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ESO Headquarters Garching Objekt: ESO Headquarters Erweiterung Standort: Karl-Schwarzschild-Straße 2, Garching Bauherr: ESO, die Europäische Südsternwarte, Garching bei München Planung: Auer Weber Assoziierte GmbH, München Dachabdichtung: Gebrüder Rückert GmbH & Co. KG, Gosheim Fertigstellung: 2013 AUSSERGEWÖHNLICHE ARCHITEKTUR MIT BLICK AUF DIE ABDICHTUNG

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ESO Headquarters Garching

Objekt: ESO Headquarters ErweiterungStandort: Karl-Schwarzschild-Straße 2, GarchingBauherr: ESO, die Europäische Südsternwarte, Garching bei MünchenPlanung: Auer Weber Assoziierte GmbH, MünchenDachabdichtung: Gebrüder Rückert GmbH & Co. KG, GosheimFertigstellung: 2013

AUSSERGEWÖHNLICHE ARCHITEKTUR MIT BLICK AUF DIE ABDICHTUNG

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Der Wissenschaftscampus in Garching bei München zählt zu den modernsten Forschungsstandorten in Deutschland. Neben zahlreichenInstituten der Technischen Universität München findet sich hier auch derHauptsitz der europäischen Südsternwarte ESO (European SouthernObservatory), die mehrere Beobachtungsstationen in Chile betreibt. Die Hauptverwaltung der europaweit führenden zwischenstaatlichenOrganisation für astronomische Forschung wurde Ende der 1970er-Jahre als dynamisch gegliederte Komposition aus kreisrundenGebäudesegmenten errichtet. Aufgrund der ständig wachsendenMitarbeiterzahlen wurde der Komplex zuletzt durch ein futuristisch anmutendes Neubau-Ensemble der Münchener Architekten Auer Weberergänzt.

Die elegant mit einer Fassade aus Aluminium und Glas gestalteteErweiterung besteht aus einem aus drei Kreisen organisch zusammenge-setzten Büro- und Konferenzgebäude sowie einem freistehenden kreisför-migen Technikgebäude. Im Zusammenspiel mit dem Bestand ist so einspannungsreiches Zusammenspiel unterschiedlich großer konkaver und konvexer Rundungen entstanden. Die interne Verbindung zwischen demBestandsgebäude und den beiden neuen Erweiterungsbauten erfolgt über eine sternförmige Brücke.

Mit Blick auf die Sterne

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Das aufgeständerte, oberhalb des Erdgeschosses weit auskragendeBürogebäude stellt auf seinen beiden Obergeschossen rund 14.000Quadratmeter Nutzfläche für 270 Mitarbeiter zur Verfügung. DieBüroräume sind als Zellenbüros geplant, die sich entweder kreisförmig zuden begrünten Innenhöfen oder zur umliegenden Landschaft orientieren.Nach außen hin ermöglichen raumhohe transparente Fassaden mitsägezahnartig aneinandergereihten Fenstern einen großzügigen Blick auf die angrenzende Parklandschaft. Das östlich angrenzende, durchgeschlossene Fassadenteile und Fensterbänder gegliederte Technik -gebäude beherbergt auf 4.500 Quadratmeter Bruttogeschoss fläche zusätzlich Labor- und Technikräume sowie ein Rechenzentrum und eineMontagehalle, die mit Reinraumtechnik nachgerüstet werden kann.

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Am Tag der Architektur 2014 bzw. den bayrischen Architektourenpräsentierte sich der Neubau – das ESO Headquarters in Garching –einer breiten Öffentlichkeit unter der kompetenten Führung des projek t -leitenden Architekten Martin Klemp. Der Entwurf von Auer Weber hattesich schon 2007 bei dem internationalen Wettbewerb durchgesetzt,wurde 2008 überarbeitet und 2012/2013 baulich umgesetzt.

Bei der Gestaltung griff das Münchner Architekturbüro architektonischeElemente des ursprünglichen Baus auf, der auf Kreiselementen basiert.Trotzdem unterscheidet sich der moderne Neubau deutlich sichtbar vomAltbau. Der Neubau besteht aus einem Büro- und Konferenzbau undeinem Technikgebäude mit einer Montagehalle. Diese beiden Gebäudesind mit einer dreiarmigen Brücke verbunden, die so auch den Altbau miteinbezieht. Nach dem Entwurf folgte die zweijährige Detail- undWerkplanung, die mit einem Generalunternehmen realisiert wurde.

„Ein wichtiger Aspekt bei unserer Planung war die Nachhaltigkeit. Wirübertreffen hier die geltende Energieeinsparverordnung um 30 Prozent“,erläuterte Martin Klemp. Bauteilaktivierung, Nutzung der Erdwärmesowie Dreifachverglasung mit Prallscheibe tragen maßgeblich zumNiedrig-Energiekonzept bei. Nicht nur die deutschen bzw. bayrischenRichtlinien mussten bei der Planung berücksichtigt werden. Wesentlichstrengere Anforderungen stellte die ESO selbst, die einen Zusammen -schluss aus 15 europäischen Staaten darstellt. Gerade die Techniklabore,in denen hochsensible Geräte und Prototypen zur terrestrischenWeltraumforschung entwickelt werden, stellten entsprechend hoheZusatzanforderungen, z.B. an den Blitzschutz und ein konstantesRaumklima.

Auer WeberAssoziierte

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„Der Tag der Architektur – das ist für unsArchitekten natürlich auch immer ein schöner Tag,nachdem man über Jahre geplant hat und dasGebäude nun fertig und in Betrieb ist. Wenn wir dann das Gebäude auch mal zeigenund zumindest für ein Wochenende den inte res -sierten Mitmenschen zugänglich machen können,ist das ein spannender Moment.“

Martin Klemp

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Eine große Herausforderung bei der Realisierung des Neubaus war dieAbdichtung der insgesamt 5.800 Quadratmeter großen, durchgängig mitBitumenbahnen ausgeführten Flachdachflächen. Das Bürogebäude mitseinem amöbenförmigen Grundriss wurde durch das beauftragte Dach -deckerunternehmen Gebrüder Rückert aus Gosheim überwiegend alsUmkehrdach mit Begrünung ausgeführt, um so eine langfristig unterlauf-sichere Konstruktion zu erhalten. „Nach der Grundierung der Betondeckemit einem Bitumen-Voranstrich haben wir dabei zunächst eine hochwer-tige Elastomerbitumenbahn in Elastomerheißbitumen eingegossen unddann eine wurzel- und rhizomfeste Oberlagsbahn aufgeschweißt“, erklärtder Technische Leiter Ernst Kanhäußer, der mit seinem Team je nachBaufortschritt mit 5 bis 12 Mitarbeitern und über einen Zeitraum von rundsechs Monaten vor Ort war. In den Randbereichen mussten die Bahnendabei der jeweiligen Dachform entsprechend zugeschnitten werden.„Oberhalb der Bitumenabdichtung haben wir dann eine XPS-Dämmungund ein diffusionsoffenes Rieselschutz-Vlies verlegt, bevor das Dachabschließend begrünt, bzw. in einzelnen Bereichen bekiest werden konnte.“

Die rund 500 Quadratmeter große Flachdachfläche in Fahrbahnebeneoberhalb des Untergeschosses wurde von den Dachdeckern dagegen alsWarmdach mit einer Elastomerbitumen-Dampfsperrbahn und mit einemSchaumglasgefälledach in Heißbitumen ausgeführt. Direkt darüber kameneine Elastomerbitumenbahn und eine wurzelfeste Oberlagsbahn alssichere Basis für die aufliegende Pflasterung und Begrünung zum Einsatz.

DieDachabdichtung

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Das Technikgebäude mit seinem kreisrunden Grundriss war durch dieArchitekten als Stahlkonstruktion mit Trapezblechtragschale und mit einemWarmdachaufbau geplant worden. Oberhalb der kalt selbstklebendenBitumen-Dampfsperre und der mit einem Kaltkleber aufgebrachten EPS-Gefälledämmung wurden hier zunächst eine Kalt selbstklebebahn undanschließend eine beschieferte Oberlagsbahn verlegt. Die ebenfalls mitTrapezblechtragschale ausgeführten Brücken zwischen den verschiedenenBaukörpern wurden ebenfalls als Warm dach, aber abweichend mit einerMineralfaser-Gefälledämmung aus gebildet. „Aufgrund der ungewöhn-lichen Bauaufgabe und der ebenso ungewöhnlichen Dachformen und -konstruktionen war das Projekt natürlich eine ganz besondere Heraus -forderung für uns“, blickt Ernst Kanhäußer zurück. „Durch die hoheQualität der eingesetzten Bitumenbahnen ist dabei sichergestellt, dass das Gebäude für die nächsten Jahrzehnte vor Feuchtigkeitsschädengeschützt ist.“

Die “Technischen Regeln – abc der Bitumenbahnen”berücksichtigen die aktuellen Nor men und enthalten zahl-reiche Detail skizzen, kostenlos unter www.derdichtebau.de ©

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Das Gründach

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Nach der Fertigstellung der Bitumendachabdichtung konnte abschließendmit dem Begrünen bzw. Bekiesen der verschiedenen Dachflächenbegonnen werden. Die einzelnen Grünbereiche schaffen nicht nur einewillkommene biologische Ausgleichsfläche am Standort, sondern sorgengleichzeitig für ein optimiertes Raumklima im Neubau und einenverbesserten Rückhalt von Niederschlagswasser. In bautechnischerHinsicht ermöglichen die Grünflächen außerdem eine verlängerteNutzungsdauer der Dachabdichtung. Und da das Dach vomhöhergeschossigen Bestandsbau aus gut einsehbar ist, spielt dasGründach gleichzeitig auch eine wichtige Rolle innerhalb desGestaltungskonzeptes der Architekten. Analog zu der organisch- gerundeten Gebäudeform – und im Zusammenspiel mit den vorhandenenTechnikaufbauten sowie mit den bekiesten Dachflächen – ist einevielschichtige Freiraumplanung mit komplexer Höhenstaffelung entstanden.

Mit der Planung der verschiedenen Grünzonen war das Büro GessweinLandschaftsarchitekten aus Ostfildern beauftragt worden, das gemeinsammit Auer Weber den vorgeschalteten Architekturwettbewerb für denNeubau gewonnen hatte. Ausgehend vom gestalterischen Konzept derArchitekten wählten die Planer eine extensive Begrünung mit Sedum alsMehrschichtaufbau. In einem ersten Schritt wurde innerhalb der zurBegrünung vorgesehenen Flächen und oberhalb der XPS-Dämmung desUmkehrdaches und dem aufliegenden Rieselschutzvlies zunächst ein zehnMillimeter starkes Dränageelement eingesetzt. Als Dränschicht wurde einerund vier Zentimeter dicke Schicht aus gebrochenem Blähschiefer miteiner Körnung von 2 bis 10 Millimeter verwendet, um so einsickerndesNiederschlagswasser aufzunehmen und Staunässe zu vermeiden.Anschließend kamen eine Filtermatte und ein acht Zentimeter starkesExtensivsubstrat zum Einsatz.

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Für die abschließend ausgeführte extensive Begrünung wurden dannSedumsprossen aufgebracht und die Flächen anschließend gewalzt undgewässert. Die höchst widerstandsfähigen Sprossen wachsen in demDachsubstrat schnell an und bilden so nach einiger Zeit eine durchge-hend geschlossene Pflanzendecke. Die Randbereiche wurdenabschließend mit Vegetationsmatten zur Windsogsicherung ausgestattetund mit Kiesfangleisten aus Aluminium eingefasst. Nach Abschluss derverschiedenen Maßnahmen ist eine abwechslungsreiche und hochwertigausgeführte Dachflächengestaltung mit unterschiedlichen Zonen und dif-ferenzierter Höhenstaffelung entstanden, die im Zusammenspiel mit denrot-grünen Sedumflächen einen attraktiven Blickfang für die Mitarbeiter inden umliegenden Büros schafft.

Dachbegrünung: Gesswein Landschaftsarchitekten, Ostfildern (Planung als Subplaner von Auer Weber Assoziierte)Ausführung: Gzimi Garten- und Landschaftsbau, Olching

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Mit freundlicher Genehmigung:ESOKarl-Schwarzschild-Str. 285748 Garching bei MünchenGermany

Auer WeberSandstr. 3380335 MünchenTel.: 089 381617-0Fax: 089 [email protected]

Impressum

Weitere Informationen über Bitumenbahnen und die führenden deutschen Bitumenbahnen-Hersteller unter

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Herausgeber:die bitumenbahn GmbHMainzer Landstr. 5560329 Frankfurt am MainTel.: 069 2556-1314Fax: 069 2556-1602 Geschäftsführer:Dr.-Ing. Rainer Henseleit Sitz der Gesellschaft: Frankfurt/MAmtsgericht Frankfurt HRB 78994USt-ID: DE814796985

Bildquelle: Titel: ESO HeadquartersS. 2 + 4: Auer Weber, Roland HalbeS. 5 (oben, unten rechts): Alexander BonnS. 5 (links): Auer Weber, Roland HalbeS. 7 (oben): Alexander Bonn S. 7 (links): Auer Weber, Roland HalbeS. 7 (rechts mitte, unten): Andreas Kerle S. 9: Gebrüder Rückert GmbH & Co.S. 11: Gesswein Landschafts architektenS. 12: Alexander Bonn

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163.494.375 m2!Absatz von Bitumenbahnen im Jahr 2013 in Deutschland

Bitumenbahnen lieben Herausforderungen – jeden Tag.

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