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eTwinning im Unterricht Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009) DE

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DE

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Zentrale eTwinning Koordinierungsstelle (CSS)

www.etwinning.net

European Schoolnet (EUN Partnership AISBL)

Rue de Trèves 61 • 1040 Brüssel • Belgien

www.eun.org • [email protected]

Conor Galvin

Christina Crawley, Valentina Garoia, Anne Gilleran,

Patricia Wastiau

Christina Crawley, Nathalie Scheeck

Hofi Studio, Tschechische Republik

Gérard Launet, Laurence Mouton / PhotoAlto

Getty Images / Lifetime learning / Dreamstime

300

Veröffentlicht im Dezember 2009. DieAnsichten, die in dieser Publikationvertreten werden, sind jene derAutorInnen und repräsentieren nicht

notwendiger Weise die Meinung der Europäischen Kommission oder derzentralen eTwinning Koordinierungsstelle. Dieses Buch wird unter denBedingungen und Konditionen der Attribution 3.0 Unported Creative CommonsLizenz (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/) veröffentlicht. DiesePublikation wurde vom Programm für lebenslanges Lernen der EuropäischenUnion finanziert.

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Allgemeine Koordination und

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1Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Kapitel 1 eTwinning und Projektnotizanalyse . . . . . . . . . . . 5

Kapitel 2 eTwinning Aktivität in den Modellschulen . . . . . . . 9

Kapitel 3 Projektumsetzung und Projektauswirkungen . . . . 13

Kapitel 4 Unterstützende Aktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Kapitel 5 Aufschlussreiche Projektnotizen über eTwinning . . . 19

Kapitel 6 Zukünftige Entwicklungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Projektnotizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

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eTwinning im Unterricht

Es freut mich sehr, diesen eTwinning Berichtüber die Ergebnisse einer Reihe vonProjektstudien, die 2009 in eTwinningSchulen in Europa durchgeführt wurden, prä-sentieren zu dürfen. Diese Studien umfasseneTwinning Praxisbeispiele aus europäischenGrund-, Mittel- und Sekundarschulen. DerBericht dokumentiert erfolgreiche eTwinningTeilnahme anhand der umfangreichenAnalyse der Projektnotizen, aber er zeigtauch die Bedeutung von unterstützendenMaßnahmen und Aktivitäten der zentraleneTwinning Koordinierungsstelle (CSS), natio-naler Koordinierungsstellen (NSS) und ande-ren aus dem akademischen Umfeld auf.

Ende 2009 gab es bereits rund 4000 eTwinning Projekte, die von 78 000 registrierten Schulen in 32Ländern durchgeführt wurden. Dies zeigt deutlich, dass eTwinning zu einem Lebens- und Lernraumunter Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Europas Schulen geworden ist.Jeder Schulpartner in einem eTwinning Projekt hat eine einzigartige Geschichte zu erzählen: Deshalbkonzentriert sich der eTwinning Bericht in diesem Jahr auch auf einzelne Schulen, die aktiv aneTwinning Projekten mitgearbeitet haben. Das starke Augenmerk auf die Praktiken und Erfahrungender Schulen illustriert die Verbindung zwischen innovativen Technologieanwendungen, einerprogrammatischen Methode, professioneller Weiterbildung von Lehrkräften, permanenter Unterstützungder NSS und der Teams der CSS, sowie erfolgreichen Projektergebnissen. Der bisherige Erfolg dereTwinning Aktion hat die Erwartungshaltung der TeilnehmerInnen für die Zukunft weiter erhöht. Lautdieser Studie erwarten 26 der 31 untersuchten Schulen weitere eTwinning Partnerschaften, während22 Schulen an zwei oder drei Projekten gleichzeitig teilnahmen. Darüber hinaus gaben viele Schulen an,dass sie eTwinning zur Vorbereitung oder Weiterführung anderer Comenius Aktivitäten (z.B. ComeniusPartnerschaftsprojekte) nutzten.

Die EU-Aktion „eTwinning“gab den teilnehmenden Schulen die Freiheit, kreative, positiveBildungsprojekte mit bedeutender europäischer Dimension und effektivem IKT-Einsatz durchzuführen.

Vorwort

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Diese Studie wurde im Namen der Europäischen Kommission und der nationalen Koordinierungsstellenvon der zentralen Koordinierungsstelle (CSS) der eTwinning Aktion – vor allem ihres Monitoring-Teams- durchgeführt. Sie umfasst eine eTwinning Umfrage, die 20081 durchgeführt und präsentiert wurde,und die als Ergänzung zu dieser Studie angesehen werden kann. Eine Lenkungsgruppe,zusammengestellt aus der eTwinning Arbeitsgruppe 22, half bei der Entwicklung, der Tests und derDurchführung der Projektnotiz-Methode.

Ich möchte ganz offiziell meine Wertschätzung für die Unterstützungsarbeit, die die Mitglieder dieserGruppen und Dienste geleistet haben, ausdrücken. Die Offenheit der eTwinning Schulen, neueTechnologien einzusetzen und es NSS KollegInnen zu ermöglichen, ihre Projekte zu begutachten und zudokumentieren, hat zu diesem Bericht geführt, der wertvolle Einblicke und Erkenntnisse liefert.eTwinning bietet viele Möglichkeiten zu positiven Veränderungen und stellt jene Menschen in denMittelpunkt, die diese Art des Lernens erst möglich machen , und zeigt die Rollen verschiedener Akteurebei der Planung und Durchführung eines eTwinning Projekts deutlich auf.

Conor Galvin (PhD)UCD Dublin

Dezember 2009

1 Die Ergebnisse der Studie werden in Schulpartnerschaften in neuer Dimension: Ein Bericht über eTwinning 2009(http://www.etwinning.net/de/pub/news/news/beyond_school_projects.htm) näher beschrieben.

2 Bei eTwinning gibt es drei Arbeitsgruppen (WG), die aus Mitgliedern der NSS und der CSS bestehen. Sie behandeln technische(WG1), pädagogische (WG2) und Kommunikationsthemen (WG3).

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eTwinning im Unterricht

eTwinning (www.etwinning.net) ist eine dauerhafte, sich schnellentwickelnde Initiative, die Grund- und Sekundarschulen in Europa dieMöglichkeit bietet, im Rahmen unterschiedlicher Aktivitäten dieeuropäische Dimension in den Unterricht zu integrieren. eTwinningermöglicht konstruktive und kooperative Schulpartnerschaften, diedigitale Bildungsprojekte für jede Altersgruppe und jedes Unterrichtsfachin Schulen innerhalb und außerhalb der Europäischen Union fördern. DieInitiative wird von European Schoolnet im Namen der EuropäischenKommission koordiniert und im Rahmen des Comenius Programms3 (EU-Programm für Schulen) finanziert.

eTwinning umfasst einige unglaubliche Erfolgsgeschichten von aktiver Kreativität und Innovation. Die-ser Bericht demonstriert, dass die Aktion solide, pädagogisch wertvolle Praxis in Schulen umsetzen kann.Die Studien geben Hinweise darauf, wie die Modellschulen sich den Herausforderungen des 21. Jahrhun-derts stellen. Die Modellschulen zeigen, dass eTwinningpositive Ergebnisse für SchülerInnen, Lehrkräfte und diebreite Schulgemeinschaft erreichen kann. Alle Projektnoti-zen demonstrieren, dass eTwinning ohne Zweifel seineZiele erreicht und regelmäßig die Erfahrungen der Betei-ligten übertroffen hat. Es gibt viel über die zukünftige Ent-wicklung der Initiative zu sagen und viel über die breiteAnwendbarkeit in den zusammengefassten Projektnotizen,die Teil dieses Berichts sind, zu lernen.

Dies ist der Abschlussbericht einer eTwinning Projekt-notizanalyse. Es handelt sich dabei um eine 14monatige,detaillierte Studie, die sich mit den Hauptaktivitäten voneTwinning beschäftigt und in 31 repräsentativen Schulen4 und 11 teilnehmenden NSS Teams durch-geführt wurde. Die Abschnitte zwei und drei dieses Dokuments fassen die Natur der eTwinning Akti-vitäten in den Modellschulen zusammen. Darüber hinaus beschreiben sie, in welchem Maße dieseSchulen die Aktion als pädagogische Unterstützung empfanden. Abschnitt vier präsentiert Kommentare

3 Das Comenius Programm ist Teil des Programms für lebenslanges Lernen der Europäischen Union:http://ec.europa.eu/education/lifelong-learning-programme/doc84_de.htm

4 27 davon beantworteten alle Fragen des Fragebogens; weitere vier gaben nur teilweise, aber analysierbare Antworten.

eTwinning und ProjektnotizanalyseKapitel 1

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über die Unterstützung und Entwicklungsaktivitäten,die die CSS und die NSS eTwinning bieten. Abschnittfünf berichtet detailliert über die Ergebnisse der Pro-jektnotizstudie. Sie zeigt gewisse Spekulation betref-fend der pädagogischen Stärke des eTwinningModells sowie des Lernens, das in aktiveneTwinning Umfeldern stattfindet. Abschnitt sechsbeleuchtet eTwinning Bereiche, die in Zukunftweiterentwickelt werden sollten. In den verschiede-nen Anhängen finden Sie zusätzliche Informationenüber die Projektnotizen, die ebenfalls für zukünftigeForschungen interessant sind.

Projektnotiz-Methode

Der folgende Abschnitt erklärt die Projektnotiz-Meth-ode, die angewendet wurde, um Daten von Schulenzu gewinnen. Drei Punkte sind von grundsätzlicherBedeutung:

❯ Erstens: Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der individuellen Schule als aktiver Partner in einembreit angelegten Projekt. Der Schwerpunkt auf der Schule wurde jenem auf dem Projekt ausmehreren Gründen vorgezogen. Vor allem, weil dies bedeutet, dass das Ergebnis der Arbeitsofortige und direkte Anwendung findet. Die Schulen konnten ihre Teilnahme als Mittel zurSelbstevaluierung nutzen, um zu sehen, was erfolgreich war, was noch überarbeitet werden mussund wie man die Erfahrungen des Projekts nutzen kann. Die NSS machten – wie gewünscht –Vorschläge, wie die Aktion bekannt gemacht werden kann. Darüber hinaus haben die NSSverschiedene Techniken der Projektnotiz-Analyse entwickelt, auf die bei formellen undsystematischen Evaluierungen zurückgegriffen werden kann.

❯ Zweitens: Die an der Studie teilnehmenden Schulen wurden von den NSS auf nationaler undregionaler Ebene ausgewählt und sind Modellschulen. Diese Schulen sind alle sehr erfolgreich beieTwinning – oft unter schwierigen Bedingungen – und sind deshalb nicht immer typisch für ihreRegion. Deshalb werden sie nicht nur als Beispiele idealer Praxis, sondern vielmehr als Beispielefür Schulen angeführt, die innovative und kreative Projekte als Hauptinhalt ihrer eTwinningBemühungen sehen.

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❯ Drittens: Der Ton und Charakter der Projektnotizen ist beschreibend und untersuchend und nichtbewertend. Die Ergebnisse der Studien sollen dabei helfen, verschiedene Hauptindikatoren fürdie Auswirkungen der Teilnahme an eTwinning Projekten für Schulen, Lehrkräfte undSchülerInnen zu erkennen und festzulegen. Diese Einblicke halfen der CSS und den NSS Teamsdabei, ein besseres Verständnis für die Erfolgsbedingungen der untersuchten Projekte zugewinnen. Deshalb waren die Rolle der NSS auf Schulebene und die zukünftige Beteiligung vonNSS/CSS bei der eTwinning Unterstützung wichtige Elemente.

Die Datenerhebung wurde in drei Schritten durchgeführt:

1. Jede NSS bestimmte zwischen drei und fünf Schulen. 2. Jede NSS erstellte anhand bestehender NSS Quellen und eines eTwinning

Projektnotiz-Fragebogens ein Grundprofil jeder Schule. 3. Jede NSS erhob die Daten entweder durch einen Schulbesuch oder ein

Telefoninterview. Dafür wurden auch unterstützende Materialien – wie Fotos-eingeholt, um die Projektnotizen zu vervollständigen.

Die Auswahl der Projekte oblag ausschließlich den NSS. Die einzige Bedingung war, dass das Projektden Qualitätssiegel 5-Standard erfüllen musste (auch wenn das Projekt kein offizielles Qualitätssiegelverliehen bekam) und dass sich jede Projektnotiz auf eine Lehrkraft pro Schule beziehen musste.

Verfassen der Projektnotizen

Es gab keinen vorgeschriebenen oder “korrekten” Leitfaden bezüglich des Formats oder des Stils jederProjektnotiz. Als Diskussionsgrundlage wurde jedoch ein Muster bereitgestellt. Man einigte sichdarauf, dass die NSS dieses Muster als Vorlage in der Evaluierung verwenden sollten. DieProjektnotizen, die auf Englisch verfasst werden mussten, wurden durch eine Tabelle ergänzt, die allegesammelten Daten jeder Modellschule enthielt.

Ziel war es, auf CSS Ebene leicht vergleichbare Projektnotizen aus der gesamten EUzusammenzustellen, die die Gedanken und Erfahrungen jener Lehrpersonen repräsentierten, die beieTwinning Projekten involviert waren.

5 eTwinning Qualitätssiegel (http://www.etwinning.net/de/pub/awards/quality_labels.htm) werden an LehrerInnen verliehen,die herausragende eTwinning Projekte durchgeführt haben. Sie bestätigen, dass das Projekt einen bestimmten nationalenund europäischen Standard erreicht hat

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Titel der ProjektnotizenDie Titel der eTwinning Projektnotizen entsprechen jenen des Projektnotiz- Fragebogens. Diese sind:

1. Hintergrund und Kontext2. Projektumsetzung 3. Auswirkung des Projekts auf:

a) Schulenb) Lehrkräftec) SchülerInnen

4. Projektunterstützung5. Gedanken über die zukünftige Richtung von eTwinning

Die NSS wurden ersucht, verschiedene Projekttypen und Altersgruppen auszuwählen, die die unter-schiedlichen Projektnotizen illustrierten. Im Anhang dieses Berichts finden Sie eine Liste der an derStudie beteiligten Modellschulen.

Forscher / eTwinning Bezug

Dieser Bericht trägt konstruktiv zum systematischen Kontrollprozess gelernter Erfahrungen undpositiver Auswirkungen auf teilnehmende Schulen bei. Die Forschungsperson verfügt über einenakademischen Hintergrund und unterstützt seit den Anfängen die eTwinning Initiative. Dieser Bezugzu eTwinning wird erwähnt, um Missverständnissen über die Absichten des Autorsentgegenzuwirken.

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eTwinning im Unterricht

Unter den verschiedenen Aspekten, die im Bericht untersucht wurden, gehtklar hervor, dass die eTwinning Erfahrungen der Modellschulen deshalb alserfolgreich angesehen werden können, weil die meisten Ziele erreicht wurden.Die breite Mischung der untersuchten Schulen, die Profile der Lehrpersonenund SchülerInnen sowie die breit gefächerten Projekte bestätigen dasPotential von eTwinning.

In der Studie sind alle Niveaus und Schulstufen desPflichtschulwesens in Europa vertreten. Obwohl dieGrundschulen leicht überwiegen, umfassen die Pro-jektnotizen auch Sekundarschulen, Gymnasien, Be-rufsschulen, Kindergarten/Vorschulen undverschiedene Schwerpunktschulen (zwei Sonder-pädagogikschulen und eine Musikschule). 27 Schu-len aus 11 NSS Bereichen wurden zur Gänze ineiner Projektnotiz behandelt. Die Projekte umfassten106 Lehrkräfte und 1439 SchülerInnen. Die Lehr-kräfte hatten zwischen 5 und 40 Jahren Berufser-fahrung und waren zum überwiegenden Teil Frauen(84%).

Projektgruppen bestanden zwischen acht - und beizwei Projekten - aus etwas mehr als 200 Personen.An den meisten waren rund 20 SchülerInnen miteinem Durchschnittsalter von 12 Jahren beteiligt.Außer bei den Grundschulen waren meist zusätzlich zur Lehrkraft BibliothekarInnen oder andere Leh-rerkollegInnen direkt am Projekt beteiligt. Die meisten Schulen – mit nur sehr wenigen Ausnahmen –sahen Grundschuleprojekte als Projekte für eine Lehrperson an. Beide sonderpädagogischen Schulengaben an, dass viele AssistenzlehrerInnen an der Projektarbeit beteiligt waren.

Bis auf eine Schule erhielten alle viel Unterstützung von der Schulleitung. Die Ausnahme war eine Se-kundarschule, bei deren Projekt bis zu fünf Lehrkräfte teilnahmen. Interessanterweise hatte die Schulebereits ein früheres eTwinning Projekt erfolgreich durchgeführt. Abgesehen davon hatte sie jedochkeine Erfahrung mit anderen EU-Projekten oder mit Kooperationen mit anderen Schulen. Der Projekt-koordinator ist Leiter der Fremdsprachenabteilung. Dieser Aspekt ist erwähnenswert im Lichte der ge-

eTwinning Aktivität in den ModellschulenKapitel 2

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ringen Unterstützung der Schulleitung. Dies wareines der Ergebnisse des Fragebogens. Im Gegen-satz dazu wurden typische eTwinning Projektevon der Schule und der Schulleitung immer unter-stützt. Dieser Aspekt wird in Abbildung 2 nochmalsaufgegriffen, in der 90 von 106 Lehrpersonen dieUnterstützung der Schulleitung als sehr wichtigempfinden.

Mehr als ein Drittel der Schulen nahm zum erstenMal an eTwinning teil. Ohne Ausnahme wolltenalle nach Beendigung des aktuellen Projektes beieTwinning weitermachen. Auch die etablierteneTwinning Schulen beabsichtigen, sich weiterhinaktiv an der Aktion zu beteiligen.

Das Bild, das sich bezüglich Beteiligung anderer europäischer Projekte und/oder lokaler oder regiona-ler Lehrplaninitiativen ergibt, ist komplex und sehr interessant. Die etablierten eTwinning Schulenzeigten vermehrte Teilnahme an dieser Art von Aktivität. Projekte im Rahmen einer Comenius-Partner-schaft profitieren dabei von einer erfolgreichen Teilnahme. Einige Modellschulen nahmen auch anzwischenstaatlichen Schüleraustauschprogrammen teil, die in manchen Fällen auch durch Schüler-kontakte zustande kamen. Interessanterweise gaben neun der Modellschulen, die vorher an keinen eu-ropäischen Projekten teilgenommen hatten an, bei ähnlichen Projekten mitmachen zu wollen.

Das Grundprinzip der verschiedenen Projekte war schwierig zu kategorisieren, wenn man den Detailsund der Lebendigkeit der Projekte gerecht werden möchte. Deshalb werden die Themen auch nur ober-flächlich beleuchtet. Es ist trotzdem wichtig, das Augenmerk auf die dominanten Motive der Projekte unddie vielen Unterschiede zueinander zu legen.

Die Mehrheit der Schulen führte Projekte durch, bei denen der zentrale Aspekt kulturelles Verständnisund länderübergreifende Vergleichen waren: z.B. Projekte über spezielle Dimension der Kultur, wie Musikoder Kunst. Vier der Projekte beschäftigten sich mit Musik und tauschten Kompositionen aus. Andere be-handelten Traditionen, Kulturerbe, Speisen, Lebensentscheidungen in unterschiedlichen EU-Ländern,Design und die Umwelt. Interessanterweise waren diese “interkulturellen” Projekte nicht so übermäßigvertreten wie das der Beobachtungsfragebogen vermuten ließ. Die Bedeutung dieser von den NSS als“symbolisch/inspirierend” bezeichneten Schulen bedarf einiger Reflexion: Ist eTwinning so ausge-legt, dass es diese Art der Themen unterstützt? Oder definieren eher die NSS die Kriterien eines „guten“eTwinning Projekts? Obwohl es darauf keine unmittelbare Antwort gibt, lohnen sich doch weitereNachforschungen.

Eine kleine Anzahl an Projekten beschäftigte sich mit Themen, die man als “freie Künste” bezeichnenkönnte. Sie behandelten Geographie und Geschichte als Teile akademischer Studien, sowie kulturelle

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Auswirkungen von Naturwissenschaften und Technologie. Ein Projekt wählte als zentrales Thema “Astro-nomie” und untersuchte das Vorkommen und die Repräsentation von Sternen und Himmelskörpern inder Literatur, in Mythen und lokalen Traditionen. Nur zwei Projekte beschäftigen sich vordergründig mitSprachen - eines mit Minderheitssprachen in der Europäischen Union und das andere mit dem Stel-lenwert von Sprachen im heutigen Europa. Ein Projekt thematisierte Lebensstile und Berufswahl, ein wei-teres entwickelte kaufmännische Fertigkeiten und Geschäftssinn. Drei Grundschulprojekte beschäftigtensich speziell mit mathematischen Fertigkeiten.

Wichtig für den Erfolg des Projekts

Abbildung 2: Faktoren, die für den Erfolg eines eTwinning Projekts als wichtig angesehenwerden (die Maßeinheit für die horizontale Achse bezieht sich auf die Anzahl der Antworten)

Die technischen Aspekte des Projekts waren sehr unterschiedlich. Einige nutzten lediglich einfacheWerkzeuge von Drittanbietern, wie E-Mail und Post. Viele setzten einige Elemente der CSS ein, wie denTwinSpace und/oder NSS Websites. Generell kann man sagen, dass die meisten Projekte IKT (digitaleVideos, CD und DVD Produktion, Einsatz und Erstellung von Websites und Blogs) ohne Problemeverwendet haben. Viele davon waren sehr professionell und eigneten sich hervorragend für dieProjekte.

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Persönliches Engagement im Projekt

Der direkte Kontakt zwischen den Lehrkräften

Möglichkeit der Integration der Aktivitäten in den Lehrplan

Bestehende „IT-Kultur“ in der Schule

Nutzung der Tools auf www.etwinning.net

NSS Information und Unterstützung

Erfahrung in anderen europäischen Projekten

Teilnahme an europäischen eTwinning Workshops (PDWs)

Unterstützung der Schulleitung

Teilnahme an regionalen oder nationalen eTwinning Workshops

Reduzierung der Unterrichtsstunden

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Es gab keine Fragen, die speziell auf den Einsatz von eTwinning Projektkits für die Projektarbeiteingegangen sind. Vor allem eTwinning Neulinge nutzten sie aber als Inspirationsquelle, auch wenn sieetwas von den Originalmaterialien und den ursprünglichen Einsatzmöglichkeiten abwichen.

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Die Projektnotizen lassen Details über die Umsetzungsphase voneTwinning Projekten in Schulen erkennen. Diese umfassen die Art derPartnersuche, die Bedingungen und Voraussetzungen zur Umsetzung desProjekts, sowie die Bedeutung verschiedener Erfolgsfaktoren aus derPerspektive der Schulen.

Die Projektnotizen lassen Details über die Umsetzungsphase von eTwinning Projekten in Schulen er-kennen. Diese umfassen die Art der Partnersuche, die Bedingungen und Voraussetzungen zur Umset-zung des Projekts, sowie die Bedeutung verschiedener Erfolgsfaktoren aus der Perspektive der Schulen.

Die Partnersuche wurde vor allem im eTwinning Portal mit Hilfe des Tools zur Partnersuche oder – ineinem Fall – durch das Forum der eTwinning BotschafterInnen6 vorgenommen. Die ersten Kontaktewurden oft im Rahmen von Workshops zur beruflichen Fortbildung (Professional Development Works-hops (PDW)7 ) und/oder durch einen umfangreichen E-Mail-Austausch zwischen potentiellen Partner-schulen vorgenommen. Fast alle Schulen sahen diese erste Kontaktaufnahme als wichtigen Aspekt dergesamten Aktivität. Drei Schulen nutzten die eTwinning Plattform nicht, um einen Partner zu finden.Eine fand die Partnerschule zum Beispiel bei einem Comenius Kontaktseminar, eine andere bei einemzufälligen Besuch (während der Ferien), und die dritte wurde direkt von der Partnerschule kontaktiert.Diese direkten Kontakte fanden bei mehreren Schulen statt.

Die Mehrheit der Schulen berichtete, dass ihre Projekte exakt nach Plan abliefen; einige wichen nursehr gering von ihren ursprünglichen Plänen ab. Projekte, die signifikant von ihren Plänen abwichen,taten dies aus positiven Gründen: Es ergaben sich unerwartete/ungeplante Möglichkeiten, unerwarteteFertigkeiten mit spezifischen Tools konnten bei Workshops entwickelt werden (z.B. FlashMeeting für Vi-deokonferenzen) oder ein zusätzlicher Partner konnte das Spektrum des ursprünglichen Projekts er-weitern. Nur in wenigen Fällen waren die Gründe weniger positiv: Ein Partner schied aus derProjektgruppe aus und Ersatz musste gefunden werden, ein neuer Koordinator (bevor das Projekt be-gann) verfügte über neue Fertigkeiten und Interessen, etc. Ein Projekt musste den Zeitplan ändern, ummehr Zeit für die Entwicklung von eTwinning Tools zur Verfügung zu haben. Die größten Herausforderungen der Schulen betrafen alle Aspekte, die man von einem Lehr- und Lern-

Projektumsetzung und ProjektauswirkungenKapitel 3

6 Das Forum der BotschafterInnen ist Teil eines Pilotprojektes für eTwinning Gruppen, das außerhalb des eTwinning Portalsdurchgeführt wird.

7 Es gibt pro Jahr ca. 7-10 PDWs in Europa, sowie viele regionale Workshops, bei denen LehrerInnen ihre KollegInnen ausanderen Ländern treffen können.

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projekt mit zusätzlichen technischen Elementen erwarten kann. Es gab einige Unterschiede zwischenden Schultypen, die jedoch nicht wesentlich waren. Die meisten Probleme bestanden darin, die Akti-vitäten in vernünftigen asymmetrischen Arbeitsschritten ablaufen zu lassen. In den meisten Fällen be-stand die Projektinteraktion nicht im synchronen Austausch. Dahinter standen verschiedene technischeund lehrplantechnische Gründe. Einige Grundschulen hatten etwas mehr technische Probleme als an-dere Teilnehmer. Einige eTwinning Neulinge berichteten, dass sie die Vorbereitungsarbeit und die Ar-beitslast in Bezug auf den Umgang mit dem eTwinning Portal und verschiedener IKT-Tools für dasProjekt unterschätzten. Interessanterweise fanden es einige Projekte zu Beginn schwierig, das Interesseund die Aufmerksamkeit der SchülerInnen zu gewinnen und die Aktivitäten an die verschiedenen Be-dürfnisse und Fähigkeiten innerhalb des Projekts anzupassen. Am schwierigsten ist es wahrscheinlich,erfolgreiche und bedeutende Projekte zu gestalten, die den individuellen Bedürfnissen von SchülerIn-nen mit sonderpädagogischem Förderbedarf entsprechen. Viele Schulen (40%) empfanden es alsschwierig, ausreichend Zugang zu Technologie zu erhalten, der für die Durchführung des Projekts nötigwar. Diese Zahl betrifft mehr als nur eine Seite des Projekts (nicht nur die schulische Seite) und war beiGrundschulen auch wieder etwas höher als bei anderen Teilnehmern.

Die Literatur über Innovation in Bildungs-umgebungen lässt erkennen, dass ver-schiedene wichtige Faktorenzusammenspielen, wenn Projekte oderinnovative Lehr- und Lernmethoden inSchulen eingesetzt werden, die sich vonbestehenden Praktiken unterscheiden.Diese betreffen vor allem die Auswirkun-gen neuartiger Entwicklungen.

Die Projektnotizstudie untersuchte einigeder wichtigsten dieser wichtigen Fak-toren. Diese umfassen:

❯ persönliches/professionelles Engagement im Projekt;❯ Schulkultur;❯ frühere Projekterfahrung;❯ Fortbildung und Unterstützung;❯ Unterrichtsfreistellung/Planungszeit und die Natur von eTwinning Aktivitäten.

Die Befragten waren sich darin einig, dass der persönliche Einsatz einer Lehrkraft während desgesamten Projekts für einen erfolgreichen Projektabschluss von größter Bedeutung ist (alle Befragtenfanden es “wichtig” oder “sehr wichtig”). Das zweitwichtigste eTwinning Element war die guteBeziehung der Lehrkräfte untereinander, die bei eTwinning Projekten nötig ist. Ein weiterer wichtigerPunkt für die Schulen war die Möglichkeit, eTwinning in den Lehrplan der Schule zu integrieren –selbst wenn dies nicht an jedem Schultag möglich ist. Eine bestehende IKT-Kultur in der Schule wurde

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als wichtiger Erfolgsfaktor (nicht so sehr in Grundschulen) angesehen. An nächster Stelle rangierte dieMöglichkeit, die Tools im eTwinning Portal zu nutzen und die Qualität und die Art derUnterstützung/Information der NSS. Darauf folgte die Erfahrung in anderen europäischen Projekten.Der nächste wichtige Erfolgsfaktor war die Teilnahme an europaweiten eTwinning Workshops (z.B.PDS) und Konferenzen – dieser Punkt wird in den Kommentaren über die Netzwerkmöglichkeiten unddie Möglichkeiten der realistischen Trainingsmöglichkeiten neuerlich aufgegriffen. In der Ranglistefolgt als weiterer Punkt die Unterstützung der Schulleitung. Auch hier waren sich die Befragten einig,dass die Unterstützung ein wichtiger Faktor bei der erfolgreichen und problemlosen Durchführungeines Projekts ist. Als letzten Punkt in Bezug auf die Erfolgsfaktoren eines Projekts wurde dieMöglichkeit angeführt, an regionalen/nationalen Workshops teilzunehmen.

Es gab große Einigkeit und Korrelation unter den Schulen darüber, dass eTwinning positiveAuswirkungen auf die Erfahrung der SchülerInnen hatte. Im Rahmen der Projekte konnten dieJugendlichen IKT-Fertigkeiten entwickeln, ein besseres Verständnis von Europa und seineEinwohnerInnen gewinnen und Kooperations- und Teamworkfertigkeiten erlernen. Darüber hinauswaren die Projekte motivierend und trugen zur Entwicklung von Fremdsprachenfertigkeiten und zueinem besseren Verständnis von aktuellen Lehrplanthemen bei.

Aus der Studie ging klar hervor, dass die Lehrkräfte der Ansicht sind, dass 3 für sie sowohl persönlichals auch professionell positiv war. eTwinning wird als natürliche und sinnvolle Möglichkeitangesehen, Technologie in die Lehr- und Lernumgebung zu integrieren. Die Lehrkräfte waren derMeinung, dass die Teilnahme an eTwinning ihnen nicht nur dabei half mehr Technologie im Unterrichteinzusetzen, sondern dass sie diese auch selbstsicherer nutzen und innovativere Methodenanwendeten. Es gibt starke Anzeichen dafür, dass dies zur Verbesserung der Bildungserfahrung derSchülerInnen beiträgt. Die meisten Lehrkräfte gaben zudem an, dass die Teilnahme an eTwinningihre Ansichten über europäische Projekte sowie ihre Lehrmethoden fundamental veränderte.

Angesichts dieser Ergebnisse muss man immer im Hinterkopf haben, dass diese Projekte ausgewähltwurden, weil sie erfolgreich waren. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Erfahrungen derLehrkräfte grundsätzlich positiv ausfallen. Erwähnenswert ist jedoch das Fehlen negativerKommentare in Bezug auf die eTwinning Erfahrung. Es kann angenommen werden, dass dieseerfolgreichen Erfahrungen teilweise auf das persönliche Engagement der LehrerInnen – wie inAbbildung 2 erwähnt – zurückzuführen sind.

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Auswirkungen des Projekts

Abbildung 3: eTwinning Projektauswirkungen in den Modellschulen (Die Maßeinheit fürdie horizontale Achse bezieht sich auf die Anzahl der Antworten)

Bezüglich eTwinning Erfahrungen waren die Lehrkräfte sehr positiv eingestellt – unabhängig vonSchultyp, vorhergehender Projekterfahrung, Dienstalter, etc. Für sie bedeutet das Engagement einewichtige Aufwertung ihrer Arbeit. Sie sahen die Teilnahme an eTwinning auch für ihre SchülerInnenund ihre Schule als bedeutend an.

Auch wenn man berücksichtigt, dass es sich um eine fallbasierte Studie mit lediglich 31 Schulenhandelt, die alle auf Grund ihres Erfolges ausgewählt wurden, sind die Übereinstimmungen unter denBefragten bemerkenswert. Obwohl PädagogInnen im Allgemeinen mit Kommentaren und Kritik sehrzurückhaltend sind, gibt es in dieser Studie keine Anzeichen für Zweideutigkeit. Man kann aus dieserFallstudie zwar keine allgemein gültigen Schlussfolgerungen ziehen, doch die Ergebnisse verdienenauf jeden Fall nähere Betrachtung in weiteren Studien.

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Das Projekt motivierte meine SchülerInnen

Das Projekt verbesserte das Verständnis der SchülerInnen für Europa und seine BürgerInnen

Das Projekt half mir dabei, mehr Technologie im Unterrichteinzusetzen

Durch das Projekt konnten meine SchülerInnen ihre IKT-Fertigkeiten verbessern

Die SchülerInnen entwickelten durch das Projekt Kooperations- und Teamworkfähigkeiten

Durch das Projekt konnte ich IKT selbstsicher einsetzen

Das Projekt half mir, innovative Unterrichtsmethoden zu entwickeln

Durch das Projekt konnte die Bildungserfahrung derSchülerInnen verbessert werden

eTwinning hat meine Ansichten über den Nutzen europäischer Projekte verändert

Das Projekt half meinen SchülerInnen, ihreFremdsprachenfertigkeiten zu verbessern

eTwinning hat mein Unterrichten verändert

Durch das Projekt entwickelten die SchülerInnen ein besseresVerständnis für Lehrplaninhalte

Das Projekt verbesserte die Muttersprache der SchülerInnen

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eTwinning im Unterricht

Nationale und europäische Strukturen und Einrichtungen, die zurUnterstützung von eTwinning aufgebaut wurden, werden als sehr wichtigerTeil der eTwinning Aktion angesehen. Dieser Abschnitt des Berichtsbeschäftigt sich mit den Erfahrungen der Schulen in Bezug auf dieseStrukturen und Einrichtungen. Er beleuchtet sowohl das Ausmaß dieserUnterstützung und Fortbildungsveranstaltungen der NSS und CSS, als auchderen empfundene Effektivität. Darüber hinaus wird analysiert, ob es Lückenbei diesen Unterstützungsmaßnahmen und Fortbildungen gibt und welcheVorschläge Schulen haben, diese zu schließen.

Wie bereits erwähnt, genießt das eTwinning Portal (www.etwinning.net) bei den Lehrpersonengroße Beliebtheit. Die Tools, die auf der Website angeboten werden, wurden von allen – bis auf eineSchule, die sie noch nicht eingesetzt hat – von “angemessen” bis “sehr gut” bewertet. Mehrere Kom-mentare lassen darauf schließen, dass die Tools vor allem in einer frühen Projektphase für Aktualisie-rungen und für eTwinning Neulinge gut geeignet sind. Das aktualisierte Portal (gestartet im Oktober2008) wurde von drei Schulen besonders positiv bewertet. Zwei Schulen hatten Probleme, neue Beiträgezu markieren und eine Schule war vom Blog und vom Forum nicht sonderlich begeistert, doch generellwurden die Tools positiv bewertet.

Bis auf eine Schule waren alle sehr zufrieden mit der Unterstützung und den Ratschlägen der NSS.Auch hier waren die offenen Fragen besonders aufschlussreich. Die Qualität dieses Dienstes wurde alshöchst effektiv, schnell, freundlich, positiv und hilfreich beschrieben. Die eine unzufriedene Schulemachte keine genauen Angaben warum sie mit den Diensten nicht zufrieden war. Sie gab lediglich an,während des gesamten Projekts keine Hilfe von NSS oder CSS angefragt zu haben. Drei Schulen emp-fanden die NSS Website als besonders hilfreich. Vier weitere sahen die problemlose Kontaktaufnahmeper Telefon, E-Mail oder persönlichem Besuch als sehr nützlich an. Für einige Schulen war die NSSwichtig, um das Gefühl der Isolation zu vermindern, das Lehrpersonen in derart innovativen Projektenempfinden. Bis auf die oben erwähnte Ausnahme, waren alle Schulen der Meinung, dass die NSS aus-reichend und zeitgerechte Unterstützung für die eTwinning Projekte angeboten hat. Verbessert wer-den könnte dieser Dienst nach Angabe der Schulen durch die Möglichkeit, sich öfter mit den NSS undanderen eTwinning Lehrkräften zu treffen, sowie andere eTwinning Schulen zu besuchen.

Befragt über den nützlichsten Support für ihre Projekte, gaben die Schulen verschiedene Vorschlägeund Antworten. Es gab fast so viele Antworten wie Schulen. Bei näherer Betrachtung ergeben sich abereinige Gemeinsamkeiten: die Bereitstellung von rechtzeitigen Informationen für das Projekt sowie die

Zukünftige Entwicklungen Kapitel 4

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Bedeutung von Workshops und Qualitätssiegeln. Einige Schulen erwähnten auch, dass es für Projekt-mitarbeiterInnen wichtig ist, an Workshops teilzunehmen. Rund ein Viertel der Schulen sah die Unter-stützung über das Projekttagebuch, E-Mail und/oder Telefon als sehr wichtig an. Der Kontakt zueTwinning BotschafterInnen und anderen eTwinnern wurde ebenfalls mehrfach erwähnt. Promotionund öffentliche Unterstützung für das Projekt wurde von Schulen als sehr wichtig aber oftmals unmög-lich angesehen. Zumindest eine Schule erwähnte Newsletters, Zugang zum TwinSpace, Zugang zu einereTwinning Pilotgruppe und das Qualitätssiegel als motivierend und lohnend. In einem Fall war diebeste Art der Unterstützung ein auf die Schule zugeschnittener Workshop am Beginn des Projekts. Ineinem anderen wurde die gute Unterstützung der Gemeinde – inklusive des Bürgermeisters – als diegrößte Hilfe für das Projekt angesehen.

Es war beeindruckend zu sehen, wie viele MitarbeiterInnen von Modellschulen an PDWs und Konfe-renzen teilgenommen hatten. Nur drei der Befragten hatten an keiner Fortbildungsveranstaltung derNSS oder CSS teilgenommen. Bei zwei dieser Schulen handelte es sich um neue Modellschulen. Be-züglich der Teilnahme an Veranstaltungen gab es keine nennenswerten Unterschiede zwischen denSchultypen. Lediglich Lehrkräfte, die bestimmte Positionen in einer Schule einnahmen (z.B. Schulleiter,IKT-Koordinator), nahmen an mehr PDWs teil als andere KollegInnen.

Die Qualität der NSS Workshops und Fortbildungen wurde von den TeilnehmerInnen als sehr positiv be-wertet [N=18]. Die TeilnehmerInnen an nationalen/regionalen Fortbildungen beschrieben diese ein-stimmig als gut an die Fortbildungsbedürfnisse angepasst. Ähnliche Antworten treffen auch auf PDWszu, die von der CSS organisiert wurden [N=22]. Diese wurde ähnlich einstimmig als gut an die Fortbil-dungsbedürfnisse angepasst bewertet.

Die Fragen bezüglich des Nutzens der Fortbildung im Rahmen von eTwinning Workshops fielen ähn-lich positiv aus. Die Mehrheit war der Meinung, dass die Workshops eine gute Mischung aus technischenund pädagogischen Inhalten vermittelten. Eine Schule empfand den Workshop als zu techniklastig undzwei weitere sahen ihn als zu lehr- und lernzentriert. Befragt über den Nutzen in Bezug auf Pädagogikund neue Lehr- und Lernideen, gaben die TeilnehmerInnen an, dass sie einen Nutzen sahen [N=17]. VieleModellschulen [N=18] waren der Ansicht, dass die eTwinning Workshops ihre IKT-Fertigkeiten für denUnterricht verbesserten.

Bei diesen Ergebnissen handelt es sich um wichtige Beobachtungen, die in zukünftige eTwinningFortbildungsaktionen einfließen müssen. Nach Meinung der Modellschulen sind sowohl die NSS alsauch die CSS in der Lage, in Zukunft nützliche und motivierende Arbeit in diesen Bereichen zu leisten.Nur so kann die eTwinning Aktion auch weiterhin die digitalen Fertigkeiten des Bildungssystems, dieintegraler Bestandteil der Aktion sind, weiter verbessern.

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19Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit drei eTwinning Aspekten derErgebnisse der Projektnotiz-Studie:

❯ Innovation, Kreativität und kooperatives Lernen ❯ Möglichkeiten und Herausforderungen für Lehrkräfte ❯ eTwinning mit einer ganzheitlichen SchulvisionIt

Allgemeine Trends und Entwicklungen der Projektnotizen, die fürzukünftige eTwinning Aktionen interessant sind, werden herausgegriffenund im letzten Abschnitt dieses Berichts näher diskutiert.

eTwinning als Innovation, Kreativität undkooperatives Lernen Zweifellos ändern sich die Lernkontexte in den Schulen. Technologie spielt in den neuen Lehr- und Lern-methoden eine wichtige Rolle. Die Literatur in diesem Bereich zeigt uns aber, dass Lehrkräfte IKT nichteffektiv im Unterricht einsetzten (z.B. OECD 2004). Es fehlt jedoch noch qualitative hochwertige For-schung in den Bereichen IKT-Einsatz und deren innovative und kreative Lernmöglichkeiten, um ein ge-naues Bild zeichnen zu können.

Die eTwinning Projektnotizen versuchen einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zu einem besserenVerständnis dieses Bereiches zu leisten.

Eine Behauptung, die oft aufgestellt wird, lautet, dass Technologie zwar in Klassen existiert, das Lernenaber oft “unstrukturiert” abläuft (Stephen and Plowman, 2003: 226). eTwinning bietet den Rahmen unddie Struktur für innovatives und kreatives Lernen. Schoolovision 2009 (UK) und Creation of a Music Li-brary (GR) zum Beispiel demonstrierten “neue Wege, Computer als Tools für das Lehren und Lernen zusehen” (Stephen and Plowman, 2003: 226). Beide Projekte boten auf unterschiedliche Weise jungenMenschen sehr kreative und angenehme Lernerfahrungen. Bei beiden Projekten stand eine tolle Ideeund der pädagogische Nutzen im Vordergrund – die Technologie war zweitrangig.

Aufschlussreiche Projektnotizenüber eTwinning

Kapitel 5

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Die Bedeutung eines Lernkontexts und einer guten Struktur sieht man auch bei den Projekten Make aFilm and Share IT (IE) und Anne Frank continue de vivre en nous (FR). Obwohl die Aufgaben des Projektsschwierig waren, waren Lehrkräfte und SchülerInnen fasziniert von den Möglichkeiten, Technologie zurVerbesserung des Lernerfolgs einzusetzen. Dies wiederum motivierte die Jugendlichen, sich eingehendmit den Themen zu beschäftigen und ihre Ansichten mit ihren europäischen Partnern auszutauschen.

Ähnliche Möglichkeiten und kreative Chancen boten auchandere Projektnotizen: Travelling with our e-Story (GR), 1,2, Buckle my Shoe (IS) und eTwins Magic Mission (IE) sindbeeindruckende Beispiele von Lehr- und Lernerfahrungenin jungen Jahren durch kreativen Einsatz von IKT undeTwinning. Paint Inspirations (PL) und Learn Interactive(NL) demonstrierten ebenfalls sehr kreative Methoden derThemen- und Informationsvermittlung.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Projektnotizen war die Aneignung berufsrelevanter IKT-Fertigkeiten. Ausder Studie geht klar hervor, dass eTwinning – vor allem für ältere SchülerInnen – eine Möglichkeit bie-tet, digitale Fertigkeiten zu entwickeln. Besonders interessant war, dass die Aktion eine Plattform zumErlernen von berufsrelevanten Fertigkeiten bietet. Zwei besonders gute Beispiele dafür sind The PizzaBusiness (RO) und Unser Reisebüro / Notre agence de voyages (FR). Beide Projekte wurden erfolgreichin den Lehrplan der Schulen eingebunden. Zudem konnten sie die Möglichkeiten des traditionellenUnterrichts enorm erweitern und dadurch die Motivation und das Engagement der SchülerInnen stei-gern, Fremdsprachen zu lernen, kulturelles Verständnis zu entwickeln und sich IKT-Fertigkeiten anzu-eignen. Die Projektnotizen zeigen die Bedeutung von eTwinning für den Lernerfolg und verbessertenUnterricht durch die Kommunikation zwischen den eTwinning Partnern deutlich auf.

Auch Life Labyrinth (RO) und Stereotypical Italian / Swedish Design (SE) demonstrierten, dass die Schü-lerInnen – unabhängig von der Intervention der Lehrkräfte - motiviert waren, neue Fertigkeiten und Ein-sichten zu gewinnen und die Kommunikation mit ihren Partnerschulen suchten. Beide Projekte zeigten,dass die SchülerInnen durch den weltweiten Kontext motiviert waren, zusätzliche Arbeit und Engage-ment zu investieren, miteinander zu kommunizieren und ihre Ansichten auszutauschen.

Während das Erlernen und Anwenden von IKT-Fertigkeiten bei eTwinning immer wichtig ist, ist dieTechnik niemals das einzige oder das wichtigste Element eines Projekts. Alle Projektnotizen bieten vieleverschiedene Möglichkeiten für kooperative und konstruktive Interaktion im Rahmen des Lehr- undLernkontexts. Das effektive Arbeiten in Gruppen und der Einsatz gemeinschaftlicher Tools ist ein we-sentlicher Aspekt des Lernens und des Problemlösens im 21. Jahrhundert (ACOT2, 2008: 16). Die Pro-jekte zeigen, dass eTwinning bessere Möglichkeiten zum gemeinschaftlichen Arbeiten,Kommunizieren, Fragen, Diskutieren, Denken, Experimentieren und Problemlösen bietet, als individuel-les Lernen. Dies wird besonders in jenen Projekten deutlich, die sich mit sozialen und kulturellen The-men auseinandersetzen. Hopes and Fears of Young People in Europe (NL) beschäftigte sich sehr sensibel

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21Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

mit Gleichberechtigung und Toleranz. Culture in a Mirror (SE) erzielte ähnliche Erfolge mit den The-menbereichen „interkulturelles Verständnis“ und „Bewusstsein“. Getting Closer (UK/NL) beschäftigtesich auf beeindruckende Weise mit gegenseitigem Verständnis und Toleranz im europäischen Kontext.Diese Beispiele demonstrieren auch, wie lohnend es für eTwinning TeilnehmerInnen sein kann, kon-struktive Lernumgebungen zu teilen, in denen kein Druck von Lehrkräften oder Gleichaltrigen herrscht.Diese Projektnotizen zeigen eine motivierende Lernerfahrung, deren Erfolg in der einzigartigen Balancezwischen Kreativität, innovativen Lernumgebungen und gemeinschaftlichen Prozessen besteht, dieeTwinning ermöglicht und fördert.

eTwinning: Möglichkeiten und Herausforderungen fürLehrkräfteDie vorherrschende Meinung in Politikkreisen ist, dass die Antipathie der Lehrkräfte und was Haydn &Barton “ideologische Opposition gegen den Einsatz von Technologie” (2008: 440) nennen, die Gründedafür sind, dass die Lehrkräfte “unangemessenen Widerstand Innovation und Veränderung gegenüber”(Drent & Meelisson, 2008) empfinden. Im Gegensatz dazu zeigen die Ergebnisse der Projektnotizen,dass die Lehrpersonen interessanten, pädagogisch wertvollen und gut geförderten neuen Lehr- undLernmethoden enthusiastisch gegenüberstehen. Vor allem integrieren sie IKT sehr effektiv in ihren täg-lichen Unterricht. Die folgenden drei Projektstudien unterstreichen dies besonders gut:

Im Rahmen von Learn Interactive (NL) erstellten GrundschülerInnen digitale Whiteboard-Stunden fürihre Partnerschule in der Tschechischen Republik und erhielten ähnliche Stundenentwürfen von ihnen.Die Themen konnten in beide Lehrpläne integriert werden und wurden monatlich verändert: z. B. Wet-ter, Feierlichkeiten im Dezember, Hobbys, Tiere, etc. Während des Projekts kommunizierten die Schüle-rInnen mit Hilfe des TwinSpace Forums miteinander. Die Lehrkräfte nutzten zudem Skype, E-Mail undihr Projekttagebuch. Gemeinsam erstellten die Schulen einen Projekt-Blog, der es ihnen ermöglichte, ihreErfolge zu feiern, gemeinsam ihr Englisch zu verbessern, kreative Arbeiten zu erledigen, ihre eigeneund eine fremde Kultur kennen zu lernen, ihre IKT-Fertigkeiten zu üben und kooperativ zu arbeiten.

Diving into Books (GR) war von Beginn an eine teambasierte Kooperation zwischen Sekundarschul-partnern. Ziel war es, dass die SchülerInnen verschiedene Aktivitäten und Aufgaben in der Schulbiblio-thek erledigten. Dadurch sollten sie das Leben, das in diesen unzähligen Büchern steckt, entdeckenund schätzen lernen. Die Partnerschulen wurden in Teams unterteilt. Jedes Team hatte Zugang zu einemWiki, in dem Lehrkräfte und BibliothekarInnen Vorschläge für gemeinsame Arbeiten und Herausforde-rungen stellten. Jedes Team meldete sich für jene Aktivitäten an, die es am meisten interessierte. DasProjekt beschäftigte sich mit vielen fächerübergreifenden Themen, wie Kunst, Bürgerschaft, Theater,Ethik, Fremdsprachen, Geschichte, Kulturgeschichte, Informatik/IKT, Sprache und Literatur, Mediener-ziehung, Musik, Philosophie/Logik und Religion. Der TwinSpace wurde sowohl von den Lehrkräften alsauch von den SchülerInnen zur Planung und zum Austausch von Ideen eingesetzt.

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Only Ordinary Water (SE) war ein Grundschulprojekt rund um die Umwelt. Vier Schulen beschäftigten sichmit der Frage, welche Rolle das Wasser im täglichen Leben spielt. Zur Veröffentlichung ihrer Ergebnissenutzten die Schulen den öffentlichen TwinSpace und die Schulwebsite. Die SchülerInnen unternahmenExkursionen zu Wassertürmen, Kläranlagen, Teichen, in denen Wasserpflanzen gezüchtet wurden, öko-logischen Dörfern, etc. Sie machten Fotos, schrieben Geschichten, erstellten PowerPoint Präsentationenund Fotogeschichten, die auf der Projektwebsite veröffentlicht wurden. Darüber hinaus sangen und nah-men sie “Wasserlieder” auf, die als Soundfiles und Podcasts ausgetauscht wurden.

Die oben genannten Beispiele zeigen deutlich den breiten IKT-Einsatz und die durchdachten pädagogi-schen Ziele. eTwinning bietet in diesen Schulen eine solide Plattform zur Integration von IKT und zurUmsetzung von phantasievollem und innovativem Unterricht. Unter den geeigneten Bedingungen bauteTwinning sowohl die externen als auch die internen Barrieren ab, die innovativen digitalen Techno-logien und einer aktiveren Pädagogik im Wege stehen. Die Lehrkräfte in den Modellschulen haben of-fensichtlich die bewusste Entscheidung getroffen, Technologien in den Lernprozess zu integrieren. Drent& Meelissen (2008: 195) beschreiben derartige PädagogInnen als “persönliche UnternehmerInnen”, dieintrinsisch motiviert sind, sich professionell weiterzubilden, indem sie – unabhängig von deren IKT-Kenntnissen - eine schülerzentriertere Unterrichtsmethode entwickeln. Weiters stellen sie fest, dass dieMotivation für innovatives Lehren und Lernen oft aus erfolgreichen früheren Erfahrungen – unabhän-gig von deren Größe – resultiert. Dies trifft sicherlich auf die oben erwähnten Lehrkräfte zu, von denendie meisten erfahrene eTwinner sind. Wie diese Ergebnisse dazu beitragen können, dass noch mehrPädagogInnen an eTwinning teilnehmen, muss noch untersucht werden.

Aufgrund ihrer modellhaften Natur ließen sich die Schulen nicht von schlechter oder nicht funktionie-render IKT-Infrastruktur beirren. Darüber hinaus waren die Lehrkräfte erfahrene PädagogInnen, die be-reits häufig IKT im Unterricht einsetzten. Trotzdem waren einige der Meinung, dass sie noch mehrunternehmen oder ihr Projekt noch besser durchführen hätten können. Es sollte erwähnt werden, dasses auch für aktive eTwinning Schulen noch nicht selbstverständlich ist und es als gewisse Heraus-forderung angesehen wird, Technologie in den täglichen Unterricht zu integrieren. Die intuitiven, be-nutzerfreundlichen eTwinning Tools gemeinsam mit der Unterstützung der NSS und CSS tragen jedochdazu bei, in den Modellschulen den Weg in Richtung motivierenden, technologiebasierten Unterricht zuebnen. Diese Projekte demonstrieren, dass eTwinning Kindern die Möglichkeit bietet, mit Hilfe vonTechnologien das eigene Lernen kreativ zu gestalten. Lehrkräfte sollte diese Art der Innovation öftereinsetzen, um motivierende Möglichkeiten für Interaktionen und informelles Lernen bieten zu können(ACOT2, 2008: 8).

Zusammenfassend ergeben sich zwei wichtige Botschaften in Bezug auf innovative Lehr- und Lerner-fahrungen, die eTwinning ermöglicht: Die erste bezieht sich auf die Kraft europäischer Kooperationenfür schulbasierte Aktivitäten und die zweite auf die Möglichkeiten, die eTwinning Lehrkräften zur Ver-fügung stehen, um den Lehrplan mit schnörkellosen und unkomplizierten Methoden zu bereichern. InBezug auf Schwierigkeiten im Unterricht scheint eTwinning die Bedenken über unzureichende IKT-Fortbildung und schlechte oder nicht- funktionierende technische Infrastruktur zu zerstreuen.

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23Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

eTwinning und die Entwicklung einerpädagogischen Vision auf Schulebene Die Diskussionen rund um innovatives Lehren und Lernen unterstreichen die Bedeutung derKommunikation und des Austausches von guten Praxisbeispielen für Lehrpersonen und SchülerInneninnerhalb und zwischen Schulen. Die Literatur in diesem Bereich weist auch auf starkes, effektives undunverwechselbares “Leadership for Change” hin (Drent and Meelissen, 2008; Galvin, 2008; Tondeur etal., 2008; Green & Hannon, 2007; EUN, 2006; Stoll, 1999; Gray, 1997).

Aus verschiedenen Faktoren der Modellschulen (positive Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten,die aktuelle Entwicklungen im pädagogischen Denken und in der Bildungstechnologie bieten) entstehtein bestimmtes Leadership-Modell im Hinblick auf das Entstehen von Visionen. Dies kann als“adaptives und transformatives” Modell bezeichnet werden, da es Kommunikationsaktivitäten undLeadership auf unterschiedlichen Ebenen der Schulen erfordert. Auch wenn sicherlich andere Faktorenmitspielen, scheint eTwinning offensichtlich das Potential zu haben, eine derartige Vision Wirklichkeitwerden zu lassen. Projektnotizen von insbesondere zwei Schulen - Creation of a Music Library (GR)und eTwins Magical Mission (IE) - untermauern dies.

Creation of a Music Library (GR) begann als Projekt, das Ressourcenfür musikinteressierte Kinder mit sonderpädagogischemFörderbedarf zusammenstellte. Schon bald wurde es erweitert. MitUnterstützung ihrer Lehrpersonen haben die SchülerInnen nicht nureine elektronische Musikbibliothek mit Musik aus unterschiedlicheneuropäischen Ländern aufgebaut (Italienische Oper, traditionellegriechische Musik, byzantinische Gesänge, neueMusikkompositionen, etc.), sondern auch eine eTwinning Hymnein fünf verschiedenen Arrangements und drei Sprachen (für Jugendchöre, Kinderchöre, traditionelleInstrumente, Jazzarangements und als Soundtrack) komponiert. Vor allem leicht-behinderte SchülerInnenstanden im Mittelpunkt dieses Projekts. Deshalb haben die TeilnehmerInnen auch verschiedeneelektronische Musikdateien in Braille Format umgewandelt und dafür klassische und traditionelleelektronische Braille-Codes verwendet. Darüber hinaus wurden PowerPoint Präsentationen mitZeichnungen, Musiknoten und noematischen Zeichen für SchülerInnen mit Autismus, sowie eine DVDüber den Hl.Paul für Kinder mit Sehschwächen erstellt. Die Schule hat zudem spezielle eTwinningKonzerte und eine Gala abgehalten und eine CD mit der Projektmusik produziert.

Bemerkenswert dabei war, wie das Projekt in Bezug auf die Aktivitäten und unterschiedlichen Gebieteerweitert wurde, während es seinen Prinzipien und der einfachen und originellen Idee treu blieb,benachteiligten jungen Menschen eine angenehme und motivierende Umgebung zu bieten. DasProjekt, das von zwölf engagierten Lehrkräften durchgeführt wurde, wuchs ständig an den eigenenAufgaben. Darüber hinaus veränderte es das Verhältnis zwischen Lehrkräften und SchülerInnen aufpositive Weise, setzte Technologie innovativ ein und berichtete der Bildungsgemeinschaft via Blogs unddigitalen Aufnahmen von seinen Methoden und Ergebnissen.

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eTwins Magical Mission (IE) testete den Nutzen von IKT für die Herausforderungen von Lehr- undLernumgebungen für junge Kinder. Es entwickelte sich zu einem Unterrichtsprojekt mit solidertechnischer Basis und innovativen, konstruktivistischen pädagogischen Methoden. Die am Projektbeteiligten Kinder waren erst 4 – 5 Jahre alt, aber nutzten Technologie - wie E-Mail, Scanner,Digitalkameras, Drucker, Computer und Memorysticks – mit großer Begeisterung. Die Eltern waren vonBeginn an beteiligt und während des Projekts wurde die Schulgemeinschaft auf der Schulwebsite undin Newsletters über die Aktivitäten informiert. Die größte Herausforderung bestand darin, IKT aufunterhaltsame Weise in den Unterricht zu integrieren, um SchülerInnen Umweltthemen, wieEnergiesparen, Recycling, etc. näher zu bringen. Die Lehrkraft konnte das Projekt mit verschiedenennationalen Lehrplaninitiativen – frühkindlicher Naturwissenschaftsunterricht, die “Grüne Schule” undInternetsicherheit – in Einklang bringen. Es wurde paarweise und in Gruppen gearbeitet. Beiindividuellen Arbeiten war die Aufteilung von Verantwortungen und ein Gefühl der Sicherheit wichtig,das durch das Mitnehmen des eTwinning Stofftieres während des Projekts unterstrichen wurde.

Was ursprünglich als eTwinning Projekt anfing, hatte große Auswirkungen auf die Lehr- und Lernmethodeninnerhalb der gesamten Schule. Lehrpersonen aller Schultypen und Schulstufen haben sich mitkonstruktivistischer Methode auseinandergesetzt und die Technologie, die eigentlich nur zur Unterstützungdes Projekts angeschafft wurde, eingesetzt. Der Schulleiter und der Koordinator des Projekts haltenregelmäßig Vorträge bei Lehrerveranstaltungen auf lokaler und nationaler Ebene über die Auswirkungen, dieeTwinning auf den Unterricht in der Schule hat und die Rolle, die Technologie dabei spielt.

Aus all diesen Fallbeispielen ist erkennbar, dass eTwinning Möglichkeiten für innovativen Unterrichtschaffen kann, die von Führungspersönlichkeiten in der Schule koordiniert werden, die “das Gesamtbild”sehen und die “Organisation durch ihre Menschen und Teams verändern”. (Fullan, 2002: 17).

Man könnte argumentieren, dass all diese Ergebnisse darauf hindeuten, dass wachsendes Verständnisinnerhalb der eTwinning Gemeinschaft darüber herrscht, dass eine frühe, positive und qualitativhochwertige Kommunikation zum Erreichen von Innovation wichtig ist, die über das gesamte Systemhinweg erkannt, durchgeführt und wiederholt werden kann. Diese und einige andere Modellschulenbieten ein starkes Argument, um erneut zu bewerten, wie die Bildungsvision in Bildungsinstitutionenentwickelt wurde und wie die eTwinning Aktion zu weiteren Möglichkeiten beitragen kann. Auch dieOECD argumentiert, dass “viel zu oft ein Mangel an Aufmerksamkeit für Verbreitung und Nachahmungzu isolierten und kurzsichtigen Zielen geführt hat” (2001: 91).

Die Bedeutung für eine Teilnahme der gesamten Schule an eTwinning muss alleine schon wegenihres besonderen Wertes erwähnt werden. In den kommenden Jahren werden wir aller Voraussichtnach ein Bildungssystem brauchen, das größere Flexibilität, Wahlmöglichkeit und Personalisierungbietet und in dem wir als PädagogInnen behaupten können, dass “durch allgegenwärtige Technologie,die Welt zum Klassenzimmer wird” (ACOT2, 2008: 34). eTwinning zeigt in dieser Hinsicht großesPotential in den Modellschulen. Die Herausforderung besteht darin, auf unserem praktischen Wissenund Forschungswissen aufzubauen. Der folgende Abschnitt nimmt darauf Bezug.

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25Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

Aus den oben erwähnten Ausführungen zeigt sich, dass eine eTwinningModellschule jene Schule ist, die sehr erfolgreich verschiedenste Zieleerreicht, die ursprünglich ganz allgemein für die eTwinning Aktion festgelegtwurden. Weiters kann man feststellen, dass die Aktion Lehrpersonen ausganz Europa begeistert hat und dass sie aller Voraussicht nach auch inZukunft mit der gleichen Geschwindigkeit wie in den letzten zwei bis dreiJahren wachsen wird. Deshalb können einige Beobachtungen als Reaktionauf die Ergebnisse der Studie bezüglich zukünftiger Entwicklungen getroffenwerden, die die Aktion unterstützen und vielleicht die positiven Erfahrungender Modellschulen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen.

1 Im Kontext dieser Studie zeigte sich, dassModellprojekte die Unterstützung der NSS nutztenund davon profitierten. Die NSS wiederum nutzteund profitierte von der Unterstützung der CSS.Daraus kann man wichtige vorsichtige Schlüsseziehen. Bei dieser Art der Zusammenarbeit wird aufein gutes Maß an Subsidiarität gesetzt. JederPartner bringt zur Unterstützung von eTwinningbesondere Fertigkeiten und Organisationserfahrungmit. Doch es gibt auch immer mehr eingeübte,harmonisierte und hochprofessionelle Erfahrungenund Unterstützung von anderer Seite füreTwinning. Weitere Studien sind nötig, um dieseAnsichten zu bestätigen. Dadurch können auch diezentrale und die nationalen Koordinierungsstellenweiterhin auf fundierte Weise verbessert werden. Inweiterer Folge können derartige Studien zumbesseren Verständnis für die Durchführung,Koordination und Analyse erfolgreicher,mehrdimensionaler, EU-weiter Initiativen beitragen.

Zukünftige Entwicklungen Kapitel 6

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2 Die Modellprojekte dieser Studie scheinen auch von deren Teilnahme an Workshops zurberuflichen Fortbildung (PDW), eTwinning Trainingskursen und der eTwinning Konferenzprofitiert zu haben. Weiters hat sich gezeigt, dass die Nutzung des eTwinning Portals (ineinigen Fällen in Verbindung mit den eTwinning Pilotgruppen) zur effektiven und beliebtenUnterstützung der Projektarbeit der Lehrkräfte beigetragen hat. Eine der schwierigstenkulturellen Veränderungen im Hinblick auf vermehrte aktive Bürgerschaft in einerWissensgesellschaft, die Lehrkräfte durchmachen müssen, ist ihre Öffnung für innovative, IKT-basierte Unterrichtsmethoden. Die beobachteten Aktivitäten und berichteten Veränderungen imKlassenzimmer und in der Unterrichtspraxis unterstreichen die These, dass einige Lehrkräfte, diean eTwinning teilnehmen, durch diese Veränderung sich schneller und selbstsichererweiterentwickeln. Die PDWs unterstützen diesen Fortschritt. Dies zeigt sich in den Aktivitäten derLehrpersonen der Modellschulen und vor allem in den IKT-Anwendungen, die sie einsetzen. Dabeihandelt es sich im Großen und Ganzen um jene Anwendungen, die in den letzten zwei Jahren imRahmen der PDWs in ganz Europa eingesetzt und vorgestellt wurden. Ein weiterer Aspekt betrifftdie berufliche Isolation, die Lehrkräfte häufig als Barriere bei der Entwicklung ihrer Methoden undFertigkeiten anführen. Die Teilnahme an eTwinning Konferenzen, an eTwinning Gruppen undOnline-Lernveranstaltungen scheint diese Barriere in den Modellschulen zu vermindern. Dasgesamte Ausmaß dieser Auswirkung ist noch nicht bekannt und deshalb muss diese Situationnoch weiter untersucht werden, um die Auswirkungen für die breite eTwinning Öffentlichkeit zuverstehen.

3 Der kreative Einsatz von IKT in den Modellschulen hat gezeigt, dass mit Technologien unddigitalen Aktivitäten das Interesse aller SchülerInnen geweckt werden kann. DasHauptargument für Projektarbeit in den Schulen war die selbständige Arbeitsweise derSchülerInnen und Bildungsangebote, die vorher noch nicht vorgefunden wurden. Dergrundlegende pädagogische Schwerpunkt an den Schulen bestätigt, dass die NSS und die CSSder eTwinning Gemeinschaft vermitteln konnten, dass es bei IKT nicht nur um Programmieren,Textverarbeitung und Datenbanken geht. Computer und Technologie waren dazu da, dasUnterrichten zu unterstützen und den Bedürfnissen der SchülerInnen bestmöglich zu entsprechen.IKT macht als “Motivator” Lehr- und Lerninnovationen möglich. Dadurch können auchSchülerInnen an Projekten teilnehmen, die vorher noch keine IKT-Erfahrung oder Erfahrung ineuropäischen Projekten sammeln konnten.

4 Die Bedeutung konkreter Projektergebnisse zur Motivation der eTwinning TeilnehmerInnen inden Modellprojekten wurde festgestellt. Ausstellungen von Objekten, die im Rahmen voneTwinning Projekten hergestellt wurden (z.B. Tonfiguren, Poster, Lieder, DVDs, Websites, etc.), isteine gängige Praxis in den Modellschulen. Sowohl LehrerInnen als auch SchülerInnen konntendadurch in ihrer guten Arbeit bestätigt werden. Dieses Gefühl der Leistung und Motivation sollteauch bei der Planung von PDW Kursen berücksichtigt werden. CSS und NSS sollten zudem bei derRekrutierung neuer Schulen eTwinning als europaweite Schulaktivität anpreisen undForschungsergebnisse rund um eTwinning-Regelungen und Unterstützungsmaßnahmen miteinbeziehen.

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27Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

5 Die positiven Antworten der von den unterschiedlichen NSS für diese Studie ausgewähltenModellschulen und der Wert und der Nutzen der erhobenen Daten ist bemerkenswert. Es gibtviele Argumente, diese Art der Studien fortzusetzen, um den Datenpool für die eTwinning Aktionzu erweitern. Selbst aus dieser relativ kleinen Studie haben sich wertvolle, komplexe undumfangreiche Daten ergeben. Darüber hinaus sind sie in einer Weise schulzentriert, die andereEvaluierungsinstrumente schwer erreichen würden. In Anbetracht dieser schulbezogenen Naturder Aktion scheint es auch zukünftig sinnvoll zu sein, Evaluierungen in Form von Fallstudiendurchzuführen.

6 Die Rolle der eTwinning Aktion bei der Entwicklung und Anwendung von innovativen Modellenfür Bildungs-Leadership und Pädagogiken auf Schulebene und darüber hinaus wird noch nichtausreichend anerkannt und verstanden. Beide sind jedoch zentral für ein zeitgerechtes Lehrenund Lernen. European Schoolnet als CSS wird die Analyse dieser Dimension der eTwinningAktion ein wichtiges Anliegen sein. Dadurch kann noch besser verstanden werden, wie Innovationim Bildungsbereich geschaffen und vor allem in nationalen und regionalen Systemen anerkannt,umgesetzt und weitergegeben werden kann. Dieses unerforschte Feld und die Details diesesVerständnisses stellen insofern eine großartige Herausforderung dar, als die Erforschung voneTwinning Aktivitäten durch ihre Ergebnisse dazu beitragen kann, Lehrkräfte, SchülerInnen undEntscheidungsträger in ihrer Arbeit zu unterstützen.

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Bibliographie

Pro

jekt

notiz

en

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29Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

Furugrund ist eine Vorschule in der Stadt Kopavogur, am Randeder isländischen Hauptstadt Reykjavik. Die Schule wurde 1978 für36 Kinder eröffnet. Heute hat Furugrund 25 Mitarbeiter und 80Schüler im Alter von ein bis sechs Jahren. Die Schule ist in der Ge-meinde sehr aktiv, arbeitet eng mit anderen Vorschulen, Grund-schulen und Elternorganisationen zusammen und nimmt anGemeindeaktivitäten und anderen gemeinsamen Projekten teil.Furugrund hat an einigen lokal finanzierten Entwicklungs- undLehrplanprojekten teilgenommen; bei einem lag der Schwer-punkt auf IKT. Fjola Thorvaldsdottir, IKT-Koordination, arbeitet seit2004 in Furugrund und hat seither Lehrern beigebracht, einegroße Bandbreite an IKT zu nutzen. Diese Kenntnisse stelleneinen wichtigen Faktor bei ihrem Erfolg mit eTwinning dar.

Eins, zwo, bind meinen Schuh

Das Projekt „Eins, zwo, bind meinen Schuh“ („1,2, Buckle myshoe“), welches die mathematische Wahrnehmung von fünf- bissechsjährigen Kindern zum Ziel hat, ist eine gemeinsame Aktivitätvon Vorschulen aus England, Island, Irland, Italien, Litauen, Malta

Bedeutung des Projekts

Nach Meinung der Lehrer hat das Projekt die Erwartungen nichtnur erfüllt - sondern sie sogar noch übertroffen. Es war sehr leicht,mit Partnerschulen in weit entfernten Ländern zu arbeiten. Die Teil-nahme an eTwinning hat ihre professionelle Entwicklung gestärktund zu einer offenen Einstellung gegenüber den Mit-Europäernsowie zu Verbesserungen in der Methodik beigetragen.Die Schüler, die an diesem Projekt mitwirkten, gehören zu den äl-testen in Furugrund. Sie sind zwischen fünf und sechs Jahre alt.Die Projektaktivitäten der Kinder war eine Fortsetzung ihres All-tags in Furugrund. Durch die Teilnahme an eTwinning wurde

❯ Furugrund, eine Vorschule inKopavogur, Reykjavik, Island,hat eine Zusammenarbeitmit elf Vorschulen ausEngland, Irland, Italien,Litauen, Malta, Polen,Rumänien, Schottland undSpanien gestartet.

❯ An dem Projekt nahmen fünf-zehn fünf- bis sechsjährigeSchüler, drei Lehrer und fünfweitere Schulmitarbeiter teil

❯ Das Ziel war, den Kindern einmathematische Bewusstseinauf interessante und prakti-sche Art beizubringen.

Die Lehrer

Fjola Thorvaldsdottir, die IKT-Koordinatorin der Schule inFurugrund:

Projektnotizen

Eins, zwo, bind meinen Schuh

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„Meine Partner und ich habenviel gemeinsam. Wir haltenzum Beispiel immer Ausschaunach Open-Source-Softwareund wenn wir etwaspassendes finden, das auchnoch Spaß macht, sagen wires weiter!“

„Was Furugrund bei diesemProjekt und anderen ähnlichenProjekten, auszeichnet, ist,dass die Teilnahme nicht nurauf die Lehrer beschränkt ist,die formell involviert sind,sondern auf die eine oderandere Weise die gesamteSchule mit einbezieht.“

„Man lernt immer etwasNeues und man ist ständiggespannt - man muss bereitsein, zu lernen und offen fürneue Methoden und neueDenkweisen sein.“

„Es liegt immer eine großeSpannung in der Luft, wenn dieKinder zusammen kommen,

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ein Mehrwert geschaffen, d. h. ein mathematisches Bewusst-sein, eine europäische Dimension und eine Schwerpunktsetzungauf IKT erzielt. Die Kinder nutzten Scanner, Programme wie Mo-vieMaker, Edit video und Narrate und haben ihre Arbeit sogareinem Publikum im Rathaus von Reykjavik vorgestellt. Was dieSchule betrifft, so hatte das Projekt stets die volle Unterstützungdurch den Schulleiter. Sofern es angemessen und möglich ist,können auch Außenstehende teilnehmen. Somit ist das Projektfür die ganze Schule gut. Polen, Rumänien, Schottland und Spa-nien. Es wurde im Herbst 2007 ins Leben gerufen und sorgte füreine gewisse Aufregung unter den Mitarbeitern, den Schülernund den Eltern in Furugrund. Zurzeit nehmen fünfzehn Kinder (imVorjahr waren es dreiundzwanzig) zusammen mit drei Lehrernund fünf weiteren Schulmitarbeitern am Projekt teil.

Umsetzung

Fjola Thorvaldsdottir, die IKT-Koordinatorin der Schule, wurde durchdie Werbemaßnahmen der Nationalen Koordinierungsstelle auf eTwinning aufmerksam. Sofort nach ihrer Anmeldung im Herbst2007 wurde sie von zwei ihrer jetzigen Projekt–Partner über dasSuchwerkzeug von eTwinning-Schulen kontaktiert und das Projekt„Eins, zwo, bind meinen Schuh“ nahm seinen Lauf. Durch klare Ziele,eine gute Planung und ein klein wenig Glück wurde das Projekt eingroßer Erfolg. Es gab Dank den Mitarbeitern, die gut in IKT unterwie-sen worden waren und eine große Teilnahmebereitschaft zeigten,auch etwas Neues auszuprobieren, nur wenig Änderungen bei derUmsetzung des Projekts. Es war leicht, das Projekt in den Lehrplan zuintegrieren, da die Aktivitäten der Kinder bei diesem Projekt eine di-rekte Fortsetzung ihrer täglichen Aktivitäten in Furugrund darstellten.

Projektunterstützung und Nachhaltigkeit

Die Unterstützung durch den Schulleiter, die bereits vorhandeneProjekterfahrung der Schule und eine auf IKT ausgerichtete Kul-tur trugen maßgeblich zur Umsetzung und Nachhaltigkeit desProjekts bei. IKT-Koordiantorin Fjola sagt, dass das Interesse unddie Unterstützung durch die Nationale Koordinierungsstelle aus-schlaggebend ist – es ist von großem Wert, direkt und persönlichHilfe zu erhalten, wenn sie gebraucht wird. Fjola fand es auchhilfreich, an den beiden eTwinning-Konferenzen in Bukarestund Prag teilzunehmen, wo sie Gelegenheit hatte, ihre Partnerzu treffen und an Workshops teilzunehmen.

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um zu sehen, was ihre Freundeaus den anderen europäischenVorschulen geschickt haben.Für sie ist dieser Austausch eingroßer Spaß.“

❯ Das Immaculata Institute inOostmalle (Flandern, Belgien)arbeitet mit einer Schule inBinéfar, Spanien zusammen.

❯ 14 Schüler im Alter von 17 Jahren aus der fünftenKlasse im Fach Verwaltungs -sprachen (Unterricht in tech-nischen weiterführendenSchulen) und eine Dozentinfür Französisch und Kunst-wissenschaft nehmen amProjekt teil.

❯ Der Schwerpunkt liegt auf„Kultur“, d. h. Themen wieden Alltag und das Sozialle-ben von Jugendlichen, Festeund Traditionen.

Die Lehrer

Marie-Leet Bens, Dozentin fürFranzösisch undKunstwissenschaft: „Meine größte Motivation ist es,dass der Französischunterrichtattraktiver wird und den Schülerneinfach mehr Spaß macht. Wennihnen das Lernen Spaß macht,lernen sie auch besser. Durch

31Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

Zukunftsrichtungen

Das Projekt wird wahrscheinlich im Frühjahr 2009 abgeschlos-sen, aber die Partner diskutieren bereits über ein neues Projekt,bei dem sie auf ihrer Erfahrung aufbauen wollen. Was die Schuleangeht, sagt Fjola, dass die Teilnahme bei den anderen Lehrernihrer Schule ein großes Interesse an eTwinning geweckt hat,von denen einige schon ihre eigenen Projekte planen.

„Kunst bringt die Menschen näher zusammen“ Das ist eines derDinge, die für Marie-Leet Bens, Dozentin für Kunstwissenschaftam Immaculata Institute absolut sicher sind. Mit dieser Über-zeugung rief sie ein eTwinning-Projekt zum Thema "Kultur",im weitesten Sinne des Wortes, ins Leben. Es umfasst Themenwie den Alltag und das Sozialleben von Jugendlichen, sowie ihreFeste und Traditionen. Das Projekt bringt Schüler aus Flandernund Spanien näher zusammen und lehrt sie, ihren Horizont zuerweitern. Alle Beiträge der Schüler sind auf einer Website zu fin-den: www.culture-jeune.webnode.com

Der Lehrplan als Inspirationsquelle

Marie-Leet entdeckte die Inspiration für ihr Projekt im Lehrplan.Aufgaben wie sich selbst vorstellen, über französische Liedersprechen, Postkarten verschicken waren schon Teil des Lehr-plans und finden nun wirklich interaktiv statt. Die Schüler habenpro Woche fünf Französischstunden. Das Projekt wurde in denBereich Supervised Individual Study (Eigenverantwortliches Ler-nen unter Aufsicht) übernommen. Zwei Unterrichtseinheiten proWoche werden für unabhängige Computeraufgaben freigehal-ten, die zugleich fach- (d.h. Wirtschaft oder Kommunikation) undprojektbezogen sind.

Übung macht den IKT-Meister, das gilt auch für Lehrer

Zuerst hatte Marie-Leet nicht viel Erfahrung mir den neuestenIKT-Werkzeugen. Doch mit der Hilfe ihrer Kollegen und einigerSchüler probiert sie nun ständig neue Dinge aus.

Jugendkultur

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den Kontakt zu ihren Mitschülern,die Französisch auch als zweiteFremdsprache und nicht als ihreMuttersprache lerne, wollen sieviel eher Französisch lernen.“

Die Schüler „Wir freuen uns auf die

Antworten unserer spanischenFreunde.“

❯ Die Partnerschulen befindensich in Polen, Slowenienund Schweden.

❯ Das Christelijk Lyceum Zeistführt das Projekt in denNiederlanden mit 200 Schü-lern im Alter von 16 bis 17 durch.

❯ An der Schule wirken achtLehrer aus unterschied-lichen Fachbereichen (Spra-chen, Mathematik,Sozialwissenschaften, Na-turwissenschaften und Ge-schichte) mit

❯ Die zentralen Themen desProjekts sind ‚Gesundheit’,‚soziale Stellung’, ‚Umwelt'und ‚Terrorismus’.

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Sie hat die Webseite für das Projekt ganz allein erstellt und hofftnun, im kommenden Schuljahr mit Videos experimentieren zukönnen.

Grenz – und schulübergreifend

Jeder merkt, dass die Schüler sehr viel Spaß an diesem Projekthaben. Sie zeigen ihren Freunden in anderen Schulen sogar ihre ei-genen Webseiten. So geht das Projekt über die Schulgrenzen hin-aus. Umgekehrt funktioniert es aber auch: Aufgrund derThemenwahl (d.h. Sozialleben) wird die Außenwelt in die Schulemiteinbezogen. Die Schüler freuen sich wirklich auf die Antwor-ten ihrer spanischen Freunde. „In einer Gruppe sprechen wirimmer zu Beginn des Unterrichts mit Ihnen." Die Schüler dürfenbei der Themenwahl auch mitreden; „so haben sie das Gefühl,noch stärker am Projekt beteiligt zu sein", so Marie-Leet.

Hoffnung und Angst sind zwei große Themen, die Schülern ausvier Ländern dabei helfen, einander kennenzulernen und die Weltdes jeweils anderen besser zu verstehen. Die Schüler bauen ihreDialoge auf vier Themen auf: Gesundheit, soziale Stellung, Um-welt und Terrorismus. Zu Beginn des Projekts füllten alle Schü-ler eine Umfrage zu ihren Hoffnungen und Ängsten in Bezug aufdie vier Themen aus. Die Ergebnisse der Umfrage bestimmtenden Inhalt des Projekts für verschiedene Schulfächer. Die Schü-ler analysieren die Umfrage in ihrem Mathekurs. Im Franzö-sischunterricht untersuchen sie ein französisches Strategiepaperzu umweltbezogenen Themen. Für die Sozialwissenschaften sindalle Themen relevant.

Themen aus dem wirklichen Leben

Die Atmosphäre unter den mitwirkenden Schülern und Lehrernist offen. Vorurteile werden in der Schule diskutiert. Bei Aus-tauschprogrammen leben die Schüler bei ihren Freunden ausden Partnerschulen und bekommen so Gemeinsamkeiten undUnterschiede mit. Die Themen kommen zur Sprache, wenn die

Die Hoffnungen und Ängste junger Menschen in Europa

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Die Lehrer

Mirjam van Tooren,Koordinatorin fürInternationalisierung amChristelijk Lyceum Zeist:„Wir suchen gezieltbreitgefächerte Themen aus,damit das Projekt auf vieleFächer passt. o schaffen wireine breite Basis für das Projektinnerhalb der Schule.“

Die Schüler

„Als wir einen Artikel überGesundheitsrisiken in Polenlasen, wurde mir bewusst, dasseinige meiner neuen Freundeein viel größeres Risiko haben,an Krebs zu erkranken als ich.Hierdurch wurde das Themaviel realistischer undinteressanter.“

33Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

Schüler merken, dass bestimmte Themen für ihre europäischenPartner vielleicht eine ganz andere Relevanz haben. Die Schü-ler stellen ihre Erfahrungen während des Austauschs an ihrenSchulen vor. So erhält das Projekt ein gutes Fundament undbezieht viele Schüler mit ein.

eTwinning vergrößert Comenius-Partnerschaften

Zwischen den Austauschbesuchen können die Schüler und Leh-rern ganz einfach über eTwinning in Kontakt bleiben. Der tat-sächliche Austausch betrifft nur einige Schüler. Durch eTwinningkönnen aber viel mehr Schüler am Projekt teilnehmen. eTwinning-Werkzeuge für die Zusammenarbeit online bieten intensivere Kon-taktmöglichkeiten innerhalb der Comenius-Partnerschaft.Die Lehrer lernen den Mehrwert von eTwinning kennen: Nachder Meinung von Mirjam von Tooren "bietet uns der online Twin-Space Kommunikationsmöglichkeiten und einen leicht zugäng-lichen Projektbereich. Die Schüler haben einen Sicherheitsbereich,in dem sie sich untereinander austauschen und ihre Arbeiten hoch-laden können.“

Austausch

Das Projekt beinhaltet vier Austauschprogramme über einen Zei-traum von zwei Jahren. Der Austausch wird durch das Come-nius-Programm bezuschusst, welches Teil des Programms fürLebenslanges Lernen der Europäischen Kommission ist.

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Wissenswertes über das Institut

Die Schule Rogatsboden hat den österreichischen Videofilm für dieeTwinning-Jahreskonferenzen in Prag und Bukarest entworfen.

Ich bin spitze, so wie ich lerne

Das Projekt führt das eTwinning-Projekt „Ich bin spitze, so wieich bin" fort und zielt darauf ab, Kindern mit besonderen Bedürf-nissen Europas und seine kulturelle Vielfalt näher zu bringen. Etwa30 Kinder aus allen Klassen nehmen teil (Altersgruppe: 6-16Jahre). Zwei Mitglieder des Lehrerkollegiums wirken als Projekt-koordinatoren mit. Partnerinstitute befinden sich in Deutschland,Griechenland, Großbritannien, Island, den Niederlanden, Portugalund Rumänien. Die Kinder fotografieren ihre liebsten Unterrichts-materialien, erstellen daraus eine Foto-Geschichte und schickendiese per Email an ihre Projektpartner. Auf der Projektwebseitewerden die Geschichten auch der Öffentlichkeit zugänglich ge-macht: www.specialchildren.wikispaces.com.

IKT nutzen

Die eTwinnng-Plattform wird zum Beispiel genutzt, um Kontaktzu weiteren möglichen Partnerschulen herzustellen. Die Schülerund Lehrer nutzen auch das Forum und das Bulletin Board im

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❯ Das Projekt wird von derRogatsboden Schule (Öster-reich) vorgestellt. Partnerin-stitute befinden sich inDeutschland, Griechenland,Großbritannien, Island, denNiederlanden, Portugal undRumänien.

❯ Etwa 30 Kinder aus allenKlassen nehmen teil (Alters-gruppe: 6-16 Jahre). ZweiMitglieder des Lehrerkolle-giums wirken als Projekt-koordinatoren mit.

❯ Die Kinder fotografieren ihreliebsten Unterrichtsmateria-lien, erstellen daraus eineFoto-Geschichte und schik-ken diese per Email an ihreProjektpartner.

Die Lehrer

Projektkoordinatorin Kladnik: „Der Europäische eTwinning-Workshop in Nottingham zumThema Schüler mit besonderenBedürfnissen hat meinInteresse an eTwinning wirklichgeweckt. Und natürlich warenauch die beiden eTwinning-Jahreskonferenzen in Bukarestund Prag eine Bereicherung.“

Ich bin spitze, so wie ich lerne

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Auszeichnungen

2008 wurde Rogatsboden mitdem österreichischen undeuropäischen eTwinning-Qualitätssiegel für das Projekt"Ich bin toll so wie ich lerne"ausgezeichnet und gewannden dritten Platz beimösterreichischen eTwinning-Wettbewerb 2008. Das Projektschaffte es zudem auf dieAuswahlliste für deneuropäischen eTwinning-Preis2009.

45 Schüler der PCBS deDriemaster in Leiderdorp in denNiederlanden arbeiten mit einerKlasse in der TschechischenRepublik zusammen.❯ Zwei Schulklassen im Alter

von zehn und elf Jahrenund vier Lehrer wirken mit.

❯ Jeden Monat arbeiten dieSchüler an einem anderenThema. Sie erstellen gegen-seitig Unterrichtsstundenauf einer digitalen Tafel.

35Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

TwinSpace. Zusätzlich werden Wikis und Emails als Kommuni-kationsmittel genutzt.

Vorteile von eTwinning

„Ganz allgemein bereichert die Verwendung von Informations-und Kommunikationstechnik die Bildung unserer Schüler mit be-sonderen Bedürfnissen und ermöglicht es ihnen, ihren Horizontund ihren Erfahrungsschatz zu erweitern. Kommunikation vonKindern aus anderen Ländern mittels Bildern und Musik wirdihren Fähigkeiten gerecht. Für uns Lehrer ist eTwinning einePlattform, die einen einfachen und direkten Austausch von Ideenund Informationen ermöglicht“, so Projektkoordinatorin ChristineKladnik.

Zukunftspläne

Die Projektpartner von "Ich bin spitze, so wie ich lerne" wirkenauch am Projekt "Mein ganz besonderer Wunderbaum" mit. eTwinning ist in Rogatsboden schon gut eingeführt und dienthäufig als Katalysator für Aktivitäten rund um Europa. Das eTwinning-Projekt gab z. B. auch den Anstoß zu einem Schul-projekt zu Europa, in dem die Schüler mit all ihren Sinnen ent-deckten. (Wie schmeckt Europa? Wie riecht Portugal? Was fürMusik hören Schüler in Großbritannien? usw.)

Das Projekt Lerne interaktiv, um gut und interaktiv zu sein wirdvon zwei Schulklassen mit Schülern im Alter von zehn und elfJahren in PCBS de Driemaster in Leiderdorp und mit einer Schulein der tschechischen Republik durchgeführt. Während des Pro-jekts erstellen die Schüler beider Schulen digitale Unterrichtsta-feln für die jeweils andere Schule. Jeden Monat suchen sie einanderes Thema aus, wie das Wetter, Weihnachtsfeierlichkeiten,Hobbys, Tiere usw. Die Themen passen in den Lehrplan beiderSchulen, so dass das Projekt einfach durchzuführen ist.

Lerne interaktiv, um gut und interaktiv zu sein

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Lehrer Lehrerin Maaike:„Beginnen Sie ein eTwinning-Projekt immer mit erreichbarenZielen. Versuchen Sie nicht, allesauf einmal zu erreichen undüberlegen Sie sich einige wenigeAufgaben, die leicht zubewältigen sind. Zum Beispielkann es in Hinsicht aufBildungsziele schon sehr vielbringen, sich die Schüler einfachgegenseitig vorstellen zu lassen.“

Schüler

Sanne:„Es macht großen Spaß, etwasüber eine andere Kultur zuerfahren, indem man Kinderaus der TschechischenRepublik kennenlernt. Es machtnichts, dass wir uns nichttreffen können, da wir uns überdas TwinSpace Forumschreiben und wir voneinanderBilder haben. Wir lernenEnglisch auf kreative Art.“

„Es macht Spaß, unsereGemeinsamkeiten undUnterschiede zu entdecken!“

eTwinning als Grundlage für innovative Bildung

Die Lehrerinnen Maaike und Rebecca zeigen große Begeisterung fürihr Projekt. Es ist innovativ, um verschiedene Methoden zur Errei-chung von Bildungszielen zu nutzen. Innerhalb des Projekts werdenviele verschiedene Fähigkeiten zugleich benötigt. Alle Aspekte, diemit dem Projekt zu tun haben, sind eine neue Erfahrung. Der Kontaktzu einer ausländischen Schule und die Projektergebnisse wurdenauf Basis von Unterrichtsstunden für die digitale Tafel evaluiert sowieeine Verbesserung bei der Unterrichtsmethode für Englisch.

Kommunikation

Während des Projekts kommunizieren die Schüler über das Twin-Space Forum. Die Lehrer nutzen zudem Skype, Email und denTwinBlog: http://twinblog.etwinning.net/7771/. Außerdem gibtes ein Projekt-Weblog: www.learninteractive. blogspot.com

Eine bereichernde Erfahrung

Die Schüler lieben das Projekt: Kontakt zu einer Klasse in einemandern Land zu haben ist eine neue und aufregende Erfahrung.Das Projekt unterscheidet sich von allen regulären Aktivitäten ander Schule, so dass die Schüler das Gefühl haben, gar nicht zulernen. Das bedeutet aber nicht, dass sie nichts lernen, ganz imGegenteil. Die Projektarbeit hilft den Schülern dabei, Englisch zulernen. Sie machen kreative Übungen, lernen die eigene undfremde Kulturen kennen, trainieren ihre IKT-Kenntnisse, nehmenTopografie durch und lernen, im Team zu arbeiten. Wie ein Schü-ler sagt: „Es macht Spaß, unsere Gemeinsamkeiten und Unter-schiede zu entdecken!“

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"Mihai Viteazul" Theoretische Hochschule

Mihai Viteazul besitzt viel Erfahrung bei der Durchführung vonnationalen und europäischen Projekten. Die Schule ermutigt ihreLehrer, an Austauschprogrammen und Schulungen teilzuneh-men. Der Schulleiter betonte seine Unterstützung für die Mitwir-kung von Lehrern und Schülern an europäischen Projekten undstellte die Vorteile auf verschiedenen Ebenen heraus: ❯ Die Lernmotivation der Schüler stieg;❯ Die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern hat

sich verbessert; ❯ Lehrer konnten ihre Erfahrungen mit Kollegen aus anderen

Ländern austauschen.

Das Leben als Labyrinth

Bei diesem Projekt geht es um das Leben selbst und die Ent-scheidungen, die wir treffen. Irgendwann im Leben muss jedereine Entscheidung treffen. Selbst im Alltag müssen wir uns aufdie eine oder andere Art entscheiden; also liegt es in unserer Ver-antwortung, die Jugendlichen zu erziehen und sie auf die Kon-sequenzen ihres Handels hinzuweisen. Zielgruppe des Projektswaren Schüler im Alter von elf bis 19 Jahren..

Projektziele

Durch das Projekt sollten die Lebenserfahrung der Schüler be-reichert werden und Gelegenheiten geboten werden, verschie-dene Aspekte des politischen und öffentlichen Lebens, desArbeitsmarktes, der Bildung, Gesundheit, Familie, des Lebensetc. kennenzulernen.

Lernergebnisse:

Die eTwinning-Projekte boten die Gelegenheit, vielfältige Lern-aktivitäten für Schüler zu kreieren und so ihr Interesse am Entdek-ken neuer Informationen und an der Entwicklung neuer Fertigkeitenzu steigern. Dieses Projekt war besonders wichtig, da es denSchwerpunkt auf Werte und Entscheidungen, die die Schüler zutreffen haben, legte. Die Begeisterung der Schüler und Lehrer und

❯ Die "Mihai Viteazul" Theore-tische Hochschule in Bailestiim Südwesten Rumäniensnahm an dem Projekt mitSchülern im Alter von elf bis19 Jahren teil.

❯ Zentrale Themen: Verschie-dene Aspekte des politi-schen und öffentlichenLebens, des Arbeitsmarktes,der Bildung, der Gesund-heit, der Familie, des Le-bens usw.

❯ Austauschprogramme mitPartnerschulen und andereKooperationen wurdendurch die Teilnahme derSchule an Comenius-Pro-jekten gefördert.

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eTwinning im Unterricht

Lebenslabyrinth

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Die Lehrer

Cristina Nicolae,Englischlehrerin:„Meine große Motivation,lebenslang zu lernen und dasEngagement der Partnerschulenin Kombination mit meinemWunsch und dem Wunsch derSchüler, die Europäische Unionund ihre Bürger zu entdecken.“

ihre Motivation, mit Kollegen aus anderen Schulen und Ländernzusammen zu arbeiten wurden zum Motor des Projekts.

Aktivitäten und Werkzeuge

Schüler und Lehrer erstellten PowerPoint-Präsentationen, schrie-ben Artikel zu verschiedenen Themen, die sich um Entscheidun-gen im Alltag drehten, schrieben sich gegenseitig Emails undnahmen an Videokonferenzen teil. Sie trafen andere Schüler ausPartnerschulen und debattierten aktiv mittels Email und Video-konferenzen. Im letzten Teil des Projektes musste jede Partner-schule ein Labyrinth bauen und eine Lernaktivität für Schülerorganisieren.

Verwendung des Labyrinths

Die Schüler bauten das Labyrinth mithilfe von Holzpfeilern undLeinwänden. Innerhalb des Labyrinths stellte jede Kreuzung eineEntscheidung dar. Der darauf folgende Weg zeigte die Auswir-kung des getroffenen Entscheidung dar. Die nachfolgenden Kreu-zungen boten wieder unterschiedliche Richtungsmöglichkeiten.Die Schüler trafen Wegentscheidungen und wurden dann mit dendaraus folgenden Konsequenzen konfrontiert.

Die Einbeziehung der Schüler

Die Schüler haben das Labyrinth geschaffen. Die Lebenssitua-tionen, Entscheidungen und möglichen Folgen wurden von denSchülern während vorangehender Projektaktivitäten identifiziertund beschrieben. Am Ende des Projekts wollte jede Partnerschule eine Broschüreüber die Aktivitäten veröffentlichen, inklusive den Artikeln ausdem virtuellen Magazin des Projekts.

Die größte Herausforderung

Die Kooperation mit den Partnern ist die größte Herausforde-rung. Manchmal sie sind zu Beginn voller Begeisterung, aberzusammen mit Zeitvorgaben stehen sie schnell vor Grenzen,die sich aus ihrem Mangel an Fertigkeiten und Erfahrung beieuropäischen Projekten ergeben. Die Arbeit von Lehrern inBezug auf europäische Projekte muss auf Schulebene höherbewertet werden.

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2007 begaben sich die Schüler aus Anne McMorroughs Klasse ander St. Martin de Porres National School auf eine magische Reise,um außerirdischen Zwillingen zu helfen. Diese fielen vor der Lan-dung in der Gestalt von Teddybären durch die Ozonschicht, einer inIrland und einer in England. Dieses aufregende Ereignis war dieGrundlage für ein eTwinning-Projekt mit dem Titel „eTwins Ma-gical Mission" (Die magische Mission der außerirdischen Zwillinge),das Schülern in England und Irland dabei half, einander besser ken-nenzulernen, sich zusammen in der Umwelt zu engagieren und ihreKreativität zu entdecken.Diese Schüler standen ganz am Anfang ihrer Schulbildung und be-saßen nur Grundkenntnisse in IKT. Die Herausforderung war nun,IKT so in ihren Schulalltag zu integrieren, dass sie daran Spaß hat-ten. Anne entschied sich, das eTwinning-Projekt auf Basis einerGeschichte aufzubauen. Ihre Mission war, den Kindern etwas überUmweltthemen, wie Energiesparen, Papierrecycling usw. "beizu-bringen". Anne konnte das eTwinning-Projekt mit dem DiscoverPrimary Science Award Programme und dem Green Schools AwardProgramme verbinden. Sie kommunizierten per Email mit ihrer eTwinning-Partnerschule und tauschten ihre Lernergebnisse aus.

Projektbedeutung

Die mitwirkenden Lehrer haben ihre IKT-Kenntnisse vertieft und er-fahren, wie viel Spaß es macht, mit Kollegen aus anderen Ländern zuarbeiten. Für ein solches Kurzzeitprojekt haben die Vorteile auch beiden Schülern alle Erwartungen übertroffen. Eltern sprachen von derpositiven Wirkung, die es auf das Lernen und die Motivation ihrer Kin-der hatte. Der größte Gewinn war, einen Weg zu finden, IKT auch fürdie ganz Kleinen auf einfache Art mit in den Lehrplan einzubeziehen.Das Projekt half den Schülern dabei, Fähigkeiten bei der Teamarbeitzu entwickeln und gleichzeitig, ihr Englisch zu verbessern.

Projektumsetzung

Die an diesem Projekt teilnehmenden Schüler waren erst vier undfünf Jahre alt, dennoch haben sie sich voller Eifer mit der Technikauseinandergesetzt und Scanner, Digitalkameras, Drucker, Com-puter und USB-Sticks benutzt. Die Eltern waren von Anfang an und

❯ St. Martin de Porres, eineGrundschule in Tallaght, Du-blin (Irland), führt das Projektzusammen mit einer ande-ren Schule in England durch.

❯ 22 Schüler im Alter von vierund fünf Jahren nahmen teil.

❯ Lehrplan übergreifende Aktivitäten

Die Lehrer

Anne McMorrough, Lehrerin:„Der Erfolg dieses Projekts warphänomenal; Schüler und Lehrerhaben eine Menge über dieVorteile von IKT und seinerVerwendung innerhalb desLehrplans gelernt.

Dieses eTwinning-Projekt hatmeine Art zu unterrichten völligverändert. Anstatt auf lineareWeise an den Unterrichtheranzugehen, hat es michveranlasst, innezuhalten und denUnterricht von einemthematischen Punkt aus zugestalten. Das Projekt hat meinenUnterricht viel kreativer gemacht… es erweckt die flachen Seiteneines Buches zum Leben.”

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eTwinning im Unterricht

eTwins Magical Mission

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Gedanken zurZukunft voneTwinning

Anne hat vor, an weitereneTwinning-Projektenmitzuwirken. Aufgrund desProjekts interessieren sichnun auch andere Lehrer ander Schule für eTwinning.Anne glaubt, dass eTwinningdahingehend einwickeltwerden könnte, eine wichtigenPlatz bei der Unterrichtspraxisan Schulen einzunehmen.

❯ Knockaclarig National School,Castleisland, Co. Kerry, Irland,arbeitete mit einer Schule inSchweden zusammen.

❯ Zwölf Schüler im Alter vonelf Jahren nahmen am Pro-jekt teil.

❯ Grundlage des Projekts wares, Medienmaterial zu pro-duzieren, zu teilen und zubewerten.

während des gesamten Projekts involviert und die Gemeindebekam einiges von den Aktivitäten mit, da Einzelheiten auf derSchul-Webseite und in Gemeindebriefen veröffentlicht wurden. Ei-nige haben gesagt, so was sei mit so kleinen Kindern nicht mög-lich, doch Anne McMorrough hat das Gegenteil bewiesen. DerDreh- und Angelpunkt, meint sie, liegt darin, ein Thema zu wählen,an dem die Kinder interessiert waren. Sie entschied sich, mit einerSchule in England zu arbeiten, da viele Kinder Probleme mit Eng-lisch als erster Sprache hatten. Lehrer und Schüler haben in vie-ler Hinsicht einiges dazugelernt. Die Lehrer standen vor derHerausforderung, das eTwinning-Portal zu bewältigen, sehr jun-gen Kindern die Benutzung von technischen Geräten beizubringenund gleichzeitig innerhalb eines gewissen Zeitrahmens die Kom-munikation zwischen den Schulen aufrecht zu erhalten.

Projektunterstützung

Anne sagt, dass sie sehr gute Unterstützung von der Nationalen Ko-ordinierungsstelle erhielt, insbesondere was die prompte Beantwor-tung von Fragen angeht. Es war gut zu wissen, dass sie die NationaleKoordinierungsstelle anmailen oder anrufen konnte und fast sofortAntwort erhielt. Nachdem sie das Qualitätssiegel erhalten hatten, be-kamen die Kinder ihre Bestätigung durch einen Besuch der Natio-nalen Koordinierungsstelle, was laut Anne sehr wichtig war.

Aufbau und Inhalt

Die Knockaclarig National School ist eine ländliche Grundschulein der Nähe von Castleisland, Co. Kerry, Irland. Tom Roche, derSchulleiter der mit zwei Lehrern besetzten Schule, ist die trei-bende Kraft hinter eTwinning in Knockaclarig. Tom, der auf über40 Jahre Unterrichtserfahrung zurückschaut, hat eTwinning zueinem wichtigen Bestandteil des Lehrens und Lernens gemacht.Zwölf Schüler nehmen in der Schule an eTwinning teil. Ihr eT-winning-Projekt „Dreh einen Film und teile ihn mit Freunden2.0!“ mit einer schwedischen Partnerschule gewann in der Al-tersgruppe 4-11 des europäischen eTwinning-Wettbewerbs2009. Es war nicht das erste eTwinning-Projekt in Knockacla-rig und so konnten sie auf frühere Erfahrungen zurückgreifen.Die Schule hatte auch Erfahrung bei anderen Projekten wie bei

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Dreh einen Film und teile ihn mit Freunden 2.0!

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Comenius-Partnerschaften und Austauschprogrammen. Für den Er-folg des eTwinning-Projekts war es wichtig, es in den Lehrplan zuintegrieren. Die Knockaclarig National School entschied sich, dasProjekt mit ihren naturwissenschaftlichen Strang EnvironmentalAwareness and Care (Umweltbewusstsein und -pflege) im Lehrplanzu verbinden. Aber wie es so oft der Fall ist, waren die Projektbe-deutung viel weitreichender.

Bedeutung für die Schüler

Das eTwinning-Projekt half den Schülern dabei, ihre Teamfähig-keiten auszubauen. Aus sprachlicher Sicht half es den Schülern beiihrer Arbeit mit ihrer Muttersprache und mit der Fremdsprache. DieSchüler lernten, die Ideen der anderen zu respektieren. SchulleiterTom Roche glaubt, dass dieses eTwinning-Projekt ein gutes Bei-spiel für Soziale Netzwerke ist. Die 'Kommunikation war einfach undes bestand der Wille, sich auszutauschen und mehr über den Stand-punkt des anderen zu erfahren’ und seine Schüler bekamen ein Bildvon Schweden zu sehen, 'dass in keinem Atlas oder Schulbuch zufinden ist.' Das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl sowie techni-sche und IKT-Kenntnisse wurden in dieser 'virtuellen Unterrichts-welt' verbessert.

Dreh einen Film und zeig ihn!

Grundlage des Projekts ist es, Medienmaterial zu produzieren, zuteilen und zu bewerten. Außerdem sollen bei dem Projekt IKT-Werk-zeuge bestmöglich eingesetzt werden. Selbst produzierte Filme sol-len als Unterrichtswerkzeug verwendet werden, wenn Schüler anThemen arbeiten, die aus dem Lehrplan entnommen wurden. DasMedienmaterial wird auf dem Projektblog veröffentlicht und disku-tiert: http://blog.eun.org/film2/.

Wildblumen Irlands

Eins der Themen, die die Schüler in Knockaclarig bearbeiteten,waren die Wildblumen Irlands. Sie gingen zum Feld eines einhei-mischen Landwirts und machten Fotos von zehn Pflanzen, die sieausgesucht hatten. Sie lernten die einheimischen Pflanzennamenund schlugen dann ihre botanischen Namen nach. Sie fanden dieirischen Namen und fragten ihre Partnerschüler nach den schwe-dischen Namen. Jeder Schüler erstellte einen Audiobericht übereine Pflanze. Die Projektarbeit bezog dann auch andere Bereiche

Die Schüler

„Es war schön, in Verbindungmit anderen Ländern zustehen."

Die Lehrer

Tom Roche, Schulleiter:„Während dieNaturwissenschaft der Kern desProjektmoduls war und diesauch strikt befolgt wurde,kamen dennoch eine Unzahl anThemen an die Oberfläche undwurden auf dieunterschiedlichste Weisebearbeitet.“

„Wir sind den digitalenUnterricht ganz großangegangen.“

„eTwinning sollteweiterentwickelt werden, umbei der Unterrichtspraxis in denSchulen landesweit einewesentliche Rolle zu spielen.“

41Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

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❯ Die Gesamtschule der Se-kundarstufe 1 ‚Heilig Hart’[Heiliges Herz] in Bree (Bel-gien) arbeitet mit Schulen inFrankreich, La Réunion unddem französischsprachigenTeil Belgiens zusammen.

❯ Zwölf Schüler aus derSekundarschule ‚Heilg Hart’im Alter von zwölf bis 14Jahren und fünf Lehrer neh-men an diesem Projekt teil.

❯ Die Schüler arbeiten an dreiThemen: Meine Familie undich, meine Schule und ichund meine Freizeit und ich.

des Lehrplans mit ein: Pflanzen zeichnen, Musik als Hintergrund fürdie Fahrt zu einem Feld auswählen, das Thema Blumen anhandvon Gedichten, Liedern und Mädchennamen untersuchen. Aus vie-len ihrer Forschungsergebnisse wurde eine Bildergalerie gemacht,die auf den Blog hochgeladen wurde.

Projektunterstützung

Laut Tom waren die vom Portal zur Verfügung gestellten Werk-zeuge sehr gut und kamen für verschiedene Aspekte des Pro-jektes zum Einsatz. Die Unterstützung durch die NationaleKoordinierungsstelle war sehr wichtig und genau; eilige Infor-mationen waren schnell bei der Hand. Die Nationale Koordinie-rungsstelle hat die Schule auch besucht und das Projektbeworben. Tom nahm am europäischen eTwinning-Workshopfür Schulleiter in Dublin teil und fand, dass auch die Jahreskon-ferenz in Brüssel ihm sehr weitergeholfen hat. Als Teil des Prei-ses beim europäischen eTwinning-Wettbewerb nahmen Tomund seine Schüler an einem IKT-Camp in Griechenland teil, wosie weitere Preisträger trafen.

Die Gesamtschule der Sekundarstufe 1 Heilig Hart in Bree enga-gierte sich stark im Bereich Internationalisierung. Schon seit Jah-ren organisiert sie Projekttage und internationale Projekte. Vordrei Jahren wurde das Wahlfach 'Europäische Unterrichtspart-nerschaften' eingeführt. Jede Wochen beschäftigen die Schülersich für zwei Unterrichtsstunden mit diesem Thema und arbeitenan ihrem -Projekt. Mit der Schule in Wallonien organisieren siejedes Jahr einen Schüleraustausch. Das stärkt die Verbindung, sodie Koordinatorin der Schule Irène Indemans. Aus diesem Grundwurde auch eine französische Schule besucht. Dafür kam derFranzösischlehrer nach Bree. So erhält man bessere Einsicht indie Kultur und Organisation der Partnerschule. Außerdem ent-stehen so nette Freundschaften.

Schüler als die treibende Kraft hinter dem Projekt

Die Schüler sind hoch motiviert und voller Eifer beim Projekt. DieLehrer führen dies auf den Umstand zurück, dass ihnen viel Ver-

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Meine Umwelt und ich

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antwortung übertragen wird und sie als Erwachsene behandeltwerden. „Zu Beginn des Unterrichts erhalten die Schüler eineAufgabe, die sie in ihrem eigenen Tempo am Computer bearbei-ten. Sie entscheiden selbst, wie sie an die Aufgabe herangehenund protokollieren ihre Arbeit. Wir sehen, dass die Kinder wäh-rend des Schuljahrs wirklich reifen. „Weil sie den Raum und dieFreiheit bekommen und Verantwortung tragen, können sie sichentwickeln“, meint Ellen Huybrechts, die für das Projekt Europä-ische Schulpartner-schaften verantwortliche Lehrerin.

Kommunikation mittels IKT

Die Schüler nutzen verschiedene Werkzeuge während des Pro-jekts. Sie versenden Emails über TwinSpace und legen einenBlog an. Sie verwenden Präsentationen, Fotos, entwerfen Pla-kate, organisieren Rätselwettbewerbe, führen Umfragen durchund nutzen die traditionellen Postdienste. Im ersten Jahrbrachte der Einsatz von IKT eigene Probleme mit sich. Dochglücklicherweise entstand schon bald eine IKT-Kultur in derganzen Schule. Folglich erhielt das Projekt im zweiten Jahr dieUnterstützung von IKT-Koordinator Bregt Vastmans. Bis heutehaben die Lehrer zahlreiche Fertigkeiten erworben und kennensich mit IKT wirklich aus.

(elektronisches Musikformat Braille)

Das Projekt „Erstellen einer Musikbibliothek für Schüler mit be-sonderen Lernbedürfnissen (elektronisches Musikformat Braille)– Komposition einer eTwinning-Hymne“ wird gemeinsam vonder griechischen Musikschule Thessaloniki und der Scuola Se-condaria di I grado ad indirizzo musicale in Italien durchgeführt.Mithilfe ihrer Lehrer haben die Schüler eine elektronische Musik-bibliothek erstellt mit Musik aus europäischen Ländern (italieni-scher Oper, traditionelle Musik aus Griechenland, byzantinischeGesänge, Kompositionen neuer Musik usw.).

Sie übertrugen einige dieser Daten in das elektronische Musikfor-mat Braille, indem sie klassische und traditionelle elektronischeCodes der Braille-Musikschrift benutzten. Gleichzeitig komponier-

Die Schüler„Wir arbeiten gern während derMittagspause an unseremProjekt!“

Die Lehrer

Ellen Huybrechts:„Während des Schuljahrs arbeitendie Schüler an drei Themen:meine Familie und ich, meineSchule und ich und meine Freizeitund ich. Es ist wichtig, dasProgramm nicht zu überladen, dadie Schüler und Lehrer nurenttäuscht wären, wenn sie esnicht schaffen würden. Die Anzahlder endgültigen Ergebnisse istauch nicht so wichtig; der Inhaltzählt. Es ist wichtig, dass dieSchüler mit Freude bei der Sachesind und stolz sind auf die Dinge,die sie schaffen.”

❯ 98 Schüler, zwölf Lehrer unddrei Bibliothekare der Musik-schule Thessaloniki in Grie-chenland arbeiten mitSchülern der Scuola Seconda-ria di I grado ad indirizzo mu-sicale in Italien zusammen.

❯ Die Schüler waren zwischen13 und 18 Jahren alt.

43Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

Musikbibliothek – Komposition einer eTwinning-Hymne

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Die Lehrer„Unser nächster Schritt ist, eineTwinning-Schulorchester zuschaffen, das unsereeTwinning-Hymne und andereneue Kompositionen mittelsMultichannel Recording (z.B.Klavier aus Griechenland,Flöte aus Italien, Cello ausGroßbritannien, Chor aus denNiederlanden usw.) aufnimmt.Dieses eTwinning-Orchesterwird auf Schulebene mithilfevon telematischen Medienproben."

Die Schüler

Yiannis Neurokoplis, 19 Jahre alt: „Mir hat die Teilnahme ameTwinning-Projekt sehr viel Spaßgemacht, wegen dereinzigartigen Erfahrung undGelegenheit, Musik zukomponieren, die einem breitenPublikum vorgestellt werdenwird, wegen der neuen Freunde,die ich getroffen habe undwegen der Möglichkeit,verschiedene Standpunkteauszutauschen.“

ten sei eine eTwinning-Hymne in fünf verschiedenen Arrange-ments und drei Sprachen (für den Jugendchor, den Kinderchor, fürtraditionelle Instrumente, ein Jazz-Arrangement und einen Sound-track). PowerPoint-Präsentationen mit Zeichnungen, Noten undNoema-Zeichen für autistische Schüler wurden erstellt sowie eineDVD über St Paul von Schülern mit Sehbehinderung produziert.Das eTwinning-Team veranstaltete zudem spezielleeTwinning-Konzerte und eine Gala. Sie produzierten CDs mitdieser Musik, um die aktive und kreative Aufmerksamkeit vonSchülern an europäischen Musikschulen zu erhalten und das Be-wusstsein für die Sonderschulbildung in den Fokus zu rücken.

Werkzeuge

Kommuniziert wurde über das TwinSpace-Forum. http://my.twinspace.etwinning.net/braillelibrary http://my.twinspace.etwinning.net/musiclibrary Außerdem wurde ein Blog für die Präsentation und Verbreitungdes Bildungsprozesses entwickelt. http://blog.eun.org/hymnoffriendship

Eine erfüllende Erfahrung

Die größte Herausforderung bei diesem Projekt war, die Schülermit besonderen pädagogischen Bedürfnissen in die gemeinsameSchulung von Schülern mit und ohne besondere Bedürfnisse zuintegrieren. Alles hat funktioniert, so dass die Schüler lernten,Musik in Braille-Schrift zu übertragen, während blinde Schülerdie Noema-Sprache lernten, um autistischen Schülern zu helfen.

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Die Schüler der Musikschule Thessaloniki und ihr LehrerVater Tsampatsidis halten das Transparent „eTwinning-Hymne“.

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Neue Bildungshorizonte

Vater Tsampatsidis, Musiklehrer an der Musikschule in Thessa-loniki und Projektkoordinator, sieht bereits in die Zukunft:„Unser nächster Schritt ist, ein eTwinning-Schulorchester zuschaffen, das unsere eTwinning-Hymne und andere neue Kom-positionen mittels Multichannel Recording (z. B. Klavier aus Grie-chenland, Flöte aus Italien, Cello aus Großbritannien, ein Chor ausden Niederlanden usw.) aufnimmt. Dieses eTwinning-Orchesterwird auf Schulebene mithilfe von telematischen Medien proben."

Chor der Musikschule ThessalonikiUnd er fügt hinzu: „Die Entwicklung eines eTwinning-Projektsist ein modernes Bildungsinstrument, welches sich viel zum heu-tige Bildungssystem beitragen kann. Ich glaube, dass in dennächsten Jahren unser Bildungssystem von Projekten wieeTwinning nur profitieren kann. Durch eTwinning könnenLehrer, Schüler, Eltern und Behörden kreativ zusammen arbei-ten und erstaunliche Ergebnisse erzielen, was für alle von Vorteilsein wird."

Anerkennung

Das Projekt erhielt Bestätigung und Anerkennung in den lokalenMedien und erhält nun auch auf nationaler Ebene mehr Aufmerk-samkeit. Ein Artikel über das Projekt ist zu finden unter: http://e-emphasis.sch.gr/articles.php?pId=1&iId=24&sId=503&aId=748

Logo der MusikschuleThessaloniki

„Ich bin besonders glücklichüber die entstandeneVerbindung zwischen uns, denAbiturienten, und unsererSchule, da wir fühlen, dass wireinen aktiven und kreativenBetrag für die kulturelle Arbeitunserer Schule geleistet haben.“

eTwinning-Hymne“eTwinning ist unser Projektund ein wunderbares Ziel.Durch die Zusammenarbeitbilden sich für immer währendeBeziehungen. Ich träume Tagund Nacht von eTwinning undunserer herrlichenFreundschaft. Unsere Ländersind durch das Meerverbunden, unsere Herzendurch eTwinning.“

45Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

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❯ Elf Schulen aus Österreich,den Niederlanden,Griechenland, Deutschland,Portugal, England, Belgien,Polen, Estland undSchottland nahmen amProjekt teil.

❯ Vierzehn Schüler im Altervon zwölf Jahren nahmenin der Tartu Hiie School amWunderbaum-Projekt teil.

❯ Alle teilnehmenden Schulenoder Kindergärten sindEinrichtungen für Kinderund Jugendliche mitbesonderen Bedürfnissen.

❯ Projektaktionen sind auf(http://wondertree.wikispaces.com/).

❯ Wunderbaum-Kunstgallerie(http://wondertree.wikispaces.com/wondertree.artgallery).

Tartu Hiie School

Die Tartu Hiie School ist eine Schule für Kinder mit besonderenBedürfnissen, die an Hör- und Sprachbehinderungen leiden. Um-fassende Bildung wird durch eine längere Schulzeit erreicht (je-weils elf und zwölf Jahre). Im Durchschnitt sind zwölf bisvierzehn Schüler in einer Klasse. Derzeit sind 323 Schüler ausallen Bezirken der Republik in der Schule eingeschrieben. Außer-dem gibt es 72 Lehrer und Erzieher.

Die Schule verfügt über eine permanente Internetverbindung, E-Mail-Service für Lehrer und aktive Schüler und über einen Ser-ver mit der Homepage der Schule. Es gibt ein lokales Netzwerk inder Computerklasse, doch die Rechner erfüllen nicht die Stan-dards der modernen Informationsgesellschaft. Sie wurden mit-hilfe von Spenden angeschafft und aufgrund ihrer veraltetenKonfiguration sind sie nicht mit unserer Themensoftware kompa-tibel.

Obwohl die technische Infrastruktur veraltet ist, nahm die TartuHiie School im letzten Jahr aktiv am eTwinning-Programm teil.Sie nahm sogar an Projekten teil, in denen es keine Schüler mitHör- und Sprachbehinderungen gab. Bei manchen Projekten gibtes keinen Unterschied, man fängt einfach an zu arbeiten. DieLehrer der Tartu Hiie School setzen IKT sehr häufig ein. Dahergehen sie gern auf das eTwinning-Portal, insbesondere wegenseiner Werkzeuge zum Finden von Partnerschulen etc.

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Mein ganz besonderer Wunderbaum

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Projektauswirkungen: Auf die Schule

Der Leiter der Tartu Hiie School unterstützt die Teilnahme aneTwinning sehr. Die Mitwirkung an eTwinning-Projekten warfür alle eine positive Erfahrung.

Über die Lehrer

In der Tartu Hiie School wird das Wunderbaum-Projekt von Mari Tõ-nisson geleitet, die seit sechzehn Jahren als Lehrerin arbeitet. DreiLehrer haben sich gegenseitig geholfen; sie haben das Projekt auchin ihren Schulalltag integriert. Das Wunderbaum-Projekt ist nichtdas erste eTwinning-Projekt dieser drei Lehrer und Lehrerinnen.Mari Tõnisson hat auch an anderen europäischen Projekten mitge-arbeitet, von denen viele nationale und regionale Projekte zu ver-schiedenen Themen waren. Zurzeit wirkt sie an unterschiedlichenAktionen mit. Mari Tõnisson fand Partner über das eTwinning-Portal. Der Projektplan war nicht ihr ursprüngliches Konzept; sietrat dem Projekt bei, als es schon aufgestellt worden war.

Über die Schüler

Vierzehn Schüler im Alter von zwölf Jahren nahmen in der TartuHiie School am Wunderbaum-Projekt teil. Mari Tõnisson ist klar derMeinung, dass das Projekt ihr die Gelegenheit gab, die Unter-richtserfahrungen ihrer Schüler zu verbessern. „Das Projekt halfmeinen Schülern, ihre IKT-Kenntnisse sowie ihre Kenntnisse überEuropa und ihre Menschen zu vertiefen. Das Projekt hat meineSchüler motiviert.“

Projektumsetzung

Bei diesem eTwinning-Projekt, Mein ganz besonderer Wun-derbaum, sind alle teilnehmenden Schulen oder Kindergärten In-stitutionen für Kinder und Jugendliche mit besonderenBedürfnissen aus ganz Europa. Das Projekt lief während des ge-samten Schuljahrs 2008/2009. In jeder Einrichtung wählten die Kinder einen Baum in der Näheihrer Schule (ihres Kindergartens). Dieser besondere Baum sym-bolisiert den Inhalt verschiedener Projekte in jeder Schule unddie Kinder sind mit allen Sinnen bereit, diesen Baum auf derWebseite für alle anderen Partner vorzustellen. Die Kinder ler-nen, mit unterschiedlichen Bildbearbeitungsprogrammen zu ar-

Die Lehrer

„Das Projekt half meinenSchülern ihre IKT-Kenntnissesowie ihre Kenntnisse überEuropa und seine Menschen zuvertiefen. Das Projekt hat meineSchüler motiviert.“

„Es war der Plan und die Ideemeiner Partner: eine gute Ideeund nette Partner.“

47Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

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„Es ist sehr wichtig, dass dieTeilnahme an eTwinning-Projekten zeitlich begrenzt ist;aber das persönlicheEngagement ist genausowichtig ebenso wie einebestehende IT-"Kultur" an derSchule, die Teilnahme annationalen und europäischeneTwinning-Workshops und der'von Lehrer zu Lehrer'-Charakter von eTwinning.“

beiten und Fotos ihres Baumes in ganz besondere Kunstwerke zuverwandeln. Jede Schule nimmt Samen von ihrem Baum undschickt sie an die Partnerschulen. In jeder Einrichtung versuchendie Kinder dann, ihren speziellen europäischen Baumgarten zuziehen. Dieses Projekt war Sieger des estnischen nationalen Prei-ses im Frühjahr 2009.

Projektunterstützung

„Der TwinSpace ist nicht einfach und es gibt hierfür viele bessereWerkzeuge im Internet. Andere Werkzeuge sind OK", sagt dieLehrerin über das Projekt. Sie weist auf interessante und nützli-che Workshops und Seminare hin, die von Nationalen Koordinie-rungsstellen organisiert werden.

Besonders mochte sie den Schulungstag zu dem neuen Desktopund den neuen Werkzeugen. Sie ist der Meinung, dass die ge-samte Qualität sowohl der nationalen als auch der europäischeneTwinning-Workshops sehr gut ist. Sie hat von eTwinning-Workshops profitiert – sowohl in pädagogischer Hinsicht als auchin Hinsicht auf ihre IKT-Kenntnisse. „Ich habe bei den Workshopsviele interessante und nützliche Internetseiten und Werkzeugeanderer Lehrer gesehen", erklärt sie.

Gedanken zur Zukunft von eTwinning

Lehrerin Mari Tõnisson glaubt, dass ihr jetziges eTwinning-Pro-jekt auf die eine oder andere Art auch in Zukunft weiterlaufenwird. Sie ist zudem überzeugt, dass sie an zukünftigeneTwinning-Projekten mitarbeiten wird. Ihr derzeitiges Projekthat bei anderen Lehrern in ihrer Schule das Interesse aneTwinning geweckt.

Auch wenn sie nicht glaubt, dass eTwinning so entwickelt wer-den könnte, dass es auf nationaler Ebene zu einem wesentlichenBestandteil der Bildungspraxis an Schulen werden würde, isteTwinning an der Tartu Hiie School sehr beliebt.

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Reiche Vielfalt für europäische Länder

Ziel des Projekts war es, das Interesse der Schüler an nicht sohäufig gelehrten Fremdsprachen wie Rumänisch, Tschechischund Polnisch zu wecken. Zugleich wurden sie ermuntert, ihreKenntnisse in einer weit verbreiteten Sprache (Französisch) zuvertiefen, während sie in allen drei Partnerländern Märchen, My-then und Legenden aus einem kulturellen und historischen Blik-kwinkel aus betrachteten.

Europäische Staatsbürgerschaft

Weitere Ziel des Projekts waren die Entwicklung eines staats-bürgerlichen Bewusstseins bei jungen Europäern, die Verbrei-tung universeller kultureller Werte der Europäischen Union unddes Konzepts nationaler Weisheit sowie der Nutzung von IKT fürdie Kommunikation und „Öffnung der Welt“.

Neue Fertigkeiten und Haltungen für Schüler

Das Projekt half den Schülern dabei, ihre Fremdsprachenkennt-nisse und Kommunikationsfähigkeiten (einschließlich nonverbalerKommunikation), ihre Teamfähigkeit und ihr Selbstbewusstseinsowie den Einsatz von IKT in Hinsicht auf das Lernen und die Kom-munikation zu verbessern. Sie bekamen die Möglichkeit, neue Kul-turen zu entdecken und Kulturrelativismus zu verstehen.

Lernergebnisse:

Das Lernen einer Fremdsprache mittels Spielen motiviert die Schü-ler sehr. Die Schüler sollen selbständig ihre Wünsche und Stand-punkte bezüglich des Konzepts, der Projektumsetzung- und-organisation äußern. So entstehen vielleicht originelle Ideen unddie Unterstützung seitens der Schüler ist sicher. Auf diese Weisewurde der Sprachkurs gemeinsam entwickelt. Die Rollen der Leh-rer und Schüler wurden vertauscht. Dieses Projekt wird von Jahrzu Jahr fortgeführt und umfasst immer neue Schülergruppen. Wirglauben, dass es auch an anderen Schulen funktionieren kann.

❯ Die Vasile Sav High-schoolin Roman, einer Stadt imBezirk Neamt in Rumäniennahm an diesem Projekt ge-meinsam mit Schulen ausGriechenland, Frankreichund Polen teil.

❯ Das Projekt konzentriertesich auf Märchen, Mythenund Legenden aus einemkulturellen und historischenBlickwinkel in allen dreiPartnerländern.

❯ Das Projekt ist der Gewin-ner des europäischen eTwinning-Preises in derKategorie Französisch.

❯ Es wurde mit dem nationa-len sowie dem europäi-schen Qualitäts-siegelausgezeichnet und als Bei-spiel für gute Praxis bei eTwinning-Konferenzen inPolen vorgestellt.

49Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

Märchen, Mythen und Legenden

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Die LehrerDer koordinierende Lehrer: „Meine Schüler haben ihrFranzösisch verbessert undbenutzten komplexegrammatische und lexikalischeWendungen. Sie haben dieBedeutung von Kooperation undTeamarbeit erkannt. Durch dieliterarische Recherche habensie ihr Wissen erweitert undihre Kreativität bewiesen.“

„Dieses Projekt beweist dieInteraktion zwischen Schülernund Lehrern auf neue undkreative Weise.“

Die Schüler„Die Arbeit an diesem Projektwar spannend und erfüllend;die Arbeit war hart, aber dafürgab es bereichernde Aktivitätenund wunderschöneErinnerungen.“

Neue Ressourcen für Lehrer

Wie viele andere eTwinning-Projekte bot auch dieses Projekt denLehrern Gelegenheit, bestehende und IKT-Ressourcen zu nutzenoder neue und auf das Projekt zugeschnittene zu entwickeln.

Neue IKT-Kenntnisse für Schüler und Lehrer

Zur Erstellung der Projekt-Webseite lernten die Schüler den Um-gang mit HTML und PHP, Macromedia Flash 8 - für Kurzfilme,Namo Web Editor – für Bildergallerien, verschiedenen Internet-browsern usw.

Ergebnisse und Auszeichnungen

Die Lehrer und Schüler evaluierten ihre Arbeit fortlaufend, indemsie die Produkte – Poster, Anthologien, DVDs, Projekt-Webseiten,die Portfolios der Schüler analysierten, Umfragen durchführtenund Feedback von all denen, die am Projekt beteiligt waren – El-tern, Schüler und das Verwaltungsteam der Schule, einholten. Die Projekt-Website heißt "visiting card“ und zeigt die Arbeit bisjetzt: www.vasilesav-comenius.ro

Projektauswirkungen

Schüler aus anderen Schulen und Kulturen kennenzulernen und ge-meinsam daran zu arbeiten, Daten zu sammeln und zu vergleichen,erhöhte die Lernmotivation, besonders für das Erlernen von Fremd-sprachen. Die Arbeit in interkulturellen Teams und die Übernahmevon Verantwortung sind weitere erwähnenswerte Aspekte. Aus Sichtder Lehrer bedeutete dieses Projekt auch eine berufliche Weiterent-wicklung. Sie entdeckten neue Herangehensweisen an das Unter-richten und Lernen, den Wert von Spontanität und Kreativität.

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Projektaufbau

Kungshögskolan hat an fünfzehn -Projekten teilgenommen. Unteranderem: Nur Normales Wasser, Das globale Märchenbuch, Dieabenteuerlustigen Reisepuppen und Unser Blauer Planet. Das -Projekt Nur normales Wasser behandelt die Umwelt. Ziel war es,die umweltbezogenen Aspekte von Wasser im Alltag zu unter-streichen. Schüler aus Schweden, Polen, Litauen und Ungarnnahmen am Projekt teil. Sie nutzten sowohl den – öffentlich zugänglichen – TwinSpaceals auch die Homepage der Schule, um ihre Projektergebnisse zuveröffentlichen. Die Schüler unternahmen Ausflüge zu Wasser-türmen, Klärwerken und Teichen, wo sie Wasserpflanzen sam-melten, ein ökologisches Dorf usw. und erstelltenPowerPoint-Präsentationen und Fotoalben, die auf die Webseitegestellt wurden. Außerdem sangen sie "Wasserlieder" und nah-men diese auf.

Bedeutung

Das Projekt beinhaltete eine Menge "Peer-learning" von Schü-lern. In diesem Fall ist es besser, wenn jemand im Kollegium dieVerantwortung für diese Art von Projekten übernimmt. Jemand,der die Zeit erübrigen kann, dass Projekt zu überwachen, andereLehrer zu unterstützen, dabei helfen kann, die Schüler zu moti-vieren und sicherstellt, dass die Webseite funktioniert usw.

Was bringt die Zukunft?

Marie Wesén ist sicher, dass Kungshögskolan auch in Zukunft an-Projekten teilnehmen wird, entweder als gesamte Schule odermit einzelnen Klassen. Sie schrieben Geschichten und malten Bilder, die sie einscann-ten. Die Schüler nahmen ihre Stimmen für die Präsentation aufund packten alles zusammen in PowerPoint und Moviemaker.Die älteren Schüler halfen den jüngeren. Die Lehrer gaben einerGruppe Schüler die Aufgabe, ihren Mitschülern zu helfen.

Alle Klassenräume in Kungshögskolan sind mit einem SMARTBoard ausgestattet, was die Arbeit mit eTwinning erleichtert hat.

❯ Die GrundschuleKungshögskolan (Oxie,Malmö, Schweden) hat bei 15 eTwinning-Projektenmitgemacht. Unteranderem: Nur NormalesWasser, Das globaleMärchenbuch, DieabenteuerlustigenReisepuppen und UnserBlauer Planet.

❯ An dem Projekt nahmen100 Schüler und achtLehrer teil.

Die Lehrer

Der Konrektor:„Schüler mit Lehrern, die sichfür die internationaleZusammenarbeit engagieren,haben Gelegenheit mehr zuerfahren.“ -„… um eineFremdsprache zu üben und mitSchülern aus anderen Ländernzusammenzuarbeiten.“

„Als sie erstmal an einemProjekt teilgenommen hatten,wollten die Lehrer mehr.“

51Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

Nur normales Wasser und andere Projekte

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Marie Wesén, Lehrerin:„Als Lehrer vertieft man häufigseine Herangehensweise beimUnterrichten. Man tendiertdazu, auf dem aufzubauen, wasman schon mal gemacht hatund oft das Gleiche zu tun. Aberals ich mit eTwinning anfing,habe ich bemerkt, wie ichmeine Herangehensweiseerweitert habe.“

„Ich freue mich auf den Startder neuen Twinspace-Ausgabe.Die europäischen eTwinning-Workshops sind eine wichtigeQuelle der Inspiration fürLehrer. Kollegen mit demgleichen Interesse aninternationalen Projekten undinternationaler Zusammenarbeitzu treffen, gibt einemzusätzliche Energie undBegeisterung.“

Erfolgsfaktoren

Das persönliche Engagement der teilnehmenden Lehrer ist einerder Hauptfaktoren, damit das Projekt erfolgreich ist. Erfahrungin anderen europäischen Projekten, eine gute IKT-Unterstützungund die Unterstützung durch die Schulleitung sind ebenfallswichtige Faktoren. Umfasst das Projekt mehr als eine Klasse undeinen Lehrer an der Schule ist es wichtig, dass es mehr als einePartnerschule gibt. Ein Maximum von fünf stellt sicher, dass dasProjekt „überlebt“, wenn ein oder zwei Partner abspringen.

Die größte Herausforderung besteht darin, die Lehrer dazu zubringen zu verstehen, dass eTwinning-Projekte keine Extra-Aufgaben sind, sondern innerhalb des normalen Schulbetriebsals Teil des Lehrplans durchgeführt werden können.

Durch ein eTwinning-Projekt kann man seinem Unterricht eineneue Dimension der Neugier auf andere Länder und Kulturen ver-leihen, eine Fremdsprache auf natürliche Weise lehren und denSchülern die Möglichkeit geben, mit Kameraden in Europa beiverschiedenen Fragen und Themen zusammen zu arbeiten.

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Maria Corredor Saiz ist seit drei Jahren Konrektorin an einerSonderschule in Navan und unterrichtet seit acht Jahren an dieserSchule. Ihre eTwinning-Klasse bestand aus Schülern mit leich-ten allgemeinen Lernschwierigkeiten: Einigen Schülern fällt dasLesen und Schreiben schwer. Alle arbeiten in ihrem eigenenTempo. Die Partnerschule in Spanien arbeitete mit Schülern mitähnlichen Behinderungsgraden, wobei einige auch hörbehindertwaren. Für beide Gruppen waren Fotos und andere visuelle Werk-zeuge besonders effektiv und Marias Klasse fand es toll, 'sichselbst im Computer zu sehen.'

Maria arbeitete zusammen mit zwei Sozialpädagogen an demProjekt. Andere Lehrer nahmen ebenfalls teil, z. B. die Hauswirt-schaftslehrerin. Dies war ihr erstes eTwinning-Projekt ohnevorherige Erfahrung bei anderen europäischen Projekten oderanderen Lehrplanprojekten/-initiativen zu haben.

Das Projekt

Maria nutzte die Werkzeuge auf dem Portal, um ihre spanischePartnerschule zu finden. Ziel des eTwinning-Projekts war diebeiden Schulen zu vergleichen. Als Einführung verglichen die bei-den Schulen sich und ihre Gemeinden vor Ort. Für die Schüler vonSt. Mary’s beinhaltete dies eine Reise um Fotos zu machen, wasihnen sehr viel Spaß machte. Die Ergebnisse wurden auf der Pinn-wand der Schule gezeigt. Sie beschrieben die behandelten Themenund die Klassen, in denen sie stattfanden. Sie verglichen ihre Um-gebung und ihre Umwelt und tauschten Traditionen und Musik ausbeiden Ländern miteinander aus. Die Schüler erzählten einandervon Tieren in der Schule und mit ihrem Gartenbaulehrer erstelltensie eine Liste der Bäume, Sträucher und Blumen in der Umgebungder Schule und machten Fotos. Sie tauschten Valentinskarten undspielten sich gegenseitig Musik vor und entdeckten so viele Ge-meinsamkeiten zwischen den beiden Traditionen.

Maria glaubt, dass die Bereitschaft und Hilfe der Partnerschulesowie die Unterstützung in ihrer eigenen Schule den meistenSchülern dabei geholfen hat, ihr eTwinning-Projekt wahr wer-den zu lassen. Das Projekt entwickelte sich ständig weiter. Es

❯ Die Sonderschule St. Mary’sin Navan, Irland, hat 68Schüler.

❯ Fünf Schüler im Alter von16-18 Jahren nahmen andem Projekt zusammen miteiner spanischen Schuleteil.

❯ Es war das erste eTwinning-Projekt der Schule und dieSchule plant, bei einemweiteren Projekt mitzuma-chen.

❯ Link zum Projekt:www.iesguitiriz.org/proxectos

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eTwinning im Unterricht

Unsere Schule: Aufbau und Merkmale

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Die LehrerAmbrose Lavery, derSchulleiter:„Das eTwinning-Projekt öffnetedie Grenzen desKlassenzimmers und wurde zueiner Erweiterung des Lernensfür die Schüler…. [und] esentstand ein lebensnahererLehrplan.“

„Die Schüler wurden gestärkt -ihr Selbstbewusstsein wuchs.“

Maria Corredor Saiz,Konrektorin:„Das eTwinning-Projektergänzte unsere Arbeit imKlassenzimmer.“

„eTwinning hat mir geholfen,meine Art zu unterrichten zuverbessern.“

folgte zunächst dem ursprünglichen Plan, aber mit der Zeit schrittdas Projekt immer weiter fort.

Es war für den Erfolg des Projekts äußerst wichtig, es in den Lehrplanzu integrieren. Maria nahm an einem europäischen eTwinning-Workshop in Italien teil, was sie als sehr hilfreich empfand.

Über die Schule

eTwinning war für die Schule sehr positiv. Obwohl dies ihr er-stes eTwinning-Projekt war, kam es auf die Auswahlliste fürden europäischen eTwinning-Preiswettbewerb 2009.

Über die Lehrer

Maria meint, dass das eTwinning-Projekt ihr dabei geholfen hat,sicherer mit IKT umzugehen. Durch die Arbeit mit der Technologiekonnten sie und ihr Partnerlehrer ihre Lehrplanvorgaben auf inno-vativere Weise bewältigen. Die Planung machte ‚mehr Spaß.’

eTwinning half Maria, innovativere Lehrmethoden zu entwickelnund die Bildungserfahrung ihrer Schüler zu verbessern.eTwinning hat ihre Art zu unterrichten und ihre Meinung zumWert von europäischen Projekten verändert. eTwinning war fürsie eine sehr wertvolle Erfahrung.

Über die Schüler

Das Projekt erlaubte Maria, die Bildungserfahrung ihrer Schülerzu verbessern. Die Schüler entwickelten Fähigkeiten bei der Ko-operation und Teamarbeit. In Bezug auf die erste Sprache wardas Projekt sehr hilfreich. Das Projekt half ihren Schülern, die In-halte und Bereiche des Lehrplans besser zu begreifen und ihreIKT-Kenntnisse zu verbessern. Darüber hinaus wurde die Sicht-weise der Schüler auf die Welt erweitert und sie fanden heraus,dass der Computer 'nicht nur [zum Spielen] da ist, sondern einWerkzeug, um mit anderen Menschen zu kommunizieren.'

Der Kontakt zu den Schülern in der spanischen Schule half denStudenten, ihr Verständnis von Europa und ihren Menschen zuerweitern. Maria vertritt energisch den Standpunkt, dass das Pro-jekt ihre Schüler motiviert hat.

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Projektunterstützung

Maria fand die Unterstützung durch die Nationale Koordinie-rungsstelle sehr gut. Sie wusste, dass sie auf eine Frage immerschnell Antwort erhalten würde.

Die Zukunft

Maria hat vor, an weiteren eTwinning-Projekten mitzuwirken.Maria glaubt, dass eTwinning dahingehend entwickelt werdenkönnte, einen wichtigen Platz bei der Unterrichtspraxis an iri-schen Schulen einzunehmen.

Für ein eTwinning-Projekt wählte die Lehrerin ein ungewöhn-liches Thema. Die Idee für das Projekt war ziemlich originell unddie Kinder mochten sie auch. Gemälde von berühmten europäi-schen Malern dienten als Inspiration für Aufgaben, die von denSchülern bewältigt wurden und die sich um neun verschiedeneThemen rund um Schule, Regionen, Kultur, nationale Traditionenund Literatur drehten. Ein Teil des Projektes fand – in enger Ver-bindung mit dem Lehrplan – während der regulären Polnisch-stunden statt. Manche Teile des Projekts wurden beiaußerschulischen Aktivitäten durchgeführt. Und wieder anderewurden als Hausaufgaben bearbeitet. Während des Projekts er-stellten die Schüler PowerPoint-Präsentationen, Zeichnungen,Collagen, Computergrafiken, Fotos und Filme.

Entwicklung einer innovativeren Lehrmethode

Von den 80 am Projekt teilnehmenden Schülern arbeiteten man-che nur an ausgewählten Modulen und andere am gesamtenProjekt. Die Aufgaben wurden teilweise als Hausarbeiten erle-digt, die später bewertet wurden. Die Projektmodule wurden injeder Klasse gemäß ihrem Lehrplan durchgeführt.

eTwinning hat die Unterrichtsart der Lehrerin verändert. Durchdie Kombination der Projektmethode mit dem Einsatz eines inter-aktiven Multimedia Boards hat sie eine innovativere Lehrmethodeentwickelt. Die Lehrerin sagt, dass sie dank eTwinning die Pro-jektmethode jetzt auch bei ihrer täglichen Arbeit einsetzt.

❯ Die Józef Piłsudski Memo-rial Junior High School Nr.16 in Gorzów Wielkopolski,Polen, arbeitete mit dreiEinrichtungen in Frankreichund Italien zusammen.

❯ 80 Schüler im Alter von 13 und 16 Jahren sowiedrei Lehrer nahmen teil.

❯ Ziel des Projekts war es,den Schülern herausra-gende Werke europäischerMalerei näher zu bringen.

Die Schüler

„Am Besten fanden wir, dass wiralles auf unsere Art tun durften.“

Die Lehrer

„eTwinning inspirierte mich zueiner pädagogischer Innovation.“„Die Schüler behalten Dingebesser; sie erwerben Wissenbesser als auf herkömmlicheWeise.“

55Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

Inspiration Malerei

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„Nach dem ersten Projekt mitder italienischen Lehrerinwussten wir, dass wir auch beimnächsten Projekt zusammenarbeiten wollten. Und jetztarbeiten wir daran. Wir denkenauf die gleiche Weise.“

❯ 25 Schüler und ein IKT-Lehrer der FachschuleRaluca Ripan in Cluj-Napoca, Rumänien,nahmen am Projekt teil.

❯ Fünf Partner aus fünfLändern (Bulgarien, Ungarn,Italien, Portugal undRumänien) arbeitetenzusammen.

Zwei Schlüsselfaktoren haben diesem Projekt zu seinem Erfolgverholfen: Das großartige Engagement der Schüler und die ex-zellente Zusammenarbeit mit dem Mit-Begründer des Projekts.

Was sind die Ergebnisse?

Die Projektmethode erlaubt es den Schülern, durch Aktion zu ler-nen und persönlich am Lernen teilzuhaben. Sie gewährt ihnen Frei-heit, während sie Aktivitäten durchführen und gibt ihnen dieMöglichkeit, Aufgaben auf ihre eigene, individuelle Art zu lösen.Die Schüler führten ohne Hilfe Nachforschungen durch, sammel-ten Informationen und erstellten Präsentationen.

Die Vorstellung ein Projekt durchzuführen, beeinflusst auch die ört-liche Gemeinschaft; das Projekt wurde im örtlichen Bildungsmini-sterium als pädagogische Innovation eingestuft - eine Stundezusätzlich pro Woche wird für die Arbeit am Projekt gewährt.

„Das Pizzageschäft in Europa“ war ein sehr erfolgreicheseTwinning-Projekt, an dem fünf Partner aus fünf unterschied-lichen Ländern arbeiteten. Das Projekt behandelt die wirklichenBedürfnisse der teilnehmenden Schüler einer Berufsschule miteinem Catering- oder Kochkurs. Nach ihrem Abschluss treten sieins Arbeitsleben ein.

Europa hat ein globales Mahl zum Ziel: Pizza!

Das Projekt sollte: ❯ Die soziologischen Aspekte und die Umsetzbarkeit des

Pizzageschäfts in Europa beleuchten; ❯ Schülern neben ihrer schulischen Bildung echte Arbeitser-

fahrungen vor Ort bieten; ❯ Den Teamgeist und den Austausch von Ideen für Projekte

stärken, die für das berufliche Profil sehr wertvoll sind; ❯ Den Schülern das Wirtschaftsystem Europas näher bringen; ❯ Ein Bewusstsein dafür schaffen, Teil der EU zu sein.

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Das Pizzageschäft in Europa

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Die drei Projektteile

I. Untersuche die Veränderungen am Geschmack und an denEssgewohnheiten der Menschen in den letzten fünfzigJahren; die Mechanismen, durch die "Pizza" zu einer trans-nationalen Speise wurden (Immigration, Tourismus).

II. Ein Pizza Torneo, das in Trebisacce, Italien, stattfand. III. Die Schüler untersuchen, wie man ein Pizzageschäft startet

(der Verwaltungsablauf).

Die Projektwerkzeuge

❯ Grundlegende IKT-Kenntnisse❯ Nutzung der eTwinning-Plattform für Chats, Videokonferen-

zen, Foren usw.

Verbreitung von Informationen – der stärkste Projektpunkt

Alle Medien in Rumänien, von lokalen Zeitungen bis hin zum lan-desweiten Fernsehen, verfolgten die Projektaktivitäten. Auch On-line-Medien stellten den Erfolg des Projekts vor.

Auswirkungen auf die Schüler - eine weitere Stärke

Das Projekt gab den Schülern Gelegenheit, für ihren Lebensunter-halt nach der Schule zu sorgen, ihre Leistungen zu verbessern undihr Selbstvertrauen zu stärken. Die Ergebnisse sind auf dem Blog und der Website zu sehen:http://pizzacrosseuropetorneo.blogspot.comhttp://www.pizzabusiness.altervista.org/

Preise und Auszeichnungen

❯ Dritter Preis für die Broschüre „Die Gemeinschaft der Pizza“,erstellt von rumänischen Studenten für den nationalen Wett-bewerb „Für Europa gemacht“ in Rumänien im März 2008;

❯ Erster Preis für das englische Buch: "Eine Erfolgsgeschichte:Das Pizzageschäft in Europa“, erstellt von rumänischen Stu-denten für den nationalen Wettbewerb „Für Europa gemacht“in Rumänien im April 2009;

❯ Zweiter Platz beim Pizza Torneo Wettbewerb in Italien. Anawar Mitglied des rumänischen Teams.

❯ eTwinning-Preis 2009 in der Altersgruppe 16 – 19.

Warum war das Projekt soattraktiv? Weil…❯ die Schüler neue ❯ das Projekt nachhaltig ist

und auf andere Geschäfts-zweige übertragen werdenkann;

❯ es den Schülern die Gele-genheit bot, portugiesi-sche/italienische Pizza zubacken.

Die Schüler

Ein rumänischer Schüler aufdem Projektblog:

„Lehrer Alex, Sie werden sehen,ich eröffne eine Pizzeria!“

Die Lehrer

Alexandrina Lişcan, IKT-Lehrerin:

„Dieses Projekt war die erstewichtige eTwinning-Erfahrung,durch die Schüler und Lehrerzusammen arbeiteten undetwas über andere Kulturen,andere Arten zu leben lernten.Und sie haben auch gelernt,wie man ein erfolgreichesPizzageschäft aufzieht.“

57Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

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„Die Schulleitung war sehrangetan von diesem Projektund sagte, dass es vor allendurch die Mitarbeit derMenschen (Schüler und Lehreraus allen Berufsschulklassen)und die materiellen Ressourcender Schule ermöglicht wurde:Dem Rechenzentrum mit derneuesten Computergeneration,Internetzugang, Webkamerasusw.“

Einer von Anas Kollegen:„Unsere Kollegen haben unssehr stolz und froh gemacht!Ich habe das Geld genommen,so dass wir Pizza in Form einesHerzens, die unsere Kollegen inItalien hergestellt hatten, essenkonnten.“ Zukunftspläne

Für die Zukuft planen Lehrer vom Kolleg für Nahrungsmittelindu-strie „Raluca Ripan“ Kurse für die örtliche Gemeinschaft in Zu-sammenarbeit mit Mitgliedern der National Scuola di Pizza ausItalien zu entwickeln.

Lernergebnisse:

Das Projekt half den Schülern dabei, Kompetenzen zu entwickeln,die sie am Markt anwenden können. Sie können andere Schüler inihrer Schule weiterbilden und Workshops zur Herstellung einer ita-lienischen Pizza abhalten. Wenn sie möchten, können sie ein Piz-zageschäft eröffnen! eTwinning ist derzeit in allen Schulen fest verankert, da es eineinnovative Herangehensweise ans Lehren und Lernen bietet, derEuropa wirklich zusammenführt. eTwinning-Projekte fördern das Interesse der Schüler, durch denengen Kontakt zwischen Schülern und Lehrern mehr über andereKulturen zu erfahren und Stereotypen abzulegen.

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Berufsschule Staszic Memorial

Dieses Projekt wurde in der Berufsschule Staszic Memorial in Opolewährend des normalen Unterrichts, während der Aktivitäten deseuropäischen Clubs und in der Freizeit der Lehrer und Schülerdurchgeführt. Die europäische Zusammenarbeit in der Schule be-gann mit dem eTwinning-Programm. Die Lehrer erweiteten dieseeuropäische Zusammenarbeit trotz ihrer begrenzten Zeit aus. Eineder Lehrerinnen meinte: „Es eröffnen sich neue Chancen, andereProjekte durchzuführen – zuerst gab es eTwinning, dann Come-nius und später Leonardo. Jetzt machen wir uns Gedanken überden norwegischen Fundus - aber alles braucht seine Zeit.“

Der Himmel über meiner Stadt

Die Aufgaben während des Projekts waren u. a.: Meteoriten undKonstellationen mithilfe des Stelarium-Programms zu suchen,Sterne zu beobachten, die Zeit zu berechnen, wann der Mondaufgeht usw. Das Projektthema wurde von Schülern und Lehrerngemeinsam gewählt. Es gab den Lehrern Gelegenheit, die Lei-denschaften ihrer Schüler zu entdecken und zu fördern. DieSchüler mit Hobbys teilten ihr Wissen mit dem Rest der Gruppe

Über Grenzen hinweg - Neue Lehrmethoden

Durch das Projekt konnten neue Methoden der Arbeit mit Schülerneingeführt werden, wie: Arbeiten im Freien, Einführung einer „Pro-jekt“-Arbeitsmethode, Einsatz von IKT im Unterricht. Vor kurzembegann auch die Kooperation mit der Universität Opole. Neben den Vorteilen der Umsetzung des eTwinning-Projekts be-merkten die Lehrer eine Verbesserung bei der Arbeitsweise underwarben neue Programme zur Unterstützung des Projekts. Die europäischen Projekte motivieren die Lehrer dazu, Fremd-sprachen zu lernen und ihre Arbeitsbereitschaft zu steigern. Durchdas Projekt wurde zudem der Kontakt zwischen den Lehrern ge-stärkt. Ein Projekt ist eine Chance, die Grenzen des Schullehrplanszu überwinden und innovativere Lehrmethoden anzuwenden.Durch die Aktivitäten während des Projekts lernen die Schüler,die Software anzuwenden, die bei astronomischen Beobachtun-

❯ Zwanzig Schüler im Altervon 16 bis 18 Jahren unddrei Lehrer der Staszic Me-morial Vocational School inOpole, Polen, nahmen amProjekt teil.

❯ Auch eine Schule aus Portu-gal machte bei dem Projektmit.

❯ Schwerpunkt: Die Schülersollen die Astronomie undPhysik besser verstehenlernen.

❯ Die in dieser Schule durch-geführten eTwinning-Pro-jekte erreichten dievordersten Plätze bei deneTwinning-Wettbewerben inPolen und erhielten das pol-nische und das europäischeQualitätssiegel.

Die Schüler

„Ich habe mich aufWettbewerbe in Astronomievorbereitet und so wurde meinInteresse am Universumgeweckt.“

„Es gab nächtliche Ausflüge –die astronomischenBeobachtungen des Himmelsboten die Gelegenheit, denLeuten zu erklären, was dadraußen vor sich geht. Es wareine neue Erfahrung für vieleSchüler.“

59Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

Der Himmel über meiner Stadt

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„Wir haben mit neuen Gerätenexperimentiert. Viele von unshaben zum ersten Mal einTeleskop gesehen. Das war fürviele neu.“

Die Lehrer

„Wenn man erstmalangefangen hat, wird es immereinfacher.“

„Wir sollten keine Angst vorThemen haben, die sie mögen.Das Thema des Projekt war mitdem, was die Schülerinteressant finden, verbunden.“

„Die Durchführung einesProjekts bringt uns dazu,ständig an unserer eigenenEntwicklung zu arbeiten undunser Wissen zu erweitern."„Das Projekt ist nützlich undpraktisch. Durch das Projektlernen junge Leute etwasNeues.“

„Ein guter eTwinning-Partner istfür den Erfolg von großerBedeutung, aber auch dasThema ist wichtig.“

gen zum Einsatz kommt. Außerdem machten sie sich mit derSoftware für die Bearbeitung von Filmen und Bildern von Plane-ten vertraut. Die Einbindung von Informationstechnik (IKT) in dasProjekt beinhaltete auch das Erstellen von PowerPoint-Präsen-tationen, PDF-Dateien, Webseiten, Schreiben von Emails und dieNutzung der TwinSpace-Plattform. Laut der Schüler waren dieAktivitäten interessanter als der normale Unterricht: Neue Pro-gramme wurden verwendet und astronomische Simulationendurchgeführt. Das Projekt nimmt Bezug auf den Lehrplan dieserKlasse, da sowohl Physik als auch Astronomie abgedeckt werden.Schüler schrieben unter der Aufsicht von Lehrern Aufsätze in Astro-nomie und Physik sowie in der Geschichte der Astronomie. Wäh-rend einer Informatikstunde wurde eine e-learning-Plattformgenutzt. Zum ersten Mal kam das Programm Stelarium in einerSchule zum Einsatz.

Warum war es erfolgreich?

Während des Projekts erstellten die Schüler aus Portugal einenBlog, in dem 300 Einträge erschienen. Eine der Lehrerinnen meinte:„Die Einträge im Blog und die Tatsache, dass er erstellt wurde, be-weisen, wie viel Interesse auf Seiten der Schüler bestand." Das Projektthema, die gute Zusammenarbeit der Partner, diehohe Bereitschaft, zu arbeiten und Projekte durchzuführen sowieder Wille, Erfahrungen zu teilen, garantierten den Erfolg.

eTwinning-Werkzeuge

Laut der Lehrerin waren die zu empfehlenden eTwinning-Werk-zeuge: Ein Forum zum Suchen von Partnerschulen, Email und dieWerkzeuge für die Veröffentlichung von Material auf TwinSpace.Hier die Meinung eines Lehrers: „Dank dieser Werkzeuge habenwir unsere Partner gefunden und unsere Projekte durchgeführt."„Der TwinSpace ist sehr hilfreich, aber es wäre gut, wenn dieWerkzeuge in der Anwendung einfacher wären." Der Lehrerschloss, dass der Kontakt per Email und Telefon zur NationalenKoordinierungsstelle während der eTwinning-Projekte sehrnützlich war. Als eTwinning-Botschafter bewirbt der Lehrer daseTwinning-Programm vor Ort sowie in ganz Polen. Die Koope-ration zwischen Lehrern und der Nationalen Koordinierungsstelleist eng und beinhaltet Beispiele guter Praxis, die Organisationvon Lehrerfortbildungen, Konferenzen und die Leitung vonWorkshops.

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Das Projekt „Reisen mit unserer e-Story“ ist ein Gemeinschafts-projekt von neun Kindergärten in Europa. Ziel ist es, eine Online-Story aus den Ideen vieler Schüler zu entwerfen. Jede Schule kam dran und hatte einen Monat Zeit, die Ge-schichte zu entwickeln und den Erzählfaden von dem Partner,der vorher dran war, zu übernehmen. Globale Werte wie Gleich-berechtigung, Freundschaft, Freiheit, Liebe, Loyalität, Brüder-lichkeit, Freundlichkeit, Toleranz, Umweltschutz und Imaginationim Klassenzimmer wurden als Referenzpunkte und als Ideen-quelle für jede Partnerschule gewählt, so dass diese dann ihreneigenen Teil der Geschichte entwerfen konnte. Jeder Partner konnte sich ein bevorzugtes Konzept aussuchen.Dann musste man seinen eigenen Teil ausarbeiten, wobei zweiFiguren immer gleich blieben. Alle Partner begannen mit einemHund und einem Kind und konnten später neue Figuren in derGeschichte hinzufügen.

Werkzeuge

Kommuniziert wurde über das TwinSpace-Forum. Die Lehrer nutztenunterschiedliche Medien wie Emails und WIKISPACE für die Erstel-lung der Online-Story (http://travellingstory.wikispaces.com)und ein Blog wurde für die Präsentation und Verbreitung des Bil-dungsprozesses entwickelt. (http://bloggydoggy.edublogs.org/)

Neue Bildungshorizonte

eTwinning-Projekte sind eine wahre Herausforderung für die be-teiligten Lehrer, da sie die Gelegenheit bekommen, sich in ver-schiedenen Bildungsbereichen mithilfe von modernen Werkzeugen,Kreativität und Fantasie zu verbessern. Dieses Projekt wurde zur In-spirationsquelle für Lehrer und Schüler, so dass weitere Aktivitä-ten im Anschluss dieser Initiative entwickelt werden können.Solche Aktivitäten umfassen Theaterstücke sowie die Teilnahme ananderen europäischen Aktionen. Darüber hinaus hat die Schulevon den neun Partnerschaften mit sieben Qualitätssiegeln und dreinationalen Gewinnern profitiert. In Österreich wurde das Projektzum "Projekt des Monats" gekürt und dies dann auf dereTwinning-Konferenz 2009 in Prag bekannt gegeben.

❯ Der Kindergarten Kaparelliin Thiva (Griechenland) arbeitete mit acht weiterenKindergärten in Europa zusammen.

❯ Eine Klasse mit achtzehnVorschulkindern im Altervon 4-6 und zwei Lehrernahmen teil.

❯ Globale Werte wie Gleichbe-rechtigung, Freundschaft,Freiheit, Liebe, Loyalität,Brüderlichkeit, Freundlich-keit, Toleranz, Umweltschutzund Imagination im Klas-senzimmer wurden als Referenzpunkte gewählt.

Die Schüler

Dimitris: „Ich wünschte, ich könntefliegen und einen Stern fangen.“

Johanna: „Ich wäre gern in der Geschichtevon Jason und Helen.“

Die Lehrer

Anna Karidi Pirounaki: „eTwinning-Projekte sind einewahre Herausforderung für alleLehrer sich in unterschiedlichenBildungsbereichen mithilfe vonmodernen Werkzeugen, Krea-tivität und Imagination zuverbessern.“

61Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

Reisen mit unserer e-Story!

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Die Grundschule Väätsa imBezirk Jarva, Estland, nahmzusammen mit Schulen ausRumänien, Deutschland,Malta, Italien, Bulgarien,Polen, Litauen und denNiederlanden an Projekten teil.

Alter der Schüler:7– 16.

Fächer: Kunst, Lehrplanübergreifend, Theater,Europawissenschaften,Fremdsprachen, Erdkunde,Informatik/IKT,Medienwissenschaften undMusik.

Die Lehrerin

Anneli Tumanski, die Lehrerin:„Durch eTwinning haben dieLehrer ihren Schülern einenneuen Weg gezeigt,verschiedene Fächer zustudieren: Kunst, Handwerk,Englisch und IKT; so haben wirihr Interesse an denbestehenden Fächern gewecktund den Unterricht spannendergestaltet. Die Schüler wussten,

Aufbau und Inhalt

Die Väätsa Grundschule liegt im Bezirk Jarva im Herzen Est-lands. Es gibt 132 Schüler und siebzehn Lehrer. Die Schule isteine typisch ländliche Schule in Estland mit seinen Traditionenund seiner Geschichte. Auf der Website heißt es: „Der Aufbauvon Beziehungen in Europa durch eTwinning-Projekte ist sehrbeliebt." Das erste eTwinning-Projekt wurde 2005 durchge-führt. Seitdem hat die Schule bei zehn eTwinnning-Projektenmitgemacht. Englischlehrerin Anneli Tumanski verkörpert denGeist von eTwinning in Väätsa. Dank ihrer Initiative haben sichviele Lehrer in Väätsa und der Umgebung für das eTwinning-Programm angemeldet. Vor ihrem Beitritt zu eTwinning wardie Schule Väätsa an einem Schüleraustauschprogramm miteiner Schule in Finnland beteiligt. Einmal im Jahr besuchten dieLehrer gegenseitig ihre Schulen; sie lernten die Bildungssy-steme beider Länder kennen, tauschten sich über unterschied-liche Lehrmethoden aus usw.

Die Welt in Farbe

Das Projekt Die Welt in Farbe umfasste die folgenden Fächer:Kunst, Handwerk, Englisch und IKT.

Projektumsetzung

Die Projektpartner fanden sich über das eTwinning-Portal undnutzten den TwinSpace bei ihrer Arbeit. Für die Lehrer war diegrößte Herausforderung, das Projekt für Schüler, besonders fürdiejenigen mit Behinderungen, interessant zu gestalten. Der Er-folg des Projekts wurde durch eine Mischung aus dem Folgen-den erreicht: Großartige und gewissenhafte Partner, eine guteKooperation mit den Kollegen, Unterstützung durch die Schul-leitung und die Nationale Koordinierungsstelle sowie eine guteZusammenarbeit mit den Schülern, die an solchen Projekteninteressiert sind.

Im Kunst- und Handwerksunterricht malten die Schüler Bilderzu verschiedenen Themen (Jahreszeiten, Menschen, Natur, Na-tionalfarben usw.) und fertigten Dinge aus unterschiedlichen

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Die Welt in Farbe

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Materialien an. Die Englischlehrerin Anneli Tumanski erklärt,dass die Projektarbeit sehr gut in den Lehrplan integriert ist,zumal verschiedene Fächer abgedeckt werden. „Im Englisch-unterricht können wir das gesprochene Englisch der Schülerentwickeln: Sie reden über ihre Lieblingsfarben und die Farbenin ihrem Leben. Wir nehmen das auf und laden es hoch. Mithilfevon IKT erstellen die Schüler Präsentationen ihrer Kunst- undHandwerksarbeiten, wobei sie verschiedene Werkzeuge ver-wenden: PowerPoint, Windows Movie Maker, Diashow etc. Inunserer Präsentation beschreiben wir die Methoden, die wir beiden Bildern und Handarbeiten eingesetzt haben. So können wirMethoden mit anderen Lehrern in Europa austauschen und un-seren Schülern ihre Arbeit zeigen."

Projektunterstützung

„Wir wurden immer sehr gut von unserer NationalenKoordinierungsstelle unterstützt: Antworten auf unsereFragen, Problemlösungen etc. Wir nahmen an Konferenzenund Fortbildungen in unserem Land und in Europa teil underhielten eTwinning-Materialien (Bücher, Videos)", sagtAnneli Tumanski.

Zukunftsrichtung

Die Welt in Farbe ermutigte mehr Lehrer an der Schule, sich füreTwinning-Initiativen anzumelden. Diese Lehrer sind daraninteressiert, die Projektarbeit von eTwinning fortzuführen. An-neli Tumanski fand, dass eTwinning dahingehend entwickeltwerden könnte, ein wichtiger Teil der Bildungspraxis an Schu-len zu werden, so dass Schulleiter die Bedeutung europäischerProjekte verstünden und eTwinning in den Lehrplan mit auf-nähmen.

dass sie nicht nur für sichmalten und bastelten, sonderndass sie ihre Werke auchSchülern in ganz Europa zeigenkonnten. Eine weitereHerausforderung war dieEntwicklung von IKT-Werkzeugen und das Findenneuer IKT-Werkzeuge. Die Schüler sind immer anneuen Werkzeugen interessiert.Sowohl Lehrer als auch Schülerfanden neue Werkzeuge für diePräsentationserstellung(Fancygens, Picturetrail,Podcast).”

63Eine Analyse guter Praxisbeispiele (2008-2009)

eTwinning im Unterricht

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❯ Die Grey Ranks Memorial Pri-mary School No 5 in BielskPodlaski, Polen, arbeitete mitsechs anderen europäischenSchulen zusammen.

❯ Das Projekt umfasste 100Schüler im Alter von siebenbis zwölf und elf Lehrer.

❯ Das Projekt wurde währenddes regulären Unterrichtsdurchgeführt, spielte aberauch in die Aktivitäten derEnglisch-, IT-, Kunst- undEuropa-Clubs ein Rolle.

Die Lehrer

„Spontaneität, Engagement undBegeisterung auf Seiten derSchüler waren für diesesProjekt wesentlich.“

„Ich habe bemerkt, dass eineenorme Bereitschaft, mit denSchülern aus anderen Ländern zureden, den Schülern dabeigeholfen hat, ihre Schüchternheitzu überwinden undSelbstvertrauen beim Anwendenvon Englisch zu gewinnen.“

„Das Erlernen der Sprache wirdnützlicher, leichter und natürlicher.Niemand muss mehr von derNützlichkeit überzeugt werden,Fremdsprachen zu lernen.“„Die am Projekt mitwirkendenLehrer schlossen Freundschaftenund tauschten ihre Unterrichtser-fahrungen miteinander aus.“

Das Projekt „Woher kommt unser Lächeln" umfasste mehrereFachbereiche. Das Projekt wurde nicht nur während des regulä-ren Unterrichts durchgeführt, sondern spielte auch in die Akti-vitäten der Englisch-, IT-, Kunst- und Europa-Clubs, sowie in denMusikunterricht und in außerschulische Aktivitäten eine Rolle. Die Schüler stellen sich ihren Schulkameraden aus einer ande-ren europäischen Schule vor: Sie haben Gelegenheit, das Er-reichte und ihr Wissen zu zeigen und lernen darüber hinauseffektive Zusammenarbeit und Verantwortung, während sie aneiner gemeinsamen Aufgabe arbeiten. Durch den Kontakt zuSchulkameraden über Email und Videokonferenzen, die Erstel-lung von Aufgaben, Rätseln und Quiz, und dadurch, dass sie ihreeigene Arbeit in einem Blog veröffentlicht sehen konnten, konn-ten sich die Kinder weiter entwickeln.

Die Suche nach neuen technischen Lösungen

Die Ergebnisse der Zusammenarbeit von sechs europäischenSchulen sind ein Blog und eine Sammlung von Materialien und Vi-deos. Während des Projekts wurde eine Animationstechnik einge-setzt, die Sequenzen von beweglichen und unbeweglichen Bildernmiteinander verbindet. Ebenso kamen Fotos und Kunstwerke mit-hilfe von Windows Movie Make und der Photo Story3-Softwarezum Einsatz. Außerdem wurde das besprochene Material fürSchüler und Lehrer dadurch interessanter, dass das eTwinning-Projekt mit den Inhalten des Lehrplans kombiniert wurde.

Was lernen wir daraus?

Während der Arbeit am Projekt erwarben die Schüler eine Art Ver-antwortungsgefühl für die Wörter, die sie wählten, verbessertenihre sprachlichen Fähigkeiten, ,nutzten Windows Movie Maker unddie PhotoStory- Software, probierten Internet-Browser aus und er-stellten ein Blog. Zugleich lernten sie ihre Arbeit zu planen, die Auf-gaben unter sich aufzuteilen, Entscheidungen zu treffen sowie dieerforderlichen Materialien zu suchen und zu verwalten. Außerdemlernten die Kinder, ihre eigenen Gefühle zu erkennen und zu be-nennen und die Gefühle anderer zu respektieren. Die Lehrer be-kamen die Chance, ihre IKT-Kenntnisse zu vertiefen und ihrEnglisch zu verbessern.

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Woher kommt unser Lächeln?

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Es ist kaum zu glauben, dass die Yester Primary School in Gifford,East Lothian, erst seit zwei Jahren bei eTwinning mitmacht,wenn man die Bandbreite an Projekten sieht, an denen die ge-samte Schule teilnimmt. Dies ist zum großen Teil auf das leiden-schaftliche Engagement des Klassenlehrers und internationalenBildungskoordinators Michael Purves zurückzuführen, dessenneustes Projekt, Schoolovision 2009, Europa erstürmt.

Inspiriert durch das Europäische Jahr der Kreativität und Innovationsowie durch den populären Eurovision Song Contest, lud Michaeljeweils eine Grundschule aus allen 31 europäischen eTwinning-Ländern ein, um ein Video aufzunehmen und einen Song ihrer Wahlhochzuladen. Alle Teilnehmer haben eine Woche Zeit, die hochge-ladenen Videos anzusehen und für ihren Lieblingssong abzustim-men - natürlich ist es nicht erlaubt, für sich selbst zu stimmen! AmFreitag, den 15. Mai treffen sich die 31 eingetragenen Partner-schulen bei einer Videokonferenz über Webcam mithilfe vonFlashMeeting und alle Länder geben ihre Stimmen in Echtzeit ab.Die Gewinner, die live verkündet werden, bekommen eine beson-dere Trophäe zugeschickt und alle Schulen erhalten eine Teilnah-mebestätigung. Die Kommentare, die Michael von Lehrern undSchülern erhalten hat, zeigen nicht nur, wie viel Spaß die Teilneh-mer mit diesem Projekt haben, sondern auch die ausgezeichneteOrganisation und die Liebe zum Detail, die Michael aufgewendethat, um Schoolovision 2009 zu einem Erfolg zu machen.

Kompetenz in internationaler Bildung erkennen

Michael meint, dass der Mut zu seinem umfangreichen Projektdurch das Selbstvertrauen gekommen sei, das er durch frühere er-folgreiche Projekte aufgebaut habe. Von den zehn Projekten, andenen Yester Primary teilgenommen hat, bekamen drei daseTwinning Qualitätssiegel und einen Gesundheitspass beim na-

❯ Die Yester Primary School inGifford, East Lothian (GB)hat aus allen 31 eTwinning-Ländern in Europa jeweilseine Grundschule eingela-den, an dem Projekt teilzu-nehmen.

❯ Alle 145 Schüler der YesterPrimary haben mitgemacht.

❯ Die Teilnehmer sollten Vi-deos aufnehmen und einenSong ihrer Wahl hochladen,um sich dann bei einer Vi-deokonferenz über Webcamzu treffen.

Die Schüler

Schülerin der Yester Primary„Es war toll, all die Testvideosanzuschauen und die Kinder inden anderen Ländern zusehen.“

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eTwinning im Unterricht

Schoolovision 2009

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Die Lehrer

Elena, Griechenland„Ich glaube, das war die besteIdee, die ich je gehört habe! Ihrkönnt auf uns zählen, ich denkewir sind bereit fürSchoolovision!!“

Ilaria, Italien„Ich glaube, ihr Projekt istbrillant und innovativ!Schoolovison gibt unsGelegenheit, so viele Kinder undso viele verschiedene Kulturenzu treffen.“

tionalen Wettbewerb in Großbritannien 2008. Schoolovision 2009gewann zudem einen Platz bei einem British Council und einer Eco-tec-Ausstellung, um die besten Beispiele für Kreativität und Inno-vation innerhalb des Programms Lebenslanges Lernen derEuropäischen Kommission - eine von nur fünf Schulen in Großbri-tannien, die eine solche Anerkennung erhielt. Diese Anerkennunghat Schüler, Lehrer und die Schule gleichermaßen ermutigt, sie sindstolz, dass ihre Projektarbeit wertvoll ist und wertgeschätzt wird.

Änderungen innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers

Michael, der seit vierzehn Jahren Lehrer ist, brennt darauf, beijeder Gelegenheit für eTwinning zu werben, da er meint, dasses eine deutliche und anhaltende Wirkung auf seine Laufbahnals Lehrer gehabt hat. Er hat nationale eTwinning-Konferen-zen, Konferenzen der Europäischen Koordinierungsstelle undeinen Europäischen eTwinning-Workshop in Ischia besucht undsagt, dass er viele neue IKT-Kenntnisse erworben hat, die er inden Unterricht mitnehmen kann und dass er Teil eines europäi-schen Netzwerks von Lehrern geworden ist, die bewährte Me-thoden und Ideen miteinander austauschen. Dieses Projektvertieft nicht nur das Bewusstsein der Schüler für Europa durchdie hochgeladenen Videos, Michael hat zudem auch eine Reihevon Probestunden mit FlashMeeting bis zum 15. Mai für Schülerin verschiedenen Ländern organisiert, um einander Fragen überKultur und das tägliche Leben zu stellen. Sie können die Videos,nachdem sie hochgeladen wurden, anschauen, und so mehr überdie teilnehmenden Schulen erfahren und die FlashMeeting-Play-backs hier sehen. http://schoolovision2009.blogspot.com/

Partnersuche

Über die Partnersuchmaschine auf dem eTwinning-Portal und überdas Forum NING der europäischen Botschafter (ein Online-Netzwerkvon begeisterten eTwinners in ganz Europa) fand Michael sehr vieleeifrige Partner für Schoolovision 2009. "Die gesamte Partnersuchehat ungefähr einen Monat gedauert. Ich habe ein paar Partner ausfrüheren Projekten genommen, von denen ich wusste, dass wir gutzusammen arbeiten, musste aber auch viele neue Partner finden.Ich konnte auf dem neuen Portal nach Schulen suchen und schriebeine gute Mischung von erfahrenen eTwinnern und Neulingen an -und erhielt prompte und ermutigende Antworten!"

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Viele Kollegen an der Yester Primary waren an Projekten betei-ligt. Die Lehrerin Fiona Edwards wurde Anfang des Jahres Part-nerin beim Projekt CookIT TasteIT IctIT. Es ist ein weiteresZeugnis für die ausgezeichnete Arbeit an der Yester Primary, dassMichael und Fiona häufig bei Veranstaltungen wie CelebratingSuccess (einer Ausstellung für beste Praxis in East Lothian) unddem Scottish Learning Festival (einer Schlüsselveranstaltung imBereich Bildung) eingeladen werden, was das Schulprofil signi-fikant gestärkt hat. Sowohl Michael als auch Fiona sagen, dassdie Flexibilität des eTwinning-Programms ihnen erlaubt hat,alle 145 Schüler der Yester Primary gemäß ihrem jeweiligenLernstand an einem eTwinning-Projekt zu beteiligen. JedeKlasse nimmt an einem anderen Projekt Teil, z. B. haben dieSchüler der 1. Grundschulklasse Kontakt zu einem Kindergartenin Ungarn durch einen Online-Blog aufgenommen, um Informa-tionen über ihr Spielzeug und ihre Schulen auszutauschen. DieKlassen veranstalten Versammlungen zu ihren eTwinning-Pro-jekten und stellen ihre Arbeiten im Klassenzimmer und auf denFluren aus. Die Links zu den Projektblogs sind auf der Webseiteder Schule zu finden und zeigen sehr gut den Spaß und dasgroße Engagement der Schüler bei all ihren Projekten!

Mehr Informationen zu der Vielfalt der laufenden Projekte findenSie auf dem eTwinning-Portal (http://www.etwinning.net)unter Yester Primary. Da Schoolovision nun als jährlicheseTwinning-Projekt genannt wird, wundert es nicht, dass Mi-chael jetzt der Terry Wogan von Yester Primary genannt wird!

Sackvilles eigener Sonderpädagogik-‚Guru’

Da sie eine Lehrerin seit 25 Jahren ist, kann Anne Jakins amehesten als bedeutende Quelle an Wissen und als der inoffizielleeTwinning-'Guru' für Sonderpädagogik beschrieben werden.Nachdem sie zuvor als Mitglied des European Virtual School Spe-cial Needs Department die ersten eigenen Erfahrungen gesam-melt hatte, ergriff Anne sofort die Gelegenheit, bei eTwinningmitzumachen, als es 2005/2006 gestartet wurde. Zusammen mitihrem Kollegen Nick Falk aus Sackville hat sie auf ihrereTwinning-Reise große Kräfte mobilisiert und uns alle mit der

Steffen, Deutschland„Ich möchte Ihnen sagen, wiegerne ich bei diesem Projektmitarbeite! Sie leisten tolleArbeit, uns alle zusammen zuhalten.“

❯ Die Sackville School in EastGrinstead, West Sussex (GB)arbeite zusammen mit einerfinnischen Schule an die-sem Projekt.

❯ Es nahmen 14jährige Schü-ler mit besonderen Bedürf-nissen teil.

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eTwinning im Unterricht

Auf das Arbeitsleben vorbereiten

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❯ Ziel war es, Schülern mitLernbehinderungen Arbeits-und Kommunikationsfähig-keiten zu vermitteln.

Die LehrerAnne McMorrough, Lehrerin:„eTwinning löste diesesProblem, indem es das Lernen"real" machte.“

„Schüler mitLernschwierigkeiten habeneinen Hintergrund, in dem es inHinsicht auf ihre Arbeit eine‘wahrgenommene Geschichtedes Versagens' gibt. IKT-Werkzeuge, besonders die, dieeine soziale Geschichte mithilfevon Bildern erstellen, helfenden Schülern auf ideale Weisedabei, ihre sozialen Fähigkeitenzu entwickeln.“

hohen Qualität ihrer Projekte und einem Einfallsreichtum inspi-riert, der für die Integration von internationalen Verbindungen anSonderschulen essentiell ist. Anne hat in den letzten Jahren aneiner Reihe von Projekten gearbeitet und Technologien wie Cra-zyTalk benutzt, um ihre Schüler einzubeziehen und eine Mög-lichkeit der Interaktion mit anderen Sonderschülern zu bieten.Sie hat eine langfristige Partnerschaft mit einer Schule in Por-voo, Finnland. Derzeit wird ein neues und spannendes globalesProjekt initiiert, bei dem mobile Technologie zum Einsatz kommtund Schulen aus England, Schottland, Finnland und Afghanistanbeteiligt sind.Anne bemerkte gegen Ende des Projekts eine deutliche Verbes-serung bei der Fähigkeit ihrer Schüler, in ihrer ersten Sprache zulesen und zu schreiben.

Das Lernen ‚real’ machen

Eine von Annes größten Herausforderungen, ihren 14-jährigenSchülern Lehrtätigkeitskenntnisse beizubringen, war, ihr Inter-esse an diesem Fachbereich aufrecht zu erhalten. Anne betonte die Wirkung dieses eTwinning-Projekts, die esauf die Sprach- und Sprechkenntnisse ihrer Schüler hatte. DieFlashMeetings, die ein zentraler Teil des Projekts waren, gabenden Schülern Gelegenheit, 'Soft Skills' zu trainieren. Ihre Partnerin Finnland fanden, dass eTwinning ein nützliches Werkzeugist, um das Englisch der Schüler zu verbessern, während Anneder Meinung war, dass der Einsatz von FlashMeeting ihren Schü-lern Gelegenheit gab, ihre 'Soft Skills' zu üben, wie Sprecher-wechsel, anderen zuzuhören, Konversation führen, auf einerpersönlicher Ebene interagieren, freundlich unterbrechen usw.

Die Bedeutung, Qualität anzuerkennen

Als jemand, die sich für viele eTwinning-Qualitätssiegel ange-meldet und auch viele erhalten hat, war Anne die Bedeutung derAnerkennung von Qualität sehr wichtig. Dies war ein Motiva-tionsfaktor für Lehrer und Schüler.

eTwinning innerhalb des Lehrplans

Ihr laufendes Projekt mit dem Titel Auf das Arbeitsleben vorbe-reiten entstand aus einer Anforderung des Lehrplans heraus, ausbritischer Sicht, Arbeits- und Kommunikationskenntnisse an

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Sonderschüler zu vermitteln. Das Projekt begann mithilfe einervisuellen Darstellung einer Person, auf der sich Etiketten befan-den. Die Schüler nutzten die Informationen auf den Etiketten, umihre besten Eigenschaften als Person herauszufinden. Dann be-schrifteten sie erneut das Diagramm mit ihren persönlichen Qua-litäten und zeigten dies den Schülern in Finnland. MittelsFlashMeeting erstellten sie Scheininterviews mit den finnischenSchülern und sprachen über wichtige Themen wie z. B. gesundeErnährung. Zumindest aus britischer Sicht konnte das Projektaufgrund seiner Natur fest im Lehrplan integriert werden. DasProjekt wurde komplett von Schülern geleitet. Die Schüler wähl-ten die Diskussionsthemen mit ihren finnischen Partnern aus unddann gab Anne ihnen die Wahl, welche IKT-Werkzeuge sie zurErreichung der Projektziele einsetzen wollten. Da sie erkannte,dass Schüler auf unterschiedliche Art lernen.

Lehrern etwas über eTwinning beibringen

Wenn man sie nach ihren Gedanken zur Zukunft von eTwinningfragt, fand Anne das Konzept von 'Lernen durch Mitschüler' unddes Lehrertrainings recht interessant. Als eine der aktivsteneTwinning-‚Botschafterinnen’ in Großbritannien hat Anne eineganze Reihe von Workshops mit anderen Lehrern veranstaltetund geholfen, die Lehrer, die zwar an internationaler Arbeit inter-essiert sind, aber kein Vertrauen in ihre eigenen IKT-Kenntnissehaben, die Scheu vor IKT zu nehmen.

Anne betonte auch das Bedürfnis nach mehr pädagogischerUnterstützung für Lehrer, die planen, eTwinning im Unterrichteinzusetzen. Sie dachte, es wäre großartig mit Prüfungsbehördenwie der ASDAN (Award Scheme Development and AccreditationNetwork) zusammenzuarbeiten, die in Großbritannien derzeitsehr populär ist, und die zwölf Aufgaben für Lehrer und Schülerentwickelt hat, von der eine 'internationale Dimensionen' heißt.Weitere ähnliche Auszeichnungen sind u. a. COPE, ein Zertifikatfür persönliche Effektivität. Neben der Arbeit mit Prüfungskommissionen in Großbritannien,ist es nach Annes Meinung von größter Bedeutung, eTwinningauf die Agenda für eine formalisiertere Lehrerfortbildung wiePGCE (Postgraduate Certificate in Education) zu bringen. Sieschlug vor, dass das jetzige Modell von eTwinning-WorkshopsWeiterbildungseinrichtungen für Lehrer angeboten werdenkönnte.

„Diese Unterstützung ist vonwesentlicher Bedeutung. Sieuntermauert die gesamteInitiative und gibt den Lehrerndas Gefühl von Motivation undDazugehörigkeit. Sie stelltsicher, dass sich kein Lehrerausgeschlossen fühlt und dassihre Erfolge gefeiert werden. Ichdenke, dass die Arbeit derNationalen Koordinierungstellebei eTwinning deutlich zu einernotwendigen Änderung amallgemeinen Unterrichtsstil undzum unabhängigen Lernenunserer Schüler beigetragenhat. Die Ausstellung vonQualitätssiegeln war diewichtigste Unterstützung, dieich erhalten habe. Dies hatmeine Schüler motiviert undunsere Arbeit bestätigt.”

„Immerhin sind dies unsereLehrer der Zukunft und wennwir sie für die Möglichkeitenvon eTwnning undinternationaler Arbeit begeisternkönnen, bevor sie dasKlassenzimmer betreten,können sie dies mit an ihreneuen Schulen undArbeitsplätze nehmen.“

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eTwinning im Unterricht

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Das St. Brigid’s College (GB)nahm zusammen mit Schulenin Spanien und derTschechischen Republik andiesem Projekt teil.

❯ In St. Bridgid’s Collegenahm eine Klasse mit Schü-lern im Alter von 12-13 Jah-ren teil.

❯ Die Schüler suchten nachInformationen über ihreSchulen, ihre familiäre Situ-ation, Vorlieben und Abnei-gungen, Städte, Geschichteund kulturellen Traditionen.

Das St Brigid’s College macht seit April 2007 bei eTwinningmit und hat an über zwanzig erfolgreichen eTwinning-Projek-ten teilgenommen. Ihr letztes Projekt ‚Getting Closer’ wurde vorkurzem mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet. An diesem Pro-jekt arbeiteten diverse Schulmitarbeiter, wie Bibliothekare, IKT-Techniker, Hausmeister und Referendare zusammen mitachtzehn hoch motivierten Schülern im Alter von 12 - 13 Jahren. In kleinen Gruppen suchten die Schüler nach Informationen überihre Schulen, ihre familiäre Situation, Vorlieben und Abneigungen,Städte, Geschichte und kulturellen Traditionen. Dann gaben siediese Informationen an ihre Partner über TwinSpace weiter. DieSchulen, die dieses Projekt mit begründeten, waren: die IES RamonMenendez Pidal, das St. Brigid's College in Derry und später dasGymnazium Vysoke Myto. Die Lehrer und Lehrerinnen, die diesesProjekt koordinieren, sind Carmen, Brid und Mirka.

Projektumsetzung

Das Projekt wurde zuerst von dem IES Ramón Menéndez Pidal(Spanien) und dem St. Brigid's College (Großbritannien) gestar-tet. Partnerschulen wurden über die eTwinning-Seite gesucht.

Projektauswirkungen:

Die größte Auswirkung wurde von Lehrern und Schülern gleich-ermaßen empfunden. Insgesamt sehen sie das Projekt als sehrpositive Erfahrung an. Für die Lehrer: Es hat nicht nur ihre Sicht-weise in Bezug auf den Wert europäischer Projekte erweitert; eshat die Art des Lehrens verändert, indem es die Unterrichtsme-thoden innovativer werden ließ und die technischen und IKT-Kenntnisse der Lehrer verbessert hat.

Es gab so viele positive Wirkungen für die Schüler, u. a.: ❯ Entwicklung von Teamarbeitsfähigkeiten❯ Hilfe bei den Muttersprachen -und

Fremdsprachenkenntnissen❯ Vertiefung der IKT-Kenntnisse❯ Gesteigertes Verständnis für Europa und seine Menschen ❯ Und am wichtigsten – Steigerung der Motivation!

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Getting Closer

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Kurz darauf trat das Gymnázium Vysoké Mýto (TschechischeRepublik) dem Projekt bei.

Ein Großteil der Arbeit zur Projektumsetzung wurde mithilfe deseTwinning-Portals, dem TwinSpace, Chat und Email erledigt.Wie bei vielen Projekten lief nicht alles immer nach Plan, da dieArbeit an manchen Stellen sehr intensiv wurde. Brid Ui Uait, Pro-jektleiter am St. Brigid’s College erklärt jedoch:

„Das war gar nicht schlecht, da meine Schüler so eine Heraus-forderung hatten und ich mehr Zeit und Energie in das Projektstecken musste.“

Eine der größten Herausforderungen war, ausreichend Zugriff aufdie IKT-Werkzeuge zu bekommen, da die Klasse diese nur wäh-rend ihres IKT-Unterrichts nutzen konnte. Der Lehrer konnte nurbegrenzt außerhalb des Schulbetriebs darauf zugreifen.

Bei der Projektumsetzung fanden die Projektleiter heraus, wiewichtig die Unterstützung der nationalen Koordinierungsstelleund das persönliche Engagement für das Projekt sind. Eine Ein-bindung der Projektaktivität in den Lehrplan der Schule half beider Zeiteinteilung und war für den Erfolg des Projekts von we-sentlicher Bedeutung.

Die LehrerBrid Ui Uait, Projektleiter amSt. Brigid’s College:„Wie bei vielen Projekten liefnicht alles immer nach Plan, dadie Arbeit an manchen Stellensehr intensiv wurde. „Das wargar nicht schlecht, da meineSchüler so eineHerausforderung hatten und ichmehr Zeit und Energie in dasProjekt stecken musste.“

„Ich wurde immer herzlichwillkommen geheißen, egal, wieklein mein Problem war. Esbaut auf zu wissen, dass esimmer jemand erreichbar ist.“

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eTwinning im Unterricht

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Projektunterstützung

Die insgesamt erhaltene Unterstützung war hervorragend, ein-schließlich der IKT-Unterstützung bei der Projektumsetzung, ent-weder durch persönliche Kontakte bei Workshops oder überTelefon und Email. „Ich wurde immer herzlich willkommen geheißen, egal, wie kleinmein Problem war. Es baut auf zu wissen, dass es immer jemanderreichbar ist.“ (Brid Ui Uait)Es wäre noch sinnvoll gewesen, mehr Hilfe beim Erstellen einerWebseite auf Grundlage des Projekts zu erhalten. Es wäre tollgewesen, sich noch häufiger zu treffen und andere Schulen zubesuchen, um deren Projekte anzusehen.

Gedanken zur Zukunft von eTwinning

Doch trotz dieser Schwierigkeiten und dem Mangel an IKT-Ein-richtungen wächst die Motivation mit jedem Jahr. eTwinning wirdmit Sicherheit im Fachbereich Neue Sprachen weiter bestehen.

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eTwinning im Unterricht