Essen im eimer_arbeitshilfe

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er Film ermöglicht einen Überblick über die Thematik „Wegwerfen von Lebensmitteln“. Dabei werden die Verluste in der gesamten Pro- duktionskette in den Blick genommen: vom Anbau auf dem Feld, über Transport, Verarbeitung und Vermark- tung in Groß- und Supermärkten bis hin zu den EndverbraucherInnen. Der Film zieht folgende Schlüsse: 1. Rein rechnerisch würden die in Europa und Nordamerika weggeworfenen Lebensmittel drei Mal ausreichen, um alle Hungernden auf der Welt zu ernähren. 2. Das „Wegwerfen“ ist insbesondere bei Getreide indirekt mitverantwortlich für Preissteigerungen bei Lebensmitteln und damit auch mit an der Zunahme der hungernden Menschen weltweit. Der Film verdeutlicht diese Wegwerf-Problematik am Beispiel von Getreide/Brot, Kartoffeln, Tomaten, Gurken und Bananen. Interviews mit zahlreichen Personen, die in den unter- schiedlichen Bereichen entlang der Produktionskette tätig sind, ermöglichen den Zuschauern differenzierte Einblicke: Kleinbauern, die von ihrem Land verdrängt wurden, wie auch der Geschäftsführer einer Bananen- plantage in Kamerun; Bauern, Supermarktangestellte und ein Großmarkthändler aus Europa. Außerdem schildern Vertreter der EU-Kommission und von Ver- bänden die Problematik aus ihrer Perspektive. Gleichzeitig kommen auch alternative Bewegungen oder Einzelpersonen zu Wort, die aus Überzeugung oder auch aus der Not heraus Weggeworfenes verwen- den oder sich für die Vermeidung von Lebensmittel- verschwendung einsetzen. Essen im Eimer – Die große Lebensmittelverschwendung Deutschland 2010, Dokumentarfilm, 30. Min. Regie: Valentin Thurn Buch: Valentin Thurn, Caroline Nokel Kamera: Roland Breitschuh Schnitt: Julia Wiegand, Birgit Köster Ton: Ralf Gromann Musik: Pluramon Motion Graphics: Agentur für kranke Medien Produktion: Schnittstelle /Thurn Film für WDR und NDR Essen im Eimer Die große Lebensmittel- verschwendung Synopsis © EZEF – www.ezef.de

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er Film ermöglicht einen Überblick über die Thematik „Wegwerfen von Lebensmitteln“. Dabei werden die Verluste in der gesamten Pro-

duktionskette in den Blick genommen: vom Anbau auf dem Feld, über Transport, Verarbeitung und Vermark-tung in Groß- und Supermärkten bis hin zu den EndverbraucherInnen.

Der Film zieht folgende Schlüsse: 1. Rein rechnerisch würden die in Europa und Nordamerika weggeworfenen Lebensmittel drei Mal ausreichen, um alle Hungernden auf der Welt zu ernähren.2. Das „Wegwerfen“ ist insbesondere bei Getreide indirekt mitverantwortlich für Preissteigerungen bei Lebensmitteln und damit auch mit an der Zunahme der hungernden Menschen weltweit.Der Film verdeutlicht diese Wegwerf-Problematik am Beispiel von Getreide/Brot, Kartoffeln, Tomaten, Gurken und Bananen.

Interviews mit zahlreichen Personen, die in den unter-schiedlichen Bereichen entlang der Produktionskette tätig sind, ermöglichen den Zuschauern differenzierte Einblicke: Kleinbauern, die von ihrem Land verdrängt wurden, wie auch der Geschäftsführer einer Bananen-plantage in Kamerun; Bauern, Supermarktangestellte und ein Großmarkthändler aus Europa. Außerdem schildern Vertreter der EU-Kommission und von Ver-bänden die Problematik aus ihrer Perspektive. Gleichzeitig kommen auch alternative Bewegungen oder Einzelpersonen zu Wort, die aus Überzeugung oder auch aus der Not heraus Weggeworfenes verwen-den oder sich für die Vermeidung von Lebensmittel-verschwendung einsetzen.

Essen im Eimer – Die große Lebensmittelverschwendung

Deutschland 2010, Dokumentarfilm, 30. Min.Regie: Valentin ThurnBuch: Valentin Thurn, Caroline NokelKamera: Roland BreitschuhSchnitt: Julia Wiegand, Birgit KösterTon: Ralf GromannMusik: PluramonMotion Graphics: Agentur für kranke MedienProduktion: Schnittstelle /Thurn Film für WDR und NDR

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Inhalt

Wie in einem Puzzle fügt der Film eine Vielzahl von Einzel-beobachtungen zu einem Gesamtbild zusammen: Er beginnt mit Bergen weggeworfener Lebensmittel, die zu Biogas ver-arbeitet werden. Jan Franck, Geschäftsführer von BioWerk Hamburg, nennt die Nachfrage nach einer immer noch größer werdenden Auswahl frischer Ware in den Supermärk-ten als eine der Ursachen für die Lebensmittelverschwen-dung.

Klaudia Fischer, Angestellte in einem deutschen Supermarkt, erklärt, wie sie Produkte, die kurz vor dem Mindesthaltbar-

Supermarkt-Direktor Thomas Pocher erklärt, bei Leclerc keitsdatum stehen, aussortiert. Bei Obst und Gemüse wird würden 500–600 Tonnen pro Jahr an Lebensmitteln weg-bereits weggeworfen, was optisch nicht mehr einwandfrei geworfen. Dabei seien die seitens der Hersteller vorgenom-aussieht.menen Verkürzungen von Mindesthaltbarkeitsdaten, z.B. bei Mineralwasser von 18 auf 6 Monate, oft nicht mehr nach-Michael Gerling vom Bundesverband Deutscher Lebensmit-vollziehbar. Gesundheitlich relevant seien die Haltbarkeits-telhandel verdeutlicht, dass es in Deutschland einen sehr angaben insbesondere bei Fisch, Fleisch und Eiprodukten.hohen Wettbewerbsdruck im Einzelhandelsbereich gebe und

Händler deshalb vor der Herausforderung stehen, „satte „Mülltaucher“ werden bei ihrer Suche nach Lebensmitteln Menschen hungrig zu machen.“in Supermarktcontainern gefilmt. Hanna Poddig aus Göttingen schildert ihre Motivation und ihre Erfahrungen mit dem „Containern“ und weist darauf hin, dass eine große Flexibilität nötig sei. Denn sie wisse nie, was sich in den Mülltonnen befinde – und damit später auf ihrem Teller. Das Mitnehmen der von Supermärkten weggeworfenen Lebensmittel gilt rechtlich als Diebstahl.

Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf ist Landwirt in Spenge. Er schildert, dass bereits 40 bis 50 % der Kartoffeln bei der Ernte auf dem Acker aussortiert werden, weil sie zu groß oder zu klein sind, oder weil sie Dellen haben. Und mit Blick auf seinen abgeernteten Acker fügt er hinzu: „Wer das nicht kennt, der denkt, hier sei noch gar nicht auf-gesammelt worden.“ Deshalb freut er sich über Menschen

Felicitas Schneider hat für das Institut für Abfallwirtschaft wie Gerhard Liebe, der die liegengebliebenen Kartoffeln aus Wien eine zehnwöchige Untersuchung bei einer Super- aufsammelt.marktkette geleitet. In jeder Filiale wurden pro Tag 45 kg Lebensmittel weggeworfen. Wichtigster Grund hierfür ist die Orientierung am Mindesthaltbarkeitsdatum. Sie weist darauf hin, dass viele der weggeworfenen Produkte auch noch sechs Monate nach Ablauf dieses Datums genießbar wären.

In Frankreich konnten – was in Deutschland nicht möglich war – auch Routineabläufe beim Aussortieren und Weg-werfen von Lebensmitteln in Supermärkten dokumentiert werden.

Sylvain Sadoine, Verkäufer beim Supermarkt Leclerc in Lille, Frankreich: Er kontrolliert täglich die Mindesthaltbarkeits-daten von Lebensmitteln und sortiert aus, wo diese über-schritten sind. Bei Fleisch, so erklärt er, sei die Haltbarkeits-abgabe derart kurz, dass eine Abgabe an andere rechtlich nicht möglich sei.

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Wiederholt wird der Handel, der die Standards festlegt, als Grund benannt, warum derart viele Lebensmittel wegge-worfen werden. Dies erläutert Roger Waite von der Europäi-schen Kommission, Brüssel, am Beispiel der Gurken: nicht die EU, sondern der Handel verlangt gerade gewachsene Gurken, damit diese adäquat verpackt werden könnten. Karl Schmitz von der Bundesvereinigung Obst und Gemüse, Bonn, bestätigt dies. Auch die Rücknahme von EU-Verord-nungen habe zu keinen Veränderungen geführt, denn der Handel sei auf Normen angewiesen.

Auch Timothy Jones, Müllforscher aus Tuscan, Arizona, bestätigt diesen Befund für die USA. Hier werden Agrar-erzeugnisse auf klar festgelegte Formen und Farben geprüft, um den Standards für den Verkauf zu genügen.Hier in den USA wird ein Alternativkonzept vorgestellt: „community supported agriculture“ (CSA). Bereits mehr als 100.000 Menschen beteiligen sich an einer solidarisch orientierten Landwirtschaft. Dabei übernehmen Gruppen von VerbraucherInnen die umgelegten Betriebskosten eines regionalen Landwirtes und beziehen dann dafür die Lebens-mittel auf selbst organisierten Wochenmärkten, ohne dann einzelne Produkte zu bezahlen. Verluste im Handel könnten so vermieden werden. Eine Frau berichtet, sie habe durch die Umstellung ihrer Ernährung auf mehr Gemüse abgenom- Auch bei den Meeresfrüchten und beim Fisch sei die Weg-men; eine andere berichtet, sie habe jetzt überhaupt das werf-Quote sehr hoch. Alles, was älter ist als ein Tag, kommt erste Mal „grünes Gemüse“ gegessen. weg.

Laut Arnaud Lanlais, Lagerleiter der Pariser Tafel, konnten durch die Aktivitäten der Tafel bereits 120 Tonnen aus-sortiertes Gemüse und Obst, das nicht mehr in den Verkauf gekommen wäre, an Bedürftige verteilt werden. Mehrere Millionen Menschen können in Europa durch dieses Tafel-System versorgt werden.Véronique Abounà Ndong aus Kamerun, Mitarbeiterin der Pariser Tafel, erzählt, dass es ihr „sehr weh tut“, dass Lebensmittel weggeschmissen werden. Sie sagt, dass sich ihre Nachbarn in Kamerun keine Bana-nen leisten können und diese in Europa auf dem Müll landen, obwohl ein Trans-port von 10.000 Kilometern hinter ihnen liegt. Der Lagerleiter der Tafel stellt fest, dass die Wertschätzung für

Mit dem Hinweis, dass nur 5% der Lebensmittel, die in den Lebensmittel in Europa verloren ge-Supermärkten verkauft werden, aus regionalem Anbau gangen sei. Im Kommentar wird stammen, dokumentiert der Film die alltägliche Praxis im berichtet, dass Véronique Pariser Großmarkt Rungis: Tony Apfelbaum wird dabei kurz danach entlassen gezeigt, wie auf seine Freigabe hin 8,8 Tonnen Orangen – wurde. Es sei ihr zu auf Antrag des Händlers – entsorgt werden. Dies sei für den schwer gefallen, sich Großmarkt keine ungewöhnliche Menge. mit den Auswahl-José Vinas, der ebenfalls hier arbeitet, erklärt den Routine- kriterien der Pariser ablauf: Es lohne sich nicht, aus den Orangen-Kisten die Tafel für die Lebens-Schlechten auszusortieren. Seien mehr als zwei Orangen pro mittel zu arrangieren.Kiste faul, werde die gesamte Palette weggeworfen.

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erhältlich. Aber in in einem österreichischen Durchschnitts-haushalt werden jährlich 100 kg essbare Lebensmittel weg-geworfen. 6–12 % des Haushaltsmülls sind hier noch genieß-bare Lebensmittel; hinzu kämen noch 3–6 % Speisereste. Es handle sich pro Haushalt und Jahr um einen Wert von etwa 400 Euro.Auf Deutschland hochgerechnet wären dies ca. 20 Milliar-den Euro; mithin der Jahresumsatz von Aldi.

Als Fallbeispiel für das Wegwerfen verarbeiteter Lebens-mittel dient eine Bäckerei; generell würden hier bis zu rund 20 % der gesamten Produktion weggeworfen. Roland Schüren, Inhaber einer größeren Bäckerei in Hilden, be-schreibt dies als betriebswirtschaftlichen Verlust, bei dem nicht nur die eingesetzten Waren, sondern auch die in-vestierte Arbeitskraft und Energie verschwendet werden. Doch von den Kunden – oder zumindest den Supermärkten als Verpächter der Vorkassen-Shops – werde erwartet, dass die Regale auch am Abend bis kurz vor Ladenschluss noch voll sind. Um konkurrenzfähig zu sein, produzierten Bäcker daher einen gewaltigen Überschuss.500.000 Tonnen Brot werden alleine in Deutschland im Jahr weggeworfen. Hiermit könnte z.B. ganz Niedersachsen ver-sorgt werden. Knapp die Hälfte davon wird immerhin noch als Tierfutter verwendet.Roland Schüren hat einen anderen Weg gewählt. In seiner

Bananenplantage PHP, Kamerun, Tsini Zoa. Der Geschäfts- Bäckerei werden die Brot-Reste zu Pellets verarbeitet und führer weist auf die hohen Anforderungen des Handels hin. verheizt. Ihm zufolge könne durch diese energetische Nicht nur Größe und Form werden festgeschrieben, sondern Nutzung der Reste deutschlandweit ein Atomkraftwerk ein-sogar wie viele Bananen an einer Staude sein müssen. 8 % gespart werden.der Gesamternte werde deshalb aussortiert.Der Anbau von Bananen wird aber auch von Landkonflikten Prof. Joachim von Braun vom Bonner Zentrum für Entwick-begleitet. Der 64-jährige André Foka ist Kleinbauer in lungsforschung verweist auf die globalen Zusammenhänge Nyombé. Er berichtet wie der Papaya-Anbau der lokalen zwischen Lebensmittelverschwendung und Hunger. Für die Bauern wegen der Bananenplantage immer weiter zurück- „Brotaufstände“ des Jahres 2008 gelten die hohen Börsen-gedrängt wurde. Seine Familie kann sich kein Fleisch leisten preise sowie die Spekulationen mit Nahrungsmitteln als – nicht einmal im Jahr. Ursachen. Die Weizenpreise verdoppelten sich damals und

die ohnehin „armen Bevölkerungsgruppen“ konnten sich im Felicitas Schneider vom Institut für Abfallwirtschaft aus Gefolge dessen keine ausreichende Lebensmittelversorgung Wien, äußert sich zum Wegwerfen von Lebensmitteln in mehr leisten. „Je mehr wir wegwerfen, umso höher wird der Privathaushalten. Für Deutschland sind noch keine Zahlen Preis.“

Somit trage unser Wegwerfen – nicht direkt, aber über die Preissignale – eben doch zum Hunger in der Welt bei. So würden, rein rechnerisch betrachtet, die in Europa und Nordamerika weggeworfenen Lebensmittel drei Mal aus-reichen, um alle Hungernden auf der Welt zu ernähren.

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Anhand des Films kann eine erste Sensibilisierung für die Thematik erfolgen. Denn das Ausmaß der Lebensmittelver-schwendung wird im Film eindrücklich verdeutlicht. Kaum bekannte Fakten wie die Informationen über die nur weni-gen gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Mindesthaltbar-keit werden verständlich erklärt und die Interessen des Lebensmittelhandels verdeutlicht. Die vielen persönlichen Interviews aus den verschiedenen Bereichen zeichnen den Film aus. Auch vielen der Interviewten, die sich nicht ex-plizit äußern, ist ihr innerer Zwiespalt anzumerken, dass sie ethische Vorbehalte dagegen haben, was sie z.B. in den Supermärkten zu tun gezwungen sind.Hier kann auch die unmittelbare Beschäftigung mit dem Film ansetzen: der Film löst im positiven Sinne emotionale Reaktionen aus – sei es moralische Empörung oder auch nur Erstaunen über das Ausmaß der Verschwendung.

Über die unmittelbare Darstellung hinaus bietet der Film Gerade in der Arbeit mit Jugendlichen sollte – ausgehend damit aber auch einen Einstieg in eine vertiefende Beschäfti- von der zu erwartenden unmittelbaren Betroffenheit – ein gung mit stärker entwicklungspolitisch ausgerichteten, bzw. globaler Zusammenhang explizit erarbeitet werden. Ge-ethisch orientierten Fragestellungen nach einem angemes- eignet wäre hierzu die Beschäftigung mit dem Ökologischen senen Umgang mit den elementarsten Mitteln zum Leben: Fußabdruck. Anhand eines Vergleiches der vorhandenen den Lebensmitteln. ökologischen Ressourcen mit dem Umweltverbrauch wird So wird der Zusammenhang zwischen Hunger und Überfluss deutlich, dass jede Verschwendung von Wasser, Land, im Film durch das Interview mit Prof. Joachim von Braun Energie oder Atmosphäre nicht verantwortbar ist. Diese (Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn) Zusammenhänge mit dem Alltag und auch den Konsum-hergestellt, indem er den Einfluss von hoher Nachfrage auf gewohnheiten von Jugendlichen zu verbinden, bzw. zu die Preise und deren Auswirkungen auf die Situation in Ent- hinterfragen, zeichnet den Film aus. Über die Motivation wicklungsländern nennt, die Getreide importieren müssen. hinaus, sich genauer mit diesem Thema zu beschäftigen,

bietet er auch Stoff bei der Suche nach Alternativen zur schlechten Praxis. So benennt der Film mit dem Beispiel solidarischer Landwirtschaft in den USA eine von bewussten VerbraucherInnen geschaffene Alternative. Als Form des Protests wie auch als konkrete Möglichkeit, die Schäden des verschwenderischen Umgangs mit Lebensmitteln zu mindern, wird im Film das „Containern“ gezeigt. Auch die bereits in vielen Städten etablierten „Tafeln“ werden als Teilverwerter aussortierter Lebensmittel vorgestellt. In der Beschäftigung mit dem Thema können aber auch noch wei-tere Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden, die sowohl persönliche Optionen – gezielt einkaufen, regionale und saisonale Produkte wählen, Restekochen, Reduzierung des Fleisch- und Zuckerkonsums) – berücksichtigen, als auch

Erweitert werden könnte diese Thematik durch die Beschäf- politische Gegebenheiten; so die Aufhebung von Lebens-tigung mit anderen Bereichen, wo eine „indirekte Ver- mittelnormierungen, staatlich festgelegte Verfallsdaten, schwendung“ von Lebensmitteln die Ernährungssicherheit Förderung ökologischer Landwirtschaft, Landvergabe nach gefährden kann, etwa bei der Nutzung von Ackerland für internationalen Standards. Hinzu kommen Möglichkeiten, Futtermittel oder Agro-treibstoffe. Des Weiteren könnte bei die sich Akteuren in der Ernährungswirtschaft bieten und der Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex „Hunger“ die sich am ehesten in Berufsschulen oder mit speziellen reflektiert werden, welche sonstigen Faktoren Hunger mit Zielgruppen thematisieren lassen – so etwa die Optimierung verursachen (Vernachlässigung kleinbäuerlicher Landwirt- der Logistik, Rabattverkauf statt Entsorgung, flexiblere schaft, fehlende Ernährungssouveränität, Export-Dumping, Portionierung durch Verzicht auf Verpackung etc.Missernten auch in Folge von Klimaveränderungen).

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Würdigung und Kritik

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werden diese gar nicht erst geerntet, Mengen werden Essen im Eimer: Nahrungsmittelverschwendung bei zurückgehalten oder sie werden nicht ausgeliefert. Weitere

uns in Europa* Gründe sind eine fehlende Infrastruktur, Lagerüberschüsse, Fehletikettierungen, die Einhaltung bestimmter Vermark-

Bis Ende 2011 will das Bundesministerium für Ernährung tungsnormen (Vorgaben in Bezug auf Größe und Aussehen, und Landwirtschaft verlässliche wissenschaftliche Informa- interne Qualitätskriterien), die nicht erfüllt wurden; Beschä-tionen über die Gesamtmenge an Nahrungsmitteln, die in digung der Ware beim Transport, das Aussortieren von Deutschland auf dem Müll landen, vorlegen. Bisher liegen Saisonartikeln und der Wechsel des Sortiments.verlässliche Zahlen nur aus Österreich und England vor.An allen Punkten der Wertschöpfungskette werden Lebens- Umfragen bei deutschen Haushalten ergaben, dass pro Per-mittel entsorgt: bei der landwirtschaftlichen Produktion, der son jährlich Nahrungsmittel im Wert von 300 Euro wegge-Direktvermarktung, in der Lebensmittelindustrie, im Groß- worfen werden. Viele der weggeworfenen Lebensmittel und Einzelhandel sowie in der Gastronomie und beim End- stammen aus Privathaushalten und sind oft noch original-verbraucher. Problematisch sind dabei nicht Abfälle wie z. B. verpackt. Fleischknochen oder Obstschalen, sondern das Wegwerfen Eine Forsa-Umfrage des Bundesverbraucherministeriums von Lebensmitteln, die zum Zeitpunkt ihrer Entsorgung liefert erste Erkenntnisse über das Wegwerfverhalten deut-noch uneingeschränkt genießbar sind oder die bei rechtzei- scher Konsumenten: tiger Verwendung genießbar gewesen wären, welche jedoch aus verschiedenen Gründen nicht marktgängig sind (nach Rund 84 % der Deutschen werfen Lebensmittel weg, Einschätzung von Produzenten, Industrie oder Handel), bzw. weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen oder die Ware die aus unterschiedlichen Gründen nicht konsumiert und verdorben ist. daher in den Haushalten „entsorgt“ werden.

19 %nennen zu große Packungen als Hauptgrund. Die Gründe für die Entsorgung von Lebensmitteln in der Produktion und in der Industrie sind vielfältig: Oftmals wird 16 % der Bürger werfen Lebensmittel weg, weil sie zu viel produziert. Zusammen mit einer Marktsituation, in ihnen nicht schmecken. der die Preise für bestimmte Agrarprodukte niedrig sind,

Rund ein Viertel gibt an, zu viel gekauft zu haben.

In der Umfrage geben 58 % an, dass in ihrem Haushalt regelmäßig Lebensmittel weggeworfen werden. 69 % der Bürger haben beim Wegwerfen von Lebensmitteln ein schlechtes Gewissen.

Nahrungsmittelverschwendung weltweit **

1,3 Millarden Tonnen, etwa ein Drittel aller Lebensmittel, werden weltweit nicht gegessen. Sie gehen entweder nach der Ernte verloren oder werden weggeworfen. Das ist eine Verschwendung von natürlichen Ressourcen, von Land, Wasser und Energie, die für ihre Herstellung aufgewendet werden müssen, urteilt die Welternährungsorganisation FAO in ihrem Bericht „Global Food Losses & Food Waste“ im Mai 2011. Die Studie unterscheidet zwischen den Verlusten, die bei der Ernte, bei der Lagerung und der Verarbeitung vor allem in Entwicklungsländern auftreten und der Verschwen-dung durch Wegwerfen von Nahrungsmitteln, die vor allem in den Industrieländern vorherrschen. Die Menge ist in etwa gleich hoch: 670 bzw. 630 Millionen Tonnen.

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Hintergrundinformationen

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* Vortrag von Felicitas Schneider „Lebensmittelabfälle: Ausmaß, Ursachen, Folgen,Vermeidung“ bei dem Fachgespräch der GIZ „Nachhaltiger Konsum und Ernährungssicherheit“ am 5.10.2010

** FAO Swedish Institute for Food and Biotechnology: ”Global Food Losses and Food Waste”, 2011

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Allerdings zeigt die Studie auch, dass die reichen Länder in genug Geld haben, um sich Lebensmittel zu kaufen. Dies ist den Bereichen Handel, Verarbeitung, Gastronomie und umso mehr der Fall, wenn die Preise stark steigen.Privathaushalte so viel wegwerfen (222 Millionen Tonnen), wie den Ländern Afrikas südlich der Sahara insgesamt an Gegenwärtig leiden von den 7 Milliarden Menschen, die Nahrungsmitteln zur Verfügung stehen (230 Millionen heute auf der Erde leben, fast eine Milliarde an Hunger.Tonnen).

Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf 9,2 Milliarden Pro Kopf werden nach ihrer Berechnung in Europa und den Menschen anwachsen. Dieser Bevölkerungszuwachs wird USA jährlich 95 bis 115 kg Lebensmittel pro Kopf ver- ausschließlich in den Entwicklungsländern stattfinden. Um schwendet, in Afrika und Südostasien dagegen nur 6 bis 11 diese vielen Menschen satt zu bekommen, muss die welt-kg. weite Lebensmittelproduktion nahezu verdoppelt werden.

Europa ist Nettoimporteur von virtuellem Land und Wasser. Die Produkte, die wir importieren, belegen in den Anbau-ländern Ackerböden und werden dort mit Wasser versorgt. Somit nimmt die EU fast 35 Mio. ha Land in anderen Ländern in Anspruch. Das entspricht in etwa der gesamten Fläche Deutschlands.

Großflächige Investitionen im Agrarbereich sind ein altes Problem in ganz neuer Dimension. 80 Mio Hektar Land sollen seit 2009 vertraglich vergeben oder verhandelt wor-den sein. Anstatt Nahrungsmittel für die lokale Bevölkerung bauen große Konzerne auf großen Plantagen Nahrungs-mittel, Agrartreibstoffe oder Futtermittel für den Export an. Die Zivilgesellschaft bezeichnet dies oft als Land Grabbing.

Die Finanzmärkte bestimmen immer mehr die Preise von Agrarrohstoffen und damit auch von Nahrungsmitteln. Das Ziel: Weniger – anders – besserSpekulationen mit Agrarrohstoffen sind für die starken Preis-sprünge der letzten Jahre mitverantwortlich. Sie führen aber „Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet: Wir müssen unseren auch zu der hohen Preisvolatilität in den letzten Jahren. Dies Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, sozia-betrifft v.a. KonsumentInnen in den Städten, aber auch les und ökonomisches Gefüge hinterlassen. Das eine ist ohne bäuerliche Familien, die ebenfalls einen Großteil ihrer Nah-das andere nicht zu haben.“ So formuliert der Rat für Nach-rungsmittel einkaufen. Die Weltbank schätzt, dass allein seit haltige Entwicklung der Bundesregierung die Zukunftsauf-Juni 2010 44 Millionen in die Armut getrieben wurden. gabe unserer Gesellschaft. Das gilt auch für den Ernährungs-

bereich. Es ist notwendig, bei uns die Ess- und Konsum-Mit der Reduzierung der Verschwendung von Nahrungs-gewohnheiten zu ändern. Denn unsere enorme Verschwen-mitteln in der ganzen Wertschöpfungskette könnten der dung und unser hoher Fleischkonsum tragen zur Landknapp-Intensivierungsdruck auf die Flächen, der Ressourcen-heit und damit auch zu Hunger in Entwicklungsländern bei.verbrauch und die Treibhausgasemissionen sinken.

Ein Ausrichten der Politik auf Ernährungssouveränität be-Verschwendung und Welthunger deutet, dass in Entwicklungsländern der Nahrungsmittel-

anbau der eigenen Bevölkerung Vorrang vor Exportförderung „Es ist genug für alle da“, ist das Motto der Aktion Brot für erhält und die Bauern vor unfairer Konkurrenz der Billig-die Welt. Wie also hängt dann Hunger und Verschwendung importe auf ihren Märkten geschützt werden. zusammen? Dazu einige Fakten:

Weltweit werden genügend Nahrungsmittel produziert. Aber nicht alle Menschen haben Zugang zu ausreichend Nahrungsmitteln: Hunger leiden jene Menschen, die nicht

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Hintergrundinformationen

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Der Film eignet sich für die unterschiedlichsten Zielgruppen: für die schulische Bildung in den Fächern Religion, Ethik; für den Fachunterricht in ernährungswissenschaftlich aus-gerichteten Schulen (Ernährungslehre, Gesundheit) oder für die berufliche Bildung (Berufsfelder: Lebensmittel-Einzel-handel, bzw. speziell Bäcker, Metzger, Gärtner). In der außerschulischen Bildungsarbeit schon für Konfirmanden-gruppen, freie Jugendgruppen, aber auch für Seminare, Aktionsgruppen etc.

Die Arbeit zum Thema Lebensmittelverschwendung lässt sich gut mit praktischen Aktionen, Exkursionen und Pro-jekten verbinden. Denn Ernährung gehört zur alltäglichen Lebensrealität und Essen ist eine existentielle Erfahrung – dazu bietet auch der Film unmittelbar verschiedene Anre-gungen.Wichtig ist dabei, immer zuerst die unmittelbaren Erfah-rungen der jeweiligen Lerngruppe mit der Thematik aufzu-greifen. Macht der Film sprachlos, wütend oder was sonst? Was fällt den ZuschauerInnen selbst zu dieser Thematik ein, was im Film nicht thematisiert wird? Wo hatten Zuschauer-Innen schon mal ein schlechtes Gewissen beim Wegwerfen Restekochen veranstalten: von Lebensmitteln? Wie reagieren ZuschauerInnen, wie

Alle bringen mit, was im eigenen Kühlschrank übrig ist und reagierte die Öffentlichkeit auf Fälle, bei denen Angestellte möglicherweise keine Verwendung mehr fände. Dann ist entlassen oder abgemahnt wurden, weil sie eine Maultasche Kreativität gefragt. Aus den Resten kann ein kleines Buffet oder ein Brötchen „mitgenommen“ und konsumiert haben, für die Gruppe entstehen. Alternativ kann die Gruppe auch das andernfalls weggeworfen worden wäre?in Kooperation mit einem Supermarkt dort weggeworfene Lebensmittel organisieren.

Regional-Saisonal-Veggie:

Gemeinsam Essen zubereiten macht Spaß und ist eine viel-seitige Lernerfahrung. Dafür können saisonale Produkte aus der Region verwendet und leckere vegetarische Rezepte ausprobiert werden. Ein solches gemeinsames Koch- und Esserlebnis ist eine gute Grundlage, um zu thematisieren, inwiefern die Verwendung regionaler, saisonaler und vege-tarischer Lebensmittel helfen kann, die Verschwendung zu vermeiden.

Lebensmittelkooperative und Bauernhof:

Insbesondere für Stadtbewohner kann der Besuch eines landwirtschaftlichen Betriebes, etwa bei der Ernte, eine spannende Erfahrung sein und Gelegenheit bieten, mit Land-wirten über das Thema zu sprechen. Beim Besuch einer Lebensmittelkooperative kann recherchiert werden, inwie-weit es solchen Kooperativen gelingt, Verluste zu vermeiden.

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Didaktische Anregungen und Ideen für die Arbeit zum Thema

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Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der Bücher und Broschüren Europäischen Union 2013Entwicklungspolitische Beiträge zur Stärkung der internatio-Die Essensvernichter – Warum die Hälfte aller Lebens-nalen Verantwortung europäischer Landwirtschaftspolitik, mittel im Müll landet und wer dafür verantwortlich ist 2011; (das Buch zum Film) Stefan Kreutzberger, Valentin Thurn, www.eed.de/de/de.col/de.sub.19/de.sub.pub/de.pub.de.4Köln 2011, Verlag Kiepenheuer & Witsch59/index.htmlISBN: 978-3-462-04349-5

Nahrung: Eine globale ZukunftsfrageDie Einkaufsrevolution – Die Broschüre informiert über den Zusammenhang von Konsumenten entdecken ihre MachtErnährung und Konsum bei uns und Ernährungsunsicherheit Tanja Busse; Karl Blessing Verlag, München 2006in Entwicklungsländern. www.brot-fuer-die-welt.de/ernaehrung/ Entwicklung anders lernen4500_4672_DEU_HTML.phpUnterrichtsmaterialien zum Globalen Lernen in der

SekundarstufeWenn das Land knapp wird …Hrsg. Brot für die Welt, Welthungerhilfe, Kindernothilfe, Die Broschüre informiert an konkreten Beispielen, wie unser Misereor, Welthaus Bielefeld; Kap. 1, S. 11 ff: Sag mir, wie Hunger nach Energie und Fleisch zu Ernährungsunsicherheit du frühstückst; Bezug: Herausgeber, Adressen s.u.im Süden beiträgt. www.brot-fuer-die-welt.de/ernaehrung/Handbuch Welternährung4500_9333_DEU_HTML.phpLioba Weingärtner und Claudia Trentmann, , Hrsg. Deutsche

Welthungerhilfe e.V., Campus-Verlag Frankfurt, New York Mach mal Zukunft!2011, ISBN 978-3-593-39354-4Eine Aktionsmappe für die Jugendarbeit zur Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“ (mehrere Themenhefte, u.a. Für die Tonne – Wie wir unsere Lebensmittel zu Ernährung)verschwendenwww.eed.de/fix/files/doc/

Tristram Stuart, Artemis & Winkler Verlag, 2011EED_BfdW_Jugend_Zukunft_gesamt_09_web.pdf

Global Food Losses and Food WasteSchmeckt’s?

FAO Swedish Institute for Food and Biotechnology, Studie in Alles übers Essen

Englisch, 2011; Download: www.brot-fuer-die-welt.de/shop (Art.Nr.: 110 105 060)

www.fao.org/fileadmin/user_upload/ags/publications/GFL_web.pdf

Materialien der Welthungerhilfe:„Hunger im Überfluss: Neue Strategien gegen (Adresse siehe folgende Seite)Unterernährung und Armut – Zur Lage der Welt“

Worldwatch Institute (Hg.) 2011WELTHUNGER-INDEX Herausforderung Hunger: Die Chance der ersten 1000 Tage„Der Futtermittel Blues“Hrsg. IFPRI, Washington; CONCERN, Dublin; Welthunger-Herausgeber: Forum für internationale Agrarpolitik e.V. hilfe, Bonn 2010; www.welthungerhilfe.de/whi2010.html(Agrar Koordination)

Download oder Bestellung: www.agrarkoordination.deWeltkarte WelternährungWelthungerhilfe in Kooperation mit dem Klett-Perthes-Verlag

Materialien von Evangelischer Entwicklungsdienst Die Bioenergien, die Klimakrise und der Hunger

und Brot für die Welt: Hrsg. Verband Entwicklungspolitik in Kooperation mit Welthungerhilfe und Welthaus Bielefeld; Unterrichtsmate-(Adresse s.u. Links)rialien und eine Quiz-CD-ROM für die Sekundarstufen I und

Lebensmittelkarte II; Preis: 5 Euro freiwillige SchutzgebührNachdruck einer Lebensmittelkarte aus dem Jahr 1946.

Projekt WeltFrühstückwww.brot-fuer-die-welt.de/ shop (Art.Nr.: 113 102 080)Ideen, Aktionen und Unterrichtsdokumentationen rund um Frühstückskulturen der WeltUnter: www.welthungerhilfe.de/weltfruehstueck.html

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Medien- und Materialhinweise

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Taste the Waste Welthungerhilfe:Valentin Thurn, Deutschland 2011, 90 Min.; Zentrale Informationsstelle, Friedrich-Ebert-Str. 1, Hintergrundinformation zum Film „Taste the Waste“ und 53173 Bonn, Tel.: 0228-2288-454 oder -127 auch “Essen im Eimer“: www.welthungerhilfe.de www.tastethewaste.com

Evangelisches Zentrum für entwicklungsbezogene Alptraum im Fischerboot. Afrikas Flüchtlinge und Filmarbeit

Kniebisstrasse 29, 70188 Stuttgart, Tel.: 0711-2847243Europas FischereipolitikKlaus Martens, Michael Grytz, Deutschland 2007, www.ezef.deDokumentarfilm, 60 min., DVD; Teil der DVD „Unterwegs in die Zukunft – Filme zum Themenschwerpunkt Kampagne des Bundesministerium für Ernährung Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“ Landwirtschaft und Verbraucherschutz „Jedes Mahl Bezug: www.ezef.de wertvoll“:

www.bmelv.de/jedes-mahl-wertvollHungerMarcus Vetter, Karin Steinberger, Deutschland, 2010, Informationen von aid infodienst; Ernährung, Dokumentarfilm, 90 min., Doppel-DVD (Film und Bildungs- Landwirtschaft, Verbraucherschutz e.V:material) www.was-wir-essen.de/einkauf/Bezug: www.ezef.de keine_lebensmittel_in_den_muell.php

Kein Brot für Öl – Der Biosprit-Boom in Kolumbien Kampagne für Ernährungssicherheit „Niemand isst für Renate Werner, Deutschland 2009, 30 Min., Dokumentar- sich allein“ von Brot für die Welt:film, 30 min., DVD; Teil der DVD „Unterwegs in die www.brot-fuer-die-welt.de/ernaehrungZukunft – Filme zum Themenschwerpunkt Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“ Kongress Safe Food/ 16.–17. Mai 2011 in Düsseldorf:Bezug: www.ezef.de www.save-food.org/

Good Food – Bad Food Weltagrarbericht:Coline Serreau, Frankreich 2009, Dokumentarfilm, 113 www.Weltagrarbericht.deMin., DVDwww.goodfood-badfood.de Lebensmittelkooperativen:

www.coops.bombina.net/wiki/HauptseiteWe feed the WorldErwin Wagenhofer, Österreich 2005, Dokumentarfilm, 96 Containern: Min., DVD www.trashwiki.orgwww.we-feed-the-world.at

Portalseite des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V.:www.tafel.de

Adressen und Links:

Hintergrundsinformation zum Film „Essen im Eimer“ und auch „Taste the Waste“:www.tastethewaste.com

Brot für die Welt:Stafflenbergstr. 76, 70184 Stuttgart, Tel.: 0711-2159-0,

AutorInnen des Begleitmaterials www.brot-fuer-die-welt.deund der folgenden Arbeitsmaterialien: Carolin Callenius, Johannes Küstner, Karen Neumeyer Evangelischer Entwicklungsdienst:

Ulrich-von-Hassell-Straße 76, 53123 Bonn-Hardtberg, Tel.: 0228 81 01-0www.eed.dedort die Rubrik: Lobby + Advocacy wählen Stichworte: Welthandel, Ländliche Entwicklung, Klima und Energie

Essen im Eimer Die große Lebensmittel- verschwendung

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Page 11: Essen im eimer_arbeitshilfe

Überlegt, wer die jeweiligen Verbesserungsvorschläge um-Der Film zeigt die Verluste in der gesamten Produktionskette: vom Anbau auf dem Feld, über Transport, Verarbeitung und Vermark- setzen kann (Landwirte, Logistikunternehmen, Politiker, tung in Groß- und Supermärkten bis hin zu den Endverbraucher- VerbraucherInnen).Innen.

Es gibt noch keine Untersuchungen, die nachweisen, wie viel Tragt zusammen, welche Gründe für Lebensmittelverluste es Verluste in den verschiedenen Stufen in Deutschland genau in den verschiedenen Stufen gibt (linke Spalte). anfallen. Schätzungen gehen davon aus, dass die Verluste in

Industrieländern etwa zu je einem Drittel in der Landwirt-Sammelt dann Vorschläge, wie Verluste und Verschwendung schaft, bei Transport/Verarbeitung/Handel und bei den zu vermeiden sind. Welche Möglichkeiten nennt der Film? VerbraucherInnen anfallen. Welche Zahlen nennt der Film? Welche weiteren Möglichkeiten fallen euch ein?

Essen im Eimer Die große Lebensmittel- verschwendung

ArbeitsmaterialienM1 Wo passiert Lebensmittelverschwendung?

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Gründe für Verluste

Gründe für Verluste

Gründe für Verluste

Gründe für Verluste

Gründe für Verluste

Verbesserungsmöglichkeiten

Verbesserungsmöglichkeiten

Verbesserungsmöglichkeiten

Verbesserungsmöglichkeiten

Verbesserungsmöglichkeiten

LandwirtschaftlicheProduktion

Lagerungund Transport

Verarbeitungund Verpackung

Großhandelund Supermärkte

Haushalt

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M 2 Lebensmittel im Haushaltsmüll

Für Deutschland gibt es noch keine genauen Untersuchungen, wie viel Lebensmittel genau im Haushaltsmüll landen. In Österreich sind es in jedem Haushalt 6 bis 12 Prozent der gekauften Lebensmittel, die großteils noch ungeöffnet weggeworfen werden. Weitere 3 bis 6 Prozent der Lebensmittel werden als Speisereste weggeworfen. Der Wert der weggeworfenen Lebensmittel beläuft sich jährlich auf 400 Euro pro Haushalt. In Deutschland landen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 20 Millionen Tonnen Nahrungsmittel auf dem Müll. Damit wirft der Durchschnittskonsument in Deutschland derzeit jedes Jahr Lebensmittel für ca. 300 Euro weg.

Untersucht den Abfall in eurem Haushalt eine Woche lang. Welche Lebensmittel befinden sich darin?

Versucht eine Woche lang, möglichst wenig Lebensmittel wegzuwerfen. Dokumentiert eure Erfahrung und tauscht euch darüber aus. Welche Abfälle lassen sich leicht vermeiden?

Was würdest du mit 300 Euro machen, wenn sie nicht für weggeworfene Lebensmittel ausgegeben werden müssten?

Welche Lebensmittel landen in der Schule im Müll? Wie könnte das vermieden werden?

Essen im Eimer Die große Lebensmittel- verschwendung

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ArbeitsmaterialienM 2 Lebensmittel im HaushaltsmüllM 3 Lebensmittel im Supermarktmüll

M 3 Lebensmittel im Supermarktmüll

Es gibt Menschen, die das Wegwerfen von genießbaren Lebensmitteln in den Supermärkten nicht hinnehmen wollen. Sie holen Lebensmittel für den eigenen Bedarf aus den Müllcontainern der Supermärkte. Das sogenannte „Containern“ ist illegal, denn auch im Müll sind die Lebensmittel noch Eigentum des Supermarktes. Menschen, die beim „Containern“ erwischt wurden, sind bislang noch fast nie angeklagt worden. Einige Male sind Anklagen wegen öffentlichen Protests wieder zurückgezogen worden. Allerdings erschweren viele Supermärkte den Zugang zu ihren Mülltonnen.

Diskutiert darüber, ob man „Containern“ legalisieren sollte. Was spricht dafür? Was spricht dagegen?

Welche Möglichkeiten gäbe es, das Wegwerfen genießbarer Lebensmittel im Supermarkt zu vermeiden? Unterscheidet dabei zwischen Lebensmittelunternehmen, Handel, Logistik, Politik und VerbraucherInnen.

Was hätte es für Auswirkungen für die VerbraucherInnen, wenn man Lebensmittelverschwendung in Supermärkten weitestgehend vermeiden würde?

Page 13: Essen im eimer_arbeitshilfe

Inhalt

M 4 Brot verheizen

In Bäckereien wandert rund 20 Prozent der gesamten Produktion in den Müll. Im Film stellt Roland Schüren, ein Bäcker aus Hilden, seine Resteverwertung vor. Er mischt die geschredderten Brote mit Holzpellets und beheizt damit seine Öfen. Roland Schüren sagt: „Wenn alle Bäcker in Deutschland das so ähnlich machen würden wie wir mit dem Verhältnis der Heizung, könnte man sich ein ganzes Atomkraftwerk sparen.“

Schauen Sie sich die Filmsequenz (23:00 – 25:40) ggf. noch einmal gemeinsam an.

Ist diese Form der Resteverwertung sinnvoll?

Wie ist die Klimabilanz dieser Heizmethode im Vergleich zum Heizen mit Holzpellets einzuschätzen?

Wie wäre die Überschussproduktion in Bäckereien vermeidbar?

M 5 Wertschätzung von Lebensmitteln

Über das Wegwerfen von Lebensmitteln wird oft gar nicht nachgedacht. Der Eindruck, dass Lebensmittel scheinbar im Überfluss vorhanden sind, macht viele gleichgültig. Auch sind unsere Lebensmittel gemessen am verfügbaren Einkommen immer billiger geworden. Heute geben wir nur noch etwas über zehn Prozent unseres Einkommens für Lebensmittel aus. In den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren es noch 40 Prozent.

Warum fällt es älteren Menschen, insbesondere der Nachkriegsgeneration, meist schwerer Lebensmittel wegzuwerfen als jüngeren Leuten?

Habt ihr FreundInnen, die auf einem Bauernhof leben? Denkt ihr, dass Menschen auf dem Land eine andere Einstellung zu Lebensmitteln haben als Stadtbewohner?

Wer ist in einem anderen Land geboren und/oder aufgewachsen? Meint ihr, ihr habt eine andere Einstellung zu Lebensmitteln als Menschen, die in Deutschland aufgewachsen sind? Warum?

Habt ihr schon einmal erlebt, wie Menschen im Müll nach Lebensmitteln suchen? Wie geht es euch damit?

Tipp: Bei „Brot für die Welt“ können Sie Lebensmittelkarten aus dem Jahr 1946 bestellen. Mithilfe dieser Bezugskarten kann die Bedeutung und der Wert von Lebensmitteln in der Nachkriegszeit im Vergleich zu heute gemeinsam erarbeitet werden.

Essen im Eimer Die große Lebensmittel- verschwendung

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ArbeitsmaterialienM 4 Brot verheizenM 5 Wertschätzung von Lebensmitteln

Page 14: Essen im eimer_arbeitshilfe

Inhalt

M 6 Begrenzte Ressourcen

Die Natur stellt uns alles zur Verfügung, was wir zum Leben brauchen. Der „Ökologische Fußabdruck“ übersetzt den Naturverbrauch in Fläche (globale Hektar = gha). So kann man gut vergleichen, wie viel Fläche eigentlich verfügbar ist, wie viel wir schon nutzen und auch, wer wie viel verbraucht.

Errechne auf www.footprint-deutschland.de deinen persönlichen ökologischen Fußabdruck und übertrage das Ergebnis.

In Deutschland beträgt der durchschnittliche ökologische Fußabdruck pro Kopf 5,1 gha. In Indien hingegen sind es nur 0,9 gha, in Tansania 1,2 gha und in Südafrika 2,3 gha. Bei der momentanen Weltbevölkerung stünden für jeden Erdenbürger 1,8 gha zur Verfügung. Tatsächlich ist der weltweite Durchschnitt pro Kopf jedoch schon bei 2,6 gha. Das heißt wir verbrauchen mehr, als die Natur regenerieren kann.

Was bedeutet das für den Umgang mit natürlichen Ressourcen?

Welche ökologischen Ressourcen benötigen wir für die Erzeugung von Lebensmitteln?

Wie ist vor diesem Hintergrund die Verschwendung von Lebensmitteln zu beurteilen?

Bei der notwendigen Verkleinerung unseres ökologischen Fußabdruckes sind Veränderungen in allen Bereichen erforderlich (Wohnen, Konsum, Ernährung, Verkehr). Wie schwierig ist die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung im Vergleich zu anderen notwendigen Veränderungen?

M 7 Ursachen für Hunger

Etwa eine Milliarde Menschen auf der Welt haben keine ausreichende Kalorienversorgung. Im Film erklärt Prof. Joachim von Braun den Einfluss von hoher Nachfrage auf die Preise und deren mögliche Auswirkungen auf die Situation in Entwicklungsländern, die beispielsweise Getreide importieren müssen.

Schauen Sie sich die Filmsequenz (26:10 – 28:02) ggf. noch einmal gemeinsam an.

Gibt es neben dem Wegwerfen von Lebensmitteln auch Formen der „indirekten Verschwendung“ von Lebensmitteln, die z.B. durch knapper werdendes Ackerland die Ernährungssicherheit gefährden?

Welche weiteren Ursachen hat Hunger?

Essen im Eimer Die große Lebensmittel- verschwendung

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ArbeitsmaterialienM 6 Begrenzte RessourcenM 7 Ursachen für Hunger

Dein Fußabdruck (in gha):Wohnen und Energie Konsum

Ernährung

Verkehr % % % %

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Inhalt

M 8 Ist Fleisch Verschwendung?

Im Jahr 2010 wurden in Deutschland 8,1 Milliarden Kilogramm Fleisch und Geflügel geschlachtet.

Dabei ist die Erzeugung von Fleisch sehr aufwendig. In der ökolo-gischen Landwirtschaft liegen die Dinge etwas anders. Doch der Großteil der in Deutschland geschlachteten Tiere kommt aus der Massentierhaltung. Dort benötigen die Tiere viel Futtermittel, das extra angebaut werden muss.

2010 wurden 25,7 Milliarden Kilogramm der deutschen Getreide-erzeugung an Tiere verfüttert. Das entspricht mehr als der Hälfte der gesamten Getreideerzeugung und ist 2,7 mal so viel wie für direkte Nahrung verwendet wurde. Außerdem wurden 7,2 Milliarden Kilogramm Futtermittel und 2,6 Milliarden Kilogramm Fleisch und Geflügel von außerhalb Deutschlands eingeführt.

(Zahlen aus den Statistischen Monatsberichten des BMELV)

(Graphik rechts aus: R. H. Strahm, Überentwicklung – Unterentwicklung, nach FAO/Heierli, Laetare-Verlag, Stein 1982)

Essen im Eimer Die große Lebensmittel- verschwendung

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Ist die Erzeugung von tierischen Produkten als Verschwendung anzusehen?

Welche Vor- und Nachteile hat es für Entwicklungsländer, Futtermittel anzubauen und zu exportieren?

Warum steigt trotz der Ineffizienz tierischer Ernährung weltweit die Fleischproduktion?

Welche Auswirkungen hätte eine Reduzierung der Fleischproduktion auf die in Deutschland benötigten landwirtschaftlichen Nutzflächen?

M 9 Trog, Tank oder Teller?

„Wenn wir den Fleischkonsum in den reichen Ländern reduzieren, ihn weltweit bis 2050 auf einem Pro-Kopf-Verbrauch auf dem Niveau von 2000 festschreiben, also auf jährliche 37,4 kg pro Kopf, dann könnten ungefähr 400 Millionen Tonnen Getreide für die mensch-liche Ernährung freigesetzt werden. Das ist genug, um 1,2 Milliarden Menschen ausreichend mit Kalorien zu versorgen.“ (Olivier de Schutter, UN-Sonderberichterstatter zum Recht auf Nahrung)

Ist die von Olivier de Schutter beschriebene Option umsetzbar? Was müsste dafür in Deutschland passieren?

Welche Rolle spielt die angestrebte Ausweitung der Agrotreibstoffproduktion für die Ernährungssicherheit?

ArbeitsmaterialienM 8 Ist Fleisch Verschwendung?M 9 Trog, Tank oder Teller?

(Quelle:FAO Food Outlook Global Market Analysis 2009)

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Inhalt

M 10 Exportieren als Alternative zum Wegwerfen?

Frische Hühnchenbrust wird zu hohen Preisen von etwa fünf bis neun Euro/Kilogramm auf dem deutschen Markt verkauft; darüber „amortisiert“ sich die Geflügelproduktion. Die restlichen Teile wie Flügel oder Hälse werden gefroren und quasi als Abfallprodukte und zu Dumpingpreisen von nur 0,70 Euro/Kilogramm exportiert, zum Beispiel nach Kamerun. Dort hat der Beitritt Kameruns zur WTO im Jahr 1995 eine Senkung der Zölle auf Fleischimporte von 80 auf 20 Prozent bewirkt. In der Folge stiegen die Importe der Geflügel-Abfall-produkte binnen zehn Jahren um das Vierhundertfache an, drei Vier-tel davon stammten aus der EU. Die Importe haben inzwischen die Kameruner Geflügelproduktion vom Markt verdrängt. Rund 120.000 Arbeitsplätze gingen verloren, und viele Kleinproduzenten und ihre Familien kämpften um ihr Überleben. Die schwer kontrollierbare Kühlkette in den Tropen stellt zudem eine Gesundheitsbedrohung für die Bevölkerung dar; Stichprobenkontrollen zeigten, dass 84 % der untersuchten Hähnchenteile für den menschlichen Verzehr ungeeignet waren. Doch 2004 gelang zum Glück die Wende: Die Kameruner Bürgerrechtsbewegung Association Citoyenne de Défense des Intérêts Collectifs ( ACDIC) startete eine Kampagne gegen die „Hühner des Todes“, die von einem breiten Bündnis von Organisationen in Europa unterstützt wurde. Der Druck auf die Politiker in Kamerun stieg, bis schließlich die Regierung 2005 ein System von höheren Zöllen einführte und die Mehrwertsteuer für die einheimische Geflügelproduktion abschaffte. Heute wird der größte Teil des Kameruner Geflügelbedarfs wieder im eigenen Land erzeugt. Unsicherheit bleibt jedoch, denn die höheren Zölle sind nicht konform mit WTO-Regeln. (BUND, Brot für die Welt, EED (Hg.) 2008: Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt, S. 491)

Ist der Export von Fleischresten eine sinnvolle Form der Abfallvermeidung?

Welche Alternativen zum Export von Fleischresten gibt es?

M 11 Bio-fair statt Müll

Im Fairen Handel werden die tatsächlichen sozialen Kosten der Lebensmittelproduktion in den Ländern des Südens berücksichtigt. Landwirte erhalten z.B. für Bananen oder Kakao eine gerechte Bezahlung und Sozialstandards werden genau geprüft. Bei der ökologischen Landwirtschaft werden hochwertige Lebensmittel so erzeugt, dass sie möglichst geringe Umweltbelastungen verursachen. Sowohl „bio“ als auch „fair“ kostet jedoch an der Kasse meistens mehr.

Wärst du bereit, nur noch bio-fair einzukaufen? Was hält dich ggfls. davon ab?

Würdest du bei den teureren bio-fairen Lebensmitteln stärker darauf achten, Verschwendung zu vermeiden?

Kann sich Deine Familie ausschließlich Bio-Lebensmittel leisten? Welche Möglichkeit nennt der Film, Bio-Lebensmittel für alle erschwinglich zu machen? Gibt es solche Initiativen auch in Deutschland?

Essen im Eimer Die große Lebensmittel- verschwendung

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6.900 t

16.000 t

0

5000

10000

15000

20000

Export von Geflügelfleischresten aus Deutschland in afrikanische Länder

2009 2010

ArbeitsmaterialienM 10 Exportieren als Alternative zum Wegwerfen?M 11 Bio-fair statt Müll

(EED gemäß Eurostat, April 2011)