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Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012 1 1.Grundlagen 3.Körperschaftsteuer 4.Gew erbesteuer 2.Einkom m ensteuer 5.Rechtsform neutralität derBesteuerung

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1. Grundlagen

3. Körperschaftsteuer

4. Gewerbesteuer

2. Einkommensteuer

5. Rechtsformneutralität der Besteuerung

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Arten des Gewerbebetriebes

stehender Gewer-bebetrieb

(� 1 GewStDV)

Reisegewerbe-betrieb

( � 35a GewStG)

Gewerbebetrieb kraft gewerblicher

Betätigung ( � 2 Abs. 1 GewStG)

Gewerbebetrieb kraft Rechtsform

( � 2 Abs. 2 GewStG)

Gewerbebetrieb kraft wirtschaft-

lichen Geschäfts-betriebs

( � 2 Abs. 3 GewStG)

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Gewinn aus Gewerbebetrieb ( � 7)+ Hinzurechnungen ( � 8)./. Kürzungen ( � 9)

= Gewerbeertrag (vor Verlustabzug)./.Verlustvortrag ( � 10a)./. Freibetrag (� 11 Abs. 1)

= Gewerbeertragx Steuermesszahl ( � 11 Abs. 2)

= Steuermessbetrag ( � 14 Satz 1)x Hebesatz (� 16)

= Gewerbesteuer./. GewSt-Vorauszahlungen ( � 19)

= Abschlusszahlung oder Erstattung ( � 20)

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Objektsteuer-charakter

Vermeidung einer Doppel- und

Mehrfachbelastung durch GewSt

Inlandsteuer-charakter

Ziele der gewerbesteuerlichen Hinzurechnungs- und Kürzungsvorschriften

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./. Kürzungen (� 9)

= Gewerbeertrag (vor Verlustabzug)./.Verlustvortrag (� 10a)./. Freibetrag ( � 11 Abs. 1)

= Gewerbeertragx Steuermesszahl ( � 11 Abs. 2)

= Steuermessbetrag ( � 14 Satz 1)x Hebesatz (� 16)

= Gewerbesteuer./. GewSt-Vorauszahlungen (� 19)

= Abschlusszahlung oder Erstattung ( � 20)

+ Hinzurechnungen (� 8)

Gewinn aus Gewerbebetrieb ( � 7)

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Hinzurechnungen gem. � 8 Nr. 1 GewStG:25 % der Summe aus:

Hinzurechnung, soweit die Summe der Einzelbeträge größer als der Freibetrag i.H.v. 100.000 € ist.

Entgeltefür Schulden

Renten unddauernde Lasten

Gewinnanteilestiller Gesellschafter

20 % der Miet- und Pacht-zinsen für bewegliche

Wirtschaftsgüter

50 % der Miet- und Pacht-zinsen für unbewegliche

Wirtschaftsgüter

25 % der Aufwendungen für die zeitliche Überlassung

von Rechten

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= Gewerbeertrag (vor Verlustabzug)./.Verlustvortrag ( � 10a)./. Freibetrag ( � 11 Abs. 1)

= Gewerbeertragx Steuermesszahl ( � 11 Abs. 2)

= Steuermessbetrag ( � 14 Satz 1)x Hebesatz (� 16)

= Gewerbesteuer./. GewSt-Vorauszahlungen ( � 19)

= Abschlusszahlung oder Erstattung ( � 20)

Gewinn aus Gewerbebetrieb ( � 7)

./. Kürzungen ( � 9)+ Hinzurechnungen (� 8)

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Die Gewinnanteile müssen bei den Gesellschaftern gewerbesteuerfrei sein,

da sie bereits bei der Personengesellschaft selbst der

Gewerbesteuer unterlagen. Gewinn-anteil A

Gewinn-anteil B

Gewinn der Mitunternehmerschaft(Personengesellschaft ist selbst Steuersubjekt für

die Gewerbesteuer)

./. Gewerbesteuer

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Streubesitzdividenden

Volle Gewerbesteuerpflicht der Streubesitzdividenden

Voraussetzungen des � 9 Nr. 2a, 7 GewStG

nicht erfüllt.

• Beteiligung < 15 %

• Hinzurechnung der außer Ansatz gebliebenen Gewinnanteile

• Abzug der mit den Gewinnanteilen im Zusammenhang stehenden unberücksichtigten Aufwendungen

Schachtelbeteiligung

• Kürzung soweit Schachteldividenden im Gewinn aus Gewerbebetrieb enthalten

• Minderung des Kürzungsbetrag um die mit den Gewinnanteilen im Zusammenhang stehenden unberücksichtigten Aufwendungen

Bei Unternehmen anderer Rechtsform:Gewerbesteuerfreiheit der Schachteldividenden

Bei Kapitalgesellschaften:95 %ige Gewerbesteuer-freiheit der Schachtel-dividenden

� 9 Nr. 7 GewStG

• Beteiligung ≥ 15 %• seit Beginn des

Erhebungszeitraums ununterbrochen

• Ausführung einer aktivenTätigkeit

� 9 Nr. 2a GewStG

• Beteiligung ≥ 15 %• zu Beginn des Erhebungs-

zeitraums

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Abzugsbeträge für Zuwendungen

20 % des um Hinzurechnungennach � 8 Nr. 9 GewStG erhöhten

Gewinns aus Gewerbebetrieb

4 ‰ der Summe aus den gesamtenUmsätzen zuzüglich der

aufgewendeten Löhne und Gehälter

allgemeiner Höchstbetrag � 9 Nr. 5 GewStG

oder:

zusätzlicher Abzugsbetrag � 9 Nr. 5 Satz 3 GewStG

• für Spenden in den Vermögensstockeiner Stiftung

• Gewährung nur an Einzelunternehmerund Personengesellschaften

• innerhalb von 10 Jahren lediglicheinmalige Anwendung zulässig

• über einen 10-Jahreszeitraum frei zuverteilen

i.H.v. 1.000.000 €

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Gewährleistungdes Objektsteuer-

charakters

Vermeidung vonMehrfacherfassungen bei

Objektsteuern/keine Zusatzbelastungen

mit GewSt

Beschränkungauf inländischenGewerbeertrag

Nr. 1 Bst. a:25% der Entgeltefür SchuldenNr. 1 Bst. b:25% der Renten und dauernden LastenNr. 1 Bst. c:25 % der Gewinnanteile stiller GesellschafterNr. 1 Bst. d:5 % der Miet- und Pachtzinsen für bewegliche WirtschaftsgüterNr. 1 Bst. e:12,5 % der Miet- und Pachtzinsen für unbewegliche WirtschaftsgüterNr. 1 Bst. f:6,25 % der Aufwendungen für die zeitlich befristete Überlassung von RechtenNr. 9:Zuwendungen

Nr. 5:Die nach � 3 Nr. 40 EStGanteilig oder � 8b Abs. 1 KStG vollständig steuerfreienDividenden, wenn dieBeteiligung an derKapitalgesellschaft < 15 % istNr. 8:Verlustanteile ausinländischenMitunternehmerschaften

Nr. 8:Verlustanteile aus ausländischen Mitunternehmerschaften

Nr. 5:Zuwendungen

Nr. 1:1,2 % des Einheitswerts dernicht von der GrSt befreiten BetriebsgrundstückeNr. 2:Gewinnanteile aus inländischen MitunternehmerschaftenNr. 2a:Gewinne aus Anteilen aninländischen Kapitalgesellschaften, wenn die Beteiligung ≥ 15 % ist (nationales Schachtelprivileg)

Nr.2:Gewinnanteileaus ausländischen MitunternehmerschaftenNr. 3:Anteile ausländischer Betriebsstätten am GewerbeertragNr. 7:Gewinne aus Anteilen anausländischen Kapitalgesellschaften, wenn die Beteiligung ≥ 15 % ist (internationales Schachtelprivileg)

Hin

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= Gewerbeertrag (vor Verlustabzug)

./. Freibetrag (� 11 Abs. 1)

= Gewerbeertragx Steuermesszahl ( � 11 Abs. 2)

= Steuermessbetrag ( � 14 Satz 1)x Hebesatz (� 16)

= Gewerbesteuer./. GewSt-Vorauszahlungen ( � 19)

= Abschlusszahlung oder Erstattung ( � 20)

Gewinn aus Gewerbebetrieb ( � 7)+ Hinzurechnungen ( � 8)

./.Verlustvortrag (� 10a)

./. Kürzungen ( � 9)

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= Gewerbeertrag (vor Verlustabzug)

= Gewerbeertrag

= Steuermessbetrag ( � 14 Satz 1)

= Gewerbesteuer

= Abschlusszahlung oder Erstattung ( � 20)

Gewinn aus Gewerbebetrieb ( � 7)+ Hinzurechnungen ( � 8)./. Kürzungen (� 9)

./. Freibetrag ( � 11 Abs. 1)

x Steuermesszahl (� 11 Abs. 2)

x Hebesatz ( � 16)

./. GewSt-Vorauszahlungen ( � 19)

./.Verlustvortrag ( � 10a)

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GewSt-Hebesätze in ausgewählten Gemeinden Deutschlands

Gemeinden Einwohner per 31.12.2010

Hebesätze in %

GewSt2009 2010

Berlin 3.460.725 410 410

Bremen 547.340 440 440

Dortmund 580.444 450 468

Düsseldorf 588.735 440 440

Duisburg 489.599 470 490

Essen 574.635 470 480

Frankfurt/Main 679.664 460 460

Hamburg 1.786.448 470 470

Hannover 522.686 460 460

Ingolstadt 125.088 400 400

Ilmenau 26.022 350 350

München 1.353.186 490 490

Stuttgart 606.588 420 420

Köln 1.007.119 450 450

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Angaben:

Die Elisabeth-GmbH erzielt im Jahr 2012 ein nach den Vorschriften des Körperschaftsteuergesetzes korrekt ermitteltes zu versteuerndes Einkommen von 2.000.000 €.

Im betreffenden Zeitraum wurden von der Elisabeth-GmbH Kreditzinsen i.H.v. 250.000 € sowie Leasingraten für diverse Firmen-PKW der Marke Audi i.H.v. 100.000 € begleichen. Für die Anmietung der durch das Unternehmen genutzten Räumlichkeiten entstand im Jahr 2012 ein Aufwand i.H.v. 390.000 €. Darüber hinaus wurde der Gewinnanteil des typischen stillen Gesellschafter Max i.H.v. 55.000 € in der Finanzbuchhaltung aufwandswirksam erfasst.

Zum Betriebsvermögen der Elisabeth-GmbH zählen auch mehrere Grundstücke mit einem Einheitswert von insgesamt 1.500.000 €. Die Grundstücke sind seit dem Jahr 2007 von der Grundsteuer befreit.

Im Jahr 2011 erwirtschaftete die Elisabeth-GmbH einen gewerbesteuerlichen Fehlbetrag i.H.v. 120.000 €.

Beispiel: Ermittlung des Gewerbeertrags

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Aufgabe:

Ermitteln Sie den Gewerbeertrag der Elisabeth-GmbH für das Jahr 2012!

Beispiel: Ermittlung des Gewerbeertrags

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Lösung:

Die Kreditzinsen, die PKW-Leasingraten sowie die Mietaufwendungen sind im Rahmen der Ermittlung des Gewerbeertrags dem zu versteuernden Einkommen gem. KStG grundsätzlich nach den Maßgaben des � 8 Nr. 1 GewStG hinzuzurechnen. Da Max zudem ein typischer stiller Gesellschafter ist, muss auch der Gewerbeertrag um dessen Gewinnbeteiligung erhöht werden ( � 8 Nr. 1 Bst. c GewStG).

Eine Minderung des Gewerbeertrags i.H.v. 1,2 % des Einheitswertes der zum Betriebsvermögen gehörenden Grundstücke ist nicht zulässig, da diese von der Grundsteuer befreit wurden ( � 9 Nr. 1 GewStG). Somit droht keine Doppelbelastung durch Grundsteuer und Gewerbesteuer.

Abschließend ist die gewerbesteuerliche Bemessungsgrundlage um den Verlust des Vorjahres i.H.v. 120.000 € zu reduzieren.

Beispiel: Ermittlung des Gewerbeertrags

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Berechnung des Gewerbeertrages:

1. Hinzurechnungen gem. � 8 Nr. 1 GewStG:

250.000 € 100 % der Kreditzinsen (� 8 Nr. 1 Bst. a GewStG)

+ 55.000 € 100 % der Gewinnbeteiligung (� 8 Nr. 1 Bst. c GewStG)

+ 20.000 € 20 % der PKW Leasingraten (� 8 Nr. 1 Bst. d GewStG)

+ 195.000 € 50 % der Mietaufwendungen (� 8 Nr. 1 Bst. e GewStG)

= 520.000 €

./. 100.000 € Freibetrag gem. � 8 Nr. 1 GewStG

= 420.000 €

* 25 %

= 105.000 € Hinzurechnung gem. � 8 Nr. 1 GewStG

Beispiel: Ermittlung des Gewerbeertrags

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2. Berechnung des Gewerbeertrags:

2.000.000 € zu versteuerndes Einkommen gem. KStG

+ 105.000 € Hinzurechnungen gem. � 8 GewStG

./. 0 € Kürzungen gem. � 9 GewStG

./. 120.000 € Verlustabzug gem. � 10a GewStG

= 1.985.000 € Gewerbeertrag

Beispiel: Ermittlung des Gewerbeertrags

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Beispiel: Gewerbesteuer

Angaben:

A und B sind Gesellschafter der AB-OHG.

Die OHG erzielte im Jahr 2012 einen Gewinn von 120.000 €.

In diesem Gewinn sind Aufwendungen von 20.000 € enthalten, die die OHG für die Anmietung von Büroräumen, die im Eigentum des Gesellschafters A stehen, gezahlt hat.

Diese waren in der Sonderbilanz des A als Ertrag erfasst, wodurch es zu dem Gewinn i.H.v. 120.000 € kam.

120.000 € diverse Erlöse und Aufwendungen

./. 20.000 € Mietaufwand der OHG

100.000 € Gewinn lt. Gesamthandsbilanz

+ 20.000 € Mietertrag + Gewinn lt. Sonderbilanz des A

= 120.000 € Gewinn der OHG

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Beispiel: Gewerbesteuer

Frage:

B hatte keine Sonderbetriebseinnahmen und Sonderbetriebsausgaben.

Was raten Sie B hinsichtlich der Gewerbesteuer?

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Beispiel: Gewerbesteuer

Lösung:

B sollte mit A vereinbaren, dass A den Teil der Gewerbesteuer, der aufgrund der Sonderbetriebseinnahmen des A erhoben wird, aus dem Gewinnanteil zahlt, da B ansonsten die auf die Sonderbetriebseinnahmen des A entfallende Gewerbesteuer mit zu tragen hat.

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Abschlussfall

Angaben:

Die in Deutschland unbeschränkt körperschaftsteuerpflichtige HH-GmbH hat ihren Sitz in Eichstätt (GewSt-Hebesatz 400 %). Geschäftsführer und alleiniger Gesellschafter ist Harry Hirsch.

Die Umsätze der GmbH unterliegen dem Regelsteuersatz des UStG. Umsatzsteuervoranmeldungen waren im Jahr 2012 nicht abzugeben.

Die Bilanz des Jahres 2012 besteht lediglich aus wenigen Sachverhalten:

1. Die HH-GmbH erzielte am 15.08.2012 Bareinnahmen i.H.v. 200.000 € zzgl. USt.

2. Die HH-GmbH hat am 07.07.2012 Waren von Kasimir i.H.v. 30.000 € netto eingekauft. Die Waren wurden zur Gänze im Jahr 2012 veräußert.

3. Die HH-GmbH hat am 17.11.2012 eine Ausschüttung der in Deutschland ansässigen Wrecker-AG erhalten, die i.H.v. 44.175 € auf ihr Konto überwiesen wurde.

4. Die KSt-Vorauszahlungen der HH-GmbH haben 4.000 €, die SolZ-Voraus-zahlungen 220 € und die GewSt-Vorauszahlungen 1.000 € betragen; die Zahlung erfolgte per Bankeinzug.

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Abschlussfall

Frage 1:

Ermitteln Sie den Gewinn lt. Gewinn- und Verlustrechnung!

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Abschlussfall

Lösung:

220 €SolZ-VZ

244.175 €244.175 €

208.955 €Gewinn

1.000 €GewSt-VZ

44.175 €Dividende4.000 €KSt-VZ

200.000 €Umsatzerlöse30.000 €Wareneinsatz

GuV der HH-GmbH

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Abschlussfall

Frage 2:

Ermitteln Sie die Bruttodividende und die Höhe der entrichteten KapESt!

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Abschlussfall

Lösung:

Bei der angegebenen Nettodividende wurde die Kapitalertragsteuer sowie SolZ auf die KapESt bereits abgezogen.

Die bereits abgeführte Kapitalertragsteuer ist als Körperschaftsteuer-Voraus-zahlung zu sehen, die bei der Berechnung der KSt-Rückstellung zu subtrahieren sein wird.

KapESt: 60.000,00 € x 0,25 = 15.000,00 €

SolZ auf KapESt: 15.000,00 € x 0,055 = 825,00 €

44.175 €

0,73625= 60.000 € = Bruttodividende

100 %

./. 25 % KapESt

./. 5,5 % SolZ

= 73,625 %

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Abschlussfall

Frage 3:

Ermitteln Sie die GewSt-Rückstellung!

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Abschlussfall

Gewinn lt. GuV 208.955,00 €

+ GewSt-VZ 1.000,00 € � 4 Abs. 5b EStG

+ KSt-VZ 4.000,00 € � 10 Nr. 2 KStG

+ SolZ-VZ 220,00 €

+ KapESt 15.000,00 € � 10 Nr. 2 KStG

+ SolZ auf KapESt 825,00 € � 10 Nr. 2 KStG

./. Bruttodividende (95 %) 57.000,00 € � 8b Abs. 1, 5

KStG

= Gewerbeertrag 173.000,00 €

Lösung:

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Berechnung der GewSt-Rückstellung:

Messzahl x HebesatzGewSt-Satz =

= 0,035 x 400 %

= 14 %

GewSt-Schuld 173.000,00 € x 0,14 = 24.220,00 €

./. GewSt-VZ ./. 1.000,00 €

= GewSt-Rückstellung 23.220,00 €

Die GewSt-Rückstellung ist dem Steuerbilanzgewinnaußerhalb der Bilanz wieder hinzuzurechnen

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Abschlussfall

Frage 4:

Ermitteln Sie die KSt- und SolZ-Rückstellung!

296

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Abschlussfall

4.000 € 15.000 €+ 19.000 €=KSt-VZ KapESt

Lösung:

Berechnung der KSt-Rückstellung:

173.000,00 €

x 15 % 25.950,00 €

./. 19.000,00 €

= 6.950,00 € = KSt-Rst

Berechnung der SolZ-Rückstellung:

1.427,25 €

./. 1.045,00 €

= 382,25 € = SolZ-Rst

x 5,5 %

220 € 825 €+ 1.045 €=SolZ-VZ SolZ auf

KapESt

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Abschlussfall

Frage 5:

Ermitteln Sie die den Jahresüberschuss nach Steuern!

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Abschlussfall

Lösung:

Gewinn lt. GuV 208.955,00 €

./. GewSt 23.220,00 €

./. KSt 6.950,00 €

./. SolZ 382,25 €

= Jahresüberschuss nach Steuern 178.402,75 €

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