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EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von „Europastudien Wien“ Universität Wien, 5. Mai 2008

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EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten

Fritz Breuss

Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von „Europastudien Wien“

Universität Wien, 5. Mai 2008

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Das Portal der Europäischen Union

EU-27 – 23 Sprachen

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Themen

• Kurze Geschichte der EU-Erweiterungen seit der Ostöffnung 1989

• 5. EU-Erweiterung 2004 und Abschluss 2007• Integrationseffekte der letzten EU-Erweiterungen• EU-Erweiterung ohne Ende – welche Alternativen?• Europäische Nachbarschaftspolitik - „A Ring of

Friends“• Türkei• NATO-Osterweiterung• Vorteile von / Probleme mit der EU-Erweiterung

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EU-Erweiterung ohne Ende?

2004

2007

2015 ?

2012 ?

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EU-Erweiterungspolitik – (I)Von Kopenhagen bis Kopenhagen and beyond

• -----> Juni 1993: Europäischer Rat (ER) Kopenhagen – Einladung an MOEL

--> 3 Beitrittskriterien --> Kopenhagener Kriterien

• Juli 1997: Agenda 2000 + 10 Avis (Stellungnahme zu Beitrittsanträgen) - Europaabkommen

• März 1998: Verhandlungen starten mit „Luxemburg-Gruppe“:

CZ, EE, HU, PL, SL, CY

• Februar 2000: Verhandlungen starten mit „Helsinki-Gruppe“:

BU, LV, LT, MA, RO, SV

• 12/1999: ER Helsinki ----> Türkei wird Beitrittskandidat!

• Dezember 2000: Europäischer Rat in Nizza -> Nizza-Vertrag - in Kraft 1.2.2003

• -----> Dezember 2002: ER Kopenhagen – Abschluss der Beitrittsverhandlungen mit

10 Beitrittsländern: CZ, EE, HU, LV, LT, PL, SL, SV, MA, CY ----> Beitrittsvertrag

• Februar 21, 2003: Kroatien stellt Antrag auf EU-Mitgliedschaft• März 22, 2004: Mazedonien stellt Antrag auf EU-Mitgliedschaft

• -----> Mai 1, 2004: 5. EU-Erweiterung von EU-15 auf EU-25

• Oktober 29, 2004: Rom – Staats –und Regierungschefs von EU-25 unterzeichnen den Vertrag über eine Verfassung für Europa (VVE)

• Mai 27, 2005: Franzosen lehnen VVE in einem Referendum mit 54,9% der Stimmen ab.• Juni 1, 2005: Niederländer lehnen VVE in einem Referendum mit 61,6% der Stimmen ab.• Ratifikation des VVE gescheitert

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EU-Erweiterungspolitik – (II)Von Kopenhagen bis Kopenhagen and beyond

• Oktober 3, 2005: Allgemeiner Rat für Äußeres: 1) Start der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei 2) Start der Beitrittsverhandlungen mit Kroatien (Ante Gotovina nach Den Haag 12.12.2005)

• Mai 2006: Interinstitutionelle Vereinbarung über den Finanzrahmen 2007-2013• Dezember 14.-16. 2006: ER Brüssel: Zukunft der EU --- Türkei-Frage? --- Auf Vorschlag der

Kommission: Aussetzen der Verhandlungen über 8 von 35 Kapiteln des acquis communautaire, wenn Zypern nicht voll im Rahmen der EU-Türkei-Zollunion anerkannt wird.

• ------> Jänner 1, 2007: Abschluss 5. EU-Erweiterung von EU-25 auf EU-27 Bulgarien und Rumänien treten der EU • Jänner 1, 2007: Slowenien wird 13. Mitglied der Euro-Zone

• November 6, 2007: EU-Kommission: -- Erweiterungsstrategie 2007-2008 -- Fortschrittsberichte 2007 (und Beitrittspartnerschaften) für die Kandidatenländer: Kroatien, Mazedonien, Türkei -- Fortschrittsberichte 2007 (und Europäische Partnerschaften) für potentielle Kandidatenländer: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Serbien, Kosovo

• Dezember 13, 2007: Lissabon – Unterzeichnung des „Vertrags von Lissabon“ (an Stelle des VVE)• Dezember 21, 2007: Erweiterung des Schengenraumes ----> 24 Länder (22 EU, 2 Non-EU – N,ISL) • Jänner 1, 2008: Malta und Zypern werden 14. und 15. Mitglied der Euro-Zone

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Agenda 2000 STÄRKUNG und ERWEITERUNG der

EUROPÄISCHEN UNION• Reform der

Europäischen Gemeinschaftspolitiken (GAP, Strukturpolitik), Institutionen

• Die Erweiterung der Union (3 Kopenhagener Kriterien)

• Neuer Finanzrahmen 2000-2006

• Juli 1997 (Europäische Kommission):* Agenda 2000* Avis (Stellungnahmen) über die EU-Beitritts-anträge von 10 MOEL + Zypern (Malta)

• März 1999 (Berlin, Europäischer Rat)

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Die assoziierten Staaten und die EU(Europa-Abkommen (EA) und Beitrittsanträge)

Länder Europa-Abkommen

unterzeichnet

Europa-Abkommen

in Kraft

Assoziations-abkommen

Fundstelle imAmtsblatt (Abl. L)

Antrag aufEU-

Mitgliedschaft

Bulgarien 01.03.1993 Februar 1995 358, 31.12.94 14.12.1995TschechischeRepublik

06.10.1993 Februar 1995 360, 31.12.94 17.01.1996

Estland 12.06.1995 Februar 1998 068, 09.03.98 24.11.1995Ungarn 16.12.1991 Februar 1994 347, 31.12.93 31.03.1994Lettland 12.06.1995 Februar 1998 026, 02.02.98 13.10.1995Litauen 12.06.1995 Februar 1998 051, 20.02.98 08.12.1995Polen 16.12.1991 Februar 1994 348, 31.12.93 05.04.1994Rumänien 08.02.1993 Februar 1995 357, 31.12.94 22.06.1995Slowakei 06.10.1993 Februar 1995 359, 31.12.94 27.06.1995Slowenien 10.06.1996 Februar 1999 051, 26.02.99 10.06.1996

Assoziations-Abkommen

unterzeichnet

Assoziations-abkommen

in Kraft

Antrag aufEU-

MitgliedschaftMalta 01.04.1971 April 1971*) 061, 14.03.71 16.07.1990**)Zypern 19.12.1972 Juni 1973*) 133, 21.05.77 03.07.1990Türkei 12.09.1963 Dez. 1964*) 217, 29.12.64 14.04.1987

*) Zollunionen: a) EU - Malta: gescheitert, b) EU - Zypern seit 1.1.1998, c) EU - Türkei seit 1.1.1996**) 10/1996 - Beitrittsantrag ausgesetzt; 9/1998 - Beitrittsantrag erneuert.Quelle: Europäische Kommission.

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EU-Erweiterung, Balkanpolitik und Nachbarschaftspolitik

(I) Erweiterungen: (1) Beitritte: Bulgarien, Rumänien (2007) (2) Beitrittskandidaten (Bewerberländer) – Beitrittsverhandlungen: Kroatien (2010 oder 2011-2012) seit 3.10.2005 Türkei (2015+) seit 3.10.2005 Mazedonien (2012+) noch nicht begonnen

(II) Balkanpolitik – „Balkangipfel“ Zagreb 14.11.2000 ----> Länder des „Westbalkan“ Potentielle Kandidatenländer: Albanien, Bosnien & Herzegowina, Montenegro (EU-Beitrittsantrag – 1 Hj. 2008 ?), Serbien, Kosovo

(III) Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) ----> 16 Länder

Q.: Erweiterungsstrategie und wichtige Herausforderungen 2007-2008, Europäische Kommission, 6.11.2007

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Vorbereitungshilfen von Beitrittskandidaten aufden EU-Beitritt - bisher

II. Vorbereitungshilfe(Pre-Accession Assistance)

A) PHARE (Poland and Hungary: Action for the Restructuring of theEconomy)1) Twinning

- Hilfe zum Aufbau von Institutionen (1998/99 – Schwerpunkte:Landwirtschaft, Umwelt, Finanzen, Justiz und Inneres)

2) Finanzierung von InvestitionenB) Support for environmental, transport, agricultural and rural

developmentprojects ISPA (Instrument for Structural Policies for Pre-Accession)

C) SAPARD (The Special Accession Programme for Agriculture andRural Development)

D) Kofinanzierung durch die EIB und internationale Finanzinstitutionen(IFIs = EBRD, IMF, Weltbank)

E) Opening of European Community programmes and agenciesF) Europa-Strategie für die Türkei

PHARE = Poland and Hungary: Action for the Restructuring of the Economy. Das Phare-Programm wurde durchdie Entschließung des Rates (EG) N° 3906/89 vom 18. Dezember 1989 (ABl. N° L 375, 23.12.1989) alsWirtschaftshilfe für Ungarn und Polen errichtet.

TACIS: Transition Assistance to the CIS. Zuerst Unterstützung der UdSSR, dann für die 12 GUS und die Mongoleidurch die EU. Verordnung des Rates vom July 1991 (2157/91, ABl., N° L201/2, 24.07.91). Eine zweite Verordnungstammt aus 1993 1993 (2053/93, ABl., N° L 187/I, 29.07.93) mit Gültigkeit bis 1995. Die jüngste TACIS-Verordnung stammt vom 4. Juli 1996 (1279/96, ABl., N° 165/1, 4.7.96) und ist gültig für 4 Jahre bis Ende 1999.

Phare: 2000-2006 = 10 Mrd.€

ISPA: 2000-2006 = 7,53 Mrd.€; SAPARD: 2000-2006 = 3.64 Mrd.€

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IPA – Neues Instrument für Heranführungshilfe ab 2007

• IPA (Instrument for Pre-accession Assistance) – VO (EG) 1085/2006 v. 17.7.2006 – Bündelung aller bisherigen Vorbeitrittshilfen (PHARE, ISPA, SAPARD, CARDS – Westbalkan, Vorbeitrittsinstrument für die Türkei) in einem einzigen Instrument – 2007-2013 = 11,565 Mrd.€ -- (CARDS: 2000-2006 = 4,65 Mrd.€)

Zuständigkeit – GD Erweiterung (und teilweise auch GD Regionalpolitik)

• IPA unterstützt 1) die Beitrittskandidaten Kroatien, Mazedonien und die Türkei und 2) die potentiellen Beitrittsländer Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Serbien einschließlich Kosovo gemäß Resolution 1244 des UN Sicherheitsrates

• IPA – 5 Komponenten: 1) Übergangshilfe und Institutionenaufbau (= gekoppelt mit Investitionen), 2) grenzübergreifende Zusammenarbeit, 3) regionale Entwicklung, 4) Entwicklung der Humanressourcen und 5) ländliche Entwicklung; die letzten 3 Elemente – für Beitrittsländer konzipiert – basieren auf Grundlage der Strukturfonds und erfordern den Aufbau entsprechender Verwaltungsstrukturen (Dezentralisierung)

• Die noch unter den bisherigen Programmen bestehenden Projekte werden fortgeführt.

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IPA – Ausgabenrahmen 2007-2010

Q.: European Commission financial assistance to the Western Balkans – The Instrument for Pre-accession Assitance (IPA), SEEP Summit Fact Sheet, Zagreb, 11 May 2007: homepage: http://ec.europa.eu/enlargement/youth_conf/index_en.htm

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Source: “2006 budget in focus”, Dr. Dalia Grybauskaité, European Commission, Brussels, 24 September 2007, p. 10

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EU-Haushalt für 2007

Nachhaltiges Wachstum:Zusammenhalt der Regionenstärken, Investitionen inWettbewerbsfähigkeit(für Wachstum und Beschäftigung)

Direktzahlungen und marktbezogeneAusgaben (Landwirtschaft)

Ländliche Entwicklung

Die EU als globalerAkteur

Unionsbürgerschaft,Freiheit, Sicherheit und

Recht

Sonstige Ausgaben:Verwaltung,AusgleichszahlungenFür Bulgarien undRumänien

Q.:http://ec.europa.eu/budget/budget_detail/current_year_de.htm

Für die in den Beitrittsverträgen vorgesehenen Ausgleichszahlungen,die den neuen Mitgliedstaaten Bulgarien und Rumänien im ersten Jahrnach dem Beitritt einen positiven Haushaltssaldo sichern,sind 0,4 Mrd. Euro vorgesehen.Die 10 Staaten, die 2004 beigetreten sind, erhalten dieseAusgleichszahlungen 2007 nicht mehr.

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Q.: In unsere Zukunft investieren – Der Finanzrahmen der Europäischen Union 2007-2013, Europäische Kommission

Anteile in %

44.3

8.6

35.6

42.9

32.8

1.3

0.8

0.5

5.7

5.8

0.1

100.0Obergrenzen= 1,24% des

BNE

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Q.: Europäische Kommission – Aufteilung der EU-Ausgaben 2005 nach Mitgliedstaaten; V. Meszarits

Gewinner und Verlierer durch die EU-Erweiterung(Veränderung der Netto-Zahlerposition 2007-13 gegenüber 1999-05 in %-Punkten des BNE)

5.31

3.83 3.78

2.75

2.352.23 2.12

1.68 1.661.54

1.090.86

0.54

0.15 0.09

-0.23-0.08 -0.15-0.24 -0.26 -0.26 -0.34

-0.49 -0.56

-0.99

-1.46

-2.52

-3.0

-2.0

-1.0

0.0

1.0

2.0

3.0

4.0

5.0

6.0

LU BG RO HU PL SK CZ LT LV EE BE SI IT NL SE DK DE AT FI FR UK PT MT CY IE EL ES

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Eintritt in die Union und Austritt

Eintritt:EUV, Art. 49 („Nizza-Vertrag“): “Jeder europäische Staat, der die in Artikel 6 Absatz 1

genannten Grundsätze achtet, kann beantragen, Mitglied der Union zu werden.“

EUV, Art. 49 („Vertrag von Lissabon“): “Jeder europäische Staat, der die in Artikel 2 genannten Werte*)

achtet und sich für ihre Förderung einsetzt, kann beantragen, Mitglied der Union zu werden“.

Austritt:EUV, Art. 50 („Vertrag von Lissabon“): (1) „Jeder Mitgliedstaat kann im Einklang mit seinen

verfassungsrechtlichen Vorschriften beschließen, aus der Union auszutreten.“

*) Art. 2 EUV: Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet.“Vertrag von Lissabon in der konsolidierten Fassung

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Vertrag von Nizza

2 Verträge:* EUV = Vertrag über die Europäische Union* EGV = Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft

Vertrag von Lissabon

2 Verträge:* EUV = Vertrag über die Europäische Union* AEUV = Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union

Art. 1(1) EUV: Durch diesenVertrag gründen die hohenVertragsparteien eineEuropäische Union (imFolgenden “UNION”) …Grundlage der Union sinddie beiden Verträge (EUVUnd AEUV).Beide Verträge sindrechtlich gleichrangigDie UNION tritt an dieStelle der EuropäischenGemeinschaft, derenRechtsnachfolgerungsie ist.

Die UNION erhält eineeigene Rechtspersönlich-keit – tritt als Völkerrechts-subjekt auf

http://europa.eu/lisbon_treaty/index_de.htm

Vertrag vonLissabonStand der Ratifikation

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Balkanpolitik der EU*)

„Balkangipfel“ Zagreb 24.11.2000 + Juni/2003 – ER-Gipfel Thessaloniki --> „Europäische Perspektive“ der westlichen Balkanländer – „Agenda von Thessaloniki“ (AvT) für

die westlichen Balkanstaaten --> Ziel der EU -----> Stabilität, Sicherheit und wachsender Wohlstand im Westbalkan*) Potentielle Kandidatenländer: : Albanien, Bosnien & Herzegowina (B&H), Serbien, Kosovo (17.2.2008 - Unabhängigkeitser- klärung), Montenegro (4.6.2006 - Unabhängigkeit von Serbien) --- Stabilisierungs- und Assoziationsprozess (SAP): a) Stabilitätspakt für Südosteuropa (SP) – seit 10.6.1999 (ER Köln) (Koordinator: Erhard Busek) 27.2.2008: SP abgelöst durch Regionalen Kooperationsrat (RCC = Regional Cooperation Council) in Sarajewo b) Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) Kroatien SAA in Kraft 1. Februar 2005 (CPI – 69. Rang) Albanien SAA unterzeichnet am 12. Juni 2006 (CPI – 111. Rang) B&H SAA-Verhandlungen Start Nov. 2005 (CPI - 95. Rang) SAA-Paraphierung 4.12.2007 (Unterzeichnung ?) Serbien SAA-Verhandlungen am 3. Mai 2006 Verhandlungen ausgesetzt (Nichtkooperation mit ICTY Den Haag - Mladic !) (CPI – 91. Rang) Wiederaufnahme Verhandlungen – 14.6.2007 – Unterzeichnung 29.4.2008 Montenegro SSA unterzeichnet im Oktober 2007 c) CARDS-Programme: 2000-2006 5.4 Mrd.€ (inkl. Kroatien); zwischen 1990-2000 – 5,5 Mrd.€ für 5

Balkanstaaten d) Besondere handelspolitische Maßnahmen – asymmetrischer Zollabbau EU-SAA-Länder

ICTY = International Criminal Tribunal for the Former Yugoslavia - http://www.un.org/icty/ - Internationaler Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien

CPI = Corruption Perceptions Index – Transparency International: Global Corruption Report 2007

*) “Der westliche Balkan auf dem Weg in die EU: Konsolidierung der Stabilität und Steigerung des Wohlstands”, Mitteilung der Kommission, KOM (2006) 0027 endg., Brüssel, 27.1.2006

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• Handelsliberalisierung – asymmetrischer Zollabbau; durch Ausdehnung der autonomen Handelsmaßnahmen hat die EU im Herbst 2000 ein einheitliches System von Handelspräferenzen für die westlichen Balkanstaaten geschaffen

- Bis zur Ratifizierung der SAA werden die handelspolitischen Beziehungen zwischen EU und den westlichen Balkanstaaten durch Interimsabkommen geregelt

• 4 Grundfreiheiten – freier Waren, Dienstleistungs-, Kapital- und Personenverkehr !

• Wirtschaftliche und finanzielle Hilfe im Falle von Budget- und Zahlungsbilanzproblemen

• Hilfe zur Demokratisierung und Errichtung einer Zivilgesellschaft

• Humanitäre Hilfe für Flüchtlinge und rückkehrende Flüchtlinge• Kooperation im Bereich Justiz und Inneres• Einrichtung eines politischen Dialogs

SAA-Ziele: - Friede, Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung in dieser Region und die Eröffnung einer

langfristigen Perspektive einer EU-Mitgliedschaft

Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA)

Vereinbarung der EU mit 5 Westbalkanstaaten

Q.: Der Stabilisierungs- und Assoziierungsprozess für Südosteuropa, 3. Jahresbericht der Europäischen Kommission, KOM (2004) 0202 endg, Brüssel, 30.3.2004; seit Oktober 2005 werden die SAP-Berichte jetzt Fortschrittsberichte genannt (siehe: http://ec.europa.eu/enlargement/key_documents/sap_en.htm) – Fortschrittsberichte 2007 (siehe: http://ec.europa.eu/enlargement/key_documents/reports_nov_2007_en.htm)

Beispiel – SAA EU-Kroatien, in Kraft 1.2.2005 ABl. L 26/3 v. 28.1.2005

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1 Freier Warenverkehr 20 Unternehmen und Industriepolitik 2 Freier Personenverkehr (Freizügigkeit) 21 TEN 3 Freier Dienstleistungsverkehr 22 Regionalpolitik und Koordinierung der 4 Freier Kapitalverkehr Strukturfonds

6 Unternehmensrecht23 Justizwesen und Grundrechte

7 Geistiges Eigentumsrecht24 Justiz, Freiheit und Sicherheit

9 Finanzdienstleistungen

25 Wissenschaft und Forschung

10 Informationsgesellschaft, Medien26 Bildung und Kultur

11 Landwirtschaft und ländl. Entwicklg.27 Umwelt

12 Nahrungsmittelsicherheit, Veterinär-28 Konsumenten- und Gesundheitsschutz

13 FischereiTransportpolitik

29 Zollunion

Außenbeziehungen

15 Energie

30

Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik

16 Steuern

31

17 WWU

32 Finanzkontrolle

18 Statistik

33 Finanzen und Budget

19 Sozialpolitik und Beschäftigung

Die „teuren“ Kapitel verbergen sich hinter den Nummern 11 (GAP) und 22 (Strukturfonds), weshalb diese meistzuletzt zusammen mit dem Kapitel 33 (Finanzen und Budget) abgeschlossen werden.

Quelle: Europäische Kommission.

Leitfaden für Beitrittsverhandlungen an Hand von 35 Kapiteln desAcquis Communautaire – Kroatien/Türkei +

5 Öffentliches Auftragswesen

Wettbewerbspolitik 8

und phytosanitäre Politik

14

Institutionen34

Diverses35

Leitfaden bei 5. EU-Erweiterung 2004/200731 Kapitel

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19.12.2007 mit Türkei 2 neue Kapitel eröffnet:• TEN• Konsumenten- und Gesundheitsschutz

*) „Wissenschaft und Forschung“

*)

TÜRKEI KROATIEN

**)

**) * „Wissenschaft und Forschung“ * Bildung und Kultur

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Kopenhagener EU-Beitrittskriterien

• Politisches Kriterium (Institutionelle Stabilität) * Demokratie, Menschenrechte, Minderheitenschutz

---> ohne dieses wird nicht verhandelt!

• Ökonomisches Kriterium * Funktionierende Marktwirtschaft

---> ohne dieses wird Kapitel WWU nicht eröffnet

* Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Union

• Mitgliedschafts-Verpflichtungen * Acquis communautaire, WWU, Ziele der EU

---> Leistungsfähige Verwaltung (Umsetzung acquis) - Madrid 12/95• Aufnahmefähigkeit der Union * „Die Fähigkeit der Union, neue Mitglieder aufzunehmen, dabei jedoch die Stoßkraft der europäischen Integration zu erhalten“

Quelle: Schlussfolgerungen des Vorsitzes, Europäischer Rat Kopenhagen, 21.-22. Juni 1993, S. 13

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„Aufnahmefähigkeit“ bzw. „Integrationsfähigkeit“ der EU

– Definition 4. Kopenhagener Kriterium durchEuropäische Kommission*)

• Derzeitige Erweiterungsagenda fußt auf 3 Grundprinzipien: (1) Konsolidierung, (2) Konditionalität

und (3) Kommunikation• Künftige Erweiterung unter 3 Voraussetzungen:(1) dass die EU die „Dynamik der europäischen Integration“

erhalten kann, ---> „IMPACT-Analyse“ (Folgenabschätzung) – Evaluierung der Kosten jedes einzelnen Acquis-Kapitels für die alte EU!

(2) dass die Kandidatenländer (Kroatien, Mazedonien, Türkei) – und die potentiellen Kandidatenländer (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Serbien und Kosovo) die „strengen Bedingungen erfüllen“ und

(3) dass eine „bessere Kommunikation“ erfolgt (Überzeugung der erweiterungsskeptischen „Bevölkerung“)

*) Europäische Kommission (2006B), „Sonderbericht über die Fähigkeit der Union zur Integration neuer Mitglieder“,

Anhang 1 der Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat über die „Erweiterungsstrategie und wichtige

Herausforderungen für den Zeitraum 2006-2007“, Kommission der Europäischen Gemeinschaften, KOM(2006) 649, Brüssel, 08.11.2006.

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Endgültige Grenzen der EU? *)

• Der Begriff „europäisch“ setzt sich laut Kommission aus geographischen, historischen und kulturellen Elementen zusammen, die alle zur europäischen Identität beitragen.

• Rechtsgrundlage der Erweiterung ist Artikel 49 des EUV (Vertrags über die Europäische Union), der Folgendes besagt: „Jeder europäische Staat, der die in Artikel 6 genannten Grundsätze achtet, kann beantragen, Mitglied der Union zu werden“.

• Dies bedeutet nicht, dass jedes europäische Land einen Beitrittsantrag stellen, noch dass die EU jeden Antrag stattgeben muss. „Die Europäische Union definiert sich in erster Linie nach ihren Werten.“

*) Europäische Kommission (2006B), „Sonderbericht über die Fähigkeit der Union zur Integration neuer Mitglieder“,

Anhang 1 der Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat über die „Erweiterungsstrategie und wichtige

Herausforderungen für den Zeitraum 2006-2007“, Kommission der Europäischen Gemeinschaften, KOM(2006) 649, Brüssel, 08.11.2006.

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Nachbarschaftsstrategie der EUKommissarin Benita Ferrero-Waldner

The EuropeanNeighbourhood Policy(ENP)

Prodi-Rede, Brüssel: • 5.-6. Dez 2002Strategiepapiere derEU-Kommission:• 11. März 2003 - 13• 12. Mai 2004 - 16

“A Ring of Friends”(Romano Prodi)

http://europa.eu.int/comm/world/enp/index_en.htm

Page 27: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

27

http://europa.eu.int/comm/world/enp/partners_en.htm

Countries covered by the European Neighbourhood Policy (ENP) – 16:

Russian Federation*

• Russland – 4 Gemeinsame Räume (Common Spaces): (1) Gemeinsamer Wirtschaftsraum (2) Gemeinsamer Raum der Freiheit, Sicherheit und des Rechts (3) Gemeinsamer Raum der äußeren Sicherheit (4) Gemeinsamer Raum der Forschung, Bildung und Kultur

Partnerschafts- und

Kooperationsabkommen

(PKA): 1.1.1997-2007

Energie-Dialog: seit 2004

Page 28: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

28

BIP pro Kopf - EU-Mitgliedstaatenim internationalen Vergleich

284

146

132 128 125 124 120 119 118 114 110 105 101 9893 91

81 77 74 72 68 64 60 57 5542 38

111 110

58

43

0.0

50.0

100.0

150.0

200.0

250.0

300.0

Luxe

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Belgien

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n

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Estlan

d

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Ungar

n

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Lettla

nd

Polen

Rumän

ien

Bulgar

ien

EU-15

Euroz

one

Kroat

ien

Türke

i

(KKS, 2007, EU-27 = 100)

Quelle: Eurostat

Norwegen 185.8

USA 150.7

Schweiz 136.2

Island 131.3

Japan 112.6

Page 29: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

29

Die zunehmende wirtschaftliche Stärke der EU durch 5 Erweiterungen

Q.: Breuss, F., “Erfahrungen mit der fünften EU-Erweiterung”, WIFO-Monatsberichte 12/2007

Bevöl- BIP BIP Intra-EU-Handelkerung lfd. Preise pro Kopfin Mio. Mrd.KKS In KKS Exporte + Importe Waren Dienst-

leistungenAnteil am EU-

Handel insgesamt in %

EWG 6 231.8 6166 26602 1973 49.8 40.4 .EG 9 302.0 8169 27047 1980 50.5 48.6 .EG 10 313.1 8422 26897 1985 51.9 48.6 .EG 12 367.8 9670 26292 1994 56.4 41.3 .EU 15 390.4 10323 26440 2003 59.2 31.3 .EU 25 464.5 11388 24518 2005 63.3 39.5 52.5EU 27 493.8 11646 23588 2005 64.1 39.5 51.5USA 299.8 10715 35737 2005 – 36.2 26.7Japan 127.6 3390 26556 2005 – 15.4 10.1China 1314.1 102002) 78002) 2005 – 19.8 6.6

Q: Eurostat, UNO, WTO International Trade Statistics 2006. 1) Gemessen an der Summe aus Exporten und Importen in % des Welthandels(ohne Intra-EU-Handel);

2) Schätzung.

2006 Anteil am Welthandel in %

Extra-EU-Handel1)

*** -11%

****

* +26% ** +13%

**

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30

Erweiterung in 2 Schritten

• Beitritt zum BINNENMARKT --- 1. Mai 2004/1.1.2007 * Kopenhagener Kriterien - „Marktwirtschaft“, „Wettbewerbsfähigkeit“ -

reale Konvergenz! - 2004, 1. Mai: EU-Beitritt – 2007, 1. Jänner BG, RO• Beitritt zur WWU („Euro“) --- 1. Jänner 2007 + * Maastrichter Konvergenzkriterien - nominelle Konvergenz - WKM II (Antrag) + Koordinierung der Wirtschaftspolitik - Wann ?? --- 2 Jahre im WKM II – Teilnahme 2007+ ? * Bereits 7 Neue im WKM-II: 28. Juni 2004: Estland, Litauen, Slowenien Slowenien – 1.1.2007 13. €-Zone-Mitglied 2. Mai 2005: Lettland, Malta, Zypern Malta, Zypern – 1.1.2008 14. und 15. €-Zone-Mitglied 25. Nov. 2005: Slowakei Slowakei – 1.1.2009 16. €-Zone-Mitglied

Page 31: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

31

Geplante Euro-Einführungen

Q.: Zweiter Bericht über die praktischen Vorbereitungen für die künftige Erweiterung des Eurogebietes, Kommission der Europäischen Gemeinschaften, 4.11.2005, S. 4

Polen

1.1.2007 13. Mitglied der €-Zone

x

x

x

2012

2013/2019?

2013

1.1.2008 14.+15. Mitglieder der €-Zone

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Lissabon-Ziel3% Wachstum

EZBInflations-„Ziel“< 2% HVPI

Konvergenz-kriteriumDefizit (ÜD)< 3% des BIP

Q.: Frühjahrsprognose 2008 der Europäische Kommission

Page 33: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

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Wirtschaftswachstum: EU vs USA und Japan(BIP, real, %-Veränderung p.a.)

BIP-Wachstum, DS, p.a.1990-2000 2000-2009

EU-27 2.2 2.3EU-15 2.1 2.2EUR-13 2.2 2.110 EU-Neue 0.9 4.712 EU-Neue 0.2 4.8USA 3.1 2.5Japan 1.5 1.8

-10.0-9.0-8.0-7.0-6.0-5.0-4.0-3.0-2.0-1.00.01.02.03.04.05.06.07.0

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Japan

USA

12 EU-Neue

10 EU-Neue

EU-27

EU-15EUR-13

Page 34: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

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Maastrichter Konvergenzkriterien für Eintritt in die Euro-ZoneZinssatz WKM II

langfristig % €-Mitglied(in €-Zone seit ...) 2007 2008 2009 2007 2008 2009 2007 2008 2009 2007Referenzwerte 2.8 4.1 3.4 -3.0 -3.0 -3.0 60.0 60.0 60.0 6.4Belgien (1999) 1.8 3.6 2.3 -0.2 -0.4 -0.6 84.9 81.9 79.9 4.3 €Bulgarien 7.6 9.9 5.9 3.4 3.2 3.2 18.2 14.1 10.8 4.5 CBTschechien 3.0 6.2 2.7 -1.6 -1.4 -1.1 28.7 28.1 27.2 4.3Dänemark 1.7 3.3 2.3 4.4 3.9 2.9 26.0 21.7 18.4 4.3 WKM IIDeutschland (1999) 2.3 2.9 1.8 0.0 -0.5 -0.2 65.0 63.1 61.6 4.2 €Estland 6.7 9.5 5.1 2.8 0.4 -0.7 3.4 3.4 3.5 6.1 WKM II/CBIrland (1999) 2.9 3.3 2.4 0.3 -1.4 -1.7 25.4 26.9 28.8 4.3 €Griechenland (2001) 3.0 3.7 3.6 -2.8 -2.0 -2.0 94.5 92.4 90.2 4.5 €Spanien (1999) 2.8 3.8 2.6 2.2 0.6 0.0 36.2 35.3 35.2 4.3 €Frankreich (1999) 1.6 3.0 2.0 -2.7 -2.9 -3.0 64.2 64.4 65.1 4.3 €Italien (1999) 2.0 3.0 2.2 -1.9 -2.3 -2.4 104.0 103.2 102.6 4.5 €Zypern (2008) 2.2 3.8 2.5 3.3 1.7 1.8 59.8 47.3 43.2 4.5 WKM II/€-08Lettland 10.1 15.8 8.5 0.0 -1.1 -2.1 9.7 10.0 11.2 5.3 WKM IILitauen 5.8 10.1 7.2 -1.2 -1.7 -1.5 17.3 17.0 16.8 4.5 WKM IILuxemburg (1999) 2.7 4.2 2.5 2.9 2.4 2.3 6.8 7.4 7.6 4.6 €Ungarn 7.9 6.3 3.7 -5.5 -4.0 -3.6 66.0 66.5 65.7 6.7Malta (2008) 0.7 3.4 2.2 -1.8 -1.6 -1.0 62.6 60.6 58.8 4.7 WKM II/€-08Niederlande (1999) 1.6 2.7 2.9 0.4 1.4 1.8 45.4 42.4 39.0 4.3 €Österreich (1999) 2.2 3.0 1.9 -0.5 -0.7 -0.6 59.1 57.7 56.8 4.3 €Polen 2.6 4.3 3.4 -2.0 -2.5 -2.6 45.2 44.5 44.1 5.5Portugal (1999) 2.4 2.8 2.3 -2.6 -2.2 -2.6 63.6 64.1 64.3 4.4 €Rumänien 4.9 7.6 4.8 -2.5 -2.9 -3.7 13.0 13.6 14.9 7.1Slowenien (2007) 3.8 5.4 3.3 -0.1 -0.6 -0.6 24.1 23.4 22.5 4.5 €Slowakei (2009 ?) 1.9 3.8 3.2 -2.2 -2.0 -2.3 29.4 29.2 29.7 4.5 WKM IIFinnland (1999) 1.6 3.4 2.3 5.3 4.9 4.6 35.4 31.9 29.1 4.3 €Schweden 1.7 2.4 1.9 3.5 2.7 2.3 40.6 35.5 31.9 4.2 Opt outGroßbritannien 2.3 2.8 2.2 -2.9 -3.3 -3.3 43.8 45.6 48.2 5.1 Opt outEU 27 2.4 3.6 2.4 -0.9 -1.2 -1.3 58.7 58.9 58.4 4.5Euro-Zone 2.1 3.2 2.2 -0.6 -1.0 -1.1 66.4 65.2 64.3 4.2CB...Currency Board (Währungsrat); WKM II...Teilnahme am Wechselkursmechanismus IIWechselkurse zum € mit Schwankungsbreite +/- 15%; €...Mitglied der Euro-ZoneQ: Eurostat; Europäische Kommission: Frühjahrsprognose 2008.

Budgetsaldo StaatsschuldIn % des BIP

InflationsrateIn % In % des BIP

Page 35: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

35

Wirtschaftswachstum 2000-2009(Reales BIP, durchschnittliches jährliches Wachstum in %)

Lissabon-Ziel bis 2010 = 3%

Türkei 5.1Norwegen 2.5USA 2.2Schweiz 2.1Japan 1.6

1.3

1.5

1.5

1.8

1.9

2.0

2.0

2.1

2.1

2.1

2.2

2.3

2.5

2.8

3.2

3.3

3.7

3.7

4.1

4.2

4.3

4.5

4.5

5.3

5.6

5.6

5.8

6.9

7.6

7.7

0.00 1.00 2.00 3.00 4.00 5.00 6.00 7.00 8.00 9.00

Italien

Portugal

Deutschland

Dänemark

Frankreich

EUR15

Belgien

Niederlande

EU15

Österreich

EU27

Malta

Großbritannien

Schweden

Finnland

Spanien

Zypern

Ungarn

Griechenland

Slowenien

Polen

Tschechien

Luxemburg

Irland

Bulgarien

Rumänien

Slowakei

Litauen

Estland

Lettland

Page 36: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

DEFR

BE NLAT

LV EEHU

CZLI

PL

CYES

IEFIUK

SE DKIS

IT

EL

PTSI

SKRO

BG

TR

CH

NO

LU

0.0

0.2

0.4

0.6

0.8

1.0

1.2

1.4

20 40 60 80 100 120 140 160 180 200

BIP pro Kopf (KKP; EU-15=100)

Rel

ativ

e P

reis

e (B

IP-D

efla

tore

n)

in e

inh

eitl

ich

er W

ähru

ng

(P/P

*.E

)Balassa-Samuelson-Effekt: Ost- und Westeuropa

(2000)

Page 37: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

37

Euro-Wechselkurse (LW je Euro) - Neue EU-Mitglieder(1. Jänner 1999 = 100)

70

80

90

100

110

120

130

04.0

1.19

99

30.0

3.19

99

23.0

6.19

99

16.0

9.19

99

10.1

2.19

99

07.0

3.20

00

05.0

6.20

00

29.0

8.20

00

22.1

1.20

00

20.0

2.20

01

21.0

5.20

01

14.0

8.20

01

07.1

1.20

01

06.0

2.20

02

07.0

5.20

02

31.0

7.20

02

24.1

0.20

02

22.0

1.20

03

17.0

4.20

03

16.0

7.20

03

09.1

0.20

03

07.0

1.20

04

01.0

4.20

04

29.0

6.20

04

22.0

9.20

04

16.1

2.20

04

11.0

3.20

05

08.0

6.20

05

01.0

9.20

05

25.1

1.20

05

21.0

2.20

06

19.0

5.20

06

14.0

8.20

06

07.1

1.20

06

05.0

2.20

07

04.0

5.20

07

30.0

7.20

07

23.1

0.20

07

21.0

1.20

08

17.0

4.20

08

70

80

90

100

110

120

130

HUFPLN

SKKCZK

EKK

SIT - Beitritt €-Zone 1.1.2007

EU-Beitritt 1.5.2004

Page 38: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

38

Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Euro-ZoneNicht-Euro-Zone-Mitglieder

(Realer effektiver Wechselkurs, d.h. Lohnstückkosten (ULC)relativ zu EUR-13-Länder; kumulative %-Veränderungen gegenüber 1998)

Q.: Price and Cost Competitiveness, Europäische Kommission, November 2007

-20.0

-10.0

0.0

10.0

20.0

30.0

40.0

50.0

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

-30.0

-20.0

-10.0

0.0

10.0

20.0

30.0

40.0

50.0

60.0

70.0

80.0

Ungarn

Tschechien

Rumänien

Estland Lettland

Litauen

PolenBulgarien Schweden

Großbritannien

Zypern

Dänemark

Malta

Slowakei

Page 39: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

39

Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Euro-ZoneEuro-Zone-Mitglieder

(Realer effektiver Wechselkurs, d.h. Lohnstückkosten (ULC)relativ zu EUR-13-Länder; kumulative %-Veränderungen gegenüber 1998)

Q.: Price and Cost Competitiveness, Europäische Kommission, November 2007

-15.0

-10.0

-5.0

0.0

5.0

10.0

15.0

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

-15.0

-10.0

-5.0

0.0

5.0

10.0

15.0

Deutschland

Österreich

Portugal

Irland

Niederlande

Italien

Spanien

Griechenland

Bel./Lux. Finnland

Slowenien

Frankreich

Page 40: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

40

Exporte von EU-15-Ländern in die 12 EU-Neuen(Anteile in % der Gesamtexporte)

0.0

2.0

4.0

6.0

8.0

10.0

12.0

14.0

16.0

18.0

20.0

22.0

1980

1981

1982

1983

1984

1985

1986

1987

1988

1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

0.0

2.0

4.0

6.0

8.0

10.0

12.0

14.0

16.0

18.0

20.0

22.0

Großbritannien Dänemark Österreich Frankreich DeutschlandItalien Belgien-Luxemburg Niederlande Schweden GriechenlandFinnland Irland Portugal Spanien

Österreich

Deutschland

Italien

OstöffnungGriechenland

Finnland

Belgien-Lux.

Page 41: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

41

Exporte der 12 neuen EU-MS in die EU-15(Anteile in % der Gesamtexporte)

10.0

15.0

20.0

25.0

30.0

35.0

40.0

45.0

50.0

55.0

60.0

65.0

70.0

75.0

80.0

1980

1981

1982

1983

1984

1985

1986

1987

1988

1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

10.0

15.0

20.0

25.0

30.0

35.0

40.0

45.0

50.0

55.0

60.0

65.0

70.0

75.0

80.0

Estland Lettland Malta Litauen Polen Ungarn Tschechien

Slowakei Slowenien Rumänien Bulgarien Zypern

Malta

Litauen

Lettland

Ostöffnung

Polen

Estland

Ungarn

Tschechien

Slowakei

Slowenien

Bulgarien

Rumänien

Zypern

EU-Erweiterung

Page 42: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

42

1.0

1.5

2.0

2.5

3.0

3.5

4.0

4.5

5.0

-

0.5

1.0

1.5

2.0

2.5

Albanien Kroatien Bosnien&Herzegowina

FYR Mazedonien Serbien&Montenegro Türkei

Slowenien Ex-Jugoslawien Sum Ex-Jug.

Türkei

Serbien&Montenegro

Österreichs Exportpotential in den EU-Kandidatenländern(Anteile in % der Gesamtexporte)

Slowenien (EU-MS)

Ex-Jugoslawien

Kroatien

B&H

FYR MazedonienAlbanien

12 EU-Neue: 2007

Österr. Exportanteil 16,2%

Page 43: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

43

2006 2006Zufluss pro Bestand pro

2004 2005 2006 2007 Kopf (€) Kopf (€)Tschechien 4007 9374 4752 5000 463 5719Ungarn 3633 6099 4874 4000 484 6170Polen 10292 7703 11093 12000 291 2361Slowakei 2441 1694 3324 3000 617 3338Slowenien 665 445 303 400 151 3133Estland 776 2349 1282 1300 954 9232Lettland 513 582 1303 1300 569 2515Litauen 623 826 1426 1300 420 2462Bulgarien 2736 3103 4104 4000 533 2047Rumänien 5183 5213 9082 7000 421 1432Neue EU-Mitglieder 30869 37388 41543 39300 400 3500Albanien 278 224 259 300 82 603Bosnien & Herzegowina 534 421 338 400 88 676Kroatien 990 1425 2838 2500 639 4577Mazedonien 126 80 279 200 137 1028Montenegro 53 393 644 600 1031 1943Serbien 777 1265 3504 3500 471 1119Westbalkan 2758 3808 7862 7500 365 1693Weißrussland 132 245 282 300 29 214Moldau 120 160 177 200 45 250Russland 12422 10258 23047 25000 162 1160Ukraine 1380 6263 4148 5000 89 370Region insgesamt 47681 58122 77059 77300 236 1625

Q.: wiiw database on Foreign Direct Investment in Central, East and Southeast Europe 2007, (Gábor Hunya: Shift to the East), Vienna, May 2007, S. 7

Ausländische Direktinvestitionen in OsteuropaZuflüsse in Mio.€

Page 44: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

44

-500

1,500

3,500

5,500

7,500

9,500

11,500

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

Polen

Tschechien

Ungarn

Slowakei

Estland

Slowenien

Rumänien

Bulgarien

Lettland

Litauen

FDI-Zuflüsse in den neuen EU-Mitgliedstaaten(Mio. USD)

Q.: EBRD: Transition Report 2007

Page 45: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

45

0

500

1,000

1,500

2,000

2,500

3,000

3,500

4,000

4,500

5,000

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

Serbien

Kroatien

B & H

MontenegroAlbanien

Mazedonien

FDI-Zuflüsse in den Staaten des Westbalkans(Mio. USD)

Q.: EBRD: Transition Report 2007

Page 46: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

46

FDI-Zuflüsse in den neuen EU-Mitgliedstaaten,im Westbalkan und in der Türkei

(Mio. USD)

Q.: EBRD: Transition Report 2007; OECD Factbook 2007; UNCTAD: World Investment Report 2007; OeNB

0

5,000

10,000

15,000

20,000

25,000

30,000

35,000

40,000

45,000

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

10 EU-Neue aus Osteuropa

Österreich

6 Westbalkanländer

Türkei

Page 47: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

47

FDI-Zuströme

pro Kopf 2)

FDI-Zuströme

pro Kopf3)

FDI-Bestand

pro Kopf3)

FDI-Bestand in Neuen EU-

Mitgliedsländern3)4)Kumuliert nach Herkunftsländern

2003/2005

2003/2005 minus

1992/1994 2003/2005

2003/2005 minus

1992/1994 1989/2006 2006 2006 Dezember 2005USD In € In € In % der gesamten FDI

Belgien 9.16 - 9.51 - - - 1.8Dänemark -0.20 -1.86 -0.41 -2.10 - - - 1.9Deutschland 0.65 -0.23 0.61 0.52 - - - 17.5Griechenland 0.36 0.28 0.53 -0.53 - - - 1.2Spanien 4.12 3.53 2.45 0.50 - - - 2.3Frankreich 3.72 1.88 2.29 1.05 - - - 7.4Irland 6.21 5.67 3.09 0.98 - - - -Italien 1.36 0.80 1.06 0.78 - - - 3.0Niederlande 10.01 6.07 3.68 1.74 - - - 19.0Österreich 2.80 2.09 2.33 1.54 - - - 10.3Portugal 3.40 3.04 2.83 1.22 - - - -Finnland -0.19 -1.93 2.07 1.10 - - - 2.0Schweden 5.90 4.58 1.24 -0.39 - - - 5.0Großbritannien 4.20 1.72 3.64 2.35 - - - 3.9Tschechien 0.62 0.36 5.26 3.38 5512 463 5719 -Estland - - - - 5098 954 9232 -Lettland - - - - 2203 569 2515 -Litauen - - - - 1669 420 2462 -Ungarn 1.42 1.35 4.39 0.15 4545 484 6170 0.8Polen 0.31 0.29 3.23 1.80 2123 291 2361 -Slowenien - - - - 1333 151 3133 -Slowakei 0.24 0.13 2.82 1.29 3194 617 3338 -Bulgarien - - - - 2230 533 2047 -Rumänien - - - - 1636 421 1432 -EU15 3.81 2.43 2.76 1.78 - - - 79.3

Q: 1) OECD Factbook 2007 (SourceOECD online); 2) EBRD, Transition Report update 2007: Finance in Transition, European Bank for Reconstruction and Development, London.

3) Hunya, G., WIIW Database on Foreign Direct Investment in Central, East and Southeast Europe,May 2007, S. 7 und 42

4) ohne Malta und Zypern.

FDI-Ströme an das Ausland1) FDI-Ströme aus dem Ausland1)

Durchschnitt

In % des BIP

Durchschnitt

In % des BIP

Direktinvestitionen seit Ostöffnung und EU-Erweiterung(FDI Ströme und Bestände insgesamt und in den neuen EU-Mitgliedstaaten)

Q.: Breuss, F., “Erfahrungen mit der fünften EU-Erweiterung”, WIFO-Monatsberichte 12/2007

Page 48: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

48

Handelsverlagerungen seit Ostöffnung und EU-Erweiterung(Exportanteile und Handelsbilanz, 2006 und Entwicklung seit 1993)

Handels-

bilanzHandels-

bilanzHandels-

bilanz2006 1993/2006 2006 2006 1993/2006 2006 2006 1993/2006 2006

Reporter In %Veränderung

in Prozentpunkten Mrd. USD In %Veränderung

in Prozentpunkten Mrd. USD In %Veränderung

in Prozentpunkten Mrd. USD

Belgien 77.9 -0.6 28.42 74.3 -2.9 24.91 3.6 2.4 3.50Dänemark 69.6 4.3 2.01 63.9 1.3 1.67 5.6 3.0 0.35Deutschland 63.4 -0.3 176.58 53.0 -5.7 156.56 10.4 5.4 20.02Griechenland 54.2 -15.5 -20.50 37.8 -21.3 -21.02 16.4 5.8 0.52Spanien 69.6 -2.3 -43.27 65.8 -4.9 -41.16 3.8 2.6 -2.11Frankreich 65.6 0.7 -14.56 60.4 -2.9 -16.62 5.2 3.6 2.06Irland 63.5 -7.7 26.80 62.0 -8.6 26.43 1.5 0.9 0.38Italien 60.2 -0.8 -0.99 51.8 -5.2 -7.87 8.4 4.4 6.89Luxemburg 85.3 0.1 -5.41 80.9 -3.7 -5.80 4.4 3.8 0.39Niederlande 76.2 -1.1 106.57 71.7 -3.8 98.07 4.6 2.6 8.50Österreich 72.4 -3.4 -3.37 57.5 -7.9 -8.92 14.9 4.6 5.56Portugal 73.5 -7.0 -16.18 71.5 -8.7 -16.03 2.0 1.7 -0.15Finnland 57.2 -6.7 5.82 48.9 -10.2 3.88 8.3 3.4 1.94Schweden 59.3 -2.2 -0.13 54.0 -5.2 0.72 5.4 3.1 -0.85Großbritannien 61.7 5.5 -24.28 58.2 3.6 -17.20 3.5 1.9 -7.08Tschechien 85.3 13.2 15.58 65.3 19.6 10.65 19.9 -6.3 4.93Estland 65.6 3.2 15.58 48.2 0.6 10.65 17.4 2.6 4.93Zypern 40.5 13.8 -3.64 36.8 16.1 -2.85 3.7 -2.4 -0.79Lettland 72.6 32.1 -4.33 41.9 11.3 -2.57 30.7 20.7 -1.77Litauen 63.6 -17.9 -3.15 37.9 -25.5 -2.75 25.6 7.5 -0.40Ungarn 78.9 10.2 4.81 61.0 2.8 1.77 17.9 7.3 3.04Malta 49.8 -20.7 -1.37 47.1 -23.0 -1.40 2.7 2.3 0.03Polen 78.8 3.5 6.75 63.5 -5.8 1.70 15.3 9.2 5.06Slowenien 71.8 5.5 -2.83 58.9 -1.9 -3.34 12.8 7.4 0.51Slowakei 86.5 86.5 8.11 57.4 57.4 6.37 29.1 29.1 1.74Bulgarien 59.5 10.8 -3.13 50.0 7.2 -2.17 9.5 3.5 -0.96Rumänien 68.6 22.7 -17.41 55.4 15.6 -13.65 13.2 7.1 -3.76

EU6 67.2 -0.1 290.61 59.7 -4.3 249.25 7.5 4.2 41.35EU9 66.4 0.8 295.14 59.7 -3.0 260.14 6.7 3.8 35.00EU10 66.3 0.7 274.64 59.6 -3.1 239.12 6.8 3.8 35.52EU12 66.6 0.5 215.19 60.1 -3.2 181.93 6.5 3.7 33.26EU15 66.4 0.2 217.52 59.6 -3.5 177.62 6.8 3.7 39.90EU25 67.5 1.2 233.30 59.6 -3.2 181.22 7.8 4.4 52.09EU27 67.5 1.3 212.76 59.6 -3.2 165.40 7.9 4.5 47.37

Exportanteile Exportanteile Exportanteile

EU27 EU15 12 Neue Mitgliedsländer

Q.: Breuss, F., “Erfahrungenmit der fünften EU-Erweiterung”,WIFO-Monatsberichte 12/2007

Page 49: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

49

Effekte der Schaffung der erweiterten EU-Zollunion (inkl. Türkei) 2004 und 2007(Eigene Simulationen mit dem GTAP6-Weltgleichgewichtgsmodell)

Österreich

Abweichung von der Basislösung

Handel mit:in

ProzentpunktenÖsterreich - -0,63 7,26 28,02 15,56 -0,87 -0,02 0,06 0,01EU14 -0,25 -0.26 4,26 38,21 14,43 -0,49 0,01 0,01 0,0010 Neue Mitgliedsländer

4,97 4,60 10,78 0,66 -0,46 20,84 -0.7 0,22 0,24

Bulgarien 4,66 13,06 37,58 - -7,26 8,95 -2,82 1,10 1,19Rumänien 3,53 4,37 39,12 -17,67 - 0,22 -3,02 0,65 0,65Kroatien -1,88 -1,77 30,48 -4,29 30,97 19,24 -0,10 0,22 0,04Albanien 0,08 -0,03 -0,38 -17,50 24,06 8,50 0,03 -0,02 -0,01Türkei 1,93 2,67 30,15 -17,50 43,81 - -0,17 0,19 0,08EFTA -0,06 -0,12 1,72 17,91 13,72 -2,77 0,02 -0,01 0,00Resteuropa -1,45 -1,28 15,42 -7,37 19,60 17,49 -0,11 0,10 0,01NAFTA 0,20 0,01 4,84 -5,78 12,93 1,03 0,01 0,00 0,00Rest der Welt 0,06 -0.08 1,07 -15,66 -1,41 6,21 0,02 0,00 0,00

Insgesamt 0,26 0,06 4,90 12,43 10,16 2,39 0,00 0,00 -

BIP, real

Bilateraler Handel,

Abweichung von der Basislösung in Prozentpunkten In Prozentpunkten des BIP

Rumänien Türkei Leistungs-bilanz

WohlfahrtEU14 10 NeueMitgliedsländ

er

Bulgarien

Q.: Breuss, F., “Erfahrungen mit der fünften EU-Erweiterung”, WIFO-Monatsberichte 12/2007

Page 50: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

50Quelle: OeNB, Zahlungsbilanz 2007, Präsentation, 21.04.2008

ÖSTERREICH - Zahlungsbilanz

LB - 2007+8,8 Mrd.€

= +3,2% des BIP

Page 51: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

51Quelle: OeNB, Zahlungsbilanz 2007, Präsentation, 21.04.2008

ÖSTERREICH - Zahlungsbilanz

FDI = Foreign Direct Investment abroad

Page 52: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

52

Quelle: OeNB, Zahlungsbilanz 2007, Präsentation, 21.04.2008

ÖSTERREICH - Zahlungsbilanz

Page 53: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

5335.4

35

35

34.5

34

34

30

30

30

28

26.4

26

26

26

25

25

25

22.9

19

19

16

15

15

12.5

10

0 5 10 15 20 25 30 35 40

Frankreich

Malta

Spanien

Niederlande

Belgien

Italien

Dänemark

Großbritannien

Portugal

Schweden

Deutschland

Tschechien

Finnland

Estland

Griechenland

Österreich

Slowenien

Luxemburg

Polen

Slowakei

Ungarn

Lettland

Litauen

Irland

Zypern

Körperschaftsteuer in der EU (KöSt in %)

Page 54: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

545.27.3

11.813.2

15.216.918.1

20.421.8

30.229.2

37.240.6

52.264.7

69.378.5

81.481.7

86.590.6

100.0100.1100.7

103.5107.3108.5

110.5114.1114.4

117.4129.9

91.9

0 20 40 60 80 100 120 140

BulgarienRumänien

LettlandLitauen

PolenSlowakei

EstlandTschechien

UngarnPortugal

MaltaSlowenien

ZypernGriechenland

SpanienJapan

EU-22ItalienUSAIrland

GroßbritannienEU-14

ÖsterreichFinnland

NiederlandeLuxemburgFrankreichDänemark

DeutschlandSchweden

SchweizBelgien

Norwegen 37,9 €

29,2 €

2,1 €

Arbeitskosten pro Stunde in der Sachgütererzeugung, 2006(in einheitlicher Währung, Österreich = 100)

Q.: Guger-Leoni, (2007)

EU-14 = EU-15 - Österreich

EU-22 = EU-25 – Österreich, Malta, Zypern

Page 55: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

55

Globale Wettbewerbsfähigkeit 2007-08(Global Competitiveness Index - GCI)

79

74

65

56

55

55

51

47

46

41

40

39

38

33

29

27

25

22

20

18

15

10

9

6

5

4

3

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

Bulgaria

Romania

Griechenland

Malta

Litauen

Zypern

Polen

Ungarn

Italien

Slowakei

Portugal

Slowenien

Lettland

Tschechien

Spanien

Estland

Luxemburg

Irland

Belgien

Frankreich

Österreich

Niederlande

Großbritannien

Finnland

Deutschland

Schweden

Dänemark

Ranking

+5

+0

+3

USA 1Schweiz 2Singapur 7Japan 8Korea 11Hong Kong 12Kanada 13Taiwan 14Norwegen 16Israel 17Australien 19China 34Indien 48

Türkei 53Kroatien 57

Q.: The Global Competitiveness Report 2006-2007,World Economic Forum, Geneva 2007

Page 56: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

56

Makroeffekte der EU-Erweiterung für alte und neue Mitglieder

Weltmakromodell ----> eigene Simulationen

• Oxford Economic Forecasting (OEF) World Macro model:

13 EU-Staaten + 3 MOEL (CZ, HU,PL) + Rest-MOEL

Alternativberechnungen• CGE-Welt-/Ländermodelle (AT,D) ---> EU 0%-2.8% ---> MOEL 1.3%-19%

Brown-Deardorff-Djankov-Stern (1997) Baldwin-Francois-Portes (1997) Lejour-de Mooij-Nahuis (2001) Keuschnigg-Kohler (1999, AT,D)• Makro-Welt-/Ländermodelle (AT)

Neck-Haber-McKibbin (1999) Breuss-Schebeck (1998, AT) EU-Kommission (2001)

Breuss (2000)

Page 57: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

57

Integrationseffekte der EU-Erweiterung

EU-15* Handelseffekte

* Binnenmarkt-Effekte• Effizienz/EOS • Wettbewerb - Preise

* Faktorwanderung• FDI: EU-alt ---> EU-neu • Arbeits-Immigration (Gewinne?) EU-neu ---> EU-alt Übergangsregelungen

* Kosten der Erweiterung

* Eurozone-Erweiterung

10 EU-Neue2004

HandelArbeits-Migration

Handel, FDITechnologie spill-over, EU-Transfers

BG, RO2007

Kroatien(2010),Türkei(2015)

• Grenzkontrollen

Page 58: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

Gesamteffekte der EU-Erweiterung in der EU(Reales BIP, kumulierte Abweichungen von der Basislösung in %)

0.00

0.10

0.20

0.30

0.40

0.50

0.60

0.70

0.80

0.90

1.00

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Österreich

Deutschland

EU-13

Italien

Finnland

Page 59: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

Gesamteffekte der EU-Erweiterung in der EU(Reales BIP, kumulierte Abweichungen von der Basislösung in %)

-0.40

-0.20

0.00

0.20

0.40

0.60

0.80

1.00

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Niederlande

Irland

EU-13

GroßbritannienBelgien

Page 60: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

Gesamteffekte der EU-Erweiterung in der EU(Reales BIP, kumulierte Abweichungen von der Basislösung in %)

-0.60

-0.40

-0.20

0.00

0.20

0.40

0.60

0.80

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

EU-13

Portugal

Dänemark

Spanien

Frankreich

Schweden

Page 61: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

61

Gesamteffekte der EU-Erweiterung in den MOEL(Reales BIP, kumulierte Abweichungen von der Basislösung in %)

0.00

1.00

2.00

3.00

4.00

5.00

6.00

7.00

8.00

9.00

10.00

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Ungarn

Polen

Tschechien

Osteuropa

EU-13

Wachstumsrateneffekte des realen BIP, p.a.: 2004-2010

EU-13 +0,10% , AT +0,25%, DE +0,15%, HU, PL, CZ +1,00%; MOEL +1/2%-3/4%

Integrationseffekte derEU-Erweiterung 2004 – EU15 ---> EU25

Literatur: “Enlargement, two years after: an economic evaluation”, European Economy, Occasional Papers, Brussels, No. 24, May 2006, S. 25 (Überblick über Modellergebnisse); obige Abb.: Breuss, F.: “Benefits and Dangers of EU Enlargement”, Empirica, Vol. 29, No. 3, 2002, pp. 245-274.

Page 62: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

62

0.0

1.0

2.0

3.0

4.0

5.0

6.0

7.0

8.0

9.0

10.0Bulgarien

Rumänien

Österreich

Integrationseffekte derEU-Erweiterung 2007 (I) – EU25 ---> EU27

(Reales BIP, kumulierte Abweichungen von der Basislösung in %)

Wachstumsrateneffekte des realen BIP, p.a.:

Vorbeitrittseffekte 2000-2006 EU-Beitrittsphase 2007-2020

BG +0,3%, RO + 0,2% BG +0,5%, RO + 0,5%

Q.: Breuss, F., “A Prototype Model of EU’ 2007 Enlargement”, Europainstitut, Working Paper, No. 76, May 2007

Page 63: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

63

Wachstumsrateneffekte des realen BIP, p.a. (inkl. Migration):

Vorbeitrittseffekte 2000-2006 EU-Beitrittsphase 2007-2020

AT +0,01%, EU15 +0,00%, EU10N + 0,00% AT +0,05%, EU15 +0,02%, EU10N + 0,01%

0.00

0.05

0.10

0.15

0.20

0.25

0.30

0.35

0.40

0.45

0.50Österreich

EU-15

10 EU-Neue

Integrationseffekte derEU-Erweiterung 2007 (II) – EU25 ---> EU27

(Reales BIP, kumulierte Abweichungen von der Basislösung in %)

Q.: Breuss, F., “A Prototype Model of EU’ 2007 Enlargement”, Europainstitut, Working Paper, No. 76, May 2007

Page 64: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

64

4.6

3.43.0 3.0

2.5 2.5 2.42.0

1.2

0.40.2

-0.9

2.0

-2.0

-1.0

0.0

1.0

2.0

3.0

4.0

5.0

Gewinner und Verlierer der 5. EU-Erweiterung: 12 neue EU-Mitglieder(jährl. BIP-Wachstum 5 Jahre nach 2004 im Vergleich zu 5 Jahre zuvor)

Q.: Breuss, F., “Erfahrungen mit der fünften EU-Erweiterung”, WIFO-Monatsberichte 12/2007

Page 65: EU-Erweiterung aus der Sicht der neuen EU-Mitgliedstaaten Fritz Breuss Ringvorlesung zur EU-Erweiterung im Rahmen von Europastudien Wien Universität Wien,

65

Gewinner und Verlierer der 5. EU-Erweiterung: 15 alte EU-Mitglieder(jährl. BIP-Wachstum 5 Jahre nach 2004 im Vergleich zu 5 Jahre zuvor)

0.90 0.85 0.83 0.810.61

0.360.23

0.07

-0.15 -0.21 -0.23-0.34 -0.41

-0.57

-2.38

0.250.12 0.14

-3.0

-2.5

-2.0

-1.5

-1.0

-0.5

0.0

0.5

1.0

1.5

Fin

nla

nd

Dän

emar

k

Sch

wed

en

Öst

erre

ich

Deu

tsch

lan

d

Bel

gie

n

Nie

der

lan

de

Lu

xem

burg

Gro

ßb

rita

nni

en

Fra

nkr

eich

Ital

ien

Spa

nie

n

Gri

ech

enla

nd

Por

tug

al

Irla

nd

EU

27

EU

15

EU

R12

Q.: Breuss, F., “Erfahrungen mit der fünften EU-Erweiterung”, WIFO-Monatsberichte 12/2007

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Bevölkerung, in 1.000, 2007

302139

8298

7711

4443

21551

29262

74345

74010

388944

462955

315818

492217

571005

82463

0 100000 200000 300000 400000 500000 600000

Kroatien

Österreich

Bulgarien

Rumänien

BG + RO

Türkei

10 EU-Neue (2004)

Deutschland

EU-29 (HR+TR)

EU-27 (BG+RO)

EU-25

EU-15

Euro-Zone (13)

USA

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BIP, lfd. Preise, Mrd. KKS, 2007

11342

67

192

55

255

259

585

1110

10571

11681

8306

11940

12783

2212

0 2000 4000 6000 8000 10000 12000 14000

Kroatien

Bulgarien

Rumänien

Österreich

BG + RO

Türkei

10 EU-Neue (2004)

Deutschland

EU-29 (HR+TR)

EU-27 (BG+RO)

EU-25

EU-15

Euro-Zone (13)

USA

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BIP pro Kopf, lfd. Preise, KKS, 2007

37539

8638

8838

7869

8909

12341

15001

26828

27179

25232

26300

24257

22388

30718

0 5000 10000 15000 20000 25000 30000 35000 40000

Türkei

Bulgarien

BG + RO

Rumänien

Kroatien

10 EU-Neue (2004)

Deutschland

Österreich

EU-29 (HR+TR)

EU-27 (BG+RO)

EU-25

EU-15

Euro-Zone (13)

USA

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Makroökonomische KennzahlenBIP pro

Allgemein Kopf, 2006EU27=100 2006 2007 2008 2006 2007 2008 2006 2007 2008

Bulgarien 37 6.1 6.3 6.0 9.0 7.5 6.8 -15.8 -18.1 -17.7Rumänien 38 7.7 6.0 5.9 7.3 7.1 7.0 -10.3 -13.7 -15.5

Kroatien 50 4.8 6.0 5.0 11.1 11.0 10.8 -7.8 -8.5 -8.1Mazedonien 27 3.1 5.0 5.5 36.0 34.4 33.2 -0.4 -2.8 -4.1Bosnien&Herzegowina 25 6.2 5.0 5.0 31.1 29.0 29.0 -10.7 -13.5 -12.2Serbien 31 5.7 6.0 5.0 20.0 22.0 23.0 -11.5 -13.1 -12.0Montenegro 27 6.5 6.0 6.0 29.6 30.0 30.0 -29.4 -30.0 -20.0Albanien 20 4.9 4.6 5.0 13.6 13.5 13.0 -7.3 -8.5 -6.6

Türkei 29 6.1 5.1 5.8 9.9 9.7 9.5 -7.8 -7.9 -8.6EU-27 100 3.0 2.9 2.4 8.2 7.1 6.8 -0.7 -0.8 -0.9

ZinssätzeKonvergenzkriterien ? lfr. %

2006 2007 2008 2006 2007 2008 2006 2007 2008 2006/2007Bulgarien 7.4 7.1 7.3 3.2 3.0 3.1 22.8 19.3 15.9 4.8Rumänien 6.6 4.7 5.6 -1.9 -2.7 -3.2 12.4 12.5 12.8 7.7

Kroatien 3.2 2.5 3.0 -2.2 -2.2 -2.1 40.8 39.6 38.5 9.1Mazedonien 3.2 1.8 2.3 -0.6 -0.9 -1.5 39.4 27.0 25.0 11.3Bosnien&Herzegowina 7.2 1.2 1.7 2.9 -1.4 -1.4Serbien 11.6 8.0 6.0 2.7 -2.3 16.6Montenegro 3.0 3.0 3.0 3.6 3.0 0.5 9.9Albanien 2.4 2.7 3.0 -3.2 -3.9 56.6 12.2

Türkei 9.3 7.6 5.9 0.4 -0.7 0.2 60.7 54.1 50.0 17.3EU-27 2.3 2.3 2.4 -1.6 -1.1 -1.2 61.4 59.5 58.3 4.6Q.: Herbsprognose 2007 der Europäischen Kommission; EBRD Transition Report 2007; WIIW; OECD Economic Outlook.

Inflationsrate (%)

BIP-Wachstun (%) Arbeitslosenquote (%) Leistungsbilanz(in % des BIP)

Budgetsaldo(in % des BIP)

Staatsschuld(in % des BIP)

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Türkei – Annäherung an EU (1)• 1945 – 24. Oktober: UNO-Beitritt (Gründungsmitglied)• 1949 – 9. August: Beitritt zum Europarat• 1952 – 18. Februar: NATO-Beitritt• 1959 – Antrag der Türkei auf Assoziation mit der EWG• 1963 – Assoziationsabkommen mit der EWG (in Kraft 1.1.1964) + Zusatzprotokoll von 1970• 1970 – 23. November: Zusatzprotokoll zum Ankara-Abkommen: Zeitplan für Abschaffung von Zöllen und Quoten• 1974 – Türkische Truppen besetzen den Nordteil Zyperns (1983 erklärt sich der türkische Nordteil für unabhängig) – wird völkerrechtlich nur von Türkei anerkannt• 1987 – Türkei stellt Antrag auf Mitgliedschaft in der EG• 1989 – Negatives Avis (Stellungnahme) der Kommission zum Beitrittsantrag der

Türkei: Empfehlung keine Verhandlungen mit Türkei wegen instabiler politischer und wirtschaftlicher Lage• 1995 – 22. Dezember: Assoziationsrat von EU und Türkei unterzeichnet einen Vertrag über eine Zollunion.• 1996 – 1. Jänner: Zollunion EU-Türkei tritt in Kraft – mit Übergangsbestimmungen für Angleichung• an den Gemeinsamen Zolltarif der EU (GZT): 2001 erreicht (einige Ausnahmen; z.B. landwirtschaftliche Produkte)• 1997 – 12.-13. Dezember: ER Luxemburg – Betätigung, dass Türkei Anspruch auf EU-Beitritt hat• 1999 – 10.-11. Dezember: ER Helsinki – Türkei erhält Status eines Beitrittskandidaten („beitrittswilliges Land“; noch keine Beitrittsverhandlungen)• 2000 – 7.-9. Dezember: ER Nizza beschließt Beitrittspartnerschaft (Heranführungsstrategie) für die Türkei (VO (EG), Nr. 390/2001; Beschluss des Rates 19.5.2003 (2003/398/EG; ABl. L145/40 v. 12.6.2003). Jänner 2006: überarbeitete Beitrittspartnerschaft vearbschiedet. Türkei hat zuvor vom MEDA-Finanzprogramm der EU profitiert. Zwischen 1996-2004 finanzierte die EU Projekte in der Türkei im Ausmaß von 1,15 Mrd.€; 2005 = 300 Mio.€, 2006 = 500 Mio.€ (EIB-Darlehen = 4,2 Mrd.€); ab 2007 profitiert die Türkei vom IPA-Instrument (Instrument für Pre accession Assistance). Die Türkei erhält Mittel von 497 Mio.€ in 2007 – ansteigend – bis 653.7 Mio€ in 2010. • 2004 – 6. Oktober: Europäische Kommission – Fortschrittsbericht – Empfehlung von Beitrittsverhandlungen mit Türkei – mit Auflagen/Übergangsregelungen• 2004 – 16.-17. Dezember: ER Brüssel – Staats- und Regierungschefs der EU beschließen Beginn der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei ab 3. Oktober 2005

EU relations with Turkey – Enlargement homepage: http://ec.europa.eu/enlargement/turkey/index_en.htm

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Türkei – Annäherung an EU (2)• 2005 – Juli: Türkei unterzeichnet das Zusatzprotokoll, das das Assoziationsabkommen EU-Türkei (Zollunion) auf die am 1. Mai 2004 beigetretenen 10 neuen Mitgliedstaaten (insbesondere Zypern) ausweitet. Ist für die Türkei kein Akt der völkerrechtlichen Anerkennung (gr.) Zyperns !!• 2005 – 3. Oktober: Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen (zusammen mit Kroatien) Rat beschließt „Rahmen für Verhandlungen“ (Spielregeln): (1) Ziel ist Beitritt – Verhandlungen sind „ergebnis-offen“ (2) Erfüllung der Kopenhagener Kriterien, insbesondere „4. Kriterium“ der „Aufnahmefähigkeit der EU“ (3) Im Falle der anhaltenden Missachtung von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten können die Verhandlungen ausgesetzt werden (4) Einhaltung der Verpflichtungen aus dem Ankara-Abkommen plus Zusatzprotokoll (d.h. Anerkennung des EU-Mitgliedstaates Zypern (griechischer Südteil) – - Ausdehnung der Zollunion auf alle EU-Mitgliedstaaten: Öffnung der Häfen/Flughäfen für Schiffe/Flugzeuge aus Zypern)• 2006 – 8. November: Fortschrittsbericht der Europäischen Kommission: Auflistung der Mängel im Justizwesen et.• 2006 - Acquis Screening (Überprüfung des gemeinsamen Besitzstandes): Oktober 2005 – Oktober 2006 (Abschluss) Juni 2006: 1 Kapitel (25 Wissenschaft und Forschung) eröffnet und bereits abgeschlossen• 2006 – 29. November: Europäische Kommission empfiehlt die Aussetzung (Suspendierung) der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei (keine Öffnung von 8 Kapiteln, die direkt und indirekt mit der Zollunion EU-Türkei zu tun haben) Grund: Die Türkei weigert sich, die Zollunionsverpflichtungen gegenüber Zypern einzuhalten (Öffnung der Häfen/Flughäfen etc.) – Termin für Einhaltung wäre Ende 2006 gewesen.• 2006 – 11. Dezember 2006: Allgemeine Rat (der Außenminister) nimmt Empfehlung der Kommission über Aussetzung der Beitrittsverhandlung mit der Türkei (in 8 von 35 Kapitel) an.• 2006 – 14.-15. Dezember 2006: Europäischer Rat in Brüssel bestätigt Beschluss des Allgemeinen Rates bezüglich der (partiellen) Suspendierung der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei

EU relations with Turkey – Enlargement homepage: http://ec.europa.eu/enlargement/turkey/index_en.htm

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Vorteile / Probleme - EU-Erweiterung (I)

• Vorteile: - mehr Intra-EU-Handel

- höheres BIP-Wachstum – neue EU-MS gewinnen mehr als alte EU-MS

(a) Erweiterung 2007: 1/4 von 2004-Erweiterung EU +0,04%, AT +0,07%, RO +0,5%, BG +0,4% p.a.

(b) Türkei (2015 ?): ½ - ¾ 2004-Erweiterung EU +0,05%, AT +0,10%, TK +0,5-1% p.a.

- Intra-EU-“Globalisierung“ – Vorteile für Multis

- Anteil der Euro-Zone steigt mit der Erweiterung:

2007 – Slowenien (13. Mitglied)

2008 – Malta und Zypern (14. und 15. Mitglieder)

-----> damit schon 15 von 27 EU-MS in der Euro-Zone

- Durch Erweiterung des „Schengen-Raumes“ (12/2007) bereits 24 europäische Länder (22 EU-MS und 2 Nicht-EU-Staaten) im Konzept eines „grenzenlosen Europa“

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Vorteile / Probleme - EU-Erweiterung (II)

• Probleme:- Integration von „reichen“ (alten) EU-MS mit „armen“ (neuen)

EU-MS - Einkommensverteilungsproblem

- Migration – Störungen am Arbeitsmarkt -----> 7-jährigeÜbergangsregelungen

- Politische Instabilitäten – Beispiele: Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn – ganz zu Schweigen vom „Westbalkan“ – Serbien – Kosovo (Status ??)

- Mangelnde Budgetdisziplin – Verschiebung Euro-Zone-Beitritte (z.B. Ungarn etc.)

- Zunahme an Heterogenität in der erweiterten EU – „Europäischer Konjunkturzyklus“ in weiter Ferne?

- Schrittweise (statistische) „Verarmung“ der erweiterten EU

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MIGRATION(DIW-Studie)

• Gegenwärtig: 850.000 MOEL BürgerInnen (300.000 MOEL-Beschäftigte) in EU (= 0.2 % der Bev./0.3% des EU-Arb.angeb.)• EU-Mitgliedschaft von MOEL-10 ---> 2002: 335.000 p.a. / 2012 < 150.000 p.a.

Gipfel nach 30 Jahren (=1.1% der EU-Bev.)• Österreich - Problem mit Pendlern: 24.000 p.a. ---> D+Ö: Übergangsregelung 7 Jahre: 2+3+2

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Aufenthalts-/Arbeitsgenehmigungen für EU-Bürger: absolute Zahlen und Prozentsatz der Bevölkerung imErwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) im Bestimmungsland

Quelle: Bericht über die AnwendungDer im Beitrittsvertrag 2003Festgelegten Übergangsregelungen(Zeitraum 1. Mai 2004 – 30. April 2006)Europäische KommissionBrüssel, 8.2.2006, S. 18

Länder ohneBeschränkungen für EU8-LänderBezüglich der“Freizügigkeit der Arbeitnehmer”IRL, SW, UK --------->

Die anderen EU MS Übergangs-regelungen für EU8 (ohne MA,CY) “Freizügigkeit der Arbeitnehmer”----> für maximal 7 Jahre (2011)

Nach den ersten 2 Jahren sindWeitere Länder bereit, die Be-Schränkungen aufzugeben:Finnland, Griechenland, Portugal,SpanienBelgien und Niederlandefür einige Sektoren; 5/2007 NLöffnet Arbeitsmarkt voll

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Einwohner im erwerbsfähigen Alter nach Nationalität, 2005(Prozentsätze je Reihe)

Quelle: Bericht über die Anwendung Der im Beitrittsvertrag 2003 Festgelegten Übergangsregelungen (Zeitraum 1. Mai 2004 – 30. April 2006) Europäische Kommission, Brüssel, 8.2.2006, S. 20

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78Quellen: Altzinger (2006) und Die Presse, 13. Mai 2006, S. 28.

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Q.: Europäisches Parlament, Beschluss, 11.10.2007 Änderungen für Italien (+1), Europäischer Rat, Lissabon, 18.10.2007 und Europäischer Rat, Brüssel, Schlussfolgerungen des Vorsitzes, 14.12.2007, S. 1.

Lisabon Nizza Ände-2009-2014 2007-2009 rung

Belgien 22 24 -2Bulgarien 18 18 0Tschechien 22 24 -2Dänemark 13 14 -1Deutschland 96 99 -3Estland 6 6 0Griechenland 22 24 -2Spanien 54 54 0Frankreich 74 78 -4Irland 12 13 -1Italien 73 78 -5Zypern 6 6 0Lettland 9 9 0Litauen 12 13 -1Luxemburg 6 6 0Ungarn 22 24 -2Malta 6 5 1Niederlande 26 27 -1Österreich 19 18 1Polen 51 54 -3Portugal 22 24 -2Rumänien 33 35 -2Slowenien 8 7 1Slowakei 13 14 -1Finnland 13 14 -1Schweden 20 19 1Großbritannien 73 78 -5Gesamt EU-27 751 785 -34

Vertrag von Lissabon:EP = 750 MPs + 1 Präsident

Vertrag von Lissabon – Teil EUV Art. 9 A, Absatz 2: EP – Obergrenze 750 + Präsident; Min. 6 < 96 Max. “Bürgerinnen und Bürger sind im EP degressiv proportional vertreten …”

(750)

Europäisches Parlament –Gegenwart und Zukunft2009-2014

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Fläche Bevölkerung BIP BIP BIP BIP1.000 in 1.000 lfd. Preise lfd. KKS pro Kopf pro Kopfkm2 Mrd.€ Mrd.KKS € KKS

EU-15 3234.3 381539 9544.500 9755.7 25420 25420Erweiterung 1.5.2004

10 Neue 738.3 74269 563.700 949.3 7590 12782EU-25 3972.6 455808 10108.200 10705 22176 23486

2007 22.8 19.5 5.9 9.7 -12.8 -7.6Bulgarien 111.0 7790 19.700 56.7 2527 7278Rumänien 238.4 21646 56.200 158 2598 7307EU-27 4322.0 485244 10184.100 10919.7 20988 22504

2010 8.8 6.5 0.8 2.0 -5.4 -4.2Kroatien 56.5 4381 19.934 - 4550 -EU-28 4378.5 489625 10204.0 - 20841 -

2012 1.3 0.9 0.2 - -0.7 -Mazedonien 25.7 2043 3.839 - 1887 -EU-29 4404.3 491668 10207.9 - 20762 -

2015 0.6 0.4 0.0 - -0.4 -Türkei 769.6 71896 245.500 490.5 3414 6823EU-30 5173.9 563564 10453.4 - 18549 -Rest-EFTA 2020 17.5 14.6 2.4 - -10.7 -Fürstentum Liechtenstein 0.2 30 0.276 - 9210 -Island 103.0 282 10.730 8.926 36250 30150Norwegen 323.8 4513 217.900 174.2 47180 37710Schweiz 41.3 7231 305.100 232.9 42000 32000EU-34 5642.1 575620 10987.4 19088Balkan/Südeuropa 2025 9.0 2.1 5.1 - 2.9 -Albanien 28.7 3129 5.120 - 1636 -Bosnien-Herzegowina 51.1 4060 5.034 1240Serbien-Montenegro o. Kosovo 102.2 8305 7.986 - 953 -Kosovo 10.9 1956 1.864 953EU-37 5835.0 593070 11007.4 18560Nachbarn 2030 3.4 3.0 0.2 - -2.8 -Moldawien 33.8 4270 1.781 417Urkaine 603.7 49100 41.981 855Weißrussland 207.6 10000 13.520 1352EU-40 6680.1 656440 11064.7 - 21184.0 -

14.5 10.7 0.5 - 14.1 -EU-15 bis EU-40 (%-Veränd.) 106.5 72.1 15.9 - -16.7 -

USA 9809.2 293831 9511.5 10643.5 32370 36220Japan 377.84 127580 3758.9 3471.6 29480 27230Quelle: Europäische Kommission: Länderberichte: Stabilisierungs- und Assoziierungsberichte 2004 AMECO.Datenbank der Europäischen Kommission

EU-Erweiterung, Balkanpolitik und Nachbarschaftspolitik: 2005-2030

Montenegro 6/2006??

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21. Dezember 2007

Schengen-Raum 24 Länder• 22 EU-MS• 2 Nicht-EU (N,ISL)

Grenzenloses Europa

für 400 Millionen EuropäerInnen

Weitere Beitritte:Bulgarien, Rumänien,ZypernundSchweiz, LiechtensteinEnde 2008

Großbritannien, Irland – Sonderstatus -Weiterhin Grenzkontrollen

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Flexible Integration oder “Europe à la carte” in EU-27 ab 2008

Bulgarien, Rumänien und Zypernsollen Ende 2008 nach Fertigstellungdes Schengen-Informationssystems (SIS II)ebenfalls dem Schengenabkommen beitreten.Island, Norwegen und die Schweiz (Schengenbeitritt Ende 2008) genießen als Schengen-Vertragspartner Sonderstatus.

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NATO-Osterweiterung• Washingtoner VertragNATO = The North Atlantic Treaty Organisation – am 4.4.1949 durch den North Atlantic Treaty(Vertrag von Washington) errichtet. Hauptquartier: Brüssel

• 16 Mitglieder (seit 1999 – 19, ab 2004 - 26)Belgien Griechenland (seit 1952) NorwegenKanada Island PortugalDänemark Italien Spanien (seit 1982)Frankreich Luxemburg Türkei (seit 1952)Deutschland (seit 1955) Niederlande GroßbritannienUSA1. Osterweiterung (12.3.1999) + 3 - 19 MitgliederPolen Ungarn Tschechische Republik2. Osterweiterung (ab März 2004) + 7 – 26 Mitglieder(NATO-Gipfel – Prag 21.-22.11.2002) – Beginn Beitrittsverhandlungen – Ratifikation – Mitgliedschaft seit 29.3.2004)Estland Lettland LitauenSlowakei Slowenien BulgarienRumänien3. Osterweiterung (ab 2008/2009 ??) + 2(5) – 28(31) Mitglieder(NATO-Gipfel – Bukarest 2.-4. 4. 2008) – Einladung an Albanien und Kroatien um BeitrittsverhandlungenFYR Mazedonien muss zunächst „Namensfrage“ mit Griechenland klären – dann Einladung zum NATO-BeitrittUkraine und Georgien haben auch Ambitionen, der NATO beizutreten (Wunsch der USA/Ablehnung Russlands); beide Länder bewerben sich um die Mitgliedschaft in MAP (Membership Action Plan) als Vorstufe zum NATO-Beitritt

• Politisches Ziel:Die NATO ist eine defensive Allianz, basierend auf politischer und militärischer Kooperation zwischenunabhängigen Mitgliedstaaten. Sie wurde im Einklang mit Art. 51 der UN-Charta gegründet.Art. 5 des NATO-Vertrages: „Eine militärische Attacke gegen eines oder mehrere NATO-Mitglieder wird als Attacke gegen alle Mitglieder angesehen“ („Beistandspflicht“)

http://www.nato.int

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Ukraine

Georgien

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Sind Sie für eine Fortsetzung der EU-Erweiterung?

Quelle: Eurobarometer 67, November 2007, S. 186

EB 59,Juli 2003

44%

EB 63,Sept 2005 TR = 66%

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Wenn die Türkei

alle Bedingungen

der EU erfüllt hat –

Sind Sie für deren

EU-Beitritt?

Q.: Special Eurobarometer 255,

Attitudes towards European

Union Enlargement,

July 2006, S. 71

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Literatur• Altzinger, W., On the Earnings of Austrian Affiliates in the New EU Member Countries, Paper

presented at the 2006 Annual Meeting of the Austrian Economic Association (NOeG), May 5-6, 2006.

• Brada, J.C., Tomšík, V., Reinvested Earnings Bias, The “Five Percent” Rule and the Interpretation of the Balance of Payments – With an Application to Transition Economies, William Davidson Working Paper No. 543, Michigan Ross School of Business, Ann Arbor, MI, 2003.

• Breuss, F., Reale Außenwirtschaft und Europäische Integration, Peter Lang Verlag: Frankfurt am Main, 2003

• Breuss, F., Ostöffnung, EU-Mitgliedschaft, Euro-Teilnahme und EU-Erweiterung: Wirtschaftliche Auswirkungen auf Österreich, WIFO Working Papers, Nr. 270, März 2006.

• Breuss, F., A Prototype Model of EU‘s 2007 Enlargement, EI Working Paper No. 76, Europainstitut an der WU-Wien, May 2007

• Breuss, F., „Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik der EU“, WIFO-Monatsberichte 8/2007, 641-660.

• Breuss, F., „Erfahrungen mit der fünften EU-Erweiterung“, WIFO-Monatsberichte 12/2007.• Europäische Kommission (2006a), Bericht über die Anwendung Der im Beitrittsvertrag 2003

Festgelegten Übergangsregelungen (Zeitraum 1. Mai 2004 – 30. April 2006), Europäische Kommission, Brüssel, 8.2.2006.

• Europäische Kommission (2006b), Enlargement, Two Years After: An Economic Evaluation, European Economy, Occasional Papers, No. 24, European Commission, Brussels, May 2006.