Erste Resultate aus der Multizenterstudie zum akuten Myokardinfarkt (SPUM/ACS)

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Erste Resultate aus der Multizenterstudie zum akuten Myokardinfarkt (SPUM/ACS) Martine Bonhôte Leitende Pflegefachfrau Projektleiterin ELIPS Kardiologie Praktische Kardiologie für Pflegende 5 Mai 2012

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Praktische Kardiologie für Pflegende 5 Mai 2012. Erste Resultate aus der Multizenterstudie zum akuten Myokardinfarkt (SPUM/ACS). Martine Bonhôte Leitende Pflegefachfrau Projektleiterin ELIPS Kardiologie. Übersicht. 1) SPUM und ELIPS in Kürze - PowerPoint PPT Presentation

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Erste Resultate aus der Multizenterstudie zum akuten Myokardinfarkt (SPUM/ACS)

Martine Bonhôte Leitende Pflegefachfrau

Projektleiterin ELIPS Kardiologie

Praktische Kardiologie für Pflegende5 Mai 2012

1) SPUM und ELIPS in Kürze

2) Patientenpopulation (Demographie, Risikofaktoren, Diagnose und Notfallversorgung)

3) Medikation und Adhärenz

4) Selbsteinschätzung der Patienten (Angst, Schmerzen und Gesundheitszustand)

5) Rauchentwöhnung

Übersicht

SPUM: Special Programm University Medicine

ELIPS: multi-dimEnsionnaL preventIon Program after an Acute Coronary Syndrome

AMIS: Akut Myocardial Infarction ins Switzerland Register

ACS: Acute Coronary Syndrom

Abkürzung…

Instabile Angina Pectoris: Symptom, EKG-Veränderung, keine Erhöhung kardialer Bio- marker ( Trop, CK, CKMB)

NSTEMI: Symptom, EKG-Veränderung (keine ST-Hebung >1mm in 2 Ablt.), ↑ kardialer Biomarker

STEMI: Symptom, EKG-Veränderung (ST-Hebung >1mm in 1 Ablt.), ↑ kardialer Biomarker

Akutes Koronarsyndrom

5

Goldberg RJ. GRACE Registry. Am J Cardiol 2004;93:288–293Montalescot G. European Heart Journal 2007;28:1409–1417

STEMI

8%

9%

NSTEMI

9%

11,6%

30 Tage

1 Jahr

1-Jahres-Mortalität nach Myokardinfarkt: 10%

Ausganglage

6

Bei 1 Patient von 7

kommt es innerhalb von 12 Monaten nach ACS zu einem rezidivierenden CV-Ereignis*.

Steg P.G. JAMA. 2007;297:1197-1206.MI, Schlaganfall, kardiovaskulär bedingter Tod, Angina pectoris, PAD

ACS: hohe Rezidivrate bei CV-Ereignissen

Biomarker (2)

OCT Imaging (4)

Repair (5)

Prognosis (3)

VulnerablePlaque

ACS Follow-up

Education (1)ELIPS

Novel strategies for prevention and clinical management of ACS

SPUM „ACS Inflammation“ Special Programm University Medicine

Einschluss: ACS

Spum report

BERN 7 680 60/250 4 338/230

1558

EQ-5D: Fragebogen zu Lebensqualität (Beweglichkeit, Fähigkeit für sich zu sorgen, alltägliche Tätigkeiten, Schmerzen und Angst)

Standardisierte Fragebogen zur körperlichen Aktivität (anstrengende, moderate Aktivität, Fusswegstrecken, Sitzzeiten)

Medikamentenadhärenz Tabakkonsum Alkoholkonsum

ELIPS Fragebogen bei Baseline

10

ELIPS ProgrammZiele

10Auer R et al. Circulation 2008; 117:3109-3117

Leistungs-erbringer

Patient

System

Die Leistungserbrin-ger unterstützen, die Richtlinien umzusetzen.

Die Gesundheits-kompetenz des Patienten fördern

Unterlagen für Stationäre und ambulante Patienten: vernetzte Verteilung patientengerechter Informations-mitteln

Paradigmawechsel in der Kommunikation und Informationsmittel zu ACS und Arteriosklerose

Motivierende Gesprächsführung Film zu ACS und Risikofaktoren Wandbilder und Flyers Standardisiertes Austrittsheft Website www.elips.ch

ELIPS Interventionen

88%79% 77%

69%

42%

Durchgeführte Interventionen ELIPS (n=130)

Durchgeführte In-terventionen ELIPS (n:130)

Wie werden die Interventionen in der Praxis heute eingesetzt ?

DemographieRisikoprofilDiagnose

Akutbehandlung

Daten aus Baseline/SPUM/ Bern Sept. 2009-Dez. 2011

Welche Patienten betreuen wir auf der Kardiologie in Bern?

Alter: Durchschnitt Alter 61±11.8 Gender: 20% Frauen / 80 % Männer Zivilstatus: 70% sind verheiratet, 12% geschieden,

verwittvet 6%, ledig 9% Livingstatus: 80 % lebt mit jemandem

Demographie QUIZn=506

Ausbildung: > 75% haben eine Lehre absolviert, 8% Matura, 6% Universität, 10% keine

Arbeitstatus: > 50% sind berufsstätig, 44% vollzeit, 10 % teilzeit 46% pensioniert/arbeitslos

Demographie QUIZ (2) n=506

16

Welche Risikofaktoren weisen die Patienten am häufigsten auf beim Eintritt ?

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

StressÜbergewicht

Bluthochdruck

Diabetes

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

StressÜbergewicht

Bluthochdruck

Diabetes

RauchenMind. 1 Zig/

täglich während 1

Monat

Bewegungsmangel

Stress

Alter

Geschlecht

Erbfaktoren

17

Welche Risikofaktoren weisen die Patienten am häufigsten auf beim Eintritt ?

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

StressÜbergewicht

Bluthochdruck

Diabetes

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

StressÜbergewicht

Bluthochdruck

Diabetes

Cholesterin:> 6.5mmol/l

oder behandelt

Rauchen

Bewegungsmangel

Stress

Alter

Geschlecht

Erbfaktoren

18

Welche Risikofaktoren weisen die Patienten am häufigsten auf beim Eintritt ?

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

StressÜbergewicht

Bluthochdruck

Diabetes

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

StressÜbergewicht

Bluthochdruck

Diabetes

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

Stress

Diabetes>7.0

nüchtern oder

behandelt

Alter

Geschlecht

Erbfaktoren

19

Welche Risikofaktoren weisen die Patienten am häufigsten auf beim Eintritt ?

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

StressÜbergewicht

Bluthochdruck

Diabetes

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

StressÜbergewicht

Bluthochdruck

Diabetes

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

Stress

Bluthochdruck

BD> 140/90 oder

behandelt

Diabetes

Alter

Geschlecht

Erbfaktoren

20

Welche Risikofaktoren weisen die Patienten am häufigsten auf beim Eintritt ?

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

StressÜbergewicht

Bluthochdruck

Diabetes

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

StressÜbergewicht

Bluthochdruck

Diabetes

Cholesterin

Rauchen

Bewegungsmangel

StressÜbergewichtBMI > 30

Bluthochdruck

Diabetes

Alter

Geschlecht

Erbfaktoren

Hyper

toni

e

Hyper

chol

est.

Rauch

er

BM

I >30

Diabe

tes

0%

20%

40%

60%

80%

100%

54% 49%43%

23% 13% allNSTEMISTEMI

Risikofaktoren Profil n=516

Hyper

toni

e

Hyper

chol

est.

Rauch

er

Diabe

tes

0%

20%

40%

60%

80%

100%

55% 55%42%

19%

54% 49%43%

13%SwissstemiSPUM

Vergleich SPUM / AMIS Registern= 506/n= 12026

Stolt Steiger V. et.al, Swiss STEMI Swiss med. WKLY 2009;139(31-32)

Diagnose Akutes Koronarsyndrom

STEMI NSTEMI

Akutes Koronarsyndrom (ACS) n=506

5%

29%

66%

Inst.AP

NSTEMI

STEMI

10%

45%

45%inst. APNSTEMISTEMI

Akutes Koronarsyndrom (ACS)AMIS Register n=33000

Normale LV Funktion: 65%

Links Ventrikel Funktion bei Eintrittn=506

STEMI NSTEMI

48 55

Left Ventrical Funktion D.W

Left Ventri...

Time is muscle !

PCI bei NSTEMI innerhalb 48 Stunden PCI bei STEMI innerhalb 6 Stunden

Notfallbehandlung - Empfehlungen

NSTEMI STEMI0

5

10

15

20

15.5

4.3

Std. Symptom/Intervention

Std. Symptom/Intervention

Zeit in Std. zwischen Schmerzbeginn und Intervention n= 506

Medikamente und Adhärenz

Statin

ACE inhibitor

Betablocker

Prasugrel

Clopidogrel

Aspirin

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Kardiovaskuläre Medikation zu Hause n=506

Statin

ACE inhibitor

Betablocker

Prasugrel

Clopidogrel

Aspirin

0% 20%

40%

60%

80%

100%

99%

80%

91%

65%

34%

99%

Medikation bei AustrittMedikation bei Eintritt

Kardiovaskuläre Medikation beim Austritt n= 506

Statin

ACE inhibitor

Betablocker

Prasugrel

Clopidogrel

Aspirin

0% 20% 40% 60% 80% 100%

97%

66%

81%

61%

29%

98%

nach 1 Jahr nach Austritt

Kardiovaskuläre Medikation nach einem Jahr n= 506

33

Kardiovaskuläre Medikation nach einem Jahr: Resultate aus einer Studie vor 10 Jahren...

338

GRACE. Steg PG. Am J Cardiol 2002; 90: 358-63

STATINS

B-BLOCKERS

ACEI

ASPIRINE

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

46%

69%

49%

86%

Nie Selten Manchmal Oft Immer0%

20%

40%

60%

80%

100%

72%

21%

6% 1% 0%

Vergessen Sie, Ihre Medika-mente einzunehmen? (n:206)

Medikamentenadhärenz

7% vergessen manchmal oder oft ihre Medikamente

Nie Selten Manchmal Oft Immer0%

20%

40%

60%

80%

100%81%

6%18%

4% 1%

Wenn Sie sich besser fühlen, nehmen sie dann keine

Medikamente mehr? (n: 197)

Medikamentenadhärenz (2)

¼ der Kardiologie Patienten setzen manchmal, oft oder immer ihre Medikation ab wenn sie sich besser fühlen

SchmerzenAngst

Gesundheitszustand

Selbsteinschätzung der Patienten At Baseline EQ-5D / ELIPS

all NSTEMI STEMI0%

20%

40%

60%

80%

100%

72% 70% 72%

24% 25% 26%

10%5% 2%

Keine

Mässig

Extrem

Einschätzung der Schmerzen nach PCIn=375

NSTEMI STEMI0%

20%

40%

60%

80%

100%

79%75%

21% 22%

0% 3%

keine

Mässig

Extrem

Einschätzung der Angst nach PCI n=375

0102030405060708090

100

Wie schätzen die Patienten mit S/NSTEMI ihren heutigen Gesundheitszustand nach Coro ?

Schlechtester denkbarer

Gesundheitszustand

Bester denkbarer

Gesundheitszustand

7%

Zw.0-30Zw.31-70Zw.70-100

Einschätzung des Gesundheitszustandes

(n:242)

7%

42%

Zw.0-30Zw.31-70Zw.70-100

Einschätzung des Gesundheitszustandes (n:242)

7%

42%51%

Zw.0-30Zw.31-70Zw.70-100

Einschätzung des Gesundheitszustandes (n:242)

NSTEMI STEMI0%

20%

40%

60%

80%

100%

42% 45%Raucher bei Eintritt

Raucher beim Eintritt n= 516

Wie viele Patienten haben nach 1 Jahr aufgehört zu rauchen?

10%

20%

40%

60%

80%

100%

45%

STEMI/ NSTEMI

ALL

Rauchen nach 1 Jahr / Kontrollgruppe (n:233)

Methode: Rauchstopp-Beratung für alle Raucher mittels motivierenden Gesprächsführung während der Hospitalisation und 2 Monate nach Entlassung.

1 Outcome: Raucherstatus nach 1 Jahr 2 Outcome: Kardiovaskuläre Rezidive und

Wirtschaftlichkeit der Intervention

Systematische Rauchstopp-Beratung nach ACS:

SPUM Pilot Studie in Lausanne und Genève

Formal Smoking Ces-sation Counseling Rate

Smoking Cessation Rate

25%

40%

92%74%

Preliminary Results of ACS-SPUM Smokers

Usual care N=233

Systematic smok-ing cessation inter-vention N=129

Systematische Rauchstopp-Beratung nach ACS: SPUM Pilot Studie in Lausanne und Genève

Systematic interviewing increased both counseling rate and smoking cessation rate

Take Home Message !

Patienten Gruppe NSTEMI / STEMI unterscheiden sich nicht betreffend:

- dem Risikofaktorenprofil - dem Empfinden von Schmerzen oder

Angst nach Intervention

benötigen die selbe pflegerische Aufmerksamkeit und Beratung

Pflegerelevant I

Rapportierte Medikamenteneinnahme ist hoch und hat sich während den letzten Jahren stark verbessert.

-> Kardiovaskuläre Medikamente werden im Allgemeinen gut vertragen (trotz vielseitigen NW auf Beipackzettel...)

Pflegerelevant II

Trotzdem: 10% der Patienten vergessen manchmal oder

oft, ihre Medikamente einzunehmen > 20% der Patienten nehmen manchmal, oft,

oder immer keine Medikation wenn sie sich besser fühlen

> 50% der Patienten fühlen sich nicht krank

-> Wichtigkeit der Beratung und Aufklärung zur Verbesserung der Medikamenten-Adhärenz

Pflegerelevant III

Jeder 5. Patient hat mässig Angst nach der Herzkathetheruntersuchung nach ACS .

-> wichtig für diese Patientengruppe: das Thema Angst erfassen und ansprechen

Pflegerelevant IV

Der Risikofaktor Rauchen ist nicht kontrolliert und braucht neue Strategie und Interventionen

-> Der Risikofaktor Rauchen bei Patienten thematisieren, mit motivierender Gesprächsführung ansprechen.

Pflegerelevant V

Mehr als die Hälfte der Patienten fühlen sich gesund nach einem Akuten Koronarsyndrom

-> Ressourcen der Patienten unterstützen im Krankheitsverarbeitungsprozess durch angepasste Informationen

Pflegerelevant VI

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Danke für die Aufmerksamkeit

Patienten während der akuten Hospitalisationsphase besser informieren, um ihn für seine langfristige Behandlung nach einem Herzinfarkt zu sensibilisieren.

Einheitliches Informationskonzept vom Eintritt des Patienten ins Spital bis hin zur hausärztlichen Betreuung

Patienten motivieren an einem Rehabilitationsprogramm teilzunehmen

ELIPS Ziele