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Esel Equus asinus asinus "Esel" wird auch als Schimpfwort benutzt im Sinne von "Dummkopf". Eine "Eselsbrücke" ist ein Satz oder Wort, das helfen soll, sich etwas zu merken oder zu verstehen. Aussehen Esel gehören zur Familie der Pferde und sehen ein bisschen aus wie ein zu kleines Pferd mit zu großem Kopf und zu großen Ohren. Sie haben eine kurze, aufrecht stehende Mähne, sind oft grau gefärbt und tragen einen dunklen Strich auf dem Rücken; manche haben auch Streifen auf den Beinen. Rund um die Augen und das Maul sind sie meist heller - genauso wie am Bauch. Anders als beim Pferd hat der Schwanz keinen Schweif aus langen Haaren, sondern nur eine kurze Quaste. Esel werden nach ihrer Schulterhöhe in verschiedene Gruppen eingeteilt: Zwerg-Esel sind nur 80 bis 105 Zentimeter hoch, Normal-Esel werden bis zu 135 Zentimeter groß, und Riesen-Esel sind größer als 135 Zentimeter. Entsprechend unterschiedlich ist auch ihr Gewicht: Sie können zwischen 80 und 450 Kilogramm wiegen. Heimat Hausesel stammen vom Nubischen Wildesel, vom Nordafrikanischen Wildesel und vom Somali-Wildesel ab. Sie alle lebten in verschiedenen Teilen Nordafrikas. Der Nubische und Nordafrikanische Wildesel gelten heute als ausgestorben. Vom Somali-Wildesel sollen noch einige wenige hundert Tiere in Nordostafrika (Somalia und Äthiopien) leben. Lebensraum Die Heimat der Wildesel ist ein karges und raues Land: Sie stammen aus den bergigen Steinwüsten Nordafrikas. Deshalb kommen sie auch mit nur wenig Nahrung wie Disteln und hartem Gras aus und überleben auch ein paar Tage ohne Wasser. Als Haustiere gehaltene Esel gibt es in Europa, Asien und Nordafrika. Die Spanier brachten Esel auch nach Südamerika. Rassen und Arten Anders als bei den Pferden gibt es bei den Eseln nicht so viele Rassen. Sie lassen sich vor allem an Hand der Größe und der Farbe voneinander unterscheiden. Der größte ist der französische Poitou-Esel: Er ist 150 Zentimeter hoch, wiegt bis zu 400 Kilogramm und hat ein sehr langes, gelbbraunes bis schwarzbraunes Fell. Rund um das Maul ist das Fell weiß und er hat weiße Augenringe. Esel | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt http://www.olis-wilde-welt.de 1 von 3

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Esel

Equus asinus asinus

"Esel" wird auch als Schimpfwort benutzt im Sinne von "Dummkopf".Eine "Eselsbrücke" ist ein Satz oder Wort, das helfen soll, sich etwas zumerken oder zu verstehen.

AussehenEsel gehören zur Familie der Pferde und sehen ein bisschen aus wie einzu kleines Pferd mit zu großem Kopf und zu großen Ohren.

Sie haben eine kurze, aufrecht stehende Mähne, sind oft grau gefärbt undtragen einen dunklen Strich auf dem Rücken; manche haben auchStreifen auf den Beinen.

Rund um die Augen und das Maul sind sie meist heller - genauso wie amBauch.

Anders als beim Pferd hat der Schwanz keinen Schweif aus langenHaaren, sondern nur eine kurze Quaste.

Esel werden nach ihrer Schulterhöhe in verschiedene Gruppen eingeteilt:

Zwerg-Esel sind nur 80 bis 105 Zentimeter hoch, Normal-Esel werden biszu 135 Zentimeter groß, und Riesen-Esel sind größer als 135 Zentimeter.Entsprechend unterschiedlich ist auch ihr Gewicht: Sie können zwischen

80 und 450 Kilogramm wiegen.

HeimatHausesel stammen vom Nubischen Wildesel, vom NordafrikanischenWildesel und vom Somali-Wildesel ab. Sie alle lebten in verschiedenenTeilen Nordafrikas.

Der Nubische und Nordafrikanische Wildesel gelten heute alsausgestorben. Vom Somali-Wildesel sollen noch einige wenige hundertTiere in Nordostafrika (Somalia und Äthiopien) leben.

LebensraumDie Heimat der Wildesel ist ein karges und raues Land: Sie stammen ausden bergigen Steinwüsten Nordafrikas. Deshalb kommen sie auch mitnur wenig Nahrung wie Disteln und hartem Gras aus und überleben auchein paar Tage ohne Wasser.

Als Haustiere gehaltene Esel gibt es in Europa, Asien und Nordafrika. DieSpanier brachten Esel auch nach Südamerika.

Rassen und ArtenAnders als bei den Pferden gibt es bei den Eseln nicht so viele Rassen. Sie lassen sich vor allem anHand der Größe und der Farbe voneinander unterscheiden.

Der größte ist der französische Poitou-Esel:Er ist 150 Zentimeter hoch, wiegt bis zu 400 Kilogramm und hat ein sehrlanges, gelbbraunes bis schwarzbraunes Fell.Rund um das Maul ist das Fell weiß und er hat weiße Augenringe.

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Esel, die in den Alpen gezüchtet wurden, sind etwas kleiner undbeweglicher. Mit zu den kleinsten gehört der Makedonische Esel: Er wird

nur einen Meter hoch.

Außerdem gibt es auch noch Kreuzungen aus Eseln und Pferden: Ist die Mutter ein Esel und der Vaterein Pferd, nennt man das Tier Maulesel, ist die Mutter ein Pferd und der Vater ein Esel, nennt man denNachwuchs Maultier. Beide sind größer als normale Esel, können sich aber nicht fortpflanzen, d. h. siebekommen keine Jungen.

LebenserwartungEsel können bis zu 50 Jahre alt werden.

AlltagEsel gehören zu den ältesten Haustieren des Menschen: Sie wurdenschon vor 6000 Jahren in Ägypten als Last- und Reittiere gehalten.

Nach Europa kamen die ersten Esel vermutlich vor 4000 Jahren.

Weil sie vielseitig einsetzbar waren, wurden sie als Arbeitstiere genutzt:Sie trugen Menschen über die höchsten Berge und weitesten Wege, zogenWagen und trieben Brunnen und Mühlen an.

Auch bei uns hatte früher jeder Müller einen Esel zum Schleppen schwerer Getreidesäcke. Überall, woes steile Wege gibt - etwa im Gebirge und auf kleinen bergigen Inseln - waren Esel früher daswichtigste Transportmittel: weil Esel viel schmaler als Pferde sind, können sie auch auf den engstenWegen im Gebirge noch sicher gehen.

Esel gelten als störrisch und dumm. Deshalb werden sie von Menschenoft sehr schlecht behandelt und geschlagen. Doch in Wirklichkeit habensie nur ihren eigenen Kopf und ordnen sich nicht einfach unter. Esel sindsehr klug, tapfer und vorsichtig.

In einer gefährlichen Situation bleiben sie erst mal stehen und überlegen,wie sie am besten reagieren, anstatt kopflos davon zu rennen wie einPferd.

Sie lernen schnell, und wenn man mit kurzen, einfachen Worten zu ihnenspricht, verstehen sie rasch, was man meint. Aggressiv und bissigwerden Esel nur, wenn man sie schlecht behandelt.

Esel sind nicht gerne allein. Am liebsten leben sie in einer Herde. Sievertragen sich aber auch gut mit Schafen, Rindern oder Ziegen.

Bei den wilden Eseln bilden jeweils mehrere Eselstuten mit ihrenTöchtern Gruppen, die Hengste leben in Hengstgruppen.

Esel lieben es, den ganzen Tag zu grasen, dazwischen ruhen sie und wandern zur Tränke.

Freunde und FeindeNur Raubtiere können wilden Eseln gefährlich werden. Wird aber eine ganze Eselherde angegriffen,bildet sie einen Kreis und schlägt selbst große Raubtiere mit heftigen Huftritten in die Flucht.

NachwuchsWenn Eselhengste vor der Paarung um eine Stute streiten, geht es richtiglaut zu: Einer schreit und stöhnt lauter als der andere, um ihn zuübertreffen. Außerdem liefern sie sich mit Huftritten und Bissen heftigeKämpfe.

Auch die Stuten wehren sich manchmal mit Tritten und Bissen gegeneinen gar zu temperamentvollen Esel.

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Etwa zwölf bis dreizehn Monate nach der Paarung kommt schließlich einJunges zur Welt: Es kann sofort laufen und hat ein dichtes Fell, das vorKälte und zu großer Hitze schützt.

Ein Eselfohlen wird bis zu acht Monate von seiner Mutter gesäugt, dochschon nach einer Woche beginnt es nach und nach, auch Gras und Heu zufressen.

SpracheJeder kennt das typische "I-AHH" eines Esels. Daneben können sie noch ohrenbetäubend schreienund stöhnen.

ErnährungAuch wenn sie noch so viel arbeiten, brauchen Esel nur wenig zu fressen:hartes Gras und Heu genügen ihnen. In der Wildnis fressen sie auchDisteln und stacheliges Gestrüpp.

Esel als Haustiere werden mit Heu und Stroh gefüttert, mit altem Brot undgekochten Kartoffeln, Gemüse und Obst.

Auf der Weide naschen sie außerdem von Baum-Ästen und Hecken. Hafer,Gerste und Weizen sind für Esel zwar Leckerbissen, aber eigentlich brauchen sie sie nicht. Vor allem,wenn Esel nur wenig arbeiten, muss man darauf achten, ihnen nicht zu viel zu fressen zu geben.

HaltungEsel brauchen einen Stall und eine Weide, auf der sie sich austobenkönnen. Wenn sie dann noch ein Lager aus Stroh und eine Tränke mitfrischem Wasser haben, fühlen sich Esel richtig wohl.

Da man Esel nicht allein halten sollte, muss der Stall natürlich großgenug für mehrere Tiere sein.

Im Sommer, wenn es auch bei uns warm und trocken ist, sind Esel amliebsten Tag und Nacht auf der Weide.

PflegeplanEsel brauchen wenig Pflege. Es reicht, wenn man ab und zu ihr Fellbürstet.

Wichtig ist aber die Hufpflege: Die Hufsohle muss möglichst jeden Taggereinigt werden und der Hufschmied muss den nachgewachsenen Hufregelmäßig schneiden.

© Südw estrundfunk 2016

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