Eyetracker Demo

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Ich sehe das, was du grad siehst! Der Eyetracker Von Vivi Lotz und Michael Kaselow | Onlinemed

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In dieser Präsentation wird die Funktionsweise des Eyetrackers erklärt. Dafür wurde der Tobii Eyetracker der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mosbach verwendet. Es wird auf die verschiedenen Wahrnehmungsarten eingegangen. Zusätzlich wird gezeigt wie die aufgenommenen Daten visualisiert werden können.

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Ich sehe das, was du grad siehst!Der Eyetracker

Von Vivi Lotz und Michael Kaselow | Onlinemedien 2007

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1. Der Eyetracker

2. Das Auge

3. Das Web

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1. Der Eyetracker

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Wozu braucht man einen Eyetracker?

Durch den Eyetracker können Blickbewegungen hinsichtlich verschiedener Aufgabenstellungen analysiert werden. Die Fixationsdauer und die Reihenfolge der Blicke sind messbar. 

Es werden feste Messdaten generiert, die Rückschlüsse über die kognitiven Vorgänge bei einer Versuchsperson zulassen.

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Was kann mit einem Eyetracker dargestellt werden?

Gazeplot Dient der Visualisierung der Blickbewegungen undFixationsdauer.

Dabei entsprechen größereKreise längeren Fixationen.

Zu jedem Fixationspunktkönnen detaillierte Informationenaufgerufen werden (siehe Bild).

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Was kann mit einem Eyetracker dargestellt werden?

Heatmap Wird ein Pixel fixiert bekommt es einen Wertzugeteilt.  Je länger das Pixel fixiert wird, umso höher wird der Wert. Zusätzlich bekommen die benachbarten Pixel einen Wert. Bei Überschneidungen werden die Werte von mehreren Fixationspunkten addiert. So entstehen die Farbunterschiede.

Sowohl Häufigkeit als auch Dauer der Fixationen sind mit einer Heatmap darstellbar. 

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Was kann mit einem Eyetracker dargestellt werden?

Verschiedene Empfindlichkeitseinstellungen bezüglich der Fixationsdauer

1.3633 sek 0.3633 sek0.8633 sek

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Was kann mit einem Eyetracker dargestellt werden?

Area of Interest Bereiche vonbesonderem Interesse können markiert werden.  Sie werden statistisch ausge-wertet (siehe nächste Folie).

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Was kann mit einem Eyetracker dargestellt werden?

Area of Interest

Beispiel der Auswertung der Messreihe

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Wie nimmt der Eyetracker die Blickbewegungen auf?

Der Eyetracker sendet leichte Infrarotstrahlen auf die Hornhaut (Cornea) der Augen. Die Strahlen werden von der Hornhaut reflektiert. 

Während zwei Kameras, eine links eine rechts, die Reflexion aufnehmen, nimmt eine dritte Kamera zeitgleich den Probanden auf. Aus diesen Aufnahmen wird dann der Fixationspunkt in Echtzeit berechnet.

Voraussetzung: Der Eyetracker muss für jeden Probanden mindestens einmal kalibriert werden.

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2. Das Auge

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Wie entstehen Blickbewegungen?

Blickbewegungen können durch den Blickwechsel von einemObjekt zu einem anderen entstehen. Eine andere Möglichkeit ist, dass sich das fixierte Objekt bewegt und die Augen versuchen, dem Objekt zu folgen. Oder aber der ganze Körper bewegt sich und die Augen gleichen die Bewegung aus.

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Welche Typen von Blickbewegungen gibt es?

1. Die Blickrichtung wird verschoben Dies kann durch schnelle, ruckartige Blickbewegungen entstehen, sogenannte Sakkaden. Folgebewegungen sind langsame, glatte Augenbewegungen.Bei den sog. Vergenzbewegungen werden die Augen gegeneinander bewegt, um Objekte in verschiedenen Tiefenebenen ansehen zu können.

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Welche Typen von Blickbewegungen gibt es?

2. Ein Objekt wird fixiert Bei der Betrachtung eines Objektes steht das Auge nicht völlig still.  Tremor (Zittern) stellt die kleinste Augenbewegung dar und dient dazu neue Reize für die Nervenzellen zu schaffen.

Mikrosakkaden dienen der Refixierung nach einem Drift.

Driftbewegungen entstehen, um die Netzhaut zu schonen.

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Welche Typen von Blickbewegungen gibt es?

3. Das Netzhautbild wird stabilisiert Die Stabilisierung der Blickrichtung erfolgt gegenüber der Umwelt, dies wird durch den Gleichgewichtssinn ausgelöst. Aber auch bei Bewegungen des Körpers wird das visuelle Feld stabilisiert.

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Welche Einflussfaktoren gibt es auf die Blickbewegungen?

Biologische FaktorenDas Geschlecht sowie das Alter haben Auswirkungen auf das Blickverhalten. Aber auch Müdigkeit, Drogenkonsum und Kaffeekonsum sind ausschlaggebend für die Blickbewegungen.  

Qualität der StimuliDie Komplexität des Betrachteten verändert Blickmuster ebenfalls. So gibt es Unterschiede beim Lesen eines leichten Textes im Vergleich zu einem schweren Text.

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Unterschiede der Blickbewegungen beim Lesen eines leichten Textes und eines schweren Textes.

Leichter Text “Der wunderbare König”

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Unterschiede der Blickbewegungen beim Lesen eines leichten Textes und eines schweren Textes.

Schwerer Text “Gewissheit und Wahrheit der Vernunft”

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Unterschiede der Blickbewegungen beim Lesen eines leichten Textes und eines schweren Textes.

Leichter Text “Der wunderbare König”

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Unterschiede der Blickbewegungen beim Lesen eines leichten Textes und eines schweren Textes.

Schwerer Text “Gewissheit und Wahrheit der Vernunft”

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Welche Einflussfaktoren gibt es auf die Blickbewegungen?

 Individuelle Faktoren Dazu zählen sowohl Gewohnheiten und Fähigkeiten als auch die Intention mit der etwas betrachtet wird hat Einfluss auf die Blickbewegungen. Eine bestimmte Aufgabenstellung kann so zu verschiedenen Blickmustern führen.

Im Fall der folgenden Beispiele sollten die Probanden auf verschiedene Arten eine Website betrachten.

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Wahrnehmungsart “Scannen”

25% aufgenommene Inhalte 1000 Wörter/min Hohe schwebende Aufmerksamkeit Grobes Überfliegen der Seite Markante Informationen nach relevanten Inhalten abgesucht

Überschriften Bilder Links

Hohe Informationsmenge versus geringe Verarbeitungstiefe

Aufgabe: Betrachten Sie die folgende Website und versuchen Sie dabei, die Struktur der Seite wahrzunehmen. Sie haben 20 Sekunden Zeit.

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Wahrnehmungsart “Skimmen”

50% aufgenommene Inhalte 500 Wörter/min Geringere Geschwindigkeit Höhere Menge an aufgenommenen Informationen Teilweise beachten von Fließtext 

Zusammenfassungen Absatzanfänge Listen Tabellen InfografikenTextkästen

Dominanz von schwebender Aufmerksamkeit

Aufgabe: Betrachten Sie die folgende Website und versuchen Sie dabei, die Inhalte der Seite wahrzunehmen. Sie haben 40 Sekunden Zeit.

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Wahrnehmungsart “Lesen”

100% aufgenommene Inhalte 250 Wörter/min Langsame Geschwindigkeit Vollständige und systematische Aufnahme der Informationen Fokussierte Aufmerksamkeit 6% - 16% echte Leser im Internet

 

Aufgabe: Lesen Sie den folgenden Artikel. Sie haben so viel Zeit wie Sie benötigen.

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Suchen einer Information

Beim Durchsuchen eines Textes nach einer bestimmten Information, wie in diesem Fall eine Zahl, werden die verschiedenen Betrachtungsformen nacheinander angewandt.

Der Betrachter scannt die Seite zunächst und wird, sofern er die gewünschte Information nicht findet, daraufhin mit dem Skimmen der Seite beginnen.Führt dies auch nicht zum Erfolg, liest er den Text.

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3. Das Web

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Wie lässt sich das Benutzerverhalten im Web untersuchen?

Verschiedene Aspekte der Blickbewegungen einer Testperson auf einer Website können untersucht werden:

Was wird auf einer Bildschirmseite wahrgenommen?Was wird nicht wahrgenommen?

Welche Betrachtungsdauer haben einzelne Elemente (Navigation, Header, Bilder, Werbung)?

Welche Elemente finden besondere Beachtung?

Wird der Text vollständig gelesen oder überflogen?

Gibt es für bestimmte Kategorien von Websites Blickmuster?

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Welche Betrachtungsmuster gibt es im Web?

F-Shaped Pattern Dieses Bewegungsmuster entstehtwenn Nutzer schnell Informationenim Web suchen.Auffällig ist dabei, die Orientierungam linken Seitenrand. Hier werden die Informationen genauerbetrachtrachtet. Die horizontale Blickbewegung fällthingegen geringer aus und nimmt nach unten hin weiter ab.

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Amazon

Hier ist der typische Ablauf einer Bestellung bei Amazon zu sehen.

Der Benutzer orientiert sich zunächst auf der Startseite und gibt dann in das Eingabefeld sein gewünschtes Produkt ein. Entspricht eines der eingeblendeten Produkten dem gewünschten, wird die Produktseite schnell und zielstrebig aufgerufen.

Auffällig ist, dass diese beiden Schritte sehr kurz sind, im Vergleich zu der Aufenthaltsdauer auf der eigentlichen Produktseite, was für eine hohe fokussierte Aufmerksamkeit am Beginn der Suche spricht. Gegenüber anderen nicht-themenspezifischen Stimuli zeigt sich der Betrachter resistent.

Befindet sich der Benutzer hingegen auf der Produktseite, lässt er den Blick eher "schweifen", um alle relevanten Informationen zu seinem Produkt zu finden.

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Ebay

Hier wird der typische Ablauf einer Produktsuche über die "Kategoriensuche" bei Ebay dargestellt. Auf der Startseite wird der Betrachter kurz von den Bildern abgelenkt. Nach Aufruf der Kategorienseite muss sich der Betrachter orientieren. Hierbei wird die Seite gescannt. Auf diese Art und Weise findet er die gewünschte Kategorie. Der Aufbau der Produktauswahlseite führt zu einem ähnlichen Blickverhalten, wie bei der Betrachtung einer Ergenisseite einer Suchmaschine.

Die Produktseite wird zunächst gescannt und dann geskimmt.

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Quellen

Der Eyetracker

[1] http://www.gm.fh-koeln.de/~hk/lehre/sgmci/ss2009/folien/1_Eyetracking_Introduction_sgmci_ss09.pdf (aufgerufen am 03.07.2010)[2] http://kola.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2007/161/pdf/Schaefer2007.pdf (aufgerufen am 03.07.2010)

Das Auge

[3]Wirth T.: Missing Links

[4] Braun K.J.: Der Wunderbare König - http://www.kurzgeschichten-verlag.de/kindergeschichten/kinder-086.html

[5] Hegel G.W.F.: Gewissheit und Wahrheit der Vernunft - http://www.marxists.org/deutsch/philosophie/hegel/phaenom/kap5.htm (aufgerufen am 03.07.2010)

[6] http://www.gm.fh-koeln.de/~hk/lehre/sgmci/ss2009/folien/1_Eyetracking_Introduction_sgmci_ss09.pdf (aufgerufen am 03.07.2010)

[7] http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/neuro/1094 (aufgerufen am 03.07.2010)

[8]http://www.neurop.ruhr-uni-bochum.de/~maxim/DownLoads/MaxSehen03_AuBeweg.pdf (aufgerufen am 03.07.2010)

[9]http://www.optomotorik.de/blicken/index.htm (aufgerufen am 03.07.2010)

[10]http://www.psychology48.com/deu/d/augenbewegungen/augenbewegungen.htm (aufgerufen am 03.07.2010)

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Das Web

[11] http://www.useit.com/alertbox/reading_pattern.html

[12] http://www.gm.fh-koeln.de/~hk/lehre/sgmci/ss2009/folien/1_Eyetracking_Introduction_sgmci_ss09.pdf (aufgerufen am 03.07.2010)

Bild Eyetracker http://www.pstnet.com/hw_parent.cfm?ID=111

Quellen

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