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… und Empfehlungen zur Kontrastmittelanwendung

ESUR-Richtlinien

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ESUR-Richtlinien und Empfehlungen zur Kontrastmittelanwendung

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Inhaltsverzeichnis

ESUR-Richtlinien zur Vermeidung Kontrastmittel-induzierter Nephropathien Seite 04

ESUR-Richtlinien zur S-Kreatinin-Bestimmung vor einer Untersuchung mit iodhaltigen Kontrastmitteln Seite 05

ESUR-Richtlinien für die KM-Anwendung bei Dialyse- patienten Seite 07

ESUR-Richtlinien für die KM-Anwendung bei Diabetikern unter metforminhaltigen Antidiabetika Seite 08

ESUR-Richtlinien zum Einfluss iodhaltiger Kontrastmittel auf die Schilddrüsenfunktion Seite 10

ESUR-Richtlinien für die Anwendung iodhaltiger oder gado - liniumhaltiger Kontrastmittel in der Schwangerschaft oder Stillperiode Seite 11

ESUR-Richtlinien zur Vermeidung von Arzneimittel-induzierten Interaktionen bei Anwendung von Kontrastmitteln Seite 12

ESUR-Richtlinien zur Vermeidung generalisierter Kontrastmittel reaktionen Seite 13

Empfehlungen für therapeutische Maßnahmen bei akuten Kontrastmittelreaktionen Seite 14

ESUR-Richtlinien zu Spätreaktionen nach Gabe iodhaltiger Kontrastmittel Seite 22

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Definition:Verschlechterung der Nierenfunktion mit Anstieg des Serum-Kreatinins um 25 % oder 44 mmol/l (0,5 mg/dl) innerhalb von 3 Tagen nach KM-Applikation bei Fehlen anderer Ätiologiemöglichkeiten: Normwerte siehe Kapitel 2.

Risikofaktorenerhöhter Serum-Kreatininspiegel :

(Diabetische Nephropathie)

Dehydratation :

KHK/Herzinsuffizienz :

Alter ≥ 70 a :

Einnahme nierentoxischer Arzneimittel (z. B. NSAR) :

RisikopatientenPatienten hydrieren, oral oder i.v., mindestens 4 Stunden :

vor und 24 Stunden nach der Anwendung (100 ml NaCl/h)

nieder- oder isoosmolare KM verwenden :

nierentoxische Arzneimittel 24 Stunden vorher absetzen :

diagnostische Alternativen erwägen (keine iodhaltigen :

Kontrastmittel)

hochosmolare KM :

hohe KM-Dosen :

Diuretika (Schleifendiuretika), Mannitol :

wiederholte KM-Gabe in kurzen Intervallen :

ESUR-Richtlinien zur Vermeidung Kontrastmittel -induzierter Nephropathien

Cave!

Cave!

Vermeiden!

Quelle: SK Morcos, HS Thomsen, JAW Webb and members of the Contrast Media Safety Committee of the European Society of Urogenital Radiology (ESUR). Contrast-media- induced nephrotoxicity: a consensus report. Eur Radiol 1999; 9: 1602–1613.

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Erhebung des zuweisenden Arztes:Nierenerkrankung :

Operationen (Urogenitalbereich) :

Proteinurie :

Diabetes mellitus :

Bluthochdruck :

Hyperurikämie :

Einnahme nephrotoxischer Medikamente :

Der ausgefüllte Fragenkatalog sollte gemeinsam mit der Überweisung an die Radiologische Klinik (Abteilung) übersandt werden! Wenn vorhanden, sollten S-Kreatinin-Befunde, die nicht älter als 6 Monate sind, der Überweisung beigelegt werden.

Achten auf:Bejahen einer oder mehrerer Fragen :

erhöhten S-Kreatinin-Wert zum Zeitpunkt der :

Überweisung

Untersuchungen, die eine intraarterielle KM-Gabe :

erfordern

Vorgehen bei Risikopatienten:S-Kreatinin-Kontrolle innerhalb 7 Tage nach KM-Gabe :

Information der Radiologischen Klinik (Abteilung) bei :

Anstieg des S-Kreatinins innerhalb 24 Stunden vor der geplanten Untersuchung (Zeitfenster für notwendige Vorkehrungen)

kann auf die S-Kreatinin-Bestimmung verzichtet werden :

kann die Untersuchung ohne Risiko hinausgeschoben werden, :

sollte der S-Kreatinin-Wert dennoch erhoben werden

ESUR-Richtlinien zur S-Kreatinin-Bestimmung vor einer Untersuchung mit iodhaltigen Kontrastmitteln

Vor der Überweisung an die Radiologische Klinik

(Abteilung) sollten Patienten mit Verdacht auf erhöhtes

S-Keratinin identifiziert werden.

Risiken!

Im Normalfall

Im Notfall

Kapitel 2

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Untersuchungsmöglichkeiten ohne iodhaltige KM z. B. MRT in :

Erwägung ziehen

Absetzen nephrotoxischer Medikamente mindestens 24 Stunden :

vor der KM-Untersuchung

Ausreichende Hydrierung :

Verwendung niedrig- oder isoosmolarer KM :

0,5–1,2 mg/dl = 44–106 µmol/l (nicht altersabhängig) :

80–160 ml/min (alters- und geschlechtsabhängig) :

(Georg Thieme 2005, Spickzettel Laborwerte/via medici online)

Bei Frauen wird der Wert wegen der unterschiedlichen Muskel masse mit 0,85 multipliziert!

Patienten mit erhöhtem S-Kreatinin

Normwerte S-Kreatinin

Cockroft-Formel zur Schätzung der Kreatinin-

Clearance (ml/min)

Cave!

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Kreatinin-Clearance

Quelle: HS Thomsen, JAW HS, SK Morcos and members of the Contrast Media Safety Committee of the European Society of Urogenital Radiology (ESUR). In which patients should serum-creatinine be measured before iodinated contrast medium administration? Eur Radiol 2005; 15: 749–754

(140 - Alter) x Körpergewicht (kg)

72 x S-Kreatinin (mg/dl)

EmpfehlungenHyperhydrierung vermeiden :

Der Zeitpunkt der KM-Gabe ist nicht zwingend abhängig vom :

Zeitpunkt der Hämodialyse

Eine zusätzliche Dialyse nach intravasaler KM-Gabe ist nicht :

notwendig

Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion

Es sollten die ESUR-Richtlinien zur Vermeidung einer KM- :

induzierten Nephrotoxizität beachtet werden wie: siehe Kap. 1

ausreichende Hydrierung :

Anwendung geringer Mengen niederosmolarer KM :

Hämodialyse nach KM-Gabe ist nicht notwendig :

Für MRT-Untersuchung gadoliniumhaltige KM nicht höher als :

0,3 mmol/kg Körper gewicht KM dosieren

Konventionelle Röntgen- und CT-Untersuchungen mit iodhaltigen KMUm die Restfunktion der Nieren zu erhalten, sollten die ESUR-Richtlinien zur Vermeidung der KM-induzierten Nephrotoxizität befolgt werden (siehe Kap. 1).

Hydratation sollte nach sorgfältiger Beurteilung der :

Flüssigkeitsbilanz des Patienten in Erwägung gezogen werden

Eine Hämodialyse wird nicht empfohlen :

MRT-Untersuchungen mit Gadoliniumhaltigen KM

Gadoliniumhaltige KM sollten nur bis max. 0,3 mmol/kg :

Körpergewicht dosiert werden

ESUR-Richtlinien für die Kontrastmittel-Anwendung bei Dialysepatienten

Quelle: SK Morcos, HS Thomsen, JAW Webb and members of the Contrast Media Safety Committee of the European Society of Urogenital Radiology (ESUR). Dialysis and Contrast Media. Eur Radiol 2002; 12: 3026–3030.

Peritonealdialyse

Kontinuierliche, ambulante Peritonealdialyse (CAPD),

(alle Kontrastmittel dialysierbar)

Hämodialyse

Alle Kontrastmittel können dialysiert werden

Kapitel 3

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Vor der Kontrastmittelgabe sollte bei jedem Diabetiker der mit Bigua-niden behandelt wird, der S-Kreatinin-Wert bestimmt werden. Bei allen Diabetikern sollten nur iso- oder niederosmolare KM verwendet werden. a) Bei normalem S-Kreatinin-Spiegel muss die Einnahme metforminhaltiger Präparate zum Zeitpunkt der Untersuchung abgesetzt werden und darf erst 48 h danach wieder aufgenommen werden bzw. erst dann, wenn der S-Kreatinin-Spiegel wieder normal ist. b) Bei erhöhtem S-Kreatinin-Spiegel muss das metforminhaltige Präparat 48 h vor der Untersuchung abgesetzt werden. Die Einnahme von Metformin darf erst 48 h nach der Untersuchung fortgesetzt werden (und nur dann, wenn der S-Kreatinin-Spiegel gegenüber dem Ausgangswert unverändert ist).

Akutfälle – Notfallsituationena) Bei normalem S-Kreatinin-Spiegel kann die Untersuchung wie oben unter a) beschrieben durchgeführt werden. b) Bei erhöhtem- oder unbekanntem S-Kreatinin-Spiegel ist eine Nutzen-Risikoabwägung erforderlich. Es sollten folgende Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden:

Metformin absetzen :

Patienten hydrieren :

mindestens 100 ml/h soft drinks oder i.v. NaCl bis 24 h nach Kontrastmittelgabe

Nierenfunktionsmonitoring (S-Kreatinin) :

Lactat- und pH-Bestimmung im Blut. Auf Symptome der Lactat- azidose achten (Erbrechen, Übelkeit, Somnolenz, epigastrische Schmerzen, Anorexie, Hyperpnoe, Lethargie, Diarrhoe, Durst). Bei Lactatazidose: pH < 7,25, Lactat > 5 mmol.

ESUR-Richtlinien für die Kontrastmittel-Anwendung bei Diabetikern unter metforminhaltigen Antidiabetika

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Metforminhaltige Antidiabetika in Deutschland Rote Liste, Stand 2006:

Bioros® :

Diabesin® :

espa-formin :

glucoban biomo® :

Glucophage® :

Juformin® :

Mediabet® :

Mescorit® :

Met® :

Metfodoc :

Metfogamma® :

Metfor-acis® :

Metform :

Metformin :

Siofor :

Thiabet :

Quelle: HS Thomsen, SK Morcos, ESUR Contrast Media Safety Committee. Contrast media and metformin: guidelines to diminish the risk of lactic acidosis in non-insulin-dependant diabetics after administration of contrast media. Eur Radiol 1999; 9: 738–740.

Kapitel 4

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Absolute KontraindikationIodhaltige Kontrastmittel sind bei manifester Hyper thyreose :

kontraindiziert!

Iodhaltige KM und ThyreotoxikoseBei Patienten mit normaler Schilddrüsenfunktion :

Bei Patienten mit Basedow-Krankheit :

Bei Patienten mit nodulärer Struma oder :

Schilddrüsenautonomie

Keine Prophylaxe notwendig :

Engmaschige endokrinologische Überwachung von :

Risikopatien ten nach KM-Untersuchung

Keine Cholangiografie bei Risikopatienten :

Hochrisikopatienten sollten vor der Untersuchung einem :

Endokrinologen vorgestellt werden

Behandlungen mit radioaktivem IodKeine Untersuchung mit iodhaltigen KM innerhalb von :

2 Monaten nach Gabe von radioaktivem Iod

Untersuchung mit RadioisotopenNach Untersuchung mit iodhaltigen KM keine :

Radioisotopenuntersuchung für 2 Monate

ESUR-Richtlinien zum Einfluss iodhaltiger Kontrastmittel auf die Schilddrüsenfunktion

Kein Risiko

Risiko

Cave!

Empfehlungen

Empfehlungen

Quelle: Avd Molen, HS Thomsen, SK Morcos and members of the Contrast Media Safety Com-mittee of the European Society of Urogenital Radiology (ESUR). Effect of iodinated contrast media on thyroid function in adults. Eur Radiol 2004; 14: 902–907.

EmpfehlungenKapi

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ESUR-Richtlinien für die Anwendung iodhaltiger oder gadolinium-haltiger Kontrastmittel in der Schwangerschaft oder Stillperiode

Quelle: JAW Webb, HS Thomsen, SK Morcos and members of the Contrast Media Safety Committee of the European Society of Urogenital Radiology (ESUR). The use of iodinated and gadolinium contrast media for MRI during pregnancy and lactation. Eur Radiol 2005; 15.

Kapitel 6

Anwendung

Iodhaltiger KM Gadoliniumhaltiger KM

Schwangerschaft Eine radiologische Untersuchung sollte nur in Ausnahmefällen – wenn unbedingt erforderlich – durchgeführt werden

Eine MR-Untersuchung kann bei Bedarf durchgeführt werden

Untersuchung der neonatalen Schilddrüsenfunktion innerhalb der ersten Lebenswoche sollte durch-geführt werden

Eine spezielle Untersuchung des Neonaten ist nicht erforderlich

Stillperiode Keine Vorsichtsmaßnahmen erforderlich keine Stillunterbrechung

Keine Vorsichtsmaßnahmen erforderlich

keine Stillunterbrechung

Eingeschränkte Nierenfunktion in der

Schwangerschaft oder Stillperiode

Keine zusätzlichen Vorsichtsmaß-nahmen für Feten oder Neonaten erforderlich

Keine zusätzlichen Vorsichtsmaß-nahmen für Feten oder Neonaten erforderlich

ESUR-Richtlinien bei einge-schränkter Nierenfunk tion (siehe Kapitel 1 – Risiko patienten beachten)

ESUR-Richtlinien bei einge-schränkter Nierenfunk tion (siehe Kapitel 1 – Risiko patienten beachten)

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ESUR-Richtlinien und Empfehlungen zur Kontrastmittelanwendung

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Erhebung einer genauen Arzneimittelanamnese des :

Patienten

Protokollerstellung: Name des KM, Dosierung und Zeitpunkt :

der KM-Gabe

Metforminhaltige Arzneimittel (siehe Kapitel 4: :

Metforminhaltige Antidiabetika in Deutschland)

Cyclosporine :

Cisplatin :

Aminoglycoside :

nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAR) :

Beta-Blocker :

Interleukin-2 (z. B. Proleukin®) :

Hydralazine z. B. Trepress®, Treloc® :

Mischen bzw. gleichzeitige Gabe von KM mit anderen :

Arzneimitteln!

Schilddrüse: ESUR-Richtlinien bei Schilddrüsenfunktion :

(siehe Kapitel 3)

Knochenmark/Erythrozyten: Keine KM-Gabe mindestens 24 h :

vor Isotopenuntersuchung!

ESUR-Richtlinien zur Vermeidung von Arzneimittel-induzierten Interaktionen bei Anwendung von Kontrastmitteln

Besondere Aufmerksamkeit auf Arzneimittel wie:

Zu beachten!

Zu vermeiden!

Isotopenuntersuchungen

Quelle: SK Morcos, HS Thomsen, CM Exley and members of the Contrast Media Safety Com-mittee of the European Society of Urogenital Radiology (ESUR). Contrast media:interactions with other drugs and clinical tests. Eur Radiol 2005; 15.

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1. Risikofaktoren für das Auftreten von KM-Reaktionen

frühere KM-Reaktionen: z. B. leichtere Fälle wie Urtikaria, :

Bronchospasmen und Blutdruckabfall, Krämpfe, Lungenödem und Kreislaufkollaps

Asthma :

bekannte allergische Reaktionen auf Medikamente :

2. RisikoeinschränkungVerwendung nichtionischer Kontrastmittel :

3. Eine Prämedikation wird empfohlen bei Risikopatienten (siehe 1.)

4. Empfohlene PrämedikationKortikosteroide: : Prednisolon® 30 mg oral oder Methylprednisolon

32 mg oral 12 und 2 Stunden vor der Kontrastmittel gabe. Kortikosteroide sind wirkungslos, wenn sie in weniger als 6 Stunden vor KM-Gabe oral angewandt werden, z.B.:

Prednisolon® (prednisolone) :

Urbason® (methylprednisolone) :

H1- und H2-Rezeptorantagonisten : können zusätzlich zur Kortikoidgabe angewendet werden, z.B.:

Tavegil® (clemastine) :

Cimetidin STADA® (cimetidine) :

5. CAVE!Notfallkoffer im Untersuchungsraum! :

Patienten 20-30 Minuten nachbeobachten! :

ESUR-Richtlinien zur Vermeidung generalisierter Kontrastmittelreaktionen

Kapitel 8

Quelle: S Morcos, HS Thomsen, JAW Webb FRCR and members of the Contrast Media Safety Committee of European Society of Urogenital Radiology (ESUR). Prevention of generalized reactions to contrast media: A consensus report and guidelines. Eur Radiol 2001; 11: 1720–1728.

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ESUR-Richtlinien und Empfehlungen zur Kontrastmittelanwendung

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Sofortbehandlung

Maßnahmen

1. sofortige Unterbrechung der Injektion/Infusion

2. entsprechende Lagerung (abhängig von der Symptomatik)

3. Legen eines großlumigen venösen Zugangs (soweit nicht schon vorhanden)

4. Sauerstoffgabe: 3 – 5 l/min

5. Herz-Kreislauf-Überwachung (Blutdruck, Puls)

6. Messung der Sauerstoffsättigung (pO2)

Empfehlungen für therapeutische Maßnahmenbei akuten Kontrastmittelreaktionen

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Quelle: Schering Deutschland GmbH, Diagnostika, MAN 51000818. Autor: Prof. Dr. med. M Reiser, MünchenS. 14–22

Persönliche Notizen/Notfall-Nr.

Kapitel 9

Reaktionen der Haut, Schleimhaut und Atemwege

Symptomatik

Haut, Schleimhaut: Pruritus, Erythem, Urtika-ria, Gesichtsödem

Atemwege: Dyspnoe, spastische At-mung/Stridor, Larynxödem, Broncho spasmus, Asthma-anfall

Maßnahmen

1. H1- und H2-Rezeptorantagonisten langsam i.v. (nicht mischen): 1 – 3 Ampullen Fenistil® (4 – 12 mg) 1 – 3 Ampullen Tagamet® (200 – 600 mg)

2. Glukokortikoide i.v.: z. B. 250 – 1 000 mg Solu-Decortin®-H oder Prednisolut®

3. bei schweren Formen zusätzlich Adrenalin s.c.: z. B. 0,1 – 0,3 ml (= 0,1 – 0,3 mg) Suprarenin® 1 : 1 000

Vorsicht bei Patienten mit Hypertonie

1. halbsitzende bis sitzende Position

2. Sauerstoffgabe: 3 – 5 l/min über Gesichtsmaske

3. Bronchospasmolytikum per Dosieraerosol (1 – 2 Hübe): z. B. Salbulair®N Autohaler, Berotec®

4. bei schweren Formen: Theophyllin langsam i.v.: z. B. Euphylong®, 5 mg/kg Körpergewicht

Cave: Tachykardie

5. Glukokortikoide i.v.: z. B. 250 – 1 000 mg Prednisolut®

6. H1- und H2-Rezeptorantagonisten langsam i.v.

7. Adrenalin (Suprarenin®, 1 : 1 000) nur 1 : 10 verdünnt und fraktioniert anwenden i.v. (z. B. 1 Amp. = 1 ml Suprarenin® + 9 ml NaCl ergeben 10 ml 1 : 10 000; diese verdünnte Lösung in 1 – 2 ml Fraktionen verabreichen, Maximaldosis 1 mg)

8. EKG und Blutdruckkontrolle

9. Intubation/notfalls Koniotomie

10. intensivmedizinische Weiterbehandlung und Überwachung

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Empfehlungen für therapeutische Maßnahmenbei akuten Kontrastmittelreaktionen

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Gastrointestinale Reaktionen

Symptomatik

Übelkeit mit Erbrechen

Maßnahmen

1. Aspirationsverhütung: stabile Seitenlagerung, Atemwege freimachen

2. Sauerstoffgabe: 3 – 5 l/min über Sonde

3. H1- und H2-Rezeptorantagonisten langsam i.v. (nicht mischen): 1 – 3 Ampullen Fenistil® (4 – 12 mg) 1 – 3 Ampullen Tagamet® (200 – 600 mg) Dosierung: bis 45 kg Körpergewicht – jeweils 1 Ampulle 45 – 90 kg Körpergewicht – jeweils 2 Ampullen über 90 kg Körpergewicht – jeweils 3 Ampullen

4. evtl. Antiemetika i.v. (Vergentan® oder Zofran®)

5. Weiterbeobachtung (mehr als 2 Stunden)

Kapitel 9

Kardiovaskuläre Reaktionen – anaphylaktoider Schock

Symptomatik

massiver Blutdruckabfall mit Tachykardie

Maßnahmen

1. Schocklagerung, Beine hochlagern

2. sofort Hilfe anfordern: Notarzt, Reanimationsteam, Anästhesieabteilung

3. Sauerstoffgabe: 3 – 5 l/min

4. Volumensubstitution Schnellinfusion von mind. 1 500 – 2 000 ml kolloidaler Lösungen (mittelmolekulare Hydroxyethylstärke, z. B. HAES-steril®)

bei Herzinsuffizienz Ringerlösung

keine hypotonischen Lösungen benutzen EKG und Blutdruckkontrolle

5. Adrenalin (Suprarenin®, 1 : 1 000) nur 1 : 10 verdünnt und fraktio-niert anwenden i.v. (z. B. 1 Amp. = 1 ml Suprarenin® + 9 ml NaCl ergeben 10 ml 1 : 10 000; diese verdünnte Lösung in 1 – 2 ml Fraktionen verabreichen, Maximaldosis 1 mg)

Vorsicht bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) oder Arrhythmie

6. H1- und H2-Rezeptorantagonisten langsam i.v.: 1 – 3 Ampullen Fenistil® 1 – 3 Ampullen Tagamet®

7. Prednisolut® 250 – 1 000 mg i.v.

8. evtl. Intubation

9. intensivmedizinische Weiterbehandlung und Überwachung

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ESUR-Richtlinien und Empfehlungen zur Kontrastmittelanwendung

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Kardiovaskuläre Reaktionen – vagale Reaktionen

Symptomatik

Blutdruckabfall mit Bradykardie

Maßnahmen

1. liegende Position, Beine hochgelagert

2. evtl. Sauerstoffgabe: 3 – 5 l/min über Gesichtsmaske

3. Volumensubstitution Schnellinfusion kristalloider Lösungen: 500 – 2 000 ml physiologische Kochsalzlösung oder Ringerlaktat

4. Atropin 0,5 – 1,0 mg i.v. evtl. Wiederholung innerhalb 15 min bis Gesamtdosis 3,0 mg

5. EKG und Blutdruckkontrolle

6. bei persistierender Hypotonie:

• Adrenalin (Suprarenin®, 1 : 1 000) nur 1 : 10 verdünnt und fraktio-niert anwenden i.v. (z. B. 1 Amp. = 1 ml Suprarenin® + 9 ml NaCl ergeben 10 ml 1 : 10 000; diese verdünnte Lösung in 1 – 2 ml Frak-tionen verabreichen, Maximaldosis 1 mg)

Vorsicht bei Patienten mit KHK oder Arrhythmie

• H1- und H2-Rezeptorantagonisten langsam i.v.

• Prednisolut 250 – 1 000 mg i.v.

• intensivmedizinische Weiterbehandlung und Überwachung

Empfehlungen für therapeutische Maßnahmenbei akuten Kontrastmittelreaktionen

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Kapitel 9

Lungenödem

Symptomatik

schwere Dyspnoe, Reizhusten, rasselnde Atmung, schaumiger/blutiger Auswurf

Maßnahmen

1. sitzende oder halbsitzende Position

2. Furosemid 40 – 80 mg i.v. (2 – 4 Ampullen Lasix® á 2 – 4 ml)

3. Überdruckbeatmung mit Sauerstoff 3 – 5 l/min

4. EKG und Blutdruckkontrolle

5. bei ausreichendem Blutdruck (mind. 110/70 mmHg): 2 Hübe Nitrolingual®N-Spray sublingual

6. Morphin 5 – 10 mg (z. B. Morphin Merck) langsam i.v.

Cave: Blutdruckabfall, Ateminsuffizienz, Erbrechen

7. bei Ateminsuffizienz: Intubation

8. intensivmedizinische Weiterbehandlung und Überwachung

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Zentralnervöse Reaktionen

Symptomatik

tonisch-klonische Krämpfe, Verwirrtheit, Erregungszustände

Maßnahmen

1. Diazepam i.v.: 5 – 10 mg Valium® oder Clonazepam i.v.: 1 mg Rivotril®

Cave: Ateminsuffizienz

2. Sauerstoffgabe: 3 – 5 l/min über Maske

3. falls erfolglos: intensivmedizinische Weiterbehandlung und Überwachung

Kardiovaskuläre Reaktionen – Kreislaufstillstand

Symptomatik

zentrale Pulse nicht mehr tastbar: Kreislauf- und Atemstillstand

Bewusstlosigkeit

Maßnahmen

1. Flachlagerung auf harter Unterlage

2. sofort Hilfe anfordern: Notarzt, Reanimationsteam, Anästhesieabteilung

3. sofortiger Beginn kardiopulmonaler Wiederbelebung: ABC-Regel

• A – Atemwege freimachen • B – Beatmung: Mund-zu-Nase, Ambu-Beutel, Sauerstoffmaske,

Intubation • C – Circulation: Herzdruckmassage

4. bei Kammerflimmern/Kammerflattern Defibrillation mit 200 J, bei Wiederholung erneut 200 J, danach 360 J

5. intensivmedizinische Weiterbehandlung und Überwachung

Empfehlungen für therapeutische Maßnahmenbei akuten Kontrastmittelreaktionen

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Kapitel 9

Nachsorge Grundsätzlich sollte man jeden Patienten nach Anwendung von Kontrastmitteln mindestens 30 Minuten beaufsichtigen, da etwa 90 % aller Reaktionen innerhalb dieses Zeitraums auftreten. Risikopatienten hingegen sollten über einen längeren Zeitraum überwacht werden. In seltenen Fällen können auch allergoide Spätreaktionen auftreten.

Empfehlungen für therapeutische Maßnahmenbei akuten Kontrastmittelreaktionen

HerstellerverzeichnisBerotec® – Boehringer IngelheimEuphylong® – Altana Pharma DeutschlandFenistil® – Novartis Consumer HealthHAES-steril® – Fresenius KabiLasix® – Aventis PharmaNitrolingual® – Pohl-BoskampPrednisolut® – JenapharmRivotril® – Roche

Salbulair®N Autohaler® – 3M MedicaSolu-Decortin® – MerckSuprarenin® – Aventis PharmaTagamet® – GlaxoSmithKlineValium® – RocheVergentan® – Sanofi-SynthelaboZofran® – GlaxoSmithKline

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ESUR-Richtlinien und Empfehlungen zur Kontrastmittelanwendung

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ESUR-Richtlinien zu Spätreaktionen nach Gabe iodhaltiger Kontrastmittel

Spätreaktionen sind Reaktionen, die 1 Stunde bis 1 Woche nach KM-Gabe auftreten können

Unterschiedliche Symptomatik wie Übelkeit, Erbrechen, :

Kopfschmerz, Muskelschmerz, Fieber etc.

Hautreaktionen, die auch bei anderen Medikamenten auftreten :

können, Verlauf meist mild bis moderat

frühere KM-Reaktionen :

Interleukin-2 Behandlung, z. B. Proleukin® :

Symptomatisch :

keine generelle Empfehlung :

Kortikosteroide p.o. bei Patienten mit schweren Spätreaktionen :

in der Anamnese (siehe Kapitel 8: Richtlinien zur Vermeidung von KM-Reaktionen)

Patienten mit schweren Spätreaktionen in der Anamnese :

oder unter Interleukin-2 Therapie sollten informiert werden, dass Spätreaktionen an der Haut möglich sind. Die Patien ten sollten in diesem Fall ihren Arzt aufsuchen.

Klinik

Definition

Risikofaktoren für Hautreaktionen

Therapie

Prophylaxe

Empfehlung

Quelle: JAW Webb, F Stacul, HS Thomsen, SK Morcos, and members of the Contrast Media Safety Committee of the European Society of Urogenital Radiology (ESUR). Late adverse reactions to intravascular iodinated contrast media. Eur Radiol 2003; 13: 181–184.

Persönliche Notizen

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Stand: Dezember 2007