Ethische Fragen GESCHÄFTSPLANPRÄSENTATION Modul 4.

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Ethische Fragen GESCHÄFTSPLANPRÄSENTATION Modul 4

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Ethische Fragen

GESCHÄFTSPLANPRÄSENTATION

Modul 4

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Themen

• Grundsätzliche, offene Fragestellungen• Medizinethik nach Childress und

Beauchamp• Mögliche Zielperspektiven einer

Suchtbehandlung

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Eine Übung zum Einstieg:

Gute Gründe nicht einzugreifen:

Nennen Sie bitte gute Gründe bei einer Alkohol- oder Medikamentenauffälligkeit einer betreuten Person nicht einzugreifen:

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Lohnt sich der Einsatz bei Suchtstörungen für die ältere

Menschen?Wer beurteilt das? (Kostenträger, Arzt, Angehörige, Pfleger, der Mensch selbst)

Was heißt „lohnen“? (Spaß, Gesundheit, Lebensqualität)

Wie ist das Krankheits-/Gesundheitsverständnis? Was ist der Unterschied zwischen einem Beinbruch, einer Suchterkrankung und einer Krebserkrankungen bezogen auf die Lebensqualität?

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Kann man die Alten nicht so lassen?

Wie sind sie denn?

Glücklich?

Mürrisch?

Einsam?

Verbittert?

Lebensfroh?

Wie wären sie ohne übermäßigen Alkohol- oder Medikamenten- konsum?

Bildquelle: PT-DLR / BMBF

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Medizinethik nach Childress und Beauchamp

Beauchamp und Childress beschrieben vier ethisch-moralische Prinzipien, welche im Bereich des heilberuflichen Handelns ethische Orientierung bieten und inzwischen als klassische Prinzipien der Medizinethik gelten.

Diese Prinzipien stehen zunächst gleichberechtigt nebeneinander, d.h. im Einzelfall müssen die Prinzipien jeweils konkretisiert und gegeneinander abgewogen werden.

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Die vier Prinzipien

1. Autonomie 2. Schadensvermeidung3. Fürsorge4. Gerechtigkeit

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Respekt vor der Autonomie der Patientin / des Patienten (respect

for autonomy)

Das Autonomieprinzip gesteht jeder Person Entscheidungsfreiheit und das Recht auf Förderung der Entscheidungsfähigkeit zu. Es beinhaltet die Forderung des informierten Einverständnisses vor jeder diagnostischen und therapeutischen Maßnahme und die Berücksichtigung der Wünsche, Ziele und Wertvorstellungen des Patienten.

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Nicht-Schaden (nonmaleficence)- Schadensvermeidung

Das Prinzip der Schadensvermeidung fordert, schädliche Eingriffe zu unterlassen. Dies scheint zunächst selbstverständlich, kommt aber bei eingreifenden Therapien (z.B. Chemotherapie) häufig in Konflikt mit dem Prinzip der Fürsorge.

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Fürsorge, Hilfeleistung (beneficence)

Das Prinzip der Fürsorge verpflichtet den Behandler zu aktivem Handeln, das das Wohl des Patienten fördert und ihm nützt. Das Fürsorgeprinzip steht häufig im Konflikt mit dem Prinzip der Schadensvermeidung (s.o.). Hier sollte eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Schaden einer Maßnahme unter Einbeziehung der Wünsche, Ziele und Wertvorstellungen des Patienten vorgenommen werden.

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Gleichheit und Gerechtigkeit (justice)

Das Prinzip der Gerechtigkeit fordert eine faire Verteilung von Gesundheitsleistungen. Gleiche Fälle sollten gleich behandelt werden, bei Ungleichbehandlung sollten moralisch relevante Kriterien konkretisiert werden.

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Mögliche Ergebnisse• Das Prinzip der Autonomie benennt den

Bewohner/die Bewohnerin als mündig und damit als fähig allein zu entscheiden. Das Prinzip der Autonomie kann auch auf die Pflegekräfte hin betrachtet werden.

• Das Prinzip der Schadensvermeidung steht für die Abwägungen, die Pflegende täglich in ihrer Betreuungsarbeit leisten müssen.

• Das Prinzip der Fürsorge steht in der Pflege oben. Fehlende Fürsorge wäre ein Kunstfehler.

• Das Prinzip der Gerechtigkeit ist durch rechtliche Bestimmungen geregelt. Inwiefern diese gerecht sind, zeigt sich in der Praxis.

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Ethisches Handeln und Ziele der Suchtbehandlung

Um zu ethisch vertretbaren Ansätzen bei alten Menschen und Abhängigkeitserkrankungen zu kommen, sollten die Ziele der Suchtbehandlung möglichst konkret überprüft und vereinbart werden.

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Ziele der Suchthilfe überprüfen

• Geht es um (dauerhafte) Abstinenz?• Ist „Kontrollierter Konsum“ möglich?• Wie kann Schaden begrenzt werden?

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Abschließend: Was ist in der Altenhilfe –

Einrichtung aus ethischer Sicht - auf Suchtprobleme bezogen -

wünschenswert? • Das Erkennen von Problemen• Besprechungen im Team• Klare Dokumentationen• Das Gespräch mit den zu

Pflegenden• Gemeinsame Lösungen finden

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Es lohnt sich für die alten Menschen!

Bildquelle: PT-DLR / BMBF