Fächerübergreifendes Methoden- und Mediencurriculum – SEK I/II Womit anfangen ? Zusammengestellt...

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Fächerübergreifendes Methoden- und Mediencurriculum – SEK I/II Womit anfangen ? Zusammengestellt von Horst Sulewski (LSA, Sachgebiet Medienbildung)

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Einführende HinweiseLiebe Nutzerin, lieber Nutzer dieses Unterstützungsangebotes zur Erstellung eines schulischen Methoden- und Mediencurriculums,

diese Einführung will Ihnen einige Hilfestellungen bei der konkreten Umsetzung in Ihrer Schule geben. Besonders wichtig ist an dieser Stelle der Hinweis, dass es bei diesem Projekt nicht um die Erstellung von Papieren und Hochglanzpräsentationen geht, sondern um die unmittelbare Umsetzung der Medienbildung im Unterricht und die Sicherstellung der hierfür notwendigen Voraussetzungen, die nicht primär technischer Natur sind. Zentral ist stets die Frage nach der erreichten Medienkompetenz am Ende eines bestimmten Abschnitts der Schullaufbahn.

Natürlich können Sie sich als Schule selbstständig auf den Weg machen, sie können sich aber auch jederzeit Unterstützung bei der Projektgruppe M&MC oder der Fachberatung Medienbildung an Ihrem SSA holen.

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Medienbildung im UnterrichtKein Papier, sondern ein Prozess

Unterstützungssysteme (Fachberater, Medienzentren, SSA, …) einbeziehen

Schulische Steuergruppe…womit anfangen ?

Schulleitung Prioritätensetzung

Rahmenkonzept (GK-Beschluss)

Evaluation vorhandener UE in den Fächern (Fachkonferenz)

Schwerpunkte setzen – Strukturierungen versuchen

(Pädagogischer Tag)

Testlauf in einem überschaubaren Bereich

Verbindlichkeiten herstellen

Begleitende Fortbildungen

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Koordinieren und LenkenSchulische Steuergruppe

Sicherlich kann man über den Begriff „Steuergruppe Medienbildung“ trefflich streiten. Manche Schulen sind z.B. der Ansicht, dass es nur eine Steuergruppe für den allgemeinen Schulentwicklungsprozess geben kann. Wie immer man sie im konkreten Einzelfall auch nennen mag, die Gruppe hat die Aufgabe Medienbildungsprozesse zu koordinieren und zu lenken. Dies meint mehr als sich nur um die technische Ausstattung der Schule zu kümmern. Es geht um die Organisation eines Entwicklungsprozesses, der sich über mehrere Jahre hinziehen dürfte.

Die Zusammensetzung sollte diesen Erfordernissen Rechnung tragen: Neben einem Mitglied der (erweiterten) Schulleitung sollten der Gruppe relevante Akteure aus den drei Aufgabenfeldern, der/die Fortbildungs- und der/die IT-Beauftragte angehören. Da einzelne dieser Funktionen oft in Personalunion ausgeübt werden, kommt man bei einer weiterführenden Schule zu einer sinnvollen Gruppengröße von drei bis fünf Personen.

…wo anfangen ?

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Koordinieren und LenkenSchulleitung

…wo anfangen ?

Neben der schon näher betrachteten Steuergruppe kommt der Schulleitung in dem Gesamtprozess eine wichtige Rolle zu. Sie muss den Entwicklungsprozess in seiner Gesamtheit im Blick haben und durch geeignete organisatorische Rahmenbedingungen sicherstellen, dass die Notwendigkeit einer fächerübergreifenden Abstimmung in geeigneten Bahnen verläuft. Die SL ist auch maßgeblich für die Bereitstellung von Ressourcen zuständig. Diese reichen von zielgerichteten Einstellungen entsprechend qualifizierter und engagierter KollegInnen, über die Bereitstellung von Entlastungsstunden, die Akquise externer Projektmittel, die Fortbildungsplanung bis zu einer dem Vorhaben förderlichen Stundenplangestaltung.Weiterhin ist die Rolle der Schulleitung gegenüber dem Schulträger von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, die für die Umsetzung eines pädagogischen Konzeptes notwendigen und vor allem passgenauen sächlichen Mittel zu beschaffen.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lämpel.jpg

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Koordinieren und LenkenPrioritätensetzung

Jene Schulen, deren KollegInnen sich auf dieses Portal „verirren“, gehören oft zu den Schulen, die sich durch erhöhte Aktivtäten auszeichnen. An diesen Schulen herrscht bei einem relevanten Teil des Kollegiums die Ansicht, dass Veränderungen und die kritische Evaluation des Bestehenden sinnvoll sind, um die eigene Schule, die Lernbedingungen, aber auch das eigene Wohlbefinden zu verbessern. Solche Schulen geraten leider oft in die Gefahr, zu Vieles gleichzeitig auf den Weg bringen zu wollen, was zur Überforderung der reformbereiten KollegInnen führt.

Wenn man also ein breites und was die Organisation angeht auch anspruchsvolles Projekt in Angriff nimmt, sollte man vorab geklärt haben, dass man nicht zu viele andere offene „Baustellen“ hat. Nur wenn man ein solches Vorhaben auf einen der allerersten Prioritätenplätze zu setzen bereit ist, sollte man einen Versuch starten.

…wo anfangen ?

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UnverzichtbarRahmenkonzept…wo anfangen ?

Ein Rahmenkonzept ist unverzichtbar, aber auch immer mit der Gefahr behaftet, wieder nur ein Papier zu sein, das man nach Möglichkeit in einem Ordner verschwinden lässt.Wichtig ist eine Verschriftlichung immer dann, wenn im Verlauf (nicht am Anfang) eines längeren Diskussions- und Klärungsprozesses der Steuergruppe unter steter Einbeziehung des Kollegiums gewisse Teilziele erreicht scheinen.

In diesem Kontext umfasst das Rahmenkonzept zunächst nur den Aspekt „Methoden- und Mediencurriculum“. Als Schule wird man – sofern nicht schon in der einen oder anderen Form vorhanden – nicht umhinkommen, ein Medienbildungskonzept zu entwickeln. In welchem Verhältnis die Konzepte stehen, können Sie dem folgenden Schaubild entnehmen.

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Teil des MedienbildungskonzeptesMethoden- und

MediencurriculumUm das Pädagogische Konzept (= M&MC) im Unterricht umsetzen zu können, bedarf es natürlich neben der notwendigen Qualifizierung des Kollegiums auch der für die einzelnen Unterrichts-projekte notwendigen Ausstattung mit den entsprechenden Medien und der jeweils erforderlichen Technik.

…wo anfangen ?

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Fachberater, Medienzentren, SSA,…Unterstützungssysteme

einbeziehen

…wo anfangen ?

Natürlich ist nicht jede Schule auf sich allein gestellt und „muss das Rad neu erfinden“. An verschiedenen Stellen im Land gibt es Möglichkeiten, sich Unterstützung zu holen.

Das Sachgebiet Medienbildung beim LandesschulamtAnsprechpartner M&MC : Horst Sulewski

Die Fachberatung Medienbildung an den SSÄ:Übersicht über die hessischen FachberaterInnen für Medienbildung

Die hessischen Medienzentren in den verschiedenen Städten und Kreisen: Übersicht

Fachberatung Medienbildun

g

Hessische Medienzentren

SachgebietMedienbildun

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Einstieg in die konkrete ArbeitEvaluation vorhandener

UE in den Fächern …wo anfangen ?

Wenn man Medienbildung in einem umfassenden Sinne als Bildung über Medien und als Bildung mit Medien begreift und sich das hier vorliegende Kompetenzprofil näher anschaut, wird man feststellen, dass viele Aspekte schon im bisherigen Unterricht Thema sind. Man muss also nicht bei Null anfangen. Eine gute Möglichkeit zur Bestandsaufnahme in einer Fachkonferenz oder fächerübergreifend an einem Päd. Tag stellt die Grundmatrix zur Erstellung eines Methoden- und Mediencurriculums dar. Wenn man einfach einmal die vorhandenen UEs zum Thema Medienbildung einträgt, wird deutlich werden, dass es weniger um „neu“ oder „zusätzlich“ machen geht, sondern mehr um die Herstellung eines klaren Aufbaus und der ent-sprechenden Abstimmung der einzelnen Fächer.

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Schwerpunkte setzenStrukturierungen

versuchen …wo anfangen ?

Nach der Bestandsaufnahme der bereits im Unterrichtsalltag eingesetzten Einheiten (und der zumeist überraschenden Erkenntnis, wie viele produktive Ansätze und Ideen in der Schule schon vorhanden sind) wird man damit beginnen müssen, die UE mit den angestrebten Kompetenzen abzugleichen. Dabei werden natürlich auch die Leerstellen sichtbar werden. Man wird feststellen, dass es Bereiche gibt, die weitgehend unabgedeckt sind, gleichzeitig werden Themenfelder sichtbar werden, die Überschneidungen und Dopplungen aufweisen. Hier ist die entscheidende Arbeit zu leisten. UE müssen im Sinne eines Spiralcurriculums aufeinander bezogen werden, neue Materialien und ihr Einsatz im Unterricht muss vorbereitet werden. Zwischen den Fächern sollten nicht nur gemeinsame Grundstandards vereinbart werden, sondern auch Vereinbarungen, wer sich für welche UE verantwortlich fühlt.

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Innovation braucht Unterstützung

Begleitende Fortbildungen…wo anfangen ?

Bereits in der ersten Planungsphase, aber besonders dann, wenn es um die Umsetzung der ersten Unterrichtseinheiten geht, wird die Schule mit einem Fortbildungsbedarf konfrontiert, der aus eigener Kraft nur zu einem Teil befriedigt werden kann. Hier gilt es frühzeitig mit der Fachberatung Medienbildung an den Staatlichen Schulämtern, den Medienzentren oder externen Medienpädagogen Kontakt aufzunehmen, um die Rahmen-bedingungen abzustecken. Auch sollte man sich über Möglichkeiten der Beteiligung an landesweiten Förderprogrammen informieren.

Neben schulinternen Fortbildungen, die unmittelbar auf die eigenen Bedürfnisse der KollegInnen zugeschnitten sind, sollte man versuchen, mit anderen Schulen Fortbildungen im Schulverbund zu organisieren. Letzteres bietet sich besonders dann an, wenn nur wenige KollegInnen ein Interesse an einem Thema haben.

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Überschaubaren Bereich vereinbarenTestlauf starten…wo anfangen ?

Auch wenn die Etablierung eines Methoden- und Mediencurriculums in der Schule ein umfassender Prozess ist, der am Ende möglichst viele (alle?) Fächer in allen Jahrgangsstufen einbeziehen sollte, so ist es in der Regel doch sinnvoll, zunächst in einem überschaubaren Bereich mit wenigen KollegInnen zu starten und erste Erfahrungen zu sammeln. Man kann sich zunächst auf ein einzelnes Schuljahr konzentrieren oder mit ein oder zwei Fächern (etwa Deutsch und ein naturwissenschaftliches Fach) starten. Weiterhin wäre es möglich, sich in einem ersten Durchgang auf einige aufeinander aufbauende UE (z.B. aus dem Kompetenzfeld „Produzieren & Präsentieren“) zu beschränken.

Wichtig ist, dass diese Phase von allen Prozessbeteiligen als ein Testlauf begriffen wird. D.h., diese Phase ist von vornherein zeitlich begrenzt, sie sollte evaluiert werden und die Ergebnisse sollten in einem offenem und ehrlichen Diskurs ausgewertet werden.

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Einstieg in die konkrete ArbeitVerbindlichkeiten

herstellen…wo anfangen ?

Der gesamte Implementierungsprozess des Methoden- und Mediencurriculums sollte idealerweise aus dem Zusammenspiel zwischen offenen Diskussionen und Erprobungsphasen auf der einen Seite und klaren Entscheidungen und Verbindlichkeiten auf der anderen Seite bestehen.

Während im ersten Testlauf die Verbindlichkeiten zugunsten einer größeren Experimentierfreudigkeit in den Hintergrund treten, so wird es in der Folge schrittweise eine größere Verbindlichkeit geben (müssen). Diese Festlegungen sind Teil einer Prozessentwicklung, d.h., sie werden in bestimmten Zeiträumen immer wieder evaluiert und fortgeschrieben. In den Phasen dazwischen sind sie als Teil der jeweiligen Curricula für alle Akteure verbindlich.