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® Sana Klinikum Offenbach | C. Fuchs | 16.März 2017

Ernährung

1Starkenburgring 66 | 63069 Offenbach | www.klinikum-offenbach.deStarkenburgring 66 | 63069 Offenbach | www.klinikum-offenbach.de

Ernährung

Claudia FuchsApothekerin für Klin. Pharmazie und Ernährungsberatung

Apothekerin in der Ernährungs-medizin (n. BFD e. V.)

„Ernährung“ im Rahmen des

Begleitenden Unterrichts

16. März 2017Apotheke


Ernährung

2Starkenburgring 66 | 63069 Offenbach | www.klinikum-offenbach.de

Themen:

1. Ernährungstherapeut. Grundlagen

2. Vegetarische und vegane Ernährung

3. Mangelernährung: - Geriatrie

- Onkologie

- Intensivmedizin

4. Verschiedene Krankheiten

5. Sportler

6. Adipositas

7. Diätprodukte

8. (Säuglinge und Kleinkinder)


Ernährung



• Ernährungsbestandteile

• Kalorien- und Flüssigkeitsbedarf

• Orale Ernährung

• “Künstliche Ernährung

- Enterale und Parenterale Ernährung


Ernährung


Makronährstoffe

Makronährstoffe: Tagesbedarf

Energiestoffe Kohlenhydrate ca. 55 % des Energiebedarfes

Glucose (4 kcal/g) 2-5 g / kg KG = 140-300 g

Fructose, Sorbit, Xylit

Fette (9 kcal/g) ca. 30 %

LCT (langkettige Triglyceride) 0,5-3 g / kg KG = 100-200 g

MCT (mittelkettige Triglyceride)

Essentielle Fettsäuren (Linolsäure)

Baustoffe Eiweiss (4 kcal/g) ca. 15 %

Essentielle Aminosäuren 0,5-2 g / kg KG = 50-140 g

(z.B. Leucin, Lysin, Phenylalanin)

„semiessentielle“ AS

(z.B. Arginin, Cystein, Histidin)


Ernährung


Deckung des Energiebedarfs:

• Kohlenhydrate (ca. 55 %)

• Fett (ca. 30 %)

• Eiweiß (ca. 15 %)

Je nach Erkrankung können die Anteile

variieren: bei Niereninsuffizienz Eiweiß;

bei Dialyse Eiweiß; bei Tumorerkr. Kalorien


Ernährung


Energieträger

• Kohlenhydrate: max. 5 g/kg KG

• Fett: 0,8-1,2 g /kg KG (bis zu 2,0 g)

• Eiweiß: 0,8-1,0 g /kg KG

7

Substrate Energiestoffwechsel

Fett Fettgewebe

Kohlen- Glycogen

Hydrate

Eiweiss Strukturproteine

N-Verlust

Ernährungstherapie

Fettsäuren

Glucose

Aminosäuren


Ernährung


Deckung des weiteren Nährstoffbedarfs:

• Mineralstoffe

• Vitamine

• Spurenelemente

• Ballaststoffe

• Flüssigkeit

Entscheidend für Stoffwechsellage!


Ernährung


Mineralstoffe

Mineralstoff Funktion/wichtig für Natürliche QuellenMögliche Mangel-

erscheinungen

Calcium – Ca

Baustein der Knochen

und Zähne. Erforderlich

für die Nerven- und

Muskelfunktionen.

Milchprodukte,

Hülsen- früchte,

Gemüse, Tofu, Lachs,

Nüsse

Knochenentkalkung,

schlechtes Gebiss

und Knochengerüst,

hoher Blutdruck,

Allergien, Migräne,

Herzprobleme

Kalium – K

Bildet zus. mit Na und

Cl die lebenswichtigen

Elektrolytsalze, die für

Flüssigkeitsgleichge-

wicht im Körper essen-

ziell sind. Beteiligt an

Muskelfunktionen,

Nervenleitung, Herz-

tätigkeit, Energie-

erzeugung. Stabilisiert

die innere Zellstruktur.

Grüne Gemüse,

Avocados, Bananen,

Nüsse,

Sojabohnenmehl,

Kartoffeln, Wasser des

Großen Salzsees

Erbrechen,

Benommenheit,

Muskelschwäche

und -lähmung,

niedriger Blutdruck,

Schläfrigkeit,

Verwirrung, extreme

Müdigkeit


Ernährung



erscheinungen

Chlorid – Cl

Regelt Säure-Base-

Gleichgewicht im Blut,

bildet eine chemische

Verbindung mit Natrium

und Kalium. Regt Leber-

funktion an. Wichtige

Rolle bei der Verdauung.

Kochsalz,

Meeresalgen,

Fischprodukte,

Seetang, Oliven,

Meerwasser

Frühzeitiger Haar-

und Zahnausfall

Natrium –

Na

Sorgt dafür, dass die

Muskeln und Nerven

richtig funktionieren.

Speisesalz,

Schalentiere,

Möhren, Rüben,

Artischocken,

getrocknetes

Rindfleisch

Sonnenstiche,

Benommenheit durch

Hitze

Phosphor –

P

Erforderlich für den

Gesamtaufbau des

Körpers. Bestandteil von

ATP, dem Energieträger

in den Muskeln.

Fleisch, Hefe,

Vollkornprodukte,

Käse, Nüsse, Soja,

Fisch

Verwirrung, Appetit-

mangel, Schwäche,

leichte, Reizbarkeit,

Sprachprobleme,

verminderte Wider-

standkraft gegen

Infektionen, Blutarmut


Ernährung



erscheinungen

Magnesium

– Mg

Beteiligt an über 200

Funktionen im Körper.

Knochenaufbau,

Energieproduktion und

Muskel- und Nerven-

funktionen.

Bedeutsam für Herz

und Blutkreislauf.

Bestandteil vieler

Enzyme. Co-Faktor für

Vitamin B und C.

Naturreis,

Sojabohnen, Nüsse,

Fisch, Hülsenfrüchte,

Vollkornprodukte,

Bierhefe, grünes

Blattgemüse,

Zartbitterschokolade

Nierensteine, Osteo-

porose, Antriebsman-

gel, Angstzustände,

Depressivität, Regel-

schmerzen, PMS,

Diabetes, Migräne,

Asthma, Glaukom,

Fibromyalgie, Schlaf-

losigkeit, Zahnfleisch-

probleme, Gehörver-

lust, hoher Blutdruck,

hoher Cholesterin-

spiegel, Prostataprobl.

Eisen – Fe

Bestandteil Erythro-

zyten. Wichtig für den

Sauerstoff-transport

durch den Körper und

für das Immunsystem.

Bestandteil diverser

Stoffwechselenzyme.

Meeresalgen,

Muscheln, Austern,

Nüsse, Kakao-

pulver, rotes Fleisch,

Eidotter

Blutarmut, schlechtes

Hörvermögen,

Regelschmerzen,

Restless-Legs-

Syndrom, Müdigkeit


Ernährung


Elektrolyte

Elektrolyte Natrium (1-1,5 mmol)

Kalium (0,5-1 mmol)

Calcium (0,1-0,2 mmol)

Magnesium (0,05-0,1 mmol)

Phosphat (0,15-0,3 mmol)

Chlorid (1-2 mmol)


Ernährung


Vitamine

Vitamin Funktion/wichtig fürNatürliche

Quellen

Mögliche Mangel-

erscheinungen

Vitamin

A

Retinol

Haut, Haar, Schleim-

haut, Sehvermögen,

Knochenaufbau,

Wachstum und

Widerstandskraft.

Fischleberöl,

Milcherzeugnisse

und Eier

Nachtblindheit,

verminderte Wider-

standskraft gegen

Infektionen v.a.

Nasen-/ Rachenraum

Carotine

Antioxidantien. Un-

terstützen das

Immunsystem.

Betacarotin =

Prodrug für Vitamin A

Möhren,

Aprikosen,

Melone, Petersilie,

Spinat, Grünkohl,

Süßkartoffeln

Beschleunigter

Alterungsprozess

Vitamin

B1

Thiamin

Freisetzung der

Energie aus KH.

Unterstützt

Nervenfunktionen

und Verdauung.

Trockenhefe,

Bohnen, Vollkorn-

produkte, Hafer,

Schweinefleisch,

Gemüse, Milch,

Naturreis

Verwirrtheit,

Appetitlosigkeit,

Verstopfung,

Schlaflosigkeit,

Depression, Beriberi


Ernährung


Vitamin Funktion/wichtig für Natürliche QuellenMögliche Mangel-

erscheinungen

Vitamin B2

Riboflavin

Freisetzung der

Energie aus

Kohlenhydraten,

Eiweißen und Fetten.

Haut und Augen.

Milch, Leber, Eier,

Fleisch, grüne

Blattgemüse, Hefe,

Fisch und Voll-

kornprodukte

Wundheit von Mund,

Lippen, Zunge; Schlaf-

losigkeit, Licht-

empfindlichkeit,

brennende Augen

Vitamin B3

Niazin

Nervensystem und

sorgt für Energie-

produktion in den

Geweben und Zellen.

mageres Fleisch,

Leber, Vollkornpro-

dukte, Fisch, Erd-

nüsse, Avocados,

Sonnenblumen-kerne,

Erbsen Eier,

Trockenpflaumen

Schlaflosigkeit,

Müdigkeitssyndrom,

Appetitmangel,

VerdauungsproblemeM

uskelschwäche,

Reizbarkeit,

Hautprobleme

Vitamin B5

Pantothens

äure

Setzt Energie aus der

Nahrung frei.

Unterstützt Produktion

von Hormonen und

Abwehrstoffen.

Fleisch, Vollkorn-

produkte, Kleie, Leber,

Eier, Nüsse, Hefe,

Gemüse

Geschwüre im

Zwölffingerdarm,

Müdigkeit, Blut- und

Hautprobleme,

Depressivität, Hypo-

glykämie, Appetit-

mangel, Schwäche


Ernährung



erscheinungen

Vitamin B12

Cobalamin

Bildung der Erythrozyten,

Schutz der Nervenzellen.

Leber, Rindfleisch,

Käse, Milch, Joghurt,

Eier

Blutarmut, Müdigkeit,

Halluzinationen,

Nervenschädigungen,

Herzbeschwerden und

wunde Zunge

Folsäure

Wachstum und Zell-

teilung, v.a. Bildung der

Erythrozyten. V.a. wichtig

für Frauen im fruchtbaren

Alter. Fördert Entwicklung

des Nervensystems beim

ungeborenen Kind.

Grüne Blattgemüse,

Möhren,

Leber, Eidotter,

Aprikosen, Bohnen,

Avocados, Melone,

Apfelsinen, Voll-

kornprodukte

Nervosität, schlechtes

Gedächtnis, Verwirrung,

Schlaflosigkeit,

Fehlgeburten, Atemnot,

Müdigkeit, Anorexie,

Verdauungsprobleme,

erhöhtes Krebsrisiko

Biotin

Beteiligt an Synthese von

Kohlenhydraten,

Eiweißen und Fetten.

Erforderlich für Haut,

Haare und Nägel.

Fleisch, Milch- und

Vollkornprodukte,

Leber, Eidotter,

Nüsse, Früchte,

ungeschälter Reis

Depressivität,

Erschöpfung,

Haarverlust, graues

Haar, Ekzem,

Dermatitis. Mangel ist

selten.


Ernährung



erscheinungen

Vitamin C

Ascorbin-

säure

Antioxidans, das die

Leukozyten im Kampf

gegen Infektionen unter-

stützt. Erforderlich für

Haut, Bindegewebe, zur

Aufnahme von Eisen.

Begünstigt die Wund-

heilung. Hemmt Bildung

von kanzerogenen

Nitrosamine. Wachstum

und Wiederherstellung von

Blutgefäßen, Zellen, Zahn-

fleisch, Knochen und

Zähnen.

Zitrusfrüchte,

Gemüse, grüne

Paprika, Rosenkohl,

Kartoffeln

Langsame

Wundheilung, zu

hoher Cholesterin-

spiegel, Probleme

mit Herz und

Blutgefäßen,

Allergien

Vitamin D

Calciferol

Hilft dem Körper bei der

Nutzung von Calcium und

Phosphor zum Aufbau der

Knochen und Zähne.

Fisch und Lebertran,

Hering, Lachs, Aal,

Makrele, Eigelb,

Butter

Schwaches

Knochengerüst,

schlechter

Stoffwechsel,

schlechte Zähne


Ernährung


VitaminFunktion/wichtig

fürNatürliche Quellen

Mögliche Mangel-

erscheinungen

Vitamin E

Schützendes

Antioxidans. Macht

freie Radikale

unschädlich. Er-

forderlich für die

Funktion von Herz

und Blutkreislauf,

Nerven,Muskeln

und roten

Blutkörperchen.

Weizenkeime,

Sojabohnen,

Pflanzenöle,

Brokkoli, grüne

Blattgemüse,

Vollkornprodukte,

Eier,

Haferflocken,

Mandeln, Butter,

Erdnüsse, Saaten

Herz- und

Gefäßkrankheiten,

Muskelschwäche,

Reizbarkeit,

Konzentration-

sstörungen,

Blutarmut,

Altersflecken, Star,

Unfruchtbarkeit,

fragile rote

Blutkörperchen

Vitamin KUnterstützt die

Blutgerinnung.

Joghurt,

Alfalfasprossen,

Eidotter, Brokkoli,

Rosenkohl, grüne

Blattgemüse,

Seetang, grüner

Tee, Tomaten

Darmkrankheiten,

Osteoporose und

Blutungen


Ernährung


Spurenelemente


erscheinungen

Chrom – Cr

Wirkt im Körper als

Glukosetoleranzfaktor

(GTF), der die

Insulinwirkung

stimuliert.

Vollkornprodukte,

Fleisch, Fisch, Leber,

Bierhefe, Pilze,

Eidotter

Depressivität, Hypo-

glykämie, Angstzu-

stände, Diabetes,

Reizbarkeit, hoher

Cholesterinspiegel

Jod – J

Bildung von Hormonen

in der Schilddrüse. Zur

Gesunderhaltung von

Haut, Haar und Nägeln.

Fisch, Krusten- und

Schalentiere, Ananas,

Meeresalgen, Milch-

produkte, Rosinen

Schilddrüsenproblem

e, Kropf, zähe

Schleimhaut

Kupfer – Cu

Bestandteil (mit Zink

und Mangan) des

antioxidativen Enzym-

systems. Erforderlich

für die Pigment-

synthese und den

Eisenstoffwechsel.

Avocados, Innereien,

Rübensirup,

Krustentiere, Austern,

Nieren, Eidotter,

Fisch, Hülsenfrüchte

Blutarmut, Ödem,

Blutungen, leichte

Reizbarkeit, Haar-

probleme, Probleme

mit der Hautpigmen-

tierung, Verlust des

Geschmackssinns,

Appetitverlust


Ernährung


Spurenelemente


erscheinungen

Mangan –

Mn

Bestandteil (mit Zink

und Kupfer) des

antioxidativen

Enzymsystems.

Erforderlich für den

Knochenaufbau, die

Gelenke und das

Nervensystem.

Vollkornprodukte,

Nüsse, Gemüse,

Leber, Möhren, Tee

Dermatitis, schlechte

Gedächtnisfunktion,

Epilepsie, Blutarmut,

Diabetes,

Herzbeschwerden, Ar

thritis

Molybdän –

Mo

Beteiligt am

Stoffwechsel

schwefelhaltiger

Aminosäuren und an

der Produktion von

Harnsäure. Antioxidans.

Erforderlich für die

Synthese von Taurin.

Buchweizen,

Weizenkeime,

Hülsenfrüchte, Leber,

Vollkornprodukte, Eier

Impotenz bei

Männern, leichte

Reizbarkeit,

unregelmäßiger Puls


Ernährung


Spurenelemente


erscheinungen

Selen – Se

Wirkt als Antioxidans

und bietet Schutz vor

Alterserscheinungen.

Trägt zur Prävention

von Immunkrankheiten

bei.

Thunfisch, Hering,

Tomaten, Zwiebeln,

Brokkoli, Weizenkeime

und Kleie

Verminderte Immu-

nität und Wider-

standskraft gegen

Infektionen, vermin-

derte Zeugungs-

fähigkeit b. Männern,

Altersflecken, verzö-

gertes Wachstum

Zink – Zn

Wichtiger Hüter des

Immunsystems.

Unentbehrlich für die

Struktur und Funktion

von Zellmembranen.

Erforderlich für die

Fortpflanzung und den

Blutzuckerspiegel.

Fleisch, Pilze, Saaten,

Nüsse, Austern, Eier,

Vollkornprodukte,

Bierhefe

Unfruchtbarkeit bei

Männern, Hautaus-

schlag, Geschwüre,

Arthritis, Wachstums-

probleme, Allergien,

Alkoholabhängigkeit

21

Standardkost

Funktion von Ballaststoffen:

Reduzierung der Diarrhoe

Reduzierung der Obstipation

Ernährung der Darmschleimhaut

Verzögerter Anstieg des BZ-Spiegels

Senkung des Cholesterin-Spiegels

Bindung von Toxinen

Ernährungstherapie


Ernährung

bis 65 Jahre über 65 Jahre Beurteilung

BMI < 15,9 kg/m2 BMI 16 - 18,5 kg/m2 kritisches Untergewicht

BMI 16 - 18,5 kg/m2 BMI 18,5 - 24 kg/m2 Untergewicht

BMI 18,5 - 25 kg/m2 BMI 24 - 29 kg/m2 Normalgewicht

BMI 25 - 30 kg/m2 BMI 30 - 35 kg/m2 Adipositas

Body-Mass-Index als Indikator

Quelle: WHO (2008)


Ernährung


Berechnung des Energiebedarfs:

Grundumsatz nach Harris und Benedict

a) Frauen:

GU (Kcal/d) = 655 + 9,6 x KG + 1,8 x L – 4,7 x A

b) Männer:

GU (Kcal/d) = 66,5 + 13,8 x KG + 5,0 x L – 6,8 x A

GU = Grundumsatz; KG = Körpergewicht in kg, H = Größe in cm, A = Alter

GU wird mit Korrekturfaktor multipliziert, der körperl.

Aktivität und Schwere der Erkrankung berücksichtigt (PAL).


Ernährung


Schätzung des Kalorienbedarfs

Grundumsatz:

a) ca. 25-30 kcal/kg KG

b) ab ca. 65 Jahre:

ca. 20-25 kcal/kg KG

c) Intensivpatienten: ca. 24 kcal/kg KG

25

PAL- FaktorErnährungstherapie

Grundumsatz + 20 %

(PAL 1,2)

Chronisch kranke, immobile,

geriatrische Patienten

Grundumsatz + 30 %

(PAL 1,3)

Internistische Patienten

(einschließlich Intensiv), nicht

katabole, chirurg. Pat.

Grundumsatz + 50 %

(PAL 1,5)

Patienten mit mäßiger

Katabolie (nach großen OP´s,

schweren Infektionen, leichten

Verbrennungen

Grundumsatz + 100 %

(PAL 2,0)

Patienten mit starker Katabolie

(schweres Trauma, Sepsis,u.a.)


Ernährung

nach DGEM:

Beispiel 40 kg Beispiel 100 kg

für die ersten

10 kg

= 1000 ml = 1000 ml = 1000 ml

für die zweiten

10 kg

= 500 ml = 500 ml = 500 ml

die weiteren kg x 15 = 300 ml = 1200 ml

Gesamt: = 1800 ml = 2700 ml

Früher: 30-35 ml/kg KG = 1300 ml = 3300 ml

Ausnahme: Dialysepatienten! = Ausscheidung + 500 ml

Bestimmung des Flüssigkeitsbedarfs

27

Flüssigkeitsverluste

z. B. durch

• Schwitzen

• kontinuierliches Absaugen von Schleim

• Erbrechen

• Drainagen

• Tracheostoma

• Hohe Dosen von Diuretika

Müssen ersetzt werden

Ernährungstherapie


Ernährung


DGE Ernährungskreis

Im DGE-Ernährungskreis

werden 7 Gruppen unter-

schieden:

1. Getreide, Getreideprodukte,

Kartoffeln

2. Gemüse, Salat

3. Obst

4. Milch und Michprodukte

5. Fleisch, Wurst, Fisch und

Eier

6. Öle und Fette

7. Getränke

7%Fleisch,

Wurst,

Fisch, Eier

2%

Öle,

Fette

18%

Milch-

produkte

17% Obst

26% Gemüse

30%

Getreide,

Kartoffeln


Ernährung


DGE Ernährungskreis

bietet eine einfache und schnelle Orientierung für eine gesundheits-

bewusste Lebensmittelauswahl.

• Wählen Sie aus allen 7 Lebensmittelgruppen.

• Berücksichtigen Sie das dargestellte Mengenverhältnis.

• Nutzen Sie die Lebensmittelvielfalt der einzelnen Gruppen.

Getränke bilden mit einer täglichen Trinkmenge von 1,5 Litern mengen-

mäßig die größte Lebensmittelgruppe. Danach folgen die pflanzlichen

Lebensmittel Getreideprodukte, Kartoffeln, Gemüse und Obst. Sie stellen

die Basis einer vollwertigen Ernährung dar und liefern Kohlenhydrate,

reichlich Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre

Pflanzenstoffe. Tierische Lebensmittel – möglichst fettarm – ergänzen in

kleineren Portionen den täglichen Speisenplan. Sie versorgen den

Körper mit hochwertigem Protein, Vitaminen und Mineralstoffen. Fett und

fettreiche Lebensmittel sollten eher selten verzehrt werden. Dabei ist die

Qualität entscheidend, denn hauptsächlich liefern pflanzliche Öle die

essenziellen Fettsäuren.


Ernährung


Gesunde Ernährung

“Mediterane” Ernährung:

- Hoher Anteil pflanzlicher Produkte =

Ballaststoff, sek. Pflanzenstoffe,

Antioxidantien:

Obst, Gemüse, Vollkornprodukte

- Gering bis mäßiger Anteil tierischer Produkte

- Fleischreduziert

- Fisch (mind. 2x/Woche)

- Pflanzliche Fette

Oliven-, Sonnenblumen-, Raps-, Sesam, Lein-

öl, u.a. (mehrfach ungesättigte Fettsäuren)


Ernährung


Themen:1. Ernährungstherapeut. Grundlagen



- Onkologie

- Intensivmedizin


5. Sportler

6. Adipositas

7. Diätprodukte

8. (Säuglinge und Kleinkinder)


Ernährung


Vegetarische und vegane Ernährung

Wer vegetarisch lebt, lebt bewusst – das sollte

auch für die eigene Ernährung gelten.

Da Vegetarier auf die Nährstoffe aus Fleisch und

Veganer ganz auf tierische Lebensmittel verzich-

ten, müssen sie diese kompensieren, um Defizite

und Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Wer gewisse Regeln einhält, kann sich aber dauer-

haft lacto-ovo-vegetarisch ernähren (also ohne

Fleisch und Fisch), ohne gesundheitliche Nachteile

in Kauf nehmen zu müssen.


Ernährung



Österreichische Gesellschaft f. Ernährung (ÖGE) u.

Agentur für Ernährung und LM- Sicherheit (AGES)

loben eine ausgewogene vegetar. Ernährungs-

weise sogar ausdrücklich: "Die geringe Aufnahme

an tierischem Fett und Cholesterin ist vorteilhaft für

die Prävention von durch die Ernährung mitbeding-

ten Krankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck

oder Hypercholesterinämie".

Eine vegane Ernährung, bei der auf tier. Produkte

verzichtet wird (auch Eier u. Milchprodukte),

empfehlen dagegen weder ÖGE noch AGES.


Ernährung



Vorsicht bei Kindern

V. a. Säuglinge, Kinder und Jugendliche sollten

nicht vegan ernährt werden bzw. sich vegan

ernähren. Denn gerade für Kinder in der Wachs-

tumsphase ist es wichtig, dass sie alle Nährstoffe

in ausreichender Menge erhalten. Bei einer

abwechslungsreichen vegetarischen Kost ist dies

möglich. "Der kritischste Nährstoff hierbei ist das

Eisen", heißt es seitens der ÖGE. "Bei richtiger

Lebensmittelauswahl und -kombination kann

dessen Zufuhr aber sichergestellt werden."


Ernährung



Anders beim Veganismus: "Durch die stark einge-

schränkte Lebensmittelauswahl kann bei einer

veganen Kost die Versorgung des Kindes mit einer

Reihe wichtiger Nährstoffe kritisch sein."

Besonders in der Wachstumsphase komme es

dann leicht zu einer Unterversorgung mit Eiweiß

und Energie.

Die Kompensation bestimmter Vitamine und

Lebensmittelbestandteile ist aber für Vegetarier

und Veganer aller Altersgruppen wichtig.

.


Ernährung



Vitamin B12!

- Mangel oder nicht? Heiß umstritten!!

- B12 fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten

- bei veganer Ernährung kann ein Defizit entstehen. Ein Mangel tritt

allerdings erst nach langjähriger, strikt veganer Lebensweise auf.

Symptome: Störung der Blutzellbildung, Gewebsschwund der

Magenschleimhaut, u.a.

- Tagesbedarf lt. offizieller Empfehlung 3 µg für Erwachsene

- bei den meisten Menschen keine ideale Aufnahmefähigkeit von

Vitamin B12

tatsächliche Aufnahme sollte deutlich darüber liegen, da ein

Großteil des aufgenommenen Vitamins unverwertet ausgeschieden

wird.


Ernährung


Vegetarische und vegane ErnährungAllerdings ist hervorzuheben, dass bei näherer Betrachtung auch

die vermeintlich so hochwertigen B12-Quellen wie Rindfleisch,

Schweinefleisch, Hühnerfleisch und Fisch in der Regel nur relativ

geringe B12-Mengen liefern.

Für Menschen, die nicht größere Mengen davon essen und ggf.

einen erhöhten Bedarf (z.B. durch Stress) oder eine verminderte

Aufnahmefähigkeit besitzen, kann selbst mit Fleisch auf dem

Speiseplan schnell ein Mangel entstehen, wie Langzeitstudien

zeigen konnten.ii

-Vitamin B12 ist zwar in vergorenen pflanzlichen Lebensmitteln

wie Sauerkraut enthalten, dort aber nur in sehr geringen Mengen.

Menschen, die Milch, Milchprodukte und Eier konsumieren, sind

meist gut mit Vitamin B12 versorgt.


Ernährung


Vegetarische und vegane ErnährungNahrungsergänzung ist sinnvoll

- ovo-lakto-vegetarische Ernährung enthält mit Eiern und Käse noch zwei recht

potente Vitamin-B12-Quellen enthält (die allerdings einen erhöhten Bedarf kaum

abdecken können),

- bei veganer Ernährung gibt es keine wissenschaftlich gesicherte Quelle, die den

Bedarf an Vitamin B12 decken könnte.

nach Ansicht vieler Wissenschaftler sind daher Veganer auf eine gezielte Zufuhr

von Vitamin B12 durch Nahrungsergänzungsmittel angewiesen.

Internationale Vegan Society Veg 1 ihr eigenes Nahrungsergänzungsmittel herausbringt

und empfiehlt, täglich ein Supplement mit mindestens 10 µg Vitamin B12 oder aber

wöchentlich mindestens 2000 µg einzunehmen und zusätzlich reichlich mit Vitamin

B12 angereicherte Nahrungsmittel zu verzehren.iii

Letztere sind leider nur aus konventionellem Anbau erhältlich, da die Bio-Richtlinien

eine Anreicherung mit Vitamin B12 untersagen.


Ernährung



Proteine

Proteine in tierischen Produkten haben eine höhere biologische

Wertigkeit als Proteine aus pflanzlichen Lebensmitteln. Das

heißt, dass aus tierischem Protein mehr körpereigenes gebildet

werden kann als aus pflanzlichem. Wer also auf alle tierischen

Lebensmittel verzichtet, sollte besonders auf eine ausreichende

Versorgung mit pflanzlichen Proteinen achten, die etwa in

Getreide, Hülsenfrüchten, Erdäpfeln und Mais enthalten sind.

Auch Sojaprodukte wie Tofu enthalten viel pflanzliches Protein.


Ernährung


Vegetarische und vegane ErnährungEisen

Bei Vegetariern befinden sich dieEisenwerte oft im unteren

Bereich der Norm, da der Haupteisenlieferant Fleisch fehlt. Von

wirklichem Eisenmangel sind aber die wenigsten betroffen,

zumindest in den westlichen Ländern ist eine Eisenmangelanämie

bei vegetarisch lebenden Menschen nicht häufiger als bei Nicht-

Vegetariern, so die AGES. Symptome für Eisenmangel sind

Blutarmut und infolgedessen Kopfschmerzen, Schwindel und

leichte Ermüdbarkeit.

Pflanzen wie Getreide, Hülsenfrüchte, Blattgemüse, Nüsse und

Samen enthalten Eisen, wenn auch deutlich weniger als tierische

Lebensmittel. Umso wichtiger ist es für Vegetarier und Veganer,

viel davon zu sich zu nehmen.

http://www.netdoktor.at/laborwerte/eisen-8392


Ernährung


Vegetarische und vegane ErnährungKalzium und Jod

Um durch den Verzicht auf Milch und Milchprodukte nicht

zu wenig Kalzium aufzunehmen, sollten Veganer außerdem

reichlich kalziumhaltige pflanzliche Lebensmittel wie

Brokkoli, Spinat, Sesam, Mohn und Haselnüsse essen. Die

Empfehlung von 1.000 Milligramm Kalzium pro Tag ist sonst

ohne Milch- und Milchprodukte nur schwer zu erreichen.

Zudem wird Kalzium aus pflanzlichen Lebensmitteln vom

Körper schlechter aufgenommen.

Ein Kalziummangel kann zu Muskelkrämpfen,

Blutgerinnungs- und Knochenabbaustörungen führen. Beim

Verzicht auf Fisch muss wiederum auf eine ausreichende

Jodzufuhr geachtet werden. Hier kann die Verwendung von

jodiertem Speisesalz Abhilfe schaffen, das in Österreich ohnehin Standard ist.


Ernährung





- Onkologie

- Intensivmedizin


5. Sportler

6. Säuglinge

7. Adipositas

8. Diätprodukte


Ernährung


Malnutrition

20-50 % der hospitalisierten Patienten

weisen Anzeichen einer relevanten

Fehlernährung auf

5-10 % müssen als schwer

mangelernährt angesehen werden;

Folge von Verdauungs- und resorptions-

störungen (Malabsorption / Maldigestion)


Ernährung

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Prävalenz der Malnutrition in

Krankenhäusern


Ernährung


Ursachen:

• 27,4% der Patienten sind bei Aufnahme mangelernährt

(56% in Geriatrie)

• besonders gefährdet:

- Alter > 60 Jahre

- > 5 Medikamente

- maligne Erkrankung

- allein lebend

• mangelernährte Patienten weisen auf:

- verminderte Muskelfunktion

- längere Liegezeit

- erhöhte Wiederaufnahmerate

- erhöhte Mortalität

Mangelernährung ist ein Problem

in dt. KH !


Ernährung


Vorteil einer guten Ernährungssituation

Vermeidung von Krankheiten

Schnellere Rekonvaleszenz

Frühere Mobilisation

Besseres Outcome bei belastenden Therapien wie Chemo- und Strahlentherapien und nach OP

Frühere Entlassung (Kosten)


Ernährung


Patienten zu jeder Zeit bedarfsdeckend mit

Nährsubstraten versorgen, wenn er dazu selbst

nicht mehr in der Lage ist

• Entgegenwirken einer bestehenden bzw. drohenden Mangel- oder Fehlernährung

• Senkung von Morbidität und Mortalität

• Verbesserung der subjektiven Lebensqualität des Patiente

• Steigerung des Gesamttherapie-Erfolges

Ziel der klinischen Ernährung


Ernährung


Komplikationen durch mangelhaften

Ernährungszustand

- Erhöhte Infektanfälligkeit

- Dekubiti

- Wundheilungsstörungen

- Mangelhafte Flüssigkeitsresorption

erhöhte Durchfallrate (CAVE: Antibiotika)

- Gefahr der Translokation

system. Enterokokken- Infektionen


Ernährung


Themen:




- Onkologie

- Intensivmedizin

4. Sportler

5. Säuglinge

6. Adipositas

7. Diätprodukte


Ernährung


Ernährungs-

screening:

52

Lebensqualität durch Essen verbessern

Essen ist Lebensqualität

Essen bringt Lebensfreude

Aktivitäten fallen leichter

Zusammensein mit Menschen

Gesellschaft

Best. Geschmäcker und Gerüche wecken Erinnerungen an Kindheit z.B. durch Lieblingsgerichte

Ernährungstherapie

53


Wichtig:

- Patienten nicht mit Ernährung quälen

- Verständnis für Patient zeigen

- Wünsche des Patienten Angehörigen gegenüber vertreten

- Keine Angst, dass Patient verhungert

- Hunger und Durstgefühl lassen in der Sterbephase nach

Ernährungstherapie

54


Gesättigter Zustand ist angenehm

Angstgefühle werden reduziert

Weniger Komplikationen wie

Wundliegen, Infektionen, Schwäche

Genießen macht glücklich

Essen bedeutet „Normalität“

Verbesserte Hirnleistung

Ernährungstherapie


Ernährung


Orale Ernährung

Essen ist Lebensqualität

Wenn Appetit vorhanden

Wenn Geschmacks- und Geruchs-

empfinden unbeeinflusst

Wenn keine Übelkeit

Wenn keine Aversion

Wenn keine Schluckstörungen vorliegen

Gefahr der Mangelernährung!


Ernährung


Tipps für´s Essen:

• bei Appetitlosigkeit versuchsweise

Multivitamine (z.B. Mulgatol® Gel oder Multi-

vitaminsaft),

Bitterstoffe enthaltende, ungesüßte Tees

(Wermut, Beifuß, Tausendgüldenkraut) ca. ½

Stunde vor der geplanten Mahlzeit

ätherische Öle per Duftlampe (z.B. Bergamotte

mit Zitrone und/oder Lavendel oder Mandarine),

Dronabinol


Ernährung


Bei Schluckstörungen

Abklärung des Schluckvorgangs mit Arzt und

Logopäden

Probleme bei Flüssigkeiten und trockenen,

krümeligen Speisen

Andicken von Speisen möglich, z.B. Quick

und Dick , Resource Thickenup , Thick&Easy

Anreichern von Speisen mit Kalorien, z.B. Kaffee oder Tee durch KH-Pulver (z.B.

Ovomaltine®) oder Joghurts durch EW-Pulver

(z.B. Protein 88®, Diucal®).


Ernährung


Vorraussetzung für enterale Ernährung?

Der Magen-Darm-Trakt funktioniert und

kann zur Ernährung verwendet werden.

(Im Gegensatz zur parenteralen Ernährung, bei der der

Magen-Darm-Trakt umgangen wird).


Ernährung


Trinknahrung

Diätetisches Lebensmittel (kein AM)

kalorienreiche Flüssigkeiten mit kleinen

Volumina

Als Zusatz zur oralen Ernährung


Ernährung


Trinknahrung - Vorteile

- Physiologische Ernährungsart

- Gut bekömmlich

- Breite Geschmackspalette (süß)

- Säurearm und mild

- Nahezu lactosefrei,gluthenfrei

- i.d.R. voll bilanziert

- Angenehme Aufmachung


Ernährung


Trinknahrung

kalorienreiche Flüssigkeiten mit kleinen Volumina:

Fresubin Original Drink 200 ml; 1,5 kcal/ml

Fortimel / Fresubin / Resource Energy

200 ml: 1,5 kcal/ml; 3,0 BE/Fl. (+Fibre)

Resource / Fresubin 2,0 Faser / Fibre: 2 kcal/ml; 3 BE/Fl.

Fresubin Energy Protein: eiweiß- und kalorienreich; 1,5 kcal/ml; Resource Protein 1,25 kcal/ml; 2 BE/Fl.


Ernährung


Trinknahrung

kalorienreiche Flüssigkeiten mit kleinen Volumina:

Nutricia PreOP®; fett-, eiweiß- und ballaststofffrei; 0,5 kcal/ml; 4 BE/Fl

Providextra®/ Fortimel Jucy: fett- und ballaststofffrei; 1,5 kcal/ml; 4 BE/Fl.

Fresubin® renal 200 ml; eiweiß- und elektrolytreduziert

Renergy® / Renilon®; phosphat-, kalium-, natriumarm, EW-reich) pro Btl. ca. 460 kcal, 150-250 ml Wasser


Ernährung


Standard- Trinknahrung

Vitamine

Mineralstoffe

Spurenelemente

Ballaststoffe (Verdauung, BZ-Spitzen ,

Cholesterin )

Flüssigkeit (ca. 850 ml/1000 ml SK)


Ernährung


Welche Kohlenhydrate?

Maltodextrin (langkettig)

BZ-Soll < 110 mg/dl (sonst Morbidität,

Mortalität )

Insulingabe b. Bed. (Cave: Insulin-

resistenz bei Diab. Mell., post-OP,

Sepsis)


Ernährung


Welche Fette?

Mischung aus ω-6-LCT/MCT (Sojaöl)

oder + ω-3-Fettsäuren (Fischöl); 20% ω-

6-LCT/80% Olivenöl (VT: Vit. E);

ω-6-LCT/MCT/Fischöl und Olivenöl

Mögl. Reduz. Gehalt an ω-6-Fettsäuren,

da immunsuppressiver Effekt und

Freisetzung proinflammator. Interleukine

zu höherer Infektionsrate und längerer

Beatmungszeit führen.


Ernährung


Welche Aminosäuren?

Mischung aus essentiellen (z.B. Lysin,

Leucin, Isoleucin, Methionin,

Phenylalanin) und nicht-essentiellen

(z.B. Alanin, Glutamin, Asparagin, Prolin,

Glycin)

0,8-1,5 g/kg KG/d (bei Verbrennungen

und Dialyse-Patienten mehr)

Höherer Anteil an verzweigtkettigen nur

für P. mit schwerer Enzephalopatie


Ernährung


Standard- Sondenkost

Vitamine

Mineralstoffe (minimal)

Spurenelemente

Ballaststoffe (Verdauung, BZ-Spitzen ,

Cholesterin )

Flüssigkeit (ca. 850 ml/1000 ml SK)


Ernährung

1.Stufe: Fresubin

Original

Fibre

normokalorisch

1,0 kcal/ml,

250 ml 50 ml/h 250 kcal 31 g

KH

2,5

I.E.

2.Stufe: Fresubin

Orig. Fib.

ballaststoff-

haltig

500 ml 50 ml/h 500 kcal 62 g

KH

5,0

I.E.

3.Stufe: Fresubin

Orig. Fib.

1000 ml 100 ml/h 750 kcal 92 g

KH

7,7

I.E.

4.Stufe: Fresubin

Orig. Fib.

1000 ml

500 ml

150 ml/h 1500

kcal

184 g

KH

15,4

I.E.

5.Stufe: Fresubin

Energy

Fibre

hyperkalorisch

1,5 kcal/ml

1000 ml 150 ml/h 1500

kcal

184 g

KH

15,4

I.E.

Kostaufbau (Nahrungskarenz > 5 Tage)


Ernährung


Spezialnahrungen

bei hohem Energiebedarf z.B. Nutrison /

Isosource / Fresubin Energy 1,5 kcal/ml

bei Dialyse-Patienten

z.B. Renergy® / Renilon® (phosphat-,

kalium-, natriumarm, EW-reich) pro Btl.

ca. 460 kcal, 150-250 ml Wasser

bei Milcheiweiß-/ Lactoseunverträglichkeit

z.B. Nutrison / Fresubin Soya (1 kcal/ml)


Ernährung


Spezialnahrungen

Bei Eiweißmangel

z.B. Fresubin® HP Energy (bei großen

Wunden, Drainagen)

bei gestörter Glucosetoleranz

z.B. Diben®


Ernährung


Spezialnahrungen

bei eingeschränkter Verdauungsleistung

z.B. Peptisorb® / Novasource® Peptid /

Survimed OPD® (Oligopeptiddiät) bei

Pankreasinsuffizienz, Strahlenenteritis,

Kurzdarmsyndrom, chron. entz. Darmerkr.

bei Fettverdauungsstörungen

z.B. Biosorb® MCT bei Steatorrhoe,

Pankreasinsuff., chron. entz. Darmerkr.)


Ernährung


Enterale Ernährung im Überblick – Sondenkost

und Trinknahrung Kennzeichen Pfrimmer Nutricia

Nestle Health

NutritionFresenius Kabi Abbott Braun Hipp

S

T

A

N

D

A

R

D

P

R

O

D

U

K

T

E

BS-frei

(1 kcal/ml)

Nutrison Sonde (SK)

Nutrison pre 0,5 kcal/ml

(SK)

Nutrison L.EN 0,75

kcal/ml (SK)

Nutrison Pack Standard

(SK)

Fortimel Drink (TN)

Isosource Standard

neutral(SK)

und Schoko, Vanille

(TN)

Novasource Start 0,75 kcal/ml (SK)

Meritene Pulver

Erdbeer, Schoko,

Vanille(TN)

Sondalis ISO (SK)

Fresubin original

(SK), (TN) Osmolite (SK)

Nutricomp

Standard neutral

(SK) und mit

Geschmack (TN)

Hipp Trink- und

Sonden-nahrung

auf Basis

natürlicher

Lebensmittel

- Milch mit Frucht

- Rind, Huhn oder

Pute mit Gemüse

BS-haltig (1kcal/ml)

Nutrison L.EN MF 0,75

kcal/ml (SK)

Nutrison Multifibre 500

ml Fl. / 1000 ml Pack

(SK)

Nutrison complete MF

1,2 kcal/ml (SK)

Isosource Faser neutral

(SK) und Toffee (TN)

Isosource Standard

naturel (SK)

Isosource Standard

Balance (neutral) (SK) u.

Multifrucht (TN)

Isosource Standard

Benefibre (neutral) (SK)

und Vanille (TN)

Resource Balance (TN)

Sondalis Plus (SK)

Fresubin original

fibre (SK) und

Drink (TN)

Fresubin 1000,

bzw. 1500

complete (SK)

Osmolite mit BS

(SK)

Jevity (SK)

Nutricomp

Standard fibre

neutral (SK)

----

Hochkalorisch (1,5-

1,6 kcal/ml) BS-frei

Nutrison Energy (SK)

Dilsana Plv. (TN)

Fortimel Energy Drink

(TN)

Fortimel compact 2,4 kcal/ml (TN)

Fortimel Yoghurt Style

(TN)

Isosource Energy

neutral (SK)

Palenum Vanille,

Himbeer Plv. (TN)

Resource Energy Drink

(TN),

Clinutren 1,5 (TN),

Sondalis Energy (SK)

Fresubin energy

(SK) und Drink

(TN)

Fresubin 1200,

bzw. 1500

complete 1,2

kcal/ml (SK)

Osmolite Plus

1,2 kcal/ml)

(SK)

Ensure Plus

(SK)

Ensure Plus

Drink (TN)

Nutricomp Energy

neutral (SK)----


Ernährung


Enterale Ernährung im Überblick – Sondenkost

und Trinknahrung

Kennzeichen Pfrimmer NutriciaNestle Health

NutritionFresenius Kabi Abbott Braun Hipp

Hochkalorisch

(1,5-1,6 kcal/ml)

BS-haltig

Nutrison Energy

MF (SK)

Fortimel Fruit

(Mus),

Fortimel Crème

(Pudding)

Bioplus (TN)

Isosource Energy

Faser (SK)

Palenum Schoko,

Cappuccino Plv

(TN)

Resource 2,0

kcal/ml+ Fibre (TN)

Clinutren 1,5 Fibre

(TN),

Clinutren 1,5 Soup

Sondalis Energy

Plus (SK)

Fresubin

energy fibre

(SK) und Drink

(TN) Fresubin

2250 complete

(SK)

Fresubin 2

kcal/ml u. fibre (TN)

Jevity plus

1,2 kcal/ml

(SK)

Jevity HiCal

1,5 kcal/ml

(SK)

Ensure

TwoCal

(TN)

Nutricomp

Energy fibre

neutral (SK)

----

Eiweißreich, z.B.

bei Dekubiti,

Infek-tionen,

nach OP

Nutrison Protein

Plus und MF 1,25

kcal/ml und

Nutrison complete

MF 1,2 kcal/ml

(SK)

Fortimel Extra 1,6

kcal/ml (TN)

Fortimel Regular

(TN)

Isosource Standard

Vital (SK)

Resource Protein

1,25 kcal/ml (TN)

Sondalis HP Plus

1,2 kcal/ml (SK)

Clinutren HP/HC

1,25 kcal/ml (TN)

Fresubin HP

energy 1,5

kcal/ml

(ballaststoffrei)

(SK)

Fresubin

Protein Energy

Drink 1,5

kcal/ml (TN)

Ensure Plus

High Protein

Drink 1,25

kcal/ml (TN)

ProSure 1,2

kcal/ml (TN)

--------


Ernährung


Enterale Ernährung im Überblick –

Sondenkost und Trinknahrung


NutritionFresenius Kabi Abbott Braun Renacare

S

P

E

Z

I

A

L

P

R

O

D

U

K

T

E

Soja-haltig bei

Milcheiweiß-

unverträglichkeit

Nutrison Soya Pack

(SK)

Nutrison Soya MF Pack

(SK)

----Fresubin Soya

fibre (SK)---- ----

----

MCT-reich bei

Fettverwertungsstörung

en(Normale SK hat ca. 50%

MCT und reicht)

Nutrison MCT (SK)

(60% MCT)

Biosorbin MCT Pulver

(74% MCT) (SK)

Isosource MCT Pulver

Himbeer, Vanille

(SK/TN)

(50 % MCT wie normale

SK))

---- ----Nutricomp MCT

1,3 kcal/ml

----

Fettfrei (voll

resorbierbar), BS-frei

Fortimel Jucy 1,5 kcal/ml

(TN)

Resource / Clinutren

Fruit

1,25 kcal/ml (TN)

Providextra 1,5

kcal/ml Drink (TN)

Enlive Plus 1,5

kcal/ml (TN)----

----

Eiweißreduziert bei

Nieren-insuffizienz

Renilon Plv. (SK)

Renilon 4,0 2 kcal/ml

(TN)

----Survimed renal

(SK/TN)

Suplena Plv.

(SK/TN)----

----

Eiweißreich, K+- u.

phosphatarm für

Dialyse-Pat.

Nutrison concentrated

2 kcal/ml (SK)

Renilon 7,5 2 kcal/ml

(TN)

Für Dialyse-Patienten

geeignet: Resource 2,0

kcal/ml Faser (TN)

----Nepro Abbott

Plv. (SK/TN)----

Fa. Renacare

Renergy (SK/TN)

Fettreich, hoch-kalorisch

als Zusatz

Scandishake 5 kcal/100

g

Resource Energy Shake

1,7 kcal/ml (TN)

Calshake (TN) 5

kcal/100 g---- ----

----


Ernährung


Enterale Ernährung im Überblick –

Sondenkost und Trinknahrung


NutritionFresenius Kabi Abbott Braun Renacare

S

P

E

Z

I

A

L

P

R

O

D

U

K

T

E

Soja-haltig bei

Milcheiweiß-

unverträglichkeit

Nutrison Soya Pack

(SK)

Nutrison Soya MF Pack

(SK)

----Fresubin Soya

fibre (SK)---- ----

----

MCT-reich bei

Fettverwertungsstörung

en(Normale SK hat ca. 50%

MCT und reicht)

Nutrison MCT (SK)

(60% MCT)

Biosorbin MCT Pulver

(74% MCT) (SK)

Isosource MCT Pulver

Himbeer, Vanille

(SK/TN)

(50 % MCT wie normale

SK))

---- ----Nutricomp MCT

1,3 kcal/ml

----

(BS – Ballaststoff, BS-haltig: “Faser”, “Multifibre”, “Fibre”, “Plus“; lösliche BS: “Benefibre”, “Balance”; L.EN – Low Energy; MF – Multifibre;

SK – Sondenkost; TN – Trinknahrung; ohne Kalorienangabe – 1 kcal/ml;


Ernährung





- Onkologie

- Intensivmedizin


5. Sportler

6. Säuglinge

7. Adipositas

8. Diätprodukte


Ernährung


Malnutrition und Tumor

Ösophagus-CA

Pankreas- und Pankreaskopf-CA

Nieren- und Nierenzell-CA

Magen-CA

Darm-Tumore

Mamma-CA


Ernährung


Ernährungs-

screening:


Ernährung


Keine perorale Ernährung mehr möglich:

Enterale Zufuhr von Sondenkost über Ernährungssonden

Parenterale Zufuhr von Infusionslösungen über peripher- oder zentralvenöse Zugänge

Möglichst enterale Zufuhr, zumindest

minimale Zufuhrrate (Mucosabarriere)


Ernährung


Wer benötigt eine Ernährung

über die Sonde?

Neurologische Schluckstörungen, z.B. nach einem Schlaganfall

Schluckstörungen durch Bestrahlungstherapie bei Kopf-Hals-Tumoren

Appetitlosigkeit, Geschmacks- oder Geruchsstörungen nach Chemotherapie

u.a.


Ernährung


Indikation

GIT ist ausreichend funktionsfähig

Bewusstseinsstörung (Koma)

Dünndarmteilresektions bei ausreich. Resorpt.

Entz. Darmerkr. ohne erforderl. Darmruhigstellung

Neurogene Schluckstörungen

Chronische Pankreatitis (z.T. auch akute)

Operative Eingriffe oder Stenosen im Bereich des Oropharynx oder Ösophagus

Prä-OP bei Wahleingriffen oder Malnutrition

Traumapatienten (Verbrennungen, Schädel-Hirn-Trauma)

Tumorkachexie, u.a.

83

ErnährungssondenErnährungstherapie

Je größer der Innendurchmesser, bzw.

die Austrittsöffnung und je kürzer die Sonde,

desto weniger Komplikationen!

• Nasogastralsonde

• Nasoduodenalsonde

• Nasojejunalsonde

• PEG- Sonde

• PEJ- Sonde

• Jet- PEG

• FKJ (Feinnadelkatheter-

jejunostomie)


Ernährung


Zusammensetzung der Sondenkost

Wird festgelegt durch die

Verordnung über diätetische Lebensmittel

für besondere medizinische Zwecke


Ernährung


Auswahl der richtigen Sondenkost

• nach Art und Menge:

> 90 %: Standardkost mit Ballast-

stoffen aufgrund normaler Verdauungs-

leistung (Schluckstörungen, Diab. mell.)

normokalorisch (1 kcal/ml)

< 10 %: Spezialnahrung


Ernährung



Ausgewogene Zusammensetzung:


vollbilanziert

50 % KH (Maltodextrin)

35 % Fett (Sonnenblumen- und Rapsöl)

15 % Eiweiß (leicht verdauliches Milch-

protein)


Ernährung



In 1,5 – 2 l ist der komplette Tagesbedarf an

Zusatzstoffen enthalten


vollbilanziert

Ohne Aromen


Ernährung


Vorteile EE

- Natürliche physiolog. Nährstoffzufuhr

- Einfache Durchführung

- Risikoarme Zufuhr

- Komplette Ernährung mit allen Vitaminen,

Mineralstoffen und Spurneelementen

- Geringe Überwachungsintensität

- Geringe Kosten


Ernährung


Ursachen für Komplikationen bei EE

- Hohe Osmolarität (280 – 350 mosmol/l)

- Kontaminierte Nahrung

- Ungenügendes Einschleichen

- Zu schnelle Zufuhr

- Zu kalte SK

- Antibiotikatherapie

- Andere Arzneimittel (z.B. Zytostatika)

- Strahlentherapie


Ernährung


Port- System:

Quelle: PflegeWikipedia

Ernährung - apothekerkammer.dei... · ® Sana Klinikum Offenbach | C. Fuchs | 16.März 2017...

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