Eröffnungsvortrag: Prozessorientierte Wirtschaftsdidaktik ... · Maketo stock PULL Make Deliver...

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Eröffnungsvortrag: Prozessorientierte Wirtschaftsdidaktik und ERP-Einsatz Prof. Dr. Karl Wilbers Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung Universität Erlangen-Nürnberg

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Eröffnungsvortrag:Prozessorientierte

Wirtschaftsdidaktik und ERP-Einsatz

Prof. Dr. Karl WilbersLehrstuhl für Wirtschaftspädagogik

und PersonalentwicklungUniversität Erlangen-Nürnberg

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Olymp der FreaksERPSAP

EPK

Navision

MBSUA LEU

UCC

ISB

ERP4SCHOOLMMBBS

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Ausblick: Welches ERP-System für die Schule?Wie an der Schule implementieren?

Fragen

Unterrichtsplanung: Wie plane ich?

ERP & Prozess: Didaktisch bedeutsam?

ERP, SAP, EPK, MS-Nav …: Was ist das?

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Ausblick: ERP-Systeme an der Schule einführen

Aufbau des Eröffnungsvortrages

Didaktische Planung bei ERP-Systemen

Didaktische Relevanz von Prozessenund ERP-Systemen

Fachwissenschaftliche Grundlagen

Fachwissenschaftliche Grundlagen

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Prozessbegriffnach Hammer & Chamy (1994)

Gaitanides (2009)

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Prozesse:Beispiel Siemens-Prozess-Haus

Management-Prozesse

Geschäfts-Prozesse

Support-Prozesse

Customer Relationsship Management (CRM)

Supply Chain Management (SCM)

Produkt Lifecycle Management (CRM)

Feldmayr & Seidenschwarz (2005)

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1 Level 0

Level 1

Level 2

Level 3

Level 4 bis n

Fertigungs-steuerung

& Disposition

Fertigungs-versorgung

Fertigung& Prüfung

UE / FE verpacken

UE / FEbereitstellen

Freigabe des Produktes an Deliver

Management Business Support

PLM SCM CRM

Plan Source Make Deliver Return Enable

Make tostock

Make to order

Engeneer toorder

Enablemake

Make to stockPUSH

Make to stockPULL

Make

Deliver

PlanMake

Fertigungsbedarfermittelt

Fertigungsplan und M&C-Rahmen

verabschiedet

Bedarfs- &Mengen-planung

Bedarfs- & Mengenplanungdurchgeführt

Auftrags-erfassung &

-durchführung

Produktions-aufträge

freigegeben

Fertigungs-versorgung

Prozessgruppengenerische Standardprozesse

Basisprozessegenerische Standardprozesse

Prozesskategorien,-modelle, -variantengenerische Standardprozesse

Prozesskettengenerische Standardprozesse

ProzessketteGeschäftsspezifische StandardprozesseS

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Methoden der Prozessmodellierung1

Bodendorf (2007)

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Beispiel: EPK-Prozessmodellierung1

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Rollen im Prozessmanagement

Ergänzt nach Gaitanides (2009), Bodendorf (2007)

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Viele Prozesse sind funktionsübergreifend

Laudon, Laudon & Schoder (2006, S. 97)

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Traditionelle Ansicht von Anwendungssystemen

■ Unterstützung einzelner Funktionen■ Seperatiert■ Kaum Einbindung Lieferanten und Kunden

Laudon, Laudon & Schoder (2006, S. 99)

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ERP-Systeme

■ Unterstützung der wichtigsten Geschäftsprozesse■ Integral■ Auflösung der Unternehmensgrenzen Laudon, Laudon & Schoder (2006, S. 99)

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Beispiele für ERP-Systeme

■ SAP R3, MySAP

■ Microsoft Dynamics NAV, Navision■ Sage

■ Infor■ Lexware■ …

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Didaktische Relevanz

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Was sagt die Wissenschaft?Betriebswirtschaftliche Ansätze

■ Vorläufer & Wegbereiter (Schmalenbach, Rieger, Nicklisch u.a.)

■ Faktoranalytisch (Gutenberg)■ Entscheidungstheoretisch (Heinen)■ Systemorientiert (Ulrich u.a.)■ Situativ (Lorsch, Lawrence, Thompson u.a.)■ Ökologisch (Hopfenbeck u.a.)■ Verhaltenswissenschaftlich■ Institutionenorientiert (Coase, North u.a.)■ Ressourcenorientiert (Pfeffer, Prahalad, Hamel u.a.)■ Prozessorientiert (Gaitanides u.a.)

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2007

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Informationstechnik (IT) und Didaktik2

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ERP ist didaktisch relevant, aber auch für alle Schulformen?2

Didaktische Planung

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Elemente einer prozessorientierten Lernsituation3

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Deklaratives und prozedurales Wissen

Anderson u.a. (2001)

3

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Die Taxonomie gilt für deklaratives und prozedurales IT-Wissen

Anderson u.a. (2001)

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Notwendige Erweiterung des Denkens in Prozessen

Unternehmens-verfassung

Vision, Missionund Ziele

Unternehmens-kultur

Strategien

Normatives Management

Strategisches Management

Soft-ware

Daten

IT-Infra-struktur

Umwelt

(ökon.,ökol.,sozial)

Anwendungs-systeme

Strukturen(Aufbau & Prozesse)

Operatives ManagementUmweltbetrachtung

Strategische Bedeutung

Normativer Horizont

IT-Unter-stützung

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Planungsraster für prozessorientierten Unterricht (in Lernfeldern)

Lernsituation Prozesse Erweiterungen■ Normativer

Horizont

■ Umweltbetrachtung

■ Strategische Bedeutung

■ IT-Unterstützung

Übergreifende Kompetenzen

■ LeKo

■ MeKo

… … … …

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Gefahren der Prozessorientierung und des ERP-Einsatzes (I)

■ Mangelhafte Transparenz für den Lerner

■ Mangelhafter systemischer Charakter des Lernens

■ Intentionale Engführung der Lehr-/Lernprozesse

– Zu niedrige taxonomische Qualität (‚Klick-Schulung‘)

– Normative Aspekte kaufmännischen Handelns kommen zu kurz

– Ökologisch-soziale Aspekte kaufmännischen Handels kommen zu kurz

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Gefahren der Prozessorientierung und des ERP-Einsatzes (II)

■ Unzureichende Reflexion des Modellrahmens

– Unzureichende Reflexion impliziter Annahmen, z.B. Dispositionsparameter

– Zementierung generischer Prozesse

■ Unvollständige Lernsituationen

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Gefahren der Prozessorientierung und des ERP-Einsatzes (III)

■ ‚Routine‘ statt Prozesse– Mangelhafte Verknüpfung Prozesse mit

Wissensmanagement– Mangelhafte Verknüpfung mit

Entscheidungsspielräumen u. Empowerment

– Mangelhafte Thematisierung überfachlicher Kompetenzen

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Gefahren der Prozessorientierung und des ERP-Einsatzes (IV)

■ ‚Mangelhaft ausjustierte Rollen im Prozessmanagement (vor allen in Nicht-IT-Berufen)

– Moderate Perspektive Prozessowner und –manager

– Ausdehnung der Prozessnutzerperspektive

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Integration von ERP-Systemen in den Unterricht

KomplexerEinsatz,z.B. in

Lernfirmen

Einsatzim fall- oder

projekt-orientiertenUnterricht

EinfachesStep-by-Step

SequentiellerEinsatz

von ERP

IllustrativerEinsatz

Aufgabengeringer

Komplexität

ERP-Systemeim Unterricht

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Einsatz von ERP:Illustrativ

■ Einfache Realisation– Passt gut in traditionellen

Unterricht– Verschiedene Medien,

Aktions- und Sozialformen– Technisch einfach

realisiert– Verschiedene

Aufgabenformen

■ Didaktisch– Bleibt symbolisch– Kontextfrei– Einsatz als Erinnerer und

Verbinder

Quelle: Müller u.a. – Kompetenz Industrie. Europa Lehrmittel

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Sequentieller Einsatz von ERP

■ Atomistisch■ Hohe Bedeutung der Bedienerschulung (Gefahr der ‚Knopf-Drück-Didaktik‘)■ ERP-Anfangsunterricht■ Hohe Fremdsteuerung (straffe Führung) notwendig (durch Lehrkraft oder Lernmaterial)■ Schwierig bei heterogenen Lernern■ Gute Passung zu Raumkonzepten an Schulen■ Arbeitsteilig machbar (z.B. Kfm. – IT-Experte)

Vermittlung derrelevantenKonzepte

(Klassenraum)

Aufgaben, Geschäftsvorfälle,

Belege(geringe

Komplexität)

Step-by-step-Vorgehen

Verbuchenbzw. Üben

Nachbereitung

Klassenraum EDV-Raum oder zuhause

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Beispiel: LS-Handreichung„Verkaufsprozesse“

■ Arbeitsmaterial für Schüler■ Auszug aus einer größeren

Fallaufgabe■ ‚Praktische Trigger‘

(Telefonnotiz, E-Mail, Beleg, …)■ Relativ kleinschrittes Vorgehen■ Integrierte kaufmännische

Reflexionsübungen (z.B. Gründe für unbefriedigende Gewinnsituation)

■ Bedienhinweise zu Nav

Quelle: LS-Handreichung H–08/02, 2008

3

Ausblick:ERP-Systeme an der Schule

einführen

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ERP-Einsatz an beruflichen Schulen: Navision

■ Produkt– Seit 2007: Microsoft Dynamics NAV– Teil der Microsoft Dynamics Produktreihe

■ Unterstützung– Zentrale Distribution– Lokale Installation oder Server in Schule– Lizenzkostenfrei für Schulen– Demo-Mandat Cronus AG– Handreichungen & Distribution durch

Landesinstitute (ISB, LEU/LS)– Keine kostenlose Schulung durch MS– Lehrbücher, Arbeitshefte, Begleitmaterial

der Verlage: Modellunternehmen, Aufgaben, z. T. Demosoftware (z.B. Speth u.a., Budde u.a.)

4

Siehe Vortrag „ ERP-Entwicklungen I“

(StD Häuber, LEU)

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ERP-Einsatz an beruflichen Schulen: SAP

■ Produkt– Im Einsatz an Schulen: SAP R/3– Heute mySAP-Reihe

■ Unterstützung– Deutschland: Anschluss an UCC

notwendig (= kein Server in Schule)– Keine Handreichungen &

Distribution durch Landesinstitute– Fallstudien und IDES-

Modellunternehmen durch SAP– Kostenlose Schulung durch SAP– Kaum Material in Lehrbücher,

Arbeitshefte, Begleitmaterial der Verlage

4

Siehe Vortrag „ ERP-Entwicklungen II“

(StD Scholz, OSZ Berlin)

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Kriterien für die Auswahl eines Systems4

ERPSiehe Vortrag „ ERP-Systeme“

(StR Pongratz, Uni Nürnberg)

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Pongratz (2009)

3

Siehe Vortrag „ ERP-Systeme“

(StR Pongratz, Uni Nürnberg)

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Ausblick: ERP-Systeme an der Schule einführen

Aufbau des Eröffnungsvortrages

Didaktische Planung bei ERP-Systemen

Didaktische Relevanz von Prozessenund ERP-Systemen

Fachwissenschaftliche Grundlagen