Estland entdecken

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Hier blht das Leben

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ESTLAND ENTDECKENEstland liegt sdlich von Finnland an der Ostsee und wird nur im Osten von Russland sowie im Sden von Lettland begrenzt. Es ist ein abwechslungsrei-ches Land mit beachtlicher Geschichte und vielflti-ger Kultur, verwurzelt in jahrhundertealten Traditio-nen, von denen viele noch heute lebendig sind.

Trotz seiner berschaubaren Gre besticht jede Region Estlands durch seinen eigenen Charakter. Hier wechseln sich Moorlandschaften ab mit Wald- und Sumpfgebieten, es gibt ber 1.400 Seen und eine knapp 4000 Kilometer lange Kstenlinie mit Buchten und Meerengen. Das Land hat um die 1.500 grere und kleinere Inseln, zahlreiche Fls-se und Strme sowie unberhrte Natur, lebendige Stdte, historische Drfer und Ortschaften mit Her-renhusern, Schlssern und traditionellen reetge-deckten Huschen.

Tallinn ist nicht nur die Hauptstadt von Estland, sondern gleichzeitig die lteste Haupstadt Europas. Ein Bummel durch die Altstadt mit ihren jahrhun-dertealten Gebuden ist wie eine Reise ins Mittel-alter.

Die Nordkste, an der Tallinn liegt, beeindruckt mit ihren Kalksteinklippen, Wasserfllen und weien Sandstrnden.

Die zweitgrte Stadt des Landes ist Tartu, eine Universittsstadt im Sden Estlands. Der beschau-liche Ort gilt auch als Stadt der Museen und lebt vom Flair seiner schattigen Parks und Straen, die von Holzhusern aus dem 19. Jahrhundert gesumt werden. Tartu ist umgeben von einer malerischen Landschaft mit Flusstlern, Seen und Naturschutz-gebieten.

Estlands Osten ist die Heimat des Peipussees (der fnftgrte See Europas). Hier sollte man unbedingt einen Stopp einlegen, um Rucherfisch, Gurken und die besten Zwiebeln des Landes zu probieren.

Der Westen bezaubert mit seiner von Wacholder-Bumen umrahmten Kste sowie zahlreichen In-seln, auf denen noch hlzerne Windmhlen und traditionelle Blockhtten zu finden sind.

Estlands bekanntestes Seebad ist die Sommer-hauptstadt Prnu an der Sdwestkste be-rhmt fr den schnen Sandstrand, das pulsierende Nachtleben und seine Heilbder.

Unser Reisefhrer soll Ihr Begleiter fr eine erlebnis-reiche Zeit in Estland sein. Damit Sie die einzelnen Regionen so entspannt wie mglich bereisen kn-nen, haben wir die Route fr Sie in Zwei-, Drei- und Vier-Tagestouren aufgeteilt. Herzlich Willkommen!

Neues und altes Tallinn

Estland in KrzeOffizieller Landesname: Republik Estland (Eesti Vabariik)

Flche: 45.227 km2

Einwohnerzahl: 1,36 Millionen

Hauptstadt: Tallinn (405,000 Einwohner)

Amtssprache: Estnisch

Staatsform: Parlamentarische Demokratie

Nationalfeiertag: 24. Februar (Unabhngigkeitstag)

Nationalvogel: Schwalbe

Nationalblume: Kornblume

Die Rebublik Estland ist Mitglied der Europischen Union, des Schengen-Abkommens und der NATO.

Estland liegt in der Osteuropischen Zeitzone

(Mitteleuropische Zeit +02:00).

Estlands Landesvorwahl lautet +372. Fr einen Auslandsanruf vorweg die 00 whlen.

KARKSI-NUIA

LIHULA

ABJA-PALUOJA

ANTSLA

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SUURE-JAANI

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ViimsiHaabneeme

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Viiratsi

Helme

Hummuli

TsirguliinaSmerpalu

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Puka

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KureklaTravere

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Kolga-Jaani

Olustvere

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Kamari Puurmani

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Torma

Sadala

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Krvekla

Luunja

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AhjaVastse-Kuuste

Kambja

Mooste

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Kose

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Vana-Antsla

KiiuKolga Viru-Nigula

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20 40 km

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Soomaa Nationalpark

Karula Nationalpark

Matsalu Nationalpark

Vilsandi Nationalpark

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FINNLAND

SCHWEDEN

NORWEGEN

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WEISSRUSSLAND

POLENUKRAINE

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DEUTSCHLAND

LETTLAND


bergt heute das estnische Parlament. Auf dem 45 Meter hohen Eckturm, der Lange Hermann ge-nannt, weht die estnische blau-schwarz-weie Lan-desfahne.

Gegenber dem Parlament erheben sich die Zwie-beltrme der hbschen Alexander-Newski-Kathe-drale, Tallinns grter und prchtigster russisch-orthodoxer Kuppelkathedrale, erbaut 1900.

Nicht weit davon entfernt liegt die lutherische Dom-kirche (13. Jh.), frher die Residenz der Bischfe und der hchsten Geistlichen Tallinns.

Tallinns Stadtmauer war ursprnglich 2,35 Kilome-ter lang und umfasste 46 Trme. Groe Teile der Mauer stehen immer noch, ebenso 26 der Wehrtr-me, von denen jeder einen eigenen Namen trgt.

Den besten Eindruck von der ursprnglichen Mauer gewinnt man von der schmalen, gut geschtzten Mrivahe-Strae aus, wo auch traditionelle Hand-arbeiten aus Lammwolle angeboten werden.

Zwischen der Altstadt und dem Hafen liegt das Ro-termann-Quartier, das mit zeitgenssischer Archi-tektur die moderne Seite Tallinns prsentiert. Auf dem Gelnde standen vormals Industriegebude, die restauriert wurden und sich bestens ins neuzeit-liche Stadtbild einfgen. In diesem Viertel befinden sich Geschfte, Boutiquen, Restaurants, Bros und

TALLINN UND NORDESTLAND

Tallinn Estlands Hauptstadt Tallinn ist die lteste Haupt-stadt Nordeuropas und die Kulturhauptstadt Euro-pas im Jahr 2011. Der Ort wurde erstmals 1154 vom arabischen Kartographen Al-Idrisi erwhnt. In den folgenden 800 Jahren wuchs Tallinn zu einer Stadt mit bunten Husern, schmalen Trmen, alter-tmlichen Herbergen und hbschen Pltzen heran.

Die Altstadt von Tallinn ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stdte Europas und zhlt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Rat-hausplatz ist der ideale Ausgangspunkt fr einen Rundgang durch die Stadt, beginnend mit dem sptgotischen Rathaus aus dem frhen 13. Jahr-hundert. Das Gebude trgt einen 64 Meter ho-hen achteckigen Turm, auf dessen Spitze sich das Wahrzeichen Tallinns befindet, der Wchter Vana Toomas (Alter Thomas) ausgestattet mit gro-em Schnurrbart und Wetterfahne. Im Sommer knnen Besucher den Turm besteigen und einen

fantastischen Rundblick ber die Stadt genieen. Gleich am Rathausmarkt liegt die Ratsapotheke (Raeapteek), eine der ltesten Pharmazien in Eu-ropa. Neben modernen Medikamenten verkauft sie auch Heilmittel, die nach Rezepten des Mittelalters hergestellt werden.

Die bedeutendsten Kirchen in Tallinns Altstadt sind gleichzeitig die grten. Die Nikolaikirche (Nigulis-te kirik) dient auch als Museum und Konzertsaal. Hier gibt es unter anderem das sehr gut erhaltene Gemlde Totentanz des Malers Bernt Notke zu sehen, der einer der bekanntesten Knstler des Mit-telalters war.

Das grte Gotteshaus in Estland ist die Olaikirche (Oleviste kirik). Zwischen 1549 und 1625 war die Kirche mit ihrem 123,7 Meter hohen Turm sogar das hchste Gebude der Welt. Auch von hier bie-tet sich ein wunderbarer Blick ber die Stadt.

Ein weiteres Wahrzeichen Tallinns ist der Domberg. Die auf dem Domberg thronende Festung beher- Rathausplatz

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KuusaluHaljala

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TALLINN

Keila-JoaPALDISKI

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Appartements sowie ein bunter Bauernmarkt, wo Einheimische und Touristen frische Produkte aus der Region kaufen knnen.

Nur einen kurzen Spaziergang (circa 2,5 km) vom Rotermann-Quartier entfernt, liegt das barocke Kadriorg Schloss. Hier hat der russische Zar Peter der Groe im 18. Jahrhundert einen Park angelegt, der heute noch Seinesgleichen sucht. Im Palast kann man westeuropische und russische Kunst vom 16. bis zum 20. Jahrhundert besichtigen.

Wunderschnes Panorama von Tallinn

Tag 1 und 2

390 km~7 Std. 30 Min.


Tag 2 Die Kste und LahemaaDie Nordkste lsst einen die Hektik der Stadt schnell vergessen.

Die erste Anlaufstelle fr Naturliebhaber ist die 31 Meter hohe Steilkste von Trisalu, ein Vorgebir-ge, das bis in den Finnischen Meerbusen hineinragt und einen unvergleichlichen Blick ber das Meer bietet. Dessen Kalksteinklippen wurden vom ge-schichtstrchtigen Fluss Newa geformt, der von Russland aus kommend in die Ostsee fliet. Dieser Kstenabschnitt ist besonders charakteristisch fr Nordestland.

Die Strae am Kliff entlang fhrt zum Dorf Keila-Joa, benannt nach dem sechs Meter hohen Wasserfall, der in den Fluss Keila strzt. Der Wasserfall gehrt zu den imposantesten Estlands und wird whrend des Hochwassers im Frhling und im Herbst bis zu 70 Meter breit. Flussaufwrts gibt es zwei Fugn-gerbrcken, die einem drolligen russischen Brauch huldigen: Frischvermhlte Paare befestigen an der Brcke Vorhngeschlsser mit ihren eingravierten Namen und werfen die Schlssel in den Fluss. Ein Zeichen ewiger Verbundenheit.

Militrbegeisterte werden sich an der einstigen

Garnisonsstadt Paldiski mit ihrer klassischen Sow-jetarchitektur erfreuen, die ihre Glanzzeit whrend der sowjetischen Nachkriegsra hatte. Zu den landschaftlichen Attraktionen zhlen die Kalkstein-Erhebungen vor den Pakri-Inseln, wo brigens bald einer der grten Windparks Estlands entstehen soll. Die Pakri-Inseln sind bequem mit dem Schiff zu erreichen und bieten sich fr einen Tagesausflug mit Spaziergngen und Wanderungen an.

Weiter die Kste entlang stt man auf die die Rui-nen des Klosters Padise, das im 14. Jahrundert von Zisterzienser-Mnchen gegrndet wurde.

Von den Mnchen geht es weiter zu Estlands gr-ter und ltester Brauerei in Saku. Das alte Brauerei-Gebude beherbergt ein Museum, das traditionelle Gertschaften fr die Bierherstellung ausstellt. Eine Bier-Verkostung sollte man sich nicht entgehen las-sen.

Der nchste Stopp ist Tuhala, Estlands grte Karstlandschaft. Im gleichnamigen Fluss gibt es ein spektakulres Naturphnomen zu bewundern: den Hexenbrunnen. Wenn es nach schweren Regen-fllen zu Hochwasser kommt, beginnt der Fluss zu kochen und spuckt aus einer unterirdischen Quel-le bis zu 100 Liter Wasser pro Sekunde aus. Laut Legende peitschen sich dann die Hexen unten im Brunnen mit Zweigen aus.

Auf dem Weg nach Lahemaa, Estlands grtem Nationalpark, befinden sich Estlands lteste Hgel-

Ganz in der Nhe steht das aufregend neue KUMU Kunstmuseum, das grte multifunktionale Kunst-zentrum in Skandinavien und dem Baltikum. Die Dauerausstellung widmet sich der estnischen Kunst-geschichte seit dem 18. Jahrhundert, whrend die temporren Ausstellungen moderne Kunst aus Est-land und dem Rest der Welt zeigen.

Vom Kadriorg Park aus fhrt ein kurzer Weg zu Tal-linns Sngerfestplatz, wo alle fnf Jahre Estlands Sngerfestival stattfindet. Die 1959 erbaute Bh-ne bietet bis zu 25000 Sngern Platz. Hier traten bereits Michael Jackson, die Rolling Stones, Elton John und Tina Turner auf. Erst krzlich sang hier Madonna vor ber 70000 Fans.

Vom Sngerfestplatz ist es nur ein kurzer Weg zur Tallinner Bucht, um die Ruinen des St. Brigittenklos-ters (Pirita Convent) zu besuchen. Neben dem al-ten Kloster, das im 15. Jahrhundert geweiht wurde, steht inzwischen ein modernes, 2001 erffnetes Klostergebude. Der Blick von Pirita in Richtung Altstadt, Hafen und das moderne Viertel Tallinns ist spektakulr.

Pirita beheimatet auch Estlands grten Yacht-hafen, Austragungsort der Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele 1980 in Moskau. Der Strand von Pirita ist das Paradies fr Tallinns Sonnenanbe-ter. Fast die gesamte Nordkste Estlands hat hnli-che, von Kiefern gesumte Sandstrnde.

Tallinn ist der ideale Ort fr Museumsliebhaber: Neben dem KUMU und dem Kadriorg Palast las-sen das Historische Museum sowie das Museum der Besetzung und des Kampfes fr die Freiheit Estlands den Besucher in Kunst und Geschichte eintauchen. Die Stadt bietet auerdem ein Natur-kundemuseum, Schifffahrtsmuseum und ein Medi-zinisches Museum.

Tallinns Freilichtmuseum im Rocca al Mare Bezirk ist eine Reise in die Vergangenheit dank rekonst-ruierter Behausungen der estnischen Landbevl-kerung des 17. bis 20. Jahrhunderts. Tallinns Zoo ist international bekannt fr seine Bergziegen und Dickhornschafe es ist das Zuhause von ber 2000 Tieren und mehr als 500 Arten. Die Wasserflle von JgalaKunstmuseum KUMU

Sngerwiese whrend des Sngerfestes "Hexenbrunnen" in Tuhala


Tag 3 Krvemaa und VirumaaVon Estlands Kste aus geht es in die Wlder von Krvemaa. Fernab von Straen und Siedlungen herrscht hier die Natur: das Kakerdaja Moor. Der Wanderweg durch das Moor (der gerade moderni-siert und um einen 3,2 Kilometer langen Stieg er-weitert wurde) fhrt direkt zum Krvemaa See. Hier kam 1878 Anton Hansen Tammsaare zur Welt, einer der bedeutendsten estnischen Schriftsteller. Eine Ausstellung in dem Geburtshaus dokumentiert sein Leben und Arbeiten. Damit Besucher ein Ge-spr fr die damalige Zeit bekommen, sind genau wie frher Getreidespeicher, Kuhstall und Scheune um das Haus gruppiert. Heute finden dort Kultur-veranstaltungen statt, whrend der Sommermonate ffnet sogar ein Open-Air-Theater seine Pforten.

Aus den Wldern von Krvemaa fhrt die Route in nordstlicher Richtung zu einer weiteren Festung aus dem Mittelalter. In der 700 Jahre alten Burg Rakvere kann man eine Sammlung mittelalter-licher Waffen ansehen, die Schauer- und Folter-kammern besuchen und sogar das Bogenschieen ausprobieren. Ganz in der Nhe thront die sieben Meter lange, vier Meter hohe Skulptur eines Auer-ochsen: der Tarvas gilt als die grte Tierfigur des Baltikums.

Schon von weitem gut zu erkennen ist die Vasal-lenburg Purtse mit ihren strahlend wei gekalkten Wnden und dem rotem Dach. Sie wurde Mitte des 16. Jahrhunderts als Festung erbaut. Ihre zwei Meter dicken Wnde sorgen auch heute noch fr faszinierende Hall-Effekte.

Von Purtse aus fhrt die Route durch Estlands grte Industrie-Region, den Kreis Ida-Viru. Hier

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KOHTLA-NMME

171 km3 Std. 30 Min.

grber. Sie sind Teil einer Grabsttte, von der man annimmt, dass sie aus dem 8. oder 7. Jahrhundert vor Christi stammt, und die nun oberhalb einer vielbefahrenen Autobahn liegt. Diese Strecke fhrt ebenfalls nah an Estlands hchstem Wasserfall vor-bei: der ber 50 Meter breite Jgala-Wasserfall strzt in ein acht Meter tiefes Kalkstein-Becken, das im Laufe von Jahrtausenden ausgewaschen wurde.

In der Mitte zwischen Tallinn und Narva liegen an der Kste die Ruinen der Ordensburg von Toolse. Estlands nrdlichste mittelalterliche Festung wur-de 1417 gegrndet, um den dortigen Hafen vor Angriffen von Seerubern zu schtzen. Ebenfalls in

Toolse gibt es eine Strauenfarm. Bei gefhrten Touren sind Straue, Kaninchen und Rentiere zu sehen.

Der 1971 gegrndete Nationalpark von Lahe-maa (Land der Buchten) erstreckt sich ber vier Halbinseln und viele weitere kleine Inseln, die im Finnischen Meerbusen liegen. Lahemaas Wlder, Sumpf- und Kstengebiete beheimaten um die 200 Vogel- und ungefhr 900 verschiedene Pflanzen-arten.

Auch eine Vielzahl von historisch interessanten Her-renhusern finden sich in dieser Region. Das 500 Jahre alte Landgut Vihula wurde zum Vihula Ma-nor Country Club & Spa umgewandelt. Der Gutshof Sagadi beherbergt ein Forstwirtschaftsmuseum und das Gutshaus Palmse aus dem 18. Jahrhundert bie-tet Fhrungen durch seinen aufwndig restaurier-ten Komplex an, inklusive Landschaftspark, Garten und eines Sees, auf dem Schwne schwimmen.

Die Gegend von Lahemaa ist die Heimat idyllischer Fischerdrfer, wie zum Beispiel Altja, eine typische Kstensiedlung. Eine weitere Attraktion ist Ksmu, das Kapitnsdorf, einst Standort einer Seefahrer-schule und nun Heimat eines Schifffahrtsmuseums. Das traditionelle Fischerdorf Viinistu hat sogar sein eigenes Kunstmuseum. Untergebracht in einer ehe-maligen Fischverarbeitungsanlage, gibt es hier klassi-sche und moderne estnische Kunst zu bewundern.

Country Club und Spa: Vihula Manor

Das malerische Fischerdorf Altja Die Tarvas-Statue in Rakvere

Tag 3 Krvemaa und Virumaa


Tag 4 Narva und Ostestland In der Ortschaft Toila befindet sich der zauberhafte Park Oru, der unter Naturschutz steht. Von Schloss Oru, einer einstigen Prachtresidenz, die im Zwei-ten Weltkrieg zerstrt wurde, sind nur noch Ruinen brig geblieben. Im Sommer finden hier zahlreiche Konzerte und Freiluftveranstaltungen statt.

Das Seengebiet Kurtna im Kreis Ida-Viru zieht nicht nur Wanderfreunde an. Um die 40 Seen machen das zwischen grnen Hgeln eingebettete Gebiet zu einem Bade-Erlebnis, was sicherlich auch an der berdurchschnittlich hohen Wassertemperatur liegt.

Ganz in der Nhe von Kurtna steht das Kloster Phtitsa, Estlands einziges orthodoxes Kloster, das Pilgern und Touristen offen steht. Die lteste Kir-che stammt aus dem 16. Jahrhundert, das Kloster wurde 1891 gegrndet. Auf dem Grundstck ent-springt eine Quelle, deren Wasser ber heilende Krfte verfgen soll. Der Sage nach hat eine Sch-ferin dort eine gttliche Erscheinung gehabt. Besu-cher drfen sich das Heilwasser in Flaschen abfllen und mitnehmen.

Richtung Norden liegt die Stadt Sillame, die wh-rend des Sowjet-Regimes fr die ffentlichkeit gesperrt war: dort stellte eine Chemie-Fabrik Nu-klearmaterial fr russische Atomwaffen her. Heute

ist Sillame ein schnes Beispiel fr stalinistische Stdteplanung: wer den Prachtboulevard aus der Innenstadt Richtung Meer abschreitet, hat das Ge-fhl, mit einer Zeitmaschine zurck in die 50er Jah-re gereist zu sein.

Das Kstenstdtchen Narva-Jesuu ist im Sommer ein beliebtes Reiseziel fr Touristen. Umsumt von Dnen und Kiefernwldern erstreckt sich hier Est-lands lngster Badestrand. Frher kurierte an die-sem Ort der russische Adel seine Wehwehchen.

Narva-Jesuu markiert brigens das nordstliche Ende des Europischen Kstenwegs E9, der auf ei-ner Strecke von 5000 Kilometern (angefangen bei Cabo de So Vicente in Portugal) den Atlantik mit der Ostsee verbindet.

Narva, die drittgrte Stadt Estlands, liegt an der Grenze zu Russland am Fluss Narva. Wegen ihrer hbschen Barockgebude galt Narva einst als Perle der Ostsee. Doch russische Bomber machten die Stadt 1944 dem Erdboden gleich. Trotzdem: ein Bummel durch die Altstadt lohnt sich immer noch. Am Flussufer des Narva-Flussufer kann man die Hermannsfeste besichtigen, eine restaurierte Fes-tung aus dem 13. Jahrhundert. Direkt gegenber, auf der russischen Seite des Flusses, blickt man auf die beeindruckende Burg Iwangorod.

Einige Kilometer stromaufwrts fhrt die Rou-te (vorbei an einem zweistufigen Wasserfall) zur

berhmten Textil-Manufaktur Kreenholm: im 19. Jahrhundert war dies die grte Fabrik des russischen Imperiums. Eigens fr die Angestellten entstand auf dem Firmengelnde die achteckige Alexanderkirche, die im Zweiten Weltkrieg zum groen Teil zerstrt wurde. Inzwischen findet in der aufwndig restaurierten Kirche wieder ein aktives Gemeindeleben statt.

wechseln sich lschiefer-Minen und gigantische Ascheberge mit unberhrter Natur ab. Gleich hinter der Stadt Kivili sind die zwei grten knstlichen Hgel des Baltikums entstanden im Winter fah-ren die Esten hier sogar Ski.

Im Minenmuseum Kohtla tauchen die Besucher ein in die unterirdische Welt der Grubenarbeiter. Mit alten Waggons, die frher zum Schiefer-Abbau genutzt wurden, geht es runter in die stillgelegten Minen. Dort knnen alte Arbeitsgerte ausprobiert werden, und zur Belohnung gibt es ein znftiges Grubenarbeiter Lunch.

Nicht weit entfernt, hinter den Aschehgeln von Kohtla-Jrve, liegt die Steilkste von Ontika. Mit 56 Metern ist sie die hchste in ganz Estland und bietet eine atemberaubende Aussicht. Auf etwa 20 Kilometern Lnge erstreckt sich das Kalkstein-Kliff ber dem Finnischen Meerbusen. Hier, zwischen den Ortschaften Saka und Toila, strzt auch der 30 Meter hohe Wasserfall Valaste in die Ostsee. Die eigens errichtete Besucher-Plattform bietet ei-nen Querschnitt durch 470 bis 570 Millionen Jahre Gesteinskunde. Aber am schnsten ist der Blick im Winter, wenn sich das gefrorene Wasser in beein-druckende Eis-Skulpturen verwandelt.

Hermannsfeste in Narva

Beeindruckende Kalksteinfelsen an der Nordkste

Das Kureme-Kloster

Iisaku

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Tag 4 Narva und Ostestland


Tag 1 Tartu Die quirlige Universittsstadt Tartu in Sdestland ist die Geburtssttte des berhmten estnischen Sngerfestivals, das hier 1869 erstmalig stattfand. Auf dem Rathausplatz grt das Wahrzeichen von Tartu: ein Springbrunnen mit der Statue zweier Studenten, die sich unter einem Regenschirm innig kssen.

Von dort sind es nur ein paar Schritte bis zum Schiefen Haus von Tartu, das 1793 am Rande der mittelalterlichen Stadtmauer erbaut wurde. Die eine Seite des urigen Gebudes steht auf der Stadtmauer, die andere auf Pfhlen, die im Laufe der Jahre abgesunken sind. Im Innern ist heute eine

Klimazonen der Welt vertreten. Das Palmenhaus ist das grte und artenreichste des Baltikums.

Etwas auerhalb der Stadt befindet sich das Luft-fahrtmuseum mit seinen Flugzeugen, Helikoptern und Kampfjets .

Zu empfehlen ist ein Gang durch die Straen der Supilinn, der Suppenstadt. Das Viertel, das einen ganz besonderen Charme ausstrahlt, besteht fast nur aus Holzhusern aus dem 19. Jahrhundert.

Ausstellung mit Werken von einheimischen Knst-lern zu sehen.

Ein kurzer Fumarsch fhrt zum Hauptgebude der Universitt von Tartu, die 1632 gegrndet wurde, und zur krzlich renovierten Johanneskirche. Die ist geschmckt mit knapp tausend gut erhaltenen Terrakottaskulpturen, von denen die ltesten ber 700 Jahre alt sind.

Hinter der Universitt liegen die Hgel Toomemgi und Musumgi (Kussberg). Sie sind ber die Teu-fels- und die Engelsbrcke miteinander verbunden. Ein beliebter Treffpunkt fr Studenten und junge Leute.

Ein Pfad fhrt ber den Hgel zu den Ruinen des

Die Universitt von Tartu

TARTU UND SDESTLAND

Doms zu Tartu, einst der Vorzeigebau der osteu-ropischen Backsteingotik. Heute beheimatet der renovierte Teil der Kirche das Historische Museum von Tartu.

Mitten durch die Stadt fliet der Fluss Emajgi. Hier liegt der Nachbau eines alten hanseatischen Han-delsschiffes (Hanseatic Lodi) vor Anker, genau so, wie es vor langer Zeit ber Estlands Binnengews-ser gesegelt ist.

Ein weiterer Abstecher fhrt zur Antonius-Gilde von Tartu: ein Handwerks- und Kunstmarkt, bei dem Besucher zuschauen knnen, wie Leder, Glas, Por-zellan und andere Materialien verarbeitet werden.

Tartu ist auch als Stadt der Museen bekannt. Da gibt es zum Beispiel das Spielzeugmuseum, das zu einem Spaziergang durch die Kinderzimmer Est-lands der letzten 200 Jahre einldt.

Im Estnischen Nationalmuseum kann man die welt-weit bedeutendste Sammlung zur Kultur und den lndlichen Wurzeln des estnischen Volkes bestau-nen.

Einen traurigeren Teil der estnischen Geschichte dokumentieren die ehemaligen Gefngniszellen des russischen KGB, die in der Innenstadt zu besichti-gen sind.

Im Botanischen Garten der Universitt Tartu sind rund 6500 verschiedene Pflanzenarten aus allen

Die kssenden Studenten auf dem Rathausplatz von Tartu

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Waldbrder: Metsavenna Talu

Groer EierbergKarula Nationalpark


Tag 1 und 2


von Widerstandskmpfern bewohnt wurde. Zu den Waldbrdern gehrten estnische, lettische und litauische Partisanen, die gegen die Besetzung ih-rer Lnder durch die Sowjetunion kmpften. Auch heute noch kann man die verborgenen Bunker (im Metsavenna Talu) besichtigen und sogar die Nacht im Untergrund verbringen.

Tag 3 Setos und die AltglubigenAm sdstlichsten Zipfel Estlands lebt das Volk der Seto, das bis heute an seinen alten Kostmen und der eigenen Sprache festgehalten hat. Die Setos sind auch fr ihre Lieder bekannt: die sogenannten Leelos haben eine ber 1000 Jahre alte Tradition.

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Das Nachtigall-Tal (bikuorg) im Kreis Haanja heit nicht umsonst so: im Frhling trillern hier un-zhlige Nachtigallen um die Wette. In Haanja liegt Estlands tiefster See, der Ruge Suurjrv. Er ist zwar relativ klein, aber dafr 38 Meter tief. In Urvaste wchst Estlands grter Baum, die Tamme-Lauri-Eiche. Der Stamm dieses fast 700 Jahre alten Rie-sen hat einen Kreisumfang von 8,50 Meter. Oder anders gesagt: man braucht sechs Erwachsene, um den Baum zu umarmen.

Das malerische Schloss von Sangaste aus dem 19. Jahrhundert erinnert vom Stil her an das britische Schloss Windsor. Das Gebude, das inzwischen ein Hotel beherbergt, besteht aus ber 1,5 Millionen Ziegelsteinen. Ganz in der Nhe befindet sich das Mausoleum des ehemaligen russischen Kriegsminis-ters Barclay de Tolly, der im Krieg gegen Napoleon eine entscheidende Rolle gespielt hat. Auch Schloss Taagepera ist einen Besuch wert: die Jugendstil-Architektur ist in Estland einmalig.

Zurck im Sden geht es in den Karula Park, Est-lands kleinsten Nationalpark. Zahlreiche Wander-wege fhren durch Moore und Smpfe, vorbei an Wiesen und Seen und einer bunten Pflanzenwelt. Das Ahijrv Besucherzentrum informiert ber die besten Wanderrouten.

Zwei Kilometer vor der Grenze zu Lettland steht eine Farm, die whrend des Zweiten Weltkriegs

Tag 2 Otep, Vrumaa und ValgamaaDer Sden Estlands bezaubert mit seiner idyllischen Landschaft: rund um die Stdte Haanja, Otep und Karula geht es ber sanfte Hgel, vorbei an Flusstlern und tiefblauen Seen. Neben alten Dr-fern passiert man prachtvolle Herrenhuser und Schlsser.

Estlands Winterhauptstadt ist die kleine Stadt Otep, 44 Kilometer sdlich von Tartu. Von hier stammen die olympischen Goldmedaillengewinner Kristina migun und Andrus Veerpalu. Skilanglauf ist hier sehr beliebt, im Sommer ist das Gebiet bei Wanderern, Radlern und Schwimmern populr.

Wer Spa und Sport kombinieren will, sollte den Otep Abenteuer-Park besuchen (am Tehvandi Sportzentrum). Fnf Routen in unterschiedlichen Hhen sorgen fr Nervenkitzel. Hier balanciert man ber Baumstmme, Drahtseile und Hngebrcken. Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich der See Phajrv: seine kleinen bewaldeten Inseln machen ihn zu einem absoluten Naturjuwel.

Der Suur Munamgi (Groer Eierberg) ist mit 318 Metern die hchste Erhebung Estlands und gleichzeitig auch des Baltikums. Es lohnt sich, den 30 Meter hohen Aussichtsturm zu erklimmen, von dort kann man 50 Kilometer weit in alle Richtungen blicken.

Idyllische Hgellandschaft in Sd-Estland

Der Weltcup im Cross-Country-Ski in der Nhe von Otep

Tag 3 Setos und die Altglubigen

Seto-Frauen in ihrer traditionellen Kleidung


Bann. Die sanften Hgel (`Drumlins ') geben dem Gelnde seine typische gestreifte Wirkung es h-nelt einem Acker, der von Riesen gepflgt wurde. Zahlreiche kleinere Seen durchziehen die Land-schaft, bei Badetouristen besonders beliebt ist der Saadjrv See im Sden.

Etwa 25 Kilometer von Tartu entfernt, befindet sich in Elistvere ein sehenswerter Tierpark. Er war ursprnglich ein Heim fr verletzte Tiere. Im Ge-hege laufen praktisch alle Arten frei lebender Tiere herum: Elche, Braunbren, Rehe, Damwild, Wild-schweine, Luchse, Fuchs, Marder, Nerz, Fasan und Eichhrnchen. Ein Ereignis fr die ganze Familie.

Ein echtes Schmuckstck ist die mittelalterliche Stadt Viljandi im Sden Estlands. Sie liegt auf H-geln oberhalb eines malerischen Sees. Neben den vielen Kirchtrmen zieht der berhmte Wasserturm mit seiner Aussichtsplattform, die sich im See wi-derspiegelt, Touristen magisch an. Neben dem See befinden sich Wanderwege, Tennispltze, ein Sprungturm, Spielpltze und ein Bootsverleih mit Katamaran-Seglern. Auch unter Anglern ist der See als Reiseziel beliebt. Die bekannteste Legende der Region wird in einem lokalen Lied in Erinnerung gerufen: Der Viljandi-Schiffer rudert auf dem See und sehnt sich nach einem hbschen Mdchen mit wunderschnen Augen. Ob er sie wohl gefunden hat?

Die Ruinen des Viljandi-Schlosses aus dem 13. Jahr-hundert bilden ein weiteres Highlight. Wagen Sie einen Spaziergang ber die historische Hngebr-cke. Das Symbol der Stadt fhrt in den Burgpark, der von einem tiefen Graben umgeben ist. Aber

auch Kunst und Musik spielen eine groe Rolle: Neben dem Kond-Museum fr Naive Kunst ldt die Musik-Scheune alle Liebhaber der traditionellen Volksmusik ein.

Vom Landkreis Viljandi zum estnischen Sumpfge-biet: Im Soomaa Nationalpark findet man nicht nur das hchste Hochmoor Europas. Mit ber 537 Arten von Moorpflanzen, 185 Vogelarten und 43 Arten von Sugetieren ist es ein Paradies fr Natur-liebhaber. Hier trifft Urschnheit mit alten Wldern, einer Strandpromenade und unberhrten Mooren zusammen. Markierte Routen laden zu zahlreichen Wanderungen ein etwa auf dem Biberwander-weg, der am Besucherzentrum des Nationalparks startet.

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Tierpark Elistvere

149 km~2 Std. 50 Min.

Im Bauernhof-Museum Seto (mit seinem renovier-ten Bauernhof-Komplex aus dem 19. Jahrhundert) und im Obinitsa Museum kann man das Leben, die Sitten und Gebruche der Setos kennenlernen. Und auch probieren: das Restaurant Tsimaja bietet ty-pische Seto-Gerichte an.

Die Stadt Vrska ist bekannt fr ihre malerische Steinkirche, den Heilschlamm und das reichhaltige Mineralwasser, das berall in Estland verkauft wird. Wer mag, kann sogar im Mineralwasser baden.

Nirgendwo auf der Erde gibt es mehr Meteoriten-Krater als in Estland. Eins von insgesamten sechs Gebieten liegt bei Ilumetsa. Der Meteorit muss vor ungefhr 6.600 Jahren eingeschlagen sein und hat fnf Krater geschaffen. Der grte und bekannteste Krater ist der 80 Meter breite, 12 Meter tiefe Prgu-haud (Hllengrab). Gem der Legende sind die-se "Grber" ein direkter Weg in die Hlle.

Das sdliche Estland ist fr seinen orange-roten Sandstein bekannt, der auch das malerische Ahja-Flusstal zum Glhen bringt. Auf Hhe der Ortschaft Taevaskoda prangen die Sandstein-Klippen 24 Me-ter oberhalb des Flusses Ahja.

Einige Kilometer vor dem Peipussee liegt das Mr-chenschloss Alatskivi. Gebaut in der Zeit von 1880 bis 1885, zhlt es mit seinen schneeweien Trmen zu den schnsten neogotischen Gebuden im Ost-seeraum. Als Vorbild diente brigens das schotti-sche Schloss Balmoral.

An der Strae, die um den Peipussee fhrt, reiht sich wie an einer Perlenkette aufgezogen eine Ort-schaft an die andere. In einigen dieser Drfer leben die sogenannten Altglubigen: Nachkommen einer streng religisen, ethnisch russischen Minder-heit, die im 17. und 18. Jahrhundert ber den See floh, um sich vor ihren Verfolgern in Sicherheit zu bringen.

Wer die Kirche von Raja betritt, bekommt ein Ge-fhl fr diese Gemeinschaft, in der Elektrizitt bis heute verpnt ist: die Kirche wird nur mit Kerzen-licht illuminiert.

Unbedingt probieren sollte man den getrockneten Rucher-Fisch, die Gurken und die goldenen Zwie-beln, die von den Einheimischen verkauft werden.

Tag 4 Viljandi und Soomaa Wer vom Peipussee aus Richtung Inland reist, trifft auf Vooremaa. Mit seiner wunderschnen Land-schaft, geformt durch Erosion und Eisschichten, zieht diese Region den Besucher sofort in ihren

Schloss von Alatskivi

Tag 4 Viljandi und Soomaa

Soomaa Nationalpark

Sandstein-Hhlen von Piusa


nu. Ein Wasserpark und der Mini-Zoo, der fr seine Reptilien- und Amphibien-Sammlung bekannt ist, ist ein Highlight fr kleine Besucher. Genauso wie der wunderschne Strand mit seinen vielen Attrak-tionen.

Prnu ist aber auch Synonym fr die am perfek-testen erhaltene Jugendstil-Villa Estlands, die Am-mende Villa. Sie wurde 1904 von einem reichen deutschen Kaufmann zur Hochzeit seiner Tochter erbaut. Heute ist die Villa ein Hotel und Restau-rant.

Auerhalb von Prnu liegt die Hlle von Tori. Eine 8,5 Meter tiefe verfhrerische Sandstein-Hh-le. Aber, so warnt die Legende: diesen Ort nennt der Teufel seine Heimat. Ebenfalls in der Nhe ist das Hofmuseum Kurgja, das ehemalige Wohnhaus von Carl Robert Jakobson einem Landwirt, Poli-tiker und fhrende Persnlichkeit in der estnischen Nationalbewegung. Der Hof diente einst als Vorzei-ge-Farm. Neben der Landwirtschaft kmmert man sich auf der Farm um die Aufzucht von Tieren, ein-schlielich estnischer Rinderrassen. Die Verwaltung erfolgt so wie bereits vor Jahrhunderten.

Tag 2 KihnuJahrhundertealte Traditionen halten sich auf der Insel Kihnu bis heute das liegt vor allem an ih-rer isolierten Lage. Die Menschen tragen jeden Tag ihre Tracht und die ltere Generation bt ihr Hand-werk immer noch im Stil der Vorfahren aus. An den Frauen sieht man die Verbundenheit zur Tradition am deutlichsten. Selbst beim Motorradfahren tra-gen sie Rcke mit gestreiften Folklore-Mustern. Das Leben der Inselbewohner ist so einzigartig, dass die Kihnu-Kultur heute auf der Liste des UNESCO-Welterbes steht.

Tag 1 PrnuPrnu, Estlands Sommer-Hauptstadt, ist Urlaubs-ziel und Badeort an der sdwestlichen Kste von Estland. Traumhafte weie Sandstrnde, hervorra-gende Restaurants, Thermen und nicht zuletzt das aufregende Nachtleben ziehen die Sommergste magisch an. Und sollte der Hauptstrand mal zu voll sein, sind die nahen Strnde von Valgeranna, Kabli oder Lemme mit ihrem warmen Wasser und feinem Sand eine echte Alternative.

Wer Entertainment und Strandleben kombinie-ren mchte, wird hier fndig: Zahlreiche kulturelle Festivals, Galerien, Ausstellungen, ein Museum fr zeitgenssische Kunst, das Endla-Theater und die Konzerthalle von Prnu bieten das ganze Jahr Un-terhaltung.

Wie die meisten groen Stdten in Estland, bietet Prnu eine ruhige Altstadt mit besonderem Flair. Vor allem Kinder schtzen die Attraktionen in Pr-

WESTESTLAND UND DIE INSELN

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Ammende-Villa in Prnu

Mdchen in traditioneller Kihnu-Tracht

Tag 1 und 2

158 km~2 Std. 40 Min.

Strand in Prnu


in Europa frher hielten ihn die Einwohner fr das Grab von Apollos Sohn. In der Nhe des Kraters lockt das Besucherzentrum Kaali mit einem Meteo-riten- und Kalksteinmuseum.

Saaremaas berhmte Windmhlen knnen in Angla bestaunt werden. Es gibt vier typische Windmhlen aus Holz und eine etwas Grere im niederlndi-schen Stil.

Die Hauptstadt Kuressaare ist die einzige Stadt der Insel und ldt mit der gut erhaltenen Altstadt zum Bummeln ein. Wichtigste Sehenswrdigkeit ist eine Burg aus dem 14. Jahrhundert, sie ist die am besten erhaltene mittelalterliche Festung im Baltikum.

Im Sommer brummt das Leben in der Stadt: Dann ffnen die Handwerkslden, es finden Konzerte und Musikfestivals im Burghof statt.

An der Nordkste von Saaremaa bieten die spek-takulren Klippen von Panga einen fantastischen Ausblick ber die Ostsee. Eine alte Opfersttte be-findet sich auf dem hchsten Punkt in 21 Metern.

Das Bauernhofmuseum Mihkli an der Westkste der Insel ist immer einen Abstecher wert. Hier ler-nen Sie mehr ber historische Bauernhfe und im Laufe der Jahrhunderte gestaltete Bedarfsgegen-stnde. Interessant: fast alle Exponate wurden von

den sechs Generationen der Familie gefertigt, die hier gelebt hat.

Die gesamte Insel Vilsandi ist ein Paradies fr Na-turforscher und liegt in einem Nationalpark. Ihre unberhrte Umgebung ist ein Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung. Besonders seltene Wasservgel fhlen sich hier heimisch.

Tag 3 Die Inseln Saaremaa und MuhuMuhu ist die drittgrte Insel Estlands und einer der wenigen Orte im Land, wo die traditionellen Windmhlen noch voll funktionsfhig sind. Die Ka-tharinenkirche ist eine der ltesten in Estland und bekannt fr ihre historischen Fresken und trapez-frmigen Grabsteine mit heidnischen Symbolen. An der sdlichsten Spitze von Muhu liegt das Herren-haus Pdaste, ein luxurises Hotel, Spa und Restau-rant, das weit ber die Grenzen Estlands bekannt ist.

Koguva ist das am besten erhaltene Dorf des 19. Jahrhunderts in Estland. Alle Gebude gelten als ar-chitektonische Wahrzeichen. Die meisten von ihnen stammen aus dem 19. Jahrhundert in der Mitte des Dorfes findet der Besucher auch einige Huser aus dem 18. Jahrhundert.

Saaremaa ist die grte Insel Estlands und nur mit der Fhre zu erreichen. Ein Highlight fr alle, die Natur, Tradition und Windmhlen lieben. Die erste Station auf der Route ist die fast 800 Jahre alte Valjala-Kirche, die lteste Steinkirche auf estni-schem Boden.

Wie bereits erwhnt, hat Estland mehr Meteoriten-Krater als irgendein anderes Land. Der bekannteste von ihnen ist der Kaali-Krater auf Saaremaa mit einem Durchmesser von 110 Metern. Weniger als 3000 Jahre, gilt er als der jngste Meteoritenkrater

Zauberhafte Windmhlen auf Saaremaa

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Bauernmuseum in Mihkli

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Schloss-Tage in Kuressaare Wahrzeichen: Kpu-Leuchtturm in Hiiumaa

Tag 3, 4 und 5

802 km~16 Std. 20 Min.


Tag 4 Hiiumaa und VormsiHiiumaa ist die zweitgrte Insel Estlands. Sie be-sticht durch eine Landschaft aus sumpfigem Di-ckicht und Wacholder-Gebsch, Salzwiesen und Dnen, Heide und Mooren. Gleich bei der Ankunft werden die Besucher durch die Skulptur einer Frau begrt, die im Meer steht: Ranna-Ella oder auch Strand-Ella genannt.

Auf der Kassari-Halbinsel heit eine andere Statue den Besucher willkommen: die des antiken Helden Leiger. Die Legende besagt, dass das lange und schmale Stck Land an der Spitze der Insel entstand, als Leiger den Bau einer Brcke ber das Wasser zur Insel Saaremaa begann. Es ist fr jeden Besu-cher blich, einen Stein an der Spitze der Halbinsel zu hinterlegen, um seine Aufgabe zu beenden.

Hiiumaa ist die Insel der Leuchttrme. An der Nordkste von Hiiumaa befindet sich der Leucht-turm von Tahkuna. Mit 43 Metern Hhe ist er der hchste Turm aus Gusseisen in Estland. Rekordver-dchtig scheint auch der 36 Meter hohe Leucht-turm Kpu. Der drittlteste noch im Betrieb befind-liche Leuchtturm der Welt hilft den Schiffen sicher durch die Nacht zu kommen. Und das seit seiner Fertigstellung im Jahr 1531. Besucher drfen sich auf einen spektakulren Ausblick von seiner Platt-form freuen.

Etwa 9 Kilometer westlich von Kpu liegt auf der Halbinsel Ristna ein weiterer Leuchtturm. Er blinkt

seit 1874 auf der Halbinsel, die Surfer, Segler und Windsurfer magisch anzieht denn hier gibt es die besten Wellen Estlands.

Der Weg durch die Inselhauptstadt Krdla fhrt entlang Ristimgi. In dieser mit keltischen Kreuzen geschmckten Gegend leben Legenden weiter. Vor langer Zeit kollidierten bei einem Unfall angeblich zwei Hochzeitspaare. Das Resultat: die Braut der ei-nen Familie und der Brutigam der anderen verun-glckten tdlich. Die berlebenden heirateten und das erste Kreuz wurde errichtet, um an die Toten zu erinnern.

VormsiVormsi ist die viertgrte Insel Estlands und wurde im 13. Jahrhundert gegrndet. Sie gehrt zu einer Reihe von Orten, an denen sich schwedische Ein-wanderer niedergelassen haben. Hier tragen Orts-namen deshalb estnische und schwedische Namen. Die St. Olaf-Kirche in Hullo zhlt zu den wichtigsten historischen und kulturellen Denkmlern der Insel. Der Friedhof von Vormsi ist eine der ungewhn-lichsten Grabsttten, denn hier knnen Sie keltische Kreuze aus dem 13. Jahrhundert bewundern. Ab-runden kann man die Insel-Tour mit einem erfri-schenden Sprung ins Wasser. Vor allem das warme Wasser der Bucht von Hullo verlockt Besucher zum Schwimmen.

Tag 5 Haapsalu und MatsaluBekannt als das Venedig des Nordens bietet Haapsalu alles, was das Herz begehrt. In den Kur-ort an der Westkste kommen Besucher vor allem wegen der Wirkung des Heilschlamms. Das erste Moorheilbad von Haapsalu ffnete seine Tren im Jahre 1825 und russische Aristokraten gehrten zu den ersten Gsten.

Die Stadt vestrmt mit ihren engen Gassen, dem pittoresken Rathaus und den romantischen hlzer-nen Wohnhusern ein ganz besonderes Flair. Eines der schnsten Gebude aus Holz in Estland ist der Kuursaal (Kurhaus), der auf der Strandpromenade steht und heute ein feines Restaurant beherbergt.

Die Domkirche von Haapsalu ist die grte ein-schiffige Kirche in den baltischen Staaten. Im Fens-

ter der Taufkapelle der Kirche soll jedes Jahr im Au-gust bei Vollmond Estlands berhmtestes Gespenst erscheinen: die Weie Dame. Die Legende besagt, dass sie der Geist einer estnischen Geliebten sei, die in der Wand eingemauert wurde.

Ein kleines gelbes Haus in der Linda-Strae ist das Elternhaus von Ilon Wikland. Sie illustrierte Kinder-bcher fr die weltberhmte schwedische Schrift-stellerin Astrid Lindgren. In Ilon's Wunderland sind viele Originale ihrer Zeichnungen zu sehen.

Neben der Strandpromenade von Haapsalu befin-det sich eine Gedenkbank, wo Besucher innehalten und die Musik des russischen Komponisten Pjotr Tschaikowski genieen knnen.

Der Maestro war im Jahre 1867 gerne hier, beob-achtete den Sonnenaufgang und die Schwne.

Die ersten Tne seiner berhmten Symphonie VI (nach dem estnischen Volkslied "Liebe Marie") wur-den in die Steinbank gehauen.

Whrend der zaristischen Herrschaft war Haapsalu die westliche Endstation der Linie von St. Peters-burg. Auch wenn Zge heute nicht mehr hier halten die Stadt hat noch einen Bahnhof aus der ra, der heute als Eisenbahnmuseum dient. ber 200 Meter lang ist die berdachte Plattform, die lngste ihrer Art in Europa. Sie wurde gebaut, damit der Zar an regnerischen Tagen den Zug verlassen konnte, ohne nass zu werden.

Ein Abstecher entfernt von Haapsalu liegt die Halb-insel Noarootsi. Die Gegend war seit der Mitte des 13. Jahrhunderts mehrheitlich von Estlandschwe-den bewohnt. Seit 1997 werden die Ortsnamen wieder zweisprachig in Estnisch und Schwedisch angegeben.

Naorootsi hat einen schnen Sandstrand, Pinien-wlder und gilt als einer der besten Orte zur Vo-gelbeobachtung.

Der Matsalu-Nationalpark ist ist der grte Nist-platz fr Vgel in der Ostseeregion und ein Feucht-gebiet von internationaler Bedeutung. Aussichts-trme zum Beobachten von Vgeln finden sich in Keemu, Suitsu, Penije, Kloostri und Haeska. Das Besucherzentrum in Penije bietet einen berblick ber die Schtze der Natur.

Nationalpark Matsalu

Die Domkirche von Haapsalu

Keltisches Kreuz in Vormsi

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