ES GEHT WIEDER LOS!...Singspiel von Ralph Benatzky PREMIERE Großes Haus 17 Sonntag 13.12.2020 18:00...

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ES GEHT WIEDER LOS! SPIELPLANÜBERSICHT VON SEPTEMBER BIS DEZEMBER 2020

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  • ES GEHT WIEDER LOS!SPIELPLANÜBERSICHT

    VON SEPTEMBER BIS DEZEMBER 2020

  • Gaetano Franzese: Ars et amor vincunt virus — Kunst und Liebe besiegen das Virus

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    20202021

    INHALT Gedanken zur neuen Spielzeit von 6 Christine Streichert-Clivot 8 Bodo Busse 12 Prof. Dr. Matthias Almstedt

    4 Spielplanübersicht September bis Dezember 2020

    15 Musiktheater 20 Ballett 23 Schauspiel | sparte4 | Junges Staatstheater

    33 Karten, Service, Sicherheit 40 Impressum

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    Am 5. September 2020 eröffnen wir mit »Nora_Spielen!« die Saison in der Alten Feuerwache.

    Am 6. September 2020 hebt sich im Großen Haus der Vorhang für Verdis »Il Trovatore«.

    Zu »Die Politiker« von Wolfram Lotz lädt die sparte4 am 18. September 2020 ein.

    WIR SIND WIEDER DA – MIT ALLEN SPIELSTÄTTEN!

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    Hintere Reihe: Sébastien Rouland, Generalmusikdirektor | Thorsten Köhler, Leitung sparte4 | Bettina Bruinier, Schauspieldirektorin | Horst Busch, Chefdramaturg | Stijn Celis, Ballettdirektor

    Vordere Reihe: Bodo Busse, Generalintendant | Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes | Prof. Dr. Matthias Almstedt, Kaufmännischer Direktor

    (von links nach rechts)

    DA WAR DIE WELT NOCH IN ORDNUNG:Dieses Foto entstand am 13. Februar 2020. Corona schien noch in weiter Ferne – und keiner hätte gedacht, dass wir

    jemals die Saison vorzeitig beenden und zukünftig auf Sicherheitsabstand achten müssen. Dieses Bild sollte eigentlich in unserem großen neuen Spielzeitheft 2020/2021 veröffentlicht werden – doch das Virus stellte alle Planungen auf den Kopf ... Da sich derzeit Prozesse ständig verändern, hat sich das Team des Staatstheaters

    entschieden, die Veröffentlichung des gewohnten Spielzeitheftes zu verschieben und für die Spielplanpräsentation im Juni erst einmal eine Übersicht bis Ende des Kalenderjahres herauszugeben. Damit wollen wir dem Publikum

    den mit Abstand verlässlichsten Überblick geben. Und das Spielzeitmotto »Nachbarn« behalten wir bei: Denn in Zeiten von Corona ist gute Nachbarschaft wichtiger denn je.

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    Datum Ort Seite

    Samstag5.9.2020

    19:30

    NORA_SPIELEN!Schauspiel von Henrik Ibsen PREMIERE

    Alte Feuerwache 27

    Sonntag 6.9.2020

    18:00

    IL TROVATORE DER TROUBADOUROper von Giuseppe VerdiPREMIERE

    Großes Haus 16

    Samstag12.9.2020

    19:30

    GLÜCK. EIN ABEND MIT SIEBEN GEWINNERN UND DEN BESTEN MOMENTEN IN ZEITLUPE Eine revueartige Glücksjagd | URAUFFÜHRUNG

    Großes Haus 27

    Freitag18.9.2020

    20:00

    DIE POLITIKERSprechtext von Wolfram LotzPREMIERE

    sparte4 28

    Samstag 19.9.2020

    19:30

    TRÜFFEL TRÜFFEL TRÜFFEL Lustspiel von Eugène LabichePREMIERE

    Alte Feuerwache 28

    Donnerstag24.9.2020

    19:30

    WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH Schauspiel nach dem Roman von Ludwig Harig | Saarland-Saga zweiter Teil WIEDERAUFNAHME

    Alte Feuerwache 29

    Freitag2.10.2020

    20:00

    GESPRÄCH MIT EINER STRIPPERINSchauspiel von Jakob NolteURAUFFÜHRUNG

    sparte4 29

    Samstag3.10.2020

    18:00

    SOUND & VISIONBallett von Stijn CelisURAUFFÜHRUNG

    Großes Haus 22

    PREMIEREN UND WIEDERAUFNAHMEN BIS DEZEMBER 2020

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    Datum Ort Seite

    Samstag 17.10.2020

    19:30

    BOUCHES LES ROUGES EINE NATIONALOPER Musiktheater von Marius SchötzURAUFFÜHRUNG

    Alte Feuerwache 16

    Samstag 24.10.2020

    19:30

    HAIR The American Tribal Love-Rock MusicalPREMIERE

    Großes Haus 17

    Freitag6.11.2020

    19:30

    EINE KURZE CHRONIK DES KÜNFTIGEN CHINASchauspiel von Pat To YanEUROPÄISCHE ERSTAUFFÜHRUNG

    Alte Feuerwache 30

    Sonntag8.11.2020

    17:00

    DONKEY, DER SCHOTTE UND DAS PFERD, DAS SICH ROSI NANNTE Familienstück von Ariane von Graffenried und Martin Bieri frei nach Cervantes | DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG

    Großes Haus 30

    Freitag 13.11.2020

    19:30

    AMADEUSSchauspiel von Peter ShafferWIEDERAUFNAHME

    Großes Haus 31

    18.11. – 21.11.2020

    FESTIVAL PRIMEURSFestival für frankophone GegenwartsdramatikFestival d’écriture dramatique contemporaine de la Francophonie

    Alte Feuerwache/Le Carreau,

    Forbach32

    Samstag 5.12.2020

    19:30

    IM WEISSEN RÖSSLSingspiel von Ralph BenatzkyPREMIERE

    Großes Haus 17

    Sonntag 13.12.2020

    18:00

    WINTERREISEBallett von Stijn CelisURAUFFÜHRUNG

    Alte Feuerwache 22

    6+

    Weitere Vorstellungstermine: www.staatstheater.saarland

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    Liebe Theaterfreund*innen,

    Kunst und Kultur sind existentielle Bestandteile unseres gesellschaftlichen Lebens. Besonders in Zeiten von Krisen und physischer Distanz sind sie unverzichtbar – sie sind der Kitt unserer Gesellschaft. Wo ein Virus uns zwingt, Ab-stand zu nehmen, lassen Kunst und Kultur uns zusammen-rücken. Ein Theater kann die Welt immer neu erfi nden.

    Wir alle haben erlebt, wie es ist, auf Abstand zu bleiben und auf eigentlich alltägliche Dinge zu verzichten, um uns und unsere Mitmenschen zu schützen. Plötzlich kommt ein Virus über alle Grenzen hinweg und verändert unser Leben von Grund auf – auch unser kulturelles. Wir müssen uns an diese Ausnahmesituation anpassen und neue Regeln beachten, vieles wird urplötzlich in Frage gestellt. Das fällt nicht immer leicht. Kunst und Kultur aktiv zu er-leben, war für uns in die Ferne gerückt, Theater, Museen und Opern mussten schließen, die Spielzeit am Saarlän-dischen Staatstheater ist schließlich vorzeitig beendet worden.

    Gleichzeitig haben wir erlebt, dass wir Kultur auch über digitale Wege erleben können. Dazu hat insbesondere auch das Team des Saarländischen Staatstheaters beige-tragen und uns online viele neue Einblicke in die Theater-welt ermöglicht. Das war großartig. Denn den Blick über Beschränkungen hinaus zu richten, neue Möglichkeiten und Chancen zu entdecken, ist gerade in einer Krisenzeit wichtig.

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    Kunst und Kultur auch weiterhin einem theaterhungrigen Publikum zugänglich zu machen, neue Plattformen zu schaffen, auf denen sich Zuschauer*innen und Theater-schaffende austauschen können und darüber hinaus auch Menschen anzusprechen, die sich bisher eher wenig für Theater interessiert haben – das ist ein großer Verdienst. Dafür bin ich dem Saarländischen Staatstheater sehr dankbar.

    Dennoch ist es für uns alle natürlich ein nicht zu ersetzen-des Erlebnis, selbst ins Theater zu gehen, eine Aufführung live mitzuerleben und uns darüber vor Ort mit anderen Theaterfreund*innen auszutauschen. Die Atmosphäre des Theatersaals zu spüren und den Moment zu erleben, in dem sich der Vorhang öffnet – das ist ein besonderer Genuss. Wir haben uns lange danach gesehnt, in die Ge-sichter der Darsteller*innen blicken zu können und ihnen mit unserem Beifall zu danken, wenn der Vorhang gefallen ist. Jetzt ist es endlich wieder an der Zeit, dass wir Theater in seiner ganzen Vielfalt sehen, hören und spüren können. Auf die bevorstehende Spielzeit freue ich mich deshalb sehr.

    Ich bin mir sicher: An die vergangenen wie auch die kommenden Monate werden wir uns lange erinnern. Dazu gehören auch die Erfahrung der Solidarität unterei-nander und das gute Gefühl, gemeinsam große Heraus-forderungen bewältigt zu haben. Alle Beschäftigten im Theater, ob vor oder hinter dem Vorhang, alle Freund*in-nen des Theaters haben und werden dazu beitragen, diese Ausnahmezeit für das Theater zu überwinden. Dafür danke ich Ihnen herzlich! Ein besonderer Dank für die gute Zusammenarbeit gebührt auch Generalintendant Bodo Busse und Prof. Dr. Matthias Almstedt als Kaufmän-nischem Direktor. Das ist eine gute Basis, um gemeinsam nach vorne zu schauen und Neues zu wagen.

    Ihre

    Christine Streichert-ClivotMinisterin für Bildung und Kultur des Saarlandes

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    Schon vor wenigen Jahren hat der deutsche Soziologe Heinz Bude festgestellt, dass, wer unsere heutige Ge-sellschaft verstehen wolle, die »Gesellschaft der Angst« in den Blick nehmen müsse. Ängste dienen deshalb als irrationale Grundlagen für politische Diskurse vor allem der extremen oder populistischen Lager, weil Ängste uns alle angehen und jeder für sich aus seinem persönlichen Erfahrungsraum Angst anders bestimmt. Angst kennt dabei ebenso wenig soziale Grenzen wie das neuartige Corona-Virus, das seit Beginn des Jahres 2020 überall in der Welt zum Inbegriff einer Weltgesellschaft in Angst geworden ist. Covid-19 hat die globale Angst noch diffe-renziert. Durch das Virus zeigt die Angst viele Gesichter. Oder: hinter der existentiellen Angst vor Infektion und Krankheit tauchen soziale, fi nanzielle, ökonomische, kultu-relle, geopolitische, religiöse und ökologische Ängste auf. KÖRPERLICHE DISTANZ HAT NICHTS MIT SOZIALER DISTANZ ZU TUN

    Und keine Angst ist unbegründet oder ließe sich zerstreu-en. Die von den Gesundheitsbehörden und Fachkollegien empfohlenen Hygienemaßnahmen haben außerdem eine ganze neue Angst-Dimension eingeführt: die Angst vor dem Anderen, dem unmittelbaren Gegenüber, der als potentieller Überträger einer Infektion nur in »sozialer Distanz« ungefährlich ist. Heinz Bude sieht die gesell-schaftspolitische Dimension der Angst schon vor der Covid-19-Pandemie: »Die Gesellschaftsmitglieder verstän-digen sich in Begriffen der Angst über den Zustand des Zusammenlebens: Wer weiterkommt und wer zurück-bleibt; wo es bricht und wo sich schwarze Löcher auftun;

    »TROTZ ABSTAND: WIR KOMMEN IHNEN GANZ NAH!«ERLEBEN SIE IHR SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER VON SEPTEMBER BIS DEZEMBER NEU

    Von Bodo Busse, Generalintendant

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    was unweigerlich vergeht und was vielleicht doch noch bleibt. In Begriffen der Angst fühlt sich die Gesellschaft selbst den Puls.«

    Doch ein sinnvolles Zusammenleben in sozialer Distanz ist unmöglich, allein diese Begriffsprägung ist in sich wider-sprüchlich und absurd. Wer sich sozial verhält, befi ndet sich nicht in Distanz. Gerade in Angstzeiten ist Nähe nö-tig, Zuwendung, solidarisches Miteinander und vielleicht sogar Trost. Auch Kunst und Kultur leben von zwischen-menschlicher Nähe, Kontakt, vom gemeinschaftlichen Erlebnis, von Berührung und Berührt-Werden. Körperliche Distanz ist sicherlich wichtig, um das Infektionsgeschehen einzudämmen, aber das hat eigentlich nichts mit sozialer Distanz zu tun.

    Erleben Sie nun Ihr Saarländisches Staatstheater in den Monaten September bis Dezember, also in der ersten Hälfte der Spielzeit 2020/2021, zunächst einmal ganz neu als ein besonderes Theater zugleich der Nähe und der Distanz. Wir erschaffen für Sie Räume sozialer Begegnung trotz strenger Distanzregeln im Zuschauerbereich, auf der Bühne und im Orchestergraben. Auch wenn wir für eine gewisse Zeit einem Sicherheitskonzept folgen müs-sen, um Sie und alle Beschäftigten des Saarländischen Staatstheaters zu schützen, wollen wir ein Echo-Raum für Fragen, Ängste und Hoffnungen sein – aber natürlich auch für unvergessliche Glückserfahrungen wie Liebe und Leidenschaft. Auch in Krisenzeiten ist sich das Theater seiner Verantwortung für einen offen humanen Diskurs bewusst.

    MIT NEUEN FORMEN MITTEN INS HERZ

    Trotz großer Einschränkungen, die durch die notwendigen Distanz- und Hygienemaßnahmen bestehen, also durch kleinere Besetzungen der Ensembles und des Saarlän-dischen Staatsorchesters sowie angepasste Spielweisen, können im Theater viele neue Formen der Repräsentation und des Austausches erprobt werden, denn das Theater ist immer ein Laboratorium für neue, kreative Ideen. Ob wir nun Verdis packende, surreal-phantastische Oper »Il Trovatore« in einer bildgewaltigen Inszenierung des jungen japanischen Regisseurs Tomo Sugao und in einer Fassung für Kammerorchester erleben, uns gemeinsam mit unserer Schauspieldirektorin Bettina Bruinier und ei-nem spartenübergreifenden Ensemble auf die Suche nach dem Glück begeben oder uns das Staatsballett in einer von Stijn Celis neu choreographierten großen Liebeser-klärung an die Musik mit purer Bewegung verzaubert: Wir suchen in vielen neuen theatralischen Formen, auch in Zeiten von Corona, Ihre Nähe und wollen Sie mitten ins Herz treffen.

    Alle Produktionen haben wir neu für Sie für eine beson-dere Zeit erfunden oder entsprechend modifi ziert. Auch die Wiederaufnahme der Erfolgsproduktion »Amadeus« wird aufgrund der nötigen körperlichen Distanz ganz neue Einblicke in das Seelenleben von Mozart und Salieri bringen. Die Feuerwache und die sparte4 werden Sie mit neuen theatralischen Lösungen und Raumerlebnis-sen begeistern. Auch wenn wir vorerst bis 31. Dezember 2020 in allen Spielstätten eine geringere Platzkapazität als sonst anbieten können, werden wir Sie sicherlich mit

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    dem Musical »Hair« oder mit der urkomischen Operette »Im weißen Rössl« von Ralph Benatzky in der grandios frechen, kleinen Fassung der Berliner »Bar jeder Vernunft« von den Sitzen reißen.

    Alle Produktionen, die wir in dieser ersten Spielzeitbro-schüre der Spielzeit 2020/2021 vorstellen, folgen auf der Bühne und im Zuschauerraum der dynamischen Entwick-lung aller Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus. Aber auch deren Lockerungen! Sollten sich bis Ende Dezember die behördlichen Sicherheitsaufl agen ändern, werden wir schnell darauf reagieren, indem wir sowohl die Platzkapa-zität wieder erweitern als auch die Besetzungsgrößen aller laufenden Produktionen neu bewerten. So können wir planerisch fl exibel auf die Pandemie reagieren, also jeder-zeit vom kreativ offenen »Corona-Modus« auf den Ihnen bisher vertrauten Theaterbetrieb mit voller Platzkapazität in allen Spielstätten und den üblichen Besetzungsgrößen umstellen – oder, sollte es notwendig sein, auch umge-kehrt bzw. für eine bestimmte Zeit im »Corona-Modus« bleiben.

    PROGRAMM AB JANUAR ERSCHEINT IM HERBST

    Doch wir sind voller Optimismus. Für die zweite Spielzeit-hälfte ab 1. Januar 2021 bis Ende der Spielzeit 2020/2021 haben wir vorerst geplant, in den Normalbetrieb des Saarländischen Staatstheaters zu wechseln. Mit der vollen Platzkapazität, Ihren Abonnements und dem Ihnen vertrauten Kartenangebot haben wir einige Höhepunk-te vorbereitet. Endlich können wir mit der Premiere von

    Richard Wagners »Die Walküre« den geplanten »Ring des Nibelungen« zu schmieden beginnen, aufgrund der notwendigen Spielplanänderungen aber mit dem »1. Tag« der Tetralogie, ohne jedoch die Gesamtkonzeption des Zyklus’ zu zerstören. Im Gegenteil: Durch die Verschie-bung um eine Spielzeit wird »Das Rheingold« als Urstoff der ganzen mehrteiligen Geschichte eine ganz besonde-re, immer wiederkehrende Bedeutung gewinnen. Auch eine grandiose Neuvertonung des »Macbeth« von William Shakespeare ist in der Planung für Februar 2021: Wir konnten uns die Rechte für die deutsche Erstaufführung der Oper »Macbeth Underworld« des zeitgenössischen französischen Komponisten Pascal Dusapin sichern. Diese und andere Spielplanhöhepunkte aller Sparten werden wir Ihnen in einem zweiten Spielzeitheft mit den schönen Fotos unserer Ensembles und ihren Nachbarn ankündi-gen, welches voraussichtlich im Herbst 2020 erscheinen wird.

    Egal ob Theater im »Corona-Modus« bis 31. Dezember 2020, im normalen Bühnenbetrieb ab 1. Januar 2021 –oder mit einem verlängerten »Corona-Modus« in der zweiten Spielzeithälfte, wofür wir schon genug spannende Spielplan-Alternativen entwickelt haben: Das Saarländi-sche Staatstheater wird Ihnen in unsicheren und wech-selhaften Zeiten ein vielfältiges, künstlerisch verlässliches und attraktives Theaterangebot aller Sparten anbieten. Auch unser Generalmusikdirektor Sébastien Rouland hat mit seinem Team für das Saarländische Staatsorchester spannende Konzertprogramme in unterschiedlichen, alternativen Besetzungsstärken für die verschiedenen möglichen Szenarien erarbeitet. Freuen Sie sich neben

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    beliebten Werken der Romantik und der klassischen Mo-derne auch auf Meisterwerke des Barocks und der Klassik. Mit Sébastien Rouland haben wir für dieses Repertoire einen international gefragten Spezialisten, der sich mit der »historisch informierten Aufführungspraxis« bestens auskennt.

    Auch wenn Aerosole momentan das Maß aller Dinge bestimmen und wir von behördlichen sowie versiche-rungsrechtlichen Aufl agen geleitet sind: Wir brauchen wieder frische Luft zum Atmen. Das Corona-Virus hat uns für einige Monate den Atem genommen. Schnuppern Sie also gelassen, voller Zuversicht, optimistisch und vor allem ohne Angst wieder Theaterluft an Ihrem Saarländischen Staatstheater.Vielleicht ist ja auch ein Gedanke Theodor W. Adornos zu »den übertäubenden Wogen des Wagner’schen Orches-ters« jenseits von Rausch und trügerischer Illusion das Gebot der Stunde in diesen Tagen der alles betäubenden Angst, vielleicht sollten wir in unserer Liebe zur Theater-kunst und zur Musik dem Mut des mythischen Sängers Orpheus folgen: »Indem es die Angst des hilfl osen Menschen ausspricht, könnte es den Hilfl osen, wie immer schwach und verstellt, Hilfe bedeuten, und aufs Neue ver-sprechen, was der uralte Einspruch der Musik versprach: Ohne Angst Leben.«

    GEMEINSAM DURCH DIESE SCHWIERIGE ZEIT

    Mein ganz persönlicher Dank gilt an dieser Stelle allen Mitarbeiter*innen des Saarländischen Staatstheaters, den künstlerischen und technischen Vorständen, allen

    Gewerken und Abteilungsleitern, dem Betriebsbüro, der Dramaturgie, der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, den Ensembles und künstlerischen Kollektiven, dem Betriebsrat, dem Aufsichtsrat der Staatstheater GmbH, den Medien, allen Partnern und Sponsoren sowie der Saarländischen Ministerin für Bildung und Kultur, Frau Christine Streichert-Clivot: gemeinsam sind wir voller Geduld, Verständnis, Solidarität und mit vielen kreativen Ideen durch diese schwierige Zeit gegangen. Gemeinsam haben wir richtige Entscheidungen für das Saarländische Staatstheater getroffen. Ohne Sie alle wäre auch dieses Programm nicht zustande gekommen!Mein Dank gilt auch Ihnen, liebes Publikum. Sie haben uns voller Geduld und Verständnis auf diesem schwie-rigen Weg bisher begleitet. Bitte halten Sie uns auch in wechselvollen Zeiten die Treue!Und bleiben Sie gesund!

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    Als Kaufmännischer Direktor des Saarländischen Staats-theaters beschäftigt man sich in der Regel mit nüchternen Zahlen, detaillierten Analysen, verlässlichen Einschätzun-gen und der spannenden Herausforderung, hohe künst-lerische Qualität und Wirtschaftlichkeit miteinander zu vereinen. Nie hätte ich jemals mit einem Virus gerechnet, wenn überhaupt, dann mit einem Computervirus ... Das Corona-Virus macht nun genaues Kalkulieren unglaublich kompliziert und so gut wie unmöglich. Es hat die Planun-gen der Spielzeit 2019/2020 völlig auf den Kopf gestellt und wird auch noch die kommende Spielzeit 2020/2021 mitbestimmen.

    Doch die Lust auf Fantasie und Kreativität bleibt bei uns ungebrochen. Wir brennen für Theater, unsere Künstler*innen sprühen vor Ideen; in einer Krise, in einer herausfordernden Situation ist die Kreativität glücklicher-weise besonders hoch. Unser Publikum kann sich also auf die kommende Spielzeit 2020/2021 freuen und auf uns vertrauen! Die Spielzeit wird – zumindest anfangs –besonders speziell, wir alle werden anderes Theater kennenlernen, als wir gewohnt sind, es wird neue span-nende Corona-angepasste Formate geben. Wir werden außergewöhnliches Theater erleben, das die Krise als Chance nutzt. Der römische Dichter Horaz prägte den Satz: »Schwierigkeiten bringen Talente ans Licht, die bei günstigeren Bedingungen schlummern würden.« In diesem Sinne machen wir Theater. Unsere Planungen sind sehr komplex, um den bestmöglichen Gesundheitsschutz für unsere Zuschauer*innen und natürlich auch für unsere rund 450 Beschäftigten zu gewährleisten.

    »WIR BRENNEN FÜR THEATER!«DAS BESTE REZEPT IN UNSICHEREN ZEITEN IST FLEXIBILITÄT

    Von Prof. Dr. Matthias Almstedt, Kaufmännischer Direktor

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    MUSIKTHEATER

    EIN SPIELPLAN FÜR ALLE EVENTUALITÄTEN

    Eines scheint für uns klar: Das beste Rezept in unsicheren Zeiten ist Flexibilität! Deswegen haben wir einen ganz besonderen Spielplan entwickelt, der die verschiedenen Szenarien A, B und C vorsieht. Wir sind also für alle Eventualitäten gerüstet, zumal wir zwischen den einzelnen Szenarien fl exibel hin- und herwechseln können.

    • A bedeutet einen normalen Theaterbetrieb in allen Kunstsparten mit Ausnutzung der vollen Platzkapazität unserer Spielstätten.

    • B steht für einen beschränkten Bühnenbetrieb mit redu-zierten Besetzungen auf der Bühne und im Orchester-graben sowie mit einer sehr beschränkten Platzkapazität in den Zuschauersälen nach den Aufl agen der gelten-den Schutzkonzepte.

    • Im »Worst Case« haben wir noch Plan C, den improvi-sierten Spielbetrieb.

    Wir haben uns im Moment für Plan B entschieden – auf dieser Grundlage basiert auch dieses Spielzeitheft, das wir bewusst erst bis einschließlich Dezember 2020 ausge-richtet haben. Sollte sich die Corona-Situation so verbes-sern, dass ein ganz normaler Betrieb (so wie wir ihn alle kennen) wieder möglich ist, können wir beispielsweise im Januar 2021 auf Plan A umsteigen. Im Extremfall müssen wir auf Plan C umschalten, den total improvisierten Spiel-betrieb, den wir dann immer kurzfristig ankündigen.

    Mit Plan B können wir fast alles spielen, was wir uns für die Spielzeit vorgenommen haben: das Musical »Hair«

    und die Verdi-Oper »Il Trovatore«. Neben dem Lustspiel »Trüffel, Trüffel, Trüffel« macht sich Schauspieldirektorin Bettina Bruinier auf die Suche nach dem »Glück«. Im Ballett werden uns Ballettdirektor Stijn Celis und seine Tänzer*innen auf eine musikalische Reise mit elektrisieren-den Solo-Darbietungen mitnehmen.

    VORVERKAUF BEGINNT IM AUGUST

    Um die Planungssicherheit bei einer eingeschränkten Sitz-platzkapazität zu gewährleisten, mussten wir uns schweren Herzens dazu entschließen, die Abonnements bis Ende Dezember 2020 auszusetzen. Deshalb haben wir uns für unsere Abonnent*innen etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Sie bekommen ab dem 18. August 2020 (eine Woche früher als das reguläre Publikum) die Möglichkeit, sich ihre Karten zu Abo-Konditionen zu sichern.

    Der Kartenverkauf für alle Theaterfans beginnt dann ab dem 24. August 2020. Einige Sitzreihen im Großen Haus werden wir wohl ausbauen müssen, um die Sicherheits-abstände perfekt umzusetzen. Wir werden aber in allen Spielstätten so planen, dass Paare oder Familien mög-lichst zusammensitzen können. Um dies zu ermöglichen, müssen wir jede Bestellung einzeln bearbeiten und leider die Möglichkeit der direkten Saalplanbuchung in unserem Webshop vorerst abstellen: Wir weisen die konkreten Plätze zu. Selbstverständlich können Reservierungen auch weiterhin telefonisch oder persönlich in der Theaterkasse erfolgen.(Mehr dazu auf Seite 34)

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    IN DER KRISE SIND WIR ENG ZUSAMMENGERÜCKT

    In der Krise hat sich etwas gezeigt, das sich nicht berech-nen lässt und mich mit großer Dankbarkeit erfüllt: Wir sind alle noch enger zusammengerückt – die Theaterleitung, die Sparten- und Abteilungsleiter*innen, der Betriebsrat und die Beschäftigten! Die anfängliche Ohnmacht ist ziemlich schnell großer Energie, Motivation und kreativer Schaffenskraft gewichen.

    Hinter den Kulissen wurde eifrig geplant, es wurden unzählige Gespräche geführt, es wurde beratschlagt, ständig wurden aktuelle Informationen zu Hygiene- und Sicherheitsstandards eingeholt. Es gab offene Gespräche mit allen Beteiligten, wie wir mit dieser Situation am besten umgehen und unser Haus auch künftig trotz Co-rona-Krise künstlerisch und wirtschaftlich auf Kurs halten. Die saarländische Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot und ihr Ministerium wie auch alle Be-teiligten aus dem Ministerium für Finanzen und Europa haben sich in der Krise als faire und zuverlässige Partner erwiesen. Das hat uns motiviert und gestärkt! Herzlichen Dank dafür!

    Einfach unvergleichlich und unglaublich unterstützend war die Reaktion unserer Zuschauer*innen. Ihr Zuspruch und Ihre Geduld haben uns befl ügelt und Mut gemacht! In zahlreichen E-Mails und Telefongesprächen haben Sie uns Ihre Solidarität bekundet, viele von Ihnen auch eine hohe Spendenbereitschaft gezeigt. Dafür möchte ich mich im Namen von uns allen im Theater herzlich bedanken!

    Gemeinsam sind wir stark, wir werden eine unvergessliche Theater-Saison erleben! Wir freuen uns, Sie bald wieder-zusehen! Bleiben Sie gesund!

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    MUSIKTHEATER

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    Musiktheater

    BOUCHES LES ROUGES EINE NATIONALOPERMusiktheater von Marius Schötz

    Uraufführung: Samstag 17. Oktober 2020, 19:30 Uhr, Alte Feuerwache

    Musikalische Leitung Sébastien Rouland | Inszenierung Tomo Sugao | Bühnenbild Julius Theodor Semmelmann | Kostüme Carola Volles | Dramaturgie Renate Liedtke

    Inszenierung und Komposition Marius Schötz | Bühnenbild Robin Metzer | Kostüme Florian Kiehl | Dramaturgie Frederike Krüger

    Oper von Giuseppe Verdi in einer Fassung für Kammerorchester | Dichtung von Salvatore Cammarano und Leone Emanuele Bardare | In italienischer Sprache mit deutschen und französischen Übertiteln

    Premiere: Sonntag, 6. September 2020, 18:00 Uhr, Großes Haus

    IL TROVATORE DER TROUBADOUR

    Auch wenn wir uns pandemiebedingt aus der chorischen Opulenz der wahrlich verzwickten Handlung des »Il Trovatore« auf das Innenleben der Figuren, den Bruderzwist im Politischen wie im Persönlichen zwischen Graf Luna und dem Troubadour Manrico, zurückziehen, wird dies nicht minder spannend. Die Zigeunerin Azucena, welche um ein dunkles Geheimnis der Herkunft der Brüder weiß, führt uns durch die seelischen Kammern aller Figuren und enthüllt letztlich eine grauenvolle Wahrheit. Verdis Kaleidoskop suggestiver Bilder voll hinreißender Musik und vokaler Brillanz garantiert Gänsehautmomente.

    In der Opernentwicklung »bouches les rouges« versuchen die Beteiligten der Produktion nach einer neuen Form von Gruppe zu suchen, die sich gegen die Erfüllungsideologie der konservativen Musiktheaterproduktion stellt. Dazu ste-hen die Beteiligten selbst und deren Spaß im Zentrum. Aus Gesprächen werden Songs und Arien erstellt, die Kompo-sitionen dienen den Texten und werden in Kooperation mit den Sänger*innen entwickelt. Alle Beteiligten werden auf ihre Wünsche befragt und dort, wo sich die Wünsche widersprechen, entsteht unsere Kommunikation, wie eine innere Erfahrung, ein großes Fest.Vor dem Studium der Regie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« studierte Marius Schötz Komposition und Gesang in Frankfurt am Main und Stuttgart. Die Studio-Oper »bouches les rouges – eine Nationaloper« entsteht als Auftragsarbeit für die sparte4 des Saarländischen Staatstheaters.

    spar

    te4 zu Gast

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    Musiktheater

    IM WEISSEN RÖSSLSingspiel in drei Akten (frei nach dem Lustspiel von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg) | Buch von Hans Müller und Erik Charell | Musik von Ralph Benatzky | Gesangstexte von Robert Gilbert | In der Fassung der »Bar jeder Vernunft«

    Premiere: Samstag, 5. Dezember 2020, 19:30 Uhr, Großes Haus

    Musikalische Leitung Achim Schneider | Inszenierung Maximilian von Mayenburg | Choreographie Eleonora Talamini | Bühnenbild Tanja Hofmann | Kostüme Ralph Zeger | Dramaturgie Renate Liedtke

    Musikalische Leitung Stefan Neubert | Inszenierung Michael Schachermaier | Bühnenbild Karl Fehringer, Judith Leikauf | Kostüme Alexander Djurkov Hotter | Dramaturgie Frederike Krüger

    The American Tribal Love-Rock Musical | Buch und Texte von Gerome Ragni und James Rado | Musik von Galt MacDermot | Deutsche Dialoge von Nico Rabenald | In deutscher und englischer Sprache

    Premiere: Samstag, 24. Oktober 2020, 19:30 Uhr, Großes Haus

    HAIR

    »Im Salzkammergut, da ka’mer gut lustig sein!« Was braucht man dieser Tage mehr als ein bisschen Heiterkeit? Das denken sich auch die Gäste aus dem hohen Norden, wenn sie von der alpinen Idylle am Wolfgangsee träumen. Aber oh weh! Das Reisen? Damals wie leider auch heute: schwierig! Zusammen singen, tanzen, lieben und necken? Na aber nur mit entsprechendem Abstand. Gott sei Dank bleibt da immer noch die Musik, die über alle Probleme und Sorgen hinwegtrösten kann. Jedes Stück ein Treffer, Ohrwürmer sind garantiert. Und wenn es dieses Jahr schon nicht ins Salzkammergut geht, so kommt das Salzkammergut eben zu uns. Mit all seinem Charme, seinem bissigen Humor, der Sehnsucht und der Hoffnung, dass am Ende doch alles gut wird.

    Am Saarländischen Staatstheater wird Michael Schachermeier zum »Wiederholungstäter«: Er begeisterte das Publikum bereits mit seinen fantasiereichen und humorvollen Inszenierungen von »Die kleine Meerjungfrau« und »Amadeus«.

    »Hair« hatte mit seiner Uraufführung 1967 das Theaterleben am Broadway gehörig aufgemischt und ist auch in Zeiten von Corona aktueller denn je: Peace! Love! Freedom! »Hair« drückte der Pop-Kultur seinen Stempel auf. Es ging um freie Liebe, Rauschgiftkonsum und Kriegsdienstverweigerung, um Menschen, die ihre Meinung sagen und sich für Frieden und Toleranz einsetzen. In rasend schnell wechselnden episodenhaften Szenen – von einer Handlung kann man kaum reden – feiert diese bunte Revue ihren Protest gegen das Establishment, und die langen Haare der Hippies oder »Freaks« wie sie sich nennen, sind das Zeichen ihrer Abgrenzung.

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    Wir leben in einer Zeit, in der nichts mehr so scheint, wie es einmal war. Von einem Tag auf den anderen hat sich unsere Welt verändert – plötzlich ist alles anders. Doch genau das ist auch eine Chance, unseren Theaterbetrieb und das musikalische Repertoire neu zu betrachten.

    Theater und Musik sind immer auch ein Abbild des jewei-ligen gesellschaftlichen Zustands, gleichzeitig kann und soll die Musik dazu beitragen, die Gesellschaft zu fördern und zu fordern, in dem man auf vieles, was war, mit einem anderen Blick schaut.

    Der Schock des globalen Ausnahmezustands hat uns einmal mehr vor Augen geführt, dass die Kunst und insbesondere die Musik fundamental wichtige und treue Begleiterinnen sind. In diesen Zeiten, in denen sowohl Einsamkeit als auch Furcht und Trauer unter Umständen überwiegen können, durften wir neuerlich erleben, wie machtvoll die Musik ist, wie sie Trost und Zuversicht spen-den kann, wie sie Freude, Hoffnung und Verbundenheit ausdrückt. Die Musik ist weit mehr als ein zu stillendes Grundbedürfnis, für mich ist sie die tiefste Essenz der menschlichen Seele.

    TROTZ DISTANZ: MUSIK VERBINDET

    Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass Sie in diesen Zei-ten des Verzichts und der Einschränkung zum Wohle der Gemeinschaft weiterhin Theater erleben, das verzaubert und berührt. Ich wünsche mir, dass unser Theater für Sie ein Ort ist, an dem Sie – zumindest für den Moment – den Sorgen und Ängsten des Alltags leichter begegnen kön-nen. Wir tun alles in unserer Macht Stehende, damit Sie

    »MUSIK IST DIE TIEFSTE ESSENZ DER MENSCHLICHEN SEELE«MUSIK BESITZT DIE KRAFT, DIE GEMEINSCHAFT ZU STÄRKEN

    Von Sébastien Rouland, Generalmusikdirektor

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    KONZERTHIGHLIGHTS BIS DEZEMBER 2020

    DAS AUSFÜHRLICHE KONZERTPROGRAMM VERÖFFENTLICHEN WIR ENDE JUNI.WWW.STAATSTHEATER.SAARLAND

    1. SINFONIEKONZERT25. und 26. Oktober 2020, CongresshalleSébastien Rouland (Dirigent), Beatrice Berrut (Klavier) Georg Friedrich Händel»Wassermusik«, 2. Suite D-Dur und 3. Suite G-Dur Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert A-Dur KV 488Leoš Janáček Idyll für Streichorchester

    2. SINFONIEKONZERT 22. und 23. November 2020, CongresshalleSébastien Rouland (Dirigent), Wolfgang Mertes, Timothy Braun (Violine)Benjamin Britten Simple Symphony op. 4; Les illuminations op. 18 Antonio Vivaldi »Die vier Jahreszeiten« op. 8: »Der Frühling«; »Der Sommer«Astor Piazzolla »Las Estaciones Porteñas« (»Die vier Jahreszeiten«): »Der Frühling«; »Der Sommer«

    3. SINFONIEKONZERT 20. und 21. Dezember 2020, CongresshalleMaxime Pascal (Dirigent), Christian Schmitt (Orgel), Benjamin Jupé (Violoncello)Ralph Vaughan Williams Serenade in a-MollAntonín Dvořák »Waldesruhe« op. 68 Nr. 5 (aus: »Aus dem Böhmerwalde« für Violoncello und Orchester)Francis Poulenc Konzert für Orgel, Streicher und Pauke g-Moll

    und alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler unseres Hauses sich sicher und gut aufgehoben fühlen können.Und so freue ich mich sehr, dass Generalintendant Bodo Busse und ich uns letztlich entschieden haben, zur Er-öffnungspremiere an Verdis »Il Trovatore« festzuhalten. Nun sind wir als Kunstschaffende dazu angehalten, das Werk mit gänzlich anderen Augen und vor allem Ohren neu zu betrachten. Sie dürfen sich auf eine »Saarbrücker Fassung« dieses Repertoire-Klassikers freuen, in der wir die musikalische Essenz des Werks auf eine kammermusi-kalische Fassung komprimieren.

    Ich bin fest davon überzeugt, dass Musik die Kraft besitzt, unsere Gemeinschaft zu stärken und unsere Kräfte zu bündeln, um mit neuem Mut und neuer Perspektive aus dieser Zeit hervorzugehen. Durch die Musik können wir uns auch in den Momenten größter Distanz miteinander verbunden fühlen. Die größte Motivation für uns Künstle-rinnen und Künstler ist es, bald wieder vor Ihnen, unserem Publikum, spielen zu dürfen. Ich freue mich darauf, Ihnen die Früchte unserer kreativen und ideenreichen Arbeit präsentieren zu dürfen und Ihnen einmal mehr zu bewei-sen, wie vielfältig und abwechslungsreich unser musikali-scher Schatz – in Saarbrücken und der Welt – ist.

    À bientôt!

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    BALLETT

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    Als Mitte März, nachdem wir gerade das dritte Tanzfes-tival Saar höchst erfolgreich durchgeführt hatten – mit unserer Premiere »Future World« –, schlagartig die Theater schließen mussten, konnte keiner ahnen, was die Schutzmaßnahmen gegen das Corona-Virus alles mit sich bringen würden. Die Tatsache, dass sich das Virus wie ein Buschfeuer über die Welt ausbreitete, machte deutlich, wie sehr wir im Theaterbereich – und überhaupt in der Wirtschaft, aber auch auf der persönlichen Ebene – mit-einander verbunden sind. Seitdem konnte ich erkennen, dass wir über ein gewaltiges Potential an Widerstandsfä-higkeit verfügen. Es hat mich tief berührt, die Fähigkeiten der Menschen mitzuerleben, gegen solch eine lebensge-fährdende Bedrohung wie das neue Virus anzugehen.

    Während des Shutdowns hatte ich Zeit, über die Bedeu-tung meines künstlerischen Tuns nachzudenken und wie wohl der Bühnentanz aussehen könnte unter der Aufl age, Abstand zu anderen Menschen zu halten. Wie die meisten habe ich viele Filme und Serien geschaut, habe gelesen und Musik gehört, mich per Videoschaltung mit Freunden und Familienangehörigen unterhalten; ich habe aufwen-dig gekocht, gesungen, und ab und an schrieb ich mir etwas in mein Notizbuch: Ideen für ein neues Ballett unter den Einschränkungen der Pandemiebekämpfung. Und ich fühlte, dass die Menschen tatsächlich zusammenge-rückt waren und sich wohl doch mehr Gedanken um ihre Zukunft auf diesem Planeten machten.

    Die beiden Ballette, die ich im Herbst choreographieren werde, sind ebenfalls eine Refl exion, natürlich eine

    künstlerische: über einen neuen Dialog mit unseren Mitmenschen und unserer Umwelt.

    »DIE EREIGNISSE DER LETZTEN WOCHEN HABEN MICH TIEF BERÜHRT«

    CHOREOGRAPHIEN, DIE DAS NEUE ZUSAMMENGEHÖRIGKEITSGEFÜHL REFLEKTIEREN

    Von Stijn Celis, Ballettdirektor

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    Ballett

    Choreographie Stijn Celis | Bühnenbild Sebastian Hannak | Kostüme Laura Theiss

    Choreographie Stijn Celis | Bühnenbild Sebastian Hannak | Kostüme Markus Maas

    Ballett von Stijn Celis

    Uraufführung: Samstag, 3. Oktober 2020, 18:00 Uhr, Großes Haus

    Ballett von Stijn Celis | Mit Live-Musik: Sung Min Song (Tenor), Salomón Zulic del Canto (Bariton)

    Uraufführung: Sonntag, 13. Dezember 2020, 18:00 Uhr, Alte Feuerwache

    SOUND & VISION

    WINTERREISE

    Unter den Aufl agen zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus muss der Bühnentanz neue Wege gehen. In einer Zeit, in der Abstandhalten das Gebot der Stunde ist, kann Ballettdirektor Stijn Celis nicht anders, als diese Beschränkungen für seine Kunst zu berücksichtigen. Deshalb schaut seine neue Choreographie – zu unterschied-lichen Stücken der Pop- und Unterhaltungsmusik – auf Solo, Duett und kleine Formationen (ohne Körperkontakt) und beschäftigt sich mit den Empfi ndungen der Kompaniemitglieder während der Phase strenger Ausgangsbeschränkun-gen im März und April. Auf jeden Fall ein Stück, das die besonderen Umstände als Herausforderung und Anstoß für einen kreativen Umgang begreift.

    »Fremd bin ich eingezogen / Fremd zieh’ ich wieder aus.« So beginnt der vielleicht berühmteste Liederzyklus der Musikgeschichte, Franz Schuberts »Winterreise«. Es sind Worte eines Wanderers, der nirgendwo zu Hause ist, immer weiterzieht. Der Wanderer könnte auch ein Tänzer sein – viele Tänzer sind fern ihrer Heimat tätig, moderne Kunst-nomaden, meist auf dem Sprung nach einem besseren Engagement. Er könnte ebensogut ein Choreograph sein, dessen Los es ist, für einige Wochen mal hier, mal dort zu leben, um ein neues Werk zu kreieren. Ballettdirektor Stijn Celis hört den 24 Liedern von Schuberts Zyklus genau zu, um die feinen Stimmungen in Bewegung zu übertragen, um Wilhelm Müllers zu Herzen gehende Texte durch Gesten und Motionen in ihrer Wirkung zu bereichern. Es wird mit Sicherheit eine Reise, die alle zu sich selbst führt.

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    SCHAUSPIELSPARTE4

    STAATSTHEATER

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    Um Ihnen, liebes Publikum, trotz der besonderen Umstän-de einen vielfältigen und abwechslungsreichen Spielplan zu präsentieren, möchten wir Ihnen bis Dezember dieses Jahres im Schauspiel insgesamt zehn Produktionen zei-gen. Doch wie erzählt man von menschlichen Begegnun-gen mit Sicherheitsabständen? Wie verändert sich der Text, die Gestik, die Mimik und die Körperlichkeit der Künstler? Wird es in der sogenannten »neuen Normalität« auch ein neues Schauen, ein neues Zu-Hören geben? Wie werden Sie als Publikum jetzt Theater erleben? Um einen

    Neustart zu markieren, haben wir teilweise Titel geändert und neue Projekte in den Spielplan aufgenommen. Neben den zahlreichen Neuproduktionen, darunter Ur- und Europäische Erstaufführungen, soll es aber auch ein Wiedersehen mit Titeln der vergangenen Spielzeit geben, denn einige Inszenierungen wurden durch den Shutdown nur kurz gespielt oder kamen erst gar nicht zur Premiere. Uns allen steht eine Reise mit unbekanntem Ausgang be-vor! Was für ein Abenteuer! Was für eine Chance für neue Erfahrungen und Erlebnisse! Endlich wieder Theater!

    WAS FÜR EIN ABENTEUER: ENDLICH WIEDER THEATER!Chefdramaturg Horst Busch im Gespräch mit Bettina Bruinier (Schauspieldirektorin), Luca Pauer (Leiterin Junges Staatstheater) und Thorsten Köhler (Leiter sparte4)

    Auch dieses gemeinsame Foto von Schauspieldirektorin Bettina Bruinier, sparte4-Leiter Thorsten Köhler und Chefdramaturg Horst Busch auf dem roten Sofa entstand noch im Februar, vor der prekären Corona-Zeit.

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    Voller Fragen und Ideen hat unsere Schauspieldirekto-rin Bettina Bruinier sich entschlossen, ein ganz neues Projekt zu wagen. Unter dem wunderbaren Titel »Glück« erarbeitet sie einen besonderen, spartenübergreifenden Theaterabend. Bettina, wo soll die Reise hingehen?

    Wir hatten bereits an »Der große Gatsby« geprobt, in dem das Streben nach Glück ebenfalls Thema war, aber unsere Version war mit den Abstandsregelungen, wie sie jetzt für die Theater vorliegen, nicht mehr realisierbar. Zu-viel Berührung, Tanz und Schweiß. Wir mussten neu den-ken. Auf unseren Schauspielsitzungen sprachen wir viel über die »gesamtgesellschaftliche Musterunterbrechung«, was sie bedeutet und was für Chancen sie birgt.So entstand die Idee zu hinterfragen, was unser Leben aus- und lebenswert macht, was die Voraussetzungen für ein »glückliches Leben« sind, in welchen Zusammen-hängen wir den Begriff gebrauchen und wann wir uns als »glücklich« bezeichnen. Hinzu kam, dass es mir wichtig vorkam, unserem Publikum direkter und persönlicher zu begegnen, die reduzierte Platzzahl und exklusivere Zuschauersituation zu nutzen, um einen gemeinsamen Abend voller »Glück« zu gestalten, und im Kreieren des Abends zu zeigen, wie wir mit dem Publikum spielen und denken können. Besonders freue ich mich, auch mit zwei Kollegen*innen aus dem Musiktheater arbeiten zu dürfen.

    Thorsten, auch du und Luca, ihr habt euch für die sparte4 ebenfalls viel vorgenommen. Zwei Uraufführun-gen und ein Stück mit dem Titel »Die Politiker«. Warum gerade diese Stücke?

    Das bezaubernd vage Spielzeitmotto »Nachbarn« lädt ja zunächst mal zur Defi nition ein: Wo beginnt die Nach-barschaft? Und im Umkehrschluss muss man sich fragen:

    Wo ende ich? Wo ziehen wir Grenzen? Wo grenzen wir uns ab? Von uns? Von Anderen? Und ist nicht ALLES, was »Nicht-Ich« ist, schon Nachbarschaft? Wir grenzen an so viel. Unsere direkte Umgebung ist Einfl ussbereich, wirkt sich aus, auf uns, unser Leben, unseren Weg. Und im Blickwinkel der Einfl ussnahme ist die gesellschaftliche Kaste des Politikers natürlich eine ungemein interessante, ebenso wie die der Stripperin oder die des Infl uencers oder die des Opernsängers. Da wäre demnach Ich, und dann wäre da das Nicht-Ich, also alles und jeder Andere, und beide Sphären bergen in sich die Chance, eine bes-sere Welt zu schaffen.

    Auf gute Nachbarschaft! Nachbarschaft vertieft sich, wo wir miteinander sprechen, in Dialog treten, uns kennenler-nen. Wir freuen uns aufs Gespräch.

    Luca Pauer ist nicht nur mit Thorsten Köhler für die Künstlerische Leitung der sparte4 verantwortlich, sondern auch für das Programm Junges Staatstheater. Unter den aktuellen Bedingungen den Kontakt zu Ju-gendlichen und zu den Schulen des Saarlandes zu halten und zu pfl egen, ist wahrlich nicht leicht. Was ist dir und den Theaterpädagoginnen Johanna Knauf (Musiktheater und Konzert) und Anna Arnould-Chilloux (Schauspiel und Tanz) besonders wichtig?

    Wir sehen unsere Hauptaufgabe darin, Theater ganz nah an Menschen heran zu bringen und engen Kontakt zu den Künstlern*innen und Kunstwerken herzustellen. Theater ist ein Ort der unterschiedlichen Sichtweisen, der »Alles-darf-sein-Mentalität« und vor allem ein Ort der emotionalen Berührung. In dieser besonderen Zeit des Abstandhaltens muss man nicht auf emotionale Berüh-rung und Austausch verzichten. Völlig neue Möglichkeiten

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    Schauspiel

    der künstlerischen Teilhabe entstehen. Sei es kreatives Schreiben, Webinare, Theater vor Ort, Videointerviews oder Workshops in großen Räumen, wir haben eine Men-ge Ideen, wie wir unseren Spielplan ganz nah an unsere Zuschauer*innen bringen wollen. Wenden Sie sich gerne an uns (Kontakt siehe Infokasten). Wir werden eine Form fi nden, die Theater erfahrbar macht!

    FÜR KINDER UND JUGENDLICHE WORKSHOPS, WEBINARE UND VIELES MEHR

    Ihr Kontakt zum Jungen StaatstheaterTelefon (06811) 3092-248

    Luca PauerLeitung Junges [email protected]

    Johanna KnaufTheaterpädagogin für Musiktheater und [email protected]

    Anna Arnould-ChillouxTheaterpädagogin für Schauspiel und [email protected]

    Theater jungen Menschen ganz nah bringen will Luca Pauer, die Leiterin des Jungen Staatstheaters.

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    Schauspiel

    GLÜCK. EIN ABEND MIT SIEBEN GEWINNERN UND DEN BESTEN MOMENTEN IN ZEITLUPEEine revueartige Glücksjagd

    Uraufführung: Samstag, 12. September 2020, 19:30 Uhr, Großes Haus

    Inszenierung Schirin Khodadian | Bühnenbild und Kostüme Carolin Mittler | Musik Katrin Vellrath | Dramaturgie Horst Busch

    Inszenierung Bettina Bruinier | Bühnenbild Volker Thiele | Kostüme Justina Klimczyk | Musik Achim Schneider |Video Leonard Koch | Choreographie Lili M. Rampre | Dramaturgie Bettina Schuster-Gäb

    Schauspiel von Henrik Ibsen | Aus dem Norwegischen übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel

    Premiere: Samstag, 5. September 2020, 19:30 Uhr, Alte Feuerwache

    NORA_SPIELEN!

    Dieser Abend wird Sie glücklicher machen. Entschuldigung: Glücklicher?, fragen Sie sich. Was wird denn hier voraus-gesetzt! Dass hier jeder glücksbedürftig ist? Dass hier niemand weiß, wie’s eigentlich geht? – Na bitte: da stehen wir (Menschheit). Und fragen uns: Ist Glück der Weg, ist es das Ziel? Geht Glück ohne Unglück und ist es die Kunst das Glas halbvoll statt halbleer zu sehen, die uns zu Glücksrittern macht? Das musikalisch-spielerische Projekt »Glück« ist ein Schauspiel-Auftakt der anderen Art – persönlicher, fragmentarischer, vielstimmiger als ein geschlossener Dramen-text. Mal ernst, mal mit Humor wird abgetastet, was uns das Allerteuerste ist: das glückende Leben. Angefragt: Brecht, Precht, Horx, Haikus und Fortuna, Lausund, Kricheldorf und Zeh, Fragebögen, Flaschendrehen und Fitz. Äh, Witz. Und Gevatter Tod. Eine revueartige, spartenübergreifende Glücksjagd im besten Sinne!

    »Eine Tochter soll ihren alten, todkranken Vater nicht schonen dürfen? Eine Frau soll ihrem Mann nicht das Leben retten dürfen?«, fragt Nora ihren Gläubiger, denn mit dem Aufstieg ihres Ehemannes zum Bankdirektor scheinen die alten Geldsorgen der Vergangenheit anzugehören. Stolz erzählt Nora der Jugendfreundin von all ihren Heldentaten: Wie sie heimlich Geld lieh, um eine notwendige Kur ihres Mannes zu fi nanzieren und wie großartig jetzt ihr Familien-leben doch ist. Alles muss glänzen im trauten Heim! Komme, was wolle. Doch was ist der Preis für dieses glückliche Leben? Gibt es ein Entkommen aus dem schönen Schein? Henrik Ibsens »Nora« so gelesen, ist weniger die Geschichte einer weiblichen Emanzipation als vielmehr ein meisterhaftes Spiel mit den fragwürdigen Idealen und Konventionen einer Gesellschaft, die denkt, mit Geld alles regeln zu können. Und das schon vor der Corona-Krise!

    Mitm

    ache

    n? Infos anfordern:gluecks

    ritter@

    staatstheater.

    saarland

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    Schauspiel

    TRÜFFEL TRÜFFEL TRÜFFELLustspiel von Eugène Labiche | Aus dem Französischen übersetzt und bearbeitet von Tobias Haberkorn

    Premiere: Samstag, 19. September 2020, 19:30 Uhr, Alte Feuerwache

    Inszenierung Mark Reisig | Bühnenbild und Kostüme Viviane Niebling | Musik David Rimsky-Korsakow | Dramaturgie Simone Kranz

    Inszenierung Julia Prechsl | Bühnenbild Birgit Leitzinger | Kostüme Olivia Rosendorfer | Musik Tommy Finke | Dramaturgie Horst Busch

    Sprechtext von Wolfram Lotz

    Premiere: Freitag, 18. September 2020, 20:00 Uhr, sparte4

    DIE POLITIKER

    Kontaktbeschränkung, Ausgangssperre, Grenzschließung – in Zeiten der Krise wird der Einfl uss, den Politiker auf unser Leben ausüben, spürbar. Wolfram Lotz beschäftigt sich in seinem 2019 uraufgeführten Text mit dieser Spezies, stellt ihre mediale Omnipräsenz der Selbstisolation des Schreibenden gegenüber. Dabei postuliert er den Selbstwert des künstlerischen Prozesses: »Wenn wir schreiben«, so Lotz, »fordern wir eine Autonomie von der Welt! Darüber sollten wir uns im Klaren sein. Wenn wir schreiben, so schreiben wir nicht einfach die Welt ab (wie sollte das überhaupt gehen), sondern wir entwerfen Vorschläge, Änderungen, Forderungen, indem wir die Welt nicht sehen, wie sie ist, sondern wie sie für uns ist, und wie sie sein könnte, wenn man uns lassen würde, oder wie sie nicht wäre, niemals.« Dieses »Propa-gieren der Fiktion«, wie Lotz es nennt, ist hochpolitisch und nicht erst in Corona-Zeiten bedenkenswert.

    »Mir ist ganz schwindlig von der gesellschaftlichen Höhe, die ich so langsam erreiche!«, gesteht Monsieur Malingear seiner Frau im Kampf um den sozialen Aufstieg oder sollte man sagen, gegen einen gefürchteten Abstieg? Denn im Haushalt des Arztes ohne Patienten muss sparsam gewirtschaftet werden, will man über die Runden kommen. Doch wenn es um die Verheiratung der Tochter geht, protzt man, wo man nur kann, denn schließlich machen es die anderen auch. Als sich dann tatsächlich die Schwiegereltern in spe ankündigen, gibt es kein Halten mehr. Man gaukelt eine fl orierende Arztpraxis vor, mietet sich eine Loge in der Oper, choreographiert jeden gesellschaftlichen Auftritt wie einen Staatsakt. Doch der Höhepunkt der schönen Hochstapelei soll ein Mehrgänge-Menü mit Trüffeln werden, ob-wohl man sich bei den gestiegenen Preisen eigentlich schon das einfachste Gemüse nicht mehr leisten kann.

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    Schauspiel

    GESPRÄCH MIT EINER STRIPPERINSchauspiel von Jakob Nolte

    Uraufführung: Freitag, 2. Oktober 2020, 20:00 Uhr, sparte4

    Inszenierung Bettina Bruinier | Bühnenbild und Kostüme Elisabeth Vogetseder | Film Alexej Hermann, Eike Weinreich | Dramaturgie Simone Kranz

    Inszenierung Miriam Lustig | Bühnenbild und Kostüme Katja Kammann | Dramaturgie Gesa Oetting

    Schauspiel nach dem Roman von Ludwig Harig | Saarland-Saga zweiter TeilTextfassung Bettina Bruinier und Simone Kranz

    Wiederaufnahme: Donnerstag, 24. September 2020, 19:30 Uhr, Alte Feuerwache

    WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH

    Der Tierpfl eger Ivan Trinko bestellt die Stripteasetänzerin Helene Tulpig in den Vogelpark, in dem er arbeitet. Die anfangs freundliche Unterhaltung eskaliert schnell. Was folgt, lässt sich durchaus mit der hohen Kunst des Striptease vergleichen: ein Spiel der steten Andeutung, ein Ringen und Ziehen um Bedeutung, ein absurder Tanz, in dem Sprache von Sinn und Inhalt von Logik befreit wird. Es geht um Kommunikation und unser (mitunter gestörtes) Miteinander. Die Pointe eines Strips ist klar: Die letzte Hülle fällt. Nur ist es bei Jakob Nolte nicht der Slip, der lasziv abgestreift wird, sondern der Usus dessen, was Theater sein sollte, und so den Blick freigibt auf ein grandioses Vehikel für zwei schamlose Schauspieler!

    In seinem Roman »Weh dem, der aus der Reihe tanzt« hat der 1927 in Sulzbach geborene Autor Ludwig Harig aus der Perspektive eines sich erinnernden Erwachsenen seine Kindheit und Jugend beschrieben. Die familiäre und schulische Umgebung, der Wunsch, dazu zu gehören, ließen ihn zum begeisterten Hitlerjungen werden. Aus der Perspektive der Gegenwart versucht Harig in seinem 1990 erschienen Roman, die Indoktrination des NS-Regimes zu verstehen und sein Verhalten zu begreifen. Die Saarbrücker Bearbeitung nimmt diese Perspektive auf. Sie zeichnet einige der herausragenden Kapitel nach und verknüpft sie mit Zeitzeugenberichten und dokumentarischem Filmmaterial aus dem heutigen Sulzbach. Die Inszenierung wird so zum Bestandteil der über mehrere Spielzeiten angelegten Saarland-Saga, die sich mit Orten der Region und ihrer Historie auseinandersetzt.

    spar

    te4 zu Gast

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    Schauspiel

    DONKEY, DER SCHOTTE UND DAS PFERD, DAS SICH ROSI NANNTEFamilienstück mit Musik für Kinder ab 6 Jahren von Martin Bieri und Ariane von Graffenried, frei nach dem Roman von Miguel de Cervantes

    Deutsche Erstaufführung: Sonntag, 8. November 2020, 17:00 Uhr, Großes Haus

    Inszenierung Moritz Schönecker | Bühnenbild Benjamin Schönecker | Kostüme Veronica Bleffert | Musik Kiko Faxas | Choreographische Mitarbeit Zufi t Simon | Dramaturgie Horst Busch

    Inszenierung Bettina Bruinier | Bühnenbild und Kostüme Elisabeth Vogetseder | Musik Walfried Böcker | Video Leonard Koch | Dramaturgie Simone Kranz

    Schauspiel von Pat To Yan | Deutsch von John Birke

    Europäische Erstaufführung: Freitag, 6. November 2020, 19:30 Uhr, Alte Feuerwache

    EINE KURZE CHRONIK DES KÜNFTIGEN CHINA

    »Anpassungsfähigkeit ist zum Überleben das Wichtigste.«

    In unserer globalisierten Welt scheint China einerseits ein unmittelbarer Nachbar, anderseits noch immer ein befrem-dendes Land voller Gefahren zu sein. In dem wundersam surrealen Traum-Stück des 1975 in Hongkong geborenen Theaterautors Pat To Yan ist China ein Synonym für Welt und die Zeit immer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich. So erzählt ein Mann seine Geschichte in dem Bewusstsein, dass man nur so in Erinnerung bleibt. Es ist die Geschichte einer Reise in unruhigen Zeiten. Geheimnisvolle Figuren treten auf und erzählen von Liebe, Opferbereit-schaft, Veränderung und Anpassung. Ein Stück voller fantastischer Zeit- und Realitätsverschiebungen. Ein Theatertext, der sich liest wie ein chinesischer Blade Runner und schon vor der Corona-Krise auf unseren Spielplan kam!

    Es gibt Geschichten, die sind so wunderbar, dass wir sie gerne an unsere Kinder weitergeben. Ein solcher Stoff ist der berühmte Ritterroman »Don Quijote«, den Martin Bieri und Ariane von Graffenried für große und kleine Zuschauer neu erzählt haben. Die Hauptakteure sind dabei der Esel Donkey und das Pferd, das sich Rosie nannte. Die beiden leben im Stall von Herrn Ritter, der aber leider immer vergesslicher wird und ohne seine zupackende Haushaltshilfe Sancha Pančić nicht mehr auskommt. Herrn Ritters Tochter Antonia will ihn deswegen in eine Seniorenresidenz umsiedeln, was auch für Donkey und Rosi das Ende ihrer Freiheit bedeuten würde. Und dabei plant Rosi doch eine Karriere als Zirkus-künstlerin! Gemeinsam mit Herrn Ritter und Frau Pančić und begleitet von viel Musik nehmen die Tiere Reißaus.

    6+

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    Schauspiel

    Inszenierung Michael Schachermaier | Bühnenbild Karl Fehringer, Judith Leikauf | Kostüme Alexander Djurkov Hotter | Musik Thomas Leboeg, Jan Dvořák | Dramaturgie Simone Kranz

    Schauspiel mit Musik von Peter Shaffer | Deutsch von Nina Adler

    Wiederaufnahme: Freitag, 13. November 2020, 19:30 Uhr, Großes Haus

    AMADEUS

    Amadeus Mozart – alle Welt spricht von dem jungen begnadeten Musiktalent am Hofe Kaiser Josephs II. in Wien. Hofkapellmeister Antonio Salieri packt die Eifersucht, doch gleichzeitig ist er der Einzige, der Mozarts Genie erkennt. Er lässt Mozart bespitzeln, beschafft sich seine Partituren und bekämpft das junge Talent durch heimliche Intrigen, die Mozart schließlich ruinieren. Gleichzeitig ist Salieri verzaubert von dessen genialer Musik.

    Mit Bernd Geiling als Salieri, Raimund Widra als Mozart und Laura Trapp als Constanze zeigt die Inszenierung großes Schauspieltheater. Die Saarbrücker Zeitung bezeichnete die Aufführung als »... Volltreffer, bei dem es die Zuschauer vor Begeisterung von den Sitzen riss«. Trotz Abstandsregelung und Hygienekonzept ist die turbulente, farbenfrohe Auffüh-rung mit Live-Musik ab November wieder im Saarländischen Staatstheater zu sehen.

    So farbenfroh und spannungsreich geht’s bei »Amadeus« zu. Tosenden Beifall für die poppige Inszenierung und die beiden Hauptdarsteller Bernd Geiling (Salieri) und Raimund Widra (Mozart) gab’s im Februar bei der Premiere.

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    Festival Primeurs

    FRANKOPHONE GEGENWARTSDRAMATIKÉCRITURE DRAMATIQUE CONTEMPORAINE

    Saarbrücken – Alte FeuerwacheForbach – Le Carreau

    18.–21. November 2020

    14.

    Mit f

    ranz

    ösisc

    her Live-Übersetzung

    Traduction

    en directe

    Schirmherrin: Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur

    www.festivalprimeurs.eu

    Saarbrücken

    »Willkommen literarische Frankophonie!« Corona hin oder her — der November bleibt Festivalmonat. Die nunmehr 14. Ausgabe des Festival Primeurs lässt erneut für vier Tage frankophone Gegenwartsdramatik lebendig werden! Mit internationaler Autorenschaft, Werkstat-tinszenierungen, einem Live-Hörspiel, Diskussionen, Prix Primeurs für Autor*inn*en und Übersetzer*innen, Fête & Konzert wird es spannende Begegnungen in Saarbrückenund Forbach geben. Der Saarländische Rundfunk, das Le Carreau / Scène Nationale de Forbach et de l’Est mosellan, das Institut Français Saarbrücken und das Saarländische Staatstheater sind die ausrichtenden Part-nerinstitutionen, die sich freuen, dem rein französischspra-chigen Publikum in diesem Jahr erstmalig eine synchrone Übertragung der Stücke und Künstlergespräche ins Französische anbieten zu können! Feiern Sie mit uns die Begegnung, die Sprachen, die Horizonte!

    « Bienvenue à la francophonie littéraire ! » En espérant que le Covid n’aura pas raison du Festival Primeurs, la 14ème édition du Festival d’écriture dramatique contem-poraine de la Francophonie aura lieu au mois de novemb-re ! Avec des auteurs internationaux, des mises en espace, une pièce radiophonique en direct, des discussions, le prix Primeurs remis aux auteur.e.s et traducteur.trice.s, fête de clôture et concert, les rencontres foisonnantes – à Forbach et à Sarrebruck – ne tardent surtout pas ! Le Saarländischer Rundfunk, Le Carreau / Scène Nationale de Forbach et de l’Est mosellan, l’Institut Français de Sarrebruck et le Théâtre National de la Sarre sont les institutions partenai-res organisatrices, qui se réjouissent de pouvoir proposer cette année pour la première fois au public uniquement francophone une interprétation simultanée des pièces et des discussions en français ! Venez fêter avec nous ces belles rencontres – des langues et des horizons !

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    KARTENUND

    SERVICE

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    Karten und Service

    KARTENVORVERKAUFDer reguläre Kartenvorverkauf beginnt am Montag, 24. August 2020. In den Räumen der Vorverkaufskasse gelten die für den Einzelhandel vorgeschriebenen Ab-stands- und Hygienemaßnahmen.Wir müssen auf den Online-Kartenverkauf mittels Saal-planbuchung (eigene Auswahl der Plätze) verzichten: Ihre Kartenwünsche werden Sie jedoch trotzdem online übermitteln können. Um den Sicherheitsabstand in den Zuschauerräumen zu gewährleisten, werden alle Buchun-gen einzeln von unserem Kassenpersonal bearbeitet. Bestellungen per E-Mail und Telefon sind selbstverständ-lich weiterhin wie gewohnt möglich.In allen Spielstätten – auch in der Alten Feuerwache und der sparte4 – werden nummerierte Plätze vergeben, freie Platzwahl ist nicht möglich.

    ABENDKASSEAn der Abendkasse gelten ebenso die Abstands- und Hygienemaßnahmen. Um eine Schlangenbildung zu vermeiden, werden wir vorerst keine Eintrittskarten zum Last-Minute-Tarif anbieten. Ebenso werden die erworbenen Eintrittskarten bevorzugt per Email oder per Post versandt, um die Abholung an der Abendkasse zu vermeiden.

    ERMÄSSIGUNGENUnsere Abonnent*innen erhalten einen Abo-Rabatt von 25 % auf Einzelkarten. Gegen Vorlage des entsprechen-den Ausweises erhalten Schüler*innen, Studierende, Auszubildende bis 27 Jahre, Arbeitslose, Hartz-IV-Emp-fänger*innen und Schwerbehinderte sowie Inhaber einer Theatercard 50 % Ermäßigung auf den regulären Eintrittspreis. Für Studierende der Universität des Saar-landes, der HTW, der HfM Saar und der HBK Saar sind kostenlose Eintrittskarten ab drei Tage vor dem Vorstel-lungstermin möglich. Ausnahmen und Sonderregelungen bitte an der Vorverkaufskasse oder bei der jeweiligen Hochschule erfragen.Last-Minute-Karten sowie die Theatertag-Aktion können wir vorerst nicht anbieten.

    PROGRAMMHEFTEBis Dezember verzichten wir auf den Verkauf von Pro-grammheften. Stattdessen stellen wir Ihnen einen kos-tenlosen Flyer mit allen wichtigen Informationen zu Ihrer Vorstellung zur Verfügung.

    RAHMENPROGRAMMBis Ende des Kalenderjahres können wir je nach Situation nur ein eingeschränktes Rahmenprogramm (Matineen etc.) anbieten – genaue Termine in den Monatsspielplänen.

    DANK AN UNSERE ABONNENT*INNEN

    Wir möchten uns an dieser Stelle ganz besonders bei unseren Abonnent*innen bedanken – für zahlreiche Zeichen der Solidarität und die große Treue. Wer ein Abo hat, ist mit einem Vorkaufsrecht klar im Vorteil: Aufgrund der Beschränkungen wird es weit weniger Plätze im Zuschauerraum geben. Diese dürften sehr begehrt sein. Als Abonnent*innen haben Sie bereits eine Woche vor dem regulären Vorverkaufsstart die exklusive Chance, sich Ihre Karten zu sichern – und zwar ab Dienstag, 18. August 2020.Dieser Bonus dürfte den Umstand, dass wir bis Jahresende keine Abonnements anbieten können, abmildern. Wir sind optimistisch, dass wir ab Januar 2021 wieder mit den Abo-Reihen starten können. Das Abonnement-Programm werden wir voraussichtlich im Herbst bekannt geben.

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    Karten und Service

    KARTENPREISE

    STAATSTHEATER Preisgruppe I Preisgruppe II Preisgruppe III Preisgruppe IV Preisgruppe VOper/Ballett Montag bis Donnerstag 47,00 € 39,00 € 32,50 € 25,00 € 17,00 €

    Freitag bis Sonntag 51,00 € 43,00 € 36,50 € 29,00 € 21,00 € Il Trovatore, Sound & Vision, Im weißen RösslMusical Montag bis Donnerstag 52,00 € 44,00 € 37,50 € 30,00 € 23,00 €

    Freitag bis Sonntag 56,00 € 48,00 € 41,50 € 34,00 € 27,00 € HairSchauspiel mit Musik Montag bis Donnerstag 37,50 € 34,50 € 29,00 € 23,00 € 19,00 €

    Freitag bis Sonntag 41,50 € 38,50 € 33,00 € 27,00 € 23,00 €

    AmadeusSchauspiel Montag bis Donnerstag 29,50 € 26,50 € 21,00 € 15,00 € 11,00 €

    Freitag bis Sonntag 33,50 € 30,50 € 25,00 € 19,00 € 15,00 € GlückWeihnachtsstück Erwachsene 18,00 € 17,00 € 15,00 € 13,00 € 11,00 €

    Kinder/Ermäßigt 11,50 € 10,50 € 9,00 € 8,00 € 7,00 € Schulgruppen 10,00 € 9,00 € 8,00 € 7,00 € 6,00 €

    Donkey, der Schotte, und das Pferd, das sich Rosi nannte

    ALTE FEUERWACHEMusiktheater, Schauspiel Montag bis Donnerstag 19,00 € und Ballett Freitag bis Sonntag 21,00 € Nora_Spielen!, Trüffel, Trüffel, Trüffel; Weh dem, der aus der Reihe tanzt. Sulzbach, Bouches les Rouges, Eine kurze Chronik des künftigen China, Winterreise

    SPARTE4Schauspiel Erwachsene 12,00 €

    Kinder/Ermäßigt 6,00 € Die Politiker, Gespräch mit einer Stripperin

    CONGRESSHALLESinfoniekonzerte 1–3 35,00 € 31,00 € 28,00 € 24,00 € 18,00 €

    VORVERKAUFSKASSESchillerplatz 2, 66111 Saarbrücken | Telefon 0681 3092-486 oder -482 (Abonnement-Beratung)Fax 0681 3092-416 | Mail [email protected]Öffnungszeiten Montag bis Freitag 10–18 Uhr | Samstag 10–14 UhrUnsere Vorverkaufskasse ist ab Dienstag, 18. August 2020 wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. Es gelten die für den Einzelhandel vorgeschriebenen Abstands- und Hygienemaßnahmen.

    Kartenverkauf für Abonnenten (Vorkaufsrecht): Ab Dienstag, 18. August 2020Allgemeiner Kartenvorverkauf: Ab Montag, 24. August 2020

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    Wir freuen uns, wieder für Sie spielen zu können! Ihre Sicherheit und Gesundheit liegen uns am Herzen – des-halb fi nden alle Vorstellungen unter strengen Schutz- und Hygienemaßnahmen statt, um weiterhin zur Eindämmung der Infektion mit dem Corona-Virus beizutragen. Bitte unterstützen Sie uns dabei!

    Im Sinne der Fürsorgepfl icht für Beschäftigte und Besucher*innen trifft das Saarländische Staatstheater alle Corona-Virus-Schutzmaßnahmen nach dem aktuell anerkannten Stand der Wissenschaft und Technik sowie gemeinsam in enger Rücksprache mit den zuständigen Ämtern, dem Betriebsärztlichen Dienst und der Fachkraft für Arbeitssicherheit des Hauses.

    Die auf diesen Seiten veröffentlichten Regeln und Schutz-maßnahmen haben wir mit Stand vom 1. Juni 2020 er-stellt. Bis zum Beginn der nächsten Spielzeit können sich diese Regeln ändern. Auf unserer Website fi nden Sie die aktuellsten Regelungen.

    ALLGEMEINE HYGIENEREGELN • Abstand zu anderen Menschen (mindestens 1,50 Meter)• Nies- und Hustenetikette (in die Armbeuge) beachten• Handhygiene nicht vergessen (Desinfektionsspender

    im Eingangsbereich aller Spielstätten sowie Seife zur gründlichen Reinigung in den Sanitärräumen vorhan-den)

    AUSWEISPFLICHT UND PERSÖNLICHE DATENBeim Kartenkauf besteht die Notwendigkeit der Da-tenerfassung (Name, Wohnort, Telefonnummer), um im Corona-Verdachtsfall die Nachverfolgung der Infektions-kette sicherstellen zu können. Der*die Käufer*in erklärt sich bereit, auf Aufforderung die Kontaktdaten seiner Begleitpersonen zu nennen. Aufgrund der aktuell geltenden Regelungen zum In-fektionsschutzgesetz können Besucher aus bis zu zwei unterschiedlichen Haushalten nebeneinander sitzen – hier werden die Daten von je einer Person pro Haushalt erfasst.Wer Karten für andere Personen außerhalb seines Haus-haltes kauft, ist verpfl ichtet, die Daten dieser Personen anzugeben. Nur so haben wir einen Überblick, wer unsere Vorstellungen besucht.Die Käufer verpfl ichten sich, die Daten wahrheitsgemäß anzugeben.

    MUND-NASEN-BEDECKUNG In unseren Spielstätten ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung generell Pfl icht. Sobald Sie Ihren Platz im Saal eingenommen haben und damit der Sicher-heitsabstand gewährleistet ist, steht es Ihnen gleichwohl frei, die Maske zu tragen oder abzulegen. An unseren Vorverkaufs- wie auch den Abendkassen können Sie eine Mund-Nasen-Bedeckung erwerben.

    BELÜFTUNGDie Zuschauersäle werden mit einer dem Infektionsrisiko angepassten Belüftung mit gefi lterter Frischluft versorgt. Die raumlufttechnischen Anlagen entsprechen dem aktuellsten Stand der Technik und werden regelmäßig gewartet.

    TIPPS FÜR DEN THEATERBESUCHHYGIENEREGELN UND SICHERHEITSMASSNAHMEN

    Sicherheit

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    GARDEROBE Aufgrund der geltenden Kontaktbeschränkungen können wir leider keinen Garderoben-Service im gewohnten Um-fang anbieten. Sie werden aber die Gelegenheit haben, Jacken, Mäntel etc. aufzuhängen, wenn Sie möchten – das Saarländische Staatstheater kann hier jedoch keine Haftung übernehmen. Garderobe im Zuschauerraum abzulegen, ist nicht gestattet.

    BETRETEN UND VERLASSEN DES SAALSEin die Schutzanforderungen berücksichtigendes Einlass- und Wegeleitsystem erleichtert Ihnen, immer ausreichend Sicherheitsabstand zu anderen Besuchern zu halten. Bitte beachten Sie, dass der Einlass in die Spielstätten erst 30 Minuten (nicht wie bislang 60 Minuten) vor Beginn der Vorstellung erfolgt. Wir bitten Sie, nach dem Betreten des Theaters Ihre zugewiesenen Plätze möglichst zügig einzunehmen. Unser Einlasspersonal ist Ihnen selbstver-ständlich beim Einnehmen der Plätze behilfl ich.Das Verlassen des Saals wird reihenweise veranlasst, bitte achten Sie dabei auf die Anweisungen unseres Schließ-personals. Wir bitten Sie, nach Ende der Vorstellung die Spielstätte zügig und unter Einhaltung des Sicherheitsab-standes zu verlassen. IHR PLATZ IM ZUSCHAUERSAALUm die zurzeit geltenden Sicherheitsabstände in den Gängen und Foyers sowie im Zuschauersaal zu gewähr-leisten, planen wir, die Gesamtkapazität unserer Spielstät-ten stark zu reduzieren.Sie werden im Saal so platziert, dass der Mindestab-stand von zwei Sitzen (1,50 m) zwischen Personen aus verschiedenen Haushalten eingehalten wird. Ebenso wird jede zweite Sitzreihe ausgebaut, sodass auch der Abstand

    zu den Besucher*innen vor und hinter Ihnen gewahrt bleibt. Auf besonderen Wunsch und nach dem jetzigen Stand der Abstandsregelungen können auch Personen aus zwei verschiedenen Haushalten mit bis zu maximal zehn Besuchern zusammensitzen.

    In allen Spielstätten – auch in der Alten Feuerwache und der sparte4 – werden nummerierte Sitzplätze vergeben, eine freie Platzwahl ist nicht möglich.

    SANITÄRE EINRICHTUNGENDie sanitären Einrichtungen des Theaters sind auf allen Ebenen geöffnet. Unser Abendpersonal ist angewiesen, sicherzustellen, dass sich vor den Sanitärräumen keine Schlangen bilden.

    GASTRONOMIEEs wird auch weiterhin ein Gastronomieangebot im Saar-ländischen Staatstheater geben. Wie genau das aussehen wird, richtet sich nach den ab September geltenden Corona-Schutzvorgaben.

    Sicherheit

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    ARS ET AMOR VINCUNT VIRUS – KUNST UND LIEBE BESIEGEN DAS VIRUS

    Unter diesem Motto hat Künstler Gaetano Franzese zahl-reiche Bilder geschaffen: Der gebürtige Neapolitaner ist dem Saarländischen Staatstheater seit 31 Jahren verbun-den und begeistert vor und hinter den Kulissen mit immer neuen Facetten. Als Balletttänzer begann er 1989 an unserem Theater und wechselte nach 11 Jahren vom Tanz zur Malerei, die seine zweite große Leidenschaft ist – im Theatermalsaal sammelte er Erfahrungen, die seine Kunst entscheidend prägten. Immer wieder sind seine Bilder und Skulpturen in Ausstellungen zu sehen. Seit 2009 ist Gaetano Franzese als Regieassistent tätig und inszeniert auch selbst.

    Gleich zu Beginn der Corona-Krise stellte er sein künstle-risches Talent in den Dienst der guten Sache: Gemeinsam mit seiner Familie nähte er unzählige Mund-Nasen-Maskenfür Hilfsbedürftige.

    Für seine Bilderserie »Ars et amor« hat er sich von Cara-vaggios Ölgemälde »Amor vincit omnia« (Die Liebe be-siegt alles) inspirieren lassen. »Ich wollte in der düsteren Zeit ohne Kunst und Theater ein Zeichen des Lichts und der Hoffnung senden«, so Gaetano Franzese. »Ich wan-delte ›Amor vincit omnia‹ zu ›Ars et amor vincunt virus‹, ›Kunst und Liebe besiegen das Virus‹ – daran glaube ich aus tiefstem Herzen.«

    Mehr unter www.gaefranz.com

    Foto: ©Isolde Stein, www.isoldestein.de

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    Impressum

    IMPRESSUM

    HERAUSGEBER Generalintendant Bodo BusseKaufmännischer Direktor Prof. Dr. Matthias Almstedt

    Saarländisches Staatstheater GmbHSchillerplatz 166111 Saarbrücken

    Telefon 0681 3092-0 www.staatstheater.saarland

    Redaktion Ines Schäfer, Monika LiegmannGestaltung und Satz Wiebke Genzmer, Berlin

    Texte Musiktheater Renate Liedtke, Frederike KrügerTexte Ballett Dr. Klaus KieserTexte Schauspiel Horst Busch, Simone Kranz, Bettina Schuster-Gäb

    Fotos © Honkphoto (Seite 2, 3, 8, 12, 18, 21, 24, 25), © Christian Hell (Seite 6), © Martin Kaufhold (S. 31), © Isolde Stein (Seite 39)

    Druck KRÜGER Druck + Verlag, Merzig

    Redaktionsschluss 1. Juni 2020

    Änderungen vorbehalten

  • www.staatstheater.saarland

    BIS BALD!À BIENTÔT!