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Ernährung für Menschen mit Schluckstörungen und Pflegebedarf Therapeutische Sicht Cornelia Schneider 22.5.2017 Therapeutische Sicht

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Ernährung für Menschen mit

Schluckstörungen und Pflegebedarf

Therapeutische Sicht

Cornelia Schneider

22.5.2017

Therapeutische Sicht

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SICHER, LECKER UND GESUND?

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Es war einmal…

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Inhalt

Normales, sicheres Schlucken

Schluckstörungen

Therapeutische Massnahmen

Wo sind die Grenzen?

Fallbeispiele

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Wann beginnt das Schlucken beim Essen?

Sehen, Riechen, leckere Speisen und Getränke, nette Gesellschaft erhöhen die Schluckmotivation und persönliche Zufriedenheit.

Wie wirken sich diese Faktoren auf den Schluckvorgang aus?

Präorale Phase

Haltung, Bewegung, Wahrnehmung, psychosoziale Umgebungsfaktoren

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Normaler, sicherer Schluckvorgang

Befördert Nahrung und Speichel/Sekret aus der Mundhöhle in den Magen und schützt dabei die Luftwege.

Wird zuerst willentlich vorbereitet und dann reflektorischweitergeführt.

Der Schluckreflex ist bereits vor der Geburt ausgebildet.

Wird ausgelöst, wenn der Zungengrund, die Gaumenbögen und die Rachenhinterwand durch Speichel oder Nahrung berührt wird.

Gleichzeitig wird die Atemröhre verschlossen und somit gelangt keine Nahrung hinein.

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Nahrungs- und Atemwege

zuerst gemeinsam und dann überkreuz

Blau Luftweg

Rot Nahrungsweg

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Schlucken Erwachsener

Atmen Erwachsener

Schlucken und Atmen Säugling

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Schluckphasen willentlich und reflektorisch

Mund aufnehmen, betasten, schmecken, zerkleinern

Mund formen und transportieren zum Zungengrund

Rachen Schluckreflex/Kehlkopf zu Schutz der AtemwegeTransport in Speiseröhre

Speiseröhre Transport in den Magen

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Schluckreflex

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Wir schlucken im Schnitt 1500 mal pro Tag

Beteiligt sind 50 Muskelpaare

Speichel im Wachzustand ausserhalb Mahlzeiten 1 mal pro Min.

Bonbon lutschen alle 20 Sek.

Kleine Mahlzeit 32 mal in 6 Min.

Tiefschlaf selten

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Rolle des Speichels ist vielfältig

Produktion pro Tag 500 ml–1,5 lSteuerung über vegetatives Nervensystem (Parasympathicus, Sympathicus)

2 Konsistenzen: flüssig und schleimig

Befeuchtung der Mundhöhle Abwehr pathogener Erreger (Viren, Bakterien und Pilze) usw.

Veränderung der Speisekonsistenz für das Schlucken Vorverdauung von Kohlenhydraten Pufferung von Nahrungsmittelsäuren usw.

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Schlucken im Alter verändert/erschwert

Zahnverlust/Andere Kieferstellung

Zunge/Gaumen reagieren weniger/später

Beweglichkeit eingeschränkt

Bewegungen werden langsamer

Kraftverlust/Zunge

Weniger/anderer Speichel auch durch Medikamente

weniger Riechen und Schmecken

Nervenleitgeschwindigkeit sensorisch und motorisch sinkt

Neuronale Steuerung verändert

Gewebeverhärtungen und -verdickungen

Gewebeelastizität sinkt

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Schlucken im Alter

Nicht eindeutig was alters- und was krankheitsbedingt ist, da über 70 Jahren Erkrankungen zunehmen.

Derzeitiger Wissensstand:

Schluckprozess intakt, die Abläufe sind anders aufeinander abgestimmt (anderes Schluckmuster). Lange Zeit kompensierbar.

Beispiele:

Verändertes Kauverhalten

Der gekaute Bissen wird weiter hinten platziert

Der Bissen muss grösser sein, um den Schluckreflex auszulösen

Der Schluckreflex wird später ausgelöst (Nahrung schon auf dem Weg Richtung Rachen bevor ausgelöst)

Der Bissen wird in mehreren Etappen geschluckt

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Kombination von alters- und krankheitsbedingten Schluckstörungen

Verändertes Schluckmuster altersbedingt

+ Strukturelle Erkrankung (Entzündung, Tumore)

+ Im Funktionsablauf Schluckprozess zentral erkrankt (Halbseitenlähmung)

+ Neurokognitive Dysphagien

+ Psychogen (Ess- und Trinkzwang)

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Schluckstörungen bei veränderter Neurokognition

«Was soll ich mit den Gegenständen anfangen die vor mir

liegen?»

«Ich esse langsam, bin schnell satt und schlafe beim Essen

ein.»

«Ich habe keinen Appetit.»

«Ich behalte den Bissen gerne lange im Mund.»

«Ich habe heute schon gegessen.»

«Ich habe heute noch gar nichts zu essen bekommen.»

«Ich habe keine Kraft zum Kauen/Aufrechtsitzen.»

«Ich brauche jemand/niemand der mir das Essen eingibt.»

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Fazit

Die Ursache einer Schluckstörung enthält verschiedene Faktoren

Jede Schluckstörung ist anders

Jede Schluckstörung braucht individuelle Unterstützung

Jede Schluckstörung braucht individuelle Ernährung

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Folgen von Schluckstörungen

Nasensekret/Speichel/ Nahrung in Luftwege

Lungen-

entzündung

Mangelernährung

Kraft

Antrieb

Kognition

Immunabwehr

Wundheilung

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Hinweise auf Eindringen von Nahrung und Flüssigkeit (von oben/von unten (Reflux)

Unmittelbar

Räuspern

Husten

Atemnot

Veränderung der Stimmqualität

Keine!

Verzögert

Fieber

Kein Appetit

Ungewollter Gewichtsverlust

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Therapeutische Untersuchung einer Schluckstörung

Schlucken

Anamnese Befragung

Beobachtung in Ruhe

Reflektorische Willkürliche Bewegung

Berührungs-empfindung

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Therapeutische Untersuchung einer Schluckstörung

Anamnese Erkrankungen, Hauptsymptome

Befragung Person, Pflegepersonal, Angehörige

Beobachtung in Ruhe Hals, Lippen, Kiefer, Zunge,

Gaumensegel

Reflektorische Bewegungen Würgreflex, Mundöffnungsreflex,

Schluckreflex, Beissreflex

Willkürbewegung Lippen, Kiefer, Zunge, Gaumensegel,

Kehlkopf, Husten

Berührungsempfindung Lippen, Mundinnenraum

Beobachtung während des Schluckens Flüssigkeiten, breiige und feste Nahrung

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Therapeutische Schluckversuche

Werkzeuge

Kleiner Löffel

Etwas kaltes Wasser

Durchführung

In wachem Zustand!

Aufrechtes Sitzen!

Palpation/Lockerung des faciooralen Muskeltonus

Willkürliches Atemanhalten möglich?

Husten möglich?

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Behandlungsmöglichkeiten

Schlucken wieder ermöglichen setzt Kognition und selbstständiges Funktion wiederherstellen/ Üben voraus

Verbessern

Schlucken erhalten setzt regelmässig abrufbare

Kompensationen/leichter/sicherer kognitive und motorische

Fähigkeiten voraus

Schlucken ermöglichen Anpassungen im Aussen vornehmen

Anforderungen verringern

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Im Alltag Beim Essen

Mund/Zunge/Kopf bewegen

Sprechen/Singen/Pfeifen

Bewegung allgemein

keine unnötigen

längerdauernden Positionen/

Haltungen

Aufrecht sitzen

Kopf beim Schlucken nicht nach

hinten halten

Räuspern, husten

Mehrmals

schlucken/nachschlucken

Warten bis Mund leer/langsam

essen

Beim Trinken absetzen

Kleine Portionen

Keine Ablenkung

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Anforderungen verringern/Unterstützung von aussen

Ressourcen?

Wachzustand

Aufrechtes Sitzen

Kopf leicht nach vorne

Spannungszustand Muskulatur

Kostform

Haltung der unterstützenden Person zum Essen

Zeit Ambiance

Wissen Zeitpunkt

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Kostform

Konsistenz verändern: Flüssigkeiten verdickengleiche Beschaffenheitweich und geschmeidig

Geschmack verändern: Getränk leicht fruchtig/süssmit Geruch vorbereiten

Temperatur verändern: Unterscheidbar von Körper-eigenwärme/Umgebung

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Sicher Selbständig

Gut bis fein Gesund

Anforderungen an Kostformen

Nicht zu gross

Nicht zu hart

Nicht zu trocken

Nicht zu flüssig

Appetitlich

schmackhaft

Hohe

Energiedichte

Hohe

Nährstoffdichte

Ausreichend

verfügbar

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Beteiligte Bereiche

Arztdienst

Med. Therapien

Pflege

Aktivierungstherapie

Menübestellung

Verpflegung

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Mitbeteiligte Themenfelder

Demenz Palliation Ethik Sturzprävention

Hygiene Schmerz Deeskalation Angehörige

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Unterstützung für

individuelle

LEBENSQUALITÄT

Bestmögliche

SELBSTSTÄNDIGKEIT

Grundsatz der medizinischen Therapien

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Fallbeispiel Schluckstörung und Mangelernährung

Zunehmend schmerzhafte Schluck-

Beschwerden

Übelkeit und Erbrechen beim Essen und

Trinken

Delir (akute Verwirrtheit)

Schilddrüsenoperation vor 40 Jahren

Heiserkeit nach einseitiger Rekurrensparese

(Lähmung Stimmlippe)

Sturzereignisse

Frau N. 91 Jahre

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Interdisziplinäres Vorgehen

Arzt

Stellt Schluckstörung und

Mangelernährung durch

MNS fest

Verordnet

Schluckabklärung

Med. Therapien

Schluckabklärung

Infos an Arzt und Pflege

Pflege

Erstellt Leistungsplanung

Ernährung

Dokumentation der Ernährung und

Schluckbeschwerden

Menübestellung

Fragt nach Vorlieben bei Frau N.

und Angehörigen

püriert wird abgelehnt

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Ergebnis

Frau N. ist wach, sitzt am Bettrand und ist mit einem Schluck-versuch einverstanden

Durchführung mit kleinem Löffel und einem kleinen Glas sicher möglich

Mörsern der Tabletten, auflösen und selbstständiges Trinken in kleinen Schlucken im eigenen Tempo aus einem kleinen Glas sicher möglich

Selbstständiges Löffeln von Suppe im Sitzen am Bettrand sicher möglich

Selbstständiges Essen von Eieromelett und weichem Gemüse sicher möglich

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Herausforderungen

Was können die Betroffenen sicher essen?

Was essen die Menschen gerne?

Kein Appetit?

Was sollen sie essen?

Wieviel sollen sie essen?

Wer braucht und möchte therapeutische Unterstützung?

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Lebensqualität bedeutet selbstständigund wie gewohnt gut zu essen und zu trinken

Dysphagie vor allem bei Flüssigkeiten

Parkinson und Demenz

Hustenreflex vorhanden

Sollte Flüssigkeiten verdicken und weiche

Kost essen

Lehnt Therapie ab

Nimmt Verschlucken und Aspiration in Kauf

(Angehörige informiert und einverstanden)

Herr A. 81 Jahre

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Lebensqualität bedeutet appetitliche Kostzu essen

Frau M. 74 Jahre

Dysphagie vor allem bei Flüssigkeiten

Schizophrenie und Demenz

Allgemeine Schwäche

Massive Kontrakturen an beiden Händen

Hat immer Appetit

Lehnt passierte Kost aus ästhetischen

Gründen ab

Nimmt gerne Pürform, wird eingegeben

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Autonomie bedeutet mit dem Essen aufzuhören

Herr S. 91 Jahre

Dysphagie

Stimmlippenkarzinom und Demenz

Ungewollter Gewichtsverlust in den

letzten 6 Monaten

Isst seit einiger Zeit am liebsten Suppe

Appetitlosigkeit

Nimmt nichts mehr zu sich

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Lebensqualität bedeutet wieder mit dem Essen zu beginnen

Herr R. 75 Jahre

Dysphagie

PEG-Sonde (künstliche Ernährung)

Schädel-Hirntrauma

Epilepsie

Äussert nach einem Jahr (!) künstlicher

Ernährung den Wunsch, etwas zu essen

und kann dies auch wieder tun ohne sich

zu verschlucken

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Literatur

Schluckstörungen. Bartolome Schröter-Morasch. Elsevier Urban &Fischer Verlag 2006

Smoothfood. Biedermann Furer-Fawer Thill. Lambertusverlag 2010

Dysphagie. Prosiegel Weber. Springerverlag 2013

Ernährung bei Pflegebedürftigkeit und Demenz.Vilgis Lendner Caviezel. Springerverlag 2015