Erste Krankenkasse wird Start-up-Investor · Abb.: MPM Capital Interview |transkript sprach mit...

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Life Sciences-Magazin I 22. Jahrgang 10/2016 ISSN 1435-5272 | A 49017 Übernahme I: Bayer kauft Monsanto für 59 Mrd. Euro und wird so zum größten Agrochemieanbieter der Welt LABORWELT: Selbstlernende Computerpro- gramme revolutionieren die Diagnostik seltener Erkrankungen Übernahme II: Novozymes kauft die auf mikro- bielle Screenings und Bioassays spezialisierte Organobalance GmbH Interview CEO Sebastian Meier-Ewert über die 40-Mio.-Euro- Startfinanzierung der iOmx Thera- peutics AG Erste Krankenkasse wird Start-up-Investor Barmer & Earlybird LESEPROBE

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Life Sciences-Magazin I 22. Jahrgang 10/2016IS

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Übernahme I: Bayer kauft Monsanto für 59 Mrd. Euro und wird so zum größten Agrochemieanbieter der Welt

LABORWELT:Selbstlernende Computerpro-gramme revolutionieren die Diagnostik seltener Erkrankungen

Übernahme II: Novozymes kauft die auf mikro-bielle Screenings und Bioassays spezialisierte Organobalance GmbH

InterviewCEO Sebastian Meier-Ewert über die 40-Mio.-Euro- Startfi nanzierung der iOmx Thera -peutics AG

Erste Krankenkasse wird Start-up-Investor

InterviewCEO Sebastian Meier-Ewert über die 40-Mio.-Euro- Startfi nanzierung der iOmx Thera -peutics AG

Barmer & Earlybird

LESEPROBE

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Itranskript I Nr. 10 I 22. Jahrgang 2016

Intro

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Editorial

› Die größte Übernahme, die jemals ein deutsches Un-ternehmen stemmte: Bayer kauft Monsanto für 59 Mil-

liarden Euro. Ausgerechnet Monsanto, das rote Tuch aller Gentechnik-Gegner weltweit. Die Aufregung ist groß: Wäh-rend ich diese Zeilen tippe, beschäftigt sich sogar der Deut-sche Bundestag in einer aktuellen Stunde mit dem Thema. Auf Verlangen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen natür-lich. Ohne unserem Bericht auf Seite 12 vorgreifen zu wol-len, sei schon einmal verraten, dass die strategischen und wirtschaftlichen Annahmen hinter dem Megadeal durchaus kontrovers gesehen werden können. Ein Punkt ist auf jeden Fall herauszustreichen: Der 1863 gegründete Bayer-Konzern geht ein großes unternehmerisches Wagnis ein, indem er den 1901 gegründeten US-Konzern mit seinen 22.500 Mit-arbeitern übernimmt. Er beweist damit etwas, was landläu� g vielen Akteuren im „alten Europa“ abgesprochen wird: unter-

nehmerisches Wollen. Die Leverkusener werden damit die Nr. 1 auf dem Weltmarkt der Agrarchemie. Für diese Traute ein klares „Chapeau!“

› Noch ein Blick auf das „alte Europa“. Im Sommer wurde der diesjährige Globale Innova-tionsindex veröffentlicht, der abbildet, wie es um den Er� ndergeist in 128 Ländern der

Welt bestellt ist – Rahmenbedingungen und Förderungen inklusive. Die Rangliste der Inno-vationsfähigkeit wird von der französischen Business School INSEAD, der Cornell University und der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) der Vereinten Nationen erarbeitet. Und siehe da, die DACH-Region schlägt sich mehr als wacker: Auf Platz 1 steht zum sechsten Mal in Folge die Schweiz, die damit als innovativste Volkswirtschaft der Welt gilt. Deutschland hat sich von Platz 12 auf Platz 10 vorgearbeitet, Österreich belegt in diesem Jahr Rang 20.

› In eigener Sache ist eine Veränderung in der |transkript-Redaktion zu vermelden. Wirt-schaftsredakteur Dr. Bernd Kaltwaßer hat sich nach gut sechs Jahren in Berlin in Rich-

tung Hessen verabschiedet und wird künftig bei Evonik Industries das Thema Life Sciences in den konzerneigenen Publikationen betreuen. Seit einigen Monaten schon an Bord und ab sofort neuer Chefredakteur von |transkript ist Sascha Karberg – aufmerksame Leser haben seinen Namen unter den Beiträgen längst entdeckt. Mit ihm verstärkt ein renommierter Life-

Sciences-Journalist die Redaktion. Karberg, Jahrgang 1969, studierte Biologie und Wissenschaftsjournalismus an der FU Berlin und wurde danach freier Autor. Ob SÜDDEUTSCHE, FAZ oder HANDELSBLATT, BILD DER WISSENSCHAFT, GEO oder ... Die Liste ist zu lang für diese Seite. Nur ein paar Highlights: Für das Buch „Biohacking – Gentechnik aus der Garage“ und den 60minüti-gen Dokumentar� lm „Die Gen-Köche“ wurde Karberg mit dem Hofschneider-Recherchepreis ausgezeichnet. Der Artikel „Das Schweigen der Gene“ brachte ihm den Heureka-Preis für Wis-senschaftsjournalismus ein. Es folgte der Publizistikpreis der GlaxoSmithKline-Stiftung für „Ein Schalter für die Gene“ und der Matheon-Medienpreis für „Schwärmen für das Optimum“. Vor einigen Jahren schließlich war Karberg als Knight Science Journalism Fellow, FAZIT- und Robert-Bosch-Stipendiat am Massachusetts Institute of Technology. Lustigerweise waren

Sascha Karberg und ich schon einmal Kollegen: 1989/90 waren er Praktikant und ich Nach-richtenredakteur bei der längst verblichenen Fachzeitschrift BIOENGINEERING.

› Zum Schluss noch ein Hinweis zum vorliegenden Heft. Aus drucktechnischen Gründen sind einige |transkript-Rubriken diesmal in das Spezial gewandert. Den „Gründergeist“

� nden Sie, liebe Leser, diesmal auf Seite XVI, den „Studienticker“ auf Seite XVIII.

Andreas Mietzsch Herausgeber

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Sascha KarbergChefredakteur

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Wirtschaft

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I 4 Itranskript I Nr. 10 I 22. Jahrgang 2016

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Kasse als InvestorTiTel

Forscher, Biotech- und Medizintechnik-firmen mühen sich, neue Medikamente, Diagnostika oder Medizinprodukte zu entwickeln, investieren Geld und gehen hohe Risiken ein. Die Versicherer und Leistungserbringer im deutschen Ge-sundheitswesen können nur den Daumen heben oder senken über die neuen Produkte, die sie anwenden sollen. Denn obwohl die Krankenkassen wohl am bes-ten wissen, was sie brauchen, verbietet das deutsche Sozialrecht es ihnen, in den Innovationsprozess zu investieren und die Entwicklung der dringend benötigten Pro-dukte selbst anzustoßen, die sie für eine bessere und kostengünstigere Patienten-versorgung bräuchten. Doch jetzt hat ein VC-Fonds einen Weg zur Kooperation mit einer Krankenkasse gefunden.

Inhaltsverzeichnis

Bundesregierung lobt sich für Bioökonomie-fortschritt / Lohnhersteller Rentschler ver-doppelt Produktionskapazität / Regierung will Schaden durch Arzneimittelnebenwirkungen eindämmen / Wilex und Ascenion vereinbaren Option auf MDC-Antikörper / Inhibitor hemmt zelltoxische Aggregation des Diabetes-Hormons Amylin . . . . . . . 6

Wirtschaft

Größter Agrardeal aller Zeiten: Bayer schluckt Monsanto . . . . . . . . . . . . 12

Berliner Organobalance wird Teil von Novozymes. . . . . . . . . . . . . . . . 14

Curetis kauft Antibiotikarestistenz- Know-how von Siemens; Rodos Biotarget peilt Crowd-Funding-Schwelle an; Profitable Adienne AG plant Börsengang in der Schweiz . . . . . . . . . . . . . . 17

Börsengänge: Crispr Therapeutics und AC Immune streben an die Nasdaq . . . 18

Brain, Analyticon und Roquette schließen Süßstoff-Allianz . . . . . . . . . . . . . 21

Immunonkologie: Novartis schließt CAR-T-Einheit . . . . . . . . . . . . . . 22

Patentkommentar; Biontech wird Partner von Genentech; Patentstreit: Qiagen kämpft gegen Illumina . . . . . . . . . . . . . . 24

Börse aktuell . . . . . . . . . . . . . 25–27

Frisches Kapital für Rigontec; Blue Economy Forum beleuchtet Chancen bei der Verbes-serung der Meeresproduktivität; Zinsser wird übernommen . . . . . . . . . . . . 28

Grants4Apps-Bewerber präsentieren Technologien; Management-Buy-out bei Polytech Health & Aesthetics GmbH; Qualcomm findet neue Partner; Audibene gewinnt Preis; Blutstrom als Energiequelle 29

AOK Nordost spannt digitales Datennetz mit Unternehmenspartnern; Straumann übernimmt Implantatehersteller Equinox; Ottobock plant Orthopädiezentrum in Ruanda; SHL Telemedicine verschlankt Unterneh-mensaktivitäten. . . . . . . . . . . . . . 30

Mixer: |transkript persönlich, Kapital-O-Meter . . . . . . . . . . . . . 32

Wissenschaft

Dualer Wirkstoff schaltet HIV-MRSA-Koinfek-tionen aus; Forscher wollen Sepsis-Mortalität mit Schnelldiagnostik senken; Antibiotikare-sistenz wird von Tier auf Mensch weitergege-ben; Forscher lüften Mechanismus des natürlichen Bypass; Inhibitor erleichtert Analyse von GCPRs; Berlin schafft Einstein-Zentren; Bayer sichert sich Pflanzenzucht-Know-how; Mainzer Onkologen finden neuen AML-Wirkstoff . . . . . . . . . . . 34

Biomarker für gute Mikrozirkulation ermög-licht Screening von Alterungsfaktoren . . 36

Forscher machen künstliche Photosynthese industriereif; Genetiker erschaffen lebensfä-hige Maus ohne Befruchtung; Enzymatische Taxolsynthese kosteneffektiv; Parkinsonmittel stoppt Pankreaskrebs; Unbekannte Bakterie entscheidend für Ozeanproduktivität; IMI2-Forscher suchen Diabetes-Biomarker . . 40

US-Stammzellforscher wird Lehrach- Nachfolger . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Politik

Pro & Kontra: AM-VSG: Sollen Pharmafir-men zuviel bezogenes Geld zurück geben? 42

Pharmaverbände wettern gegen ministerielle Sparvorschläge . . . . . . . 44

Debatte um vorgeburtliche Trisomietests; Gröhe warnt vor falschen Daten; vbio will moderne Pflanzenzüchtung deregulieren; Protest gegen Zytostatika-Ausschreibungen; Streit um Verbot gruppennütziger Forschung lebt auf; Pharmaverbände gegen Ampel für Arzneimittelnutzen; Merck erhält Zwangslizenz . . . . . . . . . . . . . . . 45

Regionales

Biomedizinisches Zentrum Bonn erhält 39 Mio. Euro-Erweiterungsbau; IT-Experten diskutieren nachhaltige Elektroniklösungen; Ausbau von Technologie- und Gründer-zentrum Halle teurer als geplant . . . . . 46

Verbände . . . . . . . . . . . . . 47–50

Service

Termine. . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52Preise & Personalia . . . . . . . . . . . 53Letzte Seite . . . . . . . . . . . . . . . 54

Novozymes 14 kauft Organobalance15 Jahre lang hat Christine Lang Organoba-lance vom Start-up zum Forschungsdienst-leister für Unternehmen der Lebensmittel-, Futtermittel-, Kosmetik-, Landwirtschaft-, Chemie- und Pharma-Branche aufgebaut. Jetzt kann sie sich freuen, denn die Mitte September bekanntgewordene Übernah-me durch den weltgrößten Enzymhersteller Novozymes eröffnet dem Berlin-Flensburger Unternehmen nicht nur den globalen Markt, sondern auch die Möglichkeit, viele Ideen für die Nutzung von Mikroorganismen wei-terzuentwickeln. Wie sich das Unternehmen in den dänischen Konzern einbringen wird, was sich für die Mitarbeiter ändern wird, und was Lang mit dem Erlös vor hat, erzählte die Mikrobiologin im Gespräch mit |transkript.

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LESEPROBE

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SPEZIAL: LABORWELTDiagnostik seltener ErkrankungenIII Intro: Selten, aber nicht schönIV Interview: Lorenz Grigull, IMD GmbHVI Labormarkt im Umbruch (30):

Gerresheimer stößt Laborglas abVIII Infl ation bei Diagnostika zum

Zikavirus-Nachweis X Vom einfachen Pipettieren zum High

Throughput XII Biopontis: die Hürden auf dem Weg

zur Therapie überwindenXIV Expertenpanel: Seltene Krankheiten

öfter diagnostizierenXVI Gründergeist: Signatope, ReutlingenXVII Santhera im FDA-WechselbadXVIII StudientickerXIX ProdukteXXI VerbändeXXII Ausblick

Bayer kauft sich die 12 WeltmarktführerschaftBayer investiert rund 59 Mrd. Euro und übernimmt den wegen seiner ruppigen Ge-schäftsmethoden und wenig ökologischer Produkte umstrittenen US-Agrochemiekon-zern Monsanto. Mit zusammen rund 21 Mrd. Euro Umsatz wäre der deutsche Konzern Weltmarktführer im Agrarbereich. Aber an den Kapitalmärkten weckt der Deal keine ungeteilte Begeisterung. Zwar erscheint die industrielle Logik nachvollziehbar, doch beunruhigt offenbar die schiere Größe des Deals: Noch nie hat ein deutsches Unter-nehmen eine Übername in dieser Größen-ordnung gestemmt. Es bleiben viele Fragen offen.

iOmx sichert sich 16 40 Mio. euro-Runde Mitten in den von US-Unternehmen domi-nierten Erstrunden-Poker um neue Immun-onkologika platzt ein deutsches Start-up. Doch was ist das Besondere an der Martins-rieder iOmx Therapeutics, das sogar einen bisher vornehmlich in den USA engagierten Investor, großes Geld in die Hand nehmen lässt? Im Gespräch mit |transkript erläutert Sebastian Meier-Ewert, bis zur Firmengrün-dung Managing Director der MPM Capital und seitdem Vorstandsvorsitzender der iOmx Therapeutics, wie es zur 40 Mio. Euro-Erstrundenfi nanzierung kam und weshalb die Pipeline des Unternehmens einzigartig ist.

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Interview |transkript sprach mit Sebastian Meier-Ewert, Vorstandsvorsitzender der

Martinsrieder iOmx Therapeutics AG, über deren aktuelle 40 Mio. Euro-Finanzierung.

iOmx: Immunbremsen von Krebs erkennen und lösen

Sebastian Meier-Ewert, bis März 2016 Managing Director von MPM Capital in Cambridge (USA) und weiterhin Venture Partner, ist der CEO der iOmx Therapeu-tics AG. Meier-Ewert verfügt über 20 Jahre Managementerfahrung in der Branche, unter anderem als COO (USA) und CSO der GPC Biotech AG, Mitglied des Beirats der Tübinger immatics, Geschäftsführer von Prosalix GmbH, der SAW Instru-ments und der KI Kapital GmbH.

|transkript Krebsimmuntherapien sind ein aufstrebendes Gebiet. Jetzt startet die iOmx Therapeutics AG mit einer Finanzierung, die weit über den in Deutschland üblichen Summen liegt. Was hat man richtig gemacht?

Meier-Ewert Die iOmx in Martinsried erhält insgesamt 40 Mio. Euro. Das ist tatsächlich vergleichbar mit entsprechenden Finanzierun-gen der vergangenen 18 Monate in den USA. Das Gros kommt zu gleichen Teilen von der in den USA stark engagierten MPM Capital und der in Europa sehr aktiven Sofinnova Partners, ein kleinerer Teil von Wellington Partners, die sehr gut in der deutschen Biotech-Landschaft vernetzt sind, und von Merck Ventures. iOmx bewegt sich im Feld der Krebsimmuntherapien, das in den letzten fünf Jahren substanzielle Erfolge in diversen Indikationen hervorgebracht hat. Gleichwohl ist es längst nicht so, dass alle Patienten von der ersten Produktgeneration der CTLA4- oder PD1-Checkpoint-Inhibitoren profitiert hätten. Denn Tumore bremsen die Immunre-aktion auf vielfältige Weise. Die wissenschaft-lichen Gründer von iOmx, Philipp Beckhove und iOmx-Vorstand Nisit Khandelwal, zählten zu den Ersten, die systematisch untersuchten, was Tumore aktiv tun, um die Immunreaktion auszuschalten. Sie haben eine ganze Reihe gänzlich neuartiger Targets identifiziert, die nachweislich T-Zellen des Immunsystems inhibieren und Ansatzpunkte für die Entwick-lung von First-in-Class-Antikörper-Therapeuti-ka bieten. Die Aussicht, die Patientenpopula-tion, die von Krebsimmuntherapien profitiert, erheblich zu erweitern, und die Neuheit des Ansatzes ergeben ein Gesamtbild, das sehr attraktiv für Investoren erscheint.

transkript Wo liegt der geschäftliche Schwerpunkt des Unternehmens?

Meier-Ewert Auch mit 40 Mio. Euro kann man selbstverständlich nicht alles allein machen. Mit der von den wissenschaftlichen

Gesellschaftern entwickelten und lizen-zierten Screeningtechnologie für neuartige Checkpoint-Inhibitoren wurden indessen eine ganze Reihe vielversprechender Krebstargets identifiziert. Vielversprechend heißt dabei: große Prävalenz, gute Charakterisierung des Wirkungsmechanismus und ansprechbar mit etablierten Antikörperformaten. Mit dem Ka-pital wollen wir Arzneimittelkandidaten gegen ein halbes Dutzend ausgewählter Targets entwickeln – mindestens einen davon bis zum Proof-of-Concept. Wirkstoffe gegen weite-re vorhandene Targets möchten wir gerne zusammen mit Pharma-Partnern entwickeln. |transkript Wie kam es zur Gründung?

Meier-Ewert Der Firmengründung im März 2016 ging ein zweijähriger Screeningprozess voraus, in dem Patrick Baeuerle und ich

nach Investitionsmöglichkeiten im Bereich Immun onkologie für MPM Capital gesucht haben. Als wir Philipp Beckhove und Nisit Khandelwal Ende vergangenen Jahres trafen, trugen sie sich schon mit dem Gedanken, eine Firma zu gründen. Man war sich schnell einig, dass sich dies mit dem Kapital und der Erfahrung von MPM erfolgreich umset-zen lassen würde. Zur Gründung haben wir zusätzlich zu diesem Quartett Elmar Maier ins Boot und in den Vorstand geholt, den ich aus vielen Jahren Zusammenarbeit im Vorstand von GPC Biotech gut kenne.

|transkript Wie will sich iOmx im heißumkämpften Immunonkologiemarkt behaupten?

Meier-Ewert Bevor es die erste Genera-tion von Checkpoint-Inhibitoren gab, war es Lehrmeinung, dass das Immunsystem blind gegenüber dem Tumor ist. Anhand der CTLA4- und PD1/PD-L1-Inhibitoren erkann-te man, dass durchaus T-Zellen gegen den Krebs gebildet werden, der Tumor diese aber lähmt. Auf Basis der Kenntnis der T-Zell-Biologie entstand dann die zweite Generation von Checkpoint-Inhibitoren. iOmx ist eines der ersten Unternehmen, das dieses Prinzip umkehrt und anhand der Signatur tatsächlich vorhandener immunsupprimierender Moleküle auf der Oberfläche des Primärtumors seine Targets findet. Diese weder aus der Tumor-biologie noch der Immunologie bisher be-kannten Angriffspunkte unterscheiden sich in verschiedenen Tumorentitäten und Organen und wir sprechen sie gezielt therapeutisch an. Diese Herangehensweise birgt ebenfalls großes Potential, das Ansprechen von Patien-ten auf eine Therapie besser einzuschätzen. Biomarker und Companion Diagnostics sind daher ein fester Bestandteil unserer Entwick-lungsstrategie. Es gibt mittlerweile Unterneh-men, die ebenfalls diesen Ansatz verfolgen. Ich denke aber, dass wir sehr gut in diesem Feld positioniert sind. [email protected]

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Wirtschaft

I 22 Itranskript I Nr. 10 I 22. Jahrgang 2016

Blutkrebs Noch vor zwei Jahren hatte Novartis-Chef Joseph Jimenez verkündet, die Entwick-

lung von Blutkrebstherapien auf Basis von T-Zellen mit chimären Antigenrezeptoren (CAR-Ts) sei

keine Frage des Geldes, sondern der Zeit. Ende August rieben sich Marktbeobachter die Augen:

Der unter Kostendruck stehende Pharmakonzern schließt seine US-CAR-T-Entwicklungseinheit.

Novartis löst CAR-T-Einheit unerwartet auf

Zieht sich Novartis aus der Entwicklung der aussichts-, aber auch risikoreichen Entwick-lung sogenannter CAR-T-Zelltherapien gegen Blutkrebs zurück? Oder ist die Schließung des erst 2011 für 43 Mio. US-Dollar von Dendreon übernommenen US-Gen- und Zelltherapie-Zentrums in Morris Plains, New Jersey, und die Entlassung eines knappen Drittels der 400 Mitarbeiter lediglich eine Kostendämpfungs-maßnahme? Das fragten sich Analysten und Berichterstatter Ende August, als Chefent-wickler Usman Azam die Auflösung der Einheit bekanntgab. Private-Equity-Spezialist Thilo Schroeder von Next-Invest hatte schnell eine Erklärung für die Schließung parat: Die Tech-nologie eigne sich – zumindest im Moment – noch nicht für einen breiten Einsatz. „Jedes-mal, wenn ein so sichtbarer Mitspieler seine In-vestitionen in einem neu entstehenden Bereich reduziert, wird das als negativ für das gesamte Feld empfunden“, meint Brad Loncar, Initiator des Cancer-Immunotherapy-Index und eines entsprechenden Investment-Fonds.

Am US-Zentrum des Baseler Pharmariesen sollte die anstehende kommerzielle Herstellung

von patienteneigenen T-Zellen anlaufen, die im Labor gentechnisch mit chimären Rezeptorpro-teinen bestückt wurden. Die sogenannten chi-mären Antigen-Rezeptoren (CARs) geben den T-Zellen bei Bindung an das B-Zell-spezifische Antigen CD19 das Tötungssignal. In diversen klinischen Studien hatten die CAR-T-Therapien bei 70% bis 93% der Patienten alle entarteten B-Zellen vernichtet. Dementsprechend viele Entwickler drängen in das CAR-T-Feld (vgl. Tabelle).

Marktprognose schwierig

Eine seriöse Marktprognose sei indes nicht möglich, so Daniel Plieth, Autor der neuesten Marktstudie zu CAR-T-Therapien des Pharma-Informationsbrokers Evaluate/EP Vantage. Es gebe zu viele Unwägbarkeiten. „Der Markt ist eng, denn bisher ist die Wirksamkeit des CAR-T-Ansatzes nur für das CD19-Antigen und für Blutkrebs gezeigt“, so Plieth. Verglichen mit dem zehnmal größeren US-Markt für solide Tumore seien die gerade einmal 620.000 US-Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie

(ALL) und mit Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) ein Klacks. Dazu kommt laut Plieth, „dass zahlreiche Risiken im Zuge des ersten Hypes um CAR-T-Therapien aus dem Blick geraten waren.“ Einige Risiken nennt seine Studie: Die Wirkung hält meist nur ein Jahr vor, weil die Krebszellen das CD19 alternativ spleißen oder aber die morphologischen Charakteristika an-derer Zellen annehmen und daher nicht mehr erkannt werden. CAR-Ts sind also aller Wahr-scheinlichkeit nach nicht kurativ. Genau dies sei aber erforderlich, um sie zu Therapien der ersten Wahl zu machen, meint Global-Data-Analyst Cai Xuan. Denn zugleich ist ihre Her-stellung mit bis zu 500.000 US-$ pro Patient so teuer, dass die Gesundheitssysteme Mondprei-se akzeptieren müssten, um die Entwicklung und Herstellung zu refinanzieren. Auch ist die Produktion bei weitem nicht so standardisiert, wie die Zulassungsbehörden es wünschen. 13 von 43 Patienten einer Novartis-Studie konnten die CAR-T-Therapie im Rahmen einer klinischen Studie produktionsbedingt nicht erhalten, hieß es auf dem ASH-Meeting im vergangenen Jahr – 6 davon aufgrund von Produktionsfehlern.

Firma Kandidat Beschreibung Phase Indikation Partner FDA-BLAKite Pharma KTE-C19 retrovirale autologe murine CAR-T-Zelltherapie mit CD28 als

kostimulatorischer Domäne II NHL Amgen 2016

Novartis CTL019 lentivirale, autologe murine CAR-T-Zelltherapie mit 4-1BB als kostimulatorischer Domäne II pediatr.

B-ALL 2017

Juno Therapeutics JCAR019 lentivirale, autologe CAR-T-Zelltherapie mit 4-1BB als kostimulatorischer Domäne II adult B-ALL MedImmune 2017

Bellicum Pharma BPX-501 retrovirale autologe murine CAR-T-Zelltherapie mit MyD88 und CD40 als dualen kostimulatorischen Domänen, die durch eine durch Rimiducid induzierbaren Caspase 9-Suizidschalter inaktiviert werden soll

I/IIGvHD bei Leukämien

bluebird bio bb2121 retrovirale autologe murine CAR-T-Zelltherapie mit CD28 als kostimulatorischer Domäne

I MM Celgene

Cellectis SA UCART1 lentivirale, allogene, murine CAR-T-Zelltherapie mit 4-1BB als kostimulato-rischer Domäne und per Gene editing ausgeschaltetem PD1 und TCRa I B-ALL Pfizer/Servier

Cellular Therapeutics Ltd CD19CART retrovirale autologe murine CAR-T-Zelltherapie ohne kostimulatorische Domänen I Leukämien

CAR-T-Zellprojekte in klinischer Entwicklung. Als erste Firma will Kite Pharma die US-Marktzulassung für KTE-C19 beantragen.

NHL: Non Hodgkin-Lymphom; B-ALL: B-Zell aktue lymphoblastische Leukämie; MM: Multiples Myelom; pedriatr.: für Kinder. Quelle: Daniel Plieth, EP Vantage/Evaluate

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Ein weiteres Problem: Fast immer tritt das po-tentiell lebensbedrohliche Cytokine Release Syndrome auf. Zwar kann mit IL-6-Rezeptor-blockern, wie Roches Tocilizumab, gegenge-steuert werden; nach zwei Todesfällen in einer Zulassungsstudie von Novartis-Konkurrent Juno Therapeutics stoppte die US-Zulas-sungsbehörde FDA die Studie diesen Som-mer aber vorübergehend. Auch die Aussicht, lebenslang auf externe Immunglobuline ange-wiesen zu sein, da die CAR-T-Therapie auch die nicht entarteten, Antikörper-bildenden B-Zellen zerstört, scheint eine wenig verlocken-de Aussicht.

Nur sinnhafte Zusammenführung

Den Spekulationen von Analysten und Medi-envertretern um einen Ausstieg aus dem CAR-T-Rennen trat der Baseler Pharmariese Anfang September bestimmt entgegen: „Wir haben uns entschieden, die Aktivitäten der Zell- und Gentherapie-Einheit in die größere Novartis-Organisation zu reintegrieren“, vermeldete ein Sprecher. „Eine isolierte Einheit erschien innerhalb der früheren Struktur der Pharmadi-visionen sinnvoll. Im Rahmen des neuen inte-grierten Entwicklungsmodells können wir die Arbeit an CAR-T-Therapien mit anderen Teilen unseres Schwerpunktthemas Immunonkologie zusammenführen.“ An dem Plan, die Zulas-sung für die am weitesten entwickelte CAR-T-Zelltherapie zur Behandlung der B-Zell-akuten lymphatischen Leukämie (B-ALL) bei Kindern Anfang nächsten Jahres in den USA und spä-ter im Jahr in der EU zu beantragen, ände-

re „die organisatorische Änderung“ nichts, hieß es weiter. Auch die Entwicklungsallianz mit der University of Pennsylvania, ihrerseits exklusiver Lizenzgeber für Novartis’ CAR-T-Flaggschiff CLT019, sei von der Schließung der US-Einheit nicht betroffen.

Im Lichte des auslaufenden Patents des 4,7 Mrd. US-Dollar-Krebsblockbusters Glivec und sinkender Einnahmen der Division für Augen-heilkunde, Alcon, hatte Novartis-Chef Joseph Jimenez im Februar größere Umstrukturie-rungen angekündigt und Forschung und Ent-wicklung in zwei Bereiche zusammengeführt: Krebs und Pharma.

Unter dem Dach der neuen Pharma-Einheit –werden die sechs bisherigen Therapiege-biete ZNS-Erkrankungen, Atemwegskrank-heiten, Stoffwechsel-& Herz-Kreislauf-Be-schwerden, Immunologie/Dermatologie, Ophtalmologie und Infektionskrankheiten unter neuer Leitung integriert, inklusive der defizitären Alcon-Pipeline.In der neugeschaffenen Krebseinheit entwi- –ckelt Novartis einerseits Gen- und Zellthera-pien wie CAR-Ts. Daneben wird das durch den 2014 mit GlaxoSmithKline vereinbaren Assettausch gewachsene Krebsportfolio weiterentwickelt – im vorigen Jahr waren die Krebstherapeutika mit 13.5 Mrd. US-Dollar-Umsatz (15% Zuwachs gegenüber 2014) der Wachstumstreiber für die Baseler.

Weiteren finanziellen Spielraum will Jimenez durch die Zusammenfassung der Aktivitäten im Bereich Regulatory und Pharmacovigilanz ge-

Wirkungsweise von CARs: T-Zellen, die mit chimären Antigenrezeptoren ausgestattet sind, aktivieren T-Zellen unmittelbar, wenn diese an das Krebstarget (hier CD19) bin-den, über sogenannte kostimulatorische Effektordomänen (hier 4-1BB und CD3zeta).

winnen, die zuvor auf die drei Einheiten Alcon, Sandoz und Novartis Pharmaceuticals ver-streut waren. Gleichwohl scheint der Wunsch, weiter auf CAR-T-Therapien zu setzten, ein ri-sikoreicher. Denn weil Novartis den ursprüng-lich geplanten Antragstermin für die FDA-Marktzulassung von 2016 auf Anfang 2017 verschoben hat, könnte US-Konkurrent Kite Pharma den Schweizern den begehrten „First-in-class“-Status abkaufen – nicht unwichtig bei dem ohnehin schon sehr bevölkerten Markt für CD19-CAR-T-Therapien (vgl. Tabelle). Echte Gefahr für die Entwickler von CAR-T-Therapien aus patienteneigenen Zellen droht indes erst mittelfristig: Die französische Cellectis Thera-peutics will Zellen von der Stange produzieren und damit die Herstellungs- und Behandlungs-kosten laut ihrem charismatischen CEO And-ré Choulika „dramatisch senken“. Die bei der Infusion von fremden Spender-T-Zellen unwei-gerlich auftretende Immunreaktion will das Un-ternehmen mittels Genom-Editing-Technologie im Zaum halten, ebenso wie den Abbau der für die Wirksamkeit entscheidenden murinen CARs und immundämpfende Krebsantigene wie PD1. Laut Choulika versprechen allogene CAR-Ts nicht nur eine zentralisierte – und da-mit kostengünstigere – Herstellung, sondern können auch gelagert und direkt bei Bedarf verabreicht werden, „nicht erst nach 14 Tagen, die man für die Herstellung patienteneigener Zellen benötigt“.

Konkurrierende Technologien

Andere Pharmaunternehmen haben sich an-gesichts der immanenten Entwicklungsrisiken längst gegen CAR-Ts entschieden. Gileads CEO John Milligan macht es nach eigenen Worten „nervös“, CAR-T-Therapien unter kommerziellen Gesichtspunkten zu betrach-ten. Roches Pharmachef Daniel O‘Day räumt ein, die Technologie sei zwar „höchst aus-sichtsreich“, die Markteintrittspreise aber „viel zu hoch“. Wegen der in klinischen Studien bisher besseren Verträglichkeit setzt Roche, derzeit Nr. 1 im Bereich Onkologie, verstärkt auf bispezifische Engager, bispezifische Anti-körper, die Krebstargets an T-Zellen koppeln und diese bei Bindung aktivieren – auch in soliden Tumoren.

Ob Novartis aussteigt oder lediglich restruk-turiert, werden künftige Entwicklungsentschei-dungen zeigen: Zum Beispiel, ob der bereits vorhandene CD19-spezifische, humanisierte Nachfolge-CAR-T klinisch weiterentwickelt wird oder die von CRISPR Therapeutics ein-lizenzierte Gen-Editing-Technologie genutzt wird, um die CAR-Ts weiter zu optimieren.

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Das Life Sciences-Magazin |transkript erscheint monatlich (mit zwei Doppel-ausgaben pro Jahr) im Verlag der

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AAbivax SA . . . . . . . . . . 28AC Immune SA . . . . . . . . 18ADIENNE Pharma & Biotech . . . 17AFFiRiS AG . . . . . . . . . XVIIIAiCuris GmbH & Co KG . . . . XVIIIAlstin GmbH . . . . . . . . . 30altona Diagnostics GmbH . . . XIXAmgen Inc . . . . . . . . . . XVIIIamp biosimilars AG . . . . . . 53AnalytiCon Discovery GmbH . . . 21Analytik Jena AG . . . . . . . IXAOK Nordost . . . . . . . . . 30Arbutus Biopharma . . . . . . 26AstraZeneca . . . . . . . . . 53audibene GmbH . . . . . . . . 29Auris Medical Holding AG . . . . 26Avidex Ltd . . . . . . . . . . 54

BBarmer GEK . . . . . . . 8, 9, 10Basilea Pharmaceutica AG 25, XVIIIBayer AG . . 12, 13, 18, 26, 29, 34, 53Bayern Innovativ GmbH . . . . . 13Berlin Partner GmbH . . . . . . 5BIOCOM AG . . . . . . 20, 38, 41Biogen GmbH . . . . . . . . . 18BioM Biotech Cluster Dev . GmbH . 3BioNTech AG . . . . . . . . . 24Bluebee Holding B .V . . . . . . . 28BMG LABTECH GmbH . . . . . 46Boehmert & Boehmert . . . . . 24Boehringer Ingelheim GmbH . 29, 40Brain AG . . . . . . . . . . . 21btS e .V . / ScieCon . . . . . . . 43

CCalico . . . . . . . . . . . . 36CANDOR Bioscience GmbH . . XVIICargill Inc . . . . . . . . . . . 21Cellbricks bioprinting . . . . . . 6Cellectis Therapeutics . . . . . 23CEM GmbH . . . . 21, XVIII, XX, 30ChemChina . . . . . . . . . . 12Circular Devices . . . . . . . . 46Cisco Systems GmbH . . . . . 30co .don AG . . . . . . . . 25, 53Coca-Cola . . . . . . . . . . 21Crispr Therapeutics . . . . . . 18Curetis AG . . . . . . . . 17, 34Cytos AG . . . . . . . . . . . 26CytoTools AG . . . . . . . . . 28

DDermatools Biotech GmbH . . . 28Deutsche Beteiligungs AG . . . . 29Dievini Hopp BioTech Holding . . 18Dow Chemical Company . . . . 12Dunn Labortechnik GmbH . . . XIXDuPont . . . . . . . . . . . 12DURAN Produktions GmbH & Co . VI

EE .R .D .E . AAK-Diagnostik GmbH .XVEARLYBIRD Venture Capital GmbH & Co . KG . . . . . . . . . . 8, 9, 10EBD Group . . . . . . . . . U3Editas Medicine . . . . . . . . 18

Ehealthbusiness . . . . . . . . 30Enzymicals AG . . . . . . . XXEpigenomics AG . . . . . . . . 32Eppendorf AG Bioprocess Center . 15Equinox . . . . . . . . . . . 30Euroimmun AG . . . . . . . . IXEuropean Biotechnology Network 37Evolva Holding S/A . . . . . 21, 25Evonik AG . . . . . . . . . . 30Exosome Diagnostics GmbH . . . 28

FFördergesellschaft IZB . . . . . 19Forbion Capital Partners . . . . 28Fresenius Kabi Deutschland . . . 30Fresenius Medical Care . . . . . 25

GGardner Denver Medical-Gruppe . 28GATC Biotech AG . . . . . . . 28GE Healthcare . . . . . . . . . 53Genentech Inc . . . . . . . 18, 24Generali Deutschland Holding AG 8Genmab A/S . . . . . . . . XVIIIGerresheimer AG . . . . . 25, VIGilead Ltd . . . . . . . . . . 23GIMV NV . . . . . . . . . . . 30GPC Biotech AG . . . . . . . . 16Greiner Bio-One GmbH . . . . XIXGrünenthal GmbH . . . . . . . 53

HHBM Healthcare Investments AG . 26Heidelberg Pharma AG . . . . . 6Heliad Equity Partners . . . . . 30Hessen Trade & Invest GmbH . . 7High Tech Gründerfonds . . 28, 30HMW Innovations AG . . . . . U4Hologic Inc . . . . . . . . . . VIII

I/JIBA GmbH . . . . . . . . XIII, XXIllumina Inc . . . . . . . . . . . 24ILS Innovative Laborsysteme . . . 28IMB Mainz gGmbH . . . . . . . 40IMD Improved Medical Diagnostics IVInterHealth Nutraceuticals . . . . 28iOmx Therapeutics AG . . . . . 16Johnson & Johnson . . . . . . 18Juno Therapeutics . . . . . . . 23

K/LKI Kapital GmbH . . . . . . . . 16Kite Pharma . . . . . . . . . 23Kreditanstalt für Wiederaufbau . . 8Kuros Bioscience AG . . . . . . 26KWS SAAT AG . . . . . . . . 26Lenzing AG . . . . . . . . . . 29Life Science Partners . . . . . . 9LifeCodexx AG . . . . . . . . 45Longevity Inc . . . . . . . . . . 36Lonza-Gruppe . . . . . . . . 28

MM . M . Warburg Research GmbH . 25MediGene AG . . . . . . . . . 54Merck Millipore . . . . . . . . 11Merck Ventures . . . . . . . . 16Mettler-Toledo GmbH . . . . V, X,XIMiele & Cie . KG . . . . . . . . 8mivenion GmbH . . . . . . . . 30Mo Bio Laboratories Inc . . . . . 54Mologen AG . . . . . . . 28, 32Monsanto . . . . . . . 12, 13, 26MorphoSys AG . . . . . . . XVIIIMP Healthcare Venture Man . . . . 28MPM Capital GmbH . . . . . . 16MSD Sharp & Dohme . . . . . . 45

N/ONanoRepro AG . . . . . . . . 53New England Biolabs GmbH . . U2Newsenselab GmbH . . . . . . 29NLS Pharma Group . . . . . XVIIINovartis AG . . . . . . . 22, XVIIINovozymes A/S . . . . . . . . 14NRW .BANK . . . . . . . . . 8, 28Organobalance GmbH . . . . . 14Ottobock . . . . . . . . . . . 30

PPepsiCo Corp . . . . . . . . . 21PerkinElmer (LAS) Germany . . . IIPerkinElmer chemagen Techn . . XXIVPhilips Healthcare . . . . . . . 29PlasmidFactory GmbH & Co . KG . 31PolyQuant GmbH . . . . . 17, 33Polytech Health & Aesthetics . . . 29Prexton Therapeutics SA . . . . 28Profactor GmbH . . . . . . . . 29Prosalix GmbH . . . . . . . . 16

Q/RQiagen NV . . . . . . . . 24, 25Rentschler Biotechnologie GmbH . 6Retsch GmbH . . . . . . . . .VIIRigontec GmbH . . . . . . 28, 32Roche AG . . . . . . 23, XVIII, 46Rodos BioTarget GmbH . . . . 6, 17Royal Philips . . . . . . . . . 46Reuter Chemische Apparatebau . 6Rheinland Venture Capital . . . . 25

SSanthera Pharmaceuticals . . . XVIISartorius AG . . . . . . . . . 25SAW Instruments . . . . . . . 16Science4Life e .V . . . . . . . . 41Servier . . . . . . . . . . . . 53Shionogi & Co . Ltd . . . . . . 24, 45SHL Telemedicine Ltd . . . . . . 30Siemens Technology Accelerator GmbH . . . . . . . . . . . . 17Signatope GmbH . . . . . . XVISivantos GmbH . . . . . . . . 29SOFINNOVA PARTNERS . . . . 16SphingoTec GmbH . . . . . . . 39Spineart SA . . . . . . . . . . 30Strautmann AG . . . . . . . . 30Sunstone Capital . . . . . . . 28Swiss Biotech Association . . . . 35Symrise AG . . . . . . . . . . 25Syngenta . . . . . . . . . . . 12Synlab Holding Deutschland . . . 53

TTakeda . . . . . . . . . . . . 46TECOmedical AG . . . . . . XXIIIThemis Bioscience GmbH . . . XVIIIThermo Fisher Scientific . . . . . 50Thiocyn GmbH . . . . . . . . 54Tiani Spirit-Gruppe . . . . . . . 30Tiger Coatings GmbH & Co . KG . . 29

V/WValneva SE . . . . . . . . . . 28vasopharm GmbH . . . . . . XVIIIVaximm AG . . . . . . . . . . 32Vita 34 AG . . . . . . . . . . 49Wellington Partners . . . . 16, 28Wilex AG . . . . . . . . . . . 6

X/ZxevIT Networks GmbH . . . . . 30Zhuhai Hokai Medical Instruments 30Zinsser Analytic GMBH . . . . . 28

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