f79_Jobstarter 06_12

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SPECIAL +++ SPECIAL +++ SPECIAL +++ SPECIAL +++ SPECIAL +++ SPECIAL ++ JOBSTARTER S SCHÜLERMAGAZIN Freiburg und Re Foto // Ronald Wittek (dpa)

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Der Jobstarter-Teil aus dem f79-Schülermagazin

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Special +++ Special +++ Special +++

Special +++ Special +++ Special +++Jobstarter

DAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

Foto // Ronald Wittek (dpa)

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Bei der Lehrstellensuche dürfen Jugend-

liche durchaus den Mut haben, auch weniger

bekannte Berufe in Erwägung zu ziehen.

„Viele junge Leute bewerben sich immer auf

dieselben vier oder fünf Berufe“, sagte Esther

Hartwich, Bereichsleiterin Ausbildung beim

Deutschen Industrie- und Handelskammertag

(DIHT). Dazu zählten etwa die Ausbildung

zum Bürokaufmann oder die Ausbildung zum

Kfz-Mechatroniker. In der Folge seien diese

Berufe oft überlaufen. Viel klüger sei es, auch

weniger bekannte, aber ähnliche Berufe in

Erwägung zu ziehen. „Da sind die Chancen

oft viel besser.“ So könnte etwa jemand, den

die Ausbildung zum Bürokaufmann interessiert,

sich parallel auch über den Immobilien- oder

Tourismuskaufmann informieren.

Insgesamt scheint sich die Lage am

Ausbildungsmarkt für Jugendliche zu entspan-

nen. Im Vergleich zum Vorjahr ist zu erwarten,

dass die Zahl der Lehrstellen 2012 weiter steigt.

Nach einer Umfrage des DIHT plant mehr als jedes

fünfte Unternehmen (21 Prozent), sein Angebot

an Ausbildungsplätzen auszubauen. Gleichzei-

tig will weniger als jedes fünfte Unternehmen

(18 Prozent) Ausbildungsplätze abbauen. Dennoch

sollten sich gerade Jugendliche mit eher schlechten

Schulnoten nicht zu schnell entspannen. „In einigen

Regionen und Traumberufen kann es immer noch

eng werden“, erklärte Hartwich. Wer in der Region

nicht fündig wird, sollte daher über den Tellerrand

schauen. Außerdem empfiehlt sie eher schlechten

Schülern, besonders viele Praktika zu machen – um

Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. BZ

Bessere JobchancenNeue Berufe sind oft zukunftsweisend

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JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Gemeldet

t A n z e i g eWas ist ein Testimonial?

Ein Magazin wie das f79 herzustellen kostet

viel Geld. Es müssen Redakteure und Grafiker

bezahlt werden, die die Schülerredaktion

betreuen und anleiten, deren Texte redigieren

und das f79 layouten. Am Ende muss alles

zusammengestellt, gedruckt und verteilt werden.

Wenn da keiner etwas dazugeben würde,

müsste das Schülermagazin sehr teuer verkauft

werden. Für viele Jugendliche wäre es dann

zu teuer. Daher suchen wir immer Firmen und

Einrichtungen, die das Projekt toll finden und

uns finanziell unterstützen. Diese Unterstützer

nennt man Kooperationspartner. So eine

Partnerschaft beruht immer auf Gegenseitigkeit.

f79 bekommt Geld und der Partner erhält

dafür ein Logo, eine namentliche Nennung als

Unterstützer oder er kann sich ein Redaktions-

modul wünschen. Letzteres nennen wir ein

„Testimonial“.

Und wie funktioniert das? Schüler aus der

Redaktion oder unser eigenes Redaktionsteam

besuchen ein Unternehmen und befragen die

Azubis nach ihren Aus- und Weiterbildungswe-

gen. Hierbei enstehen Texte im Rahmen der

Beufsorientierung für Schüler. Solche Texte sind

als Testimonials gekennzeichnet. f79

Deine Zukunft beginnt hier

Herzlich willkommen im Jobstarter-Teil

von f79! An dieser Stelle beschäftigen wir

uns mit den Themen Ausbildung und

Beruf, denn Hand aufs Herz: Wer weiß

jetzt schon genau, was er später einmal

machen möchte? Anregungen dazu findet

ihr jedenfalls auf den kommenden Seiten,

auf denen wir uns in dieser Ausgabe

schwerpunktmäßig den Berufen in der

Logistikbranche gewidmet haben. Also

den Leuten, ohne deren Hilfe die Auswahl

in unseren Geschäften wohl auf regionale

Produkte beschränkt wäre. Aber auch die

Sozialberufe sind in dieser Ausgabe

wieder ein Thema.

Unser Jobstarter-Special ist in Zusam-

menarbeit mit dem „Jugend & Beruf“-Extra

der Badischen Zeitung erstellt worden.

� Felix�Holm

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JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

Im Industriegebiet in Neuenburg findet man

den Logistikdienstleister kd-projekt-con-

sulting (kd-pc). Das Tochterunternehmen

der karldischinger-Gruppe GmbH aus Ehren-

kirchen beschäftigt an dem Standort derzeit

rund 60 Mitarbeiter und 12 Auszubildende.

Weiter 60 Mitarbeiter und 5 Auszubildende

arbeiten am Standort in Hamburg. Viele

Firmen von Weltrang – unter anderem aus

der Automobilbranche – nutzen die Dienste

der kd-pc GmbH, die sich um alles kümmert,

was mit Warentransport, Lieferung, Lagerung

und der gesamten Organisation der Logistik

zu tun hat. Die 21-jährige Nafya Sevgin

macht hier derzeit eine Ausbildung zur Kauf-

frau für Spedition und Logistikdienstleistung.

Der 23-jährige Orhan Atasoy wird sich nach

Beendigung seiner Ausbildung zum Fach-

lageristen zur Fachkraft für Lagerlogistik

weiterbilden. Zudem kann man in Neuenburg

auch Logistik-Manager werden, oder ein

Duales Studium mit dem Bachelor-of-Arts-

Abschluss im Bereich „Spedition,Transport

und Logistik“ bestreiten. Das Mutterhaus

in Kirchhofen bietet die genannten Ausbil-

dungsberufe unter anderem ebenfalls an.

„Bei uns hat jeder, der die richtige Einstel-

lung mitbringt, die Möglichkeit, etwas zu errei-

chen“, erklärt Geschäftsleiter Mario Cristiano.

Nafya und Orhan sind davon überzeugt –

und haben dem f79 ein Interview gegeben.

f79 // Ihr macht Ausbildungen in verschiedenen

Bereichen bei einer Firma mit riesigem Gelände

und wachsenden Mitarbeiterzahlen – kennt man

sich da eigentlich noch untereinander?

Orhan // Wir sehen uns eigentlich jeden Tag,

die Abteilungen sind nebeneinander, da kommt

man schon ins Gespräch.

Nafya // Wir arbeiten ja auch gemeinsam. Der

kaufmännische und der gewerbliche Bereich

hängen zusammen. Ich bin von seiner Arbeit

abhängig und er von meiner. Teamarbeit ist bei

uns extrem wichtig. Unsere Abteilung muss

Schritt A machen und Orhans Abteilung Schritt

B, sonst läuft es nicht.

f79 // Und wie sehen Schritt A und B aus – ist

eine Kauffrau hauptsächlich im Büro tätig und ein

Lagerist den ganzen Tag auf dem Stapler

unterwegs?

Nafya // Wir sind zuständig für Wareneingang und

Versand und verwalten die Güter. Momentan

mache ich Assistenztätigkeiten wie Briefe

schreiben oder Schulungen organisieren. Wir

helfen uns aber auch viel aus, auch außerhalb

des Büros: Wenn im Lager mal eine Hand

benötigt wird, packt man auch da mit an.

Orhan // Und wir müssen auch mal an den

PC. Insbesondere wenn ich die weiterfüh-

rende Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlo-

gistik mache, sind Computer-Kenntnisse

notwendig. Hauptsächlich bin ich natürlich im

Lager. Aber auch da gibt es viele Bereiche. Beim

Staplerleitsystem versorgen wir die Produktion

mit Ware, beim Wareneingang laden wir die LKWs

ab und kontrollieren sie, wir bereiten Ware für

unsere Kunden vor und buchen sie ein. Die Arbeit

ist auch sehr IT-spezifisch, wir arbeiten mit Scanner

und Leitsystem – es wird schon mehr von einem

verlangt, als nur Staplerfahren.

f79 // Warum macht ihr eure Ausbildung bei

kd-pc?

Orhan // Kumpels von mir haben hier gearbeitet

und mir den Betrieb empfohlen. Außerdem habe

ich vor der Ausbildung ein sechsmonatiges,

bezahltes Praktikum gemacht, da konnte ich

mich gut von kd-pc überzeugen. Ich bin gerne

hier.

Nafya // Wir sind ein ganz junges Team – auch

die Leute in Führungspositionen sind noch jung.

Die können sich gut in die Lage von uns Azubis

versetzen und verstehen uns einfach. Und wir

machen hier keine typischen Azubi-Tätigkeiten,

sondern dürfen auch mal mitentscheiden.

Vorfahrt für den NachwuchsDer Logistikdienstleister kd-projekt-consulting in Neuenburg bietet verschiedene Ausbildungswege

INFos

Ausbildung oder Studium bei kd-pc

Bewerbungen an // kd-projekt-consulting Gmbh

z. Hd. Ausbildungsleitung, Gewerbepark Niedermatten79238 Ehrenkirchen, Telefon 07633/80088131

[email protected]/karriere, www.karldischinger.de

Text & Foto // Felix Holm

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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · TestimonialJobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

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Könige der StraßeDie Spedition Klotz bildet Berufskraftfahrer & Speditionskaufleute aus

110 Mitarbeiter, 85 Kraftfahrer (davon 3

Frauen), 50 LKWs, 8 Auszubildende – das ist

in aller Kürze die Freiburger Spedition Klotz

in Zahlen. Das mittelständische Unterneh-

men beliefert seit 1974 schwerpunktmäßig

Kunden im südbadischen Raum, darunter

Großbäckereien, Drogeriemärkte und die

stahlverarbeitende Industrie. Und sie bildet

Berufskraftfahrer und Speditionskaufleute

aus. Der 21-jährige Angelo Silva aus Riegel

macht seit April eine Ausbildung zum

Berufskraftfahrer. Unterstützt wird er dabei

von Ausbildungsleiterin und Kraftverkehrs-

meisterin Katja Scharnagl. Für die Ausbil-

dung der Kaufleute ist in dem Familienbe-

trieb Oliver Beck zuständig. Das f79 hat den

Drei einen Besuch in der Firma abgestattet.

Vorbei an der riesigen Werkstatt und einem

ausgedehnten Parkplatz, durch eine Lagerhalle,

in der Türme von überdimensionalen Reifen lagern,

gelangt man ins Innere der Spedition. Hier sitzen

die Ausbildungsleiter Katja Scharnagl und Oliver

Beck gemeinsam im Schulungsraum der Firma.

„Speditionskaufleute sind die Könige der

Kaufleute, so ein breites Spektrum wie bei uns

bekommt man in kaum einer anderen kaufmän-

nischen Ausbildung abgedeckt“, macht Beck für

seinen Bereich ein wenig Werbung, „gerade, weil

wir auch viel Kontakt mit ausländischen Firmen

haben ist das Ganze sehr international ausgerich-

tet – deswegen sind Speditionskaufleute

hinterher auch in der Industrie gerne gesehen.“

Als wenig später Azubi Angelo Silva

hinzustößt, geht es aber um die sogenannten

„Könige der Straße“: Angelo macht eine

Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Der ehema-

lige Hauptschüler hatte sich zunächst für einen

anderen Berufszweig entschieden: „Ich habe

eine Ausbildung als Straßenbauer angefangen,

habe dann aber schnell gemerkt, dass ich lieber

unterwegs bin.“ Damit erfüllt er ein wichtiges

Anforderungsprofil für LKW-Fahrer. „Man sollte

Technikinteresse mitbringen, zuverlässig und

verantwortungsbewusst sein, schließlich hat

man oft wertvolle Ladung, und man sollte

zeitlich flexibel sein“, zählt Ausbildungsleiterin

Scharnagl weitere Eigenschaften auf, die für das

Berufsbild förderlich sind.

Es ist auch der Ruf der Freiheit, der manche

von dem Job überzeugt. Zumindest bei Katja

Scharnagl, die auch erst eine Ausbildung zur

Konditorin gemacht hat, bevor sie hinterm Steuer

gelandet ist, war es so: „Zwar ist man an Aufträge

gebunden, aber man ist schon sein eigener Herr,

sobald man auf der Straße ist. So einen 40-Tonner

zu beherrschen ist eine Herausforderung, wenn

man die meistert, hebt das schon das Selbst-

bewusstsein – das ist einfach das Größte, was

auf unseren Straßen unterwegs ist.“

Zur Berufskraftfahrer-Ausbildung gehören bei

Klotz Werkstatt-Kurse, die Azubis erhalten Einblicke

in die Arbeit der Disponenten, sehen, wie die LKW

und Fahrer koordiniert werden. Sie arbeiten Hand

in Hand mit den Lageristen und lernen so die

Abläufe bei Warenein- und -ausgang kennen.

Zudem machen sie alle notwendigen Führerscheine

sowie einen Staplerführer- und Gefahrengut-Schein.

„Der Beruf ist abwechslungsreicher als man

denkt“, findet auch Beck, „allein durch den Einblick

in die verschiedenen Branchen, für die wir arbeiten.“

Und dann ist da noch der Kontakt zu

Menschen. „Für mich ist es immer wieder schön

und erfreulich, wenn ich zu einem Kunden komme

und er sich über die gelieferten Waren freut“, erklärt

Scharnagl, „ohne Berufskraftfahrer läuft eben nix.“

INFosBerufskraftfahrer

Ausbildungsdauer // 3 Jahre

Voraussetzung // Hauptschulabschluss

Ausbildungsvergütung // 630 Euro (1. Jahr), 681 Euro (2. Jahr)

730 Euro (3. Jahr)

Ausbildungsstart // jederzeit möglich

Bewerbungen an // Katja Scharnagl: [email protected],

Speditionskaufleute bitte an Oliver Beck: [email protected], Telefon 0761/151530

www.klotz-fr.de

Text // Felix HolmFotos // Spedition Klotz, Felix Holm

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JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

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Mirko Kuri ist 18 Jahre alt. Privat ist er bereits mit dem Auto

unterwegs. Beruflich dauert es nicht mehr lange, bis er ebenfalls auf

vier Rädern durch die Stadt rollt – allerdings auf deutlich größeren.

Mirko ist im ersten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Berufskraft-

fahrer bei der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH

(ASF). Er sorgt mit dafür, dass die Freiburger Straßen sauber

bleiben. f79-Autor Daniel Weber hat ihm drei Fragen gestellt.

f79 // Mirko, warum hast du diese Ausbildung gewählt?

Mirko // Vor allem, weil ich mich schon immer für den Automobilbereich

interessiere und da auch schon Wissen von zu Hause mitbringe. Als ich

dann ein längeres Praktikum bei der ASF gemacht habe, wusste ich,

dass diese Ausbildung etwas für mich ist.

f79 // Wie sieht die Ausbildung aus?

Mirko // Da ist viel geboten. Zum einen kann man innerhalb der Ausbildung

den Autoführerschein machen. Im zweiten Lehrjahr, das beginnt bei

mir bald, geht es dann mit dem LKW-Führerschein weiter. Neben dem

theoretischen Blockunterricht in der Schule ist man hier auch in vielen

verschiedenen Bereichen tätig. Sei es in der Werkstatt oder auch mal im

Büro. Man lernt alles kennen. In der zweiten Hälfte der Ausbildung ist man

dann mehr in den Fahrzeugen unterwegs.

f79 // Du beginnst bald mit dem LKW-Führerschein. Hast du Respekt davor,

die großen Müllfahrzeuge durch die engen Freiburger Straßen zu lenken?

Mirko // Ja, auf jeden Fall. Als ich hierher gekommen bin, habe ich auch

erst mal gedacht: Oh je, und mit dem großen Fahrzeug soll ich mal fahren.

Aber man lernt die Fahrzeugtechnik und die Theorie ja ausführlich kennen

und lernt beim Mitfahren von den Kollegen. Ich freue mich darauf, den

Führerschein zu machen.

� Daniel�Weber

INFosKraftfahrer-Ausbildung bei der ASF

Ausbildungsdauer // 3 Jahre

Voraussetzungen // Hauptschul-abschluss, gesundheitliche Eignung

Bewerbungsschluss // 30. November 2012

Bewerbungen an // Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbHBereich Personalwesen, Herr WillmannHermann-Mitsch-Str. 2679108 Freiburg, Telefon 0761/76707-21

www.abfallwirtschaft-freiburg.de

Da ist viel gebotenBerufskraftfahrer werden bei der ASF

Foto // Daniel Weber

t A n z e i g en

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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · BerufsvorbereitungJobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

Nicht reden, machen!Bruno Bauer ist Autist – und besucht eine ganz normale Berufsfachschule

Insofern unterscheidet sich Bruno nicht

von seinen Klassenkameraden, die die

Fachschule als Sprungbrett zur Ausbildung

und in die Berufswelt verstehen. Hier sitzen

alle im selben Boot, und „der Bruno“, wie sie

ihn hier nennen, ist trotz seiner seelischen

Behinderung nur einer von vielen.

Bruno steht konzentriert an der Maschi-

ne. Er wirkt auf den ersten Blick nicht anders

als die anderen Schüler. Kommt man mit ihm

ins Gespräch, merkt man jedoch schnell, dass

es ihm schwerfällt, Augenkontakt zu halten.

„Daran muss ich noch arbeiten“, ist sich der

junge Mann dieser Schwäche bewusst.

Er ist eben – typisch für Menschen mit

dem Asperger-Syndrom – kein Redner,

viel mehr ein Macher. „Er sagt nicht besonders

viel, doch wenn er etwas sagt, hören alle

aufmerksam zu, weil er zum Beispiel einen

Witz erzählt und dann alle zum Nachdenken

anregt“, erklärt sein Lehrer, warum dieser

besondere Schüler die Klasse sogar be-

reichert, „er kann auf merkwürdige Art Ruhe in

die Klasse bringen.“ Bruno ist gut in die Klasse

integriert und hat seinen festen Platz in der

Gruppe. Der leidenschaftliche Motor-

sportfan hat Spaß an seiner Arbeit.

„Ich kann mich hier handwerklich

beweisen“, sagt er. Gelegen-

heit dazu hat Bruno täglich, denn der

Schwerpunkt wird in der Carlo Schmid Schule

auf die praktische Erfahrung gesetzt. In

einem Schuljahr lernen die Schüler, wie man

mit handgeführten Fräs- und Drehmaschinen

arbeitet, wie man Metall bearbeitet, und sie

bauen Werkstücke aus Metall, etwa einen

Schraubstock. Auch ein zweiwöchiger

Schweißkurs ist Teil der Grundausbildung. Bei

dem hat Bruno leider gefehlt: „Ich hatte am

Anfang des Schuljahres oft starke Kopf-

schmerzen, deswegen habe ich viel gefehlt,

aber so langsam bekomme ich das in den

Griff, es wird besser.“ Das – und eben nicht

sein Autismus – ist auch in den Augen seines

Lehrers Brunos Hauptproblem.

Dass er geschickt mit Metall umgehen

kann, hat Bruno unlängst in einem Praktikum

bewiesen: In einer Werkstatt der Caritas, wo

im Rahmen des train-Projekts die kleinsten

Kuckucksuhren der Welt hergestellt werden,

hat er kleinformatige Werkstücke bearbeitet.

Bruno musste Löcher an einer Fräsmaschine

bohren, und diese Arbeit erforderte vor allem

Feinmotorik.

Wenn die Abschlussprüfungen der

einjährigen Berufsfachschule Metalltechnik vorbei

sind, möchte der gebürtige Schweizer, der jetzt

in Freiburg lebt, ein weiteres Praktikum machen,

„um herauszufinden, ob der Bereich wirklich

das Richtige für mich ist“. Lehrer und Ausbilder

Clemens Vetter erklärt: „Es ist unser Ziel, dass

die Jugendlichen eine Ausbildung finden. Die

meisten unserer Schüler kommen über ein

Praktikum zu ihrem späteren Ausbilder und

Arbeitgeber.“ Für Bruno, der in seiner

Freizeit ein leidenschaftlicher Motorsport-

fan ist, ist im Bezug auf seine spätere

Arbeit vor allen Dingen eines wichtig:

„Mir liegt eigentlich jede Arbeit und ich

könnte alles machen, solange es mir

Spaß macht. Hauptsache ich komme

weiter. Es macht dann erst keinen Spaß

mehr, wenn ich nicht weiterkomme.“

Und weitergekommen ist er in dem

Jahr an der Berufsfachschule, nicht nur

in der Metallverarbeitung.

Der 20-jährige Bruno Bauer ist Autist – er

hat das Asperger-Syndrom. Menschen

mit Asperger haben meist Defizite in

verschiedenen Bereichen der Kommuni-

kation, sie kennen keine Ironie, tun sich

schwer, bildhafte Sprache und Metaphern

zu verstehen und haben nicht selten auch

ein geringeres Einfühlungsvermögen als

andere. Aber sie sind deswegen nicht

weniger intelligent oder lernfähig. Daher

besucht auch Bruno eine ganz normale

Berufsfachschule. Er macht derzeit eine

einjährige Grundausbildung im Berufsfach

Metalltechnik an der Freiburger Carlo

Schmid Schule. Das soll ihm später einmal

die Chance ermöglichen, in einem Betrieb

eine richtige Ausbildung zu bekommen

und dort auch für Geld arbeiten zu können.

Text // Madita Hardegen Foto // Daniel Weber

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JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

„Mitten im Kundenkontakt“Bankkaufmann-Azubi Axel Fischer im Interview

INFos

Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Volksbank Breisgau Nord eG

Voraussetzungen // Wirtschaftsschule/BKI/BKII oder Abitur; Interesse für den kaufmännischen Bereich, für Beratungen und den Kundenkontakt

Ausbildungsdauer // 2,5 Jahre

Ausbildungsvergütung // 1. Jahr: 801 Euro, 2. Jahr 867 Euro, 3. Jahr 929 Euro

Bewerbung an //Volksbank Breisgau Nord eG, Personalabteilung / Heidrun JetterMarktplatz 2, 79312 Emmendingen

Bewerbungsfrist // ab sofort bis voraussichtlich Ende September 2012

Axel Fischer aus Elzach macht seit Septem-

ber 2010 eine Ausbildung zum Bankkauf-

mann bei der Volksbank Breisgau Nord eG

in Emmendingen. Im Gespräch mit f79-Re-

daktionsleiter Felix Holm verrät der 22-jähri-

ge Fachhochschulabsolvent, warum er sich

für diesen Beruf entschieden hat, was man in

der Bank so alles macht und welche Voraus-

setzungen ein Kaufmann mitbringen sollte.

f79 // Was macht denn eigentlich ein Bankkauf-

mann?

Axel Fischer // Ein Bankkaufmann nimmt die

Wünsche der Bankkunden auf und versucht, die

passenden Produkte für den einzelnen zu finden.

Wenn Leute Häuser bauen wollen, suchen sie

nach einer anderen Geldanlage, als wenn sie

einfach nur sparen möchten. Wer ein eigenes

Unternehmen gründen will, muss auch Wege

haben, das zu finanzieren. Wir bieten hier auch

Versicherungen an. Jeder Kunde ist anders und

hat andere Ziele und Wünsche, das gilt es dabei

immer zu beachten.

f79 // Wie sieht ein typischer Arbeitstag von dir

aus?

Fischer // Den typischen Arbeitstag gibt es so

nicht, das kommt immer darauf an, in welcher

Abteilung man arbeitet. Es ist nicht so, dass der

Arbeitsablauf vorne am Schalter beginnt und da

auch wieder endet – auch wenn sich das viele

so vorstellen. Aber was bezeichnend für einen

Bankkaufmann in allen Abteilungen ist, ist der

viele Kundenkontakt.

f79 // Und in welchen Abteilungen hast du

während der Ausbildung gearbeitet?

Fischer // Ich war beim Zahlungsverkehr, wo

die ganzen Überweisungen gemacht werden,

dann in der Marketingabteilung, die für die

Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Dann war ich

beim Electronic-Banking, da läuft das ganze

Online-Geschäft zusammen. Dann haben wir die

Immobilienabteilung, die Wertpapierabteilung,

die Kreditabteilung ...

f79 // Was war am spannendsten?

Fischer // Mir macht der Bereich Service und

Beratung am meisten Spaß. Da ist man wirklich

mitten im Kundenkontakt. Und jemandem zu

helfen, seine Wünsche zu erfüllen – dafür ist Geld

schließlich auch da – ist einfach ein besonderes

Gefühl.

f79 // Und welche Abteilung war nicht so dein Fall?

Fischer // Eigentlich hat mir alles Spaß gemacht

– jede Abteilung hat ihren eigenen Reiz.

f79 // Welche Voraussetzungen muss man für

den Beruf mitbringen?

Fischer // Man muss offen auf Leute zugehen

können. Das sollte einem Spaß machen und

man sollte es auch leben. Jeder Mensch ist

anders und hat eigene Vorstellungen – und die

versuchen wir umzusetzen. Außerdem sollte

man schon mit Geld umgehen können und

auch einen vertrauenserweckenden Eindruck

machen.

f79 // Warum hast du dich für die Volksbank

hier in Emmendingen entschieden?

Fischer // Ich wollte bei einem namhaften

Unternehmen arbeiten. Und ich wollte etwas

Kaufmännisches machen. Bankkaufmann war

für mich der klassische Kaufmannsberuf und

ich habe mich dann an die Weltspartage

erinnert. Viele von denen, die damals mein

Geld angenommen haben, arbeiten heute

noch hier. Und diese familiäre Atmosphäre ist

etwas, was ich auch sehr schätze. Man ist hier

einfach „nah dran“.

Text & Foto // Felix Holm

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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · TestimonialJobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

„Die deutsche Bäckerausbildung genießt

weltweit einen hervorragenden Ruf und bietet

unserem Nachwuchs vielfältige Perspektiven.“

Gottfried Faller, Geschäftsführer bei Kaisers

gute Backstube in Ehrenkirchen, kann man das

getrost abnehmen. Denn der gelernte Bäcker-

meister ist von der Backstube ins Management

aufgestiegen. Heute ist er bei dem Unterneh-

men zuständig für die Produktion, die Rezept-

optimierung und die Qualitätssicherung – und

damit auch für die Ausbildung des Bäcker- und

Konditornachwuchses. Kaisers gute Backstu-

be bietet jungen Nachwuchskräften die

Möglichkeit, die Kunst des Backens von Brot,

Brötchen, süßem Gebäck, Torten und anderen

Leckereien zu erlernen.

Vor sechs Monaten hat der 19-jährige

Dennis Kepper aus Bad Krozingen seine

Ausbildung zum Bäcker begonnen. „Schon

als kleiner Junge habe ich mich fürs Backen

interessiert“, erzählt er. Sein Interesse für

Lebensmittel zeigte sich auch später, als er

während der Schulzeit ein Koch-Praktikum

absolvierte. So war es kein Zufall, dass der

Realschüler sich nach einer Beratung beim

Arbeitsamt genauer mit der Bäckerausbildung

beschäftigte. Die Entscheidung fiel schließlich

nach einem Praktikum bei Kaiser, wo er die

Arbeit in der Backstube genau kennenlernen

konnte. Da auch Gottfried Faller zufrieden

mit Dennis war, stand dem Ausbildungsvertrag

nichts mehr im Wege.

Ein Hauptschulabschluss ist die Mindest-

voraussetzung für eine Bewerbung bei dem

Ehrenkircher Unternehmen. „Dabei schauen wir

besonders auf die Mathematiknote“, sagt Faller.

In der Produktion ist die Mathematik ein ständiger

Begleiter, wenn Rezepturen gemischt oder auf

bestimmte unterschiedliche Produktionsmen-

gen abgestimmt werden müssen. Moderne

Technik und handwerkliche Fertigkeiten, aber,

so betont Faller, mindestens genauso wichtig

wie die Schulnoten sind die darüber

hinausgehenden Qualifikationen:

„Wir wünschen uns von unseren

Bewerbern, dass sie eine

besondere Wertschätzung für

Lebensmittel und ein Gespür

für Geschmack haben.“ Das

ist hier besonders wichtig, weil

das Familienunternehmen

trotz des Einsatzes moderner

Technik viel Wert auf

handwerkliche Fertigkeiten

legt. Wer sich also dort bewirbt, sammelt

Pluspunkte, wenn er in der Bewerbung seine

Liebe für Lebensmittel und Backwaren gut

begründen kann.

„Die Ausbildung ist abwechslungsreich,

und ich kann schon selbstständig Aufgaben in

der Backstube übernehmen“, sagt Dennis

Kepper zufrieden. Auch mit den Arbeitszeiten, die

schon in den frühen Morgenstunden beginnen,

hat er sich gut arrangiert. In der Tat bietet ein

großer Betrieb wie Kaisers gute Backstube mit

30 Filialen und Café ein breites Spektrum an

Stationen, die ein Auszubildender durchlaufen

muss. Basis der Ausbildung ist die Backstube.

Dort erlernt der Nachwuchs die Herstellung der

unterschiedlichsten Teigsorten, den Einsatz der

Rohstoffe und der Zutaten. Während bei den

Bäckerlehrlingen der Schwerpunkt bei Brot und

verschiedenen Gebäcken liegt, ist es beim

Konditornachwuchs die Herstellung unterschied-

licher Kuchen und Torten. Darüber hinaus werden

die Auszubildenden unter anderem in das

Vorbereiten von Arbeitsabläufen, in die Bedie-

nung der Maschinen sowie in den Umgang mit

den vielfältigen Hygiene-, Gesundheitsschutz-

und Sicherheitsvorschriften eingewiesen.

Während der dreijährigen Ausbildung

kommen kürzere Ausbildungsabschnitte in

anderen Teilen des Betriebs hinzu: im Einkauf,

in der Snackabteilung und natürlich im Verkauf

in den Filialen. Begleitend dazu müssen die

Auszubildenden regelmäßig zum Unterricht an

die Berufsschule. Einen großen Stellenwert hat

bei Kaiser der Mannschaftsgeist. Um diesen zu

fördern, trommelt die Geschäftsführung in

regelmäßigen Abständen alle rund 30 Auszubil-

denden zu gemeinsamen mehrtägigen Veran-

staltungen zusammen, bei denen sich die jungen

Mitarbeiter gegenseitig kennenlernen können.

Nach drei Jahren ist es soweit: Mit der Gesellen-

prüfung ist die Lehrzeit beendet. Aber viele

sind deswegen noch nicht am Ende ihrer

Lernzeit. Vielfältige Möglichkeiten stehen offen.

Neben der Meisterprüfung können sich die

jungen Bäcker für weitere Führungsaufgaben

qualifizieren. „Gute Bäcker“, sagt Gottfried Faller,

„sind weltweit immer gefragt.“

Gute Bäcker sind immer gefragtBrot und anderes Gebäck kommen nie aus der Mode

Text // mala/BZFoto // Kaisers gute Backstube

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JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

Selbst etwasbewegenFreiwilliges Soziales Jahr im Augustinum Freiburg

Neue berufliche Orientierung gesucht?

Keinen Studienplatz bekommen? Endlich

mal etwas für sich und andere tun?

Ab dem 1. September startet deutschland-

weit wieder das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ).

In diesem Bildungs- und Orientierungsjahr

können sich insgesamt 200 Jugendliche in den

bundesweit 22 Altenwohnstiften des Augusti-

nums engagieren und mitwirken. Dazu gehört

auch der Standort Freiburg, wo fünf FSJ-Stellen

entstehen.

Das Freiwillige Soziale Jahr ist vor allem

ein Bildungsjahr. Hier lernen junge Menschen

Dinge und Werte, die sie sowohl für ihre

Persönlichkeitsentwicklung als auch für ihre

berufliche Zukunft gebrauchen können. Durch

die Pflege und Betreuung der Senioren können

die Absolventen des FSJ das soziale, pflege-

rische, medizinische oder (heil)pädagogische

Arbeitsfeld im Wohnstift kennenlernen. Ebenso

bietet sich die Möglichkeit, Erfahrungen im

hauswirtschaftlichen oder technischen Bereich

des Hauses zu sammeln.

Bewerben können sich Jugendliche,

die ihre Schulpflicht erfüllt haben und nicht

älter als 26 Jahre sind. Die FSJ-Teilnehmer

erhalten ein Taschengeld und eine Verpfle-

gungspauschale. Dazu sind sie sozialversi-

chert und haben an 25 Tagen im Jahr die

Möglichkeit, sich fachlich und persönlich

weiterzubilden. Wer sich im sozialen Bereich

orientieren will, ein Jahr bis zum Studienbe-

ginn überbrücken muss oder sich einfach für

pflegebedürftige Menschen einsetzen

möchte, dem bietet das Freiwillige Soziale

Jahr im Augustinum die Gelegenheit dazu,

Gutes zu tun. Für sich selbst und andere.

� Daniel�Weber�

INFos

www.augustinum-freiwilligendienste.de

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t A n z e i g e

Foto // dapd

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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Grüne BerufeJobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

Seit dem 1. April diesen Jahres läuft das Pro-

jekt „Green Tech in Jugendarbeit und Hand-

werk“. Dabei möchte die Freiburger Hand-

werkskammer (HWK) Jugendlichen in den

eigenen Stadtteilen Möglichkeiten aufzeigen,

die eigene Lebenswelt aktiv mitzugestalten

und dabei zeitgleich noch etwas für die Umwelt

zu tun. So hat im Quartier Unterwiehre derzeit

eine Gruppe junger Kicker geplant, eine solar-

betriebene Beleuchtungsanlage für den nahe

gelegenen Bolzplatz zu installieren. Das kleine

Flutlicht soll dann auch in Herbst und Winter

noch packende Partien nach Sonnenunter-

gang ermöglichen. Ziel der HWK ist es auch

zu zeigen, dass Handwerksberufe durchaus in

zukunftsorientierten Bereichen Einsatz finden.

t A n z e i g e

Text & Fotos // Felix Holm

Alles im grünen Bereich Wie das Handwerk Jugendlichen vor Ort und zugleich dem Planeten hilft

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JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

Handwerk · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

41

Betonbauer, Maurer, Metallbauer, Elektroniker, Dachdecker

– klassische Handwerksberufe klingen zunächst einmal nicht wirklich nach

zeitgemäßen Jobs, die über den Fachbereich hinaus auch noch etwas

für die Umwelt machen. Aber genau die genannten Fachkräfte sind nötig,

will man auf einem Fußballplatz ein kleines, solarbetriebenes Flutlicht

installieren. Es muss schließlich

ein Betonfundament gegossen

werden, die Lampen benötigen

ein Gestell, müssen installiert

werden, und eine Solaranlage

wandert auch nicht von alleine

aufs Dach eines nahestehenden

Gebäudes. „Das Handwerk

steuert seinen Teil zur Energie-

wende bei – und der ist nicht

gering“, ist Wolfram Seitz-Schü-

le, Leiter der „Zukunftswerkstatt“

bei der Freiburger Handwerks-

kammer, überzeugt, „uns geht

es auch darum, dass Schüler

diesen Berufen mit einem

gewissen Respekt begegnen

und sehen, dass so eine Arbeit

eben keine Bastelei ist, sondern

viel Know-how benötigt.“

Unter Anleitung der HWK-Lehrmeister aus der Gewerbeakademie,

dem Ausbildungszentrum der HWK, können Schüler beim Green-Tech-

Projekt ihre eigene Lebenswelt aufwerten und dabei nebenher noch etwas

für die Umwelt tun. Ausgangspunkt für die Gruppen sind die lokalen

Jugendzentren, Ansprechpartner die vor Ort arbeitenden Pädagogen.

„Wir haben uns dafür bewusst nicht die Schulen ausgewählt“, erklärt

Seitz-Schüle, „die Schüler sollen den eigenen Nutzen spüren, den diese

berufsbildende Maßnahme mitbringt.“

Die Ideen für die Projekte kommen von den Schülern selbst

– lediglich bei der Umsetzung wird geholfen. Dass im Rahmen des Projekts

das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle spielt, ist dabei kein Ausschlusskrite-

rium. „Es gibt keinen handwerklichen Beruf, der nicht auch zukunftsorientiert

arbeitet“, stellt der Zukunftswerkstattleiter fest.

Neben den Meistern aus der Gewerbeakademie greifen auch

Fachbetriebe aus den Quartieren den Jugendlichen bei ihren Projekten

unter die Arme. So entsteht eine „Win-Win-Win-Situation“: Die Jugend-

lichen bekommen Hilfe bei einem Projekt, das ihre Lebenswelt verbessert,

und erhalten einen Einblick, was in ihrer unmittelbaren Umgebung alles

geschafft wird. Die Betriebe haben eine Möglichkeit, sich den potentiellen

Azubis von Morgen zu präsentieren. Und am langen Ende profitiert auch

unsere Erde und die ganze Menschheit.

INFos

Folgende Jugendzentren machen beim Green-Tech-Projekt mit:

Jugendzentrum Stühlinger (Jugendhaus LetzFetz), www.jz-stuehlinger.de Mobile Jugendarbeit Weingarten-Ost, www.diakonie-suedwest.de Mobile Jugendarbeit Unterwiehre (Planet Unterwiehre), www.jhw-mobile.de

t A n z e i g en

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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · TestimonialJobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

Das Internationale Studienzentrum

Wirtschaft (ISW) startet mit neuen Bildungs-

angeboten in den Sommer. Neben den

bereits bestehenden Studiengängen Kultur-,

Sport- und Tourismus-Management sowie

der Ausbildung zum Management-Assis-

tenten kommen zwei neue Bereiche hinzu:

social ProJect assistent

„Diese zweijährige Ausbildung vereint

soziale und interkulturelle Kompetenzen mit

dem Projektmanagement“, erklärt ISW-Ge-

schäftsführer Konrad Ayen. Damit wolle man

vor allem das Feld der Nichtregierungsorgani-

sationen (NGOs) erschließen, so Ayen.

„Solche Jobs liegen im Trend.“ Die Ausbil-

dung zum Social Project Assistent beinhaltet

auch drei Sprachen. Hierbei stehen Englisch,

Französisch, Spanisch und neuerdings auch

Business-Türkisch zur Auswahl.

international Marketing assistent

Ziel dieser Ausbildung ist ein Job im Bereich

der Unternehmenskommunikation. „Unsere

Absolventen werden auf die Arbeit in Pressestellen

und PR-Abteilungen großer Unternehmen

vorbereitet“, sagt Ayen. Die Zahl der Fremdspra-

chen (zwei) wurde beim International Marketing

Assistent etwas abgespeckt.

Um angenommen zu werden, sind Abitur

oder Fachhochschulreife Voraussetzung; Bewer-

bungsschluss ist Ende September. Die Kosten

einer zweijährigen Ausbildung am ISW belaufen

sich auf rund 12.000 Euro insgesamt – viel Geld,

das nach Absprache aber auch in Raten und

nach dem Abschluss bezahlt werden kann.

Pro Jahrgang wird für besonders geeignete,

aber finanziell benachteiligte Anwärter zudem

ein Stipendium vergeben.� Steve�Przybilla

inFos

ISW Freiburg, Salzstraße 15, www.isw-freiburg.de

t A n z e i g e n

Sommerfrische am ISWInstitut für Sprache & Wirtschaft bietet zwei neue Ausbildungsgänge an

Foto // Steve Przybilla

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JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

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Die Europäische Medien- und Event-Akademie in Baden-Baden

ist einer der führenden Anbieter für Aus- und Weiterbildungen in

der Eventbranche. Für Schulabgänger und Quereinsteiger bietet die

Akademie Berufsausbildungen und Studiengänge in den Bereichen

Eventmanagement, Audiotechnik und Hotelmanagement. Berufsan-

fänger, Quereinsteiger sowie Fach- und Führungskräfte finden hier

geeignete Weiterbildungen, Seminare und Lehrgänge rund um das

Thema Veranstaltungsmanagement und -technik.

Neben den kaufmännischen Themen im Event- und Incentivema-

nagement sind die technischen Seminare Schwerpunkt der Akademie.

Hierzu zählen: Bühnen-, Licht-, Audio-, Pyro- und Lasertechnik. Außerdem

unterstützt die Akademie Unternehmen durch zugeschnittene Inhouse-

Seminare zu verschiedenen Themen.

Im Rahmen des Bachelor-Studiengangs

„Business Administration“ bietet die Hochschule für

Wirtschaft, Technik und Kultur (HWTK) die

Vertiefungsrichtung Event-, Messe- und

Kongressmanagement sowie Hotel- und

Tourismusmanagement ab dem Winterse-

mester 2012/13 auch am Studienort

Baden-Baden an. Der in Kooperation mit

der Europäischen Medien- und Event-Aka-

demie durchgeführte Studiengang befähigt

die Studierenden zur Übernahme von

Führungsaufgaben in wesentlichen Tätig-

keitsfeldern der Veranstaltungsbranche.

� f79

Ausbildung im Veran- staltungsbereich?Die Europäische Medien- & Eventakademiehat ein umfangreiches Angebot

t A n z e i g e

Fotos // Europäische Medien- & Event-Akademie Baden-Baden

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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · AusbildungsreformJobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

Einer der größten Bereiche der dualen Berufsausbildung mit

gut 90.000 Ausbildungsverhältnissen – darunter rund 68.000

Frauen – wird grundlegend modernisiert. Unter Federführung des

Bundesinstituts für Berufsbildung (Bibb) starteten unlängst die

Sachverständigen der Sozialpartner in Zusammenarbeit mit Bund

und Ländern die Neuordnung der Büroberufe.

Statt der Ausbildung der Bürokaufleute, der Kaufleute für Bürokom-

munikation und der Fachangestellten für Bürokommunikation soll ein

einheitlicher neuer dreijähriger Ausbildungsberuf entstehen. Als Berufsbe-

zeichnung ist „Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement“ vorgeschlagen.

Der neue Ausbildungsberuf soll am 1. August 2013 oder 2014 in Kraft

treten. Bibb-Präsident Friedrich Hubert Esser: „Breit angelegte Berufe mit

Differenzierungsmöglichkeiten erhöhen die

Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt für beide

Seiten. Darüber hinaus sind sie in Zeiten

sinkender Schulabgängerzahlen im dualen

System besser zu organisieren als viele

kleine Nischenberufe. Das gilt insbesonde-

re für den Berufsschulunterricht.“ Das neue

Berufsprofil ist gekennzeichnet durch

Büro- und Geschäftsprozesse, die

durch mindestens zwei Wahlquali-

fikationen mit einer Dauer von

jeweils fünf Monaten ergänzt werden.

Nicht gewählte Wahlqualifikationen sollen

grundsätzlich auch als Zusatzqualifikation

vermittelt und geprüft werden können.

Die Abschlussprüfung soll künftig

„gestreckt“, das heißt in zwei Teilen

erfolgen. BZ

Aus drei mach, eins

Das Feld der Büroberufe wird neu geordnet

Vielfalt in der Einheit: Künftig sollen drei Büroberufe unter einem Dach zusam-mengefasst werden.

Foto // BIBB

t A n z e i g en

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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region

In der Freiburger Region kommen derzeit auf 100 Lehrstellen nur 80

Bewerber, und dennoch gibt es eine große Anzahl von Jugendlichen, die

Probleme mit dem Berufsstart haben. Genau diese Jugendlichen hat der

sogenannte Freiburger Ausbildungsverbund im Blick, den die Agentur

für Arbeit gemeinsam mit der Stadt Freiburg ins Leben gerufen hat.

Im Ausbildungsverbund schließen sich mehrere Partner und

Unternehmen aus der Region zusammen, um Jugendliche mit Unterstüt-

zungsbedarf praxisnah gemeinsam auszubilden. Der Ausbildungsver-

bund ist der erste dieser Art in Freiburg und wird im September mit

voraussichtlich zehn Jugendlichen in den Ausbildungsberufen Fachlage-

rist, KFZ-Servicemechaniker, Maschinen- und Anlagenführer sowie

Fachkraft im Gastgewerbe starten. Die Anzahl der Teilnehmer und Berufe

soll sukzessive erweitert werden.

Der Ausbildungsvertrag wird dabei mit den Koordinierungsstellen

wie dem Bildungszentrum des Internationalen Bundes und dem Verein

zur Förderung kommunaler Arbeits- und Beschäftigungsmaßnahmen

geschlossen. Als Ausbildungsträger planen und koordinieren sie den

Ausbildungsablauf und gewährleisten für die gesamte Ausbildungszeit

eine sozialpädagogische Begleitung und Betreuung.

„Es gibt bereits gute Erfahrungen mit ähnlichen Modellen in anderen

Regionen“, sagt Bärbel Höltzen-Schoh, die Vorsitzende der Geschäftsfüh-

rung der Agenturen für Arbeit in Freiburg und Offenburg. „Es gewinnen

alle: Jugendliche eine Ausbildung, und die Firmen erhalten eine umfassende

Unterstützung bei der Qualifizierung der jungen Leute.“ daw

INFos

Ansprechpartner:[email protected]@vabe-freiburg.de

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Jedem Jugendlichen einen JobAusbildungsverbund in Freiburg gegründet

Foto // dapd

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