f79_12_11
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DAS
SCHÜ
LERM
AGAZ
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No. 1
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12.1
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9.de
PAUSENGESPRÄCH // KOMASAUFEN
KOCH-AG // ESSEN AUS DEM MÜLL
NETZCHECK // NEUE ANTI-NAZI-SEITE
HAUPTFACHSUCHT //
SCHÜLER AM GLIMMSTÄNGEL
JOBSTARTER // TEST // ARBEITSWELTEN // GEWINNSPIEL // PROMIECKE // STARS & FANS // PARALLELKLASSE
Wir sagen
DANKE!Das Bildungsprojekt f79 ist seit
2009 am Start. Mittlerweile beteiligen
sich mehr als 320 Schulen und 70
Jugendeinrichtungen aus Freiburg,
dem Umland und der Region Ortenau
an verschiedenen Bildungs-, Berufs-
und Medienangeboten beim f79
Schülermagazin.
Auf in die dritte Runde!
Seit dem Schuljahr 2011/2012
ist das Schülermagazin auch im
Landkreis Lörrach vertreten. Somit
sind alle Schulen aller Schularten
und ein Großteil der Jugend-
einrichtungen in Südbaden an
das Projekt angebunden.
Nur mit Hilfe von Förderern der
öffentlichen Hand und der Privatwirt-
schaft, Stiftungen, dem Land Baden-
Württemberg und der EU kann
diese Projektarbeit umgesetzt werden.
Dafür möchten wir uns auch im
Namen aller Schülerinnen und Schüler
bedanken.
Wir suchen weitere Kooperations-
partner. Interessiert? Infos unter
www.f79.de
3
Impressum
f79 // Das Schülermagazin für Freiburg und Region
Redaktionsbüro // Lörracher Straße 5a // 79100 Freiburgfon // Redaktion 0761-285 22 22fon // Anzeigen 0761-292 70 60fax 0761-292 70 61E-Mail [email protected] www.f79.de
Herausgeber // chilli Freiburg GmbH
Trägerverein // Kinderstadt Freiburg e. V.
Geschäftsführerin (ViSdP) & Projektleitung // Michaela Moser // [email protected]
Redaktion // Felix Holm // [email protected]
Redaktionsvolontär // Daniel Weber // [email protected]
Azubis // Johanna Klausmann / Marlene Schick
Koordination Schulen // Erika Weisser // [email protected]
Pressearbeit // Alexandra Huber // [email protected]
Publizistischer Berater // Lars Bargmann
Schülerredaktion dieser Ausgabe // Patrick Wohlfahrt, Lisa Holder, Jan König, IsabelleGeyer, Melanie Hirt, Sophie Friebe, Jana Kurz, Minusch Afonso, Charlotte Linsin, Luisa Zähringer, Julia Merz, Magdalena Mack, Ana Krajinovic, Jonas Bickel
Gastautor // Bennet Schüttke
Fotos // Felix Holm, Daniel Weber, Schülerredakteure
Bildagenturen // fotolia, istockphoto, ddp, pixelio, photocase, jugendfotos
Grafik & Layout // Claudia Fakler, Andreas Aschenbrenner, Johanna Klausmann
Lektorat // Beate Vogt
Anzeigenberatung // Alexandra Huber // [email protected] Edelmann // [email protected] Baumann // [email protected] Bernhardt // [email protected]
Druckunterlagen // [email protected]
Druck & Belichtung // Freiburger Druck GmbH & Co. KG
Auflage // 50.000 Exemplare
Auslagestellen // an 320 HS, RS, Gymnasien, berufl. Schulen in Südbaden: Von Freiburg bis Weil a.R., von Rheinfelden bis Waldshut, Breisgau-Hochschwarzwald, von Emmendingen bis in die Ortenau. Alle Agenturen für Arbeit (FR, LÖ, OG), allen BZ-Geschäftsstellen sowie über 70 Jugendeinrichtungen in Freiburg und Region.
Druckunterlagenschluss für Nr. 11 // 1. Februar 2012. Es gilt die Preisliste Nr. 3.
f79 ist Mitglied der
f79 wird gefördert // vom Land Baden-Württemberg und dem Europäischen Sozialfonds
„KommLern!“ und „Jugendbegleiter“ sind Projekteder Jugendstiftung Baden-Württemberg
f79 ist Mitglied der
erste stunde
„Das sind aber krasse Themen.“ So haben
zumindest einige hier in der Redaktion reagiert,
als sie das Cover dieser zehnten Ausgabe un-
seres Schülermagazins zum ersten Mal gesehen
haben. Zigaretten, Alkohol, Nazis, Menschen,
die Müll essen – all das wird einem auf dem
Titelblatt angekündigt. Außerdem steht in diesem
Heft auch noch etwas über Stalker und es wird
ein Buch vorgestellt, in dem es um die Liebe zu
einem Entführer geht. Durchaus dunkel also –
und das ist auch gut so. Die Welt der Schüler
– und die von uns allen – ist heutzutage eben
alles andere als Friede-Freude-Eierkuchen. Und
als Journalist hat man nun mal die Aufgabe,
über das zu berichten, was abgeht – ob das nun
schön ist, oder nicht.
Auch für diesen Mut, über das Unange-
nehme zu berichten, gebührt den Machern der
Ausgabe ein Lob. Insbesondere die 14 Redak-
tionsmitglieder haben ganze Arbeit geleistet:
Lisa, Patrick, Minusch, Jan, Isabelle, Melanie,
Sophie, Jana, Ana, Charlotte, Luisa, Julia, Jonas
und Magdalena – ihr wart spitze! Und zwar
nicht nur, weil ihr tolle Texte geschrieben habt.
Zum Journalistsein gehört natürlich das Recher-
chieren, Telefonieren, Interviewen, Formulieren
und Tippen. Aber es gehört auch dazu, sich
innerhalb des Redaktionsteams wie ein echtes
Teammitglied zu verhalten. Auch wenn Reporter
meist zu zweit oder gar alleine für einen Text
verantwortlich sind, so arbeitet man in einer
Redaktion doch nie nur im stillen Kämmerlein
vor sich hin. Und nicht selten haben die Kollegen
auch noch den einen oder anderen guten Tipp
auf Lager – nur über Teamwork gelangt man am
Ende zum besten Ergebnis. Und je besser der
Mannschaftsgeist, desto mehr Spaß macht die
Arbeit auch. Selten hat die Arbeit mit Praktikanten
und Workshopteilnehmern jedenfalls so viel Spaß
gemacht wie dieses Mal. Und das will etwas
heißen, die Arbeit beim f79 macht nämlich (fast)
immer Spaß.
Wer sich davon überzeugen möchte, dem
sei auch unser kommender Workshop in den
Fasnetsferien ans Herz gelegt. Vom 20. bis zum
24. Februar werden wir bei uns im Verlag an der
kommenden Ausgabe arbeiten. Mit alten und
neuen Gesichtern. Und vielleicht auch mit dir?
Meld dich an!
Jetzt wünschen wir euch aber erst mal viel
Spaß beim Lesen!
Michaela Moser, Felix Holm und das gesamte
f79-Team!
f79 // 12.11
Vom mut, über dasunangenehme zu berichten
Foto // istock.com
inhaltsangabe
f79 // 12.11
4HauptfacH:
Wenn der ekel zur sucht Wird
Viel Rauch für nichts: Glim
mstängelkonsum war schon mal cooler als
derzeit. T
rotzdem qualmen nicht w
enige Schüler bei jeder Gelegenheit.
Warum das so ist, und was man daran ändern könnte, erfahrt ih
r auf den
Seiten 8 bis 11.
KocH-ag:die müllschlucker
Es ist Nacht. Hinter einem Supermarkt treffen
sich zwei dunkle Gestalten. Sie blicken sich
um, dann durchwühlen sie die Container. Auf
den Seiten 16 und 17 erfahrt ihr, warum
Menschen, anstatt Lebensmittel einzukaufen,
lieber Dinge essen, die andere wegwerfen.
Gefahr von rechts: Auf den Seiten 36 und 37 stellt unser Autor Jonas eine neue Homepage der Landeszentrale für politische Bildung vor. Die sieht auf den ersten Blick wenig spektakulär aus, hat aber einiges an wertvollen Informationen über Skins und Ausländerfeinde am Start.
NetzcHecK:infos über nazis
Seite 6-7 // KlassenfotoWir sind f79! Die Blattmacher dieser Ausgabe
Seite 8-11 // HauptfachRauch auf dem Schulhof // Warum Schüler qualmen
Seite 12-13 // PausengesprächGriff zur Flasche // Meinungsumfrage zum Thema Alkohol
Seite 14-15 // Jobstarter IVom Azubi zur Chefin // Neue Ausbildung in Freiburg
Seite 16-17 // Koch-AGDie Müllschlucker // Menschen, die aus Containern essen
Seite 18-21 // Jobstarter IIAusbildungen // Ikea, KFZ-Mechatroniker & Finanzamt
Seite 22-25 // TestSilvester voraus // Wie rutschst du ins neue Jahr?
Seite 26-27 // Arbeitswelten IRessourcen schonen bei der ASF // HWK macht Schule
Seite 28-29 // KreischalarmStars und Groupies // Justin Biebers Sorgen mit den Fans
Seite 30-34 // Arbeitswelten IIHomestory RVF // Berufliche Möglichkeiten und Chancen
Seite 35 // ParallelklasseBeitrag von f79-Partner h20 // Schulsanitäter im Einsatz
Seite 36-37 // NetzcheckGefahr von rechts // Neue Seite über Nazis
Seite 38-39 // MedienraumSchülerfilmforum // CDs und Bücher vorgestellt
Seite 40-45 // FreistundeDer f79-Kalender // Wo geht was?
Seite 46 // DenksportKopfnuss // Buntstabensudoku mit tollen Gewinnen
Dein Thema nicht dabei?Werde selbst f79-Reporter! // Kontakt: [email protected]
Inhalt f79//12.11promi-ecke
Foto: © One.Louder
An dieser Stelle begrüßen bekannte Namen unsere f79-Leser mit Erin-
nerungen und Anekdoten aus ihrer Schulzeit. In dieser Ausgabe hat
sich der Sänger Sibbi von Itchy Poopzkid den Fragen von Magdalena
Mack gestellt. Er erzählt darüber, wie wichtig es ihm ist, dass die
Freude und die Leidenschaft, die er an der Musik hat, bei den Fans
ankommt und dass man die Schulzeit ja noch genießen soll.
Name // Sibbi (Sebastian)
Alter // 29
Beruf // Musiker
Schule // Erich-Kästner Gymnasium,
Eichlingen
Schulabschluss // 2002
Notenschnitt // 2,3
f79 // Was fällt dir als Erstes ein, wenn du an deine Schulzeit zurück-
denkst?
Sibbi // Mir fällt auf, dass man die Schulzeit im Nachhinein einfach
als beste Zeit im Leben empfindet und dass die ganzen älteren Men-
schen echt Recht haben, wenn sie sagen: Genießt bloß noch eure
Schulzeit. Außerdem fällt mir ein, dass ich zu faul und zu frech war.
f79 // Welches Fach konntest du überhaupt nicht leiden?
Sibbi // Mathe. Wobei ich am Anfang noch recht gut war, aber bis
zum Abi hat es sich dann leider ins totale Gegenteil verwandelt.
f79 // Was haben die Lehrer versäumt, dir beizubringen?
Sibbi // Dass es gut und wichtig ist, einen anständigen Beruf zu
erlernen. Jetzt bin ich eben nur Musiker geworden (lacht).
Zum kompletten Interview gehts über den QR-Code.
Am 3. Dezember spielt Itchy Poopzkid im „Waldsee“ in Freiburg.
f79 // 12.11
6
Klassenfoto
Die ReDaktion DieseR ausgabe:
Schule // Graf-Eberhard-
Gymnasium, Bad Urach, Klasse 10
Alter // 16 Jahre
BeitrAg // Rauchen
ÜBer mich // „Sei stets du selbst,
denn die anderen gibt es schon.“
PatRick Wohlfa
hRt
Schule // Goethe-Gymnasium, Emmendingen, Klasse 10Alter // 15 JahreBeitrAg // Jobstarter (LIDL)ÜBer mich // „Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur.“ (Max Frisch)
Jan könig
Schule // Max-Weber-Schule,
Freiburg, BK 1
Alter // 21 Jahre
BeitrAg // Stars und Fans
ÜBer mich // „Never let dem take away
your joy or your motivation will destroy.“
(Gentleman)
Minusch alfonso
lisa holDeR
Schule // Bugenhagenschuleim Hessepark, Klasse 8Alter // 13 Jahre BeitrAg // SchulsanitäterÜBer mich // „Leben ist, was einem begegnet, während man auf seine Träume wartet.“
bennet schüttke Melanie hiRt
Schule // Emil-Dörle-Werkrealschule, Herbolzheim, Klasse 9Alter // 15 JahreBeitrAg // AlkoholÜBer mich // „Mia san mia.“
Austauschschüler vom h20 aus Hamburg:
Schule // Emil-Thoma Realschule, Freiburg, Klasse 9 Alter // 14 JahreBeitrAg // RauchenÜBer mich // „Bereu nie das, was du getan hast, wenn du im Augenblick des Geschehens glücklich warst.“
isabelle geyeR
Schule // Graf-Eberhard-Gymnasium, Bad Urach, Klasse 10Alter // 16 Jahre BeitrAg // onlineÜBer mich // „Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.“
Klassenfoto
Die ReDaktion DieseR ausgabe:
Jana kuRz
ChaRlotte linsin
7f79 // 12.11
Schule // Wentzinger-Gymnasium, Freiburg, Klasse 9Alter // 15 JahreBeitrAg // Test, Sudoku, onlineÜBer mich // „A smile is contageous“
Julia MeRz
luisa zähRinge
R
Schule // Theodor-Heuss-
Gymnasium, Freiburg, Klasse 9
Alter // 15 Jahre
BeitrAg // Containern
ÜBer mich // „Wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ (B. Brecht)
Schule // Emil-Dörle-Werkrealschule, Herbolzheim, Klasse 9Alter // 15 JahreBeitrAg // AlkoholÜBer mich // „Mia san mia.“
Schule // Erasmus-Gymnasium, Denzlingen, Klasse 9Alter // 15 Jahre BeitrAg // Stars und FansÜBer mich // „Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele.“ (Cicero)
Schule // Wentzinger-Gymnasium, Freiburg, Klasse 9Alter // 15 JahreBeitrAg // Test, Sudoku, onlineÜBer mich // „Life is short, eat dessert first.“
ana kRaJinoviC
Schule // Waldorf-Schule, St. Georgen, Klasse 11Alter // 16 Jahre BeitrAg // ContainernÜBer mich // „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ (Erich Kästner)
MagDalena MaCk
Schule // Heimschule St. Landolin, Ettenheim, Klasse 9Alter // 14 Jahre BeitrAg // VAG, RVF-Fotos, ReziÜBer mich // „Fang nie an, aufzuhören – hör nie auf, anzufangen.“
sophie FRiebe
Schule // Emil-Dörle-Werkrealschule, Herbolzheim, Klasse 9Alter // 14 Jahre BeitrAg // AlkoholÜBer mich // „Red‘ ich mit dir?“
Schule // Gymnasium Insel Föhr, Wyk/Föhr, Klasse 10Alter // 15 JahreBeitrAg // Rechtsextremismus, BuchreziÜBer mich // „Genieße dein Leben.“
Jonas biCkel
Wenn der ekel zur Sucht Wirdf79 // 12.11
8
HauptfacH
Über die GrÜnde, warum JuGendliche
zu ziGaretten Greifen
Text // Patrick Wohlfahrt, Isabelle GeyerFotos // jugendfotos.de, photocase.com, pixelio.de, ddp
Wenn der ekel zur Sucht Wird
u u
HauptfacH
Laut einer Studie der Bundeszentra-
le für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) rauchen heute nur noch 13
Prozent aller Minderjährigen
zwischen 12 und 17 Jahren. Damit
ist die Zahl der jugendlichen
Raucher auf dem tiefsten Stand seit
30 Jahren – 2001 hingen noch gut
ein Viertel aller Jugendlichen an der
Kippe. Obwohl 68 Prozent der
Unter-18-Jährigen noch nie geraucht
haben, gilt der blaue Dunst trotzdem
als ein großes Problem, das mit
stetiger Aufmerksamkeit verfolgt
wird. Doch wieso rauchen Minder-
jährige überhaupt? Was für Folgen
hat dies? Und wie könnte man den
Konsum einschränken?
Es klingelt zur großen Pause. Die
Schüler stürmen aus dem Schulhaus
und die typischen Gruppen bilden sich.
Eine davon versammelt sich hinter der
Turnhalle – die Raucher. Unauffällig aber
hektisch ziehen sie an ihren allmorgend-
lichen Kippen, um noch vor dem
nächsten Läuten ihren Nikotinstand
wieder auf Vordermann zu bringen und
danach wieder pünktlich im Unterricht
zu sitzen. So sieht der Alltag auf
Deutschlands Pausenhöfen aus.
„Mit 14 habe ich meine erste Zigarette
probiert“, gesteht die 21-jährige Lea.
u u
9f79 // 12.11
FreiheitAbenteuer CoolnessGruppenzwAnG suCht
Und damit ist sie nicht alleine. Die meisten
Raucher sammeln in diesem Alter ihre ersten
Erfahrungen mit dem Glimmstängel. Doch Lea
bereut es nicht. Im Gegensatz zu der ebenfalls
21-jährigen Annette, die sich zwar der
Risiken bewusst ist, bei der der Wille
aufzuhören allerdings noch zu schwach
ist. „Wer will denn nicht damit aufhö-
ren?“, fragt die junge Erwachsene hilflos.
Der 21-jährige Angelo hingegen ist trotz seiner
Asthma-Erkrankung leidenschaftlicher Raucher.
Die möglichen Folgen ignoriert er. „Mein Arzt rät
mir zwar davon ab, aber das ist mir egal“, gibt er
offen zu.
Es gibt viele Unbelehrbare wie Angelo.
Dies sorgt nicht nur bei den Ärzten für Kopfschüt-
teln, langjähriges Rauchen kann schließlich zu
Bronchitis oder im schlimmsten Fall sogar zu
Krebs führen. Auch lebenswichtige Organe
werden dabei geschädigt. Trotzdem rauchen vier
Prozent der 12- bis 15-Jährigen mindestens 20
Zigaretten täglich. Bei den 16- bis 19-Jährigen
sind es sogar schon 13 Prozent. Grund zum
Aufhören sehen dennoch die wenigsten
Minderjährigen, da sie frei nach der Devise
„Wieso sollte es ausgerechnet mich treffen?“
rauchen. Auch Fakten schrecken sie nicht ab, da
diese die Erwachsenen auch nicht am Konsum
hindern.
Schulpsychologin Inge Beck vom Graf-
Eberhard-Gymnasium in Bad Urach sieht die
Gründe für das Rauchen im Minderjährigenalter
im Willen, reifer wirken zu wollen: „Man fühlt sich
erwachsener, da das Rauchen für Minderjährige
nicht gestattet ist, die älteren Vorbilder es
allerdings dürfen.“ Außerdem gilt es bei vielen
nach wie vor als „cool“, zu rauchen, und man
glaubt, die Möglichkeit zu haben, ein Stück weit
dem Alltag zu entfliehen und die Sorgen mit dem
Qualm davonschweben zu lassen. Aber warum
beginnen die meisten Jugendlichen ausgerechnet
mit 14 Jahren das Rauchen? „In dem Alter beginnt
oft die Pubertät, da neigt man dazu, sämtliche
Sachen zu versuchen und seine Grenzen
auszuprobieren. Zudem bekommen Pubertieren-
de zwiespältige Auskünfte ihrer Eltern, da diese
beispielsweise rauchen, aber zugleich davor
warnen“, sagt die Schulpsychologin.
FreiheitAbenteuer CoolnessGruppenzwAnG suCht
HauptfacH
f79 // 12.11
10
u u
FreiheitAbenteuer CoolnessGruppenzwAnG suCht
FreiheitAbenteuer CoolnessGruppenzwAnG suCht 11
f79 // 12.11
Christoph Zoller, Lehrer an der Freibur-
ger Emil-Thoma Realschule, ist der Ansicht,
dass es vor allem das Image der Marken ist –
Freiheit, Abenteuer und lockeres Auftreten –
was die Zielgruppe der Jugend anspricht. In der
Pubertät, der Phase der Selbstverwirklichung,
stecken sie sich vermeintliche Imageträger wie
Zigaretten dankend in den Mund: „Ein Zug für
die Coolness!“
Für Lehrer Josef Stehle vom Graf-Eber-
hard-Gymnasium ist auch die die milde
Darstellung der Gefahr des Rauchens in Deutsch-
land – in der Schweiz sind abschreckende Bilder
und Sprüche auf den Verpackungen – ein
Problem. „Ein Grund für die milde Darstellung
könnte die Stärke der Zigarettenlobby sein, die viel
Einfluss auf die Politik ausübt, da die Regierung
durch sie hohe Einnahmen erzielt“, erklärt der
Pädagoge. Auch Gruppenzwang und Dynamik
spielen eine große Rolle, da sich die Jugendlichen
gegenseitig dazu animieren. Seiner Meinung nach
müsste man an anderen Punkten ansetzten, wie
etwa im Elternhaus: „Man kann die Kinder nicht
erziehen, sie machen einem sowieso alles nach“,
äußert sich Stehle.
Es kommt nicht oft vor, dass Minderjährige
offen über ihr Problem – den Rauchkonsum
– mit Erwachsenen reden. Psychologin Inge
Beck erinnert sich allerdings an einen Fall, in dem
sich eine Schülerin demonstrativ von ihrem Lehrer
beim Rauchen erwischen ließ und somit ihren
Schrei nach Aufmerksamkeit äußerte. Sie wollte
gerettet werden, bevor die Sucht sie einholt.
Die Sucht nach Nikotin setzt schleichend
ein: „Das Suchtpotenzial beginnt dann, wenn
der Ekel überwunden ist“, erklärt Beck das
Paradox der Nikotinabhängigkeit. Dabei
unterscheidet man zwischen zwei Arten von
Abhängigkeit: Die psychische und die physische
Sucht. Die psychische Abhängigkeit stellt
allerdings das größere Problem dar. Die
Zigarette nimmt eine gewisse Rolle im Leben
ein und dient den Rauchern etwa als Anlass für
eine Pause und als Hilfsmittel zur Knüpfung
sozialer Kontakte. In vielen Situationen, in denen
Raucher zur Zigarette greifen, tun sie dies
nicht aus Lust, sondern aus Gewohnheit. Sie
verbinden automatisch die Zigarette mit
gewissen Situationen beziehungsweise mit
ihrer Gefühlslage. Gerät man in solch eine
Gewohnheitssituation, fühlt sich unwohl, weiß
man sich nur mit einer Kippe zu helfen – darum
ist es so schwer, mit dem Rauchen
aufzuhören. Die physische
Abhängigkeit ist nicht weiter
tragisch, da sich der Körper
schon nach relativ kurzer Zeit
auf die fehlende Nikotinzu-
fuhr einstellen kann.
Am 1. August wurde das Gesetz der
„rauchfreien Schule“ in Baden-Württemberg
eingeführt, das ein absolutes Rauchverbot an
Schulen, selbst für die Lehrkräfte, verordnet. Damit
versucht die Regierung, den öffentlichen Zigaret-
tenkonsum von Minderjährigen einzuschränken.
Dies bestätigt auch Stehle: „Zumindest optisch
hat der Konsum an den Schulen abgenommen.“
Er weiß aber auch, dass man den Rauchkonsum
an Schulen nicht komplett einstellen kann. Und
manche Schulen versuchen gar nicht erst, die
Schüler am Qualmen zu hindern. So stehen an
den Freiburger Angell-Schulen an mehreren
Stellen nach Aussagen verschiedener Schüler
Raucherplätze mit Aschenbechern bereit. Ein
Hausmeister bestreitet allerdings gegenüber dem
f79, dass es offiziell gestattet sei, an der Schule zu
rauchen, die Schulleitung selbst wollte sich nicht
zu dem Thema äußern.
Trotz des abnehmenden Zigarettenkon-
sums Minderjähriger ist das Suchtverhalten der
Jugendlichen immer noch ein ernstzunehmendes
Thema. Mit verstärkter Jugendarbeit an Schulen
oder dem Verbieten von Zigarettenwerbungen,
die auf ein verführerisches Image setzen, könnte
man den Konsum bei Minderjährigen verringern.
Und dann müsste keiner mehr seinen Ekel
überwinden, nur um endlich zum Süchtigen zu
werden.
Morgens halb zehn in Deutschland: Auf den Schulhöfen werden die Glimmstängel entzündet. 13 Prozent aller Minderjährigen rauchen. Dass das im schlimmsten Fall sogar zu Krebs führen kann, wissen die meisten. „Warum sollte es aber ausgerechnet mich treffen?“, denken sie – und qualmen fröhlich weiter.
Ein ZugFür DiECoolnEss
HauptfacH
Karl Meyer*, Malterdingen, 15 Jahre, Schüler:
„Ich trinke einmal im Monat, weil es mir Spaß
macht und es mir schmeckt. Außerdem trinke ich,
wenn ich es angeboten bekomme – es wäre ja
unhöflich, wenn ich es ablehnen würde. Meine
Eltern wissen zwar, dass ich trinke, gut finden sie
es aber nicht. Aber sie sagen, dass es okay ist –
solange ich keine Drogen nehme. In der Regel
trinke ich Bier, doch zwischendurch greife ich
auch schon mal zum Wodka. Einmal war ich
ziemlich betrunken und hatte einen Fahrradunfall.
Aber deswegen darüber nachgedacht, mit dem
Trinken aufzuhören, habe ich noch nicht. Ein
bisschen Spaß im Leben muss doch sein!“
Sylvia Müller*, herbolzheiM,
15 Jahre, Schülerin:
„Ich trinke des Öfteren, weil mir Alkohol
schmeckt. Meine Eltern wissen darüber Bescheid,
aber es ist ihnen egal. Mein Lieblingsdrink ist
Wodka mit Papayasaft, aber ich probiere auch
gerne neue Variationen aus. Vor einiger Zeit hatte
ich, unter Alkoholeinfluss, mit meinem Roller
einen Verkehrsunfall. Aber davon lass ich mich
nicht abschrecken.“
Max Schulze*, herbolzheiM, 14 Jahre, Schüler:
„Ich habe noch nie daran gedacht, weniger zu
trinken oder ganz damit aufzuhören. Mir ist ja
auch noch nie etwas unter Alkoholeinfluss
passiert, obwohl ich wöchentlich trinke. Meine
Eltern wissen darüber Bescheid, dass ich Alkohol
trinke und meinen dazu, dass ich
nicht zu viel trinken soll.“
Melanie oelSchläger,
herbolzheiM, 34,
Sozialpädagogin:
„Mir fällt auf, dass
manche Jugendliche
schon in jungen Jahren sehr
harten Alkohol konsumieren. Das registriere ich
immer wieder, etwa bei der Fastnachtsparty, die an
der Schule, wo ich arbeite, jedes Jahr veranstaltet
wird. Manche Schüler und Ex-Schüler sind bereits
davor schon angetrunken, sodass sie Ärger
machen oder auffällig werden. Wenn der
Alkoholkonsum maßlos wird oder auch schon,
wenn er zum Verbessern der persönlichen Laune
benutzt wird, ist er definitiv ein Problem. Unter
diesen Umständen herrscht durchaus Suchtpo-
tenzial. Viele, die Alkohol trinken, werden als
„cool“ dargestellt. Dadurch ist es für manche
schwierig, sich dem Konsum zu entziehen – es
herrscht eben ein gewisser Gruppenzwang.“
bernd binninger, Freiburg, 51 Jahre, polizei-
oberKoMMiSSar und JugendSachbearbeiter
beiM polizeirevier Freiburg-nord:
„In den letzten Jahren
ist der Alkoholkonsum
schon rückläufig. Es
gibt insgesamt we-
niger minderjährige
Trinker, dafür sind
manche von denen echte
Hardcore-Säufer – und die
treten heftig in Erscheinung. Wir von der Polizei
werden häufig im Rahmen von Straftaten auf
Alkoholisierung aufmerksam, aber auch bei
Jugendschutzkontrollen, ordnungsstörenden
Trinkgelagen und medizinischen Notfällen. Gerade
an Fastnacht kommt es häufiger zu Vorfällen, bei
denen Alkohol im Spiel ist. Da kann es auch
schon mal vorkommen, dass Jugendliche ins
Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Für die
minderjährigen Trinker hat das Konsumieren von
Alkohol zumindest strafrechtlich keine Konse-
quenzen. Sie werden lediglich von der Polizei zu
ihren Eltern gebracht. Wenn die mit dem Trinkver-
halten ihrer Kinder überfordert scheinen, schalten
wir aber auch das Jugendamt ein. Jedoch werden
diejenigen, die den Minderjährigen Alkohol
ausschenken oder besorgen, zu einem Bußgeld
verdonnert. Je nach Art des Vorfalls kann dies
schon mal bis zu 4000 Euro hoch werden.“
*Namen geändert
pauSengeSpräch
„Generation Wodka – wie unser Nachwuchs
sich die Zukunft mit Alkohol vernebelt“
– so lautet der Titel eines 2011 erschie-
nenen Buches, in dem es um die heutige
Jugend und ihre Trinkgewohnheiten geht.
Tatsächlich ist der Alkoholkonsum unter
Jugendlichen in den vergangenen Jah-
ren stark rückläufig: Wie auf der Seite der
Drogenbeauftragten der Bundesregierung
nachzulesen ist, greifen nur noch etwa
13 Prozent – also ungefähr jeder Ach-
te – der 12- bis 17-Jährigen regelmäßig
zur Flasche. 2004 waren es noch über 21
Prozent, also jeder Fünfte. Die f79-Repor-
terinnen Melanie Hirt und Sophie Friebe
haben sowohl jugendliche Trinker als auch
erwachsene Jugendbetreuer und auch
Oberkommissar Bernd Binninger, der als
Jugendsachbearbeiter bei der Freiburger
Polizei arbeitet, zu dem Thema befragt.
Text // Melanie Hirt, Sophie FriebeFotos // privat, fotolia.de
Anja Vigenschow / www.jugendfotos.de
„Ein bisschEn spass“ odEr „GruppEnzwanG“?Meinungen zum alkoholkonsum Jugendlicher
f79 // 12.11
12
„Teamfähigkeit, Flexibilität und vor allem
Zuverlässigkeit“, zählt Ramona Kumm die Fä-
higkeiten auf, die ein Kaufmann im Einzelhandel
auf jeden Fall mitbringen sollte, „insbesondere
für mich als Filialleiterin sind diese Eigenschaften
wichtig, da ich schließlich mit gutem Beispiel
vorangehen muss.“ Ihr ehemaliger Ausbildungs-
leiter Christian Ehrhardt betont zudem, dass man
auch körperlich ein Mindestmaß an Fitness mit-
bringen sollte. „Die Ware fliegt schließlich nicht
ins Regal“, fügt er schmunzelnd hinzu. Ein Job
bei LIDL ist eben mehr, als nur den ganzen Tag
an der Kasse zu sitzen und Waren über einen
Scanner zu ziehen.
Das bestätigt auch die heute 23-jährige
Kumm, deren Arbeitstag nicht selten um sechs Uhr
morgens – also zwei Stunden vor Marktöffnung
– beginnt. Dann wird von ihr und ihren Mitarbei-
tern die gelieferte Ware auf Qualität und Frische
überprüft und in die Regale eingeräumt. Da die ein-
zelnen Arbeitsabläufe gut organisiert sein müssen,
sorgt Kumm als Filialleiterin für die Koordination,
packt aber auch häufig selbst mit an. „Wenn man
als Chef sieht, dass beim Einräumen der Ware Hilfe
gebraucht wird, darf man sich nicht zu schade sein,
auch mal den einen oder anderen Karton in die
Hand zu nehmen“, meint Kumm. Hier ist Teamgeist
gefragt. Schließlich wollen die Kunden um acht Uhr
einkaufen – und nicht erst auf ihre Ware warten.
„Das klingt alles vielleicht ein bisschen stressig und
manchmal ist es das auch, aber ich brauche Action
am Arbeitsplatz“, erklärt die Einzelhandelskauffrau.
Ihrem ehemaligen Ausbildungsleiter gefällt
ihre Motivation und Tatkraft. Er kennt die heutige
Filialleiterin schon seit Beginn ihrer Ausbildung und
ist beeindruckt von der Wandlung des einst eher
schüchternen Mädchens zur selbstbewussten
jungen Frau:
„Junge Mitarbeiter und Filialleiter bringen
Leben und positive Bewegung ins Haus, was auch
die Kundschaft bemerkt.“
Gerade deswegen setzt LIDL auf die
Ausbildung und Förderung junger Menschen
und deren Fähigkeiten. Mit vielen Projekten,
wie etwa „Superazubi on Tour“, bei dem
für vier Wochen ausgewählte LIDL-Filialen
ausschließlich von Azubis geleitet und besetzt
werden, ist die Ausbildung bei LIDL abwechs-
lungsreich und interessant. Außerdem wirbt
die Kette mit einer Ausbildungsvergütung, die
deutlich über Tarif liegt (siehe Infobox).
LIDL ist mit über 9000 Filialen, in denen
etwa 160.000 Angestellte arbeiten, mittlerwei-
le Europas größter Lebensmittel-Discounter.
Allein in Deutschland hat der Konzern 3300
Filialen mit fast 60.000 Mitarbeitern. Und 15
von ihnen arbeiten in Endingen, unter der
Leitung von Ramona Kumm – der ehemals
jüngsten Filialleiterin Südbadens.
f79 // 12.11
14
„Wie alt sind Sie denn?“ So wurde Ramo-
na Kumm an ihrem ersten Arbeitstag als
Leiterin der Endinger LIDL- Filiale begrüßt.
Damals war sie zwanzig Jahre alt. Un-
mittelbar davor hatte sie ihre dreijährige
Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel
bei LIDL beendet. Es ist kein Zufall, dass
Kumms Karriere ausgerechnet bei diesem
Konzern begonnen hat: Der größte Discoun-
ter Europas setzt verstärkt auf die Jugend.
Text // Jan König Foto // Felix Holm
Kaufmann/Frauim EinzelhandelAusbildungsdauer // 3 Jahre
Ausbildungsvergütung // 750 € im
1. Lehrjahr, 850 € im 2. Lehrjahr,
1050 € im 3. Lehrjahr
Voraussetzung // Hauptschulabschluss
Bewerbung für das Ausbildungsjahr
2012 ab sofort an //
Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG
Sekretariat Vertrieb
Max-Immelmann-Allee 23
79256 Hartheim
oder unter:
www.karriere-bei-lidl.de/ausbildung
Ramona Kumm war mit 20 Jahren die
jüngste LIDL-Filialleiterin Südbaden
s
Vom AzubI zuR ChEFIn
jobstarter
Jobstarter
f79 // Wie seid ihr zu diesem Beruf gekommen?
Simon: Wenn man in Freiburg aufwächst, wächst
man automatisch auch mit der VAG auf. Von
daher habe ich mich schon immer für dieses
Berufsfeld interessiert. Ich habe mich dann im
Internet informiert und bin dabei auf diese neue
Ausbildungsmöglichkeit gestoßen.
Patrick: Ich komme aus Berlin, da gibt es den Be-
ruf schon länger. Ich wollte schon immer Bus und
Bahn fahren, daher hatte ich mich auch in Berlin
beworben, bin aber nicht angenommen worden.
Mein Bruder arbeitet seit ein paar Jahren als Fah-
rer bei der deutschen Bahn hier in Freiburg. Der
hat mich auf die VAG aufmerksam gemacht.
f79 // Wie sieht euer Arbeitsalltag aus?
Simon: Das lässt sich so konkret gar nicht sagen,
da der Beruf unglaublich vielseitig ist. In der
Ausbildung sind wir eigentlich überall mal: in der
Werkstatt, im Büro und hinterm Steuer von Bus
und Straßenbahn. Wir machen also vom Erstellen
eines Monatskarten-Abos, über die technische
Analyse von Fahrzeugen bis hin zur Personen-
beförderung alles. Wir werden sogar mal in der
Fahrkartenkontrolle eingesetzt, um zu sehen, wie
so etwas abläuft.
f79 // Welche Anforderungen beziehungsweise
Eigenschaften sind für diesen Beruf nötig?
Patrick: Belastbarkeit ist sehr wichtig. Also, dass
man beim Fahren eben acht Stunden konzentriert
ist und auch dann noch freundlich bleibt – selbst
wenn jemand mit einer Beschwerde kommt. Dazu
muss man natürlich immer pünktlich und ausge-
schlafen sein.
Simon: Ja, man muss immer voll da sein. Und
man muss Lust auf diese Arbeit haben und es
sollte einem selbstverständlich Spaß machen.
f79 // Was macht euch an diesem Beruf am
meisten Spaß – und was eher nicht so?
Patrick: Also mir gefällt am meisten die Vielsei-
tigkeit, die dieser Beruf bietet. Wir planen, rech-
nen, fahren und erledigen eben auch technische
Angelegenheiten – wir machen alles. Man könnte
sagen, wir sind echte Allrounder. Am meisten
freue ich mich übrigens auf das Busfahren: Ein
Auto bekommt jeder um die Ecke, aber so einen
Gelenkbus nicht.
Simon: Wir machen nicht immer nur stur die-
selbe Sache, sondern täglich etwas anderes.
Tätigkeiten, die ich nicht so gerne mache, gab es
bisher eigentlich noch nicht.
f79 // Und wie ist das Arbeitsumfeld?
Simon: Wir wurden hier wahnsinnig schnell und
freundlich aufgenommen, das ist echt krass.
Patrick: Aber wirklich!
f79 // Stört euch eure Dienstbekleidung?
Patrick: Nein, nicht direkt. Man wird bloß
manchmal angestarrt. Manche Leute zücken
schon ihre Fahrkarten, weil sie Angst haben,
kontrolliert zu werden, dabei wollen wir einfach
nur mit der Straßenbahn nach Hause fahren.
f79 // Vielen Dank für dieses Interview!
Patrick Gatschke und Simon Köpel sind
die ersten beiden Auszubildenden im
Beruf „Fachkraft im Fahrbetrieb“ (kurz:
FiF) in Freiburg. Sie sind beide 18 Jah-
re alt und seit dem 1. September bei der
Freiburger Verkehrs AG (VAG) dabei. Mit
f79-Reporterin Magdalena Mack haben sie
über ihren Arbeitsalltag und die enorme
Vielseitigkeit ihres Berufes gesprochen.
EchtEAllroundErFreiburgsersteFiF-AzubisimInterview
Text & Foto // Magdalena Mack
FachkraftimFahrbetriebAusbildungsdauer // 3 Jahre
Voraussetzungen // Guter Hauptschul-
abschluss und Führerschein Klasse B
Bewerbungen für einen Ausbildungs-
start 2012 bis 31. Dezember an //
Freiburger Verkehrs AG,
Besançonallee 99, 79111 Freiburg
Personalabteilung Herr Neumann
Telefon // 0761/4511-270
Im Netz // www.vag-freiburg.de
f79 // 12.11
16
Ende Oktober wurde der siebenmilliardste
Erdenbürger geboren. Mit der wachsenden
Weltbevölkerung wächst auch die Angst vor
Lebensmittelknappheit. Während in Somalia
Menschen verhungern, haben wir anschei-
nend Lebensmittel im Überfluss – so viele,
dass wir sie schon wegschmeißen müssen.
Um gegen diese Verschwendung vorzuge-
hen, gehen einige Leute „Containern“. Was
sich anhört wie eine Trendsportart, ist in
Wirklichkeit die Suche nach weggeworfenen
Lebensmitteln in den Mülleimern von Super-
märkten. Wie ist das, wenn man „Containern“
geht? Und wie reagieren die Geschäfte da-
rauf? Die f79-Reporterinnen Luisa Zähringer
und Charlotte Linsin haben nachgeforscht.
Text // Luisa Zähringer & Charlotte LinsinFotos // Khalid.aziz / www.wikipedia.de,
Theo Müller / www.jugendfotos.de
„Dumpster“ essen abgelaufene Lebensmit
tel aus Supermarktcontainern
Es ist Samstag, kurz vor Mitternacht. Le-
benskünstler Tim* nimmt seine Ikeatasche und
seine Stirnlampe, verlässt seinen Bauwagen und
geht „dumpstern“. Ein Dumpster (vom Englischen:
dump = Müllkippe) ist jemand, der sich aus den
Abfallcontainern großer Discounter sein täglich
Brot besorgt, ohne dafür einen Cent zu bezahlen.
Samstagnacht ist die beste Zeit, Containern zu
gehen, da liegen die Produkte, die erst am Montag
ablaufen, oft schon im Müllcontainer. Rund 5000
Dumpster gibt es in Deutschland, schätzt die
Organisation „Tafel“, die Lebensmittel an Bedürftige
verteilt, etwa 25.000 sind es europaweit. Auch Tim
ist in dieser Nacht nicht allein unterwegs: An der
nächsten Straßenecke wartet sein Freund Tobias*.
Endlich kann es losgehen.
Den Weg zu Aldi sparen sie sich. Der Abfall
wird hier videoüberwacht und steckt zudem auch
noch in einem Presscontainer – ein Container, in
dem das Weggeworfene sofort zusammengepresst
wird und an dessen Inhalt man nicht rankommt.
„Ich gehe seit zehn Jahren containern. Aber mittler-
weile ist es kaum noch möglich“, ärgert sich Tim,
„die Geschäfte sichern ihren Müll immer besser
und es gibt eben diese Presscontainer.“
Also gehen die beiden zu Lidl. Lidl hat zwar
ebenfalls einen Presscontainer, aber da stehen
auch noch ein paar andere Mülltonnen. Tobias
hält einen Deckel auf, Tim sucht nach Essbarem.
„Früher hab ich manchmal ganze Joghurt-Paletten
gefunden, aber momentan ist die Ausbeute mick-
rig“, berichtet Tim – als Dumpster muss man eben
nehmen, was kommt: „Einmal waren sogar zwei
Kisten Schokocroissants dabei – irgendwann
kamen sie mir zu den Ohren raus.“ Sie finden drei
Tomaten, vier Äpfel und eine Zucchini – immerhin.
Sie gehen weiter.
So ganz legal ist das, was sie machen, nicht,
aber erwischt wurden sie noch nie. In Deutschland
gehört der Abfall dem Mülltonnenbesitzer. Bis die
Müllabfuhr ihn abholt, ist Containern rechtlich gese-
hen also Diebstahl. In den USA, wo das Dumpstern
herkommt, ist es zwar legal, aber die Supermärkte
verhindern es. Im Internet kursieren gar Gerüchte
über vergiftete Lebensmittel, die die nächtlichen
Müllschlucker von ihrem Tun abhalten sollen. In
Deutschland wurden zwar schon Dumpster wegen
Diebstahls angezeigt, was aber meist in einem
eingestellten Verfahren endete.
Jetzt sind Tim und Tobias bei Netto ange-
kommen. Der lange Weg hat sich gelohnt: Hinter
dem Markt steht eine große Tonne mit jeder Menge
Gemüse. Sie packen so viel wie möglich in ihre
Ikeatasche. Die kommende Woche ist gerettet.
Für Aldi und Rewe scheint das Thema ein heißes
Eisen zu sein: Dem f79 wollten die großen
Discounter keine Auskünfte erteilen. Eine REWE-
Mitarbeiterin meint nur, dass dieses Thema einfach
zu intern sei, sodass „der Filialleiter keine Stellung
dazu nehmen kann, darf und will“.
Tanja Rees von der St. Georgener Edeka-
Filiale zeigt sich hingegen offener: Sie ist bereit,
Auskunft zu geben und erzählt, dass sie selbst
zwar kein Essen aus dem Container essen würde,
Dumpstern aber durchaus ein gewisses Verständ-
nis entgegenbringen kann. In Freiburg hatte sie
bis jetzt noch keine Erfahrungen mit den „Müll-
tauchern“ – ihre Container schließt sie trotzdem
ab. Bei Edeka versucht man, durch geschickte
Warenbestellungen große Lebensmittelmüllberge
zu vermeiden. „Das soll garantieren, dass mög-
lichst alles innerhalb des Mindesthaltbarkeitszeit-
raums verkauft wird“, erklärt Rees. Von den Waren,
die dann doch entsorgt werden müssen, gibt sie
möglichst viel an die Tafel.
Real und Lidl geben schriftlich Auskunft: Beide
Konzerne unterstützen die Tafel und schmeißen nur
Lebensmittel weg, die nicht mehr zu gebrauchen
sind. Zudem wollen die Supermärkte nicht, dass je-
mand von ihrem weggeworfenen Essen krank wird
oder Ähnliches. „Zum Schutz unserer Mitmenschen
sind die Container deshalb durch einen Zaun
geschützt“, heißt es in einem Schreiben.
Beweggründe zum Containern gibt es ver-
schiedene: Die einen machen es aus Armut, aber
auch Menschen, die sich den Kauf von Nahrungs-
mitteln ohne weiteres leisten könnten, containern
– aus Protest gegen unsere Wegwerf-Gesellschaft.
Tim formuliert das so: „Containern ist die Antwort
auf unser kapitalistisches System.“
*Namen geändert
Die MüLLSchLuckerKoch-AG
17f79 // 12.11
Koch-AG
INFO
• MehralsdieHälfteunsererLebensmittellandet
aufdemMüll.• 40bis50ProzentderKartoffelnwerdenvordem
Ausliefernaussortiertundvernichtet.• Scannerkontrollieren,obTomatendasrichtige
Rothaben.Wennnicht,werdensieaussortiert.
• ImSchnittwirftjedeBackstube20Prozentihrer
WarenindenMüll.• DasEssen,daswirinEuropawegwerfen,würde
zweimalreichen,umalleHungerndenderWelt
zuernähren.
Im Netz //www.dumpstern.de,www.containern.de
„Steig ein ins symbadische Schweden“ –
so lautet das Motto, unter das die Ikea-Azubis
ihren Tag gestellt haben. Und das verrät bereits
einiges: Die jungen Leute arbeiten gerne hier
beim skandinavischen Weltkonzern. „Wir sind
anders als andere Unternehmen“, gibt Ausbil-
dungsleiterin Ina Schwenk einen Hinweis, warum
sich die Azubis hier wohlfühlen, „das fängt beim
Du an, hier bei uns duzen sogar die Auszubilden-
den den Chef.“ Aber es ist nicht nur die Anre-
deform, die das Möbelhaus für junge Menschen
auf Jobsuche „symbadisch“ macht. „Bei uns
gelten gewisse Grundsätze“, erläutert Schwenk,
„zum Beispiel: Fehler machen erlaubt!“ Die
Azubis werden in ihrer Rolle als Berufseinsteiger
wahrgenommen und dürfen, obwohl sie bereits
Verantwortung übernehmen müssen, auch mal
Fehler machen.
„Linie anders“ lautet ein weiterer IKEA-Wert.
„Wir schauen nicht extrem aufs Zeugnis, sondern
viel mehr auf den Charakter“, so die Ausbil-
dungsleiterin, „und das fängt beim Bewerbungs-
schreiben an.“ Hier ist es gerne gesehen, wenn
eine Bewerbung nicht im Standard-Beamten-
Deutsch formuliert ist. Und auch grafisch dürfen
die Dokumente gestaltet werden. „Solange es
gut gemacht ist, ist alles erlaubt“, so Schwenk,
„und am besten schickt man seine Bewerbung
online.“
16 Auszubildende lernen derzeit bei der
Freiburger Filiale des gelb-blauen Unterneh-
mens. Einer von ihnen ist Thomas Bergdolt. Der
21-Jährige macht derzeit eine Ausbildung zum
Einzelhandelskaufmann. Für IKEA habe er sich
„relativ spontan“ entschieden. „Den Ausschlag
hat dabei das Bewerbungsverfahren gegeben“,
erklärt er, „da hat sich das Unternehmen auch
uns präsentiert und nicht nur wir uns denen.“
Er schätzt die Vielfalt an seiner Ausbildung und
dass es wenige fixe Vorschriften, aber viele
Möglichkeiten sich einzubringen gibt: „Es ist
abwechslungsreich und fordernd – und es
macht extrem viel Spaß.“
Infos zum Jobstart bei IKEA:
www.ausbildung.ikea.de
JOBSTARTER II
f79 // 12.11
18
Zwischen Sofas, Schränken und Schlaf-
zimmern lässt es sich nicht nur toll shop-
pen. Der eine oder andere findet hier auch
einen passenden Beruf. Am 18. November
hat IKEA Freiburg im Rahmen der Aktion
„Talente & Wege“ seine Ausbildungsmög-
lichkeiten präsentiert: Angehende Kauf-
leute im Einzelhandel, Handelsfachwirte,
Fachkräfte für Systemgastronomie und
Gestalter für visuelles Marketing standen
jungen und alten Besuchern Rede und
Antwort. Und weil IKEA sich selbst gerne
als ein „etwas anderes Unternehmen“ sieht,
haben die Azubis dann auch noch das
selbst geschriebene Theaterstück „Weg
des Produkts“ aufgeführt. f79 war dabei.
Text & Foto // Felix Holm
„Fehler machen erlaubt!“
IKea bietet eine ausbildung im„symbadischen Schweden“
Jobstarter II
KFZ-MechatroniKer/in
Eine Ausbildung mit hoher Drehzahl
Wenn der Motor eines Autos nicht rund läuft, ist das ein Fall für den
Kraftfahrzeugmechatroniker. Ebenso gilt das für Fahrwerk, Bremsen oder die
Abgasanlage. Um bei Wartung und Reparatur der neuen Generation
moderner mit Elektronik vollgepackter Fahrzeuge durchzusteigen, sind
hochwertige Geräte gefragt. Ein Fehler im System wird nur mit mikroprozes-
sorgesteuerten Test- und Prüfgeräten aufgespürt. Trotz aller Computertech-
nik ist jedes Fahrzeug ein komplexes mechanisches Gebilde, das durch
einen Motor angetrieben wird. Auch hier muss repariert und gewartet
werden, und der Mechatroniker hat beide Bereiche drauf. Von der Diagnose
und Behebung der Fehler bis zur Probefahrt, ob PKW, LKW oder Motorrad,
dieser Beruf wird für Autofreaks nicht langweilig. Einsatzorte gibt es reichlich:
nicht nur in Werkstätten, sondern auch bei Herstellern oder Unternehmen mit
eigenem Fuhrpark. Stets muss mit handwerklicher Sorgfalt und guter
Abstimmung mit den Kunden im Team gearbeitet werden. Damit die Kiste
läuft und läuft und ...
Text // Felix Holm; Foto // fotolia.com
Info
ausbildungKraftfahrzeugmechatroniker/inVoraussetzung // Mindestens HauptschulabschlussDauer // 3,5 Jahre (Zwischenprüfung nach dem zweiten Ausbildungsjahr, Gesellenprüfung zur Mitte des vierten)
Verdienst1. Lehrjahr // € 658,002. Lehrjahr // € 704,003. Lehrjahr // € 786,00 4. Lehrjahr // € 829,00
ausbildungsinhalte• Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht, Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes• Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit • Umweltschutz• Planen und Vorbereiten von Arbeits- abläufen sowie Kontrollieren und Bewerten der Arbeitsergebnisse• Qualitätsmanagement• Messen und Prüfen an Systemen• betriebliche und technische Kommunikation• Kommunikation mit internen und externen Kunden
• Bedienen von Fahrzeugen und Systemen• Warten, Prüfen und Einstellen von Fahrzeugen sowie von Betriebs- einrichtungen• Montieren, Demontieren und Instandsetzen von Bauteilen, Baugruppen und Systemen• Bedienen und Inbetriebnehmen von Kraftfahrzeugen und deren Systemen• Warten, Prüfen und Einstellen von Kraftfahrzeugen und Systemen• Diagnostizieren von Fehlern, Störungen und deren Ursachen sowie Beurteilen der Ergebnisse• Montieren, Demontieren und Instandsetzen von Kraftfahrzeugen, deren Systemen, Baugruppen und Bauteilen• Aus-, Um- und Nachrüsten• Untersuchen von Kraftfahrzeugen nach straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften• Diagnostizieren, Instandhalten, Aus-, Um- und Nachrüsten
Im Netz // www.hwk-freiburg.de und www.autoberufe.de
t A N Z E I G E N
Text // Daniel Weber; Foto // ddp
Autohaus Gehlert GmbH & Co.KGTullastrasse 82, 79108 FreiburgAnsprechpartner: Herr Günter Schmutzfon 0761/51046-38E-Mail: [email protected]
Wir bilden aus:
Jobstarter II
Foto & Text // Daniel Weber
Salvatore Metallo und Christine Boos über ihre Ausbildung beim Finanzamt
„Ein sichErEr Job“
f79 // Warum macht ihr eure Ausbildung im
Finanzamt?
Metallo // Ich war auf dem Wirtschaftsgymnasium
und hatte von daher ja schon viel mit Finanzen
und Rechnungswesen zu tun. Da lag es für mich
schon einmal nahe, dass ich in diese Richtung
gehe. Ich habe mich bei vielen verschiedenen
Stellen beworben und das Finanzamt hat schnell
zugesagt. Auf die Stelle aufmerksam geworden
bin ich über die damalige Imagekampagne „Helle
Köpfe braucht das Land“.
Boos // Ich hab vor meiner Ausbildung zur
Finanzwirtin schon eine Ausbildung zur Justiz-
fachangestellten gemacht und vier Jahre in dem
Beruf gearbeitet. Ich habe dann aber gemerkt,
dass ich was Neues wollte und mich umgesehen.
Auf das Finanzamt bin ich dann auch durch eine
Imagekampagne aufmerksam geworden. „Was
gibt’s zu glotzen?“ heißt sie und ist die aktuelle
Kampagne. Ich habe mich auf der Internetseite
umgeschaut, mich informiert und dann eine
Bewerbung abgeschickt. Jetzt bin ich hier und
sehr glücklich.
f79 // Ist die Arbeit im Finanzamt so trocken, wie
man es sich vorstellt?
Metallo // Um ehrlich zu sein, hatte ich dieses
Vorurteil am Anfang auch ein wenig im Kopf. Aber
es ist überhaupt nicht so. Nicht alles, was
anspruchsvoll ist, muss gleich trocken sein. Es
gibt viele interessante Gebiete, natürlich sind da
auch welche dabei, die am Anfang nicht ganz so
einfach so sind. Da muss man sich richtig
reinknien. Wenn man gut mit Gesetzen kann,
logisches Denken mitbringt und sich für Politik
und Wirtschaft interessiert, dann ist das alles gar
nicht so trocken, wie es klingt.
Boos // Man hat ja auch von Anfang an eine hohe
Verantwortung, wenn man Fälle selbst behandelt
und darauf achten muss, dass die Abläufe
stimmen.
f79 // Wie läuft eure Ausbildung genau ab?
Metallo // Bei mir dauert sie drei Jahre und ist
unterteilt in Theorie und Praxis, wobei die Theorie
mit 21 Monaten den Hauptanteil ausmacht. Da
geht es nach Ludwigsburg an die Fachhoch-
schule, im Januar starte ich dort in meinen
Abschlusslehrgang. Der wird sieben Monate
dauern.
Boos // Meine Ausbildung dauert zwei Jahre und
ist von der Gewichtung her das Gegenteil. Die
Praxis ist mit 16 Monaten deutlich länger als die
Theorie mit acht. Die Schule ist hier direkt in
Freiburg.
f79 // Wie geht es nach der Ausbildung weiter?
Boos // Während der Ausbildung sind wir ja
Beamte auf Widerruf, nach der Ausbildung dann
drei Jahre auf Probe und danach auf Lebenszeit.
Metallo // Es ist heute einfach wichtig, einen
sicheren Job zu haben. Und den haben wir hier.
www.was-gibts-zu-glotzen.de
Arbeiten im Finanzamt: Da geht es um
Steuern und alles dreht sich um Gesetze
und Zahlen. Ein trockenes Berufsfeld, so
scheint es. Dabei ist das Finanzamt eine
wichtige Einrichtung. Es sorgt dafür, dass
Aufgaben wie Bildung, Soziales oder der
Straßenbau von Bund, Ländern und Gemein-
den finanziert werden können. Salvatore
Metallo und Christine Boos absolvieren
derzeit ihre Ausbildung in den beiden
Freiburger Finanzämtern für die Stadt
und das Umland. Im Interview erzählen
der 21-Jährige, der sich am Ende seines
dualen Studiums zum Bachelor of Laws
in der Steuerverwaltung befindet und die
25-jährige angehende Finanzwirtin von ihrer
Ausbildung und räumen mit Vorurteilen auf.
Info
t A N z E I G E
ff f
f79 // 12.11
22
TesT
Text // Ana Krajinovic, Julia Merz
Fotos // fotolia.de, jugendfotos.de, istockphoto.de
2012 steht vor der Tür: Zeit für neue Vorsätze. Aber sind das nicht jedes Jahr dieselben? Erinnerst du dich daran, was du dir vor einem Jahr an Silvester vorgenommen hast?
Und vor allem: Hast du dich daran gehalten? Dazu braucht es Disziplin. Sonst werden selbst die kleinsten Vorsätze zur größten Hürde. In unserem Test kannst du anhand
von alltäglichen Situationen herausfinden, wie es um deine Disziplin bestellt ist. Bist du übermütig, gleichgültig, ängstlich, stur oder realistisch? Finde es heraus. Diszipliniert ins neue Jahr?
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2012 steht vor der Tür: Zeit für neue Vorsätze. Aber sind das nicht jedes Jahr dieselben? Erinnerst du dich daran, was du dir vor einem Jahr an Silvester vorgenommen hast?
Und vor allem: Hast du dich daran gehalten? Dazu braucht es Disziplin. Sonst werden selbst die kleinsten Vorsätze zur größten Hürde. In unserem Test kannst du anhand
von alltäglichen Situationen herausfinden, wie es um deine Disziplin bestellt ist. Bist du übermütig, gleichgültig, ängstlich, stur oder realistisch? Finde es heraus.
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2Nächstes Jahr wird alles besser!
Du hast schon eine dreiseitige Liste
voller Vorsätze, die du unbedingt im
kommenden Jahr einhalten willst.
Jede Woche deine Oma besuchen,
jeden Tag mindestens eine Stunde
lernen und fünf Mal wöchentlich
Sport treiben und so weiter und
so fort. Voller Stolz und Überzeu-
gung präsentierst du sie deinen
Eltern und Freunden. Doch wie
hältst du die ganzen Vorsätze ein?
Am Anfang bist du motiviert, aber
du stellst bald schmerzlich fest: Du
hast nichts geschafft! Du bist maßlos
enttäuscht und völlig demotiviert.
Jetzt bloß nicht alles hinschmeißen!
Welcher Punkt ist dir am wich-
tigsten? Konzentriere dich auf eine
Sache, das schaffst du bestimmt.
Und wirf die blöde Liste in die Tonne.
Vorsätze? Brauchst du nicht!
Dass das Jahr vorbei ist, merkst du
zwar beim Countdown an Silvester
– an deinem Leben ändert das aber
nichts. Und du verstehst auch nicht,
wieso sich alle um dich herum
Gedanken über Veränderung
machen. An die Zukunft denken?
Dich interessiert höchstens das
nächste Wochenende. Aber
könntest du nicht mehr aus deinem
Leben machen? „Stillstand ist der
Tod“ hat Herbert Grönemeyer
einmal gesungen. Ein paar Ziele
würden dir nicht gerade schaden,
und ab und zu in deinen Kalender
zu schauen, könnte dir auch böse
Überraschungen ersparen. Ein
bisschen Planung wird sich lohnen,
denn deine derzeitige Einstellung
wird dich nicht sehr weit bringen.
Neue Pläne sind das eine. Sie
umzusetzen das andere. Mit
Rauchen aufhören? Schaffst du eh
nicht, also runter damit von der
Vorsätze-Liste. Öfter mal die Oma
besuchen? Machbar – aber
höchstens einmal im Monat. Mehr
Sport? Naja, da zählt ja auch,
wenn du mal mit dem Hund
rausgehst. Zack – und fertig ist eine
veritable und zugleich erreichbare
Liste guter Vorsätze. Dein Realis-
mus in allen Ehren, aber sollte
man sich seine Ziele nicht ein wenig
höher stecken? Es geht doch
darum, etwas besser zu machen
und nicht nur darum, sich das
einzureden. Wer nie nach oben
schaut, denkt immer, er sei schon
am höchsten Punkt. Und da bist
du noch lange nicht. Zumindest
nicht, solange du Gassigehen mit
Fiffi als Sport ansiehst.
Der ÜbermÜTige a
Der gleichgÜlTige b
Der realisTische e
a)
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Du hast dir ein Ziel gesetzt,
das du erreichen willst – um jeden
Preis! Dein ganzer Alltag wird
darauf abgestimmt. Schließlich
willst du es auch schaffen. Eine
Umkehr ist nicht vorgesehen – du
bist in einer Einbahnstraße. Das
erfordert allerdings auch hohen
Einsatz: Dein Tag wird durchge-
plant und deine To-do-Liste muss
am Abend immer erledigt sein.
Doch wo bleibt die Spontaneität?
Dafür ist in deinem Zeitplan kein
Raum mehr. Überraschender
Besuch etwa wirft dich komplett
aus der Bahn. So hattest du das
nicht geplant. Unser Tipp:
Schmeiß deine Liste weg und
amüsier dich endlich. Konzentrie-
re dich nicht nur auf deine Ziele,
sonst kommst du am Ende noch
ganz alleine dort an. Und das
kann doch nicht das Ziel sein,
oder?
Bloß nichts Neues! Je routinierter
dein Alltag, desto wohler fühlst du
dich. Neue Ziele brauchst du nicht.
Wenn sich was verändert, dann
auf jeden Fall zum Schlechten hin
– denkst du zumindest. Krampfhaft
versuchst du, allen Veränderungen
aus dem Weg zu gehen. Deine
Freunde wollen euren wöchent-
lichen DVD-Abend verschieben, um
auszugehen. Doch du würdest sie
am liebsten am Sofa anketten. Dieses
Jahr will deine Familie Silvester nicht
zu Hause, sondern bei Verwandten
feiern. Nach deinem tagelangen
Protest geben sie schließlich nach.
Gefeiert wird dann wie immer. Aber
seien wir mal ehrlich: Es bleibt doch
nichts so, wie es ist. Veränderungen
werden dein Leben nicht völlig
schlechter und wahrscheinlich sogar
besser machen. Trau dich, Neues
auszuprobieren. Also: Fasse einen
Vorsatz, etwas zu ändern!
Die einbahnstrasse D Der angsthase C
delcanto restaurant catering services im Kultur & Bürgerhaus Denzlingen.
t A N Z E i G EN
f79: Die ASF hat jüngst einen Wettbewerb für
Schüler unter dem Motto „Ich tu was“ ausgeru-
fen. Was hat es damit auf sich?
Gill: Der Wettbewerb, der noch bis zum 15.
Dezember läuft, richtet sich an Jugendliche
zwischen elf und 20 Jahren, die alleine in
Gruppen oder als Klassen mitmachen können.
Ziel ist es, zu einem der Themen Papier, Han-
dys oder Kunststoffe einen Beitrag zu leisten,
der andere anregt, sich Gedanken darüber
zu machen, wie wir schonend mit
unseren Ressourcen umge-
hen können.
f79: Und wie könnte so ein
Beitrag etwa aussehen?
Gill: Nehmen wir das Beispiel
Handy: Im Schnitt kauft sich jeder
Nutzer alle 18 Monate ein neues Gerät,
dabei haben die Telefone eine durchschnitt-
liche Haltbarkeit von sieben Jahren. Könnte
man anstatt ständig neue Handys zu produzie-
ren nicht viel ressourcenschonender einfach
neue Programme auf die alten Geräte aufspie-
len? Das könnte etwa ein Thema eines solchen
Beitrages sein. Wichtig ist: Es geht nicht um
Verzicht, sondern darum, wie man sich trotz
niedrigem Rohstoffverbrauch mittendrin fühlen
kann.
f79: Das Thema „Kunststoffe“ hat in diesem
Jahr eine besondere Bedeutung, schließlich ist
diese Erfindung 100 Jahre alt. Ein Grund zum
Feiern?
Gill: Nein, leider nicht. Weltweit werden jährlich
125 Millionen Tonnen Kunststoff produziert –
für Verpackungen, Kleider, Elektrogeräte und,
und, und … Ein Großteil des daraus entste-
henden Mülls landet im Meer. Zwischen Hawaii
und dem amerikanischen Kontinent schwimmt
inzwischen eine Plastikinsel von der Größe
Mitteleuropas mit einem Gewicht von drei Milli-
onen Tonnen. Sie können sich vorstellen, dass
das keine positiven Auswirkungen auf die dort
lebenden Tiere und Pflanzen hat.
f79: Und wie kann man dem jetzt entgegen-
wirken?
Gill: Wenn das so einfach wäre. Ganz wichtig
ist, dass wir bewusst einkaufen. Etwa Dinge,
die lange haltbar sind oder
Artikel, die weniger Verpackung
brauchen. Und wir müssen die
Dinge wieder in den Kreislauf
zurückgeben und nicht dem
Zufall überlassen, wo etwas
landet. In Deutschland werden in
irgendwelchen Schubladen und
Kartons etwa 120 Millionen Althandys
aufbewahrt. Eine Tonne Handyschrott
enthält etwa 300 Gramm Gold, 3000 Gramm
Silber und einen bestimmten Anteil Coltan. Die-
se Metalle müssen abgebaut werden, wodurch
wir massiv in die Umwelt eingreifen. Und im Fall
von Coltan, das hauptsächlich aus dem Kongo
kommt, werden nicht nur Lebensräume des
Orang-Utans vernichtet, sondern es müssen
auch Menschen für den Kampf um den Rohstoff
mit dem Leben bezahlen. Da bekommt das
Ganze auch noch eine soziale Komponente.
f79: Und Abfalltrennung zu Hause ist der erste
Schritt?
Gill: Ganz genau. Wir von der ASF machen
dann den zweiten Schritt, indem wir den Abfall
einsammeln und ihn an Recyclingunternehmen
weitergeben, wo der dritte Schritt stattfindet.
Aber die Kette beginnt in den Haushalten.
f79: Vielen Dank für das Gespräch.
Anmelden zum Wettbewerb:
www.abfallwirtschaft-freiburg.de/ichtuwas
arbeitswelten
f79 // 12.11
26
Laut Bundesumweltamt werden weltweit
jährlich etwa 60 Milliarden Tonnen Rohstoffe
verbraucht. Die Themen Ressourcenscho-
nung und Recycling sind aktueller denn
je. Einen wichtigen Beitrag dazu liefern
auch städtische und private Entsorgungs-
unternehmen, wie die Abfallwirtschaft und
Stadtreinigung Freiburg GmbH (ASF). Su-
sanna Gill ist hier zuständig für den Bereich
Abfallberatung in Kindergärten und Schulen.
Mit dem f79 spricht sie darüber, wie die ASF,
aber auch jeder Einzelne seinen Teil zur
Rettung unserer Umwelt beitragen kann.
Text & Foto // Felix Holm
„Es gEht nicht um
VErzicht“Die AsF startet einen schülerwettbewerbzum thema ressourcenschonung
arbeitswelten
AusbildungsbotschAfterin Aktion
„Du hast täglich andere Autos – mal alte, mal
aber auch richtig geile“, berichtet Schlenker mit
einem Leuchten in den Augen, „und wenn du eine
Inspektion durchgeführt hast, dann musst du halt
auch eine Probefahrt machen.“ Die Klasse lacht,
jeder kann in dem Moment den Traum des KfZ-
Mechatroniker-Gesellen mitfühlen: Da steht einer,
der sich für Autos begeistert und sein Hobby zum
Beruf gemacht hat.
Christian ist Ausbildungsbotschafter der
Freiburger Handwerkskammer. Als solcher darf er
an manchen Vormittagen die Werkstatt, in der er
arbeitet, verlassen und Schulklassen von seinem
Beruf erzählen. Für die Schüler ist das eine span-
nende Abwechslung zum alltäglichen Unterricht.
Und die Tatsache, dass da einer erzählt, der
noch lange nicht über 30 ist und Worte wie „geil“
oder „Karre“ benutzt, macht die Sache nur noch
spannender.
„Muss man viel mit dem Computer ar-
beiten?“, fragt ein Schüler nach den ersten Er-
zählungen des Gesellen. „Eigentlich ist das Auto
heutzutage selbst ein Computer, in dem alle Sy-
steme vernetzt sind“, erklärt der routiniert und fügt
gleich noch Beispiele an, wie er bei Inspektionen
alles elektronisch ausmisst. Das sorgt für Respekt
– der Mann da vorne hat Ahnung, wovon er redet
– und so trauen sich bei der Frage, wer sich denn
eine Ausbildung in dem Bereich vorstellen könnte,
nur noch zwei, die Hand zu heben.
Eine davon ist Anna-Maria Malic. „Mein
Vater war in der Branche“, erklärt die 14-Jährige
ihr Interesse, „und ich habe beim BOP (Berufs-
orientierungsprogramm) schon Motoren ausein-
andergebaut.“ Angst, sich die Finger schmutzig
zu machen, hat sie jedenfalls nicht. Dennoch:
Ein Mädchen in der KfZ-Mechatroniker-Branche?
„Von 150 Azubis, die jedes Jahr ihren Abschluss
machen, sind etwa drei bis fünf Frauen“, erklärt
Andreas Huber von der Freiburger KfZ-Innung,
dass der Beruf tatsächlich noch hauptsächlich in
Männerhand ist. „Dabei muss man bei uns mehr
mit dem Köpfchen arbeiten als mit den Händen“,
versucht Christian daraufhin weitere Mädchen für
den Job zu begeistern.
Die Schüler wollen auch wissen, wie schwer
denn die Prüfungen sind und ob man einen Füh-
rerschein braucht. „Ohne Führerschein keine Pro-
befahrten, zwingend ist er aber nicht“, sagt Huber
mit einem Augenzwinkern. Und die Probefahrten,
das wissen die Schüler jetzt, sind für Autofans
kein unangenehmer Teil der Arbeit. Aber auch
die getane Arbeit befriedigt Mechatroniker wie
Christian: „Wenn die Karre wieder läuft, freuen
sich alle: du, dein Chef und der Kunde. Und dann
ist die Welt wieder in Ordnung!“
Was ist los, wenn in den ersten drei Schul-
stunden mal nicht der Lehrer das Wort hat,
sondern junge Menschen, die am Anfang
des Berufslebens stehen? Dann sind die
Ausbildungsbotschafter der Handwerks-
kammer zu Besuch. Mitte Oktober durften
sich drei neunte Klassen der Freiburger
Emil-Thoma-Realschule über dieses In-
formationsangebot freuen. f79 war vor Ort
und hat bei der Stunde von KfZ-Geselle
Christian Schlenker gemeinsam mit der
Klasse 9a die Schulbank gedrückt.
Text & Foto // Felix Holm
t A n Z E I G E
die handwerkskammer stellt berufein schulen vor
Fans können einfach nur verrückt sein. Das
erlebte etwa die britische Band JLS, für die sich
ein Fan komplett als Geschenk verpackte, um von
der Post bei der Band abgeliefert zu werden. Fans
von Bruno Mars ließen sich das Albumcover seiner
ersten CD „Doo-Wops & Hooligans“ als Tattoo
stechen.
Viel Erfahrung im Umgang mit Fans hat der
49-jährige Roger Haß gesammelt. Der technische
Leiter für Veranstaltungstechnik arbeitet bereits seit
über 25 Jahren als Security und war so schon auf
Konzerten von Bands wie Tokio Hotel oder Take
That im Einsatz. „Den größten Kreischalarm lösen
definitiv Boybands aus“, weiß er aus Erfahrung
zu berichten, „seltsamerweise sind die Fans bis
zum Einlass ganz ruhig – sobald sie aber eine
Kamera sehen oder in die Halle dürfen, werden sie
hysterisch.“
Bedauerlicherweise geht es nicht immer
harmonisch zu, die Anhänger möchten in der
ersten Reihe stehen, ihren Star so nah wie möglich
erleben. Dazu campieren sie schon Tage vorher
vor den Konzerthallen, übernachten in Autos oder
draußen auf dem kalten Boden. „Essen und Trin-
ken bleibt da auf der Stecke, sonst würden ja die
guten Plätze in der Halle verloren gehen“, erzählt
Haß kopfschüttelnd, „viele junge Fans kippen
aufgrund dessen um und erleben die Konzertnacht
dann im Krankenhaus.“
Bei einem Einsatz in einem kleineren Club in
Berlin musste der Sicherheitsmann einmal miterle-
ben, wie ein Mädchen von anderen Fans nieder-
getrampelt wurde. Glücklicherweise erlitt sie keine
schlimmen Verletzungen, dennoch findet er dieses
Verhalten sehr unmenschlich und unangebracht.
Und manche Fans gehen sogar noch weiter.
Das zeigt etwa der Fall von Beatles-Star John
Lennon, der 1980 von einem geistig verwirrten
Anhänger erschossen wurde. Der Straftäter sitzt
heute noch im Gefängnis, wo er Morddrohungen
und Hassbriefe von Lennon-Fans erhält.
Ab wann sollten sich Freunde, Bekannte
oder Eltern Sorgen machen? Schnell kann aus der
harmlosen Schwärmerei auch eine fast krankhafte
Besessenheit werden. Nämlich dann, wenn man
sich mit nichts anderem mehr beschäftigt und
vielleicht sogar anfängt, sich ins Privatleben des
Stars einzumischen. Immer wieder verlieben sich
Teenager, vor allem junge Mädchen, in ihr Idol
und bilden sich zudem ein, dass diese Liebe auf
Gegenseitigkeit beruht. Eine Teilschuld daran tra-
gen auch manche Medien, die Stars oft als perfekt
darstellen. Da fällt es jungen Leuten leichter, sich in
sie zu verlieben und sich Illusionen zu machen. Das
ist ein Grund, warum Stars oft unter dem Phänomen
Stalking leiden. Stalking bedeutet, einer Person über
längere Zeit bedingungslos aufzulauern und sie zu
verfolgen. Das Problem kennt auch Justin Bieber,
dessen Fans seiner Freundin Selena Gomez be-
reits Morddrohungen geschickt haben. Sie hoffen,
selbst eine Beziehung mit Justin führen zu können.
Dass sie damit dem Jungstar keinen Gefallen tun,
ist diesen Mädchen allerdings nicht bewusst. Eben-
so wenig wie die Tatsache, dass Selena nun unter
Todesangst leidet.
Für alle, die unter der unerfüllbaren Liebe
zu einem Star leiden, hat Haß, der früher selbst
Mitglied einer kleinen Rockband war, noch einen
kleinen Trost: „Wenn sie älter werden, werden
Fans auch vernünftiger.“ Viele frühere Fans sind
inzwischen verheiratet und haben Kinder. Aber
sie besuchen auch heute noch die Konzerte ihrer
Idole: „Schließlich sehen die eigenen Ehemänner
längst nicht so toll aus wie die Superstars aus
Jugendzeiten.“ Träumen bleibt also erlaubt.
medien
f79 // 12.11
28
Sie werden angehimmelt, sind super
erfolgreich und besitzen schon lange vor
ihrem 18. Lebensjahr ein prall gefülltes
Konto. Zudem sind sie jung, gutaussehend
und an Kuscheltieren fehlt es ihnen nie.
Die Rede ist von Teeniestars wie Tokio
Hotel, Justin Bieber oder früher auch Take
That. Aber warum? Was macht die Stars so
begehrenswert? Und wie weit gehen ihre
Fans, um ihnen einmal hautnah zu sein?
Die f79-Reporterinnen Minusch Afonso
und Jana Kurz haben sich in der Szene
umgesehen und auch mit Roger Haß, der
als Security solche Superfans live erlebt
hat, über das Phänomen gesprochen.
Text // Minusch Afonso, Jana KurzFotos // ddp, istock, fotolia
Die SuperfanS Der
Was Jugendliche für ihre idole so alles auf sich nehmen
arbeitswelten ii
AmPulsdesNAhverkehrs
f79 // 12.11
30
Alles in einer Hand: Marketingleiter JörgVathauer präsentiert die Logos der 19 Verkehrsbetriebe, die unter der Dach-gesellschaft RVF die Südbadenervon A nach B bringen.
Wie beim f79: Auch der RVF hateine Kuh als Maskottchen.
Das Herz der RegioKarte in einemHochhaus gegenüber dem Freiburger Bahnhof.
80 Millionen-Jongleur: Clemens Schielvom RVF muss Gelder in besagter Höhe gerecht unter den 19 Verkehrsunternehmen aufteilen. „Dazu braucht man ein bisschen Mathematik und viel Geduld.“
Der heiße Draht nach Stuttgart: Vondiesem Apparat aus spricht Geschäfts-stellenleiterin Anna Dingler-Mangos mit dem Ministerium. „Ich spreche auchschwäbisch, daher klappt die Kommunika-tion mit Stuttgart ganz gut!“
Keine leichte Aufgabe: Am 11. Dezember kommt ein neuer Fahrplan – verantwortlich dafür ist Dieter Lerch. „Alle Fahrpläneder 19 Unternehmen müssen am Endezueinander passen, dies mussorganisiert sein.“
Riesen-RegioKarte: f79-Reporterin Magdalena hofft, dass die Tickets derZukunft nicht genauso groß sind. „Sonstbrauche ich nen größeren Geldbeutel.“
Text // Felix HolmFotos // Magdalena Mack & Felix Holm
In diesem Jahr feiert die RegioKarte ihr 20-jähriges Jubiläum. Das Ticket, das Schüler, Berufstätige und Privatleute täglich
durch Südbaden bringt, wird vom Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) herausgegeben. Das Unternehmen ist die
Dachgesellschaft für insgesamt 19 regionale Verkehrsbetriebe. Für diese Unternehmen werden beim RVF Tarife festgelegt,
Fahrpläne der Verkehrsunternehmen aufeinander abgestimmt und Zuschuss-Gelder aus der Region und vom Land verteilt.
Das f79 hat sich anlässlich des Geburtstages für euch in der RVF-Zentrale umgesehen.
Keine leichte Aufgabe: Am 11. Dezember kommt ein neuer Fahrplan – verantwortlich dafür ist Dieter Lerch. „Alle Fahrpläneder 19 Unternehmen müssen am Endezueinander passen, dies mussorganisiert sein.“
arbeitswelten ii
Es macht schon einen Unterschied, ob man ein Baby wickelt, einen Cocktail
mixt oder ein Auto repariert. Wo der aber ganz genau liegt, das kann man
eigentlich erst sagen, wenn man alles wenigstens einmal gemacht hat. Und
genau deshalb haben vor einem Jahr 360 Realschüler aus der Region das
Berufsorientierungsprogramm (BOP) gestartet, das vom Internationalen Bund ins
Leben gerufen worden ist. Die Achtklässler haben dabei die Chance erhalten, in
einem Zeitraum von zwei Wochen in neun verschiedene Arbeitswelten hineinzu-
schnuppern. Das erste BOP-Jahr war ein Erfolg – daher sollen jetzt weitere
Schüler in den Genuss des Programms kommen.
Es wurden Staffeleien gefertigt, Babypuppen gewickelt, Computer und
Autos zusammen- und auseinandergebaut und vieles mehr gemacht. Dienen
soll das Ganze dazu, dass die Schüler hinterher besser wissen, welcher Beruf zu
ihnen passt. Oder – und das ist fast genauso wichtig und wertvoll – welcher eben
nicht. In einer Bilanzrunde Mitte Oktober wurde das Projekt übereinstimmend als
ein Instrument zur beruflichen Orientierung gewertet, das sowohl Schülern als
auch Eltern einen ersten Hinweis auf berufliche Möglichkeiten und Talente der
Schüler gibt. „Ich sehe darin eine große Chance auf eine passgenaue Ausbil-
dungswahl und damit eine Reduzierung von Ausbildungsabbrüchen“, unterstrich
Dirk Sichelschmidt vom Bildungszentrum der ebenfalls am Projekt beteiligten
Industrie- und Handelskammer. Mindestens bis 2013 wird BOP weitergehen, so
lange ist jedenfalls die Finanzierung gesichert.
t A n Z E I G E
Wissen, Welcher Beruf passtBeim BOp schnuppern realschüler in neun verschiedene arbeitswelten hineinViele Schüler benutzen jeden Tag selbstverständlich Bus und Bahn
und fahren mit der RegioKarte. Wie aber kam es dazu? Schon in den 80er
Jahren wurde auch aus ökologischen Gesichtspunkten ein attraktives
Bus- und Bahnangebot gefordert. Bis dahin war die nutzung des nahver-
kehrs kompliziert und teuer: Für jede Strecke musste ein Extra-Fahrschein
bei dem Unternehmen gelöst werden, das die Strecke bediente. Einfaches
Umsteigen vom Zug auf den Bus oder die Straba war nur sehr einge-
schränkt möglich. Eine Monatskarte nur auf der Strecke von Kenzingen nach
Freiburg kostete damals schon umgerechnet 70,56 Euro – ohne Freiburger
Straba. Entscheidender Schritt war, dass sich damals 14 Verkehrsunterneh-
men bereiterklärten, ihre „Tarifhoheit“ – die Entscheidung, welcher Fahrpreis
für welche Strecke gilt – an eine Dachgesellschaft abzugeben. Eine mutige
Entscheidung, denn niemand wusste, ob die 1991 eingeführte Regio-Um-
weltkarte wirklich angenommen würde.
Für Schüler bringt sie bis heute enorme Vorteile: Anstatt nur einen
Fahrschein für den Schulweg zu besitzen, fährt man heute für gerade einmal
35 Euro kreuz und quer durch die beiden Landkreise Emmendingen und
Breisgau-Hochschwarzwald sowie in der Stadt Freiburg. Und auch in der
Freizeit kann die RegioKarte Schüler/Azubi rund um die Uhr benutzt werden.
Allein im RVF sind im Schnitt etwa 40.000 Schüler monatlich mit der RegioKar-
te unterwegs. Der RVF bietet auch immer wieder spezielle Aktionswochen für
Schüler an, wobei regionale Freizeiteinrichtungen Vorteile bieten – reinschauen
unter www.regiokarte-schueler.de lohnt sich!
Seit September 2003 gibt es zudem die fanta5-Kooperation der fünf
Verbünde in Südbaden, die das Fahren ohne weiteren Aufpreis unter der
Woche ab 14 Uhr und an Wochenenden, Feier- und Ferientagen den ganzen
Tag in allen fünf Verbünden ermöglicht.
In der RVF GmbH werden aber auch aktuelle Trends aufgegriffen und
zusammen mit den nachbarverbünden in neue Formen gegossen: Im Dezem-
ber startet etwa das fanta5-HandyTicket. nach der einmaligen
Registrierung muss man nur den Start- und
Zielort im Handy eingeben und erhält
einen durchgängigen Fahrschein oder
ergänzend zur RegioKarte badisch24.
Gerade für Azubis, deren Fachschulen
oft weiter weg in den benachbarten
Verbünden liegen, und die nur gelegent-
lich zum Unterricht fahren müssen, kann
das eine unkomplizierte Alternative zu
Fahrkartenautomaten oder Schaltern sein.
Infos & Anmeldung fürs HandyTicket:
www.fanta5.com/handyticket oder als
App in entsprechenden Stores
Geschichte der reGiOKarte und ZuKunft der ticKets
Martin Runkel, für den Tarif und Vertrieb imRVF zuständig, testet schon einmal vorab seinen neuen fanta5-Fahrkartenautomaten –der auch telefonieren kann.Bleibt die Frage: Einzelfahrschein oderbadisch24?
Text // Felix Holm
Arbeitswelt ii
Über 1000 Stellen für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und 150
Bundesfreiwilligendienst (BFD)-Plätze bietet das Wohlfahrtswerk jährlich
in Baden-Württemberg an. Und ab sofort besteht auch die Möglichkeit,
sich direkt in Freiburg für einen solchen Job zu bewerben. Wer nach der
Schule noch nicht ganz genau weiß, was er machen möchte, oder wer
nach einer verantwortungsvollen Aufgabe im Dienst der Allgemeinheit
sucht, der ist hier genau richtig.
Beim Wohlfahrtswerk sind die meisten FSJ- und BFD-Teilnehmer im
Bereich der Behindertenhilfe und in Kliniken eingesetzt. Aber auch in der Altenhilfe,
im Arbeitsbereich mit Kindern und Jugendlichen und im psychiatrischen Bereich
gibt es Stellen. „Warum sollte ich nach der Schule meine Zeit bei Alten und
Kranken verbringen?“, mag sich vielleicht der eine oder andere fragen. Die
Antwort können am besten Absolventen eines FSJs selbst geben: „Ich habe
gelernt, stark zu sein, in einem Team zu arbeiten und die anderen Leute so zu
akzeptieren, wie sie sind“, wird ein FSJ-Absolvent vom Wohlfahrtswerk zitiert. Aber
auch ganz alltägliche Erkenntnisse sind während eines sozialen Jahres möglich:
„Ich konnte mich an das Arbeiten gewöhnen und weiß jetzt, dass ich einen Beruf
möchte, wo ich freie Wochenenden habe.“
Wer sich für eine Stelle beim Wohlfahrtsverband entschließt, weiß sich
zudem in guten Händen: Die „FSJler“ und „BuFDies“ können auf pädagogische
Begleitung durch hauptamtliche Fachkräfte sowie auf eine enge Zusammenarbeit
mit den beteiligten Einrichtungen zählen. Zudem sind in dem Jahr 25 pädago-
gische Begleittage eingeplant, die in Form von Seminarwochen und -tagen
abgehalten werden.
www.wohlfahrtswerk.de
Ab sofort: FSJ-Stellen beim Wohlfahrtswerk Freiburg
Gutes Gewissen inklusive
INFO
Text // Felix Holm; Foto // ddp
t A n Z E I g E
Das Berufsbild des
Feinoptikers unterscheidet
sich von dem bekannteren
Ausbildungsberuf Augenop-
tiker in vielerlei Hinsicht. Der
Augenoptiker verarbeitet
angelieferte Brillengläser
und Brillengestelle zu
fertigen Brillen. Die Gläser
selbst stellt der Brillenoptik-
schleifer her. Feinoptiker
haben die Aufgabe, hochprä-
zise optische Bauteile
herzustellen, die häufig nur
wenige Zentimeter groß
sind. Zu optischen Bauteilen
zählen etwa Linsen, Prismen und optische Sonderbauteile. Verbaut
mit mechanischen oder elektronischen Bauteilen entstehen daraus
unterschiedlichste optische Baugruppen für Instrumente wie Fern-
rohre, Mikroskope, medizinische Diagnostik- und Untersuchungsge-
räte sowie optische Feinmessgeräte.
Enya Stoll ist Auszubildende im dritten Lehrjahr bei Hellma Analytics in
Müllheim. „Die wichtigsten Werkstoffe in meinem Beruf sind Glas und Kristalle,
wie zum Beispiel Quarz“, erklärt sie. Der Eindruck, dass die Werkstoffe des
Feinoptikers damit begrenzt sind, täuscht: Es gibt mehrere hundert Glassor-
ten, die sich untereinander sehr stark unterscheiden. Der Umgang damit
erfordert höchste Präzision. „Es ist toll an einem Produkt zu arbeiten, das zum
Beispiel für die medizinische Forschung eingesetzt wird. Das ist interessant
und fordert einen täglich“, ergänzt die angehende Feinoptikerin.
Ideale Voraussetzungen sind gute Leistungen in Mathematik und den
naturwissenschaftlichen Fächern. Hohe Genauigkeit ist genauso wichtig wie
eine rasche Auffassungsgabe, technisches Verständnis, eine ruhige Hand,
Konzentrationsfähigkeit und hohe Gewissenhaftigkeit.
Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre – Plätze sind in der Regio
allerdings eher rar gesät. Dafür haben ausgelernte Feinoptiker gute
Anstellungsaussichten und können damit groß rauskommen. Die klassische
Weiterbildung ist zum Industriemeister, Staatlich geprüften Techniker, Diplom
Ingenieur oder sogar Diplom Physiker möglich. Auch 2012 hat Hellma
Analytics Ausbildungsplätze zu vergeben.
Tel.: 07631/1820
www.hellma-analytics.com Foto & Text // Felix Holm
Hellma Analytics bildet Feinoptiker aus
Mit kleinen Teilen groß rauskommen
Arbeitswelt ii
INFO
t A n z E I G E n
15 Auszubildende, von denen etliche noch
heute an der BDH-Klinik Elzach beschäftigt
sind, waren 2001 die Pioniere. Zwei Jahre später
erfolgte die staatliche Anerkennung durch das
Sozialministerium. Seither hat sich die Schule
etabliert. Hier werden in einer einjährigen Ausbil-
dung Schüler in kompakter Form theoretisch und
praktisch auf ihren Beruf vorbereitet. Die Theorie
umfasst die Bereiche Pflege und Pflegelehre,
Ernährung, Hygiene, Gesundheits- und Krank-
heitslehre sowie Berufs- und Gesetzeskunde.
In der fachpraktischen Ausbildung können die
Auszubildenden ihr theoretisches Wissen in
unterschiedlichen Fachdisziplinen wie Innere
Medizin, Chirurgie, Geriatrie, Neurologie und
häusliche Pflege anwenden und vertiefen. Die
praktische Ausbildung wird dabei von ausgebil-
deten Praxisanleitern begleitet. Bewerbern mit
Hauptschulabschluss wird es nach diesem in-
tensiven Jahr ermöglicht, in Pflegeeinrichtungen
zu arbeiten oder sich für einen weiterqualifizie-
renden Ausbildungsberuf zu bewerben.
Mehr Infos unter www.bdh-klinik-elzach.de
arbeitswelten ii
Seit zehn Jahren besteht die Schule für
Gesundheits- und Krankenpflegehilfe an der
Klinik des Bundes Deutscher Heilpraktiker
(BDH) in Elzach. Sie ist die einzige ihrer
Art an einer deutschen Rehabilitationskli-
nik. An der traditionsreichen Einrichtung
in Elzach erkannte man bereits vor der
Jahrtausendwende, dass Pflegende mit
einer kürzeren und doch qualifizierten
Ausbildung in naher und ferner Zukunft
notwendig sein würden, da immer mehr
Menschen in stationären und teilstationären
Einrichtungen des Gesundheitswesens
betreut und gepflegt werden müssen.
Text // f79Foto // BDH Klinik
t A N Z E I G E N
Ein intEnsivEs ausbildungsjahrgesundheitshelfer und Krankenpfleger gesucht
Schon ab der 7. Klasse, also mit 13 Jahren,
können sich Schüler zum Schulsanitäter
ausbilden lassen. Die ersten Grundlagen in Ers-
te Hilfe werden in einem 16-stündigen Kurs
übers Wochenende eingeübt. Es folgen weitere
Ausbildungskurse in Form von Wochenendkur-
sen oder AGs, bis dann die Schüler wirklich im
Schulsanitäter-Dienst mitarbeiten können. Die
Schulsanitäter sind kompetente Ersthelfer für
verletzte oder erkrankte Schüler und Lehrer, die
die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens
wirksam überbrücken. Die rechtzeitige Hilfe ist
besonders wichtig bei schweren Verletzungen.
Hausmeister Michael Moewius von der
Ganztagesschule Hegholt ist bei der Hilfsorga-
nisation der Malteser und bildet Schulsanitäter
aus. Er berichtet: „Jeden Schultag von 8 bis14
Uhr sind bei uns drei Schulsanitäter im Dienst.
Einer von ihnen ist Tagesleiter, der die Verant-
wortung für die anderen Schulsanitäter
übernimmt. In den Pausen gehen sie mit ihren
orangefarbenen Westen über das Schulgelän-
de. Während des Unterrichts werden die
Sanitäter durch das Sekretariat oder den
Hausmeister alarmiert. Es gibt kaum einen Tag
ohne Hilfeleistung. Meistens sind es Kleinigkei-
ten: Pflaster kleben oder sich um Nasenbluten
kümmern. Egal, ob größerer oder kleinerer
Notfall, beim ersten Mal ist jeder aufgeregt.“
Viele Schulsanitäter helfen auch bei
größeren Malteser-Einsätzen im Sanitätsdienst
und sammeln dabei weitere praktische
Erfahrung. Dabei können die Schulsanitäter
lernen, wie man mit Menschen, besonders mit
Erwachsenen, umgeht. „Die Lehrer brauchen
die medizinische Hilfe der Schulsanitäter
schließlich auch ab und zu“, meint Michael
Moewius.
Durch ihr Engagement bei den Schulsani-
tätern lernen die Schüler soziale Verhaltenswei-
sen und entwickeln mehr Verantwortung ihren
Mitschülern gegenüber. Selbstständiges
Handeln wird auch dadurch gestärkt, dass die
Schüler jeden Einsatz und die Vorgänge
dokumentieren müssen.
Wenn sich Schüler für die Einrichtung
eines Schulsanitätsdienstes an der eigenen
Schule interessieren, sollten sie als Erstes mit
den Lehrern sprechen. Bei Fragen zur Umset-
zung stehen die örtlichen Hilfsdienste zur
Verfügung. Wichtige Voraussetzung ist ein
Raum mit Liege und Waschbecken. Ausstat-
tung wie Funkgeräte oder mobile Telefone,
Verbandsmaterial, formbare Schienen
für Finger, Arme und Beine, Halswirbelsäulen-
Schiene, Blutdruck-Messgerät, Beatmungs-
masken für Kinder und Erwachsene variieren je
nach Hilfsorganisation.
InfosKosten: Der schulträger muss die Erste-Hilfe-Aus-stattung nach GUV-sI 8065 bereitstellen
Hilfsorganistationen:Malteser, Johanniter, Jugendrotkreuz, DLRG, Arbeiter-samariter-BundDie Infos aus Hamburg gelten im Wesentlichen auch hier bei uns in Baden-Württemberg.
35f79 // 12.11
parallelklasse
Blutend liegt Maria auf dem Pausenhof.
Zum Glück wissen die Schulsanitäter
sofort, was zu tun ist. Während der Un-
terrichtszeiten, in den Pausen und auf
den Schulveranstaltungen leisten sie die
Erstversorgung in Notfällen oder bei Ver-
giftungen. Ein wichtiger Job, denn jährlich
werden über 1,4 Millionen Unfälle und
plötzliche Erkrankungen in Deutschlands
Schulen registriert. h20, das Hamburger
Partner-Magazin von f79, hat sich für euch
umgehört, wie man zum Ersthelfer wird.
Text // Bennet Schüttke Foto // Malteser
RetteRAuf Dem PAusenhof
Regina Bossert, die in der Landeszentra-
le für politische Bildung Baden-Württemberg
arbeitet, beschreibt die Rechtsextremisten und
deren Vorgehensweise bei Jugendlichen: „Die
Rechtsextremen sehen nicht mehr so aus, wie
das früher war, also mit Glatzen und Stiefeln,
sondern haben ein anderes Erscheinungsbild.“
Das lässt sich auch auf der neuen Seite sehen:
In Bild und Wort werden beliebte Kleidungs-
stücke und Marken, die die Neo-Nazis gerne
tragen, vorgestellt. Aber nicht nur das: Klickt man
sich durch, erfährt man etwa, dass derzeit 29
Prozent der deutschen Jugendlichen die Einstel-
lung vertreten, in Deutschland lebten „zu viele
Ausländer“, oder dass Rechte nicht nur Rock-
musik, sondern inzwischen auch Gabba-Techno
oder gar HipHop mit rechten Inhalten hören.
Insbesondere beim HipHop muss man sich laut
team-mex.de wundern, da „dies in Anbetracht
seiner historischen Wurzeln wie ein schlechter
Witz zu klingen scheint“.
Laut Bossert versuchen die Rechten
„die Jugendlichen mit Einla-
dungen zu rechtsextremen Ver-
anstaltungen, mit CDs oder vor allen
Dingen mit dem Internet zu locken“.
Das ist auch der Hauptgrund, weshalb
die Seite entstanden ist. Laut Bossert
wolle man den Rechtsextremen
„nicht freiwillig die Plattform Internet
überlassen“.
Die Seite basiert auf dem Pro-
jekt „Team meX“. Dieses wurde im
Herbst 2008 von der Landeszen-
trale für politische Bildung und der
Baden-Württemberg-Stiftung ins
Leben gerufen. Ziel des 20-köp-
figen Teams war und ist es,
Jugendliche im Alter von elf bis 17
Jahren in einem Präventionsprogramm
über Rechtsextremismus aufzuklären.
Schulen konnten das „Team meX“
buchen, welches dann mit den Schülerinnen und
Schülern einer Jahrgangsklasse einen vierstün-
digen Projekttag machte. Das Projekt ist sehr gut
angenommen worden, innerhalb von zwei Jahren
kam das Team in rund 300 Schulen, wie Regina
Bossert berichtet.
Um noch mehr Leute zu erreichen, gibt es
jetzt die Homepage. „Die Artikel haben Experten
geschrieben, weitere Informationen kommen von
Wissenschaftlern oder aus Studien“, so Bossert.
Die Seite wird bereits intensiv genutzt, in der
ersten Woche nach der Fertigstellung kam sie
bereits auf mehrere tausend Klicks.
Das Projekt wurde von Ministerpräsident
Winfried Kretschmann im Juli dieses Jahr im
Rahmen der Preisverleihung zum Wettbewerb
„365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet.
Fazit: Das „Team meX“ ist insgesamt eine
tolle Idee. Es ist wichtig, dass Jugendliche
etwas über Rechtsextremismus erfahren. Die
Internetseite könnte zwar graphisch noch etwas
mehr unterlegt sein, ist aber sehr informativ und
verständlich geschrieben. Die Projektzeit von
„Team meX“ ist zwar vor Kurzem abgelaufen,
wer aber trotzdem Interesse daran hat, eines der
Angebote zu nutzen, kann sich bei den Verant-
wortlichen auf der Internetseite unter „Kontakt“
melden.
Netzcheck
f79 // 12.11
36
Im Oktober ist die Internetseite
www.team-mex.de online gegangen. Dort
werden viele detaillierte Informationen über
Rechtsextremismus gezeigt: über Grup-
pen aus dem Spektrum, Ziele der Rechten,
wie sie aussehen und sich kleiden und
vieles mehr. Die Seite richtet sich beson-
ders an Jugendliche und Lehrkräfte, da
es rechtsextremistische Gruppen bei der
Gewinnung von neuen Mitgliedern beson-
ders auf diese eine Zielgruppe abgesehen
haben: die Jugend. Auf der Seite sollen die
Jugendliche vor diesen Gruppen gewarnt
werden. f79-Autor Jonas Bickel hat sich auf
der Seite umgeschaut und sich mit Pro-
jektleiterin Regina Bossert unterhalten.
Text // Jonas BickelFotos // Nathalie Rüther &
Larissa Von der Heide – Jugendfotos
Eine Website des Landes klärt über
die rechtsextreme Szene auf
gEgEn naziSim nEtz
Wissen, was die Rechten machen: Auf www.team-mex.de kann man sich über Nazis informieren – wer Bescheid weiß, der ist im Vorteil.
37f79 // 12.11
Netzcheck
Wie Marionetten: Jugendliche, die sich Nazi-Gruppierungen anschließen, lassen sich nicht selten von älteren Nazis ihre Werte vor-beten – und lassen sich so von den Rechten instrumentalisieren.
Medien
Das Forum für junge Filmschaffende inner-
halb und außerhalb der Schule veranstaltet im
nächsten Jahr vom 3. bis zum 5. Mai am alten
Wiehrebahnhof im Kommunalen Kino die zwölfte
Ausgabe des Events, bei dem vom Erstlingswerk bis
zum Film mit hoher technischer, ästhetischer und
inhaltlicher Qualität alles gern gesehen ist. Die
Sparkasse Freiburg und die Stadt loben wieder den
Förderpreis für Schulische Videoarbeit im Gesamt-
wert von 1000 Euro aus. Die Veranstalter vom
Arbeitskreis SchülerFilmForum wollen damit die
Videoarbeit an allgemeinbildenden Schulen stärken
und Videoprojekte initiieren, die die normalen
Klassenstrukturen oder Unterrichtsformen aufbre-
chen. Die Schüler sollen Autoren der Geschichte
sein und die filmische Arbeit selbstständig durchfüh-
ren. Der Film sollte nicht länger als 30 Minuten
dauern und muss bis zum 10. März 2012 eingereicht
werden. Berücksichtigt werden dafür nur Videopro-
jekte aus der Region Südbaden, die als schulische
Gruppenarbeit an allgemeinbildenden Schulen
entstanden sind und den Verlauf in der ausführlichen
Projektbeschreibung mit dem Formular auf der
Homepage des SchülerFilmForums dokumentieren.
Zusätzlich wird auch wieder der vom Regio-
Verkehrsverbund Freiburg (RVF) mit 1000 Euro
dotierte Kurzfilm-Wettbewerb ausgetragen. Diesmal
lautet das Motto schlicht und einfach: „Umsteigen.“
Teilnahmeberechtigt sind Filme von Jugend-
lichen (bis 25 Jahre) aus der Region. Das gedrehte
Werk zum Thema darf dabei maximal sieben
Minuten lang sein. Der Einsendeschluss ist auch
hier der 10. März 2012.
www.schuelerfilmforum.de
Es kann losgehen: Das Freiburger Schüler-
FilmForum ruft Jugendliche wieder dazu auf,
sich hinter und vor die Kamera zu stellen,
um im Frühjahr 2012 den eigenen
Film im Kino anschauen
zu können und sich
mit anderen Nach-
wuchsfilmemachern
auszutauschen.
... uuuuuuund ActionAb sofort können Filme für das
12. Freiburger SchülerFilmForum gedreht werden
inFo
Text // Daniel WeberFoto // Schüler-Film-Forum
t A n Z E i G E
Medien
39f79 // 12.11
Lucy Christopher
Carlsen Verlag, 2011
368 Seiten, Softcover14.95 EUR
Verliebt in den Entführer
Die 16-jährige Gemma, über die der Leser
zunächst nicht allzu viel erfährt, wird vom
Flughafen in Bangkok in die australische Wüste
entführt. Ihr Entführer Ty, der Gemma zuvor
jahrelang beobachtet hat, möchte ein neues
Leben mit ihr beginnen. Eigens dafür hat er dort
ein Haus gebaut, genug Nahrung für viele Jahre
herangeschafft und sich völlig von der Zivilisati-
on abgeschottet.
Anfangs wehrt sich Gemma verständli-
cherweise und möchte fliehen. Aber sie muss
erkennen, dass es keinen Ausweg gibt. Sie ist
ganz alleine mit Ty im australischen Busch. Und
auf einmal beginnt sie, sich zu verlieben. Ihr
Entführer scheint am Ziel. Doch dann wird Gem-
ma von einer Schlange gebissen.
Das gesamte Buch ist aufgebaut wie ein
Brief, den Gemma an ihren Entführer schreibt.
Sie spricht den Leser also durchgängig mit
„Du“ an, was anfangs eher ungewöhnlich ist,
später aber den Reiz der Geschichte ausmacht.
Das Buch ist sehr gefühlvoll und tiefgründig und
regt zum Nachdenken an. Ein Buch, das einem
auch nach dem Lesen nicht so schnell wieder
aus dem Kopf geht.
Perfekt sein ...
... wer wünscht sich das nicht manchmal?
Für Seçil geht jedenfalls ein großer Traum in
Erfüllung, als sie in einer Zeitschrift ein Tütchen
mit „Wundergel“ entdeckt. Nach dessen
Anwendung verwandelt sie sich auf magische
Weise: Die lästigen Pickel werden durch eine
reine Haut ersetzt und aus ihrem dicken Körper
wird eine Figur, auf die sie sogar von einem
Modelcoach angesprochen wird. Natürlich hat
das Ganze ein paar Haken: Die Verwandlung
beginnt täglich um Mitternacht, endet aber nie
zur selben Zeit. Was passiert, wenn jemand
miterlebt, wie sie sich wieder in die hässliche
Seçil verwandelt? Und wie soll sie das alles
ihren Eltern erklären, wenn sie wieder aus dem
Urlaub zurückkommen?
Fragen über Fragen, die man alle nach
und nach in dem Buch „Makellos ab Mitter-
nacht“ von Aygen-Sibel Çelik beantwortet
bekommt. Es ist verständlich geschrieben und
lässt sich schnell an einem Abend durchlesen.
Ein Buch für Mädchen, die einfach mal lesen
wollen, ohne wahnsin-
nig viel nachdenken
zu müssen.
Aggressiv gefühlvoll
Mit einer Schulband namens „Nutella“
fing damals alles an. Heute, in ihrem zehnten
Jubiläumsjahr, präsentieren sich die schwä-
bischen Jungs von Itchy Poopzkid mit ge-
wohnter Leidenschaft und rockigen Beats.
Schon der erste Song „Why still bother“
beginnt mit einem dramatisch, elektronisch
klingenden Intro. Dazu gibt es auch ein Video,
in dem die Not der Meerestiere in den Fokus
gerückt wird. Der von Sänger Sibbi aggressiv
gesungene Text und der grelle und durchdrin-
gende Klang des Liedes passen dazu.
Der Großteil des Albums ist nicht gerade
fürs Entspannen gemacht. Mit lauten und
grellen Tönen werden die Texte untermalt, die
von Wünschen, Erinnerungen, Freud und Leid
erzählen. Liebe und Freude seien Gold wert,
singt Sibbi im Song „The Enemy“, und fordert
dazu auf, in sich hineinzuhorchen. Zwischen-
durch geht es also auch mal ungewöhnlich
ruhig und gefühlvoll zu – wenn auch nicht
lange. „Lights Out London“ ist ein Album, das
Energie versprüht. Fans von Punk und Heavy
Metal werden sie spüren. Der Rest kann sie
entdecken.
Rezension // Jana KurzRezension // Luisa Zähringer
itchy PooPzkid
LiGhtS oUt LondonFindaway Records
Aygen-Sibel Çelik
Ueberreuter 2011
158 Seiten, Softcover9.95 EUR
„Ich wünschte, ich könnte dich hassen“
Makellos ab Mitternacht
Rezension // Magdalena Mack
FREISTUNDE
Wo geht was?
Donnerstag, 1.12.2011
EvEntsMahlzeit! – Das studenten-Kochduellheute: Indien vs. SpanienMensaBar, Rempartstraße H 20.30 UhrInfo: www.mensabar.de
PartyBe DifferentFreier Eintritt bis 30Agar, Löwenstraße 8 H 22.30 UhrInfo: www.agar-disco.de
DIsCo UPDatehosted by Mandibula, Audio Optic, Dimi Dilano, & MikeLDrifters, Schnewlinstraße 7 H 23 UhrInfo: www.drifters-club.de
thEatEreine sanfte LeseschlachtAnette Herbst und Jens Nielsen belesen sich und ihr PublikumBasler Marionettentheater, Münsterplatz 8 H 20 UhrInfo: www.bmtheater.ch
FreItag, 2.12.2011EvEntsDie sieben Wunder des WeltallsEin Schauspiel quer durch die Geschichte
des Universums
Planetarium Freiburg, Bismarckallee 7g H 19.30 Uhr
Info: www.planetarium-freiburg.de
Wächter, gauner, düstere gassenNachtwächter-Tour
Schwabentorsteg, Freiburg H 20 Uhr
Info: www.historix-tours.de
MusicLuxuslärmIrgendwo da draußen-Tour
Jazzhaus, Freiburg H 20 Uhr
Info: www.jazzhaus.de
Chapeau ClaqueElektropop & Chanson, support: Cayoux
Waldsee, Freiburg H 21 Uhr
Info: www.waldsee-freiburg.de
PartyBreak nightPlump Djs, B-Line u.a.
Drifters, Schnewlinstraße 7 H 23 Uhr
Info: www.drifters-club.de
Black & BeatsR&B, HipHop, Ragga, Reggaeton, House
Agar, Löwenstraße 8 H 23 Uhr
Info: www.agar-disco.de
thEatErPremiere: KrabatFamilienstück von Otfried Preußler
Theater Basel, Schauspielhaus H 19 Uhr
Info: www.theater-basel.ch
glüh-Weinachts-Kabarettmit Nici Neiß & Markus Kapp
Theater am Martinstor, Freiburg H 20.30 Uhr
Info: www.theater-martinstor.de
saMstag, 3.12.2011EvEntsKörperwelten – eine HerzenssacheAusstellung von Gunther von Hagens &
Angelina Whalley, bis 2.1.2012
Messe Basel, Halle 5 H 9 Uhr
Info: www.koerperwelten.ch
Der Zimtstollen im schwarzwaldSagenhaft-Tour
Hauptportal des Münsters, Freiburg H 15 Uhr
Info: www.historix-tours.de
MusicItchy Poopzkid„Lights out London“-TourWaldsee, Freiburg H 21 UhrInfo: www.waldsee-freiburg.de
Partystyle nightit‘s time to dress upKagan, Freiburg H 23 UhrInfo: www.kagan-lounge.de
Foto // fotolia
Sonntag, 4.12.2011
EvEntsSchätze der altstadtLernen Sie Freiburgs Altstadt kennenRathausplatz 2-4, Freiburg H 11.30 UhrInfo: www.freiburg-kultour.com
thEatErRemake: Fluch der KaribikFinanzpiraten des 21. JahrhundertsTheater Freiburg, Kammerbühne H 20 UhrInfo: www.theater.freiburg.de
Montag, 5.12.2011
EvEntsDer Sternhimmel des Monatsim Dezember: Hyaden und Plejaden – das goldene Tor der EkliptikPlanetarium Freiburg, Bismarckallee 7g H 19.30 UhrInfo: www.planetarium-freiburg.de
MusicBosseWartesaal-Tour 2011Jazzhaus, Freiburg H 20 UhrInfo: www.koko.de
DienStag, 6.12.2011thEatErimprotheatermit der Gruppe FreistilMensaBar, Rempartstraße H 20.30 UhrInfo: www.mensabar.de
Mittwoch, 7.12.2011EvEntsMörder, gräber und gespensterDas OriginalAm Predigertor, Freiburg H 19 Uhr
Info: www.historix-tours.de
PartyRebel MusicFlowin Vibes & GästeKlub Kamikaze, Oberlinden 8 H 23 Uhr
Info: www.klubkamikaze.de
DonneRStag, 8.12.2011MusicnenaLive & AkustischRothaus Arena, Freiburg H 20 Uhr
Info: www.koko.de
PartyKlub DaheimElektro/ House/ MinimalKlub Kamikaze, Oberlinden 8 H 23 Uhr
Info: www.klubkamikaze.de
FReitag, 9.12.2011
EvEntsBZ-aktion weihnachtswunschFreiburger KultveranstaltungJazzhaus, Freiburg H 20 UhrInfo: www.jazzhaus.de
night of the StarsGalaball der Tanzschule GutmannKonzerthaus, Freiburg H 20 UhrInfo: www.tanzschule-gutmann.de
Partyelectronic Disco – the adventsupport: Mandibula/Miss Flora/Mikuma/Kevin Prochotta/SmillaAltes Stinnes Areal, Hans-Bunte-Straße 16c H 22 UhrInfo: www.electronicdisco.de
SaMStag, 10.12.2011
EvEntsKörperwelten – eine herzenssacheAusstellung von Gunther von Hagens & Angelina Whalley, bis 2.1.2012Messe Basel, Halle 5 H 9 UhrInfo: www.koerperwelten.ch
FREISTUNDE
Ab in den Winter!Schüleraktion „Gipfelwochen“
auf dem Feldberg
Am 17. Dezember startet der Regio-Verkehrsverbund Freiburg
RVF wieder die „Gipfelwochen“ für Schüler und Auszubildende.
Alle Inhaber einer RegioKarte Schüler/Azubi können ab dem 12.
Dezember bis zum 22. Januar 2012 unter www.regiokarte-schueler.
de einen Gutschein für eine Rivella auf dem Feldberg downloaden
– einfach Stammkartennummer eingeben und den ausgedruckten
Gutschein bei sechs Feldberger Gastronomiebetrieben einlösen.
Wie man in diesem Winter mit Bus und Bahn am besten auf die
Schwarzwaldgipfel kommt, erfährt man übrigens am besten im neuen
SkiBus-Prospekt Winter 2011/12, der ab Mitte Dezember kostenlos
in den Rathäusern und Kurverwaltungen der Gemeinden, an allen
Verkaufsstellen der Verkehrsunternehmen im RVF und als Download im
Internet unter www.rvf.de bereitliegt. Ski heil! f79
Weitere Infos unter www.regiokarte-schueler.de oder www.rvf.de
Foto // RVF/Foto: Armin Schirmaier
FREISTUNDE
Night of the StarsGalaball der Tanzschule GutmannKonzerthaus, Freiburg H 19.30 UhrInfo: www.tanzschule-gutmann.de
Vampire, Blut und böse BubenDie grausame TourAm Predigertor, Freiburg H 20 UhrInfo: www.historix-tours.de
PartyKreaturen der NachtNachtasyl meets Nachtaktiv, Minimal/House/ Techno/ElektroRuefetto, Granatgässle 3 H 23 UhrInfo: www.myspace.com/audiobullet
theaterViva Babilonia!1. Interkultureller Freiburger LesemarathonTheater Freiburg, Kleines Haus H 15 UhrInfo: www.theater.freiburg.de
SoNNtag, 11.12.2011PartyForever YoungFreier Eintritt ab 30Agar, Löwenstraße 8 H 21 UhrInfo: www.agar-disco.de
Mirja BoesErwachsen werde ich nächste Woche!Kultur&Bürgerhaus, Denzlingen H 20 UhrInfo: www.karoevents.de
MoNtag, 12.12.2011Musicthe PentatonesAktuelles Album: The Devils HandSlow Club, Haslacher 25 H 20 UhrInfo: www.circularts.com
theaterDer Besuch der alten DameSchauspiel von Friedrich DürrenmattTheater Freiburg, Großes Haus H 19.30 UhrInfo: www.theater.freiburg.de
Mittwoch, 14.12.2011JOBStudien-infoabendzu den Angeboten der Bereiche Tourismus, Hotellerie & EventAngell Akademie Freiburg H 19 Uhr
Info: www.angell-akademie-freiburg.de
PartyRebel MusicFlowin Vibes & GästeKlub Kamikaze, Oberlinden 8 H 23 Uhr
Info: www.klubkamikaze.de
DoNNeRStag, 15.12.2011JOBFranzösische BerufsberatungGrenzen überschreiten für Bildung und Studium
Agentur für Arbeit Freiburg, Lehener Str. 77 H 9 Uhr
Info: [email protected]
BiZ und Donna – online-BewerbungInformationsveranstaltung für Frauen
Agentur für Arbeit Freiburg, Lehener Str. 77 H 14.30 Uhr
Info: [email protected]
PartyBe DifferentFreier Eintritt bis 30Agar, Löwenstraße 8 H 22.30 Uhr
Info: www.agar-disco.de
theaterKrabatFamilienstück von Otfried PreußlerTheater Basel, Schauspielhaus H 19 UhrInfo: www.theater-basel.ch
FReitag, 16.12.2011PartyBlack & BeatsR&B, HipHop, Ragga, Reggaeton, HouseAgar, Löwenstraße 8 H 23 UhrInfo: www.agar-disco.de
SaMStag, 17.12.2011MusicStereo LoveStereo Loves YouWaldsee, Freiburg H 20 UhrInfo: www.koko.de
eventsKörperwelten – eine herzenssacheAusstellung von Gunther von Hagens & Angelina Whalley, bis 2.1.2012Messe Basel, Halle 5 H 9 UhrInfo: www.koerperwelten.ch
SoNNtag, 18.12.2011PartyForever YoungFreier Eintritt ab 30Agar, Löwenstraße 8 H 21 UhrInfo: www.agar-disco.de
MoNtag, 19.12.2011
theaterMichael KohlhaasSchauspiel nach Heinrich von KleistTheater Freiburg, Großes Haus H 20 UhrInfo: www.theater.freiburg.de
SaMStag, 24.12.2011
eventsweihnachts-MixKostenlose Heilig-Abend-Spezial TourAm Predigertor, Freiburg H 17 UhrInfo: www.historix-tours.de
theaterSoS – Seele oder Silikon?eine faltenfreie KomödieGalli Theater, Haslacher Straße 15 H 20 UhrInfo: www.galli.de
MoNtag, 26.12.2011
eventscircolo – Freiburgs weihnachts-circusbis 7.1.2012 täglich um 19 UhrMesse Freiburg H 15 UhrInfo: www.circolo-freiburg.de
DieNStag, 27.12.2011
eventscircolo – Freiburgs weihnachts-circusbis 7.1.2012 täglich um 19 UhrMesse Freiburg H 15 UhrInfo: www.circolo-freiburg.de
Mittwoch, 28.12.2011
eventscircolo – Freiburgs weihnachts-circusbis 7.1.2012 täglich auch um 19 UhrMesse Freiburg H 15 Uhr
Info: www.circolo-freiburg.de
FReitag, 30.12.2011eventscircolo – Freiburgs weihnachts-circusbis 7.1.2012 täglich um 19 Uhr
Messe Freiburg H 15 Uhr
Info: www.circolo-freiburg.de
Ausbildung zum Pharmazeutisch-TechnischenAssistenten (PTA)
Im Mittelpunkt steht das Arzneimittel
Wer sich für Naturwis-senschaften und Medizin interessiert, ist am privaten Be-rufskolleg für pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) des Deutschen Erwachsenen-Bildungswerkes (DEB) in Lörrach gut aufgehoben. Hier werden Schulabgänger mit mittlerer Reife innerhalb von zweieinhalb Jahren zum PTA ausgebildet. Sie erler-nen neben der theoretischen Ausbildung etwa die Herstel-lung von Rezepturen sowie die Prüfung eingehender Aus-gangsstoffe auf ihre Identität. Nach der Ausbildung können Absolventen in einer Apotheke tätig sein. Hier arbeiten sie unter anderem an der Herstellung von Arzneimitteln mit, nehmen Stichproben von abgepackten Arzneimitteln, prüfen Ausgangs-stoffe und beraten Kunden. PTAs finden darüber hinaus auch Einsatz in der pharmazeutisch-technischen oder chemischen Industrie und in staatlichen und kommunalen Untersuchungsämtern. f79
Infos unter www.clevere-zukunft.de oder www.deb.de
Foto // DEB
Mittwoch, 4.1.2012
EvEntscircolo – Freiburgs weihnachts-circusbis 7.1.2012 täglich auch um 19 UhrMesse Freiburg H 15 UhrInfo: www.circolo-freiburg.de
SaMStag, 7.1.2012
EvEntscircolo – Freiburgs weihnachts-circusLetzte Vorstellung: 7.1.2012, 19 UhrMesse Freiburg H 15 UhrInfo: www.circolo-freiburg.de
Montag, 9.1.2012JobJobstartbörse FreiburgUnternehmen stellen ihre Ausbildungsmöglichkeiten vorKonzerthaus Freiburg H 8.30 UhrInfo: www.jobstartboerse.de
DonnerStag, 12.1.2012JobFranzösische BerufsberatungGrenzen überschreiten für Bildung und StudiumAgentur für Arbeit Freiburg, Lehener Str. 77 H 9 UhrInfo: [email protected]
Sonntag, 15.1.2012Jobinfo-nachmittag der offenen türKurzvorträge & Infos zu Seminaren, Kreativkursen, Studienreisen – mit Kaffee & KuchenWaldhof-Akademie für Weiterbildung,
Freiburg H 15 Uhr
Info: www.waldhof-freiburg.de
SaMStag, 21.1.2012thEatErMann stress mich nich‘Brandneue Einblicke in eine sehr lebendige Frauen WGGalli Theater, Haslacher Straße 15 H 20 Uhr
Info: www.galli.de
DonnerStag, 26.1.2012JobBerufe konkretInformationen zu besonders interessanten Studien- und BerufsfeldernAgentur für Arbeit Freiburg, Lehener Str. 77 H 19 Uhr
Info: [email protected]
Freitag, 27.1.2012Musicanne haigisWanderlustWaldsee, Freiburg H 20 Uhr
Info: www.koko.de
SaMStag, 28.1.2012tanzStruwwelpeter – Ver-rücktAufführung der Modern-Tanzschule Freiburg, Leitung: Doris BrönnimannAugustinum, Weierweg 10 H 19.30 Uhr
VVK: 0761-6963673
Montag, 30.1.2012thEatErBleib doch zum FrühstückKomödie von Ray Cooney Komödie der Altstadt, Grünwälderstraße 10-14 H 20 UhrInfo: www.komoedie-der-altstadt.de
Freitag, 3.2.2012MusicBernard allison groupDeutschland-Tour 2012Jazzhaus, Freiburg H 20 Uhr
Info: www.jazzhaus.de
thEatErLinne & rieslingdas Dreamteam moderner Clown-Comedy
Foyer der Stadthalle, Bonndorf H 20.30 Uhr
Info: www.folktreff-bonndorf.de
SaMStag, 4.2.2012thEatErnit ganz d wohrhetStück von Alan AyckbournAlemannische Bühne, Gerberau 15 H 20.15 UhrInfo: www.alemannische-buehne.de
Sonntag, 5.2.2012thEatErBleib doch zum FrühstückKomödie von Ray Cooney Komödie der Altstadt, Grünwälderstraße 10-14 H 18 UhrInfo: www.komoedie-der-altstadt.de
Montag, 6.02.2012thEatErBleib doch zum FrühstückKomödie von Ray Cooney Komödie der Altstadt, Grünwälderstraße 10-14 H 20 UhrInfo: www.komoedie-der-altstadt.de
DienStag, 7.02.2012thEatErBleib doch zum FrühstückKomödie von Ray Cooney Komödie der Altstadt, Grünwälderstraße 10-14 H 20 UhrInfo: www.komoedie-der-altstadt.de
FREISTUNDE
FREISTUNDE
Mittwoch, 8.2.2011
JobJobstartbörse FreiburgUnternehmen stellen ihre
Ausbildungsmöglichkeiten vor
Konzerthaus Freiburg H 18 Uhr
Info: www.jobstartboerse.de
Donnerstag, 9.2.2012JobBerufe konkretInformationen zu besonders interessanten
Studien- und Berufsfeldern
Agentur für Arbeit Freiburg, Lehener Str. 77 H 19 Uhr
Info: [email protected]
Freitag, 10.2.2012
TheaTerBleib doch zum FrühstückKomödie von Ray Cooney
Komödie der Altstadt,
Grünwälderstraße 10-14 H 20 Uhr
Info: www.komoedie-der-altstadt.de
Donnerstag, 16.2.2012
JobFranzösische BerufsberatungGrenzen überschreiten für Bildung und Studium
Agentur für Arbeit Freiburg, Lehener Str. 77 H 9 Uhr
Info: [email protected]
Job-Start-Börse FreiburgInformationen zu Berufen und Ausbildungen kompakt
Die Jobstartbörse meldete im vergangenen Jahr eine Rekordbe-sucherzahl: Fast 5000 Schülerinnen und Schüler informierten sich im vergangenen Februar bei fast 80 Ausstellern aus der Region über ihre Möglichkeiten in der beruflichen Zukunft. Am Mittwoch den 8. und am Donnerstag den 9. Februar findet der Event erneut in Kooperation mit dem Tag der beruflichen Bildung im Freiburger Konzerthaus statt. Ab 18 Uhr am Mittwochabend stehen allen Interessierten die Türen offen, die Abendveranstaltung dauert bis 20.30 Uhr. Am Freitag geht es dann um 8.30 Uhr los, Ende ist gegen 15.30 Uhr. Neben klassischen Ausbildungswegen, die hier von den Unternehmen vorgestellt werden – und im vergangenen Jahr waren das immerhin 120 Stück –, finden die Besucher an den Ständen auch Informationen zu zahl-reichen Studienmöglichkeiten – 2011 war erstmals auch die Freiburger Albert-Ludwigs-Universität mit einem Stand an der Messe vertreten. Zudem können sich die jungen Leute auch im Rahmen zahlreicher Work-shops – wie etwa „Die erfolgreiche Bewerbung“ oder „Karrierechancen im Handwerk“ im vergangenen Jahr – zu interessanten und relevanten Themen detailliert informieren. Zusätzlich präsentieren die Freiburger beruflichen Schulen im Rahmen des Tages der beruflichen Bildung ihr schulisches Angebot. f79
Info: www.jobstartboerse.de Fo
to //
Job
star
tbör
se
DENKSPORT
Lösungswort:
BuntstaBensudokuSo geht’s: Löse das komplette Sudoku. Zähle die jeweils gleichfarbig hinterlegten Zahlen zusam-men. Die Summe ergibt den Buchstaben des Alphabets, der in das dazugehörige Kästchen unten gehört. Lies das Lösungswort. Fertig. (Zum Beispiel: Zahlen in roten Kästchen: 5+7+5 = 17 = ‚Q’)
Und das gibt,s
zu gewinnen:
von Julia Merz & Ana Krajinovic
Schicke deine Lösung per E-Mail an:[email protected] vergessen: Name, Adresse und das Alter angeben.Einsendeschluss: 14. Februar 2012
Jeder Mitspieler kann nur einmal bei diesem Gewinnspiel teilnehmen.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Gewinner der vorherigen Ausgabe:Flora Fricker; Todtnauberg / Lena Scholl; Löffingen / Helke Frederich; Todtnau / Tobias Kamp; Badenweiler / Jonas Gerber; Riegel
3 x 1 Itchy Poopzkid Fanpaket Album, T-Shirt und Taschet
t A n Z e i G e
10 x BuchpaketeScience-Fiction, Wissen, Fantasy, Jugendromane