Fachdeutsch Technik

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 1 FACHDEUTSCH FACHDEUTSCH FACHDEUTSCH FACHDEUTSCH FACHDEUTSCH PHYSIK UND TECHNIK PHYSIK UND TECHNIK PHYSIK UND TECHNIK PHYSIK UND TECHNIK PHYSIK UND TECHNIK VOM LESEN ZUM SPRECHEN VOM LESEN ZUM SPRECHEN VOM LESEN ZUM SPRECHEN VOM LESEN ZUM SPRECHEN VOM LESEN ZUM SPRECHEN Texte und Aufgaben zum Text zusammengestellt von D. Razauskienė V ilnius 2001

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This book is for all of you, who are looking to improve german language.It's mainly made for learning technical terms in german.

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  • 1FACHDEUTSCHFACHDEUTSCHFACHDEUTSCHFACHDEUTSCHFACHDEUTSCH

    PHYSIK UND TECHNIKPHYSIK UND TECHNIKPHYSIK UND TECHNIKPHYSIK UND TECHNIKPHYSIK UND TECHNIK

    VOM LESEN ZUM SPRECHENVOM LESEN ZUM SPRECHENVOM LESEN ZUM SPRECHENVOM LESEN ZUM SPRECHENVOM LESEN ZUM SPRECHEN

    Texte und Aufgaben zum Textzusammengestellt von D. Razauskien

    Vilnius 2001

  • 2UDK 803.0(075.8)Ra284

    ie tekstai skirti Fizikos ir technologijos fakulteto studentams, besimokan-tiems vokiei kalbos. ia pateiktos uduotys pads raytiniame tekste esan-i informacij perteikti odiu ir paskatins skaitytoj skaityti specialybsliteratr vokiei kalba.

    ISBN 9986-869-92-7

  • 3INHALTINHALTINHALTINHALTINHALT

    VORWORT / 41. ANDR MARIE AMPRE / 62. ALEXANDER GRAHAM BELL / 143. GALILEO GALILEI / 194. ENRICO FERMI / 245. HEINRICH HERTZ / 306. JOHANN HEINRICH LAMBERT / 367. ISAAC NEWTON / 428. GEORG SIMON OHM / 489. WERNER VON SIEMENS / 5610. ALESSANDRO VOLTA / 6211. JAMES WATT / 6712. WILHELM EDUARD WEBER / 74

    QELLENVERZEICHNIS / 80

  • 4VORWORTVORWORTVORWORTVORWORTVORWORT

    Whrend einer ffentlichen Veranstaltung erklrte einmal ein bekannterSchauspieler - noch dazu in ziemlich herausforderndem Ton -, dass technischeDinge fr ihn Bhmische Drfer darstellten und er nicht in der Lage sei, eineSicherung auszuwechseln, wenn bei ihm zu Hause der elektrische Strom ausfalle.Dieses Bekenntnis wurde von vielen mit Sympathie aufgenommen; vielleichtwagte es auch niemand, der prominenten Persnlichkeit Uniwissenheit undmangelhafte Bildung zu unterstellen.

    Auf diese Episode kann man eigentlich nur mit Achselzucken reagieren;wir wollen ihr aber doch eine kurze Betrachtung widmen.

    Obwohl Wissenschaft und Technik in den letzten Jahrzehnten einengewaltigen Aufschwung erfahren haben, obwohl sich die wissenshaftlich-technische Revolution auf alle Gebiete des gesellschaftlichen und auch privatenLebens auswirkt, wird man sich dieser Realitten leider nur ungengend bewusst.

    Wenn Sie in einer Gesprchsrunde mit Ihren Bekannten zugeben, dass Siedie Werke eines modernen Dramatikers, Schriftstellers oder Komponisten oder- was schlimmer ist - die Werke der Klassiker nicht kennen, hlt man Sie frungebildet. Ein Mensch mit Allgemeinbildung muss Namen wie Ionesco, Nobeloder Ravel und die bekannten Werke von Hugo, Dostojewski sowie Goetheund Hauptmann kennen.

    Machen Sie jedoch in der gleichen Gesellschaft den Versuch, nach Namenwie Mendelejew, Ampre, Faraday und Tesla oder - aus der jngstenVergangenheit - Kurstschatow und Fermi zu fragen! Versuchen Sie, die einfacheFrage zu stellen, wieviel Elementarteilchen heute eigentlich bekannt sind,oder fragen Sie irgend jemanden nach dem Prinzip des Farbfernsehens! Siebekommen bestenfalls einen verlegenen Blick als Antwort und geltenwomglich als Sonderling.

    Sind denn Mendelejew und die anderen nicht auch Klassiker? Sind sienicht Klassiker von Wissenschaft und Technik, die auch ein nichtwegzudenkender Bestandteil der menschlichen Kultur sind? Benutzen wir dochmit Selbstverstndlichkeit tglich die Ergebnisse ihres Lebenswerks. Verdienendiese Geistesgren nicht ebenso wie ihre Kollegen aus Kunst und Literaturunsere Aufmerksamkeit?

    Wo liegen die Wurzeln dieses Desinteresses an einem Gebiet kulterellerWerte, whrend im Gegensatz dazu andere Gebiete berbewertet werden?

    Man muss wahrscheinlich auf den Schulbnken beginnen. Vergleichen Siedoch einmal, welchen Raum man in den Schulbchern den Klassikern derLiteratur, ihrem Leben und ihrem Werk widmet, die ausfhrlich analysiert

  • 5werden, und welcher Raum den Klassikern der Wissenschaft und Technik zurVerfgung steht. In den Physiklehrbchern finden sie nur kurze Erwhnung,obwohl ihr Leben und ihr Werk selbst ein Lehrbuch fllen knnten.

    Wre es nicht zweckmiger, zum Beispiel an Stelle des wiederholtenPaukens des Ohmschen Gesetzes oder der Definition des Ohms den Studentenzuvor die Persnlichkeit Georg Simon Ohms und sein hartnckiges Bemhenum die Erkenntnis der Naturgesetze, seine Erfolge und Misserfolgenahezubringen und sie schlielich davon zu unterrichten, dass man ihm zuEhren die Einheit des elektrischen Widerstandes mit Ohm bezeichnet hat?Sollten die Studenten nicht auch den Menschen sehen, dessen Leben ihnensehr oft als Vorbild dienen knnte?

    Am Beispiel von Gren, die in Physik und Technik gebruchlich sind undderen Maeinheiten nach bedeutenden Wissenschaftlern und Technikernbenannt wurden, soll der Nachweis erbracht werden, dass auch der Weg zurErkenntnis ein spannendes Abenteuer sein kann und dass sich hinter sogelufigen Begriffen wie Volt, Ampere oder Grad Celsius Menschen und dieFrchte ihrer schpferischen Arbeit verbergen.

    Erluterung der angegebenen Einheiten frErluterung der angegebenen Einheiten frErluterung der angegebenen Einheiten frErluterung der angegebenen Einheiten frErluterung der angegebenen Einheiten fr

    physikalische Grenphysikalische Grenphysikalische Grenphysikalische Grenphysikalische Gren

    Was stellen physikalische Gren eigentlich dar? Es sind ausgewhlte,meist international standardisierte Begriffe, die die messbaren Eigenschaftengegenstndlicher Objekte zum Ausdruck bringen und einen Doppelcharakterhaben: nmlich einen qualitativen und einen quantitativen.

    Qualitativ bestimmt die gegebene Gre ihre Abhngigkeit von einerbestimmten physikalischen Eigenschaft, die oft bereits durch die Bezeichnungder Gre ausgedrckt wird ( Geschwindigkeit, Leistung, magnetischeInduktion u. a.). Quantitativ werden die Gre und gleichzeitig ihre Einheitdurch eine bestimmte Beziehung zu einer oder mehreren Grundgrenbeziehungsweise zu deren Einheiten festgelegt, die schon vorher definiert sind(z. B. Einheit der Leistung:

    Joule = Watt).

    Sekunde

    Durch eine konsequente Ableitung der neuen Begriffe aus den bereits vorherdefinierten Begriffen entstand ein System aller Gren und Einheiten.

  • 6Heutzutage gilt das Internationale Einheitensystem SI (Systme Interna-tional dUnits). Auf der X. Generalkonfrenz fr Ma und Gewicht (GGPM) imJahre 1960 in Paris wurden sechs Einheiten (Meter, Kilogramm, Sekunde,Ampere, Kelvin, Candela) als Grundlage fr die Schaffung des InternationalenEinheitensystems angenommen. Die XIII. Generalkonferenz schlug 1967 vor,als siebente Grundeinheit (Basiseinheit) des SI das Mol anzunehmen, und dieXIV. Generalkonferenz billigte im Jahre 1970 diesen Vorschlag.

    Das Internationale Einheitensystem (SI) umfasst die Einheiten aller in derPraxis verwendeten wichtigen physikalischen Gren. Die Einheiten des SIwerden in nachstehende drei Gruppen untergliedert:

    1. Basiseinheiten: Einheiten fr die Lnge (Meter), die Masse (Kilogramm),die Zeit (Sekunde), die elektrische Stromstrke (Ampere), die thermodynamischeTemperatur (Kelvin), die Stoffmenge (Mol) und die Lichtstrke (Candela).

    2. Abgeleitete Einheiten: Es handelt sich um Einheiten, die mit Hilfealgebraischer Beziehungen ohne Zahlenfaktoren direkt von Basiseinheitenabgeleitet werden, und zwar durch Multiplikation und Division.

    3. Ergnzende Einheiten: Dazu gehren lediglich zwei geometrischeEinheiten, bei denen man sich bisher nicht schlssig geworden ist, ob es sichum Basiseinheiten oder um abgeleitete Einheiten handelt: Einheit des ebenenWinkels - Radiant (rad) und des Raumwinkels - Steradiant (sr). Die SI-Einheitendieser drei Gruppen bilden einen kohrenten (zusammenhngenden)Komplex, der im allgemeinen das kohrente Einheitensystem genannt wird.

    1. ANDR MARIE AMPRE(17751836)

    Ampere (A) ist die Basiseinheit der elektrischen Stromstrke. Sie wurde zu

    Ehren des franzsischen Mathematikers und Physikers Andr Marie Amprebenannt.

    Das Ampere ist auch die SI-Einheit der magnetischen Spannung.

    Andr Marie Ampre wurde am 22. Januar 1775 in Polmieux bei Lyon geboren.Schon als Vierzehnjhriger las er mit Begeisterung alle zwanzig Bnde derfranzsischen Enzyklopdie von Diderot und dAlembert, die in ihm das Interessefr Naturwissenschaften, Mathematik und Philosophie wachriefen. Er widmetesich besonders dem Studium der Botanik, Chemie, Physik und Mathematik. AlsAchtzehnjhriger beherrschte er auer Latein auch Italienisch und Griechisch.

  • 7Im Jahre 1801 wurde Ampre Physikprofessor an der Zentralschule in Bourg-en-Bresse und wirkte bereits seit 1805 an dem bekannten Polytechnikum inParis. Whrend dieser Zeit arbeitete er berwiegend auf dem Gebiet derMathematik. Er verffentlichte eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeitenber die Wahrscheinlichkeitstheorie, ber die Anwendung der hherenMathematik auf Probleme der Mechanik und ber verschiedene Probleme dermathematischen Analysis.

    Fr seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Theorie derDifferentialgleichungen ernannte man ihn im Jahre 1814 zum Mitglied desInstituts (wissenschaftliche Institution, aus der spter die FranzsischeAkademie der Wissenschaften hervorging) und im Jahre 1824 zum Professorfr experimentelle Physik am Collge de France.

    Die bedeutendsten Leistungen vollbrachte Ampre jedoch auf dem Gebietder Physik. Im Jahre 1820 wurde die Aufmerksamkeit der Physiker durch dasvon Oersted entdeckte Phnomen der Wirkung des elektrischen Stromes aufdie Magnetnadel gefesselt. Noch im gleichen Jahr teilte Ampre whrend einerSitzung der Akademie seine neuen Entdeckungen auf diesem Gebiet mit.

    Zur Bestimmung der Abweichung des Nordpols einer Magnetnadel, diesich unter einem stromdurchflossenen elektrischen Leiter befindet, stellte erdie sog. Daumenregel auf, die im Prinzip heute noch als Rechte-Hand-Regelangewendet wird.

    Die sorgfltigen experimentellen und theoretischen Untersuchungen derwechselseitigen Wirkung zwischen elektrischem Strom und Magneten fhrtenAmpre zur Entdeckung der Wechselwirkung elektrischer Strme untereinanderund zur Aufstellung einer ersten Theorie des Magnetismus. Mit dieser Theoriebewies Ampre den Zusammenhang zwischen Magnetismus und elektrischemStrom, d.h. zwischen zwei Gruppen von Erscheinungen, die man zuvor frvllig unabhngig voneinander gehalten hatte.

    Im Jahre 1826 gelang es ihm, das quantitative Gesetz der Wechselwirkungelektrischer Strme abzuleiten: Die Kraft, mit der zwei Stromelementeaufeinander einwirken, ist dem Produkt der Stromstrken direkt proportionalund dem Quadrat ihrer Entfernung umgekehrt proportional.

    Nach 1828 wandte sich Ampre erneut dem Gebiet der Mathematik zu undverffentlichte noch einige Arbeiten zur hheren Mathematik. Er versuchtespter auch, die Wissenschaften auf der Grundlage philosophischer undmathematischer berlegungen zu klassifizieren.

    Obwohl man seine genialen wissenschaftlichen Arbeiten, die fr die Physikvon grundlegender Bedeutung sind, schon zu seinen Lebzeiten anerkannte,besa er niemals ausreichende finanzielle Mittel fr seine Versuche.

  • 8Er starb am 10. Juni 1836 auf einer Dienstreise nach Marseille.

    A WortschatzA WortschatzA WortschatzA WortschatzA Wortschatz

    VerbenVerbenVerbenVerbenVerben

    anerkennen entdeckenanwenden vollbringenbeherrschen wachreifenbeweisen widmenernennen zuwenden

    NomenNomenNomenNomenNomen

    die Abweichung(-en)die Differenzialgleichung(-en)das Gesetz(-e)der Magnet(-en, -e)der Magnetismusdas Stromelement(-e)die berlegung(-en)die Wahrscheinlichkeitstheorie(-ri/en)die Wechselwirkung(-en)

    Adjektive und AusdrckeAdjektive und AusdrckeAdjektive und AusdrckeAdjektive und AusdrckeAdjektive und Ausdrcke

    quantitativwechselseitigj-s Aufmerksamkeit fesseln

    B bungenB bungenB bungenB bungenB bungen

    I. Erstellen Sie eine Zeitleiste der wichtigsten Lebensdaten.I. Erstellen Sie eine Zeitleiste der wichtigsten Lebensdaten.I. Erstellen Sie eine Zeitleiste der wichtigsten Lebensdaten.I. Erstellen Sie eine Zeitleiste der wichtigsten Lebensdaten.I. Erstellen Sie eine Zeitleiste der wichtigsten Lebensdaten.

    II. Fassen Sie die bedeutendsten Leistungen und die wichtigstenII. Fassen Sie die bedeutendsten Leistungen und die wichtigstenII. Fassen Sie die bedeutendsten Leistungen und die wichtigstenII. Fassen Sie die bedeutendsten Leistungen und die wichtigstenII. Fassen Sie die bedeutendsten Leistungen und die wichtigstenEntdeckungen von AmpEntdeckungen von AmpEntdeckungen von AmpEntdeckungen von AmpEntdeckungen von Ampre zusammen.re zusammen.re zusammen.re zusammen.re zusammen.

    III. Setzen Sie entsprechende Wrter aus dem Text ein:III. Setzen Sie entsprechende Wrter aus dem Text ein:III. Setzen Sie entsprechende Wrter aus dem Text ein:III. Setzen Sie entsprechende Wrter aus dem Text ein:III. Setzen Sie entsprechende Wrter aus dem Text ein:

  • 9IV. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie dieIV. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie dieIV. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie dieIV. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie dieIV. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie dieAdjektive und Substantive im richtigen Kasus.Adjektive und Substantive im richtigen Kasus.Adjektive und Substantive im richtigen Kasus.Adjektive und Substantive im richtigen Kasus.Adjektive und Substantive im richtigen Kasus.

    1. Er widmete sich .......... Studium .......... Botanik, Chemie, Physik undMathematik.

    2. .......... 1805 wirkte er ............... bekannt .......... Polytechnikum .......... Paris.3. Whrend dieser Zeit arbeitete er .......... .......... Gebiet .......... Mathematik.4. .......... sein .......... wissenschaftlich .......... Arbeiten .......... Theorie der

    Differentialgleichungen ernannte man ihn .......... Jahre 1814 .......... Mitglieddes Insituts.

    5. Nach 1828 wandte sich Amper erneut .......... Gebiet der Mathematik zuund verffentlichte noch einige Arbeiten .......... hher .......... Mathematik.

    V. Lernen Sie das quantitative Gesetz der Wechselwirkung elektrischerV. Lernen Sie das quantitative Gesetz der Wechselwirkung elektrischerV. Lernen Sie das quantitative Gesetz der Wechselwirkung elektrischerV. Lernen Sie das quantitative Gesetz der Wechselwirkung elektrischerV. Lernen Sie das quantitative Gesetz der Wechselwirkung elektrischerStrme und versuchen Sie es auf Deutsch zu sagen.Strme und versuchen Sie es auf Deutsch zu sagen.Strme und versuchen Sie es auf Deutsch zu sagen.Strme und versuchen Sie es auf Deutsch zu sagen.Strme und versuchen Sie es auf Deutsch zu sagen.

    Verb Substantiv Adjektiv

    die Begeisterungwidmenbeherrschenernennenvollbringen

    die Entdeckungdie Bestimmung

    aufstellendie Abweichung

    anwendendie Wirkung

    abteilenanerkanntberlegt

  • 10

    X X XX X XX X XX X XX X X

    Franois Arago klopfte einige Male an die Tr. Er wartete keine Antwortab. Ampre arbeitete.

    Arago erkannte das an dem Licht, das jeden Abend bis tief in die Nacht imArbeitszimmer von Ampre brannte. Er kommt aber doch, dachte Arago,wenn er die Versuche beendet hat.

    Nach einigen Tagen kam Ampre tatschlich. Sein Gesicht glhte.Franois, ich habe ermittelt, dass die Wirtin innerhalb des vergangenen

    Jahres sechshundert Franken fr Petersilie ausgegeben hat. Diese Person ruiniertmich! Ich habe versucht, mein Geld nachzuzhlen, jedoch vergebens, denn ichbesitze berhaupt kein Geld mehr. Was sagst du dazu, Franois? Du siehstdoch, dass ich ratlos bin!

    Ich begreife, Andr. Der Mensch kann nicht ungestraft sieben Tage undsieben Nchte lang ber einem einzigen Brief hocken. Das, was mir Oerstedschrieb, hat weder Hand noch Fu, und trotzdem ist es die Wahrheit. Er stelltVersuche an, beendet sie jedoch nicht. Er spricht Vermutungen aus, zieht aberkeine Schlufolgerungen daraus. Es ist eigentlich eine Schande, dass er dieweitere Arbeit anderen berlsst.

    Hat es sich fr dich gelohnt, so viel zu arbeiten?Ich habe versucht, eine Sache zu erklren. Zunchst habe ich die

    Bezeichnungen genau unterschieden und festgelegt. Es existiert eine statischeund eine dynamische Elektrizitt. Die statische ist eine unbeweglicheelektrische Ladung, die nur ber eine Spannung verfgt, jedoch zu keinerLeistung fhig ist. Ihre Wirkung ist die Entladung. Als dynamische bezeichneich die im Fluss begriffene Elektrizitt, die entsteht, wenn ich beide Pole durcheinen Leiter miteinander verbinde. Dieser elektrische Strom kannununterbrochen chemische und physikalische Arbeit verrichten. Die chemischeLeistung hat bereits Davy nachgewiesen. Den Schleier, der die physikalischenEffekte verhllt, lftete Oersted ein wenig. Er hat etwas entdeckt, aber nichtalles... Komm in mein Arbeitszimmer. Ich zeige dir etwas !.

    Auf dem Arbeitstisch von Ampre stand eine Voltasche Batterie mitmehreren Elementen. Neben der Batterie standen einige Gerte, die frunterschiedliche Versuche vorbereitet waren. Ampre machte sich sofort andie Arbeit.

    Sieh her, hier habe ich eine frei aufgehngte Magnetnadel, die sich inwaagerechter Lage drehen kann. Siehst du, die Nadel kommt in Richtung vonNord nach Sd in Ruhestellung. ber der Magnetnadel hngt dieser Draht in dergleichen Richtung wie die Nadel. Aber jetzt fliet durch ihn noch kein Strom.

  • 11

    Ampre stellte den Stromanschluss her. Die Nadel schlug leicht aus undverharrte in einer schrg zum Draht gerichteten Stellung.

    Wie du siehst, Franois, wirkt der elektrische Strom auf die Magnetnadelund lenkt sie von der ursprnglichen Stellung ab. Bis hierher gelangte Oer-sted.

    Ampre stellte einen weiteren Versuch an, dann einen dritten und vierten.Schlielich griff er nach einer Spule, auf der ein isolierter Kupferdrahtaufgewickelt war, hngte sie dicht ber der Tischplatte auf, so dass sie inwaagerechter Lage schwebte.Dann verband er beide Drahtenden mit den Polender Batterie.

    Er lchelte Arago schelmisch zu: Was passiert, wenn ich zwei Magnetenehme und sie mit den Sdpolen einander nhere? Arago lachte. BeideSdpole werden sich gegenseitig abstoen, Andr.

    Und was passiert, wenn ich den Sdpol des einen Magneten dem Nordpoldes anderen Magneten annhere?

    Dann werden sie sich, wenn ich mich nicht irre, gegenseitig anziehen.Jetzt schau her, bedeutete Ampre gewichtig, ich leite in diese Drahtspule

    Strom.Ampre nahm einen Stabmagneten zur Hand. Jetzt nhere ich den einen

    Pol des Magneten dem Spulenende. Was beobachtest du, Franois?Der Magnet zieht die Spule an.Und jetzt drehe ich den Stabmagneten um und nhere dem gleichen

    Spulenende den anderen Pol.Arago beobachtete mit Verwunderung, wie der Magnet die Spule abstie.

    Als wre die Spule auch ein Magnet! sagte er und schaute Ampre fragendan.

    Es ist sicher, dass im Falle des Stromflusses durch die Spule an ihrenbeiden Enden magnetische Kraftlinien entstehen.

    Arago stie Ampre sanft zurck, damit er selbst den Versuch mit der Spulewiederholen konnte. Pltzlich blickte er auf. Hast du ein Stck Eisen, Andr?Am besten einen Eisenstab?

    Wozu?Du wirst sehen! Sieh dich schnell um, ob du nicht einen Eisenstab hast!Hier ist eine Rundfeile. Sie ist aus Eisen.Arago zog von der Feile das Heft ab, steckte sie in die Spule. Er sammelte

    Ngel und andere kleine Metallteilchen, legte sie auf den Tisch in der Nhe derSpule und schaltete den Strom ein.

    Alle Metallteilchen sprangen sofort an das vordere oder hintere Ende derFeile. Arago unterbrach den Strom. Die Eisenngel und die anderen

  • 12

    Metallteilchen fielen sofort auf den Tisch zurck. Beliebig schaltete AragoStrom ein und unterbrach ihn wieder, immer zeigte sich das gleicheWechselspiel der entstehenden und schwindenden Anziehungskraft.

    Ampre beobachtete mit steigender Verwunderung die Versuche Aragos.Was machst du da? fragte er berrascht.

    Einen knstlichen Magneten, Andr ......Einen elektrischen Magneten, Andr. Wir knnten behaupten, dass es

    sich um einen Elektromagneten handelt!Ja, aber das ist doch erstaunlich ... Jetzt wiederholte Ampre erneut die

    Versuche von Arago. Nach einer Weile trat er zu Arago.Du hast recht Franois. Eisen lsst sich durch den elektrischen Strom ber

    eine beliebig lange Zeit magnetisieren und so stark, wie wir es wollen.Abernur Eisen, sagte Arago und stand auf.

    I. Lesen Sie den Text und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie den Text und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie den Text und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie den Text und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie den Text und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.

    II. Notieren Sie die wichtigsten Informationen und gliedern Sie den TextII. Notieren Sie die wichtigsten Informationen und gliedern Sie den TextII. Notieren Sie die wichtigsten Informationen und gliedern Sie den TextII. Notieren Sie die wichtigsten Informationen und gliedern Sie den TextII. Notieren Sie die wichtigsten Informationen und gliedern Sie den Textin thematische Abschnitte. Geben Sie jedem Abschnitt einen kurzen Titel.in thematische Abschnitte. Geben Sie jedem Abschnitt einen kurzen Titel.in thematische Abschnitte. Geben Sie jedem Abschnitt einen kurzen Titel.in thematische Abschnitte. Geben Sie jedem Abschnitt einen kurzen Titel.in thematische Abschnitte. Geben Sie jedem Abschnitt einen kurzen Titel.

    III. Richtig oder falsch?III. Richtig oder falsch?III. Richtig oder falsch?III. Richtig oder falsch?III. Richtig oder falsch?

    richtig falsch1. Nach einigen Tagen kam Ampre tatschlich.Sein Gesicht war traurig. 2. Ampre versuchte sein Geld nachzuzhlen,jedoch vergebens, denn er besa sehr viel Geld. 3. Es ist doch keine Schande, dass Oersted dieweitere Arbeit anderen berlsst. 4. Es existiert eine statische und eine dynamischeElektrizitt. 5. Der elektrische Strom wirkt auf dieMagnetnadel. 6. Arago legte kleine Metallteilchen weit vonder Spule. 7. Es handelte sich um einen Elektromagneten.

  • 13

    V. Wie knnen Sie die Stze anders sagen?V. Wie knnen Sie die Stze anders sagen?V. Wie knnen Sie die Stze anders sagen?V. Wie knnen Sie die Stze anders sagen?V. Wie knnen Sie die Stze anders sagen?

    1. Sein Gesicht glhte.2. Diese Person ruiniert mich.3. Du siehst doch, dass ich ratlos bin.4. Der Mensch kann nicht unbestraft sieben Tage und sieben Nchte lang

    ber einen einzigen Brief hocken.5. Das, was nur Oersted schrieb, hat weder Hand noch Fu.

    VI. Zum InhaltVI. Zum InhaltVI. Zum InhaltVI. Zum InhaltVI. Zum Inhalt

    1. Erklren Sie die statische und die dynamische Elektrizitt.2. Erklren Sie den Versuch mit einer Spule.3. Warum handelt es sich im letzten Versuch um einen Elektromagneten?

    IV. Ergnzen Sie die fehlenden Verbformen:IV. Ergnzen Sie die fehlenden Verbformen:IV. Ergnzen Sie die fehlenden Verbformen:IV. Ergnzen Sie die fehlenden Verbformen:IV. Ergnzen Sie die fehlenden Verbformen:

    Infinitiv Prteritum Partizip II (3.Person Singular)

    erkannteausgegeben

    besitzenaussprechen

    nachgewiesenflieen

    griffverband

    abstoenanziehenentstehen

    fielen .... zurckunterbrach

    anspringen

  • 14

    2. ALEXANDER GRAHAM BELL(18471922)

    Bel (B) ist die Einheit des Pegels der akustischen Leistung. Sie wurde zu

    Ehren des amerikanischen Erfinders Alexander Graham Bell benannt.

    Meist wird das Dezibel (dB) - der zehnte Teil des Bel - verwendet: 1 dB = 10 -1 B.

    Das Dezibel ist auch die Einheit des Schallintensittspegels und des

    Schalldruckpegels. Es wird ebenfalls zur Kennzeichnung logarithmierter

    Verhltnisse elektrischer Leistungswerte benutzt.

    Alexander Graham Bell stammte aus Edinburgh in Schottland. Dort wurdeer als Sohn eines Lehrers fr Schwerhrige und Sprachbehinderte am 3. Mrz1847 geboren. Er war kein Wunderkind, obwohl er sich schon frh mitnaturwissenschaftlichen Sammlungen befasste und ber ein ausgezeichnetesmusikalisches Gehr verfgte. Der Musik widmete er sich sehr und erlernteauch den Beruf des Vaters.

    Als Fnfzehnjhriger absolvierte er die Mittelschule und nahmanschlieend an der Universitt in Edinburgh ein Medizinstudium auf. EinigeZeit spter war er Lehrer in Elgin, setzte dann jedoch sein Studium an derUniversitt in London fort. Im Jahre 1871 siedelte er zusammen mit seinenEltern in die Vereinigten Staaten von Amerika ber, wo er die amerikanischeStaatsbrgerschaft annahm.

    Noch whrend seines Wirkens in Elgin hatte er begonnen, sich fr akustischeVersuche zu interessieren. Er studierte die Helmholtzschen Arbeiten, die ihndazu anregten, sich mit der Untersuchung der Schallwellen zu befassen. ImJahre 1872 wurde er Professor fr Physiologie der Sprechwerkzeuge an derUniversitt in Boston; hier begannen auch seine fruchtbaren Jahre als Erfinder.

    Das Studium der Mechanik der Sprache brachte ihn auf den Gedanken, eineEinrichtung fr eine telegrafische Verbindung zu konstruieren. Erexperimentierte mit der telegrafischen bertragung von Nachrichten, wobei erein von einem Elektromagneten bettigtes Eisenplttchen als Membranverwendete. Spter arbeitete er gemeinsam mit Thomas Watson anbertragungen und am Empfang von Nachrichten nach demelektromagnetischen Prinzip. Im Verlauf dieser Experimente mit dem Telegrafenerfand er das Prinzip des Telefons.

    In den Jahren 1875 bis 1877 wurden ihm drei Patente erteilt. Obwohl ihmdie Erfindung des Telefons einige Gerichtsprozesse einbrachte, besttigte manihm schlielich doch die Urheberschaft.

    dt.Physiker und Physiologe

  • 15

    Bei seiner Ttigkeit als Erfinder konzentrierte sich Bell auf zwei Hauptgebiete:ein System der Mehrfachtelegrafie und das Studium der Luftschwingungen imOhr whrend der Aufnahme von Stimmlauten. Er konstruierte auch mehrereHilfsmittel und Einrichtungen fr den Unterricht schwerhriger Menschen.Zugleich befasste er sich mit der Konstruktion eines Phonographen. In Konkurrenzmit Edison erwies sich die von Bell vorgeschlagene geriffelte Wachswalze mitSpiralen-Tonaufnahme als die bessere.

    Bell wurde Begrnder der industriellen Fertigung von Telefonanlagen inden Vereinigten Staaten von Amerika. Er grndete die Zeitschrift Science(Wissenschaft) und die Amerikanische Vereinigung fr das Erlernen derSprache. Verdienstvoll war seine Arbeit an der Smithsonian Institution, derenBerater er seit 1898 war. Die Londoner Royal Society zeichnete ihn 1913 mit derHughes-Medaille aus. Er erlebte noch den gewaltigen Erfolg seiner Erfindung,und die Telefongesellschaft, die er begrndet hatte, zeigt noch heute in ihremWahrzeichen die blaue Glocke, die aus einer seiner Kinderzeichnungen stammt.

    Alexander Graham Bell starb am 1. August 1922 in der Nhe von Baddeckauf Cape Breton Island im kanadischen Neu-Schottland.

    A WortschatzA WortschatzA WortschatzA WortschatzA Wortschatz

    VerbenVerbenVerbenVerbenVerben

    auszeichnenbefassen (sich)konzentrierenriffelnverfgen

    AusdrckeAusdrckeAusdrckeAusdrckeAusdrcke

    auf den Gedanken bringen

    B bungenB bungenB bungenB bungenB bungen

    I. Gebrauchen Sie die Verben mit den Prfixen be-, er-, ver-.I. Gebrauchen Sie die Verben mit den Prfixen be-, er-, ver-.I. Gebrauchen Sie die Verben mit den Prfixen be-, er-, ver-.I. Gebrauchen Sie die Verben mit den Prfixen be-, er-, ver-.I. Gebrauchen Sie die Verben mit den Prfixen be-, er-, ver-.

    fgen, fassen, nennen, nutzen, binden, wenden, teilen, weisen, leben

    NomenNomenNomenNomenNomen

    der Druck (-e; -e)die Leistung (-en)die Luftschwingung (-en)die Membran (-en)der Pegel (-)der Schall (-e; -e)die Schallwelle (-n)die Urheberschaft (-en)die Walze (-n)

  • 16

    II. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie dieII. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie dieII. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie dieII. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie dieII. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie dieAdjektive im richtigen Kasus.Adjektive im richtigen Kasus.Adjektive im richtigen Kasus.Adjektive im richtigen Kasus.Adjektive im richtigen Kasus.

    1. Bell befasste sich .......... naturwissenschaftlich .......... Sammlungen.2. Er verfgte .......... ein ausgezeichnet .......... musikalisch .......... Gehr.3. Er interessierte sich .......... akustisch ..........Versuche.4. Er experimentierte .......... der telegrafisch .......... bertragungen von

    Nachrichten.5. Als Erfinder konzentrierte er sich .......... zwei Hauptgebiete.

    III. Welche Stazteile passen zusammen?III. Welche Stazteile passen zusammen?III. Welche Stazteile passen zusammen?III. Welche Stazteile passen zusammen?III. Welche Stazteile passen zusammen?

    1. Er befasste sich mit a. und die Telefongesellschaft zeigtenaturwissenschaftlichen Sammlungen noch heute in ihrem Wahrzeichen

    die blaue Glocke.2. Der Musik widmete er sich sehr b. und begann hier seine fruchtbaren

    Jahren als Erfinder.3. Er arbeitete gemeinsam mit c. und erlebte den Beruf des Vaters.Thomas Watdon an bertragungen4. Er wurde Professor fr d. und verfgte ber einPhysiologie der Sprechwerkzeuge an ausgezeichnetes musikalischesder Universitt in Boston Gehr.5. Er erlebte noch den gewaltigen e. und am Empfang vonErfolg seiner Erfindung Nachrichten nach dem

    elektronischen Prinzip.IV. Beantworten Sie diese Fragen:IV. Beantworten Sie diese Fragen:IV. Beantworten Sie diese Fragen:IV. Beantworten Sie diese Fragen:IV. Beantworten Sie diese Fragen:

    1. Wie kam es Bell zu dem Gedanken eine telefonische Verbindung zukonstruieren?

    2. Wem wurde die Urheberschaft der Erfindung des Telefons besttigt?3. Auf welche Hauptgebiete konzentrierte sich Bell bei seiner Ttigkeit?

    X X XX X XX X XX X XX X X

    An jenem denkwrdigen Tag - es war genau am 2. Juni 1875 - wiederholtenBell und sein farbiger Gehilfe Watson vielleicht schon zum hundertsten Maldie Versuche mit dem Harmonic-Telegrafen.

    Im Verlauf der Versuche brachte Watson abwechselnd die Sende-Oszillationsplttchen zum Vibrieren, whrend Bell bemht war, mit Hilfe seines

  • 17

    auerordentlich feinen musikalischen Gehrs die Empfangs-Oszillationsplttchen mit ersteren abzustimmen. Er legte sie sich einzeln andas Ohr und prfte ihren Ton, der durch die elektrischen Impulse entstand.

    Kurzum, die Situation entwickelte sich nicht gnstig. Watson, durch diesechzehnstndige Tagesarbeit erschpft, sandte mimutig Signale aus, whrendBell wie stets voller Energie arbeitete und sich durch den Mierfolg nichtmutlos machen lie. Gerade legte er sich ein Oszillationsplttchen an das Ohrund lauschte gespannt. Im Ohr erklang ein besonderer Ton. Er rhrte von denvibrierenden Oszillationsplttchen her, jedoch war es, er sofort feststellte, nichtjener vertraute Ton, der durch die elektrischen Impulse erregt wurde. Der gesamteEffekt dauerte jedoch nur einen Augenblick. Dies war jedoch der Augenblickder Erkenntnis! Bell wurde sich dessen bewusst, dass er den so lange gesuchtenSchlssel zur Lsung des Rtsels gefunden hatte.

    Heftig legte er die Oszillationsplatte auf den Tisch und eilte mit energischenSchritten in das Zimmer nebenan.

    uerst erregt schrie er auf den erschrockenen Watson ein: Was haben Siegemacht? Lassen Sie alles unverndert! Ich will das sehen!.

    Entschuldigen Sie bitte, Herr Professor, wehrte sich der nichtsahnendeWatson, ich war sehr mde, deshalb habe ich den Fehler gemacht.

    Aber was haben Sie denn gemacht? fragte Bell, immer noch sehr aufgeregt.Watson begann zu erlutern. Als er die Oszillationsplatte in Ttigkeit setzen

    wollte, lie sich das Gert infolge eines schlecht eingestellten Drehkontaktesnicht an die Leitung anschlieen. Um den Fehler zu beseitigen, begann er dieMambrane zu bewegen und brachte sie dadurch in Erregung.

    Diese Vibration fing Bell im Empfnger auf. Der Effekt sah etwa so aus, alsklopfte man am heutigen Telefon mit dem Finger auf die Membran.

    Bell fand sofort die Erklrung: Die ber dem Elektromagneten schwingendeZunge induzierte in der Wicklung einen Strom. Den Empfnger setzten alsonicht elektrische Impulse, die vom Gert ausgingen, in Ttigkeit, sondern derinduzierte Strom, der durch die Schwingungen der Zunge entstand.

    Durch diesen Zufall wurde das Telefon geboren. Bell wurde sich bewusst,dass er einen Mechanismus gefunden hatte, der die bertragung jedes Tones,also auch der menschlichen Sprache, auf elektrische Weise mglich machte.

    Viele Male noch wiederholten sie den Versuch, und etwa eine Stunde sptererteilte Bell Watson genaue Anweisungen zum Aufbau des ersten Telefons. Siekonnten praktisch alle Teile des Harmonic-Telegrafen verwenden, die man nurunwesentlich anzupassen brauchte. Die Membran des ersten Telefons bestandaus einem dnnen Plttchen, in dessen Mitte Watson das Oszillationsplttchenanbrachte. Um die Schallwellen mglichst gut auffangen zu knnen, befestigten

  • 18

    sie an beiden Membranen - der Sende - und der Empfangsmembrane - einenTrichter.

    Es war fast Mitternacht, als Bell zusammen mit Watson auf die menschenleereBostoner Strae hinaustrat ...

    I. Lesen Sie den Text durch und schlagen Sie die wichtigen unbekanntenI. Lesen Sie den Text durch und schlagen Sie die wichtigen unbekanntenI. Lesen Sie den Text durch und schlagen Sie die wichtigen unbekanntenI. Lesen Sie den Text durch und schlagen Sie die wichtigen unbekanntenI. Lesen Sie den Text durch und schlagen Sie die wichtigen unbekanntenWrter nach.Wrter nach.Wrter nach.Wrter nach.Wrter nach.

    II. Kreuzen Sie an, was der Text sagt:II. Kreuzen Sie an, was der Text sagt:II. Kreuzen Sie an, was der Text sagt:II. Kreuzen Sie an, was der Text sagt:II. Kreuzen Sie an, was der Text sagt: richtig falsch

    1. Der Ton erstand durch elektrische Impulse. 2. Als sich Bell ein Oszillationsplttchen an dasOhr legte, erklang kein besonderes Ton im Ohr. 3. Der gesamte Effekt dauerte nur einen Augenblick. 4. Watson begann die Membrane zu bewegen undbrachte sie dadurch in Erregung. 5. Im Empfnger fing Bell keine Vibration auf. 6. Das Telefon wurde durch den Zufall geboren. 7. Dieser Mechanismus machte die bertragungjedes Tones mglich. 8. Die Membran des ersten Telefons bestand auseinem dicken Plttchen.

    III. Finden Sie Synonyme im Text:III. Finden Sie Synonyme im Text:III. Finden Sie Synonyme im Text:III. Finden Sie Synonyme im Text:III. Finden Sie Synonyme im Text:

    1. bedeutingsvoll -2. mutlos -3. angestrngt -4. intensiv -5. verstndnislos -6. unwichtig -

    IV. Was passt zusammen?IV. Was passt zusammen?IV. Was passt zusammen?IV. Was passt zusammen?IV. Was passt zusammen?

    1. die Versuche a. anschlieen2. zum Vibrieren b. entstehen3. in Ttigkeit c. stezen4. an die Leitung d. bringen5. in Erregung e. wiederholen6. durch die Schwingungen f. bringen

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    V. Zum VerstndnisV. Zum VerstndnisV. Zum VerstndnisV. Zum VerstndnisV. Zum Verstndnis

    1. Welchen Fehler hat Watson gemacht?2. Wie erklrte Bell die Vibration im Empfnger?

    VI. Zum InhaltVI. Zum InhaltVI. Zum InhaltVI. Zum InhaltVI. Zum Inhalt

    Durch einen Zufall wurde eine riesige Erfindung gemacht. Was wurdeentdeckt?

    Wer war der Erfinder - Bell oder sein Gehilfe Watson?

    VII. Geben Sie demText eine berschrift.VII. Geben Sie demText eine berschrift.VII. Geben Sie demText eine berschrift.VII. Geben Sie demText eine berschrift.VII. Geben Sie demText eine berschrift.

    3. GALILEO GALILEI(15641642)

    Gal (Gal) ist eine SI - fremde Einheit zur Messung der Beschleunigung, die

    jedoch nur in Spezialgebieten (Geophysik) Anwendung fand. Sie wurde zu

    Ehren des italienischen Physikers und Astronomen Galileo Galilei benannt.

    Gal ist eine amtlich nicht mehr zugelassene Einheit. Sie wurde in der

    Geophysik vor allem fr die Messung der Schwerebeschleunigung,

    insbesondere bei gravimetrischen Messungen, angewendet. Die SI-Einheit der

    Beschleunigung ist das Meter je Quadratsekunde.

    Galileo Galilei wurde am 15. Februar 1564 in der italienischen Stadt Pisa alsSohn eines Tuchhndlers, der auch Mathematiker und Musiktheoretiker war,geboren. Als Siebzehnjhriger begann er an der dortigen Universitt Philosophie,Physik und Medizin zu studieren, ging jedoch im Jahre 1585 nach Florenz, umsich ausschlielich dem Mathematik - und Physikstudium zu widmen.

    Nach Abschluss der Studien wirkte er als Professor in Pisa und Florenz. VomJahre 1592 an war er fr die Zeit von 18 Jahren in Padua ttig. Hier beobachtete erauch einen neuen Stern im Sternbild des Schlangentrgers, der nach einem Jahrverschwand. Damals begann er das erste Mal Aristoteles Ansicht anzuzweifeln,nach denen das gesamte Himmelsgewlbe mit seinen Sternen unvernderlich ist.

    Nachdem er von der Erfindung des Fernrohres erfahren hatte, begann erunverzglich, daran zu arbeiten. Mit seinem eigenhndig gefertigten Fernrohrerffnete sich ihm eine neue Welt der Himmelskrper. Im Sternbild des Orionentdeckte er 500 neue Sterne, er beobachtete die Unebenheit derMondoberflche, fand drei Jupitermonde, Sonnenflecken und eine ganze Reihe

  • 20

    weiterer bedeutender astronomischer Tatsachen, die er im Werk Sidereusnuncius) beschrieb. Gleichzeitig verlie er im Jahre 1610 die UniversittPadua und wurde Hofmathematiker der Medici in Florenz.

    Im gleichen Jahr begann der Kampf der Kirche gegen Galilei. Aus seinenEntdeckungen erkannten die gelehrten Theologen sofort die Besttigung derLehre des Kopernikus ber die Bewegung der Erde und der Himmelskrper,die der kirchlichen Darstellung widersprach. Man wartete ab, bis sich Galileiffentlich zur Kopernikanischen Lehre bekannte.

    Dazu kam es in der Schrift ber die Sonnenflecken, auf Grund deren manGalilei des Irrglaubens und der Ketzerei beschuldigte. Im Jahre 1616 wurde erzum Kardinal Bellarmin bestellt, wo er auf einen Erla des Papstes Paul V. hindie Ermahnung erhielt, die Auffassung aufzugeben, dass die Sonne still stehtund die Erde sich bewegt. Galilei unterwarf sich. Nach der Entdeckung dreierKometen im Sternbild des Skorpions sprach er jedoch erneut seine Meinung inder Schrift Discorso della comete aus, die wiederum Gegenstand eines heftigenAngriffs der Jesuiten gegen ihn wurde.

    Erst nach dem Amtsantritt des Papstes Urban VIII., der ein Gnner derWissenschaften und der Kunst war, antwortete Galilei auf diese Angriffe. Demwidmete er die Schrift Il saggiatore und im Jahre 1630 seinen berhmtenDialog Dialoge sopra i due massimi sistemi del mondo (Dialog ber diebeiden hauptschlichen Weltsysteme). In diesem Werk stellte er dasPtolemische und das Kopernikanische Weltsytem einander gegenber, undzwar auf eine Art und Weise, dass daraus die Richtigkeit der Anschauungendes Kopernikus hervorgeht.

    Die Jesuiten unternahmen alle Anstrengungen, das Werk zu verbieten undGalilei vor ein Gericht zu stellen. Am 22. Juni 1633 kam es tatschlich zu einemUrteil in diesem Prozess, durch das man Galilei zwang, seine Anschauungen zuwiderrufen und sich von der Lehre des Kopernikus abzuwenden.

    Nach dem Prozess zog sich Galilei nach Florenz zurck. Im Jahre 1636 beendeteer seine Schrift Discorsi e dimostrazioni matematiche2, die seine bedeutendstenEntdeckungen auf dem Gebiet der Mechanik bewegter Krper enthlt. Ein Jahrdarauf erblindete er auf beiden Augen, jedoch seine geistige Vitalitt verlie ihnnicht. Umgeben von seinen Schlern (unter ihnen auch der spter berhmtgewordene Physiker Torricelli), denen er noch bis zum letzten Augenblick seineWerke diktierte, starb er am 8. Januar 1642 in Arcetri nahe bei Florenz.

    Botschaft von den Sternen2 deutscher Titel: Unterredungen und mathematische Demonstrationen ber zwei neue

    Wissenszweige, die Mechanik und die Fallgesetze betreffend (Leipzig 1890)

  • 21

    A WortschatzA WortschatzA WortschatzA WortschatzA Wortschatz

    VerbenVerbenVerbenVerbenVerben

    unterwerfen (sich)

    NomenNomenNomenNomenNomendie Beschleunigung (-en)das Fernrohr (-e)der Gnner (-)das Himmelsgewlbe (-)der Himmelskrper (-)der Komet (-en)der Sonnenflecken (-)das Sternbild (-er)die Unebenheit (-en)

    Adjektive und AusdrckeAdjektive und AusdrckeAdjektive und AusdrckeAdjektive und AusdrckeAdjektive und Ausdrcke

    unverzglichAnsicht anzweifelndie Anschauungen widerrufen

    B bungenB bungenB bungenB bungenB bungen

    I. Bilden Sie die Wortgruppen mit Genitiv und Prpositionen:I. Bilden Sie die Wortgruppen mit Genitiv und Prpositionen:I. Bilden Sie die Wortgruppen mit Genitiv und Prpositionen:I. Bilden Sie die Wortgruppen mit Genitiv und Prpositionen:I. Bilden Sie die Wortgruppen mit Genitiv und Prpositionen:

    Beispiel: der Musiktheoretiker = der Theoretiker der Musikdas Physikstudium, das Sternbild, der Schlangentrger, das

    Himmelsgewlbe, das Fernrohr, der Himmelskrper, der Sonnenflecken, dieMondoberflche.

    II. Was passt zusammen?II. Was passt zusammen?II. Was passt zusammen?II. Was passt zusammen?II. Was passt zusammen?

    1. Anwendung a. widerrufen2. Ansicht b. anzweifeln3. die Ermahnung c. unternehmen4. die Auffassung d. aussprechen5. seine Meinung e. aufgeben6. alle Anstrengungen f. anzweifeln7. seine Anschauungen g. erhalten

  • 22

    III. Wie heien die Stze richtig?III. Wie heien die Stze richtig?III. Wie heien die Stze richtig?III. Wie heien die Stze richtig?III. Wie heien die Stze richtig?

    1. er / das erste Mal/ Ansicht / damals/ anzuzweifeln /Aristoteles/ begann.2. eine neue Welt / mit dem Fernrohr/ der Himmelskrper /sich/ erffnen.3. Galilei /begann / der Kampf/ im gleichen Jahr / der Kirche/ gegen.4. sprach /erneut / dreier Kometen/ nach der Entdeckung / seine Meinung/

    im Sternbild / erneut / Skorpions.5. Weltsystem / in diesem Werk / er / das Ptalemische/ das Kopernikanische/

    gegenber / stellte / einander/ und.

    IV. Fassen Sie die wichtigsten Entdeckungen von Galilei auf dem GebietIV. Fassen Sie die wichtigsten Entdeckungen von Galilei auf dem GebietIV. Fassen Sie die wichtigsten Entdeckungen von Galilei auf dem GebietIV. Fassen Sie die wichtigsten Entdeckungen von Galilei auf dem GebietIV. Fassen Sie die wichtigsten Entdeckungen von Galilei auf dem Gebietder Astronomie zusammen.der Astronomie zusammen.der Astronomie zusammen.der Astronomie zusammen.der Astronomie zusammen.

    X X XX X XX X XX X XX X X

    Die Mathematik, die Naturwissenschaftten und die Philosophie fesselten Galileiimmer strker. Eben ging ein Semester zu Ende, und Galilei wollte die Ferien imHause seiner Eltern in Florenz verbringen. Er wurde sich mit einem Fuhrmanneinig, der bereit war, den Studenten fr ein geringes Entgelt mitzunehmen.

    Die Reise dauerte zwei Tage. Der Fuhrmann hatte Fsser geladen, und Galileiverkrzte sich die Reise damit, dass er aus dem Kopf den Inhalt der einzelnenFsser berechnete. Nach dem Augenma schtzte er die Hhe und denDurchmesser eines Fasses. Fast wie ein Zylinder, dachte er, so dass derInhalt rh sein muss.

    Er wandte sich an den Fuhrmann.In diesem Fa habt Ihr drei Hektoliter Olivenl. Der Fuhrmann erschrak

    und betrachtete ihn argwhnisch von Kopf bis Fu.Woher wissen Sie das?Wie sollte Galilei dem Fuhrmann die Formel und die Bedeutung der Zahl

    erlutern?Das ist nicht so einfach, entgegnete Galilei.Der Fuhrmann erzrnte und sagte: Behaltet Eure Geheimnisse fr Euch.

    Vielleicht steckt auch eine Zauberei dahinter.Galilei versuchte, dem guten Mann die Formel zu erlutern, aber dieser

    winkte nur ab: Nein, lasst mich damit in Ruhe! Ihr habt fr die Fahrt bezahlt,fahrt also mit! Aber unterhalten werde ich mich mit Euch nicht mehr.

    Den Rest der Fahrt legten sie schweigend zurck. Wie stark doch in denLeuten der Aberglaube verwurzelt ist, sagte der zutiefst betrbte Galilei. Eswird nicht leicht sein, mit neuen Ansichten zu kommen ...

  • 23

    I. Lesen Sie denText und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie denText und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie denText und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie denText und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie denText und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.

    II. Fragen zum Verstndnis:II. Fragen zum Verstndnis:II. Fragen zum Verstndnis:II. Fragen zum Verstndnis:II. Fragen zum Verstndnis:

    1. Wo beabsichtgte Galilei seine Semesterferien zu verbringen?2. Wie konnte er nach Florenz reisen?3. Womit verkrzte er seine Reise?4. Warum gelang es ihm nicht dem Fuhrmann die Formel zu erlutern?

    III. Bilden Sie die Passivstze:III. Bilden Sie die Passivstze:III. Bilden Sie die Passivstze:III. Bilden Sie die Passivstze:III. Bilden Sie die Passivstze:

    Aktiv Passiv1. Die Mathematik, die Naturwissenschaftenund die Philosophie fesselten Galilei immerstrker.2. Der Fuhrmann nahm den Studenten fr eingeringes Gehalt mit.3. Der Fuhrmann hat Fsser geladen.4. Galilei berechnete aus dem Kopf der Inhaltder einzelnen Fssern.5. Nach dem Augenma schtzte er die Hheund den Durchmesser eines Fasses.6. Galilei erluterte dem Fuhrmann dieFormel und die Bedeutung der Zahl .

    IV. Geben Sie den Text mit Hilfe folgender Stichwrter wieder:IV. Geben Sie den Text mit Hilfe folgender Stichwrter wieder:IV. Geben Sie den Text mit Hilfe folgender Stichwrter wieder:IV. Geben Sie den Text mit Hilfe folgender Stichwrter wieder:IV. Geben Sie den Text mit Hilfe folgender Stichwrter wieder:

    In Florenz - sich mit einem Fuhrmann einig werden - fr ein geringenesEntgelt - den Inhalt der Fsser berechnen - nach dem Augenma - von Kopf bisFu - die Formel erlutern - in Ruhe lassen - der Aberglaube - mit neuenAnsichten.

    V. Erlutern Sie den Satz:V. Erlutern Sie den Satz:V. Erlutern Sie den Satz:V. Erlutern Sie den Satz:V. Erlutern Sie den Satz:

    Es wird nicht leicht sein, mit neuen Ansichten zu kommen.

    VI. Geben Sie dem Text eine berschrift.VI. Geben Sie dem Text eine berschrift.VI. Geben Sie dem Text eine berschrift.VI. Geben Sie dem Text eine berschrift.VI. Geben Sie dem Text eine berschrift.

  • 24

    4. ENRICO FERMI(19011954)

    Fermi (f) ist eine SI-fremde Lngeneinheit. Sie wurde zu Ehren des

    italienischen Physikers Enrico Fermi benannt.

    Die Lngeneinheit Fermi ist gesetzlich nicht zugelassen, wird aber hufig in der

    Kernphysik angewendet; sie entspricht annhernd der Gre der Atomkerne und

    damit auch der Reichweite der Kernkrfte. Nach dem Internationalen Einheitensystem

    wird an Stelle des Fermi nur der Begriff Femtometer (fm) verwendet.

    Enrico Fermi wurde am 29. September 1901 in Rom als Sohn eines Beamtengeboren. Schon in seiner Jugend zeigte er sich erfinderisch veranlagt und fertigtezusammen mit seinem lteren Bruder Giulio Elektromotoren und Flugzeugmodellenach eigenen Entwrfen. Als im Jahre 1915 Giulio pltzlich verstarb, berwandEnrico die Trauer durch ein verstrktes Studium der Mathematik und der Physik.

    Nach Abschluss der Mittelschule in Rom ging er zum Studium auf dieRealschule nach Pisa. Obwohl die Schule zur Universitt gehrte, bot sie ihmnicht viel Neues, denn Fermi beherrschte bereits damals sehr grndlich dieklassische Physik und die Relativittstheorie. In Pisa verfasste er auch einigewissenschaftliche Arbeiten und verteidigte 1922 seine Doktorarbeit.

    Als staatlicher Stipendiat ging er dann nach Gttingen in Deutschland undnach Leiden in Holland, wo er mit vielen berhmten Physikern bekannt wurde undzusammenarbeitete. Von 1924 an hielt er Vorlesungen ber Mathematik und Physikan der Universitt in Florenz. Dort verffentlichte er auch eine bedeutende Arbeitber die statistische Mechanik der Teilchen. Mit dieser Arbeit schuf er die Grundlageder sogenannten Fermi-Dirac-Statistik, die in der Atomphysik breite Anwendungfand und ihm im Ausland und spter auch in Italien Anerkennung verschaffte.

    Im Jahre 1928 erhielt Fermi die Berufung zum Professor fr theoretischePhysik an der Universitt in Rom und im gleichen Jahr zum Mitglied derKniglichen Akademie Italiens. Spter wurde er Mitglied vieler auslndischerAkademien der Wissenschaften.

    An der Universitt in Rom wirkte Fermi zehn Jahre und begrndete dieitalienische Schule der modernen Physik. Aus dieser Zeit stammen seinebedeutendsten wissenschaftlichen Arbeiten, insbesondere die Arbeit ber denradioaktiven Beta-Zerfall. Als im Jahre1934 Frderic und Irne Joliot-Curiedie knstliche Radioaktivitt entdeckten, kam Fermi auf den Gedanken,Neutronen zur Umwandlung der Atomkerne zu verwenden. Diese Mglichkeitwies er auch experimentell nach, wobei er gleichzeitig die Verlangsamung derNeutronenbewegung z.B. mit Hilfe von Wasser, Paraffin u.a. (Fermi-Effekt)entdeckte. Fr die Erforschung der Eigenschaften der Neutronen verlieh man

  • 25

    Fermi im Jahre 1938 den Nobelpreis fr Physik.Nachdem er in Stockholm den Preis entgegengenommen hatte, kehrte er

    nicht mehr in seine Heimat zurck. Aus Protest gegen die antisemitischenAusschreitungen der italienischen faschistischen Regierung, von denen seineGattin betroffen war, bersiedelte er mit der ganzen Familie nach Amerika.

    An der Columbia-Universitt in New York nahm Fermi die Stelle einesPhysikprofessors an und setzte seine Forschungsarbeit fort, die sich auf dieFreisetzung der Energie des Urankerns konzentrierte.

    Im Jahre 1941 verlegte man die auerordentlich geheim betriebene Erforschungder Kettenreaktion des Urans nach Chicago, wohin auch Fermi mit seinenMitarbeitern bersiedelte. Am 2. Dezember 1942 verwirklichte Fermi erstmalig diespontane Kettenrektion in einem Graphitreaktor. Im Jahre 1944 zog man erneutum, dieses Mal nach Los Alamos, wo unter Leitung von Professor Oppenheimer ander Entwicklung der Atombombe gearbeitet wurde;das erste Mal brachte man sieam 16. Juli 1945 in der Wste Alamogordo in Neu-Mexiko zur Explosion.

    Nach dem Krieg wirkte Fermi als Professor an der Universitt in Chicago. ImJahre 1946 erhielt er die Verdienstmedaille des amerikanischen Kongresses. Inden fnfziger Jahren begann Fermi die Elementarteilchen bei hohen Energien zuerforschen, und verfasste whrend dieser Untersuchungen mehrerewissenschaftliche Arbeiten.

    Fermi war ungewhnlich bescheiden und einfach. Er war nicht nur alsPhysiker ein hervorragender Wissenschaftler, sondern auch ein beliebter Lehrer.Seinen Schlern erzog er die Liebe zur Physik an und lehrte sie, den Geist unddie Ethik der Wissenschaft zu begreifen.

    Er starb am 28. November 1954 in Chicago.

    A WortschatzA WortschatzA WortschatzA WortschatzA Wortschatz

    VerbenVerbenVerbenVerbenVerben

    berwindenverfassenverlegenverteidigen

    NomenNomenNomenNomenNomen

    die Ausschreitung (-en)der Entwurf ( e)die Freisetzung (- en)der Kern (-e)die Kernkraft ( e)die Kettenreaktion (-en)der Reaktor (-toren)die Reichweitedas Teilchen (-)die Verlangsamung (-en)

  • 26

    Adjektive und AusdrckeAdjektive und AusdrckeAdjektive und AusdrckeAdjektive und AusdrckeAdjektive und Ausdrcke

    erfinderischveranlagt (zu D.)zur Explosion bringenAnerkennung verschaffen

    B bungenB bungenB bungenB bungenB bungen

    I. Bilden Sie die Wortgruppe mit Genitiv:I. Bilden Sie die Wortgruppe mit Genitiv:I. Bilden Sie die Wortgruppe mit Genitiv:I. Bilden Sie die Wortgruppe mit Genitiv:I. Bilden Sie die Wortgruppe mit Genitiv:

    das Flugzeugmodell-die Forschungsarbeit -die Neutronenbewegung -der Atomkern -die Kettenreaktion -die Kernkraft -die Kernphysik -

    II. Ergnzen Sie die fehlenden Teile der Wendungen:II. Ergnzen Sie die fehlenden Teile der Wendungen:II. Ergnzen Sie die fehlenden Teile der Wendungen:II. Ergnzen Sie die fehlenden Teile der Wendungen:II. Ergnzen Sie die fehlenden Teile der Wendungen:

    1. In Pisa .......... er einige wissenschaftliche Arbeiten und .......... seineDoktorarbeit.

    2. In Florenz .......... er eine bedeutende Arbeit ber die statische Mechanikder Teilchen.

    3. Mit dieser Arbeit schuf er die .......... der sogenannten Fermi-Dirac-Statistik.4. Diese Arbeit fand in der Atomphysik breite .......... und ihm ..........

    verschaffte.5. 1934 kam Fermi .......... .......... , Neutronen zur Umwaldung der Atomkerne

    zu verwenden.6. Am 6. Juli 1945 brachte man sie zum ersten Mal. ..............................................7. In Chicago .......... er die Verdienstmedaille des amerikanischen Kongresses.

    III. Wie heien die Stze richtig?III. Wie heien die Stze richtig?III. Wie heien die Stze richtig?III. Wie heien die Stze richtig?III. Wie heien die Stze richtig?

    1. die / Physik / der / Schule / italienische / modernen / er / begrndete.2. stammen / aus / seine / dieser / Zeit / Arbeiten / bedeutesten /

    wissenschaftlichen.3. er / die / Neutronenbewegung / Verlangsamung / der / entdeckte /

    gleichzeitig.

  • 27

    4. Forschungsarbeit / sich / seine / Freisetzung / Energie / Urankerns /konzentrierte / auf / die / der / des.

    5. in / verwirklichte / ertsmalig / er / die / einem / Kettenreaktion / spontane/ Graphitreaktor.

    IV. Fragen zum Textinhalt.IV. Fragen zum Textinhalt.IV. Fragen zum Textinhalt.IV. Fragen zum Textinhalt.IV. Fragen zum Textinhalt.

    1. Welche bedeutende Arbeit von Fermi fand in der Atomphysik breiteAnwendung?

    2. Welche wissenschaftlichen Arbeiten stammen an der Universitt in Rom?3. Fr welche Arbeit wurde Fermi der Nobelpreis verliehen?4. Worauf konzentrierte sich Fermis Forschungsarbeit in Amerika?5. Welche Charaktereigenschaften des Gelehrten wurden von den Kollegen

    und Schlern besonders geschtzt?

    V. Beantworten Sie die Fragen und geben Sie Grnde dafr an:V. Beantworten Sie die Fragen und geben Sie Grnde dafr an:V. Beantworten Sie die Fragen und geben Sie Grnde dafr an:V. Beantworten Sie die Fragen und geben Sie Grnde dafr an:V. Beantworten Sie die Fragen und geben Sie Grnde dafr an:

    Was ist eine der grten Entdeckungen des 20. Jh? Welche Rolle spieltenhier die wissenschaftlichen Arbeiten von Fermi?

    Welche Ziele wurden mit dieser Entdeckung angestrebt?

    X X XX X XX X XX X XX X X

    Die Premiere begann.Im Raum war es vllig still, nur Fermi sprach. Die grauen Augen verrieten

    intensives Nachdenken, und seine Hnde bewegten sich mit den Gedanken.Der Reaktor funktioniert jetzt nicht, weil in ihm Kadmiumstbe sind, die

    die Neutronen absorbieren. Ein einziger Stab gengt zur Verhtung derKettenreaktion. Jetzt ziehen wir jedoch aus dem Reaktor alle Reglerstbe bisauf einen heraus, den George Weil bedienen wird. Whrend er sprach, handeltendie anderen. Jeder Handgriff war zugeteilt und gebt worden.

    Fermi fuhr fort, und seine Hnde wiesen auf die Dinge, von denen er sprach.Dieser Stab, den wir zusammen mit den anderen herausgezogen haben,

    wird automatisch bettigt.Wenn die Intensitt der Reaktion die festgelegteGrenze berschreiten sollte, wird er automatisch in den Reaktor zurckgezogen.

    Die Registriervorrichtung wird eine Kurve aufzeichnen, die dieStrahlungsintensitt angibt. Wenn im Reaktor eine Kettenreaktion abluft,zieht die Feder eine Linie, die stndig ansteigen wird. Mit anderen Worten, eswird sich um eine exponentiell ansteigende Kurve handeln.

  • 28

    Jetzt beginnen wir mit dem Versuch. George wird den Stab in Abstndenherausziehen. Dabei werden wir Messungen vornehmen, um zu prfen, ob derReaktor unseren Berechnungen entsprechend funktioniert.

    Weil stellt den Stab zunchst auf viereinhalb Meter ein. Das bedeutet, dassnoch viereinhalb Meter im Innern des Reaktors verbleiben. Die Zhler werdenschneller surren, und die Schreibfeder wird auf diesen Punkt ansteigen, dortwird die Linie flacher verlaufen. Beginne, George!

    Die Blicke richteten sich auf die Feder. Niemand wagte zu atmen. Fermilchelte. Die Zhler surrten schneller, die Feder stieg und blieb stehen, wie esFermi gesagt hatte. Greenewalt atmete hrbar aus. Fermi lchelte verschmitzt.

    Er gab weitere Anweisungen. Immer, wenn Weil den Stab anzog,beschleunigten die Zhler das Surren, und die Feder stieg auf den Punkt, denFermi vorher angegeben hatte, dann verlief die Linie waagerecht.

    Den ganzen Vormittag setzte er den Versuch fort. Fermi war sich bewusst,dass der erste Versuch dieser Art im Zentrum einer groen Stadt zur potentiellenGefahr werden konnte, wenn nicht alle Vorkehrungen getroffen wrden, damitder Reaktor sich entsprechend den Berechnungen verhielt. Er war sicher, dassder Reaktor, wenn George Weil den Stab in einem Zuge herausgezogen htte,zunchst langsam reagiert htte und sich zu einem beliebigen Zeitpunkt durchdas Hineinschieben des Stabs htte abstellen lassen.

    Theoretisch war eine Explosion ausgeschlossen. Ein Freiwerden tdlicherStrahlungsdosen durch eine unkontrollierte Reaktion war unwahrscheinlich.Aber die Menschen arbeiteten trotzdem mit einer Unbekannten. Sie konntennicht behaupten, dass sie auf alle Fragen eine Antwort wussten. Vorsicht wargeboten. Es wre fahrlssig gewesen, unvorsichtig zu sein.

    I. Lesen Sie den Text durch und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie den Text durch und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie den Text durch und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie den Text durch und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie den Text durch und schlagen Sie die unbekannten Wrter nach.

    II. Richtig oder falsch? Was steht im Text?II. Richtig oder falsch? Was steht im Text?II. Richtig oder falsch? Was steht im Text?II. Richtig oder falsch? Was steht im Text?II. Richtig oder falsch? Was steht im Text?

    richtig falsch1. Die Neutronen absorbieren Kadmiumstbe. 2. Zur Verhtung der Kettenreaktion brauchtman ein paar Stbe. 3. Die Kurve gibt die Stralungsintensitt an. 4. Wenn Weil den Stab anzog, begannen dieZhler langsamer zu surren. 5. Fermi war sich bewusst, dass dieser Versuchnicht gefhrlich war.

  • 29

    III.Zu den gegebenen deutschen Wrtern finden Sie im Text FremdwrterIII.Zu den gegebenen deutschen Wrtern finden Sie im Text FremdwrterIII.Zu den gegebenen deutschen Wrtern finden Sie im Text FremdwrterIII.Zu den gegebenen deutschen Wrtern finden Sie im Text FremdwrterIII.Zu den gegebenen deutschen Wrtern finden Sie im Text Fremdwrterals Synonyme:als Synonyme:als Synonyme:als Synonyme:als Synonyme:

    1. die Strke -2. ttig sein -3. einsaugen -4. angespannt -5. mglich -6. der Knall -

    IV. Ordnen Sie den Substantiven passende Verben zu und bilden SieIV. Ordnen Sie den Substantiven passende Verben zu und bilden SieIV. Ordnen Sie den Substantiven passende Verben zu und bilden SieIV. Ordnen Sie den Substantiven passende Verben zu und bilden SieIV. Ordnen Sie den Substantiven passende Verben zu und bilden Sieanschlieend mit den entsprechenden Ausdrcken eigene Stze:anschlieend mit den entsprechenden Ausdrcken eigene Stze:anschlieend mit den entsprechenden Ausdrcken eigene Stze:anschlieend mit den entsprechenden Ausdrcken eigene Stze:anschlieend mit den entsprechenden Ausdrcken eigene Stze:

    1. die Neutronen2. die Grenze3. eine Kurve4. Messungen5. Anweisungen6. den Versuch( vortsetzen, aufzeichnen, berschreiten, absorbieren, geben, vornehmen)

    V. Verbinden Sie die Relativstze:V. Verbinden Sie die Relativstze:V. Verbinden Sie die Relativstze:V. Verbinden Sie die Relativstze:V. Verbinden Sie die Relativstze:

    1. Im Reaktor sind Kadmiumstbe, .......... die Neutronen absorbieren.2. Seine Hnde wiesen auf die Dinge, .......... .......... er sprach.3. Die Feder zieht eine Linie, .......... stndig austeigen wird.4. Die Feder stieg auf den Punkt, .......... Fermi angegeben hatte.5. Der Stab, .......... sie herausgezogen haben, wird automatisch bettigt.

    VI. Zum TextinhaltVI. Zum TextinhaltVI. Zum TextinhaltVI. Zum TextinhaltVI. Zum Textinhalt

    1. Wie wrden Sie die letzten Stze erklren: Vorsicht war geboten. Eswre fahrlssig gewesen, unvorsichtig zu sein.

    2. Es handelt sich um eine Entdeckung. Was wurde bei diesem Versuchentdeckt?

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    5. HEINRICH HERTZ(18571894)

    Hertz (Hz) ist die SI-Einheit der Frequenz. Sie wurde zu Ehren des deutschen

    Physikers Heinrich Hertz benannt.

    Heinrich Rudolph Hertz wurde am 22. Februar 1857 als Sohn einesRechtsanwalts und spteren Senators in Hamburg geboren. Bereits in derJugendzeit bekundete er seine Neigung zu verschiedenen Handwerksberufen;er erlernte das Tischlerhandwerk und fhrte Drechslerarbeiten aus. Mit achtzehnJahren legte er das Abitur ab und ging zum Technik-Studium nach Mnchen,da es den Anschein hatte, als sei er fr den Beruf des Ingenieurs bestimmt.

    Nach zwei Studienjahren stellte er jedoch fest, dass ihn die wissenschaftlicheArbeit auf dem Gebiet der Physik mehr anzog. So wechselte Hertz zur BerlinerUniversitt ber und begann, Mathematik und Physik zu studieren. Auf denstrebsamen Studenten wurde der berhmte Physikprofessor Hermann vonHelmholtz aufmerksam und berief ihn in sein Laboratorium als Praktikanten.Spter vertraute er ihm eine selbstndige Aufgabe an, fr deren Lsung Hertzim Jahre 1879 die Goldmedaille der Universitt erhielt. Das Studium an derUniversitt schloss Hertz mit der Doktorarbeit ber die Induktion inrotierenden Kugeln ab.

    In den Jahren 1880 bis 1883 war Hertz Assistent von Helmholtz. 1883wurde er als Privatdozent an die Universitt Kiel und zwei Jahre spter zumordentlichen Professor fr Physik an die Technische Hochschule in Karlsruheberufen. Hier fhrte er seine Untersuchungen der elektromagnetischen Wellendurch, die ihn berhmt machten.

    Mit dem Gedanken, elektromagnetische Wellen zu erzeugen und ihreEigenschaften zu untersuchen, befasste sich Hertz bereits seit 1879, als dieBerliner Akademie der Wissenschaften eine Preisaufgabe ber denexperimentellen Nachweis der Existenz der Verschiebungsstrme ausschrieb.Es war eine der Grundhypothesen der Maxwellschen Theorie ber daselektromagnetische Feld, nach der auer dem Licht auch andere, unsichtbareelektromagnetische Wellen mit den gleichen Eigenschaften, wie sie das Lichtaufweist, existieren mssen.

    Die bis zu dieser Zeit bekannten experimentellen Methoden boten keineMglichkeit einer Lsung dieser Aufgabe, und deshalb musste Hertz eine vlligneue Methodik und neuartige Ausrstung erarbeiten. Er fertigte einen originellenStrahler elektromagnetischer Wellen, den sogenannten Vibrator, und einenelektromagnetischen Resonator, mit dem er die Existenz der Wellen nachwies.

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    Im Jahre 1887 verkndete er auf einer Sitzung der Berliner Akademie derWissenschaften, dass er das Wettbewerbsthema erfolgreich gelst htte, undwies die Existenz der Verschiebungsstrme nach. Er stellte auerdem fest, dassdas elektromagnetische Feld, das sich im Raum von der Quelle weg ausbreitet,von elektromagnetischen Wellen gebildet wird, wie James Clerk Maxwellvorausgesagt hatte.

    In weiteren Arbeiten erforschte Hertz eingehend die Reflexion, die Brechung,die Interferenz, die Polarisation und die Beugung der elektromagnetischenWellen, er machte darauf aufmerksam, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeitdieser Wellen der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes gleich ist, undwies die theoretisch abgeleitete Maxwellsche Beziehung zwischen derBrechzahl eines Mediums und seiner Dielektrizittskonstanten experimentellnach. Hertz hat demnach als erster den Beweis erbracht, dass das Licht seinemWesen nach elektromagnetische Wellen darstellt. Die Ergebnisse dieserUntersuchungen verffentlichte er im Jahre 1889 in der Arbeit ber Strahlenelektrischer Kraft.

    1889 wurde Hertz als Professor fr Physik an die Universitt in Bonn berufen,wo er die Nachfolge von Rudolf Clausius antrat. Hier setzte er seinewissenschaftliche Arbeit fort. Er erarbeitete die Theorie seines Oszillators(Hertzscher Dipol) auf der Grundlage der Maxwellschen Gleichungen deselektromagnetischen Feldes und versuchte, die Theorie der elektromagnetischenEffekte in sich bewegenden Bezugssystemen zu formulieren.

    Hertz befate sich auch mit der Mechanik, war aber ein Verfechter dersogenannten kinematischen Richtung der Mechanik ohne Kraft, die imGegensatz zur Newtonschen Mechanik alle physikalischen Effekte durch dieWechselwirkung der sich bewegenden schweren Krper erklrt, ohne den BegriffKraft einzufhren. Diese Richtung fand jedoch in der Physik keineAnerkennung.

    Die Hertzschen Arbeiten auf dem Gebiet der elektromagnetischen Wellenhatten grundlegende Bedeutung fr die weitere Entwicklung, die in letzterKonsequenz zur Erfindung des Radios und des Fernsehens fhrte. Es ist gewissbezeichnend, dass der russische Begrnder der Funktechnik AlexanderStapanowitsch Popow in seinem ersten Radiogramm im Jahre 1896 die beidenWorte Heinrich Hertz aussendete.

    Heinrich Hertz starb am 1. Januar 1894 in Bonn. Er wurde nicht einmal 37Jahre alt.

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    A WortschatzA WortschatzA WortschatzA WortschatzA Wortschatz

    VerbenVerbenVerbenVerbenVerben

    bekundenrotieren

    B bungenB bungenB bungenB bungenB bungen

    I. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie die AdjektiveI. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie die AdjektiveI. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie die AdjektiveI. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie die AdjektiveI. Setzen Sie die fehlenden Prpositionen ein. Gebrauchen Sie die Adjektiveund Substantive im richtigen Kasus.und Substantive im richtigen Kasus.und Substantive im richtigen Kasus.und Substantive im richtigen Kasus.und Substantive im richtigen Kasus.

    1. Er bekundete seine Neigung .......... verschieden .......... Handwerksberufen.2. .......... achtzehn Jahren legte er das Abitur ab und ging .......... Technik-

    Studium .......... Mnchen.3. .......... .......... strebsam .......... Studenten wurde der Physikprofessor Hermann

    von Helmholz aufmerksam.4. Das elektromagnetische Feld wird .......... elektromagnetisch .......... Wellen

    gebildet.5. Die Arbeiten .......... .......... Gebiet der elektromagnetischen Wellen hatten

    grundlegende Bedeutung .......... .......... weiter .......... Entwicklung.

    II. Wie wird das im Text ausgedrckt?II. Wie wird das im Text ausgedrckt?II. Wie wird das im Text ausgedrckt?II. Wie wird das im Text ausgedrckt?II. Wie wird das im Text ausgedrckt?

    1. Er neigte zu verschiedenen Handwerksberufen.2. Er ging zum Technik-Studium nach Mnchen, da es schien, als passte er

    zu dem Beruf des Ingenieurs.3. Bis zu dieser Zeit war es unmglich die Aufgabe der bekannten

    experimentellen Methoden zu lsen.4. Er wies darauf hin, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit dieser Wellen

    der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes adquat ist.5. Hertz hat als erster bewiesen, dass das Licht elektromagnetische Wellen

    darstellt.

    NomenNomenNomenNomenNomen

    die Beugung (-en)die Brechzahl (-en)die Frequenz (-en)die Induktion (-en)die Interferenz (-en)das Medium (-i/en)die Polarisationdie Reflexionder Strahler (-)die Verschiebungsstrohm (-e)

  • 33

    III. Zum InhaltIII. Zum InhaltIII. Zum InhaltIII. Zum InhaltIII. Zum Inhalt

    1. An welchen Universitten Deutschlands wirkte Heinrich Hertz?2. Welche Untersuchungen fhrte er an diesen Universitten? (schriftlich)

    X X XX X XX X XX X XX X X

    Und damit ist unsere heutige Vorlesung zu Ende. Auf Wiedersehen, meineHerren!

    Der Physikprofessor an der Technischen Hochschule in Karlsruhe, HeinrichHertz, legte eilig die dicht mit Anmerkungen beschriebenen Bltter beiseiteund wartete, bis der letzte Student den Hrsaal verlassen hatte. Bis zur nchstenVorlesung verblieben drei Stunden Zeit, und diese mussten genutzt werden.

    Karl, lass uns beginnen, rief er ins Kabinett nach dem Mechaniker undmachte sich selbst, nur im Hemd mit hochgekrempelten rmeln, an die Arbeit.Zunchst beseitigten sie gemeinsam alle Metallteile aus dem Raum, nahmensogar den Kronleuchter herunter und montierten die dnnen Gasrohre ab. DieBnke verbanden sie durch hlzernen Laufstege miteinander, damit man inallen Richtungen ber sie hinweggehen konnte. Dieses Vorspiel diente dazu,den Hrsaal in ein Laboratorium zu verwandeln. Denn es war der einzigegeeignete Raum, den Hertz fr seine Experimente nutzen konnte.

    Inzwischen hatte Karl einen groen Ruhmkorffschen Induktor aufgebaut,den Hertz eigenhndig zu einem Oszillator umbaute, dessen Frequenz einigeMillionen Schwingungen in der Sekunde betrug. An die Wand des Hrsaalshngte er einen groen Parabolspiegel aus Blech.

    Hertz sprang behend auf die Bank. In der Hand hielt er einen Resonator, derihm zum Nachweis der elektromagnetischen Wellen diente. Es war das eineinfacher Drahtring, der an einer Stelle unterbrochen war. An den freien Endenbefanden sich kleine Kgelchen, deren Abstand man mit Hilfe einerTorsionsfeder einstellen konnte.

    Du kannst es in Gang setzen! Der Mechaniker schloss das Gert an, undauf der Funkenstrecke begannen bluliche Funken berzuspringen.

    Hertz erprobte zunchst schon gewohnheitsgem den Resonator. Als erihn in einem bestimmten Abstand vom Oszillator in solch einer Stellung hielt,dass seine Ebene mit der Achse der Funkenstrecke des Oszillators zusammenfiel,sprangen zwischen den Kgelchen des Resonators feine Funken ber.

    Dann begann er, auf den Bnken hin und her zu gehen, wobei er den Reso-nator dem Blechparabolspiegel zuwendete. Den Blick hatte er auf dieKgelchen gerichtet und wartete, dass ein Funke berspringt. Nach einer Stunde,

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    als er ergebnislos alle mglichen Positionen ausprobiert hatte, die der Raumzulie, setzte er sich erschpft.

    Wieder nichts? fragte Karl, nun schon aus reiner Gewohnheit.Nichts.Machen wir weiter?Nein. Fr heute schlieen wir ab, antwortete Hertz und wurde

    nachdenklich.In diesem Raum hatte er bereits mittels eines Oszillators und eines Resona-

    tors nachgewiesen, dass ein elektromagnetisches Feld, das sich, von der Quelleausgehend, in einem Raum ausbreitet, elektromagnetische Wellen darstellt,die Maxwell vorausgesagt hatte. Hertz stellte fest, dass dieAusbreitungsgeschwindigkeit dieser Wellen konstant ist und diese von einerMetallplatte nicht hindurchgelassen, sonders reflektiert werden.

    Nun wollte er den Nachweis erbringen, dass die elektromagnetischen Wellengenauso wie das Licht reflektiert werden knnen. Es gelang ihm jedoch nicht,die reflektierten Wellen aufzufangen.

    Der Raum ist zu klein, um reflektierte Wellen aufzufangen, berlegteHertz, indem er unwillkrlich den Mechaniker beobachtete, wie er dasLaboratorium in den Hrsaal zurckverwandelte. Und dabei formte sich in ihmder Gedanke, der ihn schon einige Tage verfolgte.

    Wenn wir keinen greren Raum zur Verfgung haben, mssen wir dieWellenlngen ndern, dachte er sich, aber laut drckte er das mit einem beliebtenarabischen Sprichwort aus: Kommt der Berg nicht zu Mohammed, so mussMohammed zum Berg kommen! Karl, wir brauchen einen neuen Oszillator miteiner Frequenz von einigen hundert Millionen Schwingungen in der Sekunde.

    Dann mchte ich also Bleche und Draht vorbereiten, brummte derMechaniker, der es bei der Zusammenarbeit mit Hertz verlernt hatte, sich berirgend etwas zu wundern.

    Ja, und wir beginnen sofort.Wieder erwarteten sie Tage anstrengender Arbeit, von denen Hertz in einem

    Brief an die Mutter schrieb: Ich arbeite denn auch ganz wie ein Fabrikarbeiter,da ich jeden Handgriff tausendmal zu wiederholen habe, so dass ich studenlangnichts tue, als ein Loch neben dem anderen zu bohren, einen Blechstreifennach dem anderen zu biegen, dann wieder stundenlang einen nach dem anderenlackieren usw.

    Als seine Mutter dem Meister, bei dem er noch als Junge die Arbeit an derDrehbank erlernte, mitteilte, Heinrich sei Professor geworden, rief dieser vlligmissgestimmt aus:

    Ach, wie schade, was wre das fr ein Drechsler geworden...!

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    I. Bereiten Sie den Text vor und schlagen Sie die unbekannten WrterI. Bereiten Sie den Text vor und schlagen Sie die unbekannten WrterI. Bereiten Sie den Text vor und schlagen Sie die unbekannten WrterI. Bereiten Sie den Text vor und schlagen Sie die unbekannten WrterI. Bereiten Sie den Text vor und schlagen Sie die unbekannten Wrternach.nach.nach.nach.nach.

    II. Richtig oder falsch?II. Richtig oder falsch?II. Richtig oder falsch?II. Richtig oder falsch?II. Richtig oder falsch?

    richtig falsch1. Der Physikprofessor wartete, bis die Studentenden Hrsaal betraten. 2. Es waren viele Rume, die Hertz fr seineExperimente nutzen konnte. 3. Den groen Induktor hat Hertz zu einemOszillator ungebaut. 4. Der Resonator diente zum Nachweis derelektromagnetischen Wellen. 5. Es gelang ihm die reflektierten Wellenaufzufangen. 6. Ein elektromagnetisches Feld stelltelektromagnetische Wellen dar.

    III. Ergnzen Sie die passenden Verben:III. Ergnzen Sie die passenden Verben:III. Ergnzen Sie die passenden Verben:III. Ergnzen Sie die passenden Verben:III. Ergnzen Sie die passenden Verben:

    1. Zuerst .......... sie alle Metallteile aus dem Raum.2. Im Raum .......... sie die dnnen Gasrohre ..........3. Der Mechaniker .......... das Gert ..........4. Hertz .......... zunchst schon gewohnheitsgem den Resonator.5. Zwischen den Kgelchen des Resonators .......... feine Funken ..........6. Er ........... den Resonator dem Blechparabolspiegel ...........7. Wieder .......... sie Tage anstrengender Arbeit.

    IV. Verbinden Sie die Stze, die zusammengehren:IV. Verbinden Sie die Stze, die zusammengehren:IV. Verbinden Sie die Stze, die zusammengehren:IV. Verbinden Sie die Stze, die zusammengehren:IV. Verbinden Sie die Stze, die zusammengehren:

    1. Dieses Vorspiel diente dazu, a. den Hertz fr seine Experimentenutzen konnte.

    2. Der Raum ist zu klein, b. damit man in allen Richtungenber sie hinweggehen konnte.

    3. Die Bnke verbanden sie durch c. deren Abstand man mit Hilfe einerhlzerne Laufstege miteinander, Torsionsfeder einstellen konnte.4. Es war der einzige geeignete d. der ihm zum Nachweis derRaum, elektromagnetischen Wellen diente.

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    5. In der Hand hielt er einen e. die reflektierten WellenResonantor, aufzufangen.6. An den freien Enden befanden f. den Hrsaal in einsich kleine Kgelchen, Laboratorium zu verwndeln.7. Es gelang ihm jedoch nicht, g. um reflektierte Wellen

    aufzuschlagen.

    V. In welchen Situationen wird dieses Sprichwort gebraucht: KommtV. In welchen Situationen wird dieses Sprichwort gebraucht: KommtV. In welchen Situationen wird dieses Sprichwort gebraucht: KommtV. In welchen Situationen wird dieses Sprichwort gebraucht: KommtV. In welchen Situationen wird dieses Sprichwort gebraucht: Kommtder Berg nicht zu Mohammed, so mu Mohammed zum Berg kommen.der Berg nicht zu Mohammed, so mu Mohammed zum Berg kommen.der Berg nicht zu Mohammed, so mu Mohammed zum Berg kommen.der Berg nicht zu Mohammed, so mu Mohammed zum Berg kommen.der Berg nicht zu Mohammed, so mu Mohammed zum Berg kommen.

    VI. Geben Sie dem Text eine berschrift.VI. Geben Sie dem Text eine berschrift.VI. Geben Sie dem Text eine berschrift.VI. Geben Sie dem Text eine berschrift.VI. Geben Sie dem Text eine berschrift.

    6. JOHANN HEINRICH LAMBERT(17281777)

    Lambert (la) ist eine veraltete Einheit der Leuchtdichte, die vor allem im

    angloamerikanischen Sprachraum verwendet wurde. Sie wurde zu Ehren des

    deutschen Philosophen, Mathematikers, Physikers und Astronomen Johann

    Heinrich Lambert benannt.

    Johann Heinrich Lambert wurde am 26. August 1728 in der elsssischenKleinstadt Mlhausen als Sohn eines Schneiders geboren. Die Lehrer schlugenihn fr die Priesterlaufbahn vor; er erhielt jedoch keine Untersttzung vomMagistrat, und so musste er das Handwerk seines Vaters erlernen.

    Das Verlangen nach Bildung fhrte ihn zu einer Anstellung in der Kanzleides Stadtschreibers und zu einem verstrkten Bcherstudium. AlsSiebzehnjhriger ging er nach Basel, wo er eine Stelle beim Advokaten Iselinantrat. Die schweizerische Familie nahm ihn wie ihren eigenen Sohn auf, under fand neben der Arbeit ausreichend Zeit fr das weitere Studium, wobei erphilosophische und juristische Werke bevorzugte.

    Spter ging er auf Empfehlung Iselins nach Chur zum Grafen von Salis, umdie Erziehung von dessen Enkeln und zwei weiteren Verwandten zubernehmen. Hier blieb er acht Jahre und schloss seine Bildung ab. Dannunternahm er mit seinen Zglingen mehrere Reisen, die ihn nach Gttingen,Utrecht, Haag und schlielich nach Paris fhrten, wo er mit dem prominentenPhilosophen und Mathematiker dAlembert bekannt wurde.

    Im Jahre 1758 kam Lamberts erstes Buch Die Eigenschaften der Lichtbahnin der Luft in franzsischer Sprache heraus, und ein Jahr spter verffentlichte

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    er das Werk Die freie Perspektive. Im Jahre 1760 machte er sich durch seinelateinisch geschriebene Photometrie einen Namen unter den Physikern -ungeachtet der Tatsache, dass er kein allzu geschickter Experimentator warund primitive Methoden anwendete.

    In dieser Zeit hielt er sich in Augsburg auf, wo er mit der neugegrndetenMnchner Akademie, die ihn fr stndig an sich binden wollte, ergebnisloseVerhandlungen fhrte ber eine Mitgliedschaft ohne Verpflichtungen, die ihnan die Stadt fesseln. Hier gab er im Jahre 1761 folgende weitere Werke heraus:ber die Eigenschaften der Bewegung der Kometen und KosmologischeBriefe ber die Einrichtung des Weltbaues.

    Im Winter 1763 begab er sich nach Leipzig, wo er Das neue Organonverffentlichte. Von Leipzig ging er nach Berlin. Dort wurde er im Jahre 1765ordentliches Mitglied der Kniglichen Akademie der Wissenschaften mit einemJahresgehalt von 500 Reichstalern. Das Gehalt wurde spter auf 1 100 Talererhht. Gleichzeitig wurde ihm der Titel eines Oberbaurates verliehen mit derAufgabe, sich um die Frderung der Landwirtschaft zu kmmern. Im neuenAmt fand er nun zur Genge Freizeit, um sich der wissenschaftlichen Arbeit zuwidmen. Aus diesen Jahren stammt das vierbndige mathematische WerkBeitrage zum Gebrauch der Mathematik und deren Anwendung, das er imJahre 1772 abschloss.

    Lamberts vielseitige Arbeit, der er sich seit seiner frher Jugendununterbrochen mit groer Intensitt hingab, blieb nicht ohne Folgen fr seineGesundheit. 21 selbstndige Werke (davon erschienen fnf erst nach seinemTode) und eine groe Anzahl von Schriften und Abhandlungen auf mehrerenWissensgebieten zeugen von seiner universalen Bildung, die er als Autodidakterworben hatte.

    Im Jahre 1775 erkrankte er an Tuberkulose, ohne dass er jedoch in seinerTtigkeit erlahmte. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich stndig, undein Schlaganfall ereilte ihn inmitten angestrengter Arbeit. Er starb am 25. Sep-tember 1777 in Berlin.

    A WortschatzA WortschatzA WortschatzA WortschatzA Wortschatz

    VerbenVerbenVerbenVerbenVerben

    bevorzugenereilenerlahmenfesseln

    NomenNomenNomenNomenNomen

    die Abhandlung (-en)der Autodidakt (-en)die Leuchtdichte (.n)der Zgling (-e)

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    AdjektiveAdjektiveAdjektiveAdjektiveAdjektive

    prominentgeschickt

    B bungenB bungenB bungenB bungenB bungen

    I. Ergnzen Sie die Prpositionen:I. Ergnzen Sie die Prpositionen:I. Ergnzen Sie die Prpositionen:I. Ergnzen Sie die Prpositionen:I. Ergnzen Sie die Prpositionen:

    1. Die Lehrer schlugen ihn .......... die Priesterlaufbahn vor.2.. Das Verlangen .......... Bildung fhrte ihn .......... einer Anstellung ..........

    der Kanzlei des Stadtschreibers.3. Er ging .......... Basel, wo er eine Stelle .......... Advokaten antrat.4. Er fand .......... der Arbeit ausreichend Zeit .......... das weitere Studium.5. .......... Empfehlung des Advokaten ging er ..........Chur .......... Grafen.6. .......... Paris wurde er .......... dem Philosophen und Mathematiker dAlbert

    bekannt.7. 1760 machte er sich .......... seine Photometrie einen Namen .......... den

    Physikern.8. Ihm wurde der Titel eines Oberbaurates verliehen .......... der Aufgabe,

    sich .......... die Frderung der Landwirtschaft zu kmmern.

    II. Bilden Sie Fragen zu folgendem Satz:II. Bilden Sie Fragen zu folgendem Satz:II. Bilden Sie Fragen zu folgendem Satz:II. Bilden Sie Fragen zu folgendem Satz:II. Bilden Sie Fragen zu folgendem Satz:

    In dieser Zeit hielt er sich in Angsburg auf, wo er mit der neugegrndetenMnchner Akademie, die ihn fr stndig an sich binden wollte, ergebnisloseVerhandlungen fhrte ber eine Mitgliedschaft ohne Verpflichtungen, die ihnan die Stadt fesseln.

    III. Zum TextverstndnisIII. Zum TextverstndnisIII. Zum TextverstndnisIII. Zum TextverstndnisIII. Zum Textverstndnis

    1. An welchen Universitten erhielt der deutsche Philosoph, Mathematiker,Physiker und Astronom Johann Heinrich Lambert seine universale Bildung?

    2. Welche Arbeitsstellen hatte Lambert und welche Werke hat ergeschrieben? (nach dem Text).

    X X XX X XX X XX X XX X X

    Im Februar des Jahres 1764 kam Lambert nach Berlin. Auch hier nderte erseine Lebensweise nicht, die von auerordentlicher Strebsamkeit und

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    Arbeitseifer zeugte.Die Wissenschaft und die Kunst erfreuten sich in dieser Zeit einer allseitigen

    Frderung des Herrschers Friedrich des Groen, der selbst gebildet war undsich besonders mit Philosophie und Literatur befasste.

    Es verwunderte nicht, dass dieser bald den Wunsch versprte, denhervorragenden Gelehrten, von dessen Genialitt die Gerchte bis an den Hofdes Knigs drangen, persnlich kennenzulernen.

    Bald hatte der Kning die Mglichkeit, sich nicht nur von der Gelehrsamkeit,sondern auch vom originellen Charakter Lamberts zu berzeugen, der selbstberhaupt nicht zurckhaltend war.

    Herr Johann Heinrich Lambert, meldete mit klangvoller Stimme der Di-ener und trat zurck, damit Lambert eintreten konnte.

    Die Audienz beim Kning begann. Lambert verneigte sich schweigend vordem Kning und wartete, bis dieser ihn ansprach

    Guten Abend, mein Herr! kam ihm der Kning entgegen. Nach einigenHflichkeiten fragte er: Machen Sie mir das Vergngen, mir zu sagen, welcheWissenschaftten Sie besonders erlernt haben.

    Alle, antwortete Lambert kurz.Sie sind also auch ein geschickter Mathematiker?Ja.Und welcher Professor hat Sie in der Mathematik unterrichtet?Ich selbst!Der Kning wurde sich bewusst, dass Lambert seinem Ruf nichts schuldig

    blieb, und fragte erheitert: Sie sind demnach ein zweiter Pascal?Ja, Ihre Majestt, antwortete Lambert, ohne zu berlegen. Dieses

    selbstsichere Auftreten gefiel dem Kning, und offensichtlich enttuschte ihnLambert auch durch tatschliche Sachkenntnis nicht, denn am Ende der Audienzgab er die Anweisung, dass man Lambert zum ordentlichen Mitglied der Ber-liner Akademie ernennen solle.

    Die Ernennung lie jedoch lange auf sich warten, und Lambert zeigte sichungeduldig. Als ihm ein Hofrat versicherte, dass der Kning die Ernennungganz sicher unterschreiben werde, zur Zeit jedoch sehr wenig Zeit htte,bedeutete Lambert:

    O, mein Herr, das bereitet mir keine Sorgen. Es geht mir um seinen Ruhm,denn wenn er mich nicht ernennen wrde, wre das ein Makel in der Geschichteseiner Herrschaft.

    Spter wurde Lambert von Friedrich dem Groen auerdem zum Oberbauratim Neuen Kollegium fr Bauwesen ernannt, wodurch sich seine Lage wesentlichbesserte.

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    Bei seinem Antritt in das neue Amt wandte er sich mit folgenden ironischenWorten an die entsetzten Minister:

    Meine Herren, ich hoffe, dass Ihr von mir nicht erwartet, ich wrde Eurenichtigen Baurechnungen durchsehen. Das ist eine Arbeit, die jeder beliebigeGehilfe erledigen kann, ohne dass ich meine Zeit dafr verschwende.

    Wenn es Euch jedoch widerfahren sollte, dass Ihr in Schwierigkeiten geratet,dann schickt mir die Angelegenheit zu, und ich werde Euch gern die Lsungsuchen helfen.

    In die Stille, die nach diesen khnen Worten eingetreten war,fgte Lambertnoch erluternd hinzu:

    Ich denke, dass ich Euch das sagen musste, damit Ihr nicht zu der irrigenAuffassung gelangt, ich htte eine Stellung annehmen knnen, derenVerplichtungen mich auf das Niveau Eurer Schreiber erniedrigen!

    Als Lambert diese Worte sprach, war er zwar erst 37 Jahre alt, aber er warbereits ein bekannter Gelehrter. Denn erst ein Jahr zuvor hatte er in Leipzigsein dreibndiges Werk Das neue Organon oder Gedanken ber die Erforschungund Bezeichnung des Wahren und dessen Unterscheidung von Irrtum undSchein herausgebracht, das selbst der berhmte Philosoph Immanuel Kanthoch einschtzte.

    I. Lesen Sie den Text und schlagen Sie unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie den Text und schlagen Sie unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie den Text und schlagen Sie unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie den Text und schlagen Sie unbekannten Wrter nach.I. Lesen Sie den Text und schlagen Sie unbekannten Wrter nach.

    II. Notieren Sie die wichtigsten Informationen im Text.II. Notieren Sie die wichtigsten Informationen im Text.II. Notieren Sie die wichtigsten Informationen im Text.II. Notieren Sie die wichtigsten Informationen im Text.II. Notieren Sie die wichtigsten Informationen im Text.

    III. Richtig oder falsch? Was steht im Text?III. Richtig oder falsch? Was steht im Text?III. Richtig oder falsch? Was steht im Text?III. Richtig oder falsch? Was steht im Text?III. Richtig oder falsch? Was steht im Text?

    richtig falsch1. In Berlin nderte Lambert seine Lebensweisenicht. 2. Der Kning befasste sich besonders mit Musikund Mathematik. 3. Lambert hatte einen originellen Charakter. 4. Lamberst Benehmen gefiel dem Kning nicht. 5. Er wandte sich ganz hflich an die Minister. 6. Mit 37 Jahren war Lambert ein bekannterGelehrter.

  • 41

    IV. Ergnzen Sie die passende Nomen:IV. Ergnzen Sie die passende Nomen:IV. Ergnzen Sie die passende Nomen:IV. Ergnzen Sie die passende Nomen:IV. Ergnzen Sie die passende Nomen:

    1. Er versprte bald.........., .......... hervorragenden .......... persnlichkennenzulernen.

    2. Vor der Genialitt des Gelehrten drangen .......... bis an den Hof desKnings.

    3. Der Kning hatte .......... .......... von .......... .......... Lamberts zu berzeugen.4. Der Kning wurde sich bewusst, dass Lambert seinem .......... nichts schuldig

    blieb.5. Der Kning gab .......... .........., dass man Lambert zum ordentlichen ..........der

    Berliner Akademie erkennen solle.

    V. Ergnzen Sie die Stze nach dem Text:V. Ergnzen Sie die Stze nach dem Text:V. Ergnzen Sie die Stze nach dem Text:V. Ergnzen Sie die Stze nach dem Text:V. Ergnzen Sie die Stze nach dem Text:

    1. Bald hatte der Knig die Mglichkeit, ..........2. Lambert verneigte sich schweigend und wartete, bis ..........3. Machen Sie mir das Vergngen, nur zu sagen, welche ..........4. Der Kning wurde sich bewusst, dass ..........5. Der Knig gab die Anweisung, ..........6. Lambert wurde zum Oberbaurat ernannt, wodurch ..........7. In Leipzig hatte er sein dreibndiges Werk herausgebracht, das ..........

    VI. Zum TextinhaltVI. Zum TextinhaltVI. Zum TextinhaltVI. Zum TextinhaltVI. Zum Textinhalt

    Welche Schlsselwrter (Adjektive und Substantive), die den Charakterdes Gelehrten Lambert charakterisieren, erscheinen Ihnen besonders wichtig?

    VII. Fassen Sie den Text mit Hilfe der folgenden Information zusammen:VII. Fassen Sie den Text mit Hilfe der folgenden Information zusammen:VII. Fassen Sie den Text mit Hilfe der folgenden Information zusammen:VII. Fassen Sie den Text mit Hilfe der folgenden Information zusammen:VII. Fassen Sie den Text mit Hilfe der folgenden Information zusammen:

    1. Lambert in Berlin.2. Die Wissenschaft und die Kunst auf dem Hof des Knigs.3. Die Audienz beim Kning.4. Die Anweisung des Knigs, Lambert zum ordentlichen Mitglied der

    Berliner Akademie zu ernennen.5. Lamberts Rede von den Ministern.

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    7. ISAAC NEWTON(16431727)

    Newton (N) ist die SI-Einheit der Kraft. Sie wurde zu Ehren des englischen

    Physikers und Mathematikers Isaac Newton benannt.

    Isaac Newton wurde am 4.Januar 1643) in Woolsthorpe an der OstksteEnglands geboren. Sein Vater, ein Landpchter, starb kurz vor der Geburt Isaacs,dessen Erziehung die Gromutter bernahm.

    Die Mittelschule besuchte er im nahe gelegenen Grantham. Der junge Isaacbaute sich mit Vorliebe kompliziertes mechanisches Spielzeug, Modelle, schliffSpiegel und Linsen, befasste sich mit Chemie und zeichnete gern. Als achtzehnjhrigerjunger Mann lie er sich am Trinity College in Cambridge immatrikulieren, wo erneben dem Studium durch Hilfsarbeiten an der Universitt etwas Geld vediente. Erstudierte Mathematik, Physik, Theologie und klassische Sprachen. Im Jahre 1665erlangte er den Grad eines Bakkalaureus und wurde drei Jahre spter Magister.

    Bereits als Student machte er durch eine ungewhnliche Selbstndigkeitund Originalitt in der Arbeit auf sich aufmerksam. Zu seinen erstenForschungsarbeiten gehrten die Entwicklung der Methode der unendlichenReihen, die Berechnung der Flche einer Hyperbel auf 52 Stellen und spterdie Entwicklung der Lehre vom Rechnen mit unendlich kleinen Zahle, d.h. dieEntwicklung der Differential - und Integralrechnung.

    Im Jahre 1669 wurde der junge Newton Professor fr Mathematik und hieltfast siebenundzwanzig Jahre lang Vorlesungen am Trinity College. Die Stellungals Professor war nicht allzu anspruchsvoll und ermglichte ihm, in derreichlichen Freizeit sich der Forschung zu widmen.

    In den ersten Jahren seiner wissenschaftlichen Ttigkeit interessierte New-ton die Optik, in der er viele Entdeckungen machte. Durch die Zerlegung desweien Lichtes wies er nach, dass es sich aus einem Farbspektrumzusammensetzt, er erklrte die Farbe von Gegenstnden und fertigte eigenhndigdas erste Spiegelteleskop. Es vergrerte etwa vierzigfach; Newton schenktees im Jahre 1671 der Royal Society in Lo