Erweiterung Medienstandort ORF, Wien

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Auslober / Organizer ORF Österreichischer Rundfunk, Wien Koordination / Coordination next-pm ZT GmbH, Wien Wettbewerbsart /Type of Competition EU-weiter nicht offener einstufiger Realisie- rungswettbewerb mit anschließendem Verhand- lungsverfahren Teilnehmer / Participant Architekten und Zivilingenieure für Hochbau Beteiligung / Participation 13 Arbeiten Termine / Schedule Tag der Auslobung 21. 05. 2014 Bewerbungsschluss 23. 06. 2014 Abgabetermin Pläne 29. 09. 2014 Abgabetermin Modell 06. 10. 2014 Preisgerichtssitzung 08. + 09. 10. 2014 Jury Prof. Dietmar Eberle, ETH Zürich (Vors.) Prof. Meinrad Morger, TU Darmstadt Elke Delugan Meissl, Wien Markus Bösch, Wien Alfred Berger, Wien/Helsinki Norbert Steiner, Wien Franz Kobermaier, MA 19 Wien Walter Krauss, MA 21 Wien Birgit Hundstorfer, MA 21 Wien Alexander Wrabetz, ORF Richard Grasl, ORF Kathrin Zechner, ORF Michael Götzhaber, ORF Modellfotos next-pm ZT GmbH, Wien 1. Preis / 1st Prize (32.000,–) Riepl · Kaufmann · Bammer Architektur, Wien L.Arch.: Rajek Barosch Landschaftsarchitektur Visualisierung: Josef Androschko Mitarbeit: Günther Benigni · Sybille Caspar Laure Finck · Mathias Holzer · Paul Jung Mercedes Rodenas-Galbis · Andreas Gottschling Elizabeth Sacken · Fabian Steiner Teresa Truckenmüller 3. Preis/ 3rd Prize (20.000,–) HPP Hentrich-Petschnigg & Partner GmbH + Co KG, Düsseldorf L.Arch.: WKM Landschaftsarchitekten Haustechnik: ZWP Ingenieur AG Tragwerk: Horz + Ladewig Ing.-Ges. mbH Mitarbeit: Remigiusz Otrzonsek · Dorothee Vicario Kurt Wimmer · Robert Bönisch · Daniel Stollfuß Melanie Scholz · Anabel Zawisla · Kathrin Fach Henning von Bonin · Paul Borucki · Stefan Haupt 3. Preis/ 3rd Prize (20.000,–) querkraft architekten zt gmbh, Wien Dunkl · Erhartt · Sapp Mitarbeit: James Diewald · Katharina Jovic Peter Paller · Serban Ganea · Manfred Thallner Tragwerk: Gmeiner · Haferl Haustechnik: ZFGPeter Paller Renderings: miss3 Competition assignment The new media centre shall house 4 clusters of multimedia media production. The architectural concept shall boost the new forms of working, focusing on communication, creativity and flexi- bility. The complex is divided in: new functions 15.438 m², relocation of existing functions 5.852 m² and idea parts: link to the existing main entrance and open space concept. Wettbewerbsaufgabe Während der ORF bisher Fernsehen, Radio- und Onlineproduktion an drei verschiedenen Stand- orten in Wien betreibt, sollen in Zukunft alle Medien in einem neuen multimedialen Standort am Küniglberg zusammenarbeiten. Der Stand- ort Küniglberg wird aus einem komplett neu konzipierten, bestehenden Gebäude bestehen (nicht Gegenstand des Wettbewerbs) und dem neuen Multimedia-Gebäude (Wettbewerbsauf- gabe). Im neuen Gebäude werden die vier Kern- bereiche der multimedialen Medienproduktion angesiedelt. Die besondere Herausforderung an die Architektur des multimedialen Gebäudes werden die Kommunikation mit bestehenden Gebäudeteilen, die Stärkung der ORF-Identität bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der starken Senderidentitäten und das synergetische Zu- sammenarbeiten in den vier Clusterbereichen sein. Darüber hinaus soll das architektonische Konzept Formen des neuen Arbeitens mit besonderem Schwerpunkt auf Kommunikation, Kreativität und Flexibilität stärken. Das Wettbewerbsgebiet untergliedert sich in zwei Teilgebiete und zwei Ideenteile. Das Raum- programm umfasst einerseits Funktionen, die am Standort neu herzustellen sind und anderer- seits Funktionen aus Bestandsgebäuden die abgebrochen oder umgenutzt werden sollen. - Teilgebiet 1: Neue Funktionen am Standort (15.438 m 2 ) - Teilgebiet 2: Verlagerung bestehender Funktio- nen (5.852 m 2 ) - Ideenteil 1: Anbindung des Neubaus auf Teil- gebiet 1 an den aktuell bestehenden Hauptein- gang. - Ideenteil 2: Freiraumkonzept Erweiterung Medienstandort ORF, Wien Extension of the Media Centre ORF (Austrian Broadcasting Corporation) in Vienna wa 1/2015 25 Erweiterung Medienstandort ORF, Wien 12/5 1. Preis /1st Prize Riepl · Kaufmann · Bammer Architektur GbR, Wien 3. Preis /3rd Prize HPP Hentrich-Petschnigg & Partner GmbH + Co KG, Düsseldorf 3. Preis /3rd Prize querkraft architekten zt gmbh, Wien

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Auslober /OrganizerORF Österreichischer Rundfunk, Wien

Koordination/Coordination next-pm ZT GmbH, Wien

Wettbewerbsart /Type of CompetitionEU-weiter nicht offener einstufiger Realisie-rungswettbewerb mit anschließendem Verhand-lungsverfahren

Teilnehmer /ParticipantArchitekten und Zivilingenieure für Hochbau

Beteiligung /Participation13 Arbeiten

Termine /ScheduleTag der Auslobung 21. 05. 2014Bewerbungsschluss 23. 06. 2014Abgabetermin Pläne 29. 09. 2014Abgabetermin Modell 06. 10. 2014Preisgerichtssitzung 08. + 09. 10. 2014

JuryProf. Dietmar Eberle, ETH Zürich (Vors.)Prof. Meinrad Morger, TU DarmstadtElke Delugan Meissl, WienMarkus Bösch, WienAlfred Berger, Wien/HelsinkiNorbert Steiner, WienFranz Kobermaier, MA 19 WienWalter Krauss, MA 21 WienBirgit Hundstorfer, MA 21 WienAlexander Wrabetz, ORFRichard Grasl, ORFKathrin Zechner, ORFMichael Götzhaber, ORF

Modellfotosnext-pm ZT GmbH, Wien

1. Preis /1st Prize (€ 32.000,–)Riepl · Kaufmann · Bammer Architektur, WienL.Arch.: Rajek Barosch LandschaftsarchitekturVisualisierung: Josef AndroschkoMitarbeit: Günther Benigni · Sybille CasparLaure Finck · Mathias Holzer · Paul JungMercedes Rodenas-Galbis · Andreas GottschlingElizabeth Sacken · Fabian SteinerTeresa Truckenmüller

3. Preis/3rd Prize (€ 20.000,–)HPP Hentrich-Petschnigg & Partner GmbH + Co KG, DüsseldorfL.Arch.: WKM LandschaftsarchitektenHaustechnik: ZWP Ingenieur AGTragwerk: Horz + Ladewig Ing.-Ges. mbHMitarbeit: Remigiusz Otrzonsek · Dorothee VicarioKurt Wimmer · Robert Bönisch · Daniel StollfußMelanie Scholz · Anabel Zawisla · Kathrin FachHenning von Bonin · Paul Borucki · Stefan Haupt

3. Preis/3rd Prize (€ 20.000,–)querkraft architekten zt gmbh, WienDunkl · Erhartt · SappMitarbeit: James Diewald · Katharina JovicPeter Paller · Serban Ganea · Manfred ThallnerTragwerk: Gmeiner · HaferlHaustechnik: ZFGPeter PallerRenderings: miss3

Competition assignmentThe new media centre shall house 4 clusters ofmultimedia media production. The architecturalconcept shall boost the new forms of working,focusing on communication, creativity and flexi-bility. The complex is divided in: new functions15.438 m², relocation of existing functions5.852 m² and idea parts: link to the existing mainentrance and open space concept.

WettbewerbsaufgabeWährend der ORF bisher Fernsehen, Radio- undOnlineproduktion an drei verschiedenen Stand-orten in Wien betreibt, sollen in Zukunft alleMedien in einem neuen multimedialen Standortam Küniglberg zusammenarbeiten. Der Stand-ort Küniglberg wird aus einem komplett neu konzipierten, bestehenden Gebäude bestehen(nicht Gegenstand des Wettbewerbs) und demneuen Multimedia-Gebäude (Wettbewerbsauf-gabe). Im neuen Gebäude werden die vier Kern-bereiche der multimedialen Medienproduktionangesiedelt. Die besondere Herausforderungan die Architektur des multimedialen Gebäudeswerden die Kommunikation mit bestehendenGebäudeteilen, die Stärkung der ORF-Identitätbei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der starkenSenderidentitäten und das synergetische Zu-sammenarbeiten in den vier Clusterbereichensein. Darüber hinaus soll das architektonischeKonzept Formen des neuen Arbeitens mitbesonderem Schwerpunkt auf Kommunikation,Kreativität und Flexibilität stärken. Das Wettbewerbsgebiet untergliedert sich inzwei Teilgebiete und zwei Ideenteile. Das Raum-programm umfasst einerseits Funktionen, dieam Standort neu herzustellen sind und anderer-seits Funktionen aus Bestandsgebäuden dieabgebrochen oder umgenutzt werden sollen.- Teilgebiet 1: Neue Funktionen am Standort(15.438 m2)

- Teilgebiet 2: Verlagerung bestehender Funktio-nen (5.852 m2)

- Ideenteil 1: Anbindung des Neubaus auf Teil-gebiet 1 an den aktuell bestehenden Hauptein-gang.

- Ideenteil 2: Freiraumkonzept

Erweiterung Medienstandort ORF, WienExtension of the Media Centre ORF (Austrian Broadcasting Corporation) in Vienna

wa 1/2015 – 25 Erweiterung Medienstandort ORF, Wien 12/5

1. Preis /1st Prize Riepl · Kaufmann · Bammer Architektur GbR, Wien

3. Preis /3rd Prize HPP Hentrich-Petschnigg & Partner GmbH + Co KG, Düsseldorf

3. Preis /3rd Prize querkraft architekten zt gmbh, Wien

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1. Preis /1st prize Riepl · Kaufmann · Bammer Architektur GbR, Wien

12/5 Erweiterung Medienstandort ORF, WIen 26 – 1/2015 wa

Lageplan M. 1:5.000

1. Obergeschoss M. 1:1.250

Nordwestansicht M. 1:1.250

Längsschnitt M. 1:1.250

Erdgeschoss M. 1:2.500

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PreisgerichtsbeurteilungDer Entwurf zeigt einen zurückhaltenden aber selbstbewuss-ten Zugang zur Aufgabe. Das Hauptgebäude ist um einen lan-gen zentralen Hof angeordnet. Diese Typologie erscheint aufden ersten Blick starr, bietet jedoch bei genauer Betrachtungeine hervorragende innere Wegverbindungen und hohe Flexi-bilität der Grundrisse. Die flächige Anordnung gewährleisteteine offene und zeitgemäße Organisation des Newsroom undauch der Verbindungen zu den umliegenden Redaktionen.Die Volumetrie bleibt moderat, verzichtet bewusst auf eineÜbertonung des Rainer-Baus und gliedert sich gut in dasEnsemble ein. Die elegante Ausformung der glatten Außen-flächen unterstreicht den zeitgenössischen Charakter und dieEigenständigkeit des Neubaus. Die Ergänzungen im Bereichder Werkstätten werden als reine Erweiterungen des vorhan-denen Werkstättentraktes vorgeschlagen, um die Freistellungdes Neubaus zu unterstreichen. Die Gliederung der Fassade inSockel und transparente Haupt-ebene und den darüber liegen-den beiden Redaktionsebenen lässt das 5-geschossige Gebäu-de in klassischer Dreigliederung erscheinen, wodurch der Maß-stab angenehm reduziert wird. Das durchgehende Glasdachüber dem Newsroom ist zu überdenken, um klimatisch optimaleBedingungen mit geeigneten Lichtverhältnissen zu gewährlei-sten. Eine teilweise Nutzung der Hofüberdachung für denBüros zugeordnete Freibereiche wurde diskutiert.Das Projekt kombiniert auf überzeugende Art eine funktionaleOptimierung mit innerer und äußerer Transparenz und mit einersachlich klaren Eleganz.

wa 1/2015 – 27 Erweiterung Medienstandort ORF, Wien 12/5

Querschnitt M. 1:1.250

Nordostansicht M. 1:1.250

2. Obergeschoss M. 1:1.250

3. Obergeschoss M. 1:1.250 Geschossübergreifende Kommunikation

Verschränkung Innen – Aussen

Newsroom – Studios im Zentrum Kurze Wege zum Newsroom max. 2 Geschosse

Geschossübergreifende Kommunikationen

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Auslober /OrganizerDeutsche Post DP DHL, Bonn

Koordination/Coordination AS&P – Albert Speer & Partner GmbH, Frankfurt am Main

Wettbewerbsart /Type of CompetitionNicht offener Wettbewerb mit vorgeschaltetemBewerbungsverfahren zur Auswahl von 5 Teil-nehmern sowie 5 Zuladungen

Teilnehmer /ParticipantFreischaffende, angestellteund beamtete Architekten

Beteiligung /Participation10 Arbeiten

Termine /ScheduleBewerbungsschluss 05. 05. 2014Abgabetermin Pläne 08. 09. 2014Abgabetermin Modell 15. 09. 2014Preisgerichtssitzung 27./28. 10. 2014

Fachpreisrichter/JuryProf. Dr. Engelbert Lütke Daldrup, Staatssekretärfür Bauen und Wohnen Berlin (Vors.)Prof. Dr. Vittorio Magnago Lampugnani,ETH ZürichProf. Christa Reicher, Uni DortmundProf. Regine Leibinger, TU BerlinProf. Muck Petzet, Academia di architetturaMendrisioProf. Dr. Ingeborg Flagge, ArchitekturhistorikerinProf. Dr. Rudolf Skoda, LeipzigDr. Andrea Pufke, Landeskonservatorin LVRWerner Wingenfeld, Stadtbaurat BonnSigurd Trommer, Präsident a.D. BundesarchitektenkammerGünther Meyer, EVP CRE DP DHLHans Lösche, DP DHL

SachpreisrichterProf. Dr. Christof Erhart, DP DHLDr. Hans-Dieter Petram, DP DHLStefan Althoff, Deutsche Telekom AGArtur Grzesiek, Sparkasse KölnBonnWolfgang Grießl, Beethoven FestspielhausFörderverein e.V.Dr. Stefan Eisel, Förderer-Beethoven-Festspiel-haus-Bonn eGHeinrich Rainer Küpper, DP DHL

Finalist (€ 50.000,–)David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH, BerlinDavid Chipperfield · Alexander SchwarzProjektmanagement: Martin ReichertProjektleitung: Annette FlohrschützTeam: Alexander Bellmann · Bertram DreyerLena Ehringhaus · Cyril Kriwan · Maude OrbanFranziska Rusch · Eva-Maria StadelmannAntonia Schlegel · Linda von KarstedtSimon Wiesmaier · Ute ZscharntTragwerk/TGA: ArupAkustik: Müller BBMKosten: BAL

Finalist (€ 50.000,–)kadawittfeldarchitektur gmbh, AachenGerd WittfeldMitarbeit: Gustav Ibing · Johannes MüntingaTim Witte · Henning Drefke · Andrea BlaschkeTarek Amir · Viola Liederwald · Mengya HuangAngelika Saß · Hanns Luh · Sebastian ErhardtAkustik: Nagata Acoustics Inc., Los AngelesL.Arch.: greenbox Landschaftsarchitekten, KölnEnergie Design: ifes GmbH, KölnTragwerk: WSK Ingenieure, KölnBrandschutz: BFT Cognos GmbH, Aachen

Finalist (€ 50.000,–)Valentiny hvp architects, RemerschenF. Valentiny · L. Pexoto · J. Petesch · O. ArenzJ. Engel · A. R. Cedroni · A. ChristmannAkustik: Sound Space Design, London

Competition assignmentLudwig van Beethoven was born in 1770 inBonn. For his 250th anniversary, a top-classBeethoven festival theatre shall be planned nearto the existing listed Beethoven hall, built 1959by Siegfried Wolske. The hall’s dome hascharacterized the city skyline along the Rhineand the new building shall incorporate thehistoric monument. The renovation of theBeethoven hall and the new festival hall (wa4/2009) are independent projects, but a struc -tural connection with an intelligent height layoutof the new building shall allow for operationalsynergies creating a campus-like structure.The program includes: theatre space 2.991 m²,public areas 2.100 m², ancillary rooms 467 m²,bistro/catering 340 m², orchestra 420 m².

WettbewerbsaufgabeIm Dezember 1770 wurde Ludwig van Beet hovenin Bonn geboren. Sein Geburtstag jährt sich imJahr 2020 zum 250. Mal. Dieses Jubiläum ist derAnlass für den geplanten Bau eines Festspiel-hauses, das mit einem großen Konzertsaal aufinternationalem Spitzenniveau dem Beethoven-fest und dem Beethoven Orchester Bonn eineangemessene Spielstätte bieten soll. Das Beethoven Festspielhaus wird in unmittel-barer Nachbarschaft zur bestehenden Beet -hovenhalle errichtet, die durch die Stadt Bonnsaniert wird. Die von Siegfried Wolske in denJahren 1956 bis 1959 erbaute Beethovenhalleund die sie umgebenden Freianlagen von Hein-rich Raderschall stehen unter Denkmalschutz.Ihre Kuppel über dem Großen Saal macht dieBeethovenhalle zu einem markanten Gebäude,das die Stadtsilhouette entlang des Rheins imBereich des Bonner Nordens maßgeblich prägt.Der Umgang und die Auseinandersetzung mitder aus dieser Nachbarschaft entstehenden be -sonderen städtebaulichen Situation ist ein wei -terer wesentlicher Teil der Verfahrensaufgabe.Die Sanierung der Beethovenhalle und der Neubau des Festspielhauses (siehe auch wa4/2009) sind zwar voneinander vollständig unab-hängige Vorhaben und beide Häuser sollen auchbetrieblich autark sein. Jedoch soll eine baulicheVerbindung durch ein intelligentes Höhenlayoutdes Neubaus ermöglicht werden, um die Optionzu erhalten, zukünftig auch betriebliche Syner -gien nutzen zu können.Durch das Zusammenspiel mit der bestehendenBeethovenhalle, dem Beethoven-Haus und denbenachbarten Spielstätten der Stadt Bonn bietetsich die Chance, eine campusartige Struktur ent-stehen zu lassen.Das Raumprogramm gliedert sich u.a. in:- Spielflächen 2.991 m2

- Öffentliche Bereiche 2.100 m2

- Allgem. Nebenräume 467 m2

- Bistro/Catering 340 m2

- Orchester 420 m2

Preisgerichtsempfehlung/Recommendation by the JuryDie Jury empfiehlt den Investoren, die drei Archi-tektenteams zu bitten, ihre Entwürfe zu überar-beiten.

Beethoven Festpielhaus in BonnBeethoven Festival Hall in Bonn

wa 1/2015 – 33 Beethoven Festspielhaus in Bonn 5/6

D Bonn Beethoven Festspielhaus X 01-2015_Z.D.-Standard (beschr.neu) 15.12.14 12:02 Seite 1

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Finalist David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin

Auszug aus der PreisgerichtsbeurteilungDer Entwurf von David Chipperfield Architects orientiertsich in Form und Dimension am Maßstab der Stadt unddes Landschaftsraumes Rhein. Er bezieht sich aufhistorische Vorgängerbauten, die ebenfalls das Profilder Stadt moderat überragten. Umgesetzt in Form vonvier spielerisch gestapelten, kubischen Baukörpernnimmt er die Bewegung des Geländes auf und hebtsich von der organischen Form der benachbartenBeethovenhalle klar ab. Die Architektur ist geprägt vonvertikal gegliederten Kolonnaden, die zum bekanntenFormenkanon des Architekten gehören und hier unter-schiedliche Aufenthaltsräume definieren. Gleichzeitigtreten sie in einen Dialog zur bestehenden Beethoven-halle und definieren, unterstützt durch den Entfall desSeminarflügels der Beethovenhalle, eine gemeinsameZwischenzone. Dieser Ansatz der Auseinandersetzungund Bezugnahme auf den Ort wird sehr positiv bewertet.Der Entwurf ist etwa 10 Meter höher als die Beethoven-halle, da die geforderte multifunktionale Spielflächeund das Bistro über dem Saal angeordnet sind. Dortbieten sie zwar einen außergewöhnlichen Blick überden Rhein, die Stadt und das Siebengebirge, sind aller-dings von den Eingangs- und Foyerbereichen deutlichentfernt, was das Zusammenschalten verschiedenerFlächen oder den leichten Zugang außerhalb der Kon-zertnutzung erschwert bzw. verhindert. Abgesehen vonder großen Höhe wurden die denkmalpflegerischenVorgaben eingehalten. Die Höhenüberschreitunggegenüber der Beethovenhalle ist ein kritischer Aspekt.Der Entwurf sieht einen Abbruch der Anbauten derBeethovenhalle vor. Es ist zu überprüfen, inwieweit einErhalt dieser verträglich ist. Grundsätzlich kann nicht voneinem Abbruch der Anbauten ausgegangen werden.Der Konzertsaal ist als sogenannte „Shoebox“ ausge-legt, was der akustischen Qualität entgegen kommt.Die relativ starke Neigung der Sitzplatzbereiche unddas Layout der Balkone werden jedoch kritisch gese-hen. Die gezeigten Ansätze lassen die Entwicklungeiner hochwertigen Akustik jedoch möglich erscheinen.Großen Wert legen die Entwerfer auf die Aufenthalts-qualitäten in den Foyers und im Saal. Die vielfältigenAusblicke aus den Foyers nutzen die Nähe zum Rheinin bester Weise aus. Um hier Räume von hoher Qualitätund Klarheit anbieten zu können, sind Nebenräumeund Erschließungselemente konsequent in einer Zwi-schenzone angeordnet, die Saal und Öffentlichkeittrennt und auch als akustischer Puffer dient.Der Entwurf weist funktionale Qualitäten und guteErschließung auf, ist aber bezogen auf den Besucher-komfort zu überarbeiten. Er erfüllt das Raumprogrammund die funktionalen Vorgaben. Dies gilt auch für denBackstage-Bereich. Die geometrischen Formen habenVorteile bei der baulichen Umsetzung und geben demGebäude auch konzeptionell eine klare Struktur. Dieseist auch bei der planerischen Durcharbeitung erkennbar.Dies wird bis hin zur Umsetzung des Energiekonzeptesdeutlich, das sich mit der Architektur sehr gut verbindet.Der Beitrag liegt bezüglich der Flächenwirtschaftlichkeitund des Verhältnisses von Hüllfläche zu umbauten Raumim Mittelfeld der eingereichten Arbeiten.Letztlich sieht die Jury in dieser Arbeit einen vielver-sprechenden, poetischen Ansatz, der im weiteren Ver-lauf im Detail überarbeitet werden muss.

5/6 Beethoven Festspielhaus in Bonn 34 – 1/2015 wa

Lageplan M. 1:4.500

Ansicht Nordwest M. 1:1.250

Schnitt A-A M. 1:1.250

Grundriss 1. Obergeschoss M. 1:1.250

Blick vom Erzbergufer

D Bonn Beethoven Festspielhaus X 01-2015_Z.D.-Standard (beschr.neu) 15.12.14 12:02 Seite 2

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wa 1/2015 – 35 Beethoven Festspielhaus in Bonn 5/6

Blick vom Rhein

Ansicht Nordost M. 1:1.250

Schnitt B-B M. 1:1.250

Grundriss Erdgeschoss M. 1:1.250

Grundriss 1. Untergeschoss M. 1:1.250

Auditorium

Grundriss 2. Obergeschoss M. 1:1.250

Grundriss 3. Obergeschoss M. 1:1.250

Ansicht Südost M. 1:1.250

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