alsare Magazin für IngolStadtLandDings unabhängig - unsinnig - unseriös SO SCHLIMM WAR 2016 Die beklopptesten Meldungen des Jahres 2016 zum Durchblättern Ausgabe 2016 ERNA

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Online Satiremagazin mit Selbstaktualisierung für die Region IngolStadtLandDings

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Re(gion)alsatire Magazin für IngolStadtLandDings

u n a b h ä n g i g - u n s i n n i g - u n s e r i ö s

SO SCHLIMM WAR 2016Die beklopptesten Meldungen des Jahres 2016 zum Durchblättern

Ausgabe 2016

ERNA

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Impressum:Redaktion, Layout: Melanie Arzenheimer Fotos: Melanie Arzenheimer / Wiki Commons / Fotolia wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Amalia Stürzenhofecker-Pasatelski (AU Eichstätt-Ingolstadt)Verantwortlich i.S.d. § 6 Abs. 2 MDStV: Melanie ArzenheimerArzenheimer ProductionsRebdorfer Str. 9785072 Eichstätt Internet: www.erna-magazin.de Mail: [email protected]

Was Sie hier vor sich haben, ist ein Magazin, das sich ständig selbst aktualisiert. Unglaublich, aber das geht. Erna erfindet sich quasi ständig neu. Die aktuellsten Berichte finden Sie immer zu Beginn der Ausgabe, dann können Sie sich rück-wärts durch das Erna Jahr blättern. Wenn das mal nicht total toll ist.

Und die News - altmodisch Neuigkeiten - gibts auf der Website:

Außerdem ist das Erna Magazin bei Twitter, facebook und auf google+ zu finden.

www.erna-magazin.de

Erna. Wahnsinnig innovativ. Auch 2016.

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IN EIGENER SACHEDK Übernahme durch Erna gescheitert

Miese Stimmung im Erna-Haupt-quartier: Monatelang hat man an der Übernahme des Donau Kurier gearbeitet – jetzt hat die Passauer Neue Presse den ganzen Laden ein-fach so gekauft.

„Unser Angebot lag bei fairen 8,50 Euro für das gesamte Verlagshaus. Viel mehr Wert ist es nach Meinung unserer Experten eh nicht,“ erklärt Erna-Pressesprecher Stanislaus Schröder-Landmann. „Dafür hät-ten wir allen Angestellten die Über-nahme garantiert und sie dürften auch weiterhin Fotos machen und schreiben. Ohne Gehalt natürlich, denn sie machen das ja alle wahn-sinnig gerne. Eine eigene Erna Per-sonal GmbH stand kurz vor der Gründung.“ Dass nun die Passauer

Neue Presse zum Zuge kam, lang an deren perfider Strategie: Sie bo-ten einen großen, ja einen Scheiß großen Batzen Geld! Der schnöde Mammon hat wieder einmal gesiegt über investigativen Journalismus, über Freigeister und freie Meinung, über gründliche Recherche und he-rausragende Reportagekunst. „Die-se Strategie war unfair. Aber man ist das in der Medienlandschaft ja nicht anders gewohnt“ betont Sta-nislaus Schröder-Landmann.

Trotzdem: Das Erna-Magazin ge-währt allen DK-Mitarbeitern Asyl, die sich jetzt durch die neuen Be-sitzverhältnisse bedroht fühlen. Kaffee inklusive.

Mail an: [email protected]

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Umfrage

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Kaum Perspektiven für PikachuImmer mehr Pokémon melden sich in der Region arbeitslos

Als Anfang des Monats Dezember die neue Arbeitslosenstatistik für die Region IngolStadtLandPlus ver-öffentlicht worden ist, fiel diesmal eine besondere Berufsgruppe auf: Immer mehr Pokémon melden sich bei der Agentur für Arbeit arbeits-los. „Wir haben es mit Opfern eines zu extremen Aufschwungs zu tun,“ erklärt Hans-Herbert Trübwasser, Pressesprecher der Jobagentur in

Ingolstadt. Die vielen neuen Stel-len, die in der Region durch Poké-mon Go geschaffen wurden, sind inzwischen auf ein Minimum ein-gestampft worden. In den Wäldern, an Straßenecken und Flussufern langweilen sich beschäftigungslo-se Ottaros, Mauzis oder Fukanos. „Diese Jobs sind analog zu den Be-rufen der Bau- und Gartenbranche stark an warmes oder zumindest

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mildes Wetter gekoppelt. Wenn es kalt wird, melden viele Arbeitgeber ihre Mitarbeiter ab und dann lan-den sie bei uns. In diesem Winter sind eben erstmals zahlreiche Poké-mon darunter.“

Im Gegensatz zu einem Maurer, Gärtner oder Dachdecker gelten Pokémon als schwer vermittelbar, da sie sehr sensibel auf ihr Umfeld

reagieren – und umgekehrt. Er-schwerend kommt hinzu, dass sie meist über sehr geringe Deutsch-kenntnisse verfügen und eher im asiatischen Kulturkreis Fuß fassen. Trotzdem gibt die Jobagentur nicht auf: „Wir konnten gerade erst einen Pikachu an ein Geschäft für Konso-lenspiele vermitteln – dort steht er im Schaufenster und winkt den Pas-santen zu. Das ist besser als nichts.“

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Christkind die Einreise verweigern!

Eindringling aus dem Nahen Osten könnte gefährlich sein

Ohne Papiere schleicht sich eine ge-heimnisvolle Person jedes Jahr in die Häuser und Wohnungen unbe-scholtener, deutscher Bürger. Auch in der Region IngolStadtLandDings steht die Gestalt in Verdacht, gleich eine ganze Reihe von Einbrüchen begangen zu haben. Unter dem Namen „Christkind“ (vermutlich ein Deckname) dringt es meist im Schutze der Dunkelheit in die Pri-vatsphäre der Menschen ein. Nach Informationen der Heimatschutz-behörde handelt es sich bei der Per-son um eine/n illegal eingereiste/n Minderjährige/n ohne gültige Pa-piere.

Dem sogenannten Christkind wer-

den mittlerweile folgende Verge-hen zur Last gelegt: Kinderarbeit, mehrfache Geschwindigkeitsüber-tretungen, wiederholter Hausfrie-densbruch , illegale Einreise aus einem Land, das den Terrorismus unterstützt, Berufsausübung ohne Arbeitserlaubnis, fehlendes Ge-sundheitszeugnis und Verbreitung protestatischer Propaganda

Problematisch scheinen dabei auch die Familienverhältnisse der/des Ju-gendlichen aus dem Nahen Osten zu sein. Nach Erna Informationen ist der Vater unbekannt, die Mutter war bei der Geburt minderjährig. Womöglich muss sich deshalb auch noch das Jugendamt einschalten.

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Gesellschaft

Klinikum-Affäre, Hausdurch-suchungen, bestechliche Politi-ker, korrupte Busunternehmer, kriminelle Kopier-Tätigkeiten - Ingolstadt ist im Hinblick auf mafiöse Machenschaften das Neapel von Deutschland. Doch

einigen rechtschaffenden Bür-gern reicht es nun!

Eine sogenannte „Koalition ge-gen Korruption und Krimina-lität“ (KKK) hat den philippi-nischen Präsidenten Rodrigo

Duterte räumt in Ingolstadt aufKorruptionsbekämpfung nach philippinischen Vorbild gefordert

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Politik

Duterte jetzt nach Ingolstadt ein-geladen, um hier endlich mal or-dentlich durchzugreifen. „Seine Erfolge auf den Philippinen sind erstaunlich“, erklärt KKK-Spre-cher Mauritius D. (Name von der Redaktion nach diversen Dro-hungen geändert). „Dieser Mann hat als einziger das Zeug, diesen ganzen Haufen von XXXXXXX in Ingolstadt aufzuräumen. Der Rechtsstaat hat doch ausgedient. Was wir brauchen sind kei-ne Staatsanwälte, sondern ech-te Kerle, die knallharte Regeln aufstellen und deren Einhaltung selbst streng überwachen.“ Die bisherigen Compliance-Regeln der Stadt Ingolstadt sind den KKK-Aktivisten außerdem viel zu lasch. „Sogenannte Volksver-treter sollten stolz darauf sein, ihr Volk vertreten zu dürfen und nicht auch noch Geld, Ein-trittskarten, Fördermittel, Bier,

Parkplätze, Immobilien oder die geilsten Sitzplätze im Thea-ter bekommen. Wer Kohle ein-sacken will, der soll gefälligst für betrügerische internationale Großkonzerne arbeiten.“

Die KKK plant einen Vortrags-abend mit Rodrigo Duterte auf dem ehemaligen Gießereigelän-de (der Präsident interessiert sich nach eigenen Angaben sehr für die Historie der Geschütz-herstellung), Titel des Abends für geladene Gäste (ohne Büfett!) ist: „Nett ist die kleine Schwes-ter von Scheiße. Warum man(n) manchmal auf Rechtstaatlichkeit scheißen bzw. schießen soll.“ Im Anschluss an den Vortrag wird Herr Duterte sein äußerst effekti-ves Anti-Korruptionsprogramm anhand einiger praktischer Bei-spiel vor Ort demonstrieren.

Korruptionsbekämpfung nach philippinischen Vorbild gefordert

„Was wir brauchen sind keine Staatsanwälte,sondern echte Kerle!“

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Dramatischer Zuschauerschwund befürchtet

Vorbei ist sie, die Zeit, in der Ingol-städter Stadträte/innen hemmungslos kostenlos Konzerte und Theaterauf-führungen besucht haben oder sich zu Sportevents einladen ließen. Der oder die sogenannte/r „Compliance“ macht den Damen und Herren nun einen Strich durch die Rechnung, die ja nie eine echte Rechnung war, weil ja alles gratis gewesen ist. „Seitdem ich meine Eintrittskarten selber kau-fen muss, informiere ich mich vorher, wo ich eigentlich hin gehe“, gibt ein Stadtrat zu, der anonym bleiben will. „Ich hab ja gar nicht gewusst, was sowas kostet. Meine Frau lasse ich seitdem auch zu Hause.“ Die neue, strenge Regeltreue, die nun in In-golstadt auf die Volksvertreter ange-wendet werden soll, hat weitgehende Konsequenzen und kann für manch eine Branche sogar richtig bedrohlich werden. Das „normale Volk“ freilich

könnte durchaus profitieren. Rein mathematisch ergeben sich aus den Compliance Regeln folgende Auswir-kungen:

Negativ: Im Audi Sportpark sinkt die Belegung des Business-Bereichs um 28 % .Positiv: Gleichzeitig stiegt die Chan-ce, am Büffet noch was zu bekommen, um 33 %.

Negativ: Im Ingolstädter Stadttheater verringert sich die Auslastung um 24 % Positiv: Die Chance auf Plätze in den vorderen Reihen stiegt um 76 %.

Negativ: Starkbieranstiche werden mangels anwesender Politiker ins Pe-gelhäuschen am südlichen Donauufer verlegt.Positiv: Wer trotzdem noch kommt, wird garantiert derblekt.

Die Compliance Regeln in Ingolstadt schlagen an

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Schmähbriefe schreiben – aber richtig!Kursprogramm der Fraudy Academy wird erweitert

Nachdem die Erfolgskurse „Gewinn-maximierung durch Softwareopti-mierung“ und „Mit Schutzgeld zum Millionär“ in Ingolstadt eine Neuauf-lage erleben, steigt die Nachfrage nach Kursen zum Thema „Schmähbriefe“. Das veranlasst Dr. Theresa Bugeldorf-Triptichowitsch, Inhaberin der „Frau-dy Academy“ ihr Angebot nun noch zu erweitern. Und zwar um den Kurs „Schmähbriefe schreiben – aber rich-tig!“. Gerade aus der Politik sei der Wunsch an sie heran getragen worden, einen Profi zu diesem Thema zu en-gagieren und ein Seminar oder einen Workshop dazu anzubieten. „Der Pro-fi ist da, er kommt aus der örtlichen Politik, bleibt natürlich anonym und bringt den Kursteilnehmern am ersten Adventswochenende das nötige Hand-werkszeug bei, um einen Schmähbrief

stilvollendet zu schreiben und ano-nym abzuschicken.“ In dem Seminar wird die sachgerechte Verwendung von Kraftausdrücken, das Unterstellen falscher Tatsachen und das erfolgrei-che Beschuldigen gelehrt. „Auch ein Schmähbrief hat sich an bestimmte re-geln zu haten. Die Schreiber vergessen das oft, weil sie emotional belastet sind. Wir wollen aber professionell an die Sache herangehen. Großen Wert legen wir deshalb auch auf das Einüben fal-scher Handschriften. Stellen Sie sich vor, Sie könnten die Unterschrift Ih-res Ortsvorsitzenden fälschen? Nach diesem Kurs wird Ihnen das kinder-leicht gelingen!“ Das Vermieden von Speichelspuren und Fingerabdrücken gehöre ebenso zum Einmaleins des er-folgreichen Schmähbrief-Schreibers. Anmeldungen sind an sofort möglich.

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Gesellschaft

Audi-Software entscheidet US-WahlSchummelprogramm wurde eigentlich von den Demokraten bestellt

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Gesellschaft

Im Prinzip habe man nichts falsch gemacht. Da ist sich Benjamin G. Franklin, Senior Political Advisor des Junior Political Advisors des Stabschefs des demokratischen Clinton-Organisationsteams in Ohio und Nachfahre des berühm-ten Gründervaters sicher. „Nach dem erneuten Eingreifen des FBI in den Wahlkampf haben wir bei einem deutschen Premiumherstel-ler für Schummelsoftware ein Pro-gramm gekauft, das den Ausgang der US Wahl für uns beeinflussen sollte. Das war kein Fehler.“

Eigentlich für Einsatz in Bayern konfiguriert

Die Software, die nach Informati-onen des Erna Magazins in einem amerikanischen Audi-Werk entwi-ckelt wurde, erkannte am Parfüm, an der Beschaffenheit der Finger-spitzen und an der Schnelligkeit der Bewegung, ob eine Person für oder gegen Hillary Clinton stim-men würde. Die Software wurde heimlich in hunderten Poll-Sta-tions im ganzen Land installiert. „Sie hat funktioniert, Hillary hat rein rechnerisch mehr Stimmen als Trump erhalten“, betont Franklin.

„Allerdings haben die deutschen Entwickler nicht mit dem US-Wahlsystem gerechnet, sondern die Schummelsoftware war für Wah-len Deutschland, speziell in Bayern konfiguriert.“ Deutsche und ame-rikanische Schummelsysteme seien grundlegend verschieden, was sich auch beim Abgas-Skandal bemerk-bar gemacht habe.

Der Deal war dabei ganz einfach: Die Audi Spezialisten verhindern den TTIP Gegner Trump – dafür stimmen die US Demokraten mit ihren deutschen Genossen für das Handelsabkommen zwischen den USA und Europa. „Aber das war´s dann wohl. Und die schönen deut-schen Autos, die werden wohl auch bald aus dem Straßenbild in den USA verschwinden. Ich habe von Strafzöllen auf nicht amerikanische Produkte und vor allem mexikani-sche Produkte gehört. Der Q5 war damit vermutlich Geschichte in den Staaten.“ Benjamin G. Franklin ist die Enttäuschung anzumerken. Er nimmt die Niederlage persönlich und leidet mit Hillary Clinton: „Sie hatte doch schon die neuen Vor-hänge für das Oval Office ausge-sucht...... schnief.“

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Stallpflicht für Babsi und Mandy

Ministerium bestätigt Maßnahmen für „blede Gänse/Henna“

Die Ausbreitung der Vogelgrippe in Bayern hat fatale Konsequenzen. Nachdem nun auch in der Region In-golStadtLandDings dieses Viruszeugs (aviäres Influenza Genom vom Sub-typ H5) ...äh, ja entdeckt worden ist und eine Ente ihr Leben lassen muss-te, herrscht ein Aufstallungsgebot in der Region. Sprich: Viecher mit Flü-geln müssen im Stall bleiben und dür-fen nicht den Abflug machen. Diese Regelung betrifft auch die in Bayern durchaus verbreitete Art der „bleden Henna“ und der „bleden Gans“. Das hat nun das bayerische Landwirt-schaftsministerium, Unterabteilung „Geflügelfürsorge“ bestätigt. Ange-fragt hatte Bio-Bauer Rudolf M. aus dem Landkreis Pfaffenhofen. Er woll-te Klarheit darüber, ob seine Babsi, die „blede Henna“ nun auch im Stall blei-

ben müsse. Nach der Mitteilung durch das Ministerium verbrachte er sie un-verzüglich in den Stall, wo sie seitdem mit anderen Hühnern – nach Anga-ben des Bio-Bauern - friedlich zusam-men lebt. Ein Zustand, der durchaus bis nach Weihnachten anhalten kön-ne, meint Rudolf M.

In diesem Zusammenhang weist das Erna-Magazin darauf hin, dass die Aufstallungspflicht auch für folgende Tierarten gilt:

- Paradiesvögel jeglicher Coleur- Schnapsdrosseln/Schluckspechte- schräge Vögel- Kuckuckskinder- Nachteulen- Pinguine und Adler im Profi-Eishockey

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Gesellschaft

„Es war so schrecklich!!!“ Der kleine Jonathan-Quirin aus Ingol-stadt muss immer noch von seiner Mama getröstet werden. Der Sohn eines Managers und einer Kosme-tikstudiobesitzerin hat in seinem Kinderzimmer in der elterlichen Villa im Nobelstadtteil Gerolfing gerade eine traumatische Erfah-rung gemacht. In seinem 500 Liter Meerwasseraquarium haben sich grausame Szenen abgespielt. Der

einst so freundliche Clownfisch „Hubert“ hat sich über Nacht in einen Horror-Clownfisch verwan-delt und am Morgen den sensiblen Doktorfisch „Galileo“ zu Tode er-schreckt. Letzterer trieb nun leblos im Aquarium, was wiederum den kleinen Jonathan-Quirin so ent-setzte, dass er sich eine spontane Salzwasserallergie zuzog und jetzt drei Wochen von der Schule befreit ist.

Erste Horror-Clownfisch Attacke

Dämlicher Trend aus den USA schwappt auf bayerische Aquarien über

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Gesellschaft

Dämlicher Trend aus den USA schwappt auf bayerische Aquarien über

Offenbar hatte Clownfisch Hu-bert bei fischbook von dem neuen Trend erfahren, der nun auch die Aquarien im an sich kultivierten Europa erreicht. Horror-Clownfi-sche verstecken sich in Anemonen und lauern ihren ahnungslosen Opfern auf, um diese dann heimtü-ckisch zu erschrecken. In den USA soll dabei bereits ein Seestern in Ohnmacht gefallen sein, zwei See-pferdchen haben sich beim Aus-

weichen vor einem Horror-Fisch ernsthaft verletzt. Hollywood hat unterdessen auf den neuen Trend reagiert und plant einen dritten Film mit Nemo und Dorie, diesmal als Splatter-Horror-Schlitzer Film. Gerüchteweise soll Dorie dabei so-gar als Fischstäbchen enden. Eine grausame Vorstellung.

Man kann nur hoffen, dass der gru-selige Trend bald wieder out ist.

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Niederschmetternde BilanzFür Grapscher und Taschendiebe war die Wiesn ein Alptraum

Dass die Münchner Wiesnwirte we-gen der schwindenden Besucher-zahlen beim Oktoberfest nun am Hungertuch nagen, ist nicht die einzige katastrophale Nachricht aus München. Noch viel härter hat es dieses Jahr zwei Branchen erwischt, für die das Oktoberfest immer die sprichwörtlich „gmaade Wiesn“ war. Die Rede ist von Grapschern und Taschendieben.

„Es macht keinen Spaß mehr. Über-all Kameras und Polizei. Man kommt nicht mehr zum Zug,“ beklagt Gund-bert Gausenberg, der Deutschland im Bund europäischer Grapscher und Spanner e.V. vertritt. Jedes war waren er und hunderte Kollegen auf die „Wiesn“ gekommen, um zu ar-beiten: „Durch die hohe Anzahl an Röcken und tiefen Dekolletees sind die Rahmenbedingungen eigentlich perfekt. Aber diese ganze dämliche Terrorangst hat nun dazu geführt, dass wir unseren Job nicht mehr frei

ausführen können.“ Der Bund eu-ropäischer Grapscher und Spanner e.V. beklagt außerdem eine Zunah-me an Konkurrenz aus dem Aus-land. „In Deutschland sollten nur Deutsche grapschen dürfen. Oder Kollegen aus einem EU-Land,“ fin-det Gundbert Gausenberg.

Genauso enttäuscht von der Wiesn 2016 ist der bundesweite Verband der professionellen Taschendiebe. Im vergangenen Jahr habe man noch problemlos einem Betrunkenen die Brieftasche aus dem Rucksack steh-len können, doch das sei 2016 durch die hohe Polizeipräsenz und die ab-gesperrten Fluchtwege unmöglich geworden. In der entsprechenden Pressemitteilung des Verbandes wird daher darauf hingewiesen, dass sich die Profi-Taschendiebe künftig beruflich eher auf den Karneval in Köln und die diversen Christopher Street Day Paraden in der Republik konzentrieren werden.

Gesellschaft

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Gesellschaft

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Nachtschicht ist gesichertDer neue Audi A0 soll in Ingolstadt produziert werdenDer Schock unter den Audi Mitar-beitern war groß, als sie vom Weg-fall einer Dauernachtschicht ab Ja-nuar erfuhren. Doch jetzt können sie aufatmen. Wie das Erna Ma-gazin in einem exklusiven Unter-Vier-Ringen-Gespräch mit einem Insider der neuen Audi Abteilung „I-KM“ (internes Krisenmanage-ment) erfahren hat, wird die durch die Auslagerung des Q5 entstande-ne Lücke geschlosssen. Und zwar mit der Produktion des Audi A0 (Null, nicht O). Dieser Kleinwa-gen für besonders kleine Fahrer ist genau das, was der Betriebsrat bei

der jüngsten Betriebsversammlung in Ingolstadt forderte: ein großer Schritt in Sachen emissionsfreies Fahren! Der A0 wurde über fünf Jahre in einem Entwicklungslabor in ei-nem Kindergarten für Ingenieur-Nachwuchs konzipiert und getes-tet. Jetzt hat er endlich Serienreife erlangt. Jetzt müssen nur noch die entsprechenden Produktionslinien im Werk angepasst werden (eine Hochzeit zwischen Motor und Ka-rosserie zum Beispiel fällt ja jetzt weg), dann kann es mit dem A0 los gehen.

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Wissenschaft

Schanzer eigentlich Schranzer?In Ingolstadt ist seit Jahrhunderten eine historische Vertuschung im Gange

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Wissenschaft

Der Fund war so spektakulär wie ge-heimnisvoll: Bei Bauarbeiten in der Ingolstädter Altstadt ist ein histori-sches Artefakt entdeckt worden, das die Ingolstädter Geschichtsschreibung ins Wanken bringt. Bauarbeiter ha-ben beim Ausheben einer Grube am Oberen Graben eine Art Schild ge-funden, das die Aufschrift „Auf der Schranz“ trägt. Nach Informationen, die dem Erna Magazin exklusiv vor-liegen, stammt dieses Schild aus dem frühen Mittelalter. Ein entsprechen-des Ergebnis der C-14 Methode soll dem Stadtarchiv vorliegen, dort weiß man aber angeblich von nichts. Kein Wunder. Wäre dieses Artefakt echt, müsste man sich in Ingolstadt einge-stehen, dass man eben nicht „auf der Schanz“ zu Hause ist, sondern „auf der Schranz“. Dementsprechend wäre der Spitzname „Die Schanzer“ für die Be-wohner Ingolstadts nicht korrekt, viel-mehr handelt es sich um die „Schran-zer“. Und das seit mehr als 700 Jahren! „Wir haben schon lange vermutet, dass es sich beim Begriff Schanzer um eine geschönte Version einer eher unschö-nen Vergangenheit handelt“, meint Dr. Hans-Hans Huber-Gruber vom Freundeskreis der Bayerischen Ver-schwörungstheoretiker. Der gebürtige Ettinger, der auch dem örtlichen Un-

abhängigkeitsverein vorsteht, ist Spe-zialist für die Aufdeckung mittelalter-licher Propagandalügen.

„Hier wird systematisch vertuscht!“Huber-Grubers Theorie zufolge, waren die Schranzer, also die Bewohner In-golstadts, dafür bekannt, sich bei ihrem jeweiligen Herrscher entweder durch Intrigen oder durch Unterwürfigkeit einzuschmeicheln. Die Hofschranze ist ein Begriff, der in Ingolstadt im 16. Jahrhundert sehr geläufig war und die Bewohner schließlich charakterisier-te. „Übrigens, auch das Lied ‚Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ne kleine Schranze‘ ist vermutlich in Ingolstadt, also auf der Schranz, entstanden“, so Dr. Hans-Hans Huber-Gruber. Die-ser unangenehme Spitzname sei dann im 18. und vor allem 19. Jahrhundert systematisch ausradiert worden. Und weil man mit den zahlreichen Militär- und Festungsbauten schließlich eine „Schanz“ errichtet hatte, wurde das r aus den Schranzen einfach ausradiert. Das gilt bis heute. Der spektakuläre Fund ist bereits wieder verschwunden, an seiner Stelle wurde ein Hinweis auf die Schanz errichtet. „Ich wette, auch diesmal wurden diejenigen, die an der Ausgrabung beteiligt waren, mundtot gemacht“, mutmaßt der Experte.

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„Werde ständig begrapscht!“

Das Jobangebot war verlockend: ein-fach nur gut aussehen, still halten und ab und zu mal die Position wechseln. Für Iguanodon Dame Donatella war die Arbeit als „Jurassic Model“ schon immer ein Traum. Nun hat sie sich ihn erfüllt. Im Dinopark bei Denken-dorf rufen ihre üppigen Kurven Be-wunderung hervor – aber eben nicht nur das.

„Ich werde ständig begrapscht, ange-fasst, befummelt. Es ist entsetzlich!“ beklagt sich die 120 Millionen Jah-re alte Lady. Sie werde ausschließ-lich auf ihr Äußeres reduziert und nicht respektiert, vor allem nicht von den jüngsten Parkbesuchern, die hemmungslos auf ihr herumturnen würden. „Deshalb habe ich nun die Kündigung eingereicht!“ erklärt Do-

natella, die in Franken geboren wurde (als Franken noch auf einem ganz an-deren Breitengrad gelegen hatte) und nun im Naturpark Altmühltal eine glänzende Zukunft für sich sah. Im Dinopark passte zunächst aus alles: gute Gage, genügend Futter, soziale Kontakte zu anderen Dinosauriern – alles bestens. Doch die zunehmende Zahl an Belästigungen durch die Be-sucher raubte ihr den letzten Nerv: „Geld ist eben nicht alles. Es geht auch darum, sich wohl zu fühlen“, schluchzt die Saurierdame. Sie hat bereits meh-rere Bewerbungen an verschiedene Dinomodelagenturen abgeschickt und hoft nun auf einen Job, der we-niger Körperkontakt erfordert: „Eine Rolle in einem Steven Spielberg Film wäre mein Traum. Ich könnte auch alle meine Stunts selber machen.“

Erster Saurier im Dinopark reicht Kündigung ein

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Sohn in Trockner gesteckt

Mutter wollte endlich auch ein Einlaufkind haben

Dass Fußballfans mitunter sehr ei-genwillige Ideen entwickeln, um ih-ren Idolen zu imponieren, ist nichts Neues. Die 59-jährige Petra B. aus Ingolstadt hat es jetzt aber übertrie-ben. Wäre ihr Ehemann nicht zu-fällig in den Waschkeller gegangen, um die hinter der Spüle heimlich deponierten Jägermeister zu holen, dann hätte es vermutlich sogar einen Toten gegeben. Der Ehemann von Petra B. konnte seine Frau gerade noch daran hindern, den Trockner einzuschalten, in den sie gerade ih-ren gemeinsamen Sohn gesteckt hat-te. Der 24-jährige Amadeus-Brian war zuvor von seiner Mutter betäubt und paketartig zusammen geschnürt worden. „Der Ehemann riss seine Frau zur Seite, bevor sie den Super-Kuschelweich-Trocken-Gang ein-

schalten konnte“, erklärt ein Polizei-sprecher. „Dann zog er seinen Sohn aus der Maschine und flüchtete mit ihm zu seiner Mutter.“

Petra B. ist kurz darauf von der Po-lizei wegen versuchter Körperverlet-zung festgenommen worden. Beim Verhör begründete sie ihre Tat da-mit, dass sie schon immer ein Ein-laufkind beim FC Ingolstadt 04 da-bei haben wolle. Da der Verein erst jetzt in der ersten Liga spiele, habe Amadeus-Brian die erlaubte Höchst-größe bereits überschritten. „Aber beim Begriff Einlaufkind kam sie wohl auf die Idee, ihr Kind einlaufen zu lassen. Im Trockner,“ betont der Polizeisprecher. Die Frau befindet sich mittlerweile in psychiatrischer Behandlung.

Page 28: Erna Gesamtausgabe 2016

„Fühle mich total bedeutungslos!“Exklusives Exklusivinterview mit Ingolstadts deprimiertestem Verkehrsschild

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Job. Und dieser Job ist klar umris-sen, die Stellenbeschreibung ein-deutig. Sie freuen sich über diese Aufgabe – aber keiner erkennt die-se Aufgabe an. Schlimmer noch: Sie und Ihr Tun werden tagtäglich ignoriert. In dieser prekären Lage befindet sich das Durchfahrt-Ver-boten-Straßenschild an der Schleif-mühle in Ingolstadt. Spitzname: „Eure Durchlaucht“. Weil jeder einfach durchfährt, ohne auf das Schild zu achten. Jetzt muss sich die „Durchlaucht“ in psychiatrische Behandlung begeben. Erna hat vor der Einlieferung in die nahegelege-ne psychiatrische Klinik mit „Ihrer Durchlaucht“ gesprochen.

Was hat den Ausschlag dafür gege-ben, dass Sie sich nun behandeln lassen?

Vor einigen Tagen haben mich – wie immer – etliche Pkw ignoriert. Aber dann sind sie stehen geblie-

ben, weil einige von diesen dämli-chen Pokémon Jägern aufgetaucht sind. Da wird plötzlich Rücksicht genommen. Aber ich interessie-re keine Sau! Das konnte ich nicht mehr ertragen.

Nimmt denn gar keiner Rücksicht auf Sie?

Doch. Ab und zu. Das sind die Fahr-schüler. Die trauen sich noch nicht, mich zu ignorieren. Aber sobald diese Knilche den Führerschein ha-ben, ist die Phase des Respekts vor-bei. Traurig.

Wie sieht denn Ihr Alltag aus?

Na, ich stehe von früh bis spät auf meinem Posten und schau zu, wie Autos, Motorräder und Radfahrer an mir vorbei fahren. Was sie ja ei-gentlich gar nicht sollten, denn ich bin ein Verbotsschild, verdammt noch mal! Ich wünschte mir so sehr, eine Schranke zu ein. Dann würde

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ich einfach zu bleiben. Oder bes-ser noch: ich könnte Krallen aus-fahren lassen wie bei diesen ame-rikanischen Autobahnausfahrten. Wer in falscher Richtung fährt, der muss büßen! Ja! Büßen muss er! Grrr..........

Jetzt beruhigen Sie sich doch....

Ich will mich nicht beruhigen! Ihr

sollt büßen! Büüüüüüüßßßßßßß-ßen!

An dieser Stelle mussten wir das In-terview wegen eines akute Nerven-zusammenbruchs des Gesprächs-partners abbrechen. Inzwischen hat sich auch eine Selbsthilfegruppe ge-meldet, die sich für einen Jobwech-sel des Verkehrsschilds einsetzt.

Page 30: Erna Gesamtausgabe 2016

Wahnsinn

Jobangebot aus Nordkorea

Mit seiner Ausstellung im Herzen Eichstätts hat er einen PR-Coup ge-landet, jetzt ruft Nordkorea! Nach In-formationen, die dem Erna-Magazin von einem Whistleblower aus Pjöng-jang zugespielt wurden, wird ein ge-wisser „Sel Ling Ga“ neuer PR-Chef des Diktators Kim Jong-un. Die Stel-lenneubesetzung wurde nötig, nach-dem der bisherige Boss der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit leider hinge-richtet werden musste. Ein ehemali-ger Mitarbeiter des gescheiterten PR-Chefs meinte zu dieser Personalie: „Der Sel Ling Ga ist eine wahre Hu-manist. Ist geprägt vom würdevollen Umgang mit Menschen, die anders denken. Genauso wie unsere große Führer Kim Jong-un. Deswegen er richtige PR-Mensch für Nordkorea, um Botschaft von Überlegenheit der Vernunft zu senden.“ Man sei auf den Eichstätter Experten für niveauvol-

le PR-Kampagnen und feinsinnige Kritik im Darknet gestoßen, obwohl man mit einem Ex-Pressesprecher von Donald Trump fast schon han-delseinig gewesen sei. Als dieser sich aber als utrakonservativer Evangeli-kaler entpuppt hatte, habe man den Ami zum Teufel gejagt.

Der Bund der Geistbefreiten freut sich unterdessen über diesen Karrie-resprung seines Mitglieds: „Nordko-rea ist ein wunderbares Land. Hier hat die Trennung von Staat und Reli-gion so vorbildlich funktioniert, dass es quasi gar keine Religion mehr gibt. Den Menschen wurde diese Bürde genommen. Christen werden hier liebevoll in Umerziehungslagern zur Vernunft gebracht. Fantastisch! Da möchte man leben!“ Die Gründung einer Außenstelle des BfGbef in Nord-korea soll noch im Herbst erfolgen.

Page 31: Erna Gesamtausgabe 2016

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Pokémons gegen PolitikverdrossenheitSchanzer Pokémon Variante in Auftrag gegeben

„So werden wir wieder für mehr In-teresse an der Kommunalpolitik sor-gen!“ Ein strahlender App-Online-spiele-Digitalzeug-Entwickler steht auf dem Ingolstädter Rathausplatz und präsentiert eine völlig neue Va-riante von Pokémon Go. Han Guo Xiang studiert an der THI eigentlich irgendwas mit Motoren, aber schon seit seiner Kindheit hat er Apps und Spiele ausgetüftelt. Nun wurde er von der Stadtverwaltung Ingolstadt damit beauftragt, eine Schanzer Po-kémon Variante zu entwickeln. „Wo

wären die Kämpfe interessanter und spannender als im Stadtrat,“ erklärt er. Deswegen hat er verschiedene Pokémon programmiert, die sich vorzugsweise im Neuen Rathaus, am liebsten im großen Sitzungssaal, verstecken. Der Spieler kann mit sei-nem Smartphone durch das Gebäu-de laufen und dort kleine Wesen, so-genannte Beamtikons, einsammeln. Diese geben seinem Charakter wie-derum zusätzliche Stärke, um dann im Zweikampf mit einem anderen gut abzuschneiden.

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Parkgebühren statt Maut

„Dieses Projekt ist ein Beweis für die Flexibilität des Verkehrsministeriums in Anbetracht der Steine, die uns bei der Einführung der Pkw-Maut stän-dig in den Weg gelegt wurden!“ Ein sichtlich stolzer Verkehrsminister Alexander Dobrindt stellte auf dem Rastplatz Köschinger Forst seine neu-este Idee für eine Parkgebühr auf deut-schen Autobahnen vor. Sie soll anstelle der rechtlich auf wackeligen Beinen stehenden Maut eingeführt werden. „Gerade zum Ferienbeginn werden insbesondere die bayerischen Auto-bahnen von ausländischen Autofah-rern schamlos als Parkflächen genutzt. Nicht selten bewegen sich die Urlauber stundenlang nicht von der Stelle und genießen die herrliche Aussicht auf die Landschaft“, erläuterte der Minister. Dieser Genuss wird in Zukunft teu-er. Pro Viertelstunde werden 50 Cent fällig. „Wer auf einen Rastplatz raus-

fährt, kann die Gebühren beim Ein-kauf im SB-Restaurant wieder erstattet bekommen. Aber nur, wenn er deut-sche Produkte einkauft.“ Ausländische Autofahrer müssen daher künftig an der Grenze ein Pickerl kaufen, das mit einem Chip und einem GPS-Sender ausgestattet ist. Bewegt sich das Fahr-zeug auf der Autobahn nicht vorwärts, werden die Gebühren fällig. Beim Ver-lassen der Bundesrepublik muss die Gebühr an der Mautstelle entrichtet werden. „Zunächst testen wir das Ver-fahren auf der A9 zwischen Nürnberg und München. Dazu haben wir meh-rere hundert holländische Testpiloten gebucht, die das System auf Herz und Nieren prüfen. 2017 könnten wir dann mit der flächendeckenden Einführung beginnen,“ erklärt Dobrindt, der als Minister für digitale Infrastruktur nun endlich auch was total High-Tech-Fu-ture-mäßiges ausprobieren kann.

Dobrindt startet Pilotversuch auf der A9

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Tierpfleger und ChefredakteurDie härtesten Jobs der Region wurden ermittelt

Wissenschaft

Bauarbeiter, Kriminalbeamter, Sonnenschirmverleiher. Von wegen. Das sind nicht die härtesten Jobs, die die Region IngolStadtLandDings im Sommer 2016 zu bieten hat. Die Agentur für Schwerstarbeit der Bundesanstalt für Bürger-pflichten hat genau hingesehen und die schlimmsten Berufe herausgefiltert, die es im Gebiet um Ingolstadt gibt. Kaum ein Mensch ist in der Lage, die bru-talen Risiken und extremen Herausforderungem, die diese Jobs beinhalten, zu meistern. Wenn Sie die Auflistung sehen, wissen Sie warum.

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Bye, Bye BritanniaErste Brexit Flüchtlinge finden in Ingolstadt Asyl

Dieses Elend, es war nicht mit anzusehen!“ So be-schreibt Ian Brougollclairollgwerobrgh den Mo-ment, als er seinen Schwager Richard Briggsborough plötzlich am Tresen seines Irish Pubs in Ingolstadt stehen sah. Der Investmentbanker aus dem Londo-

ner Stadtteil Notting Hill hatte Hals über Kopf seine Heimat verlas-sen. Er zählt zu den ersten „Brexies“, den Opfern des Brexits. „Er hat sein Leben riskiert und ist sogar mit dem Zug durch Frankreich gefahren, obwohl man ihn allein schon wegen seiner hellen Haut, seiner rötlichen Haare und der abstehenden Ohren schnell als Eng-länder identifizieren kann“, berichtet Ian Brougollaw...äh...Dings. Dieses tragische Flüchtlingsschicksal hat den den Iren derart mit-genommen, dass er sein Pub spontan in eine Asylunterkunft für britische Brexit-Flüchtlinge umgewandelt hat. „Bei uns bekommen

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Erste Brexit Flüchtlinge finden in Ingolstadt Asyl

sie ersteinmal das Wichtigste zum Leben, also Guinness, Guinness und ab und zu einen Whisky.“ Derzeit sind es fünf Briten – den Schwager eingeschlossen, die Ian Brougrollgw... oder so beher-bergt. Tendenz steigend. Dank der sozialen Medien hat sich herum gesprochen, dass es in Ingolstadt ein Asyl für „Brexies“ gibt und es sollen bereits geheime Routen (irgendwie um Frankreich rum) im Umlauf sein, die den Flüchtlingen eine Reise ohne Gefahren garantieren können. „Lieder gibt es auch schon Geschichten von Schleuserbanden, die hilflose Engländer anfangen. Unglücklicher-weise sind sie im Rest Europas schnell zu erkennen, weil sie auf der falschen Straßenseite fahren und gehen.“ Ian Brougollclairoll-gwerobrgh (i got it!) hat jetzt eine Spendenaktion für „Brexies“ ins Leben gerufen, die er demnächst auch dem Ingolstädter Auslände-ramt und der Integrationsbeauftragten vorstellen wird.

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Stoppt die Chinaisierung der Region!

Seit einigen Wochen registriert Hans Gruber Seltsames, ja Ungewöhnliches am Ufer des kleinen Sees, der sich in der Mitte seines Dorfes im Naturpark Altmühltal befindet. Ansonsten so stolze und selbstbewusste bayerische Enten ordnen sich einer neuen Macht aus Fernost unter. Eine Gruppe Man-darin-Enten hat mit einer freundli-chen Übernahme den See erobert. „Die einheimischen Enten sehen in den schillernden Neuankömmlingen offenbar ihre neuen Herren und folgen den Anweisungen dieser zugegeben sehr imposant wirkenden Tiere be-dingungslos,“ erklärt der Experte für die heimische Fauna. „Es ging schnell. Und offenbar hat die Übernahme auch Opfer gefordert. Ein bayeri-scher Erpel wurde auf dem Gehweg in der Nähe des Sees gefunden. Tot.“

Damit hat die Invasion aus Fernost einen neuen, traurigen Höhepunkt erreicht. „Wir müssen uns gegen die Chinaisierung unserer Heimat weh-ren,“ findet Hans Gruber. Er befürch-tet eine schleichende Ausrottung der heimischen Entenpopulation durch die chinesischen Invasoren, die durch gezieltes Hochzüchten, Gehirnwäsche und den ein Einsatz wachstumsför-dernder Substanzen zu gnadenlosen Kämpfern eines totalitären Systems gemacht wurden. „Eine Sauerei, dass unsere Politiker und Unternehmen den Chinesen so in den A---- krie-chen“, echauffiert sich der Rentner, der eine Petition unter dem Titel „Bayern kommt zuerst“ plant. „Chinesische Enten haben in Bayern nichts verlo-ren, außer sie werden beim Wei Ling drüben mit süß-saurer Soße serviert.“

Übernahmen aus Fernost jetzt auch in der Tierwelt

Page 39: Erna Gesamtausgabe 2016

Spitzenjahrgang erwartetBayerische Opiumbauern sehr zufrieden

Sturm, Hagel, Gewitter, Hochwasser. Was für Getreidebauern ein Graus ist und die Besitzer von Erdbeerfeldern depressiv stimmt, lässt die Opiumbau-ern jubeln. Der Mohn schießt gerade-zu aus dem Boden, sein Wachstum ist kaum aufzuhalten. „Wir erwarten einen Spitzenjahrgang, das wird eine geile Ernte,“ erklärt Moritz Spannbau-er, Sprecher des Verband biologischer Drogenbauern, der seinen Sitz in der Hallertau hat. Erfreulicherweise sei die Nachfrage nach biologisch ange-bauten, deutschen Qualitätsdrogen weiter stark ansteigend. „Die Men-schen besinnen sich wieder darauf, dass regional erzeugte Waren erstens den strengen Anforderungen unserer deutschen Bio-Siegel entsprechen und zweitens weite und damit umweltge-fährdende Transportwege wegfallen.“

Nach Angaben Spannbauers könnten in diesem Jahr vermutlich etliche Im-porte von Billigware aus Afghanistan oder China wegfallen. Das Geschäft mit Opium blüht gerade in jüngster Zeit. „Nach dem Abgas-Skandal ha-ben vermehrt hohe Tiere aus der Au-tomobilbranche nach Beruhigungs-mitteln gefragt, aber auch aus dem Bundestag gibt es stetig steigende Be-stellungen,“ erklärt Moritz Spannbau-er. „Schließlich ist Ihnen nach einer Ladung Bio-Opium erstmal alles egal. Ein tolles Gefühl!“ Ein weiteres Ge-schäftsfeld seien Magermodels, denn die appetitzügelnde Wirkung von Opium erfreue sich gerade vor Fa-shion-Weeks und Preisverleihungen großer Beliebtheit. „Wir sehen die Zu-kunft optimistisch. Unserer Branche ist ein großes Wachstum beschert.“

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Wissenschaft

Innovative BlitzableitertechnikTHI Entwicklung als Bürger-Schutzprogramm

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Wissenschaft

„Es ist die wichtigste Aufgabe einer Kommune, für die Sicherheit ihrer Bürger zu sorgen. Angesichts der zu-nehmenden Unwettergefahr haben wir nun diese besondere Maßnahme ergriffen.“ So ist es in einer offiziellen Pressemitteilung der Stadt Ingolstadt zu lesen, die dem Erna Magazin als einzigem Adressaten dieser Mittei-lung vorliegt. Ätsch. Was jedenfalls aussieht wie eine einzigartige Kun-stinstallation, die es so noch gar nie nicht nirgendwo gegeben hat, ent-puppt sich im Inneren als High-Tech-Bürger-Schutzprogramm. Nicht nur, dass Regenmassen durch die Schirme abgelenkt werden – es sind vor allem Blitze, die nun hemmungslos einschla-gen können, ohne die Menschheit zu gefährden. In jedem Schirm steckt ein sogenanntes „ULDM“, also ein Um-brella Lightning Destruction Modul, das an der THI entwickelt wurde. Durch den Einsatz künstlicher Blitze hat man dieses Modul in der neuen Carissma-Rumms-und-Schleuder-Anlage erstmals über einen länge-ren Zeitraum intensiv testen können. (Zuletzt hatten künstliche Blitze einen Typen namens Frankenstein in Ingol-stadt dazu ermächtigt, ein Monster zu produzieren, das es allerdings nicht zur Serienreife schaffte). Jeder Schirm

verfügt nun über einen Blitzableiter, der den Strom über eine Schaltstelle in der Mauthstraße direkt an die Stadt-werke weiter leitet. Diese neue Form der Öko-Strom-Gewinnung, also quasi das Abzapfen direkt vom Erzeu-ger, ist bundesweit einmalig.

Proteste gegen diese Form der Abschirmung

Unterdessen mehren sich aber auch kritische Stimmen. Gegen jegliche Art der Abschirmung protestiert beispiels-weise der Verein für ein offenes Welt-bild. Er sieht den Blick zum Himmel durch diese Form der Abschirmung gestört und sieht sich darin bestätigt, dass die Ingolstädter wenig weltoffen seien. Außerdem haben sich bei face-book die „Freunde Benjamin Frank-lins“ eingeschaltet, die sich um das historische Erbe der Blitzableitertech-nologie kümmern. Sie sehen in den Schirmen eine Verunglimpfung einer großartigen Erfindung. „Hier wird Technologie der Lächerlichkeit preis-gegeben!“ schimpft z.B. benji33, der sich als Hobby-Physiker im örtlichen Kleingartenverein einen großen Na-men gemacht hat und mit seiner Story in Kürze der Mega-Aufmacher in der örtlichen Lokalzeitung werden wird.

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Wie der Müll die Karriere ausbremsen kann

Skandalös, unmenschlich, unerhört: Die Ankündigung der Stadt Ingolstadt, ausgerechnet bei der Raumpflege an den Schulen zu sparen, ist ein Skandal! Oder war ein Skandal, denn aufgrund der enormen Empörung wurde die-ser geradezu menschenverachtende Entschluss wieder zurück genommen. Und Gut so, findet Pädagogikprofes-sor Hans-Herbert Erpendorf von der Alkoholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Erna hat mit ihm über das grundsätzliche Problem von Kindern und Müllbeseitigung gesprochen.

Herr Professor Erpendorf, warum sollten Schüler nicht auch ihre Klas-senzimmer selbst sauber halten?Nun, man muss hier genau hinsehen. Sie von der Presse vermischen da ja immer gerne und verallgemeinern. Grundsätzlich ist es in Ordnung, wenn sich Mittelschüler und auch Re-alschüler mit dem Thema Müllbesei-tigung auseinandersetzen, denn das ist ein Teil ihrer beruflichen Zukunft. Ganz im Gegensatz zu den Schülern am Gymnasium. Hier wird die geisti-ge Elite unseres Landes ausgebildet.

Wischen impossible

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Wie der Müll die Karriere ausbremsen kann

Und diese Elite darf keinen Putzlap-pen in die Hand nehmen?Nein. Denn das wäre ein völlig fal-scher pädagogischer Ansatz. Diese jungen Menschen sollten zu Füh-rungskräften erzogen werden. Und dazu gehören Soft Skills wie das Dele-gieren von Aufgaben und das Führen von Menschen. Sie sollten so früh wie möglich beigebracht bekommen, dass es andere dafür gibt, ihre Drecksarbeit zu erledigen. Die Deutsche Bank, die FIFA, VW, die Commerzbank, Par-teien, Institutionen und Regierungen brauchen starke Persönlichkeiten an der Spitze, die wissen, wie man etwas unter den Teppich kehrt, ohne sich selbst dabei die Hände schmutzig zu machen. Außerdem könnten derart belastende Tätigkeiten wie Schrubben oder Wischen zu Traumata führen.

Das müssen Sie näher erläutern.Sie können einen hochbegabten, jungen Menschen doch nicht dazu zwingen, das zu tun, was zu Hause die rumänische Zugehfrau macht,

die nicht mal das Wort Mindest-lohn buchstabieren kann. Und stellen Sie sich vor, ein Klassenka-merad, der womöglich acht Jah-re später mit dem „Putzopfer“ ein Weltunternehmen leitet, hat ihn in dieser peinlichen Situation auch noch beobachtet? Dieser Zustand der Erniedrigung kann zu einer schweren Persönlichkeitsstörun-gen führen, die sich in Wasch-, Dusch- und Deo-Zwängen ein Le-ben lang äußern kann. Die Füh-rungsetagen deutscher Top-Un-ternehmen sind voll von armen Geschöpfen, die in ihrer Jungend unzumutbare Belastungen erlitten haben. Die Hochkultur schließe ich da ausdrücklich mit ein. Oder haben Sie schon einmal davon ge-hört, das ein Herbert von Karajan, ein Picasso oder Grass den Müll rausgetragen hätten? Nein. Elite heißt eben auch, nicht all das ma-chen zu müssen, was alle machen. Sonst hätte der Bergriff Elite ja gar keinen Sinn.

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Einmalig auf der Welt

Erstmals hat es ein historisches Ge-bäude aus der Region IngolStadtLand-Dings in einen der weltweit renom-miertesten Reiseführer geschafft: Das Körnermagazin in Ingolstadt zählt zu den 1000 Plätzen auf der Welt (!), die man nicht gesehen haben muss, bevor man stirbt. Bislang war es nur in der Regionalausgabe „11111111 Orte in der Region IngolStadtLandDings, die man nicht gesehen haben muss“ ver-treten. Aber seine Ausstrahlungskraft hat nun auch das Hauptquartier des Verlags in New York erreicht, der die „before you die“ Reihen weltweit he-rausgibt. Als „herausragend schreck-lich,“ bezeichnet die Journalistin

Gwendoline Stardust das Ensemble in Ingolstadt. Es werde so herrlich of-fensichtlich dem Verfall preisgegeben, dass es einen Platz in dem neuen Rei-seführer verdient hätte. „Es steht fast schon auf einer Stufe mit den vom Ur-wald überwucherten Ruinen der Ma-yastadt Palenque oder der Ruinen von Angkor Thom.“ Der Reiz des Verlas-senen verbinde sich hier mit der Erin-nerung an bessere, wohlhabende Zei-ten. Und so sei das Gebäude auch ein Mahnmal: „So was findet man höchs-tens noch in Detroit (befindet sich auch im Reiseführer, Anm.d.Red.), das ja auch mal wegen der ortsansäs-sigen Autoindustrie sehr reich war.“

Große Ehre für das Körnermagazin in Ingolstadt

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Friedlicher Christen-RaveKatholiken-Loveparade in Eichstätt ohne Zwischenfälle

„Wir sind mit dem Verlauf der Veran-staltung sehr zufrieden. Die Teilneh-mer haben sich zivilisiert verhalten!“ Ein sichtlich erleichterter Polizeispre-cher zieht eine positive Bilanz des Großereignisses, das im Vorfeld als kritische Veranstaltung eingestuft wurde. Die Loveparade der Katholi-ken, die tausende Menschen auf den Residenzplatz nach Eichstätt zog, fand unter höchsten Sicherheitsvor-kehrungen statt. Wegen der zu be-fürchtenden Ausschreitungen hatte man das Massenereignis extra in die gut zu sichernde Domstadt verlegt. In Ingolstadt war es zu gefährlich, denn dort wäre die durch Gesänge, Gebe-te und Räucherwerk aufgepeitsch-te Menge vermutlich auf unzählige

friedliche und abstinente Fußballfans getroffen. Womöglich wären die ka-tholischen Raver in Ingolstadt sogar auf harmlose Hooligans losgegangen, wie man das ja schon aus hunderten derartiger Szenarien kennt. Die Poli-zei befürchtete außerdem, dass durch den Konsum der christlichen Szene-droge „LSS“ (liquid spiritus sanctus) manche Raver enthemmt und orien-tierungslos durch die Großstadt irren könnten. Am Ende verzeichnete die Polizei nach der Katholiken-Lovepa-rade auf dem Residenzplatz keinerlei Handgreiflichkeiten, Übergriffe oder gar Belästigungen. „Die Verlegung nach Eichstätt hat sich absolut be-währt. Fast ein Wunder!“ bemerkte der Polizeisprecher treffend.

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Eichstätt

Erster Landeplatz für Eltern

Noch wird eifrig geschraubt, gebohrt und gehämmert auf dem Dach des Gymansiums in Gaimersheim. Das, was sich hier bald abspielt, hat den Namen Pilotprojekt absolut ver-dient: Auf dem Schulgebäude wird in Zukunft ein Hubschrauberlande-platz zu finden sein. Und der ist nicht

für Rettungshubschrauber gedacht. „Die drastisch steigende Zahl an Helikopter-Eltern hat uns dazu ver-anlasst, den Landeplatz zu installie-ren“, erklärt ein Sprecher des Land-ratsamts Eichstätt. Eltern sollen dort künftig problemlos landen können, wenn sie ihre Führsorgepflicht dazu

Pilotprojekt am Gymnasium in Gaimersheim

Page 47: Erna Gesamtausgabe 2016

Eichstätt

veranlasst. „Mit dem Pilotprojekt re-agieren wir auf die Veränderungen in der Gesellschaft. Außerdem bie-tet das Gymnasium Gaimersheim die besten gebäudlichen Vorausset-zungen, um die Idee schnell umzu-setzen.“ Elternverbände begrüßen das Pilotprojekt: „Endlich habe ich

die Möglichkeit, sofort einzugreifen, wenn mein kleiner Andi in der elf-ten Klasse hilflos umherirrt, weil der Akku in seinem Smartphone leer ist,“ meint beispielsweise Elke B., deren Sohn im Mai beinahe verhun-gert wäre, weil er zweimal sein Pau-senbrot vergessen hatte.

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Ein dreistes Plagiat!Ottheinrichbibel: alles abgeschrieben

Kultur

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Sie ist der Star der Sonderaus-stellung „Kunst & Glaube“ im Schloss Neuburg: Die präch-tige Bibel, besser bekannt als Ottheinrichbibel, die einen un-bezahlbaren Schatz darstellt. Um das Jahr 1530 hat sie der Neuburger Pfalzgraf Otthei-nrich fertig stellen lassen. Die Bewunderung der Welt war ihr von Anfang an sicher – und nun das!

Kultur

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„Wir können mit nahezu 99 pro-zentiger Sicherheit sagen, dass wei-te Teile des Buches abgeschrieben sind“, erklärt Frater Domenicus Se-verus. Der Jesuit ist Mitglied einer Splittergruppe von Vatileaks, die sich die Aufdeckung historischer klerikaler Skandale zum Auftrag ge-macht hat. Im streng geheimen, exklusiven Gespräch in einer geheimen Krypta unter der Neuburger Schlosskapelle erläuterte er dem Erna Magazin die Erkenntnisse seiner Forschungen: „Meine Kollegen und ich haben über 20 Jahre jede Seite und jeden Buchstaben mit dem Werk einer Gruppe von Schriftstellern vergli-chen, die sich Evangelisten nann-ten. Und dabei haben wir eklatan-te Übereinstimmungen festgestellt.

Nahezu der komplette Text ist ab-gekupfert. Und man hat sich nicht mal die Mühe gemacht, das zu ver-schleiern!“ Dieses dreiste Kopieren habe be-reits beim ursprünglichen Auftrag-geber des Buches, dem Ingolstäd-ter Herzig Ludwig VII. begonnen. „Womöglich war er von einem Dä-mon oder gar dem Teufel besessen,“ meint Frater Domenicus Severus. „Bei Ottheinrich war dies auf jeden Fall der Fall, denn sein Übertritt zum protestantischen Glauben war ein eindeutiger Beweis seiner geis-tigen und moralischen Instabilität.“ Nun ginge es darum, die aktuellen Vertreter der Autorengruppe „Die Evangelisten“ ausfindig zu machen und über etwaige Entschädigungen zu verhandeln.

„Sollte ihr Werk noch weitere male kopiert worden sein, kann das rich-tig teuer werden!“ Außerdem for-dern die Forscher, in der aktuellen Neuburger Ausstellung einen Hin-weis anzubringen, dass es sich bei den Texten der ausgestellten Seiten um Plagiate handelt.

Page 51: Erna Gesamtausgabe 2016

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Page 52: Erna Gesamtausgabe 2016

Warten, bis das „L“ kommt

Heimlich still und leise ist ein „U“ abhanden gekommen. Am Audi Sportpark. Und die Menschen in Ingolstadt (und nicht nur die) fragen sich, was da los ist? War es schlecht montiert? Nein. Wie das Erna Magazin aus extrem in-ternen Kreisen eines ganz wich-tigen internen Zirkels innerhalb total interner Strukturen einer geheimen Kooperation zwischen

einem Automobilhersteller und einem Fußballverein erfahren hat, wird der Audi Sportpark in Kürze umbenannt. Schuld daran ist der Abgas-Skandal, der VW und damit auch Audi in den Abgrund reißt. „Das plötzliche Abreißen der Sponsorengelder musste schnellstmöglichst durch einen neuen Sponsor kompen-siert werden,“ heißt es in einem

Die VW Krise hat jetzt auch den Profifußball in Ingolstadt erreicht

Page 53: Erna Gesamtausgabe 2016

Warten, bis das „L“ kommt

wahnsinnig geheimen Papier, das zufällig auf der Damentoilette im Sportpark gefunden wurde. Da-bei sollte der Aufwand der Um-firmierung so gering wie möglich bleiben. Die Lösung lag im Austausch ei-nes einzigen Buchstaben: so wird aus dem Audi Sportpark bald der Aldi Sportpark. Ein Heer von Praktikanten wird nun beauftragt,

um auf allen Briefköpfen, Visi-tenkarten, Plakaten, Flyern und so weiter das „u“ durch ein „l“ zu ersetzen. Dies sei wesentlich kos-tengünstiger als überall komplett neue Materialien zu drucken. Nicht zuletzt kostet einer der gro-ßen Buchstaben am Stadion auch nur ein Bruchteil von dem, was ein nagelneuer Schriftzug kosten würde.

Die VW Krise hat jetzt auch den Profifußball in Ingolstadt erreicht

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Eichstätt

Wer schon einmal den Asterix-Band „Der große Graben“ gelesen hat, der weiß, wie schmerzlich es ist, wenn ein Dorf in zwei Lager gespalten ist. Der-zeit ist auch das Dorf mit dem Namen Eichstätt – gelegen im wunderschönen Altmühltal – gespalten. Die Örtliche Berufsschule soll erweitert werden. Das finden die einen super, die anderen blöd. Letztere befürchten, dass der Grün-gürtel um die Willibaldsburg den Bach runter geht (respektive die Altmühl) und der schöne Blick auf die Burg ebenfalls. Am 1. Mai sind nun die Dorfbe-wohner dazu aufgerufen, demokratisch mittels Bürgerentscheid zu entschei-den. Gerade noch rechtzeitig hat nun die Initiative „Einigkeit in Eichstätt“ (EInEI) einen sensationellen Kompromissvorschlag erarbeitet, der die Anlie-gen aller Betroffenen berücksichtigt und alle Forderungen erfüllt.

Die Willibaldsburg wird auf die gegenüberliegende Anhöhe verlegt und wird künftig über der Hotelanlage „Schönblick“ thronen. Damit wären gleich so viele Probleme gelöst, dass die paar Millionen Euro Umzugskosten kaum ins Gewicht fallen.

1. Die Berufsschule kann problemlos erweitert werden, weil sie dann nicht mehr im Grüngürtel der Burg liegt, weil der Grüngürtel mit der Burg um-zieht.2. Der Blick auf die Burg wird durch die Schule nicht verbaut, weil die Burg sich ja gar nicht mehr im direkten Blickfeld der bisherigen Anwohner befin-det.3. Die Touristenmassen, die bisher die Anwohner der Burg belästigt haben, weichen auf die andere Talseite aus und nerven woanders.4. Die frei werdende Fläche der ehemaligen Burganlage kann für den Bau von unterirdischen Parkplätzen genutzt werden. Eine unterirdische Verbindung zur Berufsschule stellt außerdem sicher, dass niemand durch Geräusche von Autos, Lehrern und Schülern beeinträchtigt wird.5. Der brach liegende Hotelbetrieb auf der Burg wird durch eine Kooperation mit dem Schönblick wieder aufgenommen.6. Da die Burg der staatlichen Schlösser- und Seenverwaltung gehört, übernimmt diese die Kosten für den Umzug.

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Stimmzettel für die Bürgerentscheide im Dorf Eichstätt am 01. Mai 2016Siegel

Bürgerentscheid 1: Bürgerentscheid 2: Bürgerentscheid 3:Ratsbegehren Bürgerbegehren Vernunftbegehren„Ja zur Berufsschule am „Stoppt die Bebauung „Neuer StandortBurgberg“ des Grüngürtels“ für die Burg“

Ja Nein Ja Nein Ja Nein

Sie haben hier eine Stimme Sie haben hier eine Stimme Sie haben hier eine Stimme

StichfrageWerden die beim Bürgerentscheid 1,2 und 3 zur Abstimmung gestellten Fragen irgendwie komisch beantwortet, dann müssen wir nochmal nachfragen, also entscheiden Sie sich für:

den Dorfrat den Denkmalschutz die Vernunft

Sie haben hier eine Stimme

Eichstätt

Die Burg zieht um!

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Künstler entwirft neues Autobahnschild für IngolstadtEin Schild für das Monster

„Definiert sich diese Stadt denn nur über das Saufen?“ fragt sich Janos-lav Kubelka-Stigeliski-Potz, renom-mierter Performance Künstler und Inhaber eines sehr sehr dunklen Ateliers irgendwo im Ingolstädter Klenzepark. Als militanter Anti-Alkoholiker kann er dem Jubiläum zum Reinheitsgebot absolut nichts abgewinnen. Seine Leidenschaft gehört der Finsternis und den dunklen Gestalten der Literaturge-schichte. Gerade erst hat er seinen Aquarellzyklus „Frust des Lichts“ fertiggestellt, der ausschließlich mit tiefschwarzer Sepia Tinte gefertigt wurde. „Aber das Gruseligste, was in Ingolstadt neben dem Q7 jemals

erschaffen wurde, ist Frankensteins Monster,“ betont er. Deshalb hat er ein Autobahnschild entworfen, das künftig anstelle des Hinweises zum Audi Forum platziert werden soll. Und natürlich an der Alten Anato-mie.

„Spätestens 2018, wenn sich die Erst-veröffentlichung von Mary Shelleys Roman zum 200ten Mal jährt, wird das Schild Geschichte schreiben!“ ist sich sein Schöpfer sicher. Also der Schöpfer des Schildes und nicht der des Monsters. Wobei die Schöp-ferin des Schöpfers des Monsters ja schon Geschichte geschrieben hat. Kompliziert, diese Kunst......

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Katholische Universität plant Digitales Sünderzentrum

Professor Dr. Franz Immergrün blickt aus seinem frisch renovierten Büro in der Eichstätter Sommerre-sidenz. Er lächelt zufrieden. „Wir sind endlich da, wo wir sein woll-ten,“ murmelt der smarte Mitfünzi-ger, der ein bisschen an den feschen Monsignore Gänswein aus der En-tourage des Papstes erinnert. Vor wenigen Minuten hat er grünes Licht für ein außergewöhnliches Projekt bekommen. „Von ganz oben,“ meint Immergrün. Mehr dürfe er nicht sa-gen. Dafür grinst er. Seit Jahren hat

er die Pläne der „Kollegen“ von der Technischen Hochschule in Ingol-stadt verfolgt, die zusammen mit der Stadt und dem Freistaat ein Digitales Gründerzentrum in In-golstadt errichten wollen. Dieser Plan scheint aufzugehen. Die Ka-tholische Universität Eichstätt-In-golstadt müsse sich ebenfalls fit für das digitale Zeitalter machen, meint der Theologie-Professor. Deshalb hat er zusammen mit einem Team aus jungen IT-Spezialisten aus dem Priesterseminar das Konzept für ein

Online-Beichte und Ablass-App

Page 59: Erna Gesamtausgabe 2016

Katholische Universität plant Digitales Sünderzentrum „Digitales Sünderzentrum“ erarbei-tet. In diesem Zentrum sollen die Dienstleistungen der Katholischen Kirche auf eine zeitgemäße und zukunftstaugliche Ebene transpor-tiert werden. „Wir können uns eine Online-Beichte genauso vorstellen, wie eine Ablass-App, bei der man zum Beispiel mit dem Smartphone Erlösung erlangen kann. Oder mit Hilfe von Pay Pal“, erläutert Pro-fessor Dr. Franz Immergrün. Tüft-ler, die solche Ideen in die digitale Tat umsetzen möchten, sollen die künftigen Bewohner des Sünder-zentrums sein. „Wir arbeiten auch

mit Virtual Reality. Stellen Sie sich vor, Sie können an der Heiligen Messe teilnehmen obwohl Sie zu-hause auf der Couch sitzen.“

Noch offen ist der Stadtort des Di-gitalen Sünderzentrums (DiSü). Der Initiator sähe es gerne in Ingol-stadt an einer prominenten Stelle. „Ich könnte mir einen Neubau in der Nähe des Audi Sportparks und des künftigen Audi Campus vor-stellen. Die Nähe zu den traditio-nellen Sünderzentren wie diversen Saunaclubs könnte außerdem eine befruchtende Wirkung haben.“

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Umfrage

Die Feierlichkeiten zum 500 Jahrestag der Verkündung (für manche ist es in ihrer Bierseligkeit gar eine Verkündi-gung) des Reinheitsgebots nehmen Fahrt auf. Am 22. April kommt sogar

die Bundeskanzlerin nach Ingolstadt, um das angeblich älteste noch gültige Lebensmittelgesetz der Welt zu wür-digen. Wir haben uns umgehört, was man noch so feiern könnte:

Voll viel toller als das Reinheitsdings

Page 61: Erna Gesamtausgabe 2016

Umfrage

Arbeitslosenstatistik versautFrühes Aus des ERCI ärgert vor allem das Jobcenter

Eine extrem niedrige Arbeitslosen-quote wäre der Stadt in diesem Früh-jahr beschert, wenn...ja wenn die-se Loser vom ERC Ingolstadt nicht schon in den Pre-Play-Offs ausge-schieden wären. „Zefix, des zerhaut uns unseren Schnitt!“ schimpft Alo-is B., Mitarbeiter in der Ingolstädter Jobagentur. Kaum waren die Eisho-ckeyprofis aus dem laufenden Wett-bewerb ausgeschieden, meldeten sie

sich arbeitslos. „Und zwar fast alle! Des geht doch net!“ grummelt Alo-is B. und zeigt dem Erna Magazin die Unterlagen, die diesen Melde-vorgang bestätigen sollen. „Und die Burschen san ja a no schwer vermit-telbar!“ Bis zum Trainingsbeginn muss der Mitarbeiter der Jobagentur nun nach geeigneten Jobangeboten für die Profisportler suchen.

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Überstürzte Flucht aus Sachsen-AnhaltFamilie Leubewitz landet in der Immelmann-Kaserne

Kaum waren die ersten Ergebnisse der Landtagswahl in Sachsen-An-halt über den Ticker getickert, da packte Familie Leubewitz zusam-men. „Nö, mit uns nisch,“ sagten sich Mama Mandy, Papa Roger und Tochter Philomena. Sie stopften das Allernötigste in vier große Rei-setaschen, beluden ihr Auto damit und flüchteten Hals über Kopf aus der sächsischen Kleinstadt, die sie bis jetzt ihre Heimat nannten. Was nicht in den Koffer passte, mussten sie zurück lassen (das Foto ihrer

Wohnung hatte Papa Roger kurz vor der Flucht gemacht)Noch in der Nacht passierten sie die Grenze zu Thüringen, um im Morgengrau-en einen flüchtigen Bekannten zu treffen, der die drei heimlich über die Grenze nach Bayern schleuste. „1200 Euro hat uns das gekostet,“ er-klärt Roger Leubewitz, „Unser Auto mussten wir stehen lassen, dann nahm uns ein Lkw mit. Schließlich wurden wir an der Raststätte Kö-schinger Forst abgesetzt.“ Dort griff eine Polizeistreife, die gerade ei-

Gesellschaft

Page 63: Erna Gesamtausgabe 2016

nen rumänischen Lkw wegen Ver-dachts auf Schmuggeln gefälsch-ter Audi-Ersatzteile kontrollierte, die Familie auf und brachte sie ins Aufnahmelager für Flüchtlinge aus dem Balkan in Oberstimm bei In-golstadt. In der dortigen Max-Im-melmann-Kaserne wurden sie zu-nächst mit dem nötigsten versorgt. „Die Verständigung war anfangs schwierig, ab er mit Händen und Füßen klappte es schon irgendwie“, meint Flüchtingsbetreuerin Gundi Gutmensch. „Und mit Rücksicht auf den komplizierten Migrations-hintergrund der Familie haben wir

auf die obligatorische Begrüßungs-banane verzichtet.“

Allerdings sieht es mit dem Bleibe-recht für die drei geflohenen Sach-sen (noch) schlecht aus. Sachsen-Anhalt gehört bisher nicht zu den unsicheren Herkunftsstaaten. „Das kann sich aber nach der Regie-rungsbildung dort noch ändern,“ meint Gundi Gutmensch. Familie Leubewitz unterstützt derweil die Petition, die Sachsen-Anhalt wie Syrien und den Irak wegen der Ge-fahr durch radikale Kräfte zum un-sicheren Herkunftsland erklärt.

Gesellschaft

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Nachrichten, die keiner brauchtImmer dann, wenn sie keiner braucht, unter:

Page 64: Erna Gesamtausgabe 2016

Gesellschaft

„Ich sehe ein Licht!“Dauer-Dauer-Dauerparker muss Münstertiefgarage verlassen

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Gesellschaft

Gerade in letzter Zeit fand er es be-sonders gemütlich in „seiner“ Un-terwelt. Olaf M. lebt seit fünf Jahren in der Ingolstädter Münster Tiefga-rage. Als man zur Abstützung der maroden Garagendecke nun mäch-tige Baumstämme anbrachte, gefiel ihm diese Wolhühlumgebung be-sonders gut: „Geil! Wie so ein De-signereinrichtungszeug aus einem Möbelhaus!“ meinte er. Hier unten, mitten in der Altstadt, bewohnt Olaf M. einen VW-Bus, der gleichzeitig sein Zuhause ist. In dem schnu-ckeligen Gefährt hat er alles, was er braucht: Kaffeemaschine, Bett, Kühlschrank und sogar eine Koch-platte. Eine unterirdische Verbin-dung zum Canisiuskonvikt erlaubte es ihm außerdem, im Studenten-wohnheim zum Duschen zu gehen und dank des kostenlosen städti-schen W-Lan kann er alles Lebens-notwendige online erledigen, ohne die Garage verlassen zu müssen.

Garagenplatz als billiger Wohn-raum

Mit den 85 Euro Miete im Monat für seinen Stellplatz ist Olaf M. total happy. „Für eine Wohnung würde

ich mindestens das Fünffache zah-len“, meint er. Und fraglich sei dazu, ob die Quadratmeterzahl der Woh-nung wesentlich höher sei als in der Tiefgarage. „Hier habe ich kei-ne nervigen Nachbarn, fühle mich dank Parkraumüberwachung abso-lut sicher und bisn keinerlei Wet-terkapriolen ausgesetzt.“ An Kunst-licht und Dunkelheit habe er sich im Lauf der Jahre perfekt angepasst, meint Olaf M. Doch jetzt ist Schluss damit. Wenn Mitte März mit der Sanierung der Münstertiefgarage begonnen wird, muss Olaf M. das Feld räumen. Mitsamt seinem VW Bus. Und weil sein Schicksal unaus-weichlich ist, hat er auch schon für ein paar Minuten die Tiefgarage ver-lassen. „Ich sehe ein Licht!“ meinte Olaf M. beim ersten Ausflug in die Oberwelt. Dazu der Anblick des Münsters – eine geradezu himmli-sche Erfahrung. Trotzdem weint er seiner alten Heimat durchaus nach: „Dort unten war ich der König in meinem eigenen Reich. Oben bin ich einer von vielen.“ Er plane be-reits unter dem Titel „Olaf M. - ein tiefgründiges Leben.“ ein Buch über sein Dasein in einer Tiefgarage zu schreiben.

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Gesellschaft

Was für ein kluger, taktischer Schachzug: Die bayerische Staats-regierung plant, den konserva-tiven US-Präsidentschaftskan-didaten Donald Trump zum Bayer ehrenhalber zu ernennen. Schließlich könnte der Milliardär aus New York aus Versehen US-Präsident werden. „Dann hätten wir einen entscheidenden Vorteil, wenn es um wirtschaftliche oder juristische Fragen geht. Wir könn-te ein eigens transatlantisches bayerisch-amerikanisches Han-delsabkommen schließen“, erklärt ein Sprecher der Staatsregierung in einem kleinen, finsteren Büro im Keller der Staatskanzlei. Da-mit könnte man das umstrittene TTIP Abkommen offiziell ableh-nen (was Donald Trump ja auch lautstark tut) und durchs Hinter-türchen ein paar neue Abkommen schließen.

Grundlage für die Ernennung zum Bayern ehrenhalber ist die Famili-engeschichte der Trumps. Donald Trumps Großvater Frederick war aus Kallstadt in der Pfalz ausge-wandert, das damals zum Baye-rischen Königreich gehörte. Eine gewisse „Mia san mia“ Lebens-philosophie habe sich seitdem in der Familie durchgesetzt. In der Begründung heißt es außerdem: „Herr Trump überzeugt durch sei-ne überzeugenden Überzeugung, die je nach Überzeugung auch an aktuelle Überzeugungsvarianten angepasst werden. Sie wie wir es in Bayern von der Staatsregierung gewohnt sind.“ Man befinde sich also auf einer politischen Wel-lenlänge. „Werde er die Wahl in den USA nicht gewinnen, bieten wir ihm eine Kandidatur als bay-erischer Ministerpräsident an“, so der Sprecher.

Trump wird Ehren-Bayer

Präsidentschafts-Kandidat überzeugt durch überzeugende Überzeugungen

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Gesellschaft

Schluss mit dem Luxusleben

Selbsthilfegruppe für verarmte Vorstandsgattinnen in Ingolstadt gegründet

Kurz nachdem die ersten Meldun-gen über die finanziellen Folgen des Abgas-Skandals im VW Kon-zern kursierten, schrillten auch in Ingolstadt die Alarmglocken. Und zwar nicht nur bei der Stadt, die nun auf Audi-Steuereinnahmen verzichten muss. Das ist mit einer paar ordentlichen Gebührenerhö-hungen zu schultern. Viel härter trifft es die, die Jahre lang ihren

Männern den Rücken frei hielten, damit die innovative Lösungen in Sachen Emissionen „entwickeln“ können.

Die Rede ist von den Ehefrauen, Lebensgefährtinnen und Gelieb-ten führender Manager aus der Automobilbranche. Sie, die be-reits die üppigen Prämien, die für 2016 zu erwarten waren, in den

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Gesellschaft

nächsten Aufenthalt auf der Beau-ty Farm gesteckt haben, stehen nur praktisch vor dem Nichts. „Diese armen Frauen sind stark traumati-siert. Es gibt sogar welche, die sich die zweite Brustvergrößerung nun nicht mehr leisten können und auf einmal mit Körbchengröße B und F da stehen. Schrecklich!“ erklärt Lucianda Balboa-Hintergruber.

Die gelernte Kindergärtnerin ist seit drei Jahren mit einem Audi-Manager verheiratet (den sie in Brasilien kennen gelernt hat) und hat jetzt eine Selbsthilfegruppe für verarmte Vorstandsgattinnen gegründet. „Wir sind natürlich nicht auf die Vorstandsebene be-schränkt“, betont Lucianda Bal-boa-Hintergruber.

„Auch Frauen von Abteilungsleitern werden bei uns aufgenommen.“

Ziel der Gruppe ist es, den plötz-lich und unverschuldet verarmten Frauen, die sich keine Drittwoh-

nung auf den Malediven mehr leis-ten könne, psychologisch zu hel-fen. „Sie müssen sich vorstellen, dass es für diese Frauen schreck-lich ist, nicht mehr zu einer Be-nefiz-Gala in Hamburg fahren zu können, weil der Zweitwagen des Herrn Gemahl gestrichen worden ist. Und der Chauffeur auch.“ Die-ses plötzliche emotionale Tief, das sich nun bei den Damen unter-schiedlichster Altersklassen auf-tut, könne nur durch intensive Ge-spräche mit Leidensgenossinnen durchschritten werden. „Wir pla-nen außerdem eine Spendenakti-on, um notleidenden Geliebten, die ja nicht mal durch eine Scheidung an etwas Kohle gelangen können, einen angemessenen Lebensstand-art ermöglichen zu können.“

Freiwillige Helfer können sich außerdem an Lucianda Balboa-Hintergruber persönlich wenden: „Wir suchen ständig Freiwillige, die Fahrdienste, die Poolreinigung oder das Gassigehen mit den Hun-den der Damen kostenfrei über-nehmen. Sie können sich sicher sein, dass Sie damit ein gutes Werk verrichten!“

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Pfaffenhofen

„Unsere Steuern bleiben bei uns“Stadt Pfaffenhofen tritt aus der EU aus

Wenn die kleine Landesgartenschau 2017 in Pfaffenhofen eröffnet wird, dann ist dies zugleich ein spekta-kulärer Staatsakt: Die Stadt Pfaf-fenhofen wird dann nämlich ihre Unabhängigkeit und den gleich-zeitigen Austritt aus der EU – und damit auch aus der Bundesrepub-lik Deutschland - erklären. In einer extrem geheimen Geheimsitzung des Stadtrats, von der nicht einmal alle Stadträte etwas mitbekommen

haben, ist dies beschlossen worden. Das geht aus unglaublich brisanten Informationen, die dem Erna Ma-gazin auf einer Toilette des Pfaffen-hofener Rathaus zugespült worden sind, hervor.

Ausschlaggebend für den EU-Aus-tritt – also der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat - waren die Fusionsverhandlungen mit den Sparkassen Ingolstadt und

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Pfaffenhofen

Eichstätt. Abermals sollte Pfaffen-hofen ins Abseits gedrängt werden, vor allem was die Steuereinnahmen anbelangt. „Warum soll ein Bürger Pfaffenhofens Steuern für einen Brückenbau in Ingolstadt oder eine Stromleitung in Spanien bezahlen? Unser Geld bleibt bei uns. Da ist es am besten angelegt,“ erklärt eine Befürworter des EU-Austritts, der anonym bleiben möchte, gegenüber dem Erna Magazin. Das Stadtgebiet Pfaffenhofen wird im Mai 2017 zum autonomen Staatsgebiet erklärt, es werden eigene Steuern erhoben und die Einführung einer eigenen

Währung soll noch vor der nächs-ten Kommunalwahl abgeschlossen sein.

Zahlreiche Initiativen aus dem Volk unterstützen den Unabhängigkeits-plan, etwa die „autonomen Pfaffen-hofener“, der Bund der Euroskep-tiker, die „Anti-Scha“ (Bewegung der Anti-Schanzer) und die Verei-nigung der Patrioten-Stammtische. Bei regelmäßigen Montagsdemons-trationen wollen diese Gruppie-rungen ihre Unterstützung für den Austritt Pfaffenhofens aus der EU in aller Öffentlichkeit beweisen.

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KulturGesellschaft

Markus ist heute 23 Jahre alt. Und bis heute weiß er nicht, ob er über-haupt Markus heißt. Denn der jun-ge Mann kennt weder seine Eltern noch seinen Geburtsort. Markus ist eines der vergessenen Kinder, die im Einkaufszentrum Westpark zu-rück gelassen wurden.

Zu Gespräch mit dem Erna Ma-gazin trägt Markus die neuesten Trend-Klamotten, ist perfekt fri-siert und top gestylt. Das sind die sichtbaren Auswirkungen eines Lebens im Einkaufszentrum. Der

23-Jährige hat eine Lehre zum Ein-zelhandelskaufmann abgeschlos-sen und arbeitet derzeit in einer Modeboutique im Westpark. „Ich hatte versucht, mir ein Leben drau-ßen aufzubauen. Aber es hat nicht funktioniert“, meint Markus. Drau-ßen, damit ist die Welt außerhalb des Shopping-Centers gemeint. Eine Welt die er nur im Rahmen seiner Ausbildung kennen gelernt hat. Aber 80 Prozent seines Lebens verbrachte Markus im Westpark.

Es war im Frühling 1996. Der West-

Die vergessenen Westpark Kinder

Exklusive Erna Reportage über ein besonderes Schicksal

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Gesellschaft

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Gesellschaft

park war erst wenige Wochen alt, da fiel ein kleiner etwa 3-jähriger Junge mit rotem T-Shirt und Jeans auf, der alleine durch das Einkaufs-zentrum lief. Offensichtlich hatte er seine Eltern verloren. Oder sie ihn. Eine Westpark-Mitarbeiterin nahm sich seiner an und eine Such-meldung wurde mehrfach über die Lautsprecheranlage des Shopping-Centers abgesetzt. Ohne Resonanz. Niemand holte den kleinen Jungen ab. Auch nicht am nächsten Tag. Und nicht am übernächsten. Und so organisierte sich Markus sein Leben selbst: Essen gabs beim Le-bensmittelhändler, Hygieneartikel im Drogeriemarkt, Kleidung in den Modegeschäften. Zum Duschen ging Markus ins Fitnessstudio, zum Schlafen in das Geschäft für Kissen und Bettbezüge.

„Ich hatte eine ganz besondere Kindheit“, erinnert sich der junge Mann. Im Lauf der Jahre bekam er weitere „Geschwister“, die ebenfalls von ihren Eltern abgeschoben wor-den waren. „Zwischendurch wa-ren wir sogar 12 Kinder. Drei da-von wurden aber von Verwandten identifiziert und wieder mitgenom-

men.“ Lesen und Schreiben brach-te ihnen eine nette Buchhändlerin bei, Grundkenntnisse in Mathe-matik holten sich die Kinder an den Kassen diverser Geschäfte und Zeugnisse wurden im Copy-Shop ausgestellt.

Heute ist Markus ein zufriedener, junger Mann, der seinen Eltern keine Vorwürfe macht. „Womög-lich habe ich es hier viel besser ge-habt,“ meint er. Das Schicksal der kleinen Jasmin, die fünf Jahre im Westpark lebte und dann zu einer streng katholischen Familie muss-te, die ihr nicht mal das Spielen mit Barbie Puppen erlaubte, wollte er nicht teilen. Markus lebt im Ein-klang mit seiner Umgebung. Nicht die Jahreszeiten gegen den Takt vor, sondern Schlussverkäufe und Son-deraktionen. Drei Kevins und eine Laura haben eine ähnliche Lauf-bahn wie er eingeschlagen und ste-hen kurz vor der Beendigung ihrer Ausbildung. Mit Laura könne sich Markus auch die Gründung einer Familie vorstellen. „Jetzt, wo es im Westpark auch einen Kindergarten gibt, dürfte es viel einfacher wer-den.“

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Gesellschaft

Schneeballschlachten verbieten

Während Menschen um ihr Leben fürchten, sich auf die gefährliche Reise nach Europa machen und hier ihre traumatischen Erlebnisse ver-arbeiten, spielen andere Krieg. Und zwar hemmungslos und auch noch mit offensichtlicher Freude. „Das ist ein Affront gegenüber den Flüchtlin-gen“, findet Marion Mari-Juana vom Verband der friedensbewegten Vega-ner. Deswegen fordert sie ein Verbot von Schneeballschlachten. In einem Gespräch mit dem Erna Magazin auf ihrem Einödhof im Moos erläu-tert sie ihre Beweggründe.„Dieses angebliche Vergnügen ist in Wirk-lichkeit ein kriegsverherrlichender Akt. Es geht offensichtlich darum, andere Menschen zu treffen, ja abzu-

schießen. So wie die Heckenschüt-zen in Syrien oder im Irak. Schreck-lich.“ Der VfV startet deswegen eine Unterschriftenaktion mit den Ziel, Schneeballschlachten grundsätzlich unter Strafe zu stellen. „Wir haben bereits ganz viele Unterschriften zu-sammen,“ meint Marion Mari-Ju-ana. „Der Gedanke der friedlichen Auseinandersetzung ohne Waffen und Gewalt sollte in der zivilisierten westlichen Welt selbstverständlich sein. Wer sich gegenseitig Schnebäl-le an den Kopf wirft, ist ein militan-ter Mistkerl!“ Im Übrigen solle das Verbot auch für Kissenschlachten durchgesetzt werden. Im Schlafzim-mer habe Gewalt am wenigsten ver-loren.

Kriegsverherrlichende Vergnügen gerade jetzt unangebracht

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Gesellschaft

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Wirtschaft

Mafia reduziert SchutzgeldbeiträgeFreude bei den Gastronomen in IngolStadtLandDingsEndlich eine gute Nachricht zwischen all dem Terror, der Flüchtlingsdebat-te und den FIFA-Skandalen. Die gute alte Mafia zeigt sich von ihrer besten Seite und senkt die Schutzgeld-Tarife! Das bestätigte nun auch Angelo Ca-librati, der Sprecher der bayerischen Mafiazentrale in Kempten. „Wir freu-en uns, dass wir die plötzlich gestie-genen Einnahmen aus dem boomen-den Schleusergeschäft umgehend an unsere Kunden weiter geben konn-ten. Schließlich geht es uns ja nicht darum, Gewinne zu machen.“ An den Leistungen werde daher auch nichts gekürzt, betonte Calibrati. Die gewohnte Servicequalität wird auch durch niedrigere Beiträge aufrecht erhalten. Die Experten von Camorra, `Ndragetha und Sacra Corona Unita sind weiterhin damit beschäftigt die Steuererklärungen, Investitionsvolu-mina und Finanztransaktionen ihrer Mandanten zu optimieren. Für diesen

erstklassigen Service wurde die Mafia gerade erst mit dem Gütesiegel „tod-sichere Anlagemethode“ auszeichnet.

Freude bei den Kunden„Super!“ findet Gastronom Luigi B. aus Ingolstadt die Beitragssenkung. Jetzt könne er hier und da auch mal eine echte Quittung ausstellen, was sein Bewährungshelfer dringend angeraten hatte. „Mir bleibt vom Schwarzgeld endlich etwas übrig,“ freut er sich. Seine Kollegen aus Eich-stätt, Neuburg, Pfaffenhofen und Schrobenhausen stimmen in diesen Freudengesang mit ein. „Und auch wir werden diese neue finanzielle Freiheit an unsere Kunden weiterge-ben. Weniger Analogkäse, mehr Büf-felmozzarella könnte eine Folge sein.“ Vielleicht landet die Beitragssenkung damit also direkt in Ihrer nächsten Bestellung beim Italiener um die Ecke! Schöne Aussichten für 2016!

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Wirtschaft

Kostenloser Vollrausch

Der Erna-Verbrauchertipp für den Fasching

Es ist die unangenehme Kehrseite der Medaille. Wenn man nicht gerade eine kurvige, junge Blondine ist und einen Drink nach dem anderen spen-diert bekommt, ist so ein Vollrausch im Fasching sehr, sehr kosteninten-siv. Für Caipi, Jägermeister und Co. muss richtig Asche hingelegt werden und nicht selten erzielen die Geträn-ke auch nach mehrfachem Konsum nicht den gewünschten Effekt von völliger Besinnungslosigkeit. Deswe-gen hat Erna einen echten Geheim-tipp aufgetan für alle, die in der närri-schen Zeit Geld sparen und trotzdem nicht auf ihren Vollrausch verzichten möchten. Stellen Sie sich einfach für

einige Minuten an einen Getränke-Rücknahme-Automat. Die Dämp-fe und Düfte, die dort abgesondert werden, entsprechen im Schnitt dem Alkoholgehalt von drei bis vier Cuba Libre. Kräftiges Einatmen verstärkt den Effekt der Alkoholaufnahme. Die intensivste Wirkung wird an Samsta-gen erzielt, da hier erfahrungsgemäß die meisten Getränkeverpackungen zurück gegeben werden. Dabei ist das Vergnügen komplett kostenlos, wenn Sie gleichzeitig noch ein paar Flaschen in den Automaten geben, bekommen Sie sogar noch Geld für´s „Schnüffeln“. Wenn das keine klassi-sche Win-Win-Situation ist.

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Gesellschaft

Erste Bayern aus Berlin ausgewiesenKulturelle Unterschiede nicht zu überbrücken

Es musste ja soweit kommen. Über viele Jahre haben sie Berliner eine echte Willkommenskultur gegen-über den Bayern bewiesen. Nun aber, da immer mehr radikalisierte An-hänger eines schwarzen Kultes aus dem Süden Deutschlands die Haupt-stadt bevölkern, ist die Freundlich-keit in Angst umgeschlagen. Poli-tiker fordern nun die Ausweisung von Bayern, die sich nicht integrie-ren wollen und die Gesellschaft mit ihren gefährlichen Ideen unterwan-dern. Liselotte Ostend vom Zentrum für Extremismusforschung an der Humboldt-Universität hat den typi-

schen, nicht integrierbaren Bayern analysiert, der ihrer Ansicht nach einem radikalisierten Syrer oder Ira-ker in überraschend ähnelt.

Gefährder mit bayerischem Migrati-onshintergrund erkennt man an fol-genden Merkmalen:

- unverständliche Sprache

- kein Willen zur Integration erkenn-bar (z.B. Singen der Bayernhymne vor der Deutschen Nationalhymne)

- religiöser Extremismus (bereits be-

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Gesellschaft

ginnend mit der Grußformel „Grüß Gott“)

- regelmäßiger Missbrauch von alko-holischen Substanzen

- ungeniertes Tragen von Waffen (meist Messer) als angeblich wichti-ger Teil der Stammeskleidung

- ultrakonservatives Frauenbild, das man sonst eher in Saudi-Arabien fin-det (Typische Aussage:„Die Mare soll gefälligst dahoam bleim und mir je-den Abend an Schweinsbraten ma-chen. Und wehe sie fahrt mit meim Auto durch die Gegend....“)

Spezielle Kurse zur Eingliederung bayerischer Wirtschaftsflüchtlinge hätten leider nicht den gewünsch-ten Erfolg gebracht. Jetzt müsse man zu härteren Mitteln greifen, so Ber-lins Ganzinnendrinnensenator Tor-ben Trübsinn. „Womöglich werden schon nächste Woche die ersten ar-beitslosen Ureinwohner wieder in den Süden zurück geschickt.“ Nach Informationen, die dem Erna Maga-zin vorliegen, sollen die Bayern, die keine Aufenthaltsgenehmigung in Berlin bekommen, zunächst im Ab-schiebelager in Manching unterge-bracht werden, um sie dann auf ihre Heimatorte zu verteilen.

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Krisen, Krisen, Krisen

Die Erna Prognosen für das Jahr 2016 in der Region IngolStadtLandDings

Nachdem der Erna Verlag einen er-heblichen Teil seines Vermögens im Jahr 2015 in den Sand gesetzt hat, müssen die Prognosen hochbezahlter Fachleute für 2016 leider entfallen. Nichtsdestotrotz konnte mit Anasta-sia Olenka eine diplomierte Wahrsa-gerin und Astrologin für eine Vorher-

sage gewonnen werden. Sie hat für das Erna Magazin in die Sterne, die Tarotkarten und die Innereien eines Meerschweinchens geschaut und einige wirklich spektakuläre Vorher-sagen für die Region IngolStadtLand-Dings erstellt. Das hat sie zumindest felsenfest behauptet.

In Ingolstadt wird 2016 das Jahr der Sinnkrisen.

Sinnkrise IDie Innenstadtfreunde sind frustriert. In der gesamten City gibt es keinen Flecken Erde und keinen Stein mehr, an dem nicht herum gemäkelt worden ist. Mist. Jetzt müssen neue Opfer äh Ziele anvisiert werden.

Sinnkrise IIDie Stadtspitze ist frustriert. Die Innenstadtfreude liefern keine Themen mehr, die man spontan als die eigenen ausgeben kann. Mit Lösungsvor-schlag, versteht sich. Mist. Jetzt müssen eigene Themen generiert werden.

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Sinnkrise IIIDie Opposition ist frustriert. Man kann der Regierungskoalition nicht mehr vorwerfen, sich die Themen der Innenstadtfreunde zu eigen ge-macht zu haben. Mist. Jetzt müssen Sachargumente gefunden werden.

Sport:Der FC Ingolstadt 04 nimmt als erste Vereinsmannschaft an einer Fuß-ball Europameisterschaft Teil. Inzwischen spielt nämlich die gesamte österreichische Nationalmannschaft für den FC.

Der ERCI stiegt nicht ab.

Und noch ein Blick in die Region:In Neuburg wird die Donau weiträumig um die Stadt umgeleitet. Damit haben sich Diskussionen über teure Brücken o.ä. erledigt. Veranstaltun-gen wie das Fischerstechen allerdings auch. Die Stadt verliert den Zusatz a.d. Donau, wird aber zum Kurbad wegen der Schlamm-Hinterlassen-schaften im ehemaligen Donau Flussbett.

Eichstätt meldet Insolvenz an.

Pfaffenhofen ist wieder einfach nur wahnsinnig toll.

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