Erna Magazin Januar 2015

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Ausgabe 20 Januar 2015 ERNA Re(gion)alsare Magazin für IngolStadtLandDings unabhängig - unsinnig - unseriös SO SCHLIMM WIRD 2015 Die Erna Jahresprognosen für Politik, Sport und den anderen Kram Der Erna Tipp: Charity geht immer So möbeln Sie Ihr marodes Unternehmen auf

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Monatliches Satiremagazin für Ingolstadt und die Region

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Ausgabe 20Januar 2015

ERNARe(gion)alsatire Magazin für IngolStadtLandDings

u n a b h ä n g i g - u n s i n n i g - u n s e r i ö s

SO SCHLIMM WIRD 2015Die Erna Jahresprognosen für Politik, Sport und den anderen Kram

Der Erna Tipp: Charity geht immerSo möbeln Sie Ihr marodes Unternehmen auf

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Editorial

Impressum:Redaktion, Layout: Melanie Arzenheimer Fotos: Melanie Arzenheimer / Wiki Commons wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Amalia Stürzenhofecker-Pasatelski (AU Eichstätt-Ingolstadt)Verantwortlich i.S.d. § 6 Abs. 2 MDStV: Melanie ArzenheimerArzenheimer ProductionsRebdorfer Str. 9785072 Eichstätt Internet: www.erna-magazin.de Mail: [email protected]

Eigentlich sollte man 2015 einfach überspringen. Es ist nix geboten. Keine Fuß-ball-WM, keine royale Mega-Hochzeit (soweit) und keine Kommunalwahl. Laaaangweilig. Eine regionale Tageszeitung hat die AC/DC Tournee als einen Hö-hepunkt 2015 ausgemacht. Das sagt doch alles. Und damt Sie gleich wissen, was 2015 abgeht, steckt diese Erna Ausgabe voller Prognosen für das neue Jahr. Im Prinzip können Sie es also verschlafen, nachdem Sie die nächsten Seiten gelesen haben. Regelmäßige Prognosen mit hohem Wahrheitsgehalt erhalten Sie auch auf der facebook Seite des Erna Magazins und als Erna Follower bei Twitter.

Und jetzt noch der übliche Hinweis: Erna ist weiterhin kein Produkt der espresso Mediengruppe und bleibt völlig unanhängig, unsinnig und weiterhin gerne durch-gehend unseriös.

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Editorial

Schwamm drüber: 2015 wird nix gscheits

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Inhalt

2015 werden die Automobilisten aus Ingolstadt als Religionsgemeinschaft anerkannt. Ihr Glaube schreibt ihnen die Verehrung des Automobils vor.

Automoblilistenreligion

Neuburg bekommt einen Fährver-kehr, den es so nirgends gibt. Eine Künstlerin wurde dafür ins Boot geholt.

Schwimmende Hutschachtel

Nach dem Abstieg von Borussia Dortmund kann im Sommer 2015 der FC Ingolstadt 04 auf dem Trans-fermarkt zuschlagen.

FC 04 holt Reus

Exklusiv für Erna haben Theologen und Wirtschaftswissenschaftler ein ganzes Jahr analysiert und Prognosen für 2015 erarbeitet.

PROGNOSEN 2015

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... dann hilft maroden Unternehmen nur noch Charity. Tipps und Tricks für Pleitegeier, die es nochmal versuchen wollen.

Wenn nichts mehr geht

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Da geht´s lang!Die Erna Jahresprognosen 2015 für die Region IngolStadtLandDings

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Da geht´s lang!Die Erna Jahresprognosen 2015 für die Region IngolStadtLandDings

Was für ein Projekt! Das hat es so noch nie gegeben: Ein ganzes Jahr lang hat sich ein ganzer Lehrstuhl mit einem ganzen Jahr beschäftigt. Das Forschungs-objekt hieß 2015. Und für dieses Objekt wurden erstmal fachübergreifende Prognosen erstellt, die wohl zum seriösesten gehören, das jemals berech-net wurde. Zu verdanken ist das der intensiven Zusammenarbeit von Fakultäten, die ansonsten eher übereinander lachen: Theologie und BWL – beide zu finden an der Alkoholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Die Aufgabenteilung war klar. Während die BWLer anhand von Statistiken, Um-fragen, Erfahrungswerten und mathematischen Berechnungen ihre Prognosen erarbeiteten, lag den Vorhersagen (oder Weissagungen?) der Theologen ein intensives Gespräch mit Gott zugrunde. Diese Kombination aus weltlichen und geistlichen Pro-phezeiungen macht die nun folgenden Prognosen so einzigartig und gleichzeitig äußerst vertrauens-würdig.

2015 wird ein Jahr voller... Zeugs

Allgemein lässt sich sagen, dass 2015 ein durch-wachsenes Jahr werden wird. Den einen gehts gut, den anderen nicht. Oder andersrum. Mal so, mal so. Dieses hin und Her wird sich auch in der Politik der bayerischen Staatsregierung wieder finden.

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Das passiert 2015

Der Bürgerpotest zeigt seine Wirkung: die „Monstertrasse“ wird es nicht zuletzt wegen ganz gemeiner Drohungen durch Horst Seeho-fer nicht geben. In Berlin werden die Pläne auf Eis gelegt. Jubel im Freistaat! Da aber auch Windkraftwerke nicht in der Nähe von Men-schen und Orten erwünscht sind, Wasserkraftwerke einen Eingriff in die Natur bedeuten, Kohlekraftwerke ganz arg schmutzen, Atom-kraftwerke viel zu gefährlich sind und Solaranlagen nicht mit dem Denkmalschutz vereinbar sind, ist 2015 in Bayern die Energwiewen-de sprichwörtlich im Arsch.

Das bayerische erneuerbare Energieengesetz wird deshalb verab-schiedet. Es sieht vor, dass die Bürger, die einen Garten besitzen, in selbigen scheißen müssen, um ein eigenes kleines Biogaskraftwerk zu betreiben. In Großstädten wird gemeinschaftlich in Parkanlagen ge-kackt. Positiver Nebeneffekt: etliche Hektoliter Klo-Spülwasser kön-nen dadurch eingespart werden.

Keine Stromtrasse durch Bayern

Das passiert 2015

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Das passiert 2015

Das passiert 2015

Religionsgemeinschaft der Automobilisten wird anerkanntWas Scientology in Deutschland nicht erreicht hat, das werden 2015 die „Automobilisten“ schaffen: Ihre Gemeinschaft wird als Religion an-erkannt. Gegründet wurde die sektenartige Gruppierung in Ingolstadt von einem Diplom Ingenieur, der sein Leben der Entwicklung von Fahrzeugen gewidmet hat. Schnell konnte er Kollegen, Verwandte und Geschäftspartner von seiner Religion überzeugen. Die Automobilis-ten zählen nach Informationen, die Erna vorliegen, rund 35 000 Mit-glieder allein in der Region IngolStadtLandDings – Tendenz steigend.

Im Mittelpunkt dieses Glaubens steht die Anbetung des Automobils. Es ist die Erlösergestalt, die eine Befreiung von Armut, Unterdrückung und Abgeschiedenheit verspricht. Eine Drive In Kathedrale soll demnächst in Angriff genommen werden, denn die Automobilisten beten grundsätzlich im Auto, etwa beim mehrfachen Kreisen im Audi-Kriesel, der mit sei-ner Erlöserstatute in der Mitte derzeit noch als das Haupt-Heiligtum gilt. Nicht zu unterschätzen ist der missionarische Eifer der Automobilisten. Mit der Eröffnung neuer Auto-Fabriken in Südamerika oder Fernost ver-breitet sich die Religion aus Ingolstadt immer weiter. Derzeit werden bei-spielsweise ca. 700 Mexikaner in Ingolstadt zu Missionaren ausgebildet.

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Das passiert 2015

Tierschützer gegen Dinosaurierpark„Kein Stegosaurus hinter Gittern!“ Mit diesem Slogan demonstrieren Tierschützer gegen die Käfighaltung von Dinosauriern und möchten so den Bau des Dino-Vergnügungs-parks in Denkendorf verhindern. Einige von ihnen ketten sich an die Baufahrzeuge, die bereits die Fläche für den Park präparieren. Die Ak-tivisten der Gruppe „Free T-Rex“ setzen sich dafür ein, dass Fossilien, Saurier, Mammuts und Säbelzahnti-ger wieder in freier Wildbahn leben dürfen. Auch eine wissenschaftlich überwachte Museumshaltung leh-nen sie strikt ab. „Es handelt sich hier um Lebewesen und nicht um Objekte, die ausgestellt werden kön-nen wie antike Vasen oder ein Ge-mälde von Rembrandt,“ so Ursu-la Ursprung, Biologielehrerin und Sprecherin von „Free T-Rex“.

Warum gehen die Menschen ins Ein-kaufszentrum auf der grünen Wiese und nicht in die Innenstadt? Diese Frage treibt die Freunde der Altstadt in Ingolstadt weiter um. Jahrelange Recherchen und messerscharfe Ana-lysen ergeben nun, dass dieses Un-gleichgewicht am Wetter liegt. So hat man festgestellt, dass beispielsweise Regen einen negativen Einfluss auf die Einkaufslaune hat. Noch drasti-scher sei der Besucherrückgang bei Schneefall. Um eine Gleichbehand-lung von Einkaufszentrum und In-nenstadt zu erreichen, fordern die Aktivisten die Abschaffung des Wet-ters. Eine entsprechende Online Pe-tition wird auf den Weg gebracht. Damit würden zwar auch Sommer- und Winterschlussverkauf hinfällig, aber in Zeiten des Online-Handels wäre ja irgendwo immer Schlussver-kauf, so die Aktivisten.

Das passiert 2015

Cityaktivisten wollen Wetter abschaffen

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Das passiert 2015

Das passiert 2015

Cityaktivisten wollen Wetter abschaffen

Neuburg bekommt schwimmende Designerhutschachtel Weil die Bürger nein zu einer zweiten Brücke über die Donau gesagt ha-ben, wurde bereits 2014 die Einrichtung eines Fährverkehrs beschlossen. Und der wird spektakulär! Wie das Erna Magazin aus durchaus anständig informierten Kreisen erfahren hat, soll die Fähre zu einem künstlerischen Markenzeichen der Stadt werden. Deshalb wurde eine bekannte Neubur-ger Künstlerin engagiert, um dem Gefährt das besondere Etwas zu verlei-hen. Erste Entwürfe sind unter Ausschluss der Öffentlichkeit bereits dem Stadtrat präsentiert worden. Dabei hat das Modell „Schwimmende Hut-schachtel“ die meiste Zustimmung erhalten. Lediglich die Farbkombina-tion Lila-Pink-Gelb erschien einigen Stadträten zu gewagt.

Die Neuburger Designerfähre soll den Bürgern zum Schlossfest präsen-tiert werden, die erste Überfahrt ist für Ottheinrich und sein Gesinde vor-gesehen (sofern die Fähre die Ottheinrich-Gewichtsklasse aushält).

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Das passiert 2015

Das passiert 2015

Hollywood dreht Frankensteinfilm in Ingolstadt

Endlich! Nachdem gefühlte 245 Filme über Dr. Viktor Frankenstein und sein Monster gedreht wurden und keiner davon den Originalschauplatz des Briefromans von Mary Shelly berücksichtigt hat, ist es jetzt soweit. Kein Geringerer als Christopher Nolan (Batman begins, Interstellar) wird bei dem düsteren Hollywood Blockbuster „The Doctor, the Monster and me“ (Budget 130 Mio. Dollar) Regie führen. Die Rolle des Dr. Franken-stein soll nach Erna Informationen Benedict Cumberbatch übernehmen, das Monster spielt Til Schweiger (es kann aber auch umgekehrt sein). Ge-dreht wird an den düstersten, bedrückendsten, zerfallendsten und schau-rigsten Orten in Ingolstadt, also in der ehemaligen Bürstenfabrik, im Kör-nermagazin und in den City Arcaden.

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Das passiert 2015

Das passiert 2015

Das Motto „Las Vegas“ der Eichstätter Faschingsgesellschaft war nicht zufällig gewählt. Die Eichstätter sollen dadurch auf eine eklatante Nut-zungsänderung des Alten Stadttheaters vorbereitet werden. Nachdem in der Städtischen Kasse ein millionenschweres Loch klafft, hat man (wer ge-nau es war, ist nicht bekannt – die Sitzung war nicht nur nicht öffentlich, sondern sogar unterirdisch) beschlossen, ein Spielcasino zu eröffnen. Als Ort bot sich das Asthe geradezu an, dessen Auslastung in jüngster Zeit immer wieder kritisiert wurde. Die beiden Kinos bleiben erhalten und das Filmprogramm wird entsprechend angepasst: im Erdgeschoss laufen schlüpfrige Erotikfilme, um die männlichen Gäste zu animieren, im obe-ren Kinosaal sind klassische Kasino-Filme angesagt wie Ocean´s Eleven, Casino Royale oder Frankie und seine Spießgesellen. Die Einnahmen aus allen Glückspielangeboten wie Roulette, Black Jack und Poker kommen der Stadtkasse zugute. Um sich von anderen Spiel-banken durch regionaltypische Spezialitäten abzuheben, wird auch eine Ecke für Schafkopfspieler reserviert werden. Das Catering wird übrigens von Monat zu Monat ausgelost.

Eichstätt eröffnet Spielkasino

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Das passiert 2015

Das passiert 2015

Livestream aus Ingolstadt ersetzt Wetten, dass...?

Nachdem der erste vollständige Livestream (mit Ton und Bild!) aus dem Ingolstädter Stadtrat ein echter Straßenfeger wird, schaltet sich das Zweite Deutsche Fernsehen ein. „Der Unterhaltungswert dieser Veranstaltung ist enorm, das zeigen die Zugriffe im Internet,“ betont der kommissarische ZDF Unterhaltungschef Oliver Heidemann. Weil die Länge einer durch-schnittliche Stadtratssitzung in Ingolstadt etwa der durchschnittlichen Länge einer Wetten, dass...? Sendung entspräche, werde man das Schan-zer Erfolgsformat übernehmen. „Es muss lediglich der Termin der Stadt-ratssitzung auf den Samstag Abend gelegt werden, das ist unsere einzige Bitte. Eine Aufzeichnung mache schließlich wegen der spannenden Ent-scheidungen keinen Sinn,“ so Heidemann. „Dieses Spektakel muss live gesendet werden!“

Widerstand regt sich allerdings aus der Ingolstädter Kulturecke, da einige Stadträte ihren Samstag Abend lieber im Theater oder bei einem Proescco in einem schicken Museum verbringen möchten.

Das passiert 2015

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Das passiert 2015

Das passiert 2015

FC Ingolstadt 04 holt Marco Reus

Nach dem Abstieg von Borussia Dortmund ist dort Fußballer-Ab-verkauf – und der FC Ingolstadt 04, der gerade in die erste Bundesliga aufgestiegen ist, schlägt so richtig zu: für sensationelle 540 000 Euro kaufen die Schanzer Marco Reus! „Ein echtes Schnäppchen,“ freuen sich die Verantwortlichen beim FC 04. Und über seinen Führerschein braucht sich Reus in Ingolstadt kei-ne Gedanken machen, ein großer Automobilhersteller, der inzwi-schen 99 Prozent am Verein hält, stellt dem Neu-Schanzer ein schnit-tiges Auto samt Chauffeur zur Ver-fügung. Außerdem kann der Fuß-ballprofi in der Sommerpause auf der Strecke des Fahrerlebniszent-rums in Neuburg jederzeit ein paar Runden drehen, ohne dass er ge-blitzt wird. „Ein Traum wird wahr“, kommentiert Reus den Wechsel vom BVB zum FC 04.

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Das passiert 2015

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Das passiert 2015 außerdem noch

Das passiert 2015

Napoleons Tagebuch taucht in Ingolstadt auf Bei den Vorbereitungen zur Landes-ausstellung hat man das Manuskript im Keller des Neuen Schlosses in In-golstadt gefunden. Der französische Kaiser beschreibt darin seinen Auf-enthalt in der Region IngolStadt-LandDings. Mehr dazu in einer der nächsten Erna Ausgaben.

Online Portal erhält goldene LockeEin tägliches Online Nachrichten-portal aus Ingolstadt wird mit der goldenen Locke ausgezeichnet. Ver-liehen wird dieser Preis durch das bayerische Friseurhandwerk. Ge-würdigt werden damit Medien, die das Friseurhandwerk in herausra-gender Weise darstellen.

Pfaffenhofen noch näher am BürgerOhne Bürgernähe geht in Pfaffen-hofen nichts. Die Stadt ist Vorreiter in Sachen Kommunikation, Trans-parenz und überhaupt. Damit die

Bürger nun das Gefühl haben, ihr Stadtoberhaupt ist immer für sie da, werden lebensgroße Pappfiguren des Ersten Bürgermeisters an die Bürger verteilt. Idealerweise stellt man diese ins Ess- oder Wohnzim-mer, um stets die besondere Bürger-nähe zu spüren. Man darf ihn auch knuddeln.

Donaustrand bekommt eigenen FKK BereichDie Stadt Ingolstadt gibt einen Teil des Donaustrandes im Klenzepark als Nacktbadebereich frei. Man wol-le so ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit setzen. Allerdings be-schweren sich einige Nacktbader über das Gastro-Floss, weil dessen Holzmöbel nicht gerade optimal ge-schliffen wurden. Aua!

Die Wettervorhersage für das Jahr 2015:Zur Jahresmitte ist mit steigenden Temperaturen zu rechnen, gegen Ende des Jahres nimmt die Wärme wieder ab.

KURZPROGNOSEN

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Vorsprung durch... den richtigen Sponsor!

Kulturhighlights 2015Die vier Ringe des NibelungenNeuinszenierung für Orchester und drei R8 Uraufführung bei den Wagner Festspielen in BayreuthLiveübertragung auf die Audi Piazza

Kinderkonzert: Der fahrende HolländerMit einer Einführung der Straßenverkehrswacht

Der StraßenkavalierKomödie für Musik in drei (Auf)ZügenPremiere im Rahmen der Salzburger Festspiele

Unfalltod eines HandlungsreisendenDramatisches Road Movie nach Arthur Miller mit Musik von den Backstreet BoysAuftakt zur Kunstfilmwoche im Audi Programmkino

Der Kartenvorverkauf startet am 30.02.2015

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Gesellschaft

In einem unscheinbaren Hinterhof in München-Pasing befindet sich die Agentur von Jürgen B. (Name liegt der Redaktion vor, darf aber nicht genannt werden, weil Erna sonst der Geldhahn abgedreht wird). Es ist Bayerns erste Charity-Image-Agen-tur, die hier seit zehn Jahren zu finden ist. Oder besser: gar nicht gefunden werden soll. Denn ihre Beratertätig-

keit ist streng geheim. Jürgen B. hat eine Ausbildung in Psychological Management in Silicon Valley absol-viert und dort gelernt, wie wichtig das Image für das Überleben eines Unternehmens ist. Sein Wissen gibt er zusammen mit drei Ex-Schutzgel-dexperten, einer ausgebildeten Nah-kämpferin aus Fernost und einem Hacker an seine Klienten weiter.

Bayerns erste Charity-Image-Agentur ist auch in der Region IngolStadtLandDings erfolgreich

Charity kann Firmen retten

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Wen beraten Sie denn mit Ihrer Agentur?In erster Linie sind es Unternehmen oder besser Unternehmer, die ein Imageproblem haben. Das kann da-ran liegen, dass sie Produkte herstel-len, die sich als umweltschädlich oder gar lebensgefährlich heraus gestellt haben. Es sind aber auch Produzen-ten dabei, die beispielsweise Lebens-mittel erzeugen, die schlichtweg fett und krank machen. Oder abhängig. Wir beraten außerdem Geschäftsleu-te, die ins Visier der Steuerfahndung geraten sind oder hoch verschuldet und eigentlich pleite sind. Also al-les tragische Fälle, die nur durch ein positives Image gerettet werden kön-nen.

Aber man könnte doch mit be-triebswirtschaftlichen Methoden für Abhilfe sorgen?Natürlich. Aber die günstigste Me-thode, ein positives Image aufzu-bauen, ist nun mal Charity. Stellen Sie sich vor, Sie müssten Ihr Produkt verbessern? Allein die Entwicklungs-kosten, nicht auszudenken. Und man weiß ja trotzdem nicht, ob der Kunde es mag. Was er aber mag, sind gute, warmherzige Menschen. Das ist wis-senschaftlich erwiesen. Wir haben

selbst einen Test gemacht und auf eine Packung extrem ungesunder Sü-ßigkeiten ein neutrales Label und ei-nes mit hungernden Afrikanern und einer fiktiven Hilfsorganisation ge-klebt. Die Süßigkeiten mit den trau-rigen Bildern sind weg gegangen wie die sprichwörtlichen warmen Sem-meln.

Sie vertreten in Ihrem Buch „Image ist alles – der Rest ist Bullshit“ die These, dass durch Charity sogar die Gläubiger milde gestimmt werden können. Wie soll das denn funkti-onieren?Nehmen wir an, Sie gehören zu der nicht geringen Zahl an Unterneh-mern, die leider kein Geld für die So-zialabgaben ihrer Angestellten oder die Rechnungen der Handwerker ha-ben. Dadurch haben sie ein gewisses Aggressionspotenzial geschaffen, das es nun abzubauen gilt. Wenn sie ih-rer Verkäuferin oder Servicekraft, die seit Monaten kein Geld bekommen hat, mit Tränen in den Augen erklä-ren, dass sie das Geld an arme Kinder in Rumänien gespendet haben, dann nehmen sie der Frau, die im Idealfall selber Kinder hat, den Wind aus den Segeln. Bei Steuersündern funktio-niert das übrigens genauso gut, das

Gesellschaft

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Dekowahnsinn und Blockflötenterror

sehen wir ja am Fall Hoeneß. Die bis-her geleisteten guten Taten wiegen für seine Anhänger die Steuerhinter-ziehung wieder auf. So muss es sein. Besser hätten wir das auch nicht hin-gekriegt.

Was gehört denn nun zum perfek-ten positiven Charity Image?Sehr gut ist eine Charity-Lady, eine gut aussehende Unternehmergattin, die auch im Abendkleid eine gute Figur macht und den Smalltalk beherrscht. Sie repräsentiert das Unternehmen auf Ereignissen wie einer Gala, Be-nefiz-Verkaufsaktionen, winkt mit der Startflagge beim Promi-Rennen oder geht mit den VIPs zum Golfen. Wenn die eigene Frau dazu nicht in der Lage ist oder einfach schrecklich aussieht, raten wir zu einer feschen Assistentin der Geschäftsführung, die nach dem Aspekt der optischen Beeindruckung eingestellt werden sollte. Lesen Sie dazu mehr in mei-nem Buch „Die wahre Frauenpower liegt zwischen Hals und Hüfte“.

Aber eine Frau allein kann ja nicht das Image eines ganzen Konzerns verbessern?Stimmt. Ganz wichtig sind die Me-

dien. Spenden, Obdachlose aufneh-men, Schulen in Afrika bauen, den Selbstbefreiungstöpferkurs anony-mer Ex-Nazis zu unterstützen ist lo-benswert, aber wenn es keiner mitbe-kommt, hat es für das Unternehmen keinen Mehrwert. Eine Medienpart-nerschaft ist deshalb unerlässlich. Wir raten dazu, sich kompromittierendes Material über den Schreiberling oder die Redaktionstussi zu besorgen, um im Notfall etwas Druck aufbauen zu können. Dann sind gewisse geschäft-liche Verflechtungen mit den Medien immer gut. Achten Sie aber darauf, dass es nicht zu offensichtlich wird. Jede Woche ein todkrankes Kind zu besuchen und damit in der Zeitung zu stehen ist vielleicht herzerwär-mend, aber aus Sicht des Imagebera-ters totaler Schwachsinn.

Können Sie uns verraten, wen Sie in der Region IngolStadtLandDings schon erfolgreich vor dem geschäft-lichen Niedergang gerettet haben?Das kann ich natürlich nicht. Ich kann nur so viel sagen: es sind eini-ge, es sind nahezu alle Branchen da-bei und die Nachfrage nach unseren Leistungen wird von Jahr zu Jahr hö-her.

Gesellschaft

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Dekowahnsinn und Blockflötenterror

Image ist alles - der Rest ist Bullshit

Wie Sie durch Charity Ihre Gläubiger ablenken und das eigene Image aufpolieren - nicht nur zur Weihnachtszeit!

Vom Ausbeuter zum Gutmensch in 12 Schritten

Mit einem exklusiven Vorwort von Uli Hoeneß: „Ihr Image sollten Ihnen nicht Wurst sein!“

Ein pfiffiger Ratgeber für Unternehmen/r am Rande des Zusammenbruchs

Besserwisser Verlag ISBN 0815 4711 666

Extrateil: Tue Gutes und lass drüber schreiben! Tipps und Tricks zur geschickten Ausnutzung der Medien

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Der böse Blog

Stille im Saal. Auf der Bühne wird ein Komplott geschmiedet. Die Zuschauer sind gebannt. Der Anti-Held flüstert seinen Plan ins Ohr des Mitverschwö-rers und gesteht, dass er....HUST UAHHHH... Das Unglück nimmt seinen Lauf, die Geliebte eröffnet dem König, dass... RRRRROOOTZZ UAHH... Anscheinend hat sie ihm etwas ganz Schlimmes gestanden, denn er antwor-tet mit … HHHAAATSCHI... Sie holt eine Waffe aus der Schublade, der Sitz-nachbar eine Packung Hustenbonbons ...RASCHEL RASCHEL... Verflucht! Dieser Satz kommt nun nicht von der Bühne, sondern aus dem Publikum. Der genervte und nicht erkältete Theaterfreund muss derzeit ganz schön leiden. Natürlich kann der Sitznachbar nichts für seine Halsschmerzen, den Husten und Schnupfen. Aber wenn jeder dritte im Publikum im Schnitt alle zehn Minuten husten muss, dann kommt da ein ziemliches „Kanonenfeuer“ zusammen. Gerade in stillen Momenten besonders unangenehm. Vielleicht sollte man im Winter zusätzlich zu den Eintrittskarten auch Halsbonbons verteilen. Und in der Pause werden dann die Zungen der Besucher kontrol-liert, ob sie denn auch alle brav das Bonbon gelutscht haben (farblich müsste sowas doch nachweisbar sein). Dann darf beim Pausengong nur derjenige wieder zurück auf seinen Platz, der vor den Augen des Theaterpersonals erneut einen Bonbon einwirft. Das hat zugegebenermaßen ein bisschen was von zwangsweiser Schluckimpfung. Aber für höhere Ziele und größere Din-ge muss man eben auch mal Opfer bringen. Oder zuhause bleiben.

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Ernst gemeinter Buch-Tipp

Our Dumb World - Atlas of the Planet Earth

Die Macher von „The Onion“, der „weltführenden Humor Publikation“ haben ein Lexikon auf den Markt gebacht, in dem alle Länder dieser Erde (auf Englisch) beschrieben werden. Politisch unkorrekt und histo-risch fragwürdig. Ein Buch, das man als Reisender immer dabei haben sollte, vor allem wenn man beängstigende Nationalgerichte in fremden Ländern vorgesetzt bekommt.

Our Dumb WorldHerausgegeben von The OnionISBN-10: 0-316-01843-0Preis: 17,99 USD

Erhältlich beim bösen, bösen www.amazon.de

Ein Almanach für Weltenbummler

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He, lach mal wieder!

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