Fachgerechte Nachbehandlung und deren Einfluss auf … Forum III Fachgerechte...Normative Grundlagen...
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"Fachgerechte Nachbehandlung und deren Einfluss auf die
Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen"
MÄRKISCHES FORUM
BAUSTOFFPRAXIS ▪ BAUWERKSDIAGNOSTIK
Hennigsdorf, 27. Februar 2014
Dipl.-Ing. Torsten Rosenberg (VDB)
www.b-ton.com
Nachbehandlung
2
vorzeitigem Austrocknen
schroffen Temperaturänderungen
mechanischen Beanspruchungen
extremen Temperaturen, Frost
Frühschwinden
chemischem Angriff
schädlichen Erschütterungen
Schutz des jungen Betons vor …
Schwerpunkte, Inhalt
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Normative Grundlagen
Arten der Nachbehandlung
Dauer der Nachbehandlung
Dokumentation der Nachbehandlung
Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit
Normative Grundlagen (1)
4
DIN EN 13670:2011-03 DIN 1045-3:2012-03
DIN EN 13670 (DIN 1045-3) enthält Anforderungen
an die Bauausführung von Betonbauwerken, die nach
DIN EN 1992-1-1 (1045-1) bemessen werden und für die Beton nach
DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 verwendet wird.
Ausführung von Tragwerken aus Beton
Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton Teil 3: Bauausführung - Anwendungsregeln zu DIN EN 13670
Normative Grundlagen (2)
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längere Nachbehandlungsdauer
kürzere Nachbehandlungsdauer
niedrige Temperaturen
langs. Festigkeitsentwicklung
hohe Temperaturen
schnelle Festigkeitsentwicklung
Nachbehandlungsklassen 1 - 4
In Anhängigkeit zur (Oberflächen-)
Festigkeit
Grundlage: Oberflächentemperatur
Unabhängig von Expositionsklassen
In Abhängigkeit von Exp.-klassen
Dauer in Abhängigkeit von 50% der
charakteristischen Festigkeit
Grundlage: Oberflächen-, Luft- ,
Frischbetontemperatur
DIN 1045-3:2012-03 DIN EN 13670:2011-03
Arten der Nachbehandlung (1)
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Oberfläche ständig feucht halten Geringhalten der Verdunstungsrate
Primäre Ziele
Belassen in der Schalung
Abdecken der Betonoberfläche mit dampfdichten Folien
Auflegen von Wasser speichernden Abdeckungen unter ständigem
Feuchthalten bei gleichzeitigem Verdunstungsschutz
Aufrechterhalten eines sichtbaren Wasserfilms auf der Betonoberfläche (z. B.
durch Besprühen, Fluten)
Anwendung von Nachbehandlungsmitteln mit nachgewiesener Eignung
Verfahren einzeln und kombiniert anwendbar
ggf. wärmedämmende Maßnahmen
DIN 1045-3: 2012-03, Abschnitt 2.8.7
Arten der Nachbehandlung (2)
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Belassen in der Schalung
saugende Holzschalung feucht halten
bei Stahlschalung ungünstige Aufheizung oder Abkühlung des Betons
verhindern
Arten der Nachbehandlung (3)
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Abdecken der Betonoberfläche mit dampfdichten Folien
direkt auf der Oberfläche oder mit Luftspalt
Überlappung an Stößen
keine Zugwirkung unter der Folie ermöglichen
Arten der Nachbehandlung (4)
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permanente Feuchtezufuhr sicherstellen
ggf. mit Folien zusätzlich abdecken
Auflegen von Wasser speichernden Abdeckungen
Arten der Nachbehandlung (5)
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Aufrechterhalten eines sichtbaren Wasserfilms auf der Betonoberfläche
kontinuierliche und flächendeckende Besprühung sicherstellen
Temperaturunterschiede zwischen Betonoberfläche und Wasser beachten
kein Besprühen mit starkem Strahl
Arten der Nachbehandlung (6)
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Aufbringen von flüssigen Nachbehandlungsmitteln
vollflächiges Aufsprühen
auf "mattfeuchten" Beton
geschlossener Film
ggf. Haftungsverminderung für Beschichtungen, Anstriche
Beginn der Nachbehandlung
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DIN EN 13670, Abschnitt 8.5 (5)
unverzüglich nach Abschluss des Verdichtens
unverzüglich nach Abschluss der Oberflächenbearbeitung
zur Rissvermeidung an freier Oberfläche ggf. zwischenzeitliche
Nachbehandlung vor Oberflächenbearbeitung
Bilder: Wacker Neuson SE
Dauerhaftigkeit von Betonbauwerken (1)
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Landesbauordnungen, Bauproduktengesetz
Standsicherheit
Dauer-haftigkeit
Gebrauchs-tauglichkeit
Anforderungen an den Beton nach DIN EN 206-1
beabsichtigten Nutzungsdauer von mindestens 50 Jahren
Durchführung notwendiger Instandhaltungsarbeiten
Dauer der Nachbehandlung (1)
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Abhängig von der Entwicklung der Betoneigenschaften in der Randzone
Unterscheidung infolge Expositionsklassen
Temperaturen der Luft, des Betons
Festigkeit- und Festigkeitsentwicklung des Betons
Keine Maßnahmen bei rel. Luftfeuchte ≥ 85% ???
DIN 1045-3, Abschnitt 2.8.7 Grundlagen, Randbedingungen (1)
Temperaturmessung gemäß DAfStb-Heft 526 Minimale Temperatur bei Sonnenaufgang Einfache Messung - Lufttemperatur, sehr auf sicherer Seite Kompliziertere Messung Temperatur der Betonrandzone, realere Werte
Alternative Verfahren Reife des Betons Erhärtungsprüfung Rückprallhammerprüfung
Dauer der Nachbehandlung (2)
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DIN 1045-3, Tab. 5.NA Grundlagen, Randbedingungen (2)
Festigkeitsentwicklung (FE) des Betons r = fcm2/fcm28
Bsp. (1) r = fcm2/fcm28 = 32 N/mm² / 52 N/mm² = 0,63 schnelle FE
Bsp. (2) r = fcm2/fcm28 = 21 N/mm² / 52 N/mm² = 0,40 mittlere FE
Bsp. (3) r = fcm2/fcm28 = 14 N/mm² / 52 N/mm² = 0,27 langsame FE
Festigkeitsentwicklung des Betons r = fcm2/fcm28
r > 0,50 r > 0,30 r > 0,15 r < 0,15
schnell mittel langsam sehr langsam
Angabe der FE auf Lieferschein, Betonsortenverzeichnis erforderlich
Dauer der Nachbehandlung (3)
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Nachbehandlungsdauer
Expositions-
klasse
Festigkeit des
oberflächen-
nahen Betons
ohne genaueren Nachweis
der Festigkeit
X0, XC1 - 12 h
XC2/3/4,
XD, XS, XF, XA
50%
von fck
Mindestdauer
Tab. 5.NA, DIN 1045-3
XM, ZTV-Ing 70%
von fck
2x Mindestdauer
Tab. 5.NA, DIN 1045-3
Innenbauteile: XC1
Dauer der Nachbehandlung (4)
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Oberflächen-
temperatur
in [°C]
Mindestdauer der Nachbehandlung in Tagen
Festigkeitsentwicklung des Betons
r = fcm2/fcm28
alternativ
Lufttemperatur
r > 0,50
schnell
r > 0,30
mittel
r > 0,15
langsam
r < 0,15
sehr
langsam
> 25 1 2 2 3
25 > > 15 1 2 4 5
15 > > 10 2 4 7 10
10 > > 5 3 6 10 15
• Außenwand XC4, XF1, d=25cm, mittlere FE, 21°C: 2 Tage
• Sohle TG XC4, XD3, XF2, d=80cm, langs. FE, 8°C: 10 Tage
Exp.-Klassen: XC2/3/4, XD, XS, XF, XA DIN 1045-3, Tab. 5.NA
Dauer der Nachbehandlung (5)
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Frischbeton-
temperatur
in [°C]
Mindestdauer der Nachbehandlung in Tagen
Festigkeitsentwicklung des Betons
r = fcm2/fcm28
zum Zeitpunkt des
Einbaus
r > 0,50
schnell
r > 0,30
mittel
r > 0,15
langsam
> 15 1 2 4
15 > > 10 2 4 7
10 > > 5 4 8 14
bewitterte Außenwand XC3, XF1 d=25cm, schnelle FE, 16°C: 1 Tage
Alternativ für Exp.-Klassen: XC2/3/4, XF1 DIN 1045-3, Tab. 6.NA DIN 1045-3, Tab. 6.NA
Dauer der Nachbehandlung (6)
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Oberflächen-
temperatur
in [°C]
Mindestdauer der Nachbehandlung in Tagen
Festigkeitsentwicklung des Betons
r = fcm2/fcm28
alternativ
Lufttemperatur
r > 0,50
schnell
r > 0,30
mittel
r > 0,15
langsam
r < 0,15
Sehr
langsam
> 25 2 4 4 6
25 > > 15 2 4 8 10
15 > > 10 4 8 14 20
10 > > 5 6 12 20 30
Exp.-Klassen: XM
Gilt auch für Beton nach ZTV-Ing
DIN 1045-3, Tab. 5.NA
Dauer der Nachbehandlung (7)
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Weitere Einflüsse
Lange Verarbeitbarkeitszeiten, verzögerter Beton
bei mehr als 5h angemessene Verlängerung vorsehen
ggf. DAfStb-Rili "Verzögerter Beton" beachten
Temperaturen unter 5 °C
Verlängerung der NB-Dauer um die Zeit, während die Temperatur < 5 °C lag
von 28d abweichendes Prüfalter
z. B. 56d, 90d
r = fcm2/fcm56 oder fcm2/fcm90
Interpolation der Zwischenwerte zulässig
Kein direkter Zusammenhang zwischen Nachbehandlungsdauer
und Ausschalfristen
DIN 1045-3, Tab. 5.NA
Dokumentation der Nachbehandlung (1)
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DIN 1045-3, Tab. 2.NA
Dokumentation der Nachbehandlung (2)
22
DIN 1045-3, Tab. 2.NA
Dokumentation der Nachbehandlung (2)
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21.02. Außenwand KG XC2 12 7 Regen 24.02. F, G/6
DIN 1045-3, Tab. 2.NA
Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit (1)
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Relative
Luftfeuchtig-
keit in [%] Betontem-
peratur in [°C]
relative Luftfeuchte 50 %
Luft- und Betontemperatur 20 °C
Windgeschwindigkeit 20 km/h
Verdunstungsrate 0,6 kg/m² • h
Beispiel: Frischbeton mit 180 kg/m³
Schicht mit Dicke 1 cm 1,8 kg
vollständige Verdunstung nach 3 Stunden
In Abhängigkeit von
Temperatur
Luftfeuchtigkeit
Windgeschwindigkeit
Verdunstung (1)
Windgeschwin-
digkeit in km/h]
Quelle: Verein Deutscher Zementwerke
Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit (2)
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Verdunstung (2)
Frühschwindrisse
Unzureichenden Hydratation der Betonrandzone
Geringere Oberflächenfestigkeit, verminderte Verschleißfestigkeit
Geringerer Widerstand gegen schädliche Einflüsse, Frost
Absanden, Abmehlen
Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit (3)
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Hydratationsgrad, Festigkeitsentwicklung (1)
Übliche Zemente für Baustelleneinsatz:
CEM II/A-S, CEM II/B-S (Portlandhüttenzement)
CEM III/A , CEM III/B (Hochofenzement)
Hauptbestandteile des Zements: Portlandzement, Hüttensand
Übliche Betonzusammensetzung für Baustelleneinsatz:
CEM I mit Steinkohlenflugasche
CEM II oder CEM III mit Steinkohlenflugasche
Betonzusatzstoffe Typ II gemäß DIN EN 206-1:
puzzolanische Zusatzstoffe, z. B. Steinkohlenflugasche
latent hydraulische Zusatzstoffe, z. B. Hüttensand
Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit (4)
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Hydratationsgrad, Festigkeitsentwicklung (2)
Latent hydraulische BZS Puzzolanische BZS
signifikanter Beitrag zur Festigkeitsentwicklung
verzögerter Beginn der Reaktion, der Festigkeitsbildung
in Abhängigkeit von Temperatur, Zementgehalt usw. Reaktionsbeginn
ca. ab 2. Tag nach Betonherstellung
Alkalisches Milieu Reaktionspartner Kalziumhydroxid
Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit (4)
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Hydratationsgrad, Festigkeitsentwicklung (2)
Latent hydraulische BZS Puzzolanische BZS
signifikanter Beitrag zur Festigkeitsentwicklung
verzögerter Beginn der Reaktion, der Festigkeitsbildung
in Abhängigkeit von Temperatur, Zementgehalt usw. Reaktionsbeginn
ca. ab 2. Tag nach Betonherstellung
Alkalisches Milieu Reaktionspartner Kalziumhydroxid
Quelle: Verein Deutscher Zementwerke
Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit (5)
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Hydratationsgrad, Festigkeitsentwicklung (3)
Wasserdurchlässigkeit in Abhängigkeit von
w/z-Wert
Hydratationsgrad
w/z-Wert
Hydrata-
tionsgrad
[%]
Wasserdurch-
lässigkeit
[mm/s • 10-10]
0,40 60 1,0
0,50 80 1,0
0,60 100 1,0
Quelle: Verein Deutscher Zementwerke
Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit (6)
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Hydratationsgrad, Festigkeitsentwicklung (4)
Quelle: "Straße und Autobahn", Heft 5/2012
Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit (7)
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Hydratationsgrad, Festigkeitsentwicklung (5)
Fachgerechte Nachbehandlung nicht vergessen !
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Vielen Dank für Ihr Interesse.