Faculty Development HSG Entwicklungsprozess

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Von der hochschuldidaktischen Aus- und Weiterbildung zum ganzheitlichen Faculty Development Taiga Brahm & Marion Lehner

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Von der hochschuldidaktischen Aus- und Weiterbildung zum ganzheitlichen Faculty Development

Taiga Brahm & Marion Lehner

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Agenda

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1. Ausgangspunkte

2. Entwicklungsprozess

3. Erweitertes Konzept

4. Fragen/Diskussion

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1. Ausgangspunkte

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Warum wurde ein erweitertes Faculty Development Konzept notwendig?

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In Australien, Neuseeland, USA und UK erfolgt bereits seit über 20 Jahren ein Umdenken bzgl. Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen an Hochschulen!

• Additive formelle Aus- und Weiterbildungskurse dienen häufig nicht dem Lehrkompetenzerwerb (insbesondere eine Änderung des Lehrverständnisses wird vermisst)

• Anforderungen an akademische Lehrpersonen steigen, z. B. durch Interdisziplinarität, Technologieeinsatz.

• Erfahrene Lehrende nehmen kaum an hochschuldidaktischen Entwicklungsangeboten teil.

Ginns, Kitay & Prosser, 2008; Metz-Göckel et al. 2010; Postareff, Lindblom-Ylänne & Nevgi, 2007; Wildt 2013

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Blick auf das bisherige hochschul-didaktische Angebot an der Universität St. Gallen - Organisatorisches

Das hochschuldidaktische Zertifikatsprogramm

• 7 Module, Hauptanteil: formelle Kurse (insgesamt 10 formelle Kurstage)

• Transferschwierigkeiten, hauptsächlich aufgrund fehlender Gelegenheiten

• Inhaltliche Schnittstellenproblematik

Das gesamte Faculty Development

Angebot

• Kaum Gesamtüberblick möglich über alle Angebote (Synergien bleiben ungenutzt)

• Erfahrene Lehrende werden vom Angebot kaum angesprochen

• Keine Anbindung an Qualitätsentwicklung der Lehre auf strategischer und curriculare Ebene

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Anstossfragen zur Konzeptentwicklung

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Wie schaffen wir Möglichkeiten zur (Weiter-) Entwicklung von Lehrkompetenz auch für erfahrene Lehrende?

Wie erreichen wir Kohärenz im gesamten Faculty Development Angebot der Universität St. Gallen?

Wie schaffen wir eine aktive Gemeinschaft der Lehrenden? Wie fördern wir die Eigeninitiative?

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2. Entwicklungsprozess

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Einordnung von Faculty Development

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Faculty Management an der

Universität St. Gallen

Faculty Recruitment und Inplacement

[innerhalb der Schools]Faculty Development Faculty Evaluation

Unser Fokus bislang

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Die Konzeptentwicklung als iterativer und kooperativer Prozess

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Theoriebasierter & iterativer Prozess

innerhalb der Organisation/des Teams

Einbezug von Stakeholdern

ausserhalb der Organisation (national & international)

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Herangehensweise: Konzeptentwicklung als Veränderungsprozess

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Initiierung

Implementation

Institutio-nalisierung

Quelle: Fullan, 2007, S. 66 – 68

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• Was ist der Status Quo im Bereich Faculty Development?

• Was sind Erfolgsfaktoren insbesondere für die Entwicklung der akademischen Lehrkompetenz?

• Wie könnte der normative Rahmen ausgestaltet sein?

Literaturstudium1

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Die Konzeptentwicklung in 6 Schritten

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Erster Entwurf eines Konzepts

Normative Grundlegung• Was bedeutet für uns «Gute Lehre»?• Welches Lehrkompetenzprofil legen wir zugrunde?

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Die Konzeptentwicklung in 6 Schritten

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«Gute Lehre» als normativer Anker

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Dimensionen guter Lehre

individuell pädagogisch-interaktional organisational

Ziel: ganzheitliche/systematische Adressierung der drei Dimensionen «guter Lehre» mithilfe geeigneter Faculty Development Instrumente

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Zugrundeliegendes Modell akademischer Lehrkompetenz

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Kompetenzbereich

Kompetenzdimension

Sachkompetenz Sozialkompetenz Selbstkompetenz

Wissen Wissen über- eigenes Fach- didaktische Konzepte

(z. B. ConstructiveAlignment, ReflectivePracticioner)

Wissen über soziale Lernformen, Studierendenlernen, Wissen über lehrbezogene Kooperationen undinformelle Angebote

Eigene lehrbezogeneMotivatoren/ Demotivatorenkennen; Stärken und Schwächen der eigenen Lehre kennen

Fertigkeiten Anwendung der didaktischen Konzepte in der Lehrpraxisu. a. zielgerichtete Methodenvielfalt im Unterrichten, didaktischer Dreisprung

Geeignete Lernformen zielgerichtet einsetzen zur Unterstützung des sozialen Lernens; von und mit Kollegen lernen

Reflexion über eigene Lehre und Motivatoren sowie zielgerichtete Selbststeuerung

Einstellungen Lehrauffassungen(conceptions ofteaching)

MenschenbildStudierendenleitbilder

Lehrbezogenes Selbstbild (Reflexion über die eigene Lehrauffassung)

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Feedbackschleife innerhalb des Teams Hochschulentwicklung

Hauptaugenmerk auf die normative Grundlegung und die Vision des neuen Konzepts

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Die Konzeptentwicklung in 6 Schritten

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Wie soll gelebte Lehrpraxis an der Universität St. Gallen aussehen?

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3 Säulen der Lehrpraxis an der HSG

Lehre ist kohärent und studierenden-

zentriert.

Verantwortungfür Studien-

programme, u.a. Verständnis für Absolventenbild

Gemeinschaft der Lehrenden «Lehre ist Thema»

Ziel der ganzheitlichen Adressierungder Qualitätsentwicklung von Studium und Lehre

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Feedbackschleifen ausserhalb der Organisation mit «Critical Friends» aus dem nationalen/internationalen Umfeld

Stetige Überarbeitung des Konzepts

Hauptaugenmerk auf das entwickelte Lehrkomptenzmodellund auf «Good Practices» oder «Critical Incidents»

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Die Konzeptentwicklung in 6 Schritten

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Die Konzeptentwicklung in 6 Schritten

Vorstellung des Konzepts innerhalb eines einberufenen Qualitätszirkels an der

Universität St. Gallen

Hauptaugenmerk auf organisationale Bedingungen und Bedürfnisse

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Feinjustierung

Launch des neu konzipierten hochschuldidaktischen Zertifikatsprogramms im September 2014

Kontinuierliche organisationsinterne Zusammenarbeit und Austausch zur Förderung der Akzeptanz und der

Kohärenz des Faculty Development Konzepts

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Die Konzeptentwicklung in 6 Schritten

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Ziele und Kompetenz-

profil

Definition Massnahmen

Entwicklung Elemente

Organisation der Elemente

Kommunikation und Umsetzung

Work in progress

Begonnen mit der Ansprache Programm-leitungen (insb. für das Lehrprojekt)

Begonnen mit informellem Austausch mit Interessierten am Zertifikats-programm

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3. Das erweiterte Konzept

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Unterscheidung von drei Zielgruppen

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Nachwuchslehrende

(Doktorierende, AssistenzprofessorInnen)

Erfahrene Lehrende

NeuberufeneProfessorInnen

(Assistenzprof. & Ordinarien)

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Ganzheitliches Angebot für die Zielgruppen

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Nachwuchslehrende Neuberufene Professoren/-innen

Erfahrene Lehrende

«Fit für die Hochschullehre» (4 x ½ Tag, 2 x 1 Tag)

CAS Hochschuldidaktik- Lehrprojekt- Begleitung durch

Mentor/-in- Hospitationen- Lehrportfolio

Einführungstag(unter Einbezug verschiedener Stellen an der Universität)

Austausch-Anlässe zum Mentoring im Rahmen des CAS Hochschuldidaktik

Weiterbildungsangebot des HDZ sowie Coaching und Beratung

Hospitationen (Besuche in Lehrveranstaltungen durch Peers und/oder das HDZ)

Dozierendentagung / Tag der Lehre

Evaluation und Feedback zur Lehre durch die Stelle für Qualitätsentwicklung

Faculty Web / Dozierendenbüro / Dozierendenbroschüre

Dozierendenraum

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CAS Hochschuldidaktik im Überblick

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Vernetzungsanlässe zum Thema Lehre

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Dozierendentagung (zukünftig «Tag der Lehre» als Plattform)• Zielgruppe der Veranstaltung:

alle Lehrende an der HSG• Vorstellung der Lehrprojekte

Lehrprojekt • Einbezug der

Programmverantwortlichen• Weiterentwicklung von

Lehrveranstaltungen oder anderen Lernanlässen

Mentoring durch erfahrende Lehrende• Vernetzung zwischen

Nachwuchs- und erfahrenen Lehrenden

• Kompetenzentwicklung der erfahrenen Lehrenden

Welcome-Event für neuberufene

Professoren/-innen

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4. Diskussion

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Diskussion: Herausforderungen in der Umsetzung

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Lernkulturentwicklung/Organisationsentwicklung

Nachhaltige Lehrkompetenzentwicklung, insbesondere im Bereich der Einstellungen gegenüber der eigenen Lehre

Zusammenspiel von Fachstellen/Servicestellen innerhalb der Organisation

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References

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Barlow, Joyce (1995). Releasing Staff on Projects. In: A. Brew. Directions in Staff Development. S. 64-80. SRHE & Open University Press: Suffolk.

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Postareff, L., Lindblom-Ylänne, S. & Nevgi, A. (2007). The effect of pedagogical training on teaching in highereducation. Teaching and Teacher Education, 23 (5), 557–571.

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Wildt, Johannes (2013): Kompetenzentwicklung von Hochschullehrenden. In: Sabine Seufert und Christoph Metzger (Hg.): Kompetenzentwicklung in unterschiedlichen Lernkulturen. Festschrift für Dieter Euler zum 60. Geburtstag. Paderborn: Eusl, S. 214–226.

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Vielen Dank für Ihr Interesse!

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Taiga BrahmAssistenzprofessorin für [email protected]

Marion LehnerDoktorandin am Institut für Wirtschaftspä[email protected]

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