»Es braucht Disziplin und Rationalität« Balingen · tin ist aus Norwegen. Er stu-dierte in...

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BALINGEN Nummer 77 Montag, 4. April 2016 Balingen. Schon viele Bücher hat Gerd Kommer aus Weil- stetten geschrieben. Mit »Sou- verän investieren mit Index- fonds und ETFs« ist ihm ein großer Wurf gelungen. Er hat dafür in diesem Jahr den Deutschen Finanzbuchpreis erhalten. Was bedeutet für Sie die Auszeichnung? Ich freue mich natürlich un- heimlich über den Preis und empfinde ihn als Anerken- nung für die Qualität des Bu- ches. Der Preis heißt zwar all- gemein »Deutscher Finanz- buchpreis«, er ist aber ein Preis, der speziell an Invest- mentbücher vergeben wird, die sich an Privatanleger rich- ten und diesen einen hohen praktischen Nutzwert bieten. Dieses Ziel hatte ich mit dem Buch. Man muss sich auch vergegenwärtigen, dass das Buch sehr kritisch mit der Fi- nanzbranche, dem Staat und auch dem Verhalten des typi- schen Privatanlegers ins Ge- richt geht. Deswegen hatte ich nicht geglaubt, dass das Buch eine reelle Gewinnchance hat- te. Sie geben in ihrem Buch Tipps für Sparer und Pri- vatanleger? In wenigen Worten: Worauf kommt es bei der Vermögensplanung und -anlage an? Das Buch beschreibt einen letztlich einfachen, aber voll- ständig aus der wissenschaftli- chen Finanzökonomie herge- leiteten, so genannten »passi- ven« Investmentansatz zu Ka- pitalmarktprodukten wie Aktien, Anleihen und Invest- mentfondsanteilen. Der An- satz ist abzugrenzen von der »normalen« Anlagephiloso- phie, die wohl 95 Prozent al- ler Privatanleger praktizieren. Normales Anlegen ist »akti- ves«, man könnte auch sagen »spekulatives« Anlegen. Akti- ves Anlegen hat das Ziel, überdurchschnittliche hohe Renditen zu erzielen – salopp formuliert, »den Markt zu schlagen«. Das klingt vernünf- tig, ist es aber nicht, weil es auf lange Sicht bei fast allen Anlegern schiefgeht. Das heißt, es resultiert in vermeid- bar schlechten Renditen – Geld, das dann eben nicht für die Altersvorsorge zur Verfü- gung steht. Die kleine Minderheit der Anleger – vielleicht zehn Pro- zent –, die in einem bestimm- ten Zeitfenster eine ordentli- che Rendite erreichen, stehen nur aus Glück besser da. Diese zehn Prozent sind aber nicht im Vorhinein prognostizier- bar – sie sind einfach Glücks- pilze, denken aber, ihr Kön- nen sei ursächlich. Mit dem Investmentansatz in »Souverän Investieren« braucht man sich dagegen nicht auf Glück zu verlassen, sondern wird mit hoher Wahrscheinlichkeit langfris- tig die Rendite des besten Fünftels aller Privatanleger er- reichen. Dabei muss man sich erfreulicherweise nicht ein- mal anstrengen. Außerdem wird man maximalen Seelen- frieden genießen, weil man quasi mit dem TÜV-Siegel der Wissenschaft investiert – und eben nicht auf der Basis von Zockertipps aus dem Internet, mühselig selbst ausgesuchten Aktien oder unwissenschaftli- chen »Produktempfehlungen« von seinem Banker. Was es al- lerdings braucht, ist Disziplin und Rationalität – die vermit- telt das Buch. Woher kommt Ihr Interesse für Wirtschaft und Finan- zen? Das hatte ich schon seit mei- ner Schulzeit. Vielleicht, weil meine Eltern einen damals kleinen Handelsbetrieb in Weilstetten hatten, in dem meine Geschwister und ich mithelfen durften oder muss- ten. Nach der Realschule in Balingen habe ich das Wirt- schaftsgymnasium in Ebingen besucht und nach der Bundes- wehr dann Politikwissen- schaft und Betriebswirt- schaftslehre studiert. Später habe ich berufsbegleitend über ein Finanzthema promo- viert. Mich hat Wirtschaft und rationales, wissenschaftlich basiertes Investieren eigent- lich schon immer fasziniert. Sie arbeiten an einem der wichtigsten Finanzplätze der Welt. Wie sieht Ihr Arbeitstag aus? Haben Sie noch Zeit für Hobbys? Wie die meisten Banker und Asset Manager in der Londoner City fange ich um 9 Uhr morgens an, also etwas später als es im Schwaben- ländle üblich ist. Dafür ist die Mittagspause super kurz, oft gibt’s nur ein Sandwich am Schreibtisch – und abends ver- lasse ich das Büro selten vor 19 Uhr. Meine Hobbys sind Tanzen – argentinischer Tan- go, Salsa und Swing –, ein bisschen Skifahren im Winter und im Sommer ab und zu Bergwandern und Golf. Ein- mal die Woche gehe ich ins Fitness-Studio, um gesund zu bleiben. Sind Sie noch oft in Balin- gen anzutreffen? Ja, ungefähr drei- oder vier- mal im Jahr. Leider ist voriges Jahr mein Vater gestorben. Danach habe ich mir vorge- nommen, öfter nach Balingen zu kommen, um meine Mutter und meine Geschwister und deren Kinder häufiger zu se- hen. An sich ist Reisen von London nach Balingen ja kein großer Aufwand. Der Flug nach Stuttgart dauert nur 80 Minuten, und ich bin es ge- wohnt, viel in der Weltge- schichte herumzufliegen. n Die Fragen stellte Detlef Hauser »Es braucht Disziplin und Rationalität« Auszeichnung | Gerd Kommer gibt in seinem Buch Anlage-Ratschläge und hat dafür einen Preis erhalten Gerd Kommer steht auf einer belebten Straße direkt vor dem Big Ben. Er lebt und arbeitet in London. Foto: Privat Der Preis zeichnet Bücher aus, die Privatanlegern einen prak- tischen Mehrwert bei allen Fragen rund um die Geldanla- ge, den Vermögensaufbau, die Wertpapierauswahl und die Zusammensetzung des eige- nen Depots bieten. Er wird seit 2011 verliehen und ist von der Citigroup Global Mar- kets Deutschland und der Börse Frankfurt Zertifikate gestiftet. Dotiert ist er mit 10 000 Euro. Gerd Kommer ist 53 Jahre alt und lebt seit zehn Jahren in London. Seine Lebensgefähr- tin ist aus Norwegen. Er stu- dierte in München, Nashville und in Liechtenstein und pro- movierte in Erfurt. Nach Sta- tionen bei der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank sowie bei der Deutschen Pfand- briefbank ist er nun in leiten- der Position bei der FMS Wertmanagement Service GmbH in London tätig. Deutscher Finanzbuchpreis INFO n Der Bürgerkontakt Balingen mit Cafétreff in der Filserstra- ße 9 ist von 14 bis 18 Uhr ge- öffnet. Kreatives Gestalten wird von 14 bis 17 Uhr ange- boten. 14.30 Uhr Einkehr der Betreuungsgruppe. n DRK-Seniorengymnastik ist heute von 15 bis 16 Uhr in der Seniorenresidenz an der Eyach und von 16.30 bis 17.30 Uhr im DRK-Forum. n Das »Offene Café im Eltern- treff« hat von 15 bis 18 Uhr geöffnet. n Die TSG Balingen bietet heute ab 17 Uhr »Fit bis ins hohe Alter« und ab 18.30 Uhr »Gesundheitssport für Frauen und Männer 50 plus« in der Turnhalle der Sichelschule an. n Der Jahrgang 1947 Balin- gen mit Stadtteilen trifft sich am Donnerstag, 7. April, um 14 Uhr beim Au-Stadion zur Fahrt nach Dietingen. Dort wird die Welt der Kristalle be- sichtigt; anschließend Einkehr. n Die Fotofreunde Balingen treffen sich heute ab 19.30 Uhr zur Bildbesprechung im Bürgerhaus Endingen. n Die Selbsthilfegruppe Mor- bus Bechterew trifft sich heu- te um 20 Uhr zur Gymnastik in der Sichelschulturnhalle. n Bei der Rehabilitations- Sport-Gruppe Balingen ist ab 16 Uhr Kegeln im Kegelzent- rum »Krokodil« in Balingen. ENDINGEN n Der Jugendtreff hat von 16 bis 20 Uhr geöffnet. FROMMERN n DRK-Seniorengymnastik ist von 13.30 bis 14.30 Uhr und von 14.45 bis 15.45 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Fronhof. n Beim TSV ist Hip Hop für Mädchen von acht bis elf Jah- ren von 17.10 bis 18 und von 18 bis 19 Uhr in der neuen Gymnastikhalle der Schule; Vorschulturnen ab vier Jahren von 17 bis 18 Uhr in der Sporthalle Waldorfschule; Kin- derturnen ab sechs Jahren von 17.30 bis 18.30 Uhr, Festhalle Frommern. HESELWANGEN n Frauenkreis ist heute, Mon- tag, um 19 Uhr im Gemeinde- haus. OSTDORF n VfL-Kinderturnen für Sechs- bis Zehnjährige ist von 18.30 bis 19.30 Uhr in der Turnhalle. WEILSTETTEN n DRK-Seniorengymnastik ist von 14.30 bis 15.30 Uhr und von 15.45 bis 16.45 Uhr im Vereinshaus. ZILLHAUSEN n DRK-Seniorengymnastik ist von 17 bis 18 Uhr im Baptis- tengemeindehaus. n Balingen NOTRUFNUMMERN Polizei: 110 Rettungsleitstelle: 112 Feuerwehr: 112 APOTHEKEN Ginkgo-Apotheke Endingen: Erzinger Weg 20, 07433/38 20 99 Heidelberg Apotheke Bisin- gen: Heidelbergstraße 22, 07476/84 11 Apotheke Spranger Hechin- gen: Obertorplatz 1, 07471/23 87 (heute geöffnet bis 20 Uhr) n Im Notfall n Redaktion Lokalredaktion Telefon: 07433/90 18 20 Fax: 07433/1 58 75 E-Mail: redaktionbalingen @schwarzwaelder-bote.de n Von Klaus Hahn Balingen. Mit dem Frühjahrs- konzert in der Balinger Stadt- halle hat sich das Aktivenor- chester des Musikverein Roß- wangen erstmals unter der Leitung von Johannes Nikol präsentiert. Er hatte im Mai des vergangenen Jahres die Leitung übernommen. Und zum ersten Mal veran- staltete der Musikverein Roß- wangen ein Frühjahrskonzert ohne Konzertpartner. Mit einem abwechslungsreichen Programm setzte das Höchst- stufenorchester vom ersten bis zum letzten Takt das Mot- to des Abends um: »Musik ist Begeisterung«. Carina Hahn führte durch das Programm. Die Vorsitzende Yvonne Hahn freute sich über die vie- len Konzertbesucher, die be- reits nach dem Eröffnungs- marsch »Mercury« vom hol- ländischen Komponisten Jan van der Roost mit einem Bei- fallsturm das Orchester be- lohnten. Mit vielen Klangef- fekten nahm das Orchester die Zuhörer mit auf die Reise im »Orient Express«. Der Komponist Philip Sparke hätte seine helle Freude gehabt, wie die Roßwanger die Lokomoti- ve unter Dampf setzten und mit Effekten ins Rollen brach- ten. Die Reise führte von Lon- don nach Venedig und endete mit dem Haltepfiff und dem Dampf ablassen, indem alle Blechbläser in ihre Instrumen- te hauchten. Mit harmonischen Klängen erzählte das Orchester dann das Wiegenlied »The Seal Lul- laby«, begleitet von Timea Böhm-Grebur am Konzertflü- gel. Als Höhepunkt des ersten Programmteils folgte »Sacir Monti« aus der Feder des Komponisten Mario Bürki. Er hat seine Impressionen zum Kapellenweg im Bergdorf Vi- sperterminen im Wallis in Noten gefasst. Das Orchester setzte das Werk eindrucksvoll um, begleitet von einer Bilder- präsentation, welche die Zu- hörer in die Schönheiten der Schweizer Bergwelt entführte. Der zweiten Programmteil wurde mit der symphoni- schen Rock-Ouvertüre »Can- terville Ghost« von Markus Götz eröffnet. Im Wechsel- spiel von Solisten aus jedem Register erlebten die Zuhörer den spukenden Geist im alten englischen Schloss von Can- terville. Begleitet wurde das Orchester von André Ernst an der E-Gitarre, von Andreas Schwenk am E-Bass und Ti- mea Böhm-Grebur am Flügel. Unterstützt von einer Bil- derpräsentation, wurde die Filmmusik »At World’s End« von Hans Zimmer umgesetzt, welche er zur dritten Episode von »Fluch der Karibik« kom- poniert hatte. Udo Jürgens hat mit »Fünf Minuten vor Zwölf« bei sei- nen Konzerten begeistert. Di- rigent Johannes Nikol hat das Werk für den Musikverein be- arbeitet, das dieser auf her- vorragende Weise darbot. Als Sänger begeisterte Uwe Sess- ler, begleitet von Böhm-Gre- bur am Flügel. Auch mit dem letzten Titel überraschte das Orchester. Bei »Last Call« von Otto M. Schwarz musizierte das Blas- orchester im Sound einer Brass-Band. Jedes Register präsentierte sich mit Soli, wel- che variantenreich das Thema des Stücks wiederholten. Frenetisch forderte das Pub- likum eine Zugabe, die mit dem »Radetzky Marsch« gebo- ten wurde. Orchester begeistert mit Klangeffekten und Solovorträgen Konzert | Musikverein Roßwangen bietet unter Leitung von Johannes Nikol einen grandiosen Auftritt Der Musikverein Roßwangen beim Konzert in der Stadthalle Balingen. Foto: Hahn

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BALINGENNummer 77 Montag, 4. April 2016

Balingen. Schon viele Bücherhat Gerd Kommer aus Weil-stetten geschrieben. Mit »Sou-verän investieren mit Index-fonds und ETFs« ist ihm eingroßer Wurf gelungen. Er hatdafür in diesem Jahr denDeutschen Finanzbuchpreiserhalten.

Was bedeutet für Sie die Auszeichnung?

Ich freue mich natürlich un-heimlich über den Preis undempfinde ihn als Anerken-nung für die Qualität des Bu-ches. Der Preis heißt zwar all-gemein »Deutscher Finanz-buchpreis«, er ist aber einPreis, der speziell an Invest-mentbücher vergeben wird,die sich an Privatanleger rich-ten und diesen einen hohenpraktischen Nutzwert bieten.Dieses Ziel hatte ich mit demBuch. Man muss sich auchvergegenwärtigen, dass dasBuch sehr kritisch mit der Fi-nanzbranche, dem Staat undauch dem Verhalten des typi-schen Privatanlegers ins Ge-richt geht. Deswegen hatte ichnicht geglaubt, dass das Bucheine reelle Gewinnchance hat-te.

Sie geben in ihrem Buch Tipps für Sparer und Pri-vatanleger? In wenigen Worten: Worauf kommt esbei der Vermögensplanungund -anlage an?

Das Buch beschreibt einenletztlich einfachen, aber voll-ständig aus der wissenschaftli-chen Finanzökonomie herge-leiteten, so genannten »passi-ven« Investmentansatz zu Ka-pitalmarktprodukten wieAktien, Anleihen und Invest-mentfondsanteilen. Der An-satz ist abzugrenzen von der»normalen« Anlagephiloso-phie, die wohl 95 Prozent al-ler Privatanleger praktizieren.Normales Anlegen ist »akti-ves«, man könnte auch sagen»spekulatives« Anlegen. Akti-ves Anlegen hat das Ziel,überdurchschnittliche hoheRenditen zu erzielen – saloppformuliert, »den Markt zuschlagen«. Das klingt vernünf-tig, ist es aber nicht, weil esauf lange Sicht bei fast allen

Anlegern schiefgeht. Dasheißt, es resultiert in vermeid-bar schlechten Renditen –Geld, das dann eben nicht fürdie Altersvorsorge zur Verfü-gung steht.

Die kleine Minderheit derAnleger – vielleicht zehn Pro-zent –, die in einem bestimm-

ten Zeitfenster eine ordentli-che Rendite erreichen, stehennur aus Glück besser da. Diesezehn Prozent sind aber nichtim Vorhinein prognostizier-bar – sie sind einfach Glücks-pilze, denken aber, ihr Kön-nen sei ursächlich.

Mit dem Investmentansatz

in »Souverän Investieren«braucht man sich dagegennicht auf Glück zu verlassen,sondern wird mit hoherWahrscheinlichkeit langfris-tig die Rendite des bestenFünftels aller Privatanleger er-reichen. Dabei muss man sicherfreulicherweise nicht ein-mal anstrengen. Außerdemwird man maximalen Seelen-frieden genießen, weil manquasi mit dem TÜV-Siegel derWissenschaft investiert – undeben nicht auf der Basis vonZockertipps aus dem Internet,mühselig selbst ausgesuchtenAktien oder unwissenschaftli-chen »Produktempfehlungen«von seinem Banker. Was es al-lerdings braucht, ist Disziplinund Rationalität – die vermit-telt das Buch.

Woher kommt Ihr Interessefür Wirtschaft und Finan-zen?

Das hatte ich schon seit mei-ner Schulzeit. Vielleicht, weilmeine Eltern einen damalskleinen Handelsbetrieb inWeilstetten hatten, in demmeine Geschwister und ichmithelfen durften oder muss-ten. Nach der Realschule inBalingen habe ich das Wirt-schaftsgymnasium in Ebingenbesucht und nach der Bundes-wehr dann Politikwissen-schaft und Betriebswirt-schaftslehre studiert. Späterhabe ich berufsbegleitendüber ein Finanzthema promo-viert. Mich hat Wirtschaft undrationales, wissenschaftlichbasiertes Investieren eigent-lich schon immer fasziniert.

Sie arbeiten an einem der wichtigsten Finanzplätze der Welt. Wie sieht Ihr Arbeitstag aus? Haben Sienoch Zeit für Hobbys?

Wie die meisten Bankerund Asset Manager in derLondoner City fange ich um 9Uhr morgens an, also etwasspäter als es im Schwaben-ländle üblich ist. Dafür ist dieMittagspause super kurz, oftgibt’s nur ein Sandwich amSchreibtisch – und abends ver-lasse ich das Büro selten vor19 Uhr. Meine Hobbys sind

Tanzen – argentinischer Tan-go, Salsa und Swing –, einbisschen Skifahren im Winterund im Sommer ab und zuBergwandern und Golf. Ein-mal die Woche gehe ich insFitness-Studio, um gesund zubleiben.

Sind Sie noch oft in Balin-gen anzutreffen?

Ja, ungefähr drei- oder vier-mal im Jahr. Leider ist vorigesJahr mein Vater gestorben.Danach habe ich mir vorge-nommen, öfter nach Balingenzu kommen, um meine Mutterund meine Geschwister undderen Kinder häufiger zu se-hen. An sich ist Reisen vonLondon nach Balingen ja keingroßer Aufwand. Der Flugnach Stuttgart dauert nur 80Minuten, und ich bin es ge-wohnt, viel in der Weltge-schichte herumzufliegen. n Die Fragen stellte Detlef Hauser

»Es braucht Disziplin und Rationalität«Auszeichnung | Gerd Kommer gibt in seinem Buch Anlage-Ratschläge und hat dafür einen Preis erhalten

Gerd Kommer steht auf einer belebten Straße direkt vor demBig Ben. Er lebt und arbeitet in London. Foto: Privat

Der Preis zeichnet Bücher aus,die Privatanlegern einen prak-tischen Mehrwert bei allenFragen rund um die Geldanla-ge, den Vermögensaufbau, dieWertpapierauswahl und dieZusammensetzung des eige-nen Depots bieten. Er wirdseit 2011 verliehen und istvon der Citigroup Global Mar-kets Deutschland und derBörse Frankfurt Zertifikategestiftet. Dotiert ist er mit10 000 Euro. Gerd Kommer ist 53 Jahre altund lebt seit zehn Jahren inLondon. Seine Lebensgefähr-tin ist aus Norwegen. Er stu-dierte in München, Nashvilleund in Liechtenstein und pro-movierte in Erfurt. Nach Sta-tionen bei der BayerischenHypo- und Vereinsbank sowiebei der Deutschen Pfand-briefbank ist er nun in leiten-der Position bei der FMSWertmanagement ServiceGmbH in London tätig.

Deutscher Finanzbuchpreis

INFO

nDer Bürgerkontakt Balingen mit Cafétreff in der Filserstra-ße 9 ist von 14 bis 18 Uhr ge-öffnet. Kreatives Gestalten wird von 14 bis 17 Uhr ange-boten. 14.30 Uhr Einkehr der Betreuungsgruppe.nDRK-Seniorengymnastik ist heute von 15 bis 16 Uhr in der Seniorenresidenz an der Eyach und von 16.30 bis 17.30 Uhr im DRK-Forum.nDas »Offene Café im Eltern-treff« hat von 15 bis 18 Uhr geöffnet.nDie TSG Balingen bietet heute ab 17 Uhr »Fit bis ins hohe Alter« und ab 18.30 Uhr »Gesundheitssport für Frauen und Männer 50 plus« in der Turnhalle der Sichelschule an. nDer Jahrgang 1947 Balin-gen mit Stadtteilen trifft sich am Donnerstag, 7. April, um 14 Uhr beim Au-Stadion zur Fahrt nach Dietingen. Dort wird die Welt der Kristalle be-sichtigt; anschließend Einkehr.nDie Fotofreunde Balingen treffen sich heute ab 19.30 Uhr zur Bildbesprechung im Bürgerhaus Endingen.nDie Selbsthilfegruppe Mor-bus Bechterew trifft sich heu-te um 20 Uhr zur Gymnastik in der Sichelschulturnhalle.nBei der Rehabilitations-Sport-Gruppe Balingen ist ab 16 Uhr Kegeln im Kegelzent-rum »Krokodil« in Balingen.

ENDINGENnDer Jugendtreff hat von 16 bis 20 Uhr geöffnet.

FROMMERNnDRK-Seniorengymnastik ist von 13.30 bis 14.30 Uhr und von 14.45 bis 15.45 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Fronhof.nBeim TSV ist Hip Hop für Mädchen von acht bis elf Jah-ren von 17.10 bis 18 und von 18 bis 19 Uhr in der neuen Gymnastikhalle der Schule; Vorschulturnen ab vier Jahren von 17 bis 18 Uhr in der Sporthalle Waldorfschule; Kin-derturnen ab sechs Jahren von 17.30 bis 18.30 Uhr, Festhalle Frommern.

HESELWANGENn Frauenkreis ist heute, Mon-tag, um 19 Uhr im Gemeinde-haus.

OSTDORFnVfL-Kinderturnen für Sechs- bis Zehnjährige ist von 18.30 bis 19.30 Uhr in der Turnhalle.

WEILSTETTENnDRK-Seniorengymnastik ist von 14.30 bis 15.30 Uhr und von 15.45 bis 16.45 Uhr im Vereinshaus.

ZILLHAUSENnDRK-Seniorengymnastik ist von 17 bis 18 Uhr im Baptis-tengemeindehaus.

n Balingen

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n Im Notfall

n RedaktionLokalredaktionTelefon: 07433/90 18 20Fax: 07433/1 58 75E-Mail: [email protected]

n Von Klaus Hahn

Balingen. Mit dem Frühjahrs-konzert in der Balinger Stadt-halle hat sich das Aktivenor-chester des Musikverein Roß-wangen erstmals unter derLeitung von Johannes Nikolpräsentiert. Er hatte im Maides vergangenen Jahres dieLeitung übernommen.

Und zum ersten Mal veran-staltete der Musikverein Roß-wangen ein Frühjahrskonzertohne Konzertpartner. Miteinem abwechslungsreichenProgramm setzte das Höchst-stufenorchester vom erstenbis zum letzten Takt das Mot-to des Abends um: »Musik istBegeisterung«. Carina Hahnführte durch das Programm.

Die Vorsitzende YvonneHahn freute sich über die vie-len Konzertbesucher, die be-reits nach dem Eröffnungs-marsch »Mercury« vom hol-ländischen Komponisten Janvan der Roost mit einem Bei-fallsturm das Orchester be-lohnten. Mit vielen Klangef-fekten nahm das Orchesterdie Zuhörer mit auf die Reiseim »Orient Express«. Der

Komponist Philip Sparke hätteseine helle Freude gehabt, wiedie Roßwanger die Lokomoti-ve unter Dampf setzten undmit Effekten ins Rollen brach-ten. Die Reise führte von Lon-don nach Venedig und endetemit dem Haltepfiff und demDampf ablassen, indem alleBlechbläser in ihre Instrumen-te hauchten.

Mit harmonischen Klängenerzählte das Orchester danndas Wiegenlied »The Seal Lul-laby«, begleitet von TimeaBöhm-Grebur am Konzertflü-gel. Als Höhepunkt des erstenProgrammteils folgte »SacirMonti« aus der Feder desKomponisten Mario Bürki. Erhat seine Impressionen zumKapellenweg im Bergdorf Vi-sperterminen im Wallis inNoten gefasst. Das Orchestersetzte das Werk eindrucksvollum, begleitet von einer Bilder-präsentation, welche die Zu-hörer in die Schönheiten derSchweizer Bergwelt entführte.

Der zweiten Programmteilwurde mit der symphoni-schen Rock-Ouvertüre »Can-terville Ghost« von MarkusGötz eröffnet. Im Wechsel-

spiel von Solisten aus jedemRegister erlebten die Zuhörerden spukenden Geist im altenenglischen Schloss von Can-terville. Begleitet wurde dasOrchester von André Ernst ander E-Gitarre, von AndreasSchwenk am E-Bass und Ti-mea Böhm-Grebur am Flügel.

Unterstützt von einer Bil-derpräsentation, wurde dieFilmmusik »At World’s End«von Hans Zimmer umgesetzt,

welche er zur dritten Episodevon »Fluch der Karibik« kom-poniert hatte.

Udo Jürgens hat mit »FünfMinuten vor Zwölf« bei sei-nen Konzerten begeistert. Di-rigent Johannes Nikol hat dasWerk für den Musikverein be-arbeitet, das dieser auf her-vorragende Weise darbot. AlsSänger begeisterte Uwe Sess-ler, begleitet von Böhm-Gre-bur am Flügel.

Auch mit dem letzten Titelüberraschte das Orchester. Bei»Last Call« von Otto M.Schwarz musizierte das Blas-orchester im Sound einerBrass-Band. Jedes Registerpräsentierte sich mit Soli, wel-che variantenreich das Themades Stücks wiederholten.

Frenetisch forderte das Pub-likum eine Zugabe, die mitdem »Radetzky Marsch« gebo-ten wurde.

Orchester begeistert mit Klangeffekten und SolovorträgenKonzert | Musikverein Roßwangen bietet unter Leitung von Johannes Nikol einen grandiosen Auftritt

Der Musikverein Roßwangen beim Konzert in der Stadthalle Balingen. Foto: Hahn