Fahrrad News 4 - 2010

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Technik, Trends und Emotionen € 2,95 A-€ 3,40 Lux-€ 3,40 SFR 5,80 www.fahrrad-news.com Ausgabe 4 | Juli/August 2010 Alles rund um Modelle, Sicherheit und Technik Mehr als ein Trend – das Comeback des Fahrrads als Fortbewegungsmittel SONDERTHEMA E-BIKE DIE NEUE MOBILITÄT GRATIS nur bei Ihrem Fachhändler Singlespeed Urban Bike Familienurlaub MTB-Biathlon Endlich richtig bequem sitzen Probefahrt mit 60 Sätteln

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Fahrrad News Magazin 4 - 2010

Transcript of Fahrrad News 4 - 2010

Page 1: Fahrrad News 4 - 2010

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Faszination ProfiRadsport

„Die Tour 2010 wird viel schwieriger.“

ALBERTO CONTADORE X K LU S I V

Tour-Etappen 2010

Ein historischer Foto-Rückblick

Fotos Tim De Waele

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Fahrrad News erscheint in der Degen Mediahouse GmbHBühlfelderweg 12, 94239 [email protected]

Herausgeber Marcus Degen (MD)Chefredaktion Ingo Kruck (IK) [email protected] Redaktion Bertram Bergfeld (BB), Bernhard Degen (BD), Kai Dudenhöfer (KD), Gunnar Fehlau (GF), Marco Felgenhauer (MF), José Garcia (JG), Caspar Gebel (CG), Johannes Haidn (JH), Sissi Pärsch (SP), Rafael Schwitte (RS), Thorsten Wilhelms (TW), Marcel Wüst (MW)

Redaktionspartner Lektorat Claudia Degen Layout ska design, Carola Skarabela Druck Vogel Druck, Höchberg Disposition Degen Mediahouse GmbH, Daniela [email protected] 0 99 29-42 41

Industrie- und Testkoordination Dieter Steiner, [email protected]

Anzeigen Es gilt die Anzeigenliste 1/2010, die Sie unter www.degenmediahouse.de zum Download fi nden .

Vertrieb IPS Pressevertrieb GmbH, MeckenheimErscheinungsweise Zweimonatlich; ein Jahresabo kostet derzeit 15 Euro (europ. Ausland 25 Euro); der Preis eines Einzelheftes beträgt 2,95 Euro© 2010 Degen Mediahouse GmbH. Die Zeitschrift mit ihrem gesamten Inhalt ist urheber-rechtlich geschützt. Die Inhalte dürfen in keiner Form, auch nicht in Teilen, ohne schriftliche Genehmigung durch den Verlag reproduziert oder anderweitig außerhalb der Grenzen des Urheberrechts verwendet werden. Dies gilt uneingeschränkt ebenfalls für alle Inhalte auf den Webseiten des Magazins. www.fahrrad-news.com & www.fahrrad-teilemarkt.com

Mountainbikeausfahrt im Garmischer Gebir-

ge. Die Sonne brennt wie es sich gehört, die

Trails sind gut befahrbar und auf der Abkür-

zung über die Mautstra-

ße zum Schloss Elmau

surren sich die groben

Reifen den feuchten

Traildreck aus dem

Profi l. Bei 7% Steigung

geht's locker hinauf, bis

wir von einem Hotelan-

gestellten des Elmauer

Luxusresorts überholt

werden. Er tritt ganz

locker, pfeift sich ein

Liedchen und ist bemüht, auch auf den letzten

zwei Kilometern keinen Schweiß ins Hemd zu

tropfen. Sauber – eine Frage der Sportlerehre,

dass man sich nicht von Elektrorädern über-

holen lassen kann. In einer beherzten Aktion

wird der Pedelecfahrer abgehängt und auf Di-

stanz gebracht. Nicht ganz so einfach, denn

der gute Mann rollte dauerhaft mit 25 km/h

den Berg hinauf…

Solche Situationen sieht man

jetzt immer öfter, denn die

E-Bikes und Pedelecs mehren

sich auf Deutschlands Straßen –

auch und vor allem in den bergi-

gen Urlaubsregionen. Radfahren

ist interessant wie seit der Erfi n-

dung der Schaltung nicht mehr

– es kann plötzlich alles wieder

so einfach sein, Berge verlieren

ihren Schrecken ebenso wie die

magische 100-Kilometer-Marke. Die E-Bikes

kommen. Dem tragen wir mit dieser Ausgabe

Rechnung, lassen Sie sich begeistern, denn

das ist die Zukunft und schon bald sind viel-

leicht auch Sie einer von denen, die ganz lässig

den Berg hinauf rollen und über schwitzende

Impressum

EDITO

Fahrrad 2.0 - mit Vollgas in die Zukunft

Sportler nur müde lächeln können.

Mächtig geschwitzt wird auch bei der Tour de

France im Juli. Das offi zielle Tour Programm-

heft ist ab sofort im Zeitschriftenhandel oder

über unsere Websites erhältlich. Unverzicht-

bar für alle Fans des Profi radsports mit wirk-

lich allem, was man zur Tour 2010 wissen

kann und muss!

Sportliche Grüße vom Redaktionsteam und

Ingo Kruck

Chefredakteur

zung über die Mautstra-

ße zum Schloss Elmau

surren sich die groben

Reifen den feuchten

Solche Situationen sieht man

jetzt immer öfter, denn die

E-Bikes und Pedelecs mehren

sich auf Deutschlands Straßen –

auch und vor allem in den bergi-

gen Urlaubsregionen. Radfahren

ist interessant wie seit der Erfi n-

dung der Schaltung nicht mehr

– es kann plötzlich alles wieder

so einfach sein, Berge verlieren

ihren Schrecken ebenso wie die

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News

6 Urban Bikes Ein Trend erobert die deutschen Städte

12 Neuheiten Räder, Komponenten und Klamotten für die Saison

22 Geschmeidig im Gelände – Dyna-Sys Zehnfach-Technologie nun auch für das Mountainbike

27 Ein Königreich für ein Rad London entdeckt das Fahrradfahren

32 Nichts tun, das geht nicht Interview mit dem passionierten Radfahrer Jean Pütz

36 E-Bike News Interessantes aus der jungen E-Bike-Welt

40 Traumhaft sicher Tipps zum Schutz des wertvollen Elektroesels

46 Hybridrad-Reisebericht Elektrisch durch den Kaiserstuhl

54 Pedelec-Testbericht Vier Touren-Pedelecs zwischen 1.800 und 2.800 Euro

58 Sissis Sattelgespräche Unterwegs mit dem Elektroschocker KTM eRace

60 Mountainbiken mit Kind und Kegel Familienreise-Experiment in Südtirol

64 Unter Druck – Satteltest So fi nden Sie heraus, welcher Sattel der richtige ist.

76 Der Jedermann-Biathlon Biathlon einmal anders – Mountainbiken und Schießen

80 Frage & Antwort Leser fragen - Experten Antworten

82 Ausblick Die nächste Fahrrad News erscheint am 21. August 2010

Ergänzende Inhalte zu dieser Ausgabewww.fahrrad-news.com/id584Gewinnspielewww.fahrrad-news.com/gewinnspieleOnline im Magazin blätternepaper.fahrrad-news.comTwitterwww.twitter.com/fahrradnews

INHALTAusgabe 4 | 2010

27 | Ein Königreich für ein Rad

22 | Geschmeidig im Gelände

58 | Sissis Sattelgespräche

60 | Mountainbiken mit Kind und Kegel

E-Bike Spezial

Ratgeber

Pictorial

76 | Sommer-Biathlon

Internet

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Gerald, London, Englandphotographed on his 1946 HetchinsRead more riders’ comments on Brooks Cycle Bags at:www.brooksengland.com/gerald

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Rubriken

32 | Interview mit Jean Pütz003-005_Edito_Inhalt_CD.indd 4 10.06.10 13:40

Page 5: Fahrrad News 4 - 2010

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6 | Fahrrad News

Text und Fotos Marco Felgenhauer

URBAN BIKESEin Trend erobert die deutschen Städte

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Urban Bikes | 7

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8 | Fahrrad News

Wie werden wir uns in Zukunft in unseren Städten bewegen?

Dass sich gerade die Fahrradhersteller dieser Frage widmen, ist wenig ver-

wunderlich. Urban-Bikes sind eine angesagte Disziplin unter den Designern

und Produkmanagern der etablierten Marken. Bei Specialized entwickelte

man auf diesem Wege eine eigene Kollektion unter dem Titel Globe. „Fahr-

räder, die den Lifestyle ihrer Fahrer verkörpern und sogar erweitern können,

anstatt bloße Sportgeräte zu sein“, ein kühnes Versprechen von einem der

größten Labels im Radsport. Vielleicht ließen sich die Globe-Bikes auch

als Spaßgeräte verstehen, wobei man dabei den tatsächlichen Nutzwert

unterbewerten würde. Immerhin ist die Hälfte der Kollektion mit großen

Gepäckträgern ausgestattet, ideal zum Transport – von der Laptop-Tasche

bis hin zum kleinen Einkauf am Markttag.

Singlespeed-Purismus: ein Gang muss reichen Urban Bike bedeutet auch Bequemlichkeit

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Page 9: Fahrrad News 4 - 2010

Urban Bikes | 9

Das Globe Roll kommt mit einer Flip-Flop Nabe. Dazu muss das Hinterrad einfach gewendet werden.

Für Treppenabfahrten mit der fixen Seite braucht es schon etwas Konzentration - man muss nämlich

mittreten und das kann schnell ins Auge gehen.

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10 | Fahrrad News

Die Modelle Haul und Live bieten mit stabilen Gepäckträgern und einem Frontträger mit Bo-denplatte jede Menge Funktionalität.

Stehversuche gelingen mit dem Fixed-Bike und ein wenig Übung recht schnell und machen Spaß.

Geschaltet wird wartungsfreundlich mit einer Shimano Nexus Getriebenabe.

Unsere beiden Testfahrer Andrea und Christoph waren vom Globe-Konzept begeistert. Wir hätten die beiden Rad-Prototypen direkt verkaufen können...

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Urban Bikes | 11

Interview

FN Die Urban-Bikes von Specialized wirken sehr schlicht, ohne jedes

Marken-Label, von der Klingel einmal abgesehen. Was ist die Phi-

losophie dahinter?

GaRRETT_Globe Fahrräder sind eine eigenständige Marke neben Specialized. Die

Globes haben eine andere Zielgruppe, anderes Design und Funktionalität. Während sich

Specialized sehr an Leistung und Sport orientiert, ist Globe mehr ein Lifestyle-Objekt,

dazu gedacht, sich nahtlos ins Alltagsleben einzufügen. Zwar werden die Globe Räder

über das Händlernetz von Specialized vertrieben, doch möchten wir sicherstellen, dass

Globe aufgrund der komplett unterschiedlichen Ausrichtung der Marke ganz eigenstän-

dig präsentiert wird.

FN Vor allem die Modelle Live und Haul wirken wie Schwertransporter

mit ihren stabilen Gepäckträgern. Ist das eine Vorstellung davon, wie

der Verkehr in den Großstädten in Zukunft aussehen soll?

GaRRETT_Transporträder sind schon ein wichtiger Teil des „urban cycling“, ja. Wir

sehen das jetzt nicht als die eine Zukunft des Radfahrens, aber als einen Aspekt davon.

Unser Bestreben ist es eine komplette Kollektion an Fahrrädern für die Stadt anzubieten,

mit leichten Commuting Bikes, abgerundet von Konzepten wie Live und Haul.

FN Über Fixies wie das Roll gibt es in Deutschland zurzeit große Diskus-

sionen, da Fahrräder ohne Bremse sich zumindest in einer rechtli-

chen Grauzone bewegen. Ist es eine gute Idee, derartige Räder zu verkaufen?

GaRRETT_Das Roll wird werksseitig mit Freilauf und zwei installierten Bremsen aus-

geliefert. Händler und Fahrer können dann selbst entscheiden, wie sie das Rad schließ-

lich aufbauen wollen.

FN Wie viel von diesen Rädern spiegelt deine eigene art wieder, Fahrrad

zu fahren?

GaRRETT_Die Globes zeigen schon sehr deutlich, was ich und auch der Rest des gan-

zen Teams unter dem idealen Stadtrad verstehen.

Garrett Chow, verantwortlicher Designer der Globe-Serie, beantwortete uns ein paar Fragen zu dieser komplett neuen Kollektion.

Stilsicher und praktisch präsentiert sich der Massivholzträger am Globe Haul.

Licht? Ja, aber die Polizeit freuts nicht. Für richtige Nachtfahrten empfiehlt sich der Kauf einer richtigen Lampe.

Eher ein Optik-Gimmick: die Gummimanschette mit Prägung an der Roll-Nabe

Simple Lösung: die Logoplakette als Rah-men, wer mag, kann hier sein Lieblingsfoto einschieben

das Globe-Design findet sich auch im Pedal wieder

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12 | Fahrrad News

NEWS

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Während Navigationsgeräte für das Auto in-zwischen selbst beim Lebensmitteldiscounter zu Minimalpreisen verschleudert werden und mit an-sprechender Geschwindigkeit, Darstellung und Be-rechnung aufwarten können, hält sich das Angebot für Radfahrer in Grenzen. Neben der Edge-Serie von Garmin und einigen recht klobigen Geräten aus Fernost war das Angebot bisher ziemlich mau. Seit Kurzem ergänzt Ciclosport mit dem G5 das Angebot, und nun stößt auch VDO zum elitären Kreis der Na-vigationsspezialisten hinzu. Fahrrad News konnte sich den VDO GP7 bereits im Betrieb ansehen und ausgiebig testen.Etwas fällt sofort am Neuling auf, das toll ablesbare Display – selbst bei extremer Sonneneinstrahlung glänzt der GP7 allenfalls mit seinem transfl ektiven 3.5“ Touchscreen. VDO verzichtet zugunsten der Bedienbarkeit auf Tasten am Gehäuse und lässt den Biker über das frei konfi gurierbare Display navi-gieren. Das macht Sinn, denn nur so lässt sich der unverschämt große Funktionsumfang des Geräts er-kunden. Zunächst bietet der Bike-Computer neben Geschwindigkeits- auch Puls- und Trittfrequenz-

Daten aus störungsfreien ANT-Sensoren. Für die Höhenmessung steht neben GPS auch noch eine barometrische Höhenmessung zur Verfügung, die sich mit den ermittelten GPS-Höhendaten ab-gleicht und so sehr genaue Daten ermitteln kann. Die Routenberechnung erfolgt in wenigen Sekun-den, da sind wir von Geräten wie dem Edge (lei-der) anderes gewohnt und auch der wechselbare Li-Ion-Akku scheint gegenüber den Mitbewerbern deutlich mehr Ausdauer zu haben. Im Notfall läuft das Gerät übrigens auch mit AAA-Batterien. An-sonsten eine endlose Feature-Liste: Datenimport- und Export, Trainingsplaner, unsichtbarer Gegner, Updatefähigkeit und und und…Verbleibt die Frage nach dem Preis. Ab sofort steht das Gerät inklusive Topo-Karte, Bike-GPS-Rich-Track-Software, Geschwindigkeits-Sender und Navteq-Straßenkarten zur Verfügung. Komplett-Preis 599,- Euro. Ein weiteres Bundle mit Puls-Sender, Geschwindigkeits-Sender, Bike-GPS-Rich-Track-Software, Navteq-Straßenkarte und Topo-Karte wird zum Preis von 649,- Euro ange-boten.

VDO SuuntoFrisches Design aus Finnland

Eine ganze Armada neuer Uhrendesigns hat Suunto in diesem Frühjahr für die Sport-uhren t6d, t4d und t3d aufgelegt. Mal ehrlich, das war auch absolut notwendig, denn ir-gendwann hat man sich am zwar edlen, aber in die Jahre gekommenen Understatement-Design der Finnen echt sattgesehen. Frische Farben wie die abgebildete t3d Sporty Red sorgen für den Eye-Catching-Effekt. Neben der Optik hat Suunto in allen Serien die Soft-ware aktualisiert und das Portfolio um ein smartes Produkt ergänzt: den Dual Comfort Belt für knapp 70 Euro. Der optisch mit den normalen ANT-Pulsgurten identische Sender verschickt seine Daten sowohl per ANT an die Uhr als auch im älteren uncodierten Funk-standard. Feine Sache, denn so können auch die Geräte im Fitnesstudio mit Daten versorgt werden.

@ www.cycleparts.dewww.fahrrad-news.com/id557

@ www.suunto.com

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News | 13

Frisches Design aus Finnland

Genuine InnovationsWenn der Bizeps keine Lust mehr hat

MalojaRetro-Trikot Colago?

Hat Maloja bei dem Modell Colago ein N verges-sen? Nein – hat wohl eher etwas mit Lizenzen zu tun, aber Colago klingt auch gut. Trikot und Hose aus dieser Serie erinnern an die guten alten Zei-ten, sind aber aus Hightech-Materialien wie dem schnell trocknenden AirDry verarbeitet. Während das Trikot zu 89 Euro mit verdecktem Zipper und Rückentaschen punktet, wartet die Trägerhose mit einem Funktäschchen und perfektem Sitz auf. Die für den Profi radsport entwickelte Hose kann daher auf Silikonbündchen komplett verzichten. Es muss übrigens nicht Weiß sein, die Kombi gibt’s auch in Schwarz.

Hatten Sie letztes Wochenende auch einen Platten am Mountainbike? Wer dann noch zu den Freunden leichter Bau-teile gehört und nur Minipumpen mit sich führt, sollte Power

im Arm haben, sonst wird’s nervig. Abhilfe schafft die neue Serie von GI mit ultraleichten und perfekt dosierbaren CO2-Kartuschensystemen. Der Minimalist greift zum Air Chuck Elite mit 23 Gramm für 21,90 Euro, schraubt die Kartusche ein und drückt sich den Reifen voll. Mit der 2nd Wind Hybrid in Carbon oder Alu ab 29,90 Euro und 63 Gramm lässt sich zusätzlich noch manuell Pumpen – wird der Arm lahm, erledigt die Kartu-sche den Rest.

@ www.maloja.de

TifosiMut zur Design-Lücke

Schwarz kann jeder – stinklangweilig, für die neuen Farben der Erfolgs-serie Logic muss man allerdings wirklich ein gesundes Selbstbewusstsein haben oder gerne provozieren. Die limitierte Aufl age (75 Euro) in Pink und Gelb mit Wechselgläsern aus Polycarbonat in Smoke Blue, Smoke Red und Klarglas verfügt übrigens auch über verstellbare Bügelenden, einen beque-men Nasensteg und ist für mittlere bis breite Gesichtsformen geeignet. Die Damenwelt sollte sich die Lust-Serie auf der Website von Tifosi Optics ansehen …

ContouraMut zur Design-Lücke

Schon mal was von der Marke Contoura gehört? Wahrschein-lich nicht, dabei werden unter diesem Label schon seit über 100 Jahren Räder hergestellt. Im Contoura-Werk im niedersäch-sischen Hoya legt man viel Wert auf individuell zusammenge-stellte Räder und ist stolz darauf, innerhalb von nur drei Wochen dem Kunden das bestellte Rad übergeben zu können. Das um-fangreiche Portfolio wartet mit einigen extravaganten Modellen wie dem Parera-Damenrad in Blaumetallic oder dem stylischen Singlespeeder Black Betty auf. Letzteres Modell scheint ein we-nig durch die Karlsruher Marke Fixie Inc. inspiriert, schadet aber nicht und hat durchaus Szenecharakter.

@ www.tifosioptics.de

Parera Damenrad

Black Betty Singlespeed

@ www.contoura.dewww.fahrrad-news.com/id567

@ www.genuineinnovations.comwww.fahrrad-news.com/id579

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Page 14: Fahrrad News 4 - 2010

-NEWS-TICKER-NEWS

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Elbe-Radweg auf DVDAn der Elbe fährt sich wunderbar Rad – das haben auch Christian Spanik und Udo Eling festgestellt und ihr Tourtagebuch mit einer Dokumentation, vielen Kuriosi-täten und Tipps verfi lmt. Perfekt um eine Elbe-Radtour vorab zu planen. Der erste Teil der DVD-Serie führt von Schmil-ka nach Wörlitz.www.esterbauer.com

Elbe-Radweg auf DVDAn der Elbe fährt sich wunderbar Rad – das haben auch Christian Spanik und Udo Eling festgestellt und ihr Tourtagebuch mit einer Dokumentation, vielen Kuriosi-täten und Tipps verfi lmt. Perfekt um eine Elbe-Radtour vorab zu planen. Der erste Teil der DVD-Serie führt von Schmil-

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Zellschutz für SportlerWer will das nicht, schneller regenerieren und so das Training optimieren. anabol-loges verspricht das mit dem natürlichen Zellschutz Astaxanthin, der aus eine hawaiianischen Alge gewonnen wird. anabol-loges intens gibt ab 15,90 Euro für 40 Kapseln. www.loges.de

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Ewiger KlassikerManch Brooks-Fan und Benutzer eines „Colt“ wird es noch gar nicht bemerkt haben: Ende der 1980er wur-de die Produktion dieses eigenwilligen Sattelmodels eingestellt. Nun ist der Kult-Colt mit der Hakennase zurück und das auch noch in vielen schönen Farben, hier in dunklem Lila. www.brooksengland.com

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Rock ShoxSo federt es sich in 2011

Die großen Messen Eurobike und Bike Expo sind noch nicht gelaufen, da gibt es schon die ersten Ankündigungen für die Saison 2011. Rock Shox/Sram haben besonders viel im Köcher, darunter auch die upgedatete World Cup Feder-gabel Revelation mit Dual Position-System, 120-150mm Federweg und Absenkung um 30 Milli-meter. Bei den beiden Varianten RL und RLT sind Dual Flow Zugstufen vorgesehen um besonders grobe Schläge noch besser fi ltern zu können.Auch im Dämpferbereich tut sich etwas. Den Top-Dämpfer Monarch gibt es ab 2011 in den Ausführungen R, RT und RT3 mit Solo Air-Sys-tem. Ab dem RT kommt auch ein Floodgate-Sys-tem zum Einsatz, welches beim RT3 dreistufi g zur Verfügung steht. Alle Dämpfer versprechen noch feinfühligere Dämpfung, weniger Rei-bung und bewegen sich nur knapp oberhalb der 200-Gramm-Marke.Last but not least präsentiert Rock Shox seine All Mountain Vario-Sattelstütze Reverb mit satten 125 Millimetern Absenkung, steuerbar per Fern-bedienung am Lenker. Das Teil wiegt 515 Gramm und wird für 30,9 und 31,6mm Durchmesser ver-fügbar sein. In Sachen Preis müssen wir uns bei allen Produkten noch ein wenig gedulden.@ www.sram .comwww.sram .comwww.sram .com

Berlin BikescoutsMit dem Rad durch die „Grüne Hölle Berlin“

Die Hauptstadt hat viel mehr zu bieten als die üb-lichen Standards wie Reichstag, Kurfürstendamm oder Brandenburger Tor. Das Umland der Metropole ist geradezu ein Eldorado für Tagesausfl üge mit dem Rad und auch die ruppigere Fraktion kommt auf ihre Kosten, denn auch wurzelige Singletrails, roughe Drops und Steilpassagen fi nden sich in der grünen Hölle rund um Berlin. Die Berliner Bikescouts ha-ben die Lücke erkannt und bieten Touren aller Art an. Mit dem Mountainbike auf CC-Trails ebenso @ www.berlin-bikescouts.de

wie auch gemütliche Ausfahrten rund um die vielen Seen und durchaus auch mit einer Kaffepause in malerischer Kulisse. Wer möchte, kann den Ausfl ug mit der geliehenen Helmkamera aufzeichnen und sich somit sein Andenken selber drehen. Mit der des Bike-Enthusiasten Klaus Bundesmann und seinem Unternehmen hat Berlin eine weitere Attraktion hinzugewonnen.

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Page 15: Fahrrad News 4 - 2010

News | 15

Individuell gefertigte Rohre undRohrverbindungen je nach

Einsatzbereich, sowie Anatomie undKörpergewicht des Radsportlers.

Beim Hinterbau haben Sie die Wahl zwischen RS-Ultra-Light für schnelle, leichte Fahrer oder MGF mit hoherVerwindungssteifigkeit für schwerere und kraftvolle Fahrer

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So federt es sich in 2011Cielo Edle Stahlrohrrahmen von Chris King

Hierzulande weiß kaum jemand, dass Chris King neben seinen handgefertigten Bauteilen und Eloxal-kunstwerken auch feinste Stahlrahmen herstellt. Im-porteur Cosmic Sports hat sich dankenswerterweise der Sache angenommen und bringt Prachtstücke wie den abgebildeten 29 Zöller des Sublabels Cielo „29er MTB“ auf den deutschen Markt. Auf der EHBE in Schwäbisch Gmünd konnten wir uns an diesem Teil kaum sattsehen. Transit Grey Lackierung mit gefrästem Messingemblem auf dem Steuerrohr, verstellbare horizontale Ausfallenden von Paragon Machineworks und der blaue Chris King InSet-Steu-ersatz. 1798 Euro werden für das Rahmenkit fällig, ein wahrhaft stolzer Preis und fast zu schade für ein Alleycat – aber eben fast einzigartig auf unseren Stra-ßen. Neben dem MTB-Singlespeeder hat Cielo noch den Cross-Rahmen „Cross“ und das Rennradmodell „Sportif“ im Regal. Beide liegen mit 1998 Euro an der Schmerzgrenze, sind dafür aber auch in 1cm-Schrit-ten und Farben wie Galaxy Black, Oyster White, Fall Orange, Cielo Blue, Jade Green oder dem gezeigten Grau erhältlich.

@ http://cielo.chrisking.com

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Page 16: Fahrrad News 4 - 2010

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NEWS

Giro Tuning auf dem Kopf

Skeptiker mögen ja gerne behaupten, dass Ge-wichtsersparnis bei sicherheitsrelevanten Teilen nichts zu suchen hat. Davon unbeirrt wollten wir uns Giros neues 189-Gramm-Leichtgewicht (Größe L) trotzdem genauer ansehen. Hier wurden nicht nur an der Helmschale Gramm eingespart, son-dern vor allem am Anpassungssystem Roc Loc SL. Anstelle eines Drehknopfes passt ein Gummizug die Trageriemen an die Kopfform an, eine weitere Einstellung erfolgt über drei verschiedene Befes-tigungspunkte. Zwar schafft Giro damit nicht den absoluten Gewichtsrekord, in Sachen Tragekom-

fort macht dem Prolight allerdings kein anderer Helm was vor. Preis: 199,95 Euro.

O-SynceKlare Ansage

Übersichtlich und klar, das ist schon von Anfang an die Devise beim Elektronik-Spezialisten O-Synce. Was beim Produktsortiment beginnt (high free bedeutet schlichtweg mit Höhenmesser und Funkübertragung) setzt sich bei der Bedienung der Geräte fort. Beim Macro heißt das: drei Tasten für zwei variable Zeilen und deren Unterfunktionen. Mit den fi xen Anzeigen für Geschwindigkeit und Temperatur sind damit alle wichtigen Parameter schnell abzulesen ohne Blättern zu müssen. Dank der eays2control-Halterung fi ndet der knapp 80 Euro teure Macro auch an schmalen Lenkern Platz nahe am Griff, um jederzeit erreichbar zu sein.

TP1. Das erste Tool zur präzisen und einfachen Einstellung der Radschuhe. Die Beinkraft wird beim Radfahren über die Füße in Vortrieb umgewandelt. Dabei spielt die ergonomisch richtige Position der Füße auf den Pedalen eine entscheidende Rolle. Sie ist ver-antwortlich für Leistungsfähigkeit und Komfort. Optimal eingestellte Pedalplatten sind bereits bei der ersten Ausfahrt positiv spürbar. Mit dem TP1 können die 3 elementar wichtigen Einstel-lungen präzise und im Handumdrehen vorgenommen werden: Längsorientierung, Stützweite (Q-Faktor) und Fußwinkel.

Das Tool wird mit einem kompakten Handbuch geliefert. Hier werden ergo-nomische Grundlagen, biomechanische Zusammenhänge und die Anwendung des TP1 verständlich beschrieben. Für Profi-User wird zudem weiterführendes Expertenwissen vermittelt, mit Fokus auf die leistungssteigernde Wirkung der ergonomisch richtigen Tretbewegung.

Erhältlich für Look KéO® und Shimano SPD-SL® Rennrad-Pedalsysteme.

OptimalerWirkungsgrad.

IF Eurobike Award Gold Winner 2008 1. Einstellung derLängsorientierung

2. Einstellung der Stützweite

3. Einstellung des Fußwinkels

GERmAn InnovATIonwww.ergon-bike.com

@ www.giro.comwww.fahrrad-news.com/id542

@ www.o-synce.dewww.fahrrad-news.com/id546

TM-ID 7115

Electra Townie Balloon Kalifornische Cruiser

Fette Reifen, vollkommen entspannte Geo-metrie, lässiges Design und Seltenheitswert auf deutschen Promenaden. Stimmiges Konzept für ein Cruiserbike, oder? Vor allem wenn die Prei-se bei Electra aus Kalifornien auch noch passen. Die meisten Cruiser liegen deutlich unter der 1000-Euro-Marke – der Sommer kann kommen.

@ www.electrabike.comwww.fahrrad-news.com/id558

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Page 17: Fahrrad News 4 - 2010

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3-fach abriegelbarer Doppelzylinder für hohen Druck, mittleren Druck und geringen Druck. Großformatiger Präzisionsmanometer. Alles in bestmöglicher Topeak-Profiqualität.

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Die Marken des Jahres2008 Kategorie Pumpen

1. Platz: TOPEAK

MountainBIKE“Testsieger, überragend”01/2010

EurobikeAward Bronze 2007

RoadBike “sehr gut” 01/2008

aktiv Radfahren “Tipp-Premiumklasse”06/2009

Sram Ballast abgeworfen

Sram macht Nägel mit Köpfen – auch bei der so beliebten und preiswerten „Volksgruppe“ X7 gibt’s ab 2011 2x10 Gänge mit zwei Kassetten (11-32 und 12-36). Mehr braucht kein Mensch – warum wir in den letzten Jahren glaubten, nur mit 27 Gängen richtig ausgestattet zu sein, ist eine berech-tigte Frage. Überschneidungen machten ein paar Gänge nutzlos und der Ket-tenschräglauf ist der Haltbarkeit auch nicht unbedingt zuträglich. Mit der neuen X7 hat Sram nicht nur tech-nisch, sondern auch optisch einen Leckerbissen auf der Pfanne. Das Design ist zeitlos simpel und das im Sonnenlicht anthrazit-blau schim-mernde Finish geradezu edel. Der Schaltkomfort mit den neuen 2x10 Triggern bleibt gewohnt hervorra-gend. Beim Preis lassen wir uns über-raschen, er sollte aber in etwa wieder auf Vorjahresniveau liegen und immerhin spart der Käufer einige Gramm durch das fehlende dritte Blatt. Das eine, welches eigent-lich niemand braucht – zumindest mit dem 36er Pizzateller am Hinterrad.

@ www.sram.com SyntaceEnger Bügel

Kompakt ist eines der Zauberwörter des moder-nen Rennradsports. Nach Kompakt-Geometrie und Kompakt-Kurbel tauchen immer mehr kompakte Lenker auf dem Markt auf. Mit dem Syntace Racelite wurde nun ein echter Klassiker in seinen Ausmaßen verringert. CDR steht dabei für „compact drop and reach“, womit das Wesentliche schon gesagt wäre. Gut 10 Prozent wurde die Griffweite vom Oberlenker nach vorn auf die Bremsgriffe (Reach) und nach un-ten zum Unterlenker (Drop) verringert. Klingt wenig, resultiert aber in deutlich entspannterer Sitzposition. Nebst dem Racelite Carbon sind auch 2014 und 7075 als CDR erhältlich.

PreiseRacelite CDR 2014 54,80 EuroRacelite CDR 7075 89,80 EuroRacelite CDR Carbon 249,00 Euro

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IF Eurobike Award Gold Winner 2008 1. Einstellung derLängsorientierung

2. Einstellung der Stützweite

3. Einstellung des Fußwinkels

GERmAn InnovATIonwww.ergon-bike.com

@ www.syntace.dewww.fahrrad-news.com/id547

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1. Platz: TOPEAK

MountainBIKE“Testsieger, überragend”01/2010

EurobikeAward Bronze 2007

RoadBike “sehr gut” 01/2008

aktiv Radfahren “Tipp-Premiumklasse”06/2009

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Page 18: Fahrrad News 4 - 2010

18 | Fahrrad News Hochaufl ösende Produktfotos und Detailinformationen auf www.fahrrad-teilemarkt.com

Pro Brechstange

Wenn Teile-Hersteller Pro eine Sonderserie auf-legt, ist meist auch ein Radprofi mit dabei, an dessen Wünschen sich die Entwickler orientieren. Leicht-bau ist also nicht gerade zu erwarten, wenn sich Topsprinter Mark Cavendish seine Traumkombi aus Lenker und Vorbau zusammenstellt. Steifi gkeit ist Trumpf, das verrät schon die Materialwahl. Der Vibe Sprint Vorbau besteht bis auf die Frontplatte aus Car-bon und wiegt satte 170 Gramm in mittlerer Länge. Viel hilft viel scheint das Motto zu sein, immerhin soll der „Sprint“ doppelt so steif sein wie der Vibe 7s aus Alu. Das Leichtmetall kommt dann beim Lenker zum Einsatz. Innen ist der Vibe Sprint mit keilförmi-gen Verdickungen verstärkt, um Cavendishs Antrit-ten standzuhalten. 295 Gramm Gewicht unterstrei-chen das Brechstangen-Image dieser Serie.

@ www.castelli-cycling.com

Castelli Leichter Überzieher

Eines ist schon mal klar: Wenn Italiener von einer leichten Jacke sprechen, ist keine expeditionstaugliche Ganzjahresbe-kleidung zu erwarten. Muss es auch nicht! Nachdem Schwitzen sowieso viel zu viel Feuchtigkeit erzeugt, konzentrierte man sich bei den winddichten Leggero-Teilen vielmehr auf kleines Pack-maß („Apfelgröße“ bei der Jacke), geringes Gewicht und engen Schnitt, damit der Überzieher nicht zum Fallschirm wird. Bei richtig schlechtem Wetter empfi ehlt Castelli Weste und Jacke übereinander zu tragen. Bei einem Gesamtgewicht von nur 153 Gramm entsteht dabei auch kein Transportproblem

Airace Eine für alle

Jetzt mal ehrlich: Wie viele Luftpumpen stehen und liegen bei Ihnen im Keller? Da ist die Standpumpe für die Auto-Ventile am Mountainbike, die zweite mit viel Po-wer für die Presta-Ventile am Rennrad und irgendwo wird sich noch die kleine Handpumpe für Dämpfer und Federgabel verstecken. Das geht einfacher! Importeur Hartje hat mit dem Airace Handkompres-sor Infi nity AS ein echtes Multitalent im Sortiment, das zudem auch optisch ein Leckerbissen ist. Das Gehäuse aus hyd-rogeformten Alu kann es wohl mit jedem italienischen Rahmen aufnehmen. Stand-fl äche und Griff sind gummiert und am Ende des Hochdruckschlauches aus Edel-stahl sitzt ein multifunktioneller Kopf für alle gängigen Ventile einschließlich derer von Federelementen. Maximal schafft das edle Teil 21 Bar, genug für jeden erdenkli-chen Einsatz und die 80 Euro dafür gehen absolut in Ordnung.

NEWS

@ www.hartje.de

CorratecMit 29 Zoll durch den Großstadtdschungel

Heutzutage fährt man nicht mehr mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen – man cruised sty-lish mit einem Urban Mobility Vehicle. Funktionell soll es sein, bequem zu fahren und möglichst lässig, haltbar ist gern gesehen und der Straßendreck darf gerne bleiben wo er ist. Das ist der Trend und Corratec geht mit seiner 29er-Serie sogar noch einen Schritt weiter und befeuert den in den USA grassierenden 29-Zoll-Hype mit eigenen Modellen. Das 29er Two Gent gibt es in gefälligem Weiß

auf den großen Laufrädern, die so herrlich das gemütliche Cruisen unterstützen. Unebenheiten und Schlaglöcher stecken die Räder deutlich entspannter

weg als die kleineren Brüder. Ausgestattet mit einem Mix aus Shima-no-Komponenten und Teilen der Eigenmarke zzyzx, Kettenschal-

tung, gefederter Sattelstütze, Ledersattel und genähten Griffen macht das Modell eh schon eine gute Figur. Wenn man dann noch das Beleuchtungsset, Spritz- und Kettenschutz und den massiven Gepäckträger dazurechnet, sind 899 Euro für das Herren- oder Damenmodell in der Tat ein Schnäppchenpreis – uns hat dieses Rad jedenfalls gut gefallen.

@ www.corratec.com

@ www.pro-bikegear.comwww.fahrrad-news.com/id553

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Page 19: Fahrrad News 4 - 2010

100%Anti-Dopping

100%Anti-Dopp

ing

Zeig was du denkst!

Die Initiative „100% Anti-Doping“ präsentiert nach dem sehr erfolgreichen 2008er Trikot die neue Black-Edition 2010. Zusammen mit den Partnern Fahrrad News, PrProcycling, NewTec, Schwalbe, Park Tool, TCC, Energysource, Nutrixxion und Hersteller Tripugna entstand ein hochwertiges und professionelles Renntrikot mit dem jeder seine Haltung zum Doping im Radsport sehr deutlich zum Ausdruck bringen kann.

Das Trikot ist für 59,95 Euro exklusiv im Tripugna-Onlineshop erhältlich

www.tripugna.com

- Radtrikot „100% Anti-Doping“ aus hochwertiger Funktions-Microfaser - kurzer Reißverschluss (16cm)- angenehm auf der Haut zu tragen- dreigeteilte Rückentasche mit zusätzlich aufgesetzter RV-Tasche- gummier- gummierte Armbündchen

Zeig Flagge und sichere Dir Dein persönliches ANTI-DOPING Trikot.

Magura Die News von morgen

Ziemlich früh präsentierte Magura bereits die Neuerungen für die Saison 2011.Gewichtsorientierte Mountainbiker dürfen sich auf die neue Bremsscheibe Storm SL freuen, die allen Marta-Benutzern 15 Prozent Ersparnis beschert. Kombiniert man die Marta SL Magnesium mit der neuen Scheibe in kleinster Größe (140 Millimeter Durchmesser), soll das Gewicht um 280 Gramm lie-gen. Für die Julie HP und Luise-Modelle gibt es die etwas robustere Scheibe namens Storm.

Ebenfalls leichter wurde die Durin Race Federgabel. 20 Gramm will man an der rennerprobten Forke ein-gespart haben. Mit neuer Federkennlinie, feinerer Druckstufenabstimmung und neuem Dämpferöl soll die Durin trotzdem noch besser arbeiten.

@ www.magura.de

Bei den absoluten Klassikern HS11 und HS33 wurde an der Montage- und Wartungsfreundlichkeit gearbeitet: Werkzeugloser Ausgleich bei Belag-verschleiß, leichteres Entlüften und eine teilbare Schelle für die schnelle Befestigung am Lenker sind hier die wichtigsten Neuerungen. Nebst den Standard-Griffen werden die beiden Modelle auch mit Hydrau-likschaltern für diverse E-Bike-Moto-ren angeboten. Für die schnellen E-Bikes bis 40 km/h ist darüber hinaus ein Kugelhebel erhältlich, wie er vom Gesetzgeber gefordert wird.

Cateye Der Öko-Pendlertacho

Fahrradtachos fl uten oft die Redaktion, nur selten ist etwas Bemerkenswertes dabei. Hier und da mal eine clevere Halterung, noch kleiner und leichter oder eben besonders schick. Der Cateye Commuter ist weder besonders schick, noch superleicht – aber er hat zwei Zusatzfunktionen, die ihn eindeutig aus der Masse her-ausheben. Der Commuter beherrscht nämlich die ETA-Funktion, die sonst nur bei erheblich teureren Computern zum Einsatz kommt. ETA ermöglicht Ihnen die geschätzte Ankunftszeit am Ziel zu sehen, errechnet auf Basis der Streckenlänge und der ak-tuellen Durchschnittsgeschwindigkeit. Das klappt sehr gut und ist im Berufsverkehr überaus dienlich. Wer sein ökologisches Gewissen beruhigen will, hat vielleicht Spaß an der Anzeige der gesparten CO2-Menge und kann seine Daten in der Community worldcommute.com eintragen. Daneben bietet der 68 Euro teure Commuter Funktechnik und die üblichen Funktionen – alles ohne Tasten zu bedienen, das Gerät selbst ist als Taster konzipiert. @ www.cateye.com

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Page 20: Fahrrad News 4 - 2010

20 | Fahrrad News

NEWS

Hochaufl ösende Produktfotos und Detailinformationen auf www.fahrrad-teilemarkt.com

Hope Leichte Schönheit

Wer nach schönen Fräßteilen für sein Mountainbike sucht, ist bei Hope sicherlich nicht an der falschen Adresse. Mit der Race X2 zeigen die Engländer nun einmal mehr, dass man Schönheit auch mit Leistung paaren kann. Gerade einmal noch 267 Gramm wiegt die X2 in der leichtesten Konfi guration mit 140er Scheibe, büßt aber dank ver-größerter Kolben keineswegs an Bissigkeit ein. Am gewichtsoptimierten Bremshebel gefällt vor allem die frei verstellbare Griffweite und die leichte Montage mittels offener Klemme. Nebst dem edlen Finish sorgen Titanschrauben für Exklusivität, Haltbarkeit und geringes Gewicht.

Hebie Low-Rider fürs Gepäck

Ein Low-Rider für den Gepäcktransport? Diesen will Hersteller Hebie entwickelt ha-ben, der den englischen Begriff auf seinen neuen Gepäckträger anwendet. Basis des Rear Rider ist ein stabiler Gitterrohr-Rahmen, der mittels Verstell-Mechanis-mus an alle Rahmenformen angepasst werden kann. Mit einem Adapter lässt sich an der hinteren Querstrebe ein Rücklicht oder Schutzblech befestigen.Abgesehen von der tiefen Optik bietet der Low-Rider unter den Gepäckträgern einen handfesten Vorteil: Das niedriger positionierte Gewicht hat geringeren Einfl uss auf das Fahrverhalten, womit das City-Bike noch agiler wird.

@ www.hebie.de

Leicht und easy

„Leicht“ hat bei ControlTech immer zwei Bedeu-tungen. Abgesehen vom Gewicht (338 Gramm), das dank großfl ächigem Einsatz von Carbon durchaus diese Beschreibung verdient, ist auch die Einfachheit der Bedienung ein wesentlicher Bestandteil der Pro-duktentwicklung. Angeboten wird das Aero Cockpit nur mit der inzwischen üblichen 31,8 Millimeter-Klemmung. Hier sind fünf Millimeter Verstellweg für die Aufl agen vorgesehen, 15 Millimeter lassen sich dazu die Griffe via Inbus justieren – das war’s. Die Auswahl ist ebenfalls überschaubar: eine Va-riante in Alu, eine aus Carbon, Letztere 30 Gramm leichter und 60 Euro teurer. Preise: 120/180 Euro.

LakeRobuster Schmeichler

Die Zeit der Tourenfahrer ist da – jedenfalls, wenn es nicht den ganzen Sommer durchregnet. Aber selbst wenn, der Nachfolger des fast schon legendären MX 155 von Lake steht in den Startlö-chern und hat kein Problem mit richtigem Mistwetter. Mittel-hoher Schaft, abriebfeste Naturgummisohle, Obermaterial aus Naturleder mit Corduraeinsätzen hinterlassen einen wertigen Eindruck für die 139 Euro. Die Schnürung des 155 wurde ge-gen einen 4-fach-Klettverschluss getauscht, nicht übel für eine schnelle Justage beim Fahren. Für 119 Euro gibt’s den Schuh auch mit einer gewachsten Canvas-Oberfl äche in der Light-Version.

@ www.lakecycling.de

ControlTech

@ www.controltechbikes.comwww.fahrrad-news.com/id554

TM-ID 528

@ www.hopegermany.comwww.fahrrad-news.com/id552

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Page 21: Fahrrad News 4 - 2010

Cinelli Italienische Schönheitskönigin

Das Bootleg Mystic Cat von Cinelli sorgte vor dem Erscheinen für Seufzer und Haben-Wollen-Reaktionen. Nun ist es da und ergatterte in Italiens Radzeitung Ciclismo auch gleich den Preis für das beste City Bike 2010 – absolut zu Recht. Der Stahlrohr-Rahmen ist exzellent verarbeitet, top lackiert und mit Eigenkom-ponenten plus Messengerkurbel von Sugino ideal und schick ausgestattet. Die weißen Reifen von Vittoria und die ebenso weiße Kette setzen dem Ganzen das Krönchen auf. 980 Euro gehen dafür in Ordnung, immerhin ist es ein Cinelli!

@ www.cinelli.it ProLenken á la X-Wing Fighter

Schaut man sich den neuen Aero-Lenker von Shimanos Marke Pro genauer an, lässt sich die Verwandtschaft zu Luke Skywalkers X-Wing Fighter nun wirklich nicht verhehlen. Das Teil aus UD-Carbon ist aerodynamisch ausgefeilt und kompatibel zur Di2 – selbst mit der justierbaren Armauflage und den ausladenden Extensions wiegt der Lenker je nach Breite nur maximal 595 Gramm. Im Pro Missile Evo Kit ist auch der passende Vorbau von 85-105mm enthalten und passt sich bestens in die Aerolandschaft ein. Angst vor den strengen Regeln der UCI sind unebgründet, der Missile Evo Bar entspricht der 3:1-Regel, wonach ein Lenker nur maximal drei Mal länger als hoch sein kann und ultraflache Lenker verboten sind.

@ www.pro-bikegear.com

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Page 22: Fahrrad News 4 - 2010

78 | Fahrrad News

Mit Dyna-Sys bringt Shimano die Zehnfach-Technologie nun auch ans Mountainbike. Dabei haben die Japaner jedoch anderes im Sinn als einfach nur einen Gang mehr. Fahrrad News nahm den neuen Antriebsstrang unter die Lupe.

Geschmeidig im Gelände

Text Caspar Gebel

022-025_SLX_CD_FA.indd 78 09.06.10 18:16

Page 23: Fahrrad News 4 - 2010

Geschmeidig im Gelände | 23

Was am Rennrad schon seit Jahren Stan-

dard ist, sollte doch auch im Gelände

funktionieren – oder? Der Schritt von

neun zu zehn Ritzeln auf der Nabe wur-

de von allerlei üblen Prophezeiungen

begleitet: Der Verschleiß würde stärker,

die Einstellung der Schaltung verkompliziert, und überhaupt,

wieso das alles? Nichts davon ist freilich eingetreten. Wenn über-

haupt, funktionieren Zehnfach-Antriebe am Rennrad noch besser

als ihre Vorgänger mit neun Ritzeln. Weder ist die Lebensdauer

geringer geworden, noch muss man ständig nachjustieren. Und

der Einsatz von Zehnfach im Cyclocross hat überdies bewiesen,

dass die Funktion auch bei ungünstigen Bedingungen mit Matsch

oder Schnee gewährleistet ist.

Grund genug für Komponenten-Marktführer Shimano, Zehn-

fach auch ans Mountainbike zu bringen – im Rahmen eines Ge-

samtkonzepts namens Dyna-Sys, bei dem das Extra-Ritzel „weit

mehr als nur ein zusätzlicher Gang“ ist, so der offi zielle Pressetext.

Shimano nutzt das Zusatzritzel nämlich keineswegs dazu, den Ge-

samtumfang der Übersetzung zu erweitern. Vielmehr hatten die

Ingenieure das Optimieren der Schaltvorgänge im Sinn, weshalb

parallel zur Einführung von Zehnfach am MTB auch Ritzelprofi le

und Kette überarbeitet wurden. Der Gliederstrang weist nun wie

die aktuellen Rennradketten eine Laufrichtung auf, was zu noch

geschmeidigeren Schaltvorgängen führen soll. Wegen der genau-

en Anpassung der Kette an die MTB-Ritzelpakete verbietet es sich

übrigens, eine Zehnfach-Kette vom Rennrad ans Mountainbike zu

bauen.

Die vielleicht auffälligste Neuerung im Rahmen von Dyna-Sys ist

eine neue Kettenblattabstufung: Statt der Kombination 44-32-22

haben die neuen Kurbelsätze 42-32-24 Zähne. Die Schaltschrit-

te zwischen den Kettenblättern werden also merklich geringer;

folglich muss man, wenn man beispielsweise vom größten aufs

mittlere Blatt wechselt, hinten nur noch einmal schalten, um den

kleinstmöglichen Gangsprung zu erhalten. Auf diese Weise landet

man schneller im optimalen Gang. Dass sich der Übersetzungs-

umfang insgesamt minimal verringert, lässt sich allerdings nicht

wegdiskutieren. „Zum Optimieren der Schaltvorgänge bedarf es

nach der Überzeugung von Shimano nicht eines noch breiteren

Übersetzungsangebots, sondern vielmehr einer optimierten und

Zehnfach auch ans

Mountainbike

11-36 ist die sinnvollereder zwei Zehnfach-Über-setzungen.

Unauffällig kennzeich-net das Dyna-Sys-Logo auf Kettenblatt (oben)

und Schaltereinheit (rechts) den Zehnfach-

Antrieb.

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Page 24: Fahrrad News 4 - 2010

24 | Fahrrad News

letztlich engeren Abstufung“, erklärt Michael Wild, Marketingma-

nager beim Shimano-Importeur Paul Lange & Co. Allerdings fällt

die Beschneidung des Gangspektrums wirklich nur minimal aus.

Zwei Abstufungen stehen bei Dyna-Sys zur Wahl, 11-34 und 11-36.

Einen weiteren Vorteil des neuen Konzepts erhält man nur bei Ver-

wendung der zweiten Variante, der ohnehin der Vorzug zu geben ist:

Auf dem mittleren Blatt kann man ein um zwei Zähne größeres Rit-

zel ansteuern als bei Neunfach, also mehr Fahrsituationen auf dem

am meisten benutzten Blatt bestreiten. Schaltfaulen Bikern kommt

das sehr entgegen – und der Übersetzungsdschungel, mit dem ge-

rade weniger versierte Offroader zu kämpfen haben, lichtet sich.

Weniger schalten also, das steht im Zentrum des neuen Shima-

no-Systems. Die verbleibenden Schaltvorgänge verlaufen so ge-

schmeidig, wie man das von Shimano gewohnt ist – vielleicht noch

einen Tick weicher?

Dyna-Sys wird zunächst als Option für die Gruppen XT und SLX

zur Verfügung stehen; parallel zu den herkömmlichen Schaltkom-

ponenten werden Kettenradgarnitur, Umwerfer, Schaltwerk und

-hebel angeboten, und natürlich Kette und Kassette. Langfristig

sollten die Neunfach-Systeme jedoch vom Markt verschwinden,

wie es auch beim Rennrad geschehen ist.

Als Konkurrent Sram im letzten Jahr sein „XX“-Schaltsystem mit

zwei mal zehn Gängen für Race-Mountainbikes vorstellte, staunte

die Fachwelt – und fragte sich sofort, ob und wie Shimano nach-

ziehen würde. Mit Dyns-Sys ist der erste Schritt in diese Richtung

nun getan; ob ein zweiter in Form von Zweifach-Kurbelsätzen fürs

MTB folgen wird, muss sich zeigen. Vorstellbar wäre dies vor allem

für die Top-Komponentengruppe XTR; im Marathon- und Cross-

Country-Tourenbereich verwendete Bikes dürften jedoch auch

auf lange Sicht „dreifach“ bleiben. Neuerdings mit gesteigertem

Schaltkomfort danke Dyna-Sys!

Am Zehnfach-Schalt-werk fällt die neue Zuganlenkung ins Auge.

Die neue Kette weist wie das Rennrad-Pendant

eine Laufrichtung auf.

Kurbelsatz 42/32/24

175 mm, inkl. Plug

Innenlager inkl. Hülse und Ringe

Kassette 11-34

(11-13-15-17-19-21-23-25-30-34)

mit Lockring

Schaltwerk

Hebel inkl. Schaltzüge

Kette

gesamt

Shimano XT 9f. (Werksangabe)

853 g 44/32/22

175 mm, inkl. Innenlager

264 g (11-32)

227 g

225 g (Set)

304 g

1873 g

Shimano XT Dyna-Sys

772 g

92 g

316 g

238 g

140/142 g

274 g

1974 g

Das Schaubild soll die Vorteile von Dyna-Sys erklären: we-niger Schaltvorgänge, dadurch verbesserte Effi zienz beim Pedalieren.

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Page 25: Fahrrad News 4 - 2010

Geschmeidig im Gelände | 81

Bordo Granit X-PlusDas beste Bordo.

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Mit der SLX kommen auch Bikes der unteren Preisklassen in den Genuss der neuen Technologie.

022-025_SLX_CD_FA.indd 81 09.06.10 18:17

Page 26: Fahrrad News 4 - 2010

M e s s e M ü n c h e n G m b H , M e s s e g e l ä n d e , 8 1 8 2 3 M ü n c h e n , G e r m a n y , Te l . ( + 4 9 8 9 ) 9 4 9 - 1 1 3 8 8 , F a x ( + 4 9 8 9 ) 9 4 9 - 1 1 3 8 9 , i n f o @ b i k e - e x p o . c o m

2 2 – 2 5 J U L I 1 0FACHHANDEL 22 –23 JULI | PUBLIKUM 24 –25 JULI

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STADT UNDNATUR

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Page 27: Fahrrad News 4 - 2010

E-Bike Spezial | 27

Ein KönigrEich für Ein rad

Dass die Briten fahrradverrückt sind, ha-ben sie bei den gelegentlichen Besuchen der Tour de France zu Genüge bewiesen – letztmalig im Sommer 2007.

E-BIKE SPEZIAL

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2 2 – 2 5 J U L I 1 0FACHHANDEL 22 –23 JULI | PUBLIKUM 24 –25 JULI

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Text Ellis BaconFoto Tim De Waele/tdwsport.com

026-053_E-bike_spezi CD.indd 27 09.06.10 17:44

Page 28: Fahrrad News 4 - 2010

28 | Fahrrad News

MOBILITÄT

Der E-Bike-Boom, der Länder wie Holland und

Deutschland überrollt, hat in England einigen Nach-

holbedarf. Doch nun könnte sich einiges ändern, denn

im Bestreben, den Arbeitnehmern das Radfahren zum

Job schmackhaft zu machen, wird diesen Sommer

in der Hauptstadt des vereinigten Königreichs die ersten einer ganzen

Reihe von Fahrrad-„Superhighways“ eröffnet. Hinter dem Projekt steht

Transport for London (TfL). Die Behörde plant, zunächst zwei Strecken

einzurichten, auf die in den nächsten Jahren zehn weitere folgen sol-

len. Den Anfang macht die Route von South Wimbledon im Südwesten

Londons ins Herz der Metropole; der zweite Fahrrad-Highway führt

von Barking im Osten nach Tower Hill am Ostrand vom Zentrumsbe-

zirk „The City“.

London entdeckt das Fahrradfah-ren. Neue Pläne für ein ganzes Netz

an Fahrrad-Autobahnen sollen mehr Menschen dazu bringen, mit dem

Rad zur Arbeit zu fahren. Und auch das E-Bike könnte von dieser Ent-

wicklung profitieren.

Chinesische Verhältnisse auf Londons Straßen gibt es bislang nur selten.

Der neue Ansatz soll einerseits

den bereits per Velo pendelnden

Großstadtbewohnern das Leben

erleichtern, andererseits jedoch

auch diejenigen aufs Rad locken,

denen der chaotische Verkehr der

Riesenstadt bisher zu gefährlich

war, und ihnen eine gesunde und

umweltfreundliche Alternative

bieten.

Was die Inselhauptstadt in groß-

em Stil realisieren will, ist in ande-

ren europäischen Staaten längst

Realität – Länder wie Dänemark

und natürlich Holland, in denen

das Radfahren eine hohe Ak-

zeptanz besitzt. Autofreie Fahr-

radstraßen sind dort inzwischen

Alltag, und in dieser Hinsicht hat

England trotz bester Absichten

seiner Hauptstadt noch viel zu

lernen. So verfügen die Bürger der

dänischen Hauptstadt Kopenha-

gen über beträchtlichen Wohl-

stand, dennoch entscheiden sich

viele von ihnen für das Fahrrad als

Transportmittel, zumal es nicht

nur gesund ist, zu radeln, son-

dern nicht zuletzt ökonomische

Vorteile bringt. Würde der TfL-

Slogan „It’s better by bike“ bereits

heute auf eine Stadt passen, wäre

Kopenhagen der richtige Kandi-

dat: Jeder dritte Einwohner nutzt

das Fahrrad zum Zurücklegen der

Wege des Alltags – zur Arbeit und

zur Schule, ins Kino oder für den

Einkauf.

Auch in den Niederlanden ist die

Fortbewegung vom sozialen Sta-

tus abgekoppelt. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten sind mit

dem Fahrrad unterwegs – in einem Land, dessen Regierung bereits

in den 1970ern verstanden hatte, dass alles dafür getan werden müs-

se, den drohenden Verkehrskollaps ab zuwenden. Als Ergebnis dieser

weitsichtigen Politik verfügen die Niederlande heute über ein 17.000

Kilometer umfassendes Radwegenetz und die meisten Fahrräder pro

Einwohner auf der ganzen Welt.

Es ist sicher kein Zufall, dass Länder mit einer Infrastruktur, die optimal

aufs Radfahrern abgestimmt ist, und Länder, die geradezu zum Rad-

fahren herausfordern, nun einen derartigen E-Bike-Boom erleben: In

den Niederlanden etwa sind inzwischen mehr als zehn Prozent aller

Neuräder elektrifiziert. Es sind nicht zuletzt die nicht mehr ganz so

Was die Inselhauptstadt in großem Stil realisieren will, ist in anderen europäischen Staaten längst Realität.

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Page 29: Fahrrad News 4 - 2010

E-Bike Spezial | 29

Die neuen Radwege sind für ihre Nutzer leicht erkennbar und sollen Autofahrer auf die Radler aufmerksam machen.

Die Superhigh-ways nutzen bekannte Pend-lerrouten, um Menschen zum Radfahren zu bewegen.

Auffällig abmarkierte Fahrradstreifen, so stellen sich die Londoner Stadtplaner ihr neues Radwegenetz vor.

jugendlichen Radfahrer, die das

E-Bike als Chance begreifen, die

schier endlosen Radwege wie

der stärker zu nutzen.

Dänemark und Holland sind

weitgehend eben und auch Lon-

don hat nicht gerade den Ruf, eine

bergige Metropole zu sein. Doch

gerade für die Bewohner der eher

hügeligen Vororte im Norden

und Süden der Stadt dürfte das E-

Bike die einzig akzeptable Form

der Fahrradnutzung darstellen.

Und jene Londoner, denen das

herkömmliche Fahrrad als Arme-

Leute-Fahrzeug gilt, könn ten im

E-Bike ein nicht nur praktisches

und gesundes, sondern auch ih-

rem Status angemesses Fortbe-

wegungsmittel entdecken.

Was erwartet Londoner, die aufs

Rad umsteigen, also auf den neuen

Fahrrad-Highways? Zunächst ein-

mal Sichtbarkeit im Verkehr, und

zwar in zweierlei Hinsicht: Einer-

seits sind die neuen Radwege für

ihre Nutzer leicht erkennbar, an-

dererseits sollen sie die Autofah-

rer darauf aufmerksam machen,

dass sich die Straße mit weniger

gut geschützten Verkehrsteil-

nehmern teilen. Dazu dient die

blaue Farbgebung der Radwege

– „Blau deshalb, da es gut sichtbar

ist, und außerdem, weil die Farbe

in vielen europäischen Ländern

umfassend und erfolgreich als

Standard für Radwege verwen-

det wird“, so die TfL-Sprecherin

Nancy Ryder. „Dazu haben wir

mit Fokusgruppen gearbeitet, um

die beste Farbe herauszufinden,

und Blau wurde am besten ange-

nommen.“

Wie sicher wird es für Radfahrer

sein, darunter voraussichtlich

viele Neueinsteiger, Straßen zu

befahren, die zu den verkehrs-

reichsten der Welt gehören? „Die

Superhighways nutzen bekannte

Pendlerrouten, um die Menschen

zum Radfahren zu bewegen“, er-

klärt Ryder. „Der Schlüssel dazu

ist Sicherheit: Kreuzungen wer-

den umgestaltet, um Radwege

unterzubringen, an den Ampeln

werden Straßenmarkierungen

angebracht, damit sich Radfah-

rer ganz vorne postieren kön nen.

Die Straßenoberflächen sollen im

Sinne höheren Fahrkomforts ver-

bessert werden.“

Auch Radfahrkurse und Parkmög-

lichkeiten stehen auf der Agenda

des Radwege-Programms. Den

acht Londoner Bezirken, durch

die die zwei ersten Radrouten

führen wer den, ist allein dafür die

Summe von 1,49 Mio. Pfund (etwa

1,7 Mio. Euro) zugeteilt worden.

„Angesichts der erwarteten Zu-

nahme von Radfahrern muss ent-

sprechender Parkraum geschaffen

werden“, meint TfL-Sprecherin

Ryder.

Insgesamt 22 Mio. Pfund, rund 25

Mio. Euro, sind in die Realisierung

der zwei Pilotstrecken geflossen.

Die Fahrradhighways sind nur ein

Aspekt der Radfahrinitiative des

Exzentrische Events wie ein Faltrad-Rennen mit Le-Mans-Start sind eine Spezialität der Engländer. Doch fürs E-Bike begeistern sie sich nur zögerlich.

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Page 30: Fahrrad News 4 - 2010

30 | Fahrrad News

MOBILITÄT

Lon doner Bürgermeisters Bo-

ris Johnson; sie sollen das neue

Radverleihsystem flankieren, das

ebenfalls im Sommer 2010 ge-

startet wird. Ähnlich wie die Pro

jekte in Paris und Kopenhagen

zielt der Radverleih vor allem auf

Menschen ab, die innerhalb des

Stadtzentrums kürzere Fahrten

unternehmen wollen. „Es geht in

erster Linie um die, die kein Rad

mit zur Arbeit nehmen würden,

ebenso um Touristen“, bestätigt

Ryder. „Die Superhighways zielen

dagegen eher auf Pendler ab. Aber

sicher wird es Schnittmengen

zwischen beidem geben.“

Wie die TfL-Sprecherin erklärt,

ist die Zielvorgabe, das Rad-

fahraufkommen bis 2025 um

400 Prozent zu steigern – ausge-

hend von den Zahlen des Jahres

2000. „Bislang konnten wir eine

Steigerung um 107 Prozent er-

reichen; damit sind wir auf den

richtigen Weg“, erklärt Ryder.

„Alles ist Teil der Bemühungen,

der Überlastung entgegenzu-

wirken – auf den Straßen und in

der U-Bahn –, vor allem zu den

Stoßzeiten. Gleichzeitig geht es

auf umweltpolitischer Ebene

darum, die CO2-Belastung zu

reduzieren. Wenn sich die Leute

besser zu Fuß oder mit dem Rad

durch London bewegen können,

wird dies den schlechten Einfluss

der Stadt vermindern.“

Zwar richtet sich das System der

Fahrrad-Superhighways nicht de

zidiert an E-Bike-Nutzer, den-

noch wird diese Zielgruppe vom

Wachstum der Fahrrad-Infra-

struktur profitieren – von breiten,

gut markierten Radwegen ebenso

wie von zusätzlichen Abstellmög-

lichkeiten.

Mark Loveridge, Mitbegründer der

British Electric Bike Associati-

on (BEBA), ist der Ansicht, die

Superhighways sollten stärker

zur E-Bike-Nutzung animieren.

„Natürlich werden sie die Radbe-

nutzung insgesamt fördern. Die

Leute werden die Superhighways

sicher sehr ansprechend finden“,

urteilt Loveridge. „Fahrräder

holen die Leute aus dem öffent-

lichen Nahverkehr und den Au-

tos heraus, und E-Bikes werden

sicherlich so einen Übergang von

Motorfahrzeugen zu motorisier-

ten Zweirädern fördern.“ Love-

ridge weist auch darauf hin, dass

man mit einem E-Bike deutlich

preiswerter unterwegs ist. „Die Leute akzeptieren E-Bikes nicht wirk-

lich, so lange sie nicht auf einem gefahren sind. Deshalb ist BEBA stark

daran interessiert, einen E-Bike-Verleih zum Laufen zu bringen, der

sich am neuen Londoner Verleihsystem orientiert. „Wenn die Leute erst

einmal draußen herumfahren, merken sie, wie sie Gewicht verlieren,

dabei aber durch die Motorunterstützung trotzdem Spaß am Radfah-

ren haben können. Auch größere Fahrradhersteller – beliebte Marken

in England – springen auf den Zug auf“, erklärt Loveridge, womit er

andeutet, dass dies für die allgemeine Akzeptanz von E-Bikes sehr hilf-

reich sein könnte.

„Wenn es um die Beliebtheit von E-Bikes geht, wird England immer et-

was hinter Ländern wie Deutschland zurück sein“, sagt Loveridge. „Es

ist halt ein wenig langsamer. Es gibt natürlich immer welche, die bei

neuen Technologien die Ersten sein wollen, aber der englische Massen-

markt will erst Vertrauen in ein Produkt entwickeln.“

Auch wenn die Verkaufszahlen deut lich unter denen der in den kontinen-

talen E-Bike-Nationen liegen, steht England nicht wirklich schlecht da.

2009 wurden laut BEBA rund 21.000 Elektroräder verkauft – ein

ziemlicher Sprung zu den 15.000 Einheiten im Jahr 2008. Für 2010 wer-

den 30.000 neue E-Bikes auf Englands Straßen vorausgesagt. Damit

könnte das Königreich – und insbesondere seine Hauptstadt, dank des

neuen Radwegesystems – am Rand einer E-Bike-Revolution stehen.

Der Radverkehr soll den Straßenverkehr ebenso entlasten wie das U-Bahn-Netz

– und auch die Touristen sollen aufs Rad gebracht werden (Montage).

Pendler und Touristen sind die Zielgruppen des geplanten Radverleihsystems.

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Page 31: Fahrrad News 4 - 2010

E-Bike Spezial | 31

DER LONDON-PLANIn seiner modernen Form wurde

der „London-Plan“ vom früheren

Oberbürgermeister Ken Livings-

tone initiiert – der Mann, der 2007

den Start der Tour de France in die

Inselhauptstadt brachte.

Nach seiner Wahl 2008 ließ der

derzeitige Bürgermeister Boris

Johnson den Plan überarbeiten.

Seine „Raumentwicklungsstrate-

gie“ verfolgt das Ziel, die Lebens-

qualität der Stadt zu verbessern,

wobei soziale und Umweltfragen

gemeinsam angepackt werden.

Auch die Idee der Fahrrad-Super-

highways entstammt dem Plan;

das Vorhaben, das Radfahren in der

Hauptstadt zu erleichtern, gibt es

jedoch schon länger.

„Wenn es ums Radfahren geht, hat

der London-Plan zwei grundle-

gende Ziele“, erklärt Lucy Hawkes,

Planungsassistentin beim unab-

hängigen Stadtentwicklungsbüro

AZ Urban Studio.

„Das Erste ist, Maßnahmen zu

unterstützen, die zum Wechsel zu

nachhaltigeren Transportmitteln

ermutigen, vor allem unter um-

weltpolitischen Gesichtspunkten.

Das zweite Ziel geht dahin, speziell

die Situation der Radfahrer zu

verbessern, mit dem Fokus auf der

,Unterstützung der Bereitstellung

von ausreichenden und sicheren

Abstellmöglichkeiten für Fahrräder

bei Bauvorhaben‘.“

Soweit, so gut – sicher werden die

Fahrrad-Highways ebenfalls für zu-

sätzlichen Parkraum für Radfahrer

sorgen. „Neubauprojekte müssen

über eine Mindestzahl sicherer

Fahrradabstellräume verfügen“,

fährt Hawkes fort. „Parallel dazu

gibt es eine Obergrenze für Auto-

parkplätze bei Neubauprojekten,

womit wiederum nachhaltige

Mobilität gefördert werden soll.

Es ist sogar so, dass Geneh-

migungen gerade autofreien

Bauprojekten erteilt werden, die

eine Mindestzahl von Behinderten-

parkplätzen aufweisen und eben

Fahrradparkplätze.

Außerhalb der Stadt ist der poli-

tische Druck allerdings größer, bei

Bauvorhaben Parkraum für Autos

einzubeziehen“, erklärt die Plane-

rin. „Doch da es ein Maximum gibt,

liegt die Zahl der Parkplätze im Er-

messen der jeweiligen Planungsbe-

hörde, mithin also im politischen

Bereich.“

Fahrrad-Ziel Nummer zwei des

London-Plans soll außerdem

„hochqualitative, direkte Fahrrad-

routen identifi zieren und einrich-

ten, wo es möglich ist getrennt

vom motorisierten Verkehr“.

Abgesehen von den geplanten

Superhighways ist es in einer Stadt

wie London allerdings schwierig,

in die schmalen Straßen Radwege

zu integrieren; wo es gelingt, sind

diese nicht zuletzt wegen der

geparkten Autos oft unsicher.

„Es gibt Potenzial, mehr parkende

Autos von der Straße weg zu

verlagern, doch das bedeutet auch,

den Menschen diese Möglichkeit

zu nehmen – man stelle sich

den Aufschrei vor“, räsoniert die

Stadtplanerin. Wenn es um andere

Möglichkeiten geht, den Radver-

kehr zu fördern – wie Brücken

und Unterführungen eigens für

Radfahrer, wie es sie in Holland gibt

–, stellt sich für Hawkes die Frage

nach der Finanzierung: „Am Ende

wird es nur am Geld hängen.“

Genehmigungen werden gerade autofreien Bauprojekten erteilt, die eine Mindestzahl von Behindertenparkplätzen aufweisen und eben Fahrradparkplätze.

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Page 32: Fahrrad News 4 - 2010

32 | Fahrrad News

PORTRAIT

„Ich halte das E-Bike für eine geniale Erfindung.“

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Page 33: Fahrrad News 4 - 2010

E-Bike Spezial | 33

Aktuellen Technik-Trends auf

die Spur zu kommen und sie all

gemeinverständlich darzustellen,

hat im Berufsleben des Jean Pütz

immer eine große Rolle gespie-

lt. Bereits in den 1970er Jahren

schöpften Hunderttausende ihr

Wissen über Digitaltechnik, Elek-

tronik und Akustik aus den Wis-

senschaftssendungen im West-

deutschen Rundfunk. Mehr in

Richtung Haushalt gingen die spä-

teren Ausgaben der „Hobbythek“

– Bierbrauen und Kosmetika selbst

herstellen, das verbinden die mei-

sten Fernsehzuschauer heute mit

dem Namen des gebürtigen Köl-

ners.

Dass Pütz begeisterter Fahrrad-

fahrer ist, wissen nur wenige.

Aufgewachsen im radsportbe-

geisterten Luxemburg, war Pütz

in seiner Jugend selbst Tausende

von Kilometern durch Europa

unterwegs. „Das war die Zeit

von Charlie Gaul bei der Tour de

France“, erinnert sich Pütz an

den Mann, der dem kleinen Kö-

nigreich dessen vierten Tour-de-

France-Sieg schenkte.

Auch wenn der sportliche Ehrgeiz

mit Anfang 70 nicht mehr so brennt

wie früher, fährt Pütz noch gern

und viel Rad – sei es zu Hause in

Langenberg oder im italienischen

Urlaubsdomizil. Und dort kam er

auch zum ersten Mal mit einem

Pedelec in Berührung. Anfangs habe

er gedacht, „ich bin ja nicht verrückt,

mit Akku und so, das hab’ ich nicht

nötig“, gibt Pütz im Gespräch mit

Fahrrad News lachend zu. Die Fahr-

eigenschaften seines italienischen

Einstiegsmodells überzeugten den

Technik-Fachmann jedoch schnell

von der Kombination aus E-Motor

und Muskelkraft. Seine Erfahrungen

mit einem billigen Bike vom Lebens-

mitteldiscounter waren dagegen

eher ernüchternd: „Ich habe mich

furchtbar geärgert. Es hat auch ein

bisschen geholfen, aber ich wäre

nicht mehr lange damit gefahren.

Und das Ladegerät macht einen

Krach – das muss doch alles nicht

sein! Dann ist direkt am Anfang

etwas ausgefallen.“ Immerhin: „Da

muss ten die extra kommen, das war

im Rahmen der Garantie.“

Aktuell bewegt sich Pütz jedoch auf

einem weit hochwertigeren Rad: Bei

der Recherche im Internet stieß der

Journalist auf den Darmstädter Her-

steller Riese und Müller und erbat

sich ein Testexemplar des Modells

„Avenue Hybrid“. Die Fahrfreude

ist Jean Pütz anzumerken, als er auf

den steilen Sträßchen seines Wohn-

ortes Langenberg auf und ab fährt.

Der starke Nabenmotor im Vor-

derrad arbeitet auch bei der gerings

ten der drei Unterstützungsstufen

kräf tig mit und zieht den drahtigen

Fernsehmann auch zweistellige

Stei gungsprozente hoch. Bergab

auf dem Kopfsteinpfl aster zwischen

den schieferverkleideten Häusern

zahlt sich die Vollfederung des

Tourenbikes aus: „Ich möchte auch

meinen Komfort haben“, betont

Pütz und weist auf sein Sachbuch

zum Thema Rückenbeschwerden

hin. Gesunde Bewe gung auf einem

Rad mit Unterstützungsmotor, dass

zudem Stoßbelastungen reduziert –

dieses Konzept kann den kritischen

Tester Pütz überzeugen. „Ich bin

sozusagen wieder zum Radfahrer

geworden“, freut er sich. „Die erste

Schwelle überwindet man damit

wunderbar.“ Allerdings ruht sich

Pütz nicht auf seinen E-Bike-

Lorbeeren aus – er legt Wert auf

die Feststellung, dass er auf fl acher

Strecke den Antrieb auch einmal

abschaltet. „Dadurch kann ich die

zurückgelegte Entfernung auf über

100 Kilometer steigern“, freut er

sich. Die hohen Preise im Vergleich

zu un motorisierten Fahrädern mag

Pütz nicht kritisieren. „Es ja mitt-

NiChTS TUN, DAS

gEhT NiChT

Jean Pütz ist seit Langem ein Freund umwelt-freundlicher und aktiver Fortbewegung. Fahr-rad News traf den bekannten Wissenschafts-journalisten beim Test seines neuen E-Bikes.

a

„Ich möchte

auch meinen

Komfort

haben.“

lerweile Hightech– und das hat

auch seinen Preis“, so seine Ein-

schätzung.

Auch zu seinem neuesten Projekt,

ei nem Null-Energie-Haus mit

Solaran lage, malerisch über dem

Tal gelegen mit Blick auf die Ruhr,

passt die neue Art der Fortbewe-

gung. Den Weg von Langenberg

bis dorthin – nicht allzu weit, doch

mit etlichen Höhenmetern gewürzt

– kann sich Pütz auch per E-Bike

vorstellen. Sollte sich der Akku dann

auch noch mit Solarstrom aufl aden

lassen, wäre Jean Pütz, der sich in

verschiedenen Umweltprojekte en-

gagiert, seinem Ziel der umwelt-

freundlichen, aktiven Fortbewegung

noch ein Stück nähergekommen.

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Page 34: Fahrrad News 4 - 2010

34 | Fahrrad News

PORTRAITIN

TERV

IEW herr Pütz, fahren Sie gerne rad?

Fahrrad fahren war für mich

immer ein ganz wesentliches

Thema. Es ist übrigens auch das

Gesündeste, was man machen

kann. Jogging geht sehr schwer

auf die Gelenke, doch beim Fahr-

radfahren habe ich das nicht. Und

man muss dazu sagen, ich bin ja

fast schon Methusalem mit mei-

nen 73 Jahren, da habe ich Sport

gewissermaßen auch nötig. Aber

mich zu Hause auf den Radtrainer

setzen, das gefällt mir nicht – ob-

wohl ich darüber auch schon Sen-

dungen gemacht habe.

Beschreiben Sie ihren E-Bike-Erst-

kontakt.

Gerade hier im Bergischen Land,

wenn ich dann größere Strecken

gefahren bin, dann hatte ich doch

manchmal Probleme, zurückzu-

kommen. Oder ich habe mich so

abgequält, und habe mir gesagt,

hast du das nötig? Und dann habe

ich die ersten E-Bikes bemerkt.

Ein Freund von mir hat mich da-

rauf aufmerksam gemacht, und

anfangs hab’ ich gedacht, ich bin

ja nicht verrückt, mit Akku und so,

das hab’ ich nicht nötig. Aber ich

kann es jedem empfehlen, denn

das Interessante beim E-Bike ist

ja, dass man genauso treten muss,

dass man nur eine Hilfe bekommt.

Nichts tun, das geht nicht. Ich

hab’ den Sport, ich hab’ die frische

Luft, ich kann auch etwas für mei-

nen Körper tun und ich bewege

mich sehr umweltfreundlich.

Wo sehen Sie die hauptzielgruppe?

Es ist einerseits für mein Alter ide-

al, andererseits aber auch für junge

Leute, die nicht so einen großen

sportlichen Ehrgeiz entwickeln.

Von A nach B zu kommen, und das

besonders angenehm – das ist mit

einem E-Bike geradezu toll.

Ich halte es aber auch für sehr gut,

einfach mal sonntags eine Tour zu

machen, vielleicht mit der ganzen

Familie. Ich fühle mich nicht

mehr ausgeschlossen: Ich war

jetzt in Italien mit einem Freund

unterwegs, der durch ganz China

gefahren ist – der hat mich jetzt

nicht mehr abhängen können.

Wäre das E-Bike nicht ein gefun-

denes fressen für den Technik-

journalisten Jean Pütz?

Ganz klar: Wenn ich noch die

Hobbythek machen würde oder

Wissenschaftssendungen, dann

wäre ich direkt darauf angesprun-

gen. Sie wissen, es gibt ja viele

Vorurteile: Muss das sein, das ist

ja ein Opa-Fahrrad. Überhaupt

nicht! Es ist ein Gesundheits-

Born. Oder ein Jugend-Born! Und

deswegen bestehe ich darauf: Das

E-Bike verführt mich dazu, wie-

der viel mehr Rad zu fahren, was

ich sonst nicht täte. Natürlich,

jeder ist ein bisschen faul. Aber

E-Bike-Fahren hat nicht nur ei-

nen sportlichen Aspekt. Ich finde,

es hat auch einen sehr wichtigen

Umwelt-Aspekt.

E-Bike statt auto – kann das

funktionieren?

Das eine tun, das andere nicht

lassen – ich würde nicht auf mein

Auto verzichten. Aber ich habe

mir schon sehr früh, vor zehn

Jahren, einen Smart, ein Drei-

Liter-Auto, zugelegt.

Früher bin ich oft durch die Stadt

zum WDR geradelt – ich war so

ungefähr fünf Kilometer vom

WDR entfernt –, aber ich hab’

dann immer ganz schön ge-

schwitzt. Mit dem E-Bike braucht

man das nicht mehr. Ich halte es

also für eine hervorragende Sa-

che, damit zur Arbeitsstätte zu

pendeln.

„Fahrrad fahren war für mich immer ein ganz wesentliches Thema.“

Zur PersonGeboren 1936 in Köln, wuchs Jean

Pütz bei seiner Mutter in Luxemburg

auf, zumal der Vater in der Domstadt

eine Gaststätte führte. Nach einer

Ausbildung zum Elektromechaniker

erwarb Pütz das Ingenieurdiplom,

doch damit war sein Wissensdurst

nicht gestillt: Er holte das Abitur

nach, um an der Kölner Universität

Mathematik und Physik auf Lehramt

zu studieren. Während seiner Refe-

rendarszeit ab 1964 folgte Pütz bereits

seinem eigentlichen Berufswunsch

und betätigte sich als freier Journalist.

1970 wurde er vom Westdeutschen

Rundfunk fest angestellt und baute

die Redaktion Naturwissenschaft und

Technik auf. Zur Fernsehberühmtheit

wurde er mit seiner „Hobbythek“, die

ab 1974 ausgestrahlt wurde; viele der

dort behandelten Themen vertiefte

Pütz in der begleitenden Buchreihe, die

ihn zu einem erfolgreichen Sachbuch-

autor machte. Daneben engagierte sich

Pütz für den seriösen Wissenschafts-

journalismus, wirkte bei zahlreichen

sozial und ökologisch orientierten

Projekten mit. Bis zu seiner Pensionie-

rung beim WDR 2001 konzipierte er

erfolgreiche Wissenschaftssendungen

wie die „Wissenschaftsshow“ und das

Umweltmagazin „Dschungel“. Nach

seinem Abschied wirkte Pütz noch

mehrere Jahre als freier Mitarbeiter

weiter. Heute tourt er mit seiner

„Pützmunter“-Show durch die Lande,

die Naturwissenschaft zum Anfassen

und Staunen bietet.

Nicht nur aufgrund seiner guten Fahrleistungen, sondern auch durch die elegante und

richtungsweisende Verpackung macht sich das R-u-M-Tourenbike Freunde à la Jean Pütz.

Entspannte Sitzposition, vollständig gekapselte Kette und die feinfühlige Federung ergeben

ein stimmiges Gesamtkonzept, das ohne Unterstützungsantrieb ebenso gut funktioniert

wie mit. Eleganz ohne aufdringliche Technik, das könnte eine Formel sein, die E-Bikes auf

für Zielgruppen attraktiv macht, die mit Fahrradfahren sonst nicht viel am Hut haben – und

die auch nicht den gängigen, oft unrealistischen Preisvorstellungen folgen, unter denen

die Branche leidet.

RIESE UND MüLLER AVENUE HyBRID

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Page 35: Fahrrad News 4 - 2010

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Page 36: Fahrrad News 4 - 2010

36 | Fahrrad News

NEWS

17 Jahre Erfahrung: Biketec

gilt mit der Marke Flyer als

einer der Vorreiter der Pe-

delec-Branche. Wir spra-

chen mit Ge schäftsfüh rer

Kurt Schär über den Erfolg

des elektrischen Rücken-

winds und die Aussichten

für die elektrifizierte Zwei-

rad-Mobilität.

Fahrrad News: Was ist das

Erfolgsgeheimnis des Pede-

lec?

Kurt Schär: Ganz einfach – es gibt

drei Gründe, nicht Fahrrad zu

fahren: Schwitzen, Steigung und

Gegenwind. Das E-Bike schafft

Abhilfe gegen alle drei!

FN: Wie hoch schätzen Sie

das Potenzial des Pedelec,

die nahe Zukunft betrach-

tet?

K.S.: Wir rechnen auf lange Sicht

mit einem allgemeinen Marktan-

teil des E-Bikes von bis zu 15 Pro-

zent, Stückzahl-mäßig gesehen.

Tatsäch lich wird es dem „nor-

malen“ Fahrrad auch Potenzial

nehmen, denn es kann einfach

alle Bereiche abdecken und bringt

den Genuss am Fahren ganz neu

ins Spiel. Bike und E-Bike sind

wie Treppe und Rolltreppe: Auf

Letzterer geht’s schneller und es

macht auch mehr Spaß.

FN: Wo sehen Sie noch

Nachholbedarf beim elek-

trifizierten Rad?

K.S.: Beliebter Kritikpunkt ist

die Reichweite; wir haben aber

festgestellt, dass meist nicht

die Akkukapazität, sondern der

Fahrer selbst die Reichweite ein-

schränkt. Selten ist es umgekehrt.

Für diese Klientel empfehlen wir

dann einen zweiten Akku ein-

zupacken; das Mehrgewicht ist

für uns kein starkes Kriterium,

da die Unterstützung es wie der

ausgleicht. Gefragt ist allerdings

mehr Bedienerfreundlichkeit,

wobei Flyer versucht, auch hier

vorauszugehen: Wir arbeiten

bei der Entwicklung mit einem

virtuellen DaU, den dümmsten

anzunehmen den User. Wenn er

ohne große Erklä rung unser Pro-

Rolltreppe statt Treppedukt nutzten kann, sind wir auf

dem richtigen Weg. Unsere Kon-

zepte orientieren sich nicht wie

viele andere am technisch Mach-

baren, sondern grundsätzlich am

Kunden.

FN: Wird das Pedelec unse-

re Mobilität verändern?

K.S.: Es wird das Auto nicht erset-

zen, aber zu einem Teil verdrän-

gen, vor allem im Urbanen. Der

touristische Bereich wird nach

wie vor wichtig bleiben, aber der

E-Bike-Zuwachs dort hat im Ver-

gleich zum Alltagsverkehr wenig

Bedeutung.

FN: Was kann man von Fly-

er als Nächstes erwarten?

K.S.: Unsere Philosophie ist,

alle Fahr radtypen zu elektrifi-

zieren. Inzwischen bietet Flyer

ein sehr sportives, voll gefedertes

Mountainbike mit Viergelenker-

Hinterbausystem – die X-Serie.

Auch hier gilt: Die Robustheit

und die Einsatztauglichkeit der

Komponenten zählt mehr als das

Gewicht – und die Tests mit Profi-

Mountainbikern haben bestäti-

gen, dass wir auf dem richtigen

Weg sind. Außerdem haben wir

mit Panasonic zusammen einen

neuen Lithium-Ionen-Mangan-

Akku entwickelt, der mit 15 Am-

perestunden die bisherigen Ka-

pazitäten weit hinter sich lässt.

„Bike und E-Bike sind wie Treppe und Rolltreppe. Auf Letzterer geht's schneller und es macht mehr Spaß.“

BRiEFTRägER AUF DRAhTDie Post-Konkurrenz rüstet auf: Seit Dezember fährt ein Teil der TNT-Post-Fahr-

radflotte in Düsseldorf, Wuppertal und vier anderen Städten in NRW Briefe auf

Pedelecs aus. Erstes Ziel des Unternehmens, das den Transport mit dem Fahrrad

ganz groß auf seinen Fahnen stehen hat: einen Beitrag zum Umweltschutz

und der CO2-Vermainderung zu leisten. Vorerst soll es nur ein Test für die Räder

der Accell-Gruppe (u. a. Hercules und Winora) sein. Mit zehn Amperestunden

starken Lithium-Ionen-Akku und bürstenlosen, 250 Watt starkem Motor von

Heinzmann im Vorderrad sind die „E-CarGo“ genannten Bikes zeitgemäß ausge-

stattet. In ausgewählten Regionen werden die E-Bikes nach und nach Fahrräder

oder Mofas ersetzen.

Vorreiter in Sachen Innovation ist TNT damit trotzdem nicht: Bei der Post lassen

sich Mitarbeiter schon seit Jahren von elektrischem Rückenwind helfen.

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E-Bike Spezial | 37

Schneller überm BergDie Zielgruppe von Utopia Velo könnte man mit „Genussreisende“ gut beschreiben. Der

eSupport als elektrischer Zusatzschub passt da bestens ins Programm. Egal, ob beim Neurad

oder nachträglich aufgerüstet: Der Rückenwind sitzt im Vorderrad – und bläst ganz schön: Die

250 Watt Nennleistung sollen sich am Berg auf bis zu 700 Watt steigern und so schwer bela-

dene Utopia-Velos mit Spaßfaktor statt Anstrengung über die Berge bringen. Ausgeschaltet

dient der Motor als Nabendynamo. Gebaut wird das 36-Volt-Kraftpaket laut Geschäftsführe-

rin Inge Wiebe nach Utopia-Vorgaben in Asien. Da im Reise-

betrieb häufig mit Lowrider gefahren wird, lastet

genug Druck auf dem Vorderrad. „Falls nicht,

regelt ein Sensor sofort den Schub ab“, so

Wiebe, „um Schlupf zu verhindern“.

Zusammen mit Tubus und Indes wurde auch

ein neues Gepäckträgersystem mit zwei integrierten

NiMH- oder Li-Ion-Akkus entwickelt, das wie gewohnt Stan-

dard-Packtaschen zulässt. Auch beim Laden sind sie schnell:

90 Prozent der Kapazität in einer Stunde.

Und noch eine Spezialität birgt eSupport: Jedes System wird

individuell auf das Gewicht des Kunden und den bevorzugten

Einsatz des Rads voreingestellt – ein Feintuning, das Kunde

oder Händler später relativ einfach per Rechner neu anpassen

können. So viel hightech hat seinen Preis: Mit einem niMh-

akku kostet die nachrüstung etwa 1700 Euro, mit zwei Li-ion-

akkus 2699 Euro.

Die Bio-Wollmilchsau

Die Klimakonferenz im Dezember

hat immerhin unsere Aufmerksam-

keit auf viele inno vative Ideen im

Zusammenhang mit dem Klima- und

Umweltschutz gelenkt. Eine davon

soll sich bald in der Praxis bewähren:

Das Copenhagen Wheel oder

Green Wheel, entwickelt vom

namhaften Massachusetts Institute of

Technology. Dieses Hinterrad soll in

nahezu jedes Fahrrad passen – und es

dank der gehaltvollen Nabe zu einer

Art Smart-Bike machen. Nutzt der

Fahrer in der Ebene den integrierten

E-Antrieb nicht, arbeitet das C.W. wie

ein Dynamo und speichert Energie

im integrierten Akku, die etwa am

Berg wieder in Schub umgewandelt

werden kann. Die Nabe soll aber auch

Umweltdaten sammeln können – wie

zum Beispiel Daten über die Luftquali-

tät, die Lärmbelastung oder die Route

zwischen zwei Orten. Gespeichert

wird alles in einem handelsüblichen

Smartphone am Lenker, mit dem der

Biker via Bluetooth auch den Motor

bedienen oder schalten kann. So

können diese Daten auch kommuni-

ziert oder in soziale Netzwerke wie

Facebook integriert werden. Und die

Stadt selbst könnte damit „grüne“

Radwegkarten erstellen. Zukunftsmu-

sik? Sicher. Bisher kann man Copen-

hagen Wheel noch nicht kaufen. Aber

vielleicht gibt’s schon morgen eine

I-Phone-App dafür …

Freitag fuhr Pedelecim club robinson können Sie E-Bikes Probe fahren Wer sowieso beim Club Robinson in Playa Granada seinen Andalu-sien-Urlaub buchen wollte, kann das auch über die Seiten des Rad-herstellers Kalkhoff machen – dort gibt’s gleich drei geführte E-Bike-Touren auf Kalkhoff-Pedelecs gratis dazu. infos: www.kalkhoff-bikes.de.

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Page 38: Fahrrad News 4 - 2010

38 | Fahrrad News

NEWS

Der niederländisch-rheinische Sorg los-Rad-Spezialist Idworx geht oft un-

gewohnte Wege – auch jetzt, wenn’s um sein erstes Pedelec geht:

Statt Aufrüsten will man „back to the roots“. Das Pedelec-Konzept

namens Mild Hybrid mit dem bekannten 250-Watt-Motor von Bi-

onx ist vor allem für Vielfahrer und Pendler interessant. Seine

Leistungscharakteristik liefert weniger den großen Schub beim

Anfahren, sondern gleichmäßige Unterstützung an Steigungen

und bei Gegenwind. Mit etwas abgespeckter Kapazität veran-

schlagt der Akku im Flaschenhalter auch weniger Gewicht, was

den robusten E-Tourer unter 20 Kilo bleiben lässt. Reichweiten

um die 60 Kliometer sollen drin sein; selbst Rekuperation ist für mehr

Reichweitengewinnung mit an Bord. Der besondere Clou des E-Idworx ist

jedoch das Flip-Flop-System: Hinterrad mit Motor herausnehmen, Stan-

dard-Laufrad einbauen, Akku und Kabelstrang abziehen – fertig ist das

Reiserad mit gerade einmal 14 Kilogramm Gewicht!

Geschäftsführer und Fahrrad-Ikone Gerrit Gaastra sieht eine kleine, aber

feine Klientel für sein neues Rad: Menschen, die zum Beispiel lieber per Rad

als PKW pendeln und so auch längere Strecken täg lich zurücklegen – und

dafür auf den E-Schub zurückgreifen –, sich aber in der Freizeit

oder Urlaub lieber ganz durch eigene Kraft mit einem hochwertigen

Reiserad neue Eindrücke erobern. Devise: mit einem Bike verschie-

dene, aber hohe Ansprüche abdecken.

Der Preis für ein Easy Transport mit Mild Hybrid: circa

4200 Euro inklusive zweitem Hinterrad

Kommen die Power-Pedelecs?in Brüssel wird über neue richtlinien für Pedelecs entschieden

In Herbst 2009 legten die ETRA, der Verband des Europäischen

Zweiradhandels, bei der entsprechenden EU-Kommission

einen Vorschlag für neue Richtlinien für

Pedelecs vor. Wichtigste Neuerungen: Die

Nennleistung des Motors (bisher bei 250

Watt) sowie die Höchstgeschwindigkeit

mit Unterstützung (jetzt 25 km/h) sollten

angehoben werden. Im Gespräch waren

500 Watt und 32 km/h. Ob aber wirklich

bald Power-Pedelecs auf deutschen Stra-

ßen unterwegs sind, war bei Redaktions-

schluss noch nicht entschieden.

idworx: Wahlfreiheit inklusive!

adac warnt vor Träger-überlastung

Bikes auf den Träger und los in den Fahrradurlaub – mit Rädern ohne

elektrischen Rückenwind ganz einfach; Pedelec-Fahrer haben es meist

schwerer: „Bei E-Bikes ergeben sich ganz andere Belastungen“, sagt ADAC-

Technikexperte Carsten Graf. Er rät: „Keinen konventionellen Fahrradträger

benutzen. Das höhere Gewicht übersteigt die zulässige Belastung vieler gän-

giger Träger.“ Ein E-Bike-Träger für die Anhängerkupplung – „denn Dachträger

sind aus Handhabungs- und Stabilitätsgründen unvorteilhaft“, so Graf –, muss

also etwa zwei mal 30 Kilogramm Zuladung erlauben. Hersteller wie Thule

und Atera bieten heute schon solche Träger an; andere werden folgen. Beim

Thule EuroPower (499 Euro) gibt’s sogar eine Schiene, um die Räder auf- bzw.

abzuladen.

Doch da ist noch ein weiteres Problem: Viele Anhängerkupplungen sind nur

für Stützlasten bis 50 oder 60 Kilogramm zugelassen – wovon bereits auf den

Träger sieben bis zehn Kilogramm entfallen. Bleibt bei übergewicht nur, die

Pedelecs abzuspecken, am besten beim Akku: So lasen sich pro Rad je nach

Typ zwei bis vier Kilo sparen. Aber Achtung: Schützen Sie gegebenenfalls die

offenen Kontaktstellen vor Witterungseinflüssen!

Der ADAC verfolgt das Thema; einen Zeitpunkt für den ersten E-Bike-Träger-Test

konnten die Gelben Engel aber noch nicht nennen.

Pedelec-Transport

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Page 39: Fahrrad News 4 - 2010

E-Bike Spezial | 39

Sicherer Saft Batteriegesetz: Mehr Schutz für Verbraucher

Ein neues Gesetz, das unter anderem den Handel mit Pedelec-Akkus

betrifft, ist zum 1. Dezember 2009 in Kraft getreten. Für Pedelisti

bringt es vor allem Vorteile: Ein Beispiel: Jeder E-Bike-Fachhändler

muss jeden Akku zur Entsorgung annehmen, egal, wo er her ist

und ob es eine legal registrierte Batterie oder ein Produkt aus dem

Import ist, das seinerzeit mit keinerlei Europäischer Prüfnummer

versehen wurde. Aber auch für die Umwelt ist das neue Gesetz gut:

So wird die erlaubte Cadmiumbelastung durch Batterien auf ein

Minimum beschränkt.

Aufgrund schärferer Bestimmungen wird es wohl auch bald keine

gefährlichen Grauimporte mehr geben, erklärte Hannes Neupert, Ge-

schäftsführer von Extra Energy, bei einem Treffen mit Prüfinstituten

und Vertretern der Batteriebranche. Gut für den Pedelec-Kunden,

denn die strikten europäischen Sicherheitsbestimmungen sorgen

dafür, dass Lade-Unfälle und Brände, wie sie vereinzelt bei minder-

wertigen Produkten vorkamen, ausgeschlossen sind.

Viel Energie für rauf und runter

Die schnittige Optik kommt nicht von

ungefähr: Der Sportstromer hat Moun-

tainbike-Renngene unter dem edlen

Lack. Ewald Hödl, Chef der neu-

en Marke Veelo, spricht von einem

ganz neuen, „schwerelosen“ Fahr-

gefühl im Gelände, das das Pedelec

mit seinem bürstenlosen 250-Watt-

Hinterradmotor bieten soll. Kein

Wunder: Unter 16 Kilo gramm bringt

der Sportsfreund auf die Waage, mit

individuell angepasster Ausstattung

sogar noch weniger. Dazu trägt auch

der abgespeckte Panasonic-Akku mit

neun Amperestunden bei. Weitere

Daten: Shimano LX-Schaltkompo-

nenten, Magura-HS11- oder HS33-

Bremsen (vorne auch Scheiben wähl-

bar), Rahmengrößen von 44 bis 52.

Reichweite je nach Einsatz zwischen

25 und 60 Kilometer. Ein besonde-

rer Clou ist die am Cockpit regelbare

Energierückgewinnung – schon beim

Downhill den Saft speichern, der spä-

ter wieder nach oben hilft. Der Ein-

stiegspreis für die Geländerakete soll

bei 2400 Euro liegen.

Für das zweite Halbjahr 2010 will

Veelo noch einen drauflegen und

verspricht ein ganz neues Sportgerät

mit E-Komponenten aus eigener

Entwicklung – mit einem neuar-

tigen Lithium-Eisen-Polymer-

Akku, der, so Hödl, alles Dage-

wesene in den Schatten

stellen soll. Wir sind

gespannt.

förderprogramm „BeMobility“: Pedelecs stehen bald in Berlin am Start

Der Nahverkehr mit Bussen und Bahnen in den Ballungszentren soll durch

öffentlich geförderten Individualverkehr ergänzt werden – emissionsarm

natürlich. Deshalb will die Deutsche Bahn zusammen mit neun Partnern wie Bosch und RWE die Schnittstellen

zwischen öffentlichem und Personenverkehr mit E-Fahrzeugen und den dazugehörigen Ladestationen ausstatten.

Gestartet wird BeMobility, das ein Teil des groß angelegten staatlichen Förderprogramms „Modellregion Elektro-

mobilität“ ist, im Großraum Berlin-Potsdam.

Im Rahmen der 10. Langen Nacht der Wissenschaften von Berlin wurde das Projekt BeMobility am 5. Juni 2010 zum

ersten Mal einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.

chefsache E-Mobilität

Zum 1. Februar 2010 wurde von der Bundesregierung die „ge-

meinsame geschäftsstelle Elektromobilität“ ins Leben geru-

fen: Peter Ramsauer, Minister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

und Rainer Brüderle, Minister für Wirschaft und Technologie, werden die

Geschäftsstelle gemeinsam leiten. Sie soll zeitnahe

und pragmatische Lösungen erarbeiten und

die Zusammenarbeit beim Thema E-Mobi-

lität bündeln. Gemeinsames Ziel mit der

„Nationalen Plattform Elektromobili-

tät“: eine Million Elektrofahrzeuge in

Deutschland. Welchen Anteil Pedelecs

dabei haben, ist noch nicht klar. Wir

tippen: den größten.

Neues E-Mountain- bike

Die Bahn kommt – auf neuen E-Bikes

Ziel: Eine Million Elektrofahrzeuge

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Page 40: Fahrrad News 4 - 2010

40 | Fahrrad News

SERVICE

TrauMhafT SichEr

Text Georg BleicherFotos Georg Bleicher/ Hersteller

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Page 41: Fahrrad News 4 - 2010

E-Bike Spezial | 41

ist kein Grund, das E-Bike vom

Wunschzettel zu streichen. Eher

schon, die Unterbringung zu per-

fektionieren.

Das fängt beim Abstellen des

Rads selbst an: Einen sicheren

Stand hat das Pedelec – gerade

wenn es auch im Alltag, zum Bei-

spiel zum Einkauf genutzt wird –

mit einem Zweibeinständer; eine

Anschaffung, die es sich lohnt,

schon beim Radkauf in Betracht

zu ziehen. Sehr sinnvoll sind

Modelle mit höhenverstellbaren,

gummiüberzogenen Füßen wie

der Humpert Double-Flex (ca.

40 Euro). Der wiegt zwar ein paar

Gramm mehr als der Hinterbau-

ständer, aber für Mehrgewicht

haben Sie ja den eingebauten

Rückenwind …

Für viele Pedelisti in spe ein ver-

meintlich echtes Pedelec-Pro-

blem: der Unterstellplatz. Natür-

lich sollte er ebenerdig sein, denn

sein E-Bike trägt niemand gerne

täglich treppauf und treppab.

Dabei gibt es vor allem ein Gebot:

Trocken sollte der Stellplatz sein.

Das kostbare E-Bike

macht nicht nur viel Spaß,

sondern manchem auch

Sorgen: Wie bleibt es mein,

wie bleibt es ganz und vor

allem lange so funktions-

tüchtig? Wir haben rund

um die Themen Sicherheit

und Werterhalt die besten

Tipps für eine lange, ener-

giegeladene Freundschaft

zusammengetragen.

Fast 2500 Euro hat das neue Pe-

delec von Helga Schreiner ge-

kostet. Jetzt steht sie damit vor

dem Haus, die glänzenden Augen

streicheln den feinen Lack, be-

staunen den Hightech-Antrieb.

„Schönes Rad“, bestätigt Nach-

bar Schmidt, der nicht ganz zu-

fällig an die Tür kommt, und er

fährt gleich fort: „Aber wo wol-

len Sie das stehen las sen? Sozi-

alneid! Hier wird Ihnen das doch

gleich geklaut! Und wo stellen Sie

das hin? Muss doch geschützt

werden. Ich wollte das nicht in

den Keller tragen müssen.“ Frau

Schreiner lächelt. Die Fragen hat-

te Sie sich auch schon gestellt –

und vor dem Kauf für sich geklärt.

„Alles genau geregelt“, meint

Helga Schreiner. Und erzählt dem

kritischen Nachbarn, warum sie

trotz der feinen Neuerwerbung

ruhig schlafen kann.

Das richtige Standing

Klar, ein Pedelec ist schwerer,

technisch komplexer aufgebaut

und oft auch teurer als andere

Räder – das verlangt nach einer

anderen Behand lung. Doch das

d

Der Unterstell platz sollte ebenerdig sein. Niemand

trägt sein E-Bike gerne treppauf und treppab.

Was schon für ein Fahrrad ohne elektrische Unterstüt zung gilt, zählt

für Pedelecs besonders. Hier ist es der Akku und die Kontaktflächen

zum elektrischen Sys tem, die besondere Aufmerksamkeit erfordern.

Die besten Tipps dazu verrät Peter Horsch vom Premium-Hersteller

Riese und Müller (siehe Interview Seite 42).

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, das Rad trocken und sicher

unterzustellen:

• Optimal ist natürlich ein offener Carport oder ein bereits vorhan-

denes Vordach. Hier ist das Pedelec trocken, aber luftig unter-

gebracht.

• Gibt es diese Möglichkeiten nicht, ist vielleicht die Fahrrad-Garage

in ihren verschiedenen Erscheinungen das Richtige: Eine, die

diesen Namen wörtlich nimmt, ist die Bike Box 3 von WSM.

Stabiles Stahlblech, gut zwei Meter lang und 80 Zentimeter breit,

mit einem Zylinderschloss abschließbar, wird sie fest im Bo-

den verankert und dank der peppigen „Mailbox-Optik“ ist sogar

noch ein Blickfang für manchen Vorgarten. Preis: Mit Frachtkos-

ten kommt die schicke Garage, die auch vom Allgemeinen Deut-

schen Fahrradclub ADFC empfohlen wird, auf 985 Euro.

Infos: www.wsm.eu

Besonders sicher parken Fahrrad oder E-Bike in der Bike-Box. Doch auch die Box braucht einen Stellplatz...

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Page 42: Fahrrad News 4 - 2010

42 | Fahrrad News

SERVICE

Wie kommt ein E-Bike am besten

durch die feuchte und kalte Jah-

reszeit? Wir fragten Peter horsch,

Produktmanager und Testfahrer

beim hersteller riese und Müller.

fahrrad news: Was muss man bei

der unterbringung eines E-Bikes

beachten?

Peter Horsch: Zunächst einmal

sollte man das E-Bike genauso sorg-

fältig behandeln wie ein anderes

hochwertiges Fahrrad. Es ganz

ungeschützt im Freien stehen zu

lassen, ist nie sinnvoll. Mehr Auf-

merksamkeit verdient die Elektrik.

fn: Worauf sollte man hier

achten?

P.H.: Schon beim Fahren gilt: Die

Elektrik darf nicht unter Wasser

getaucht werden – etwa bei extrem

tiefen Pfützen, die die Nabe errei-

chen. Aber auch beim Reinigen:

Verzichten Sie auf Hochdruckreini-

ger, denn unter Druck kann Wasser

auch in abgedichtete Lager etc.

gelangen. Waschen Sie klassisch

mit Schwamm und Lappen.

fn: Kann ich das E-Bike draußen

stehen lassen?

P.H.: Natürlich. Auf jeden Fall sollte

das E-Bike aber gegen Regen und

Schnee geschützt sein. Optimal

ist ein Unterstellplatz wie der Car-

port oder ein einfaches Vordach,

möglich ist auch ein Regenponcho.

Wichtig: Es muss genügend Luft an

das Rad kommen, damit sich kein

Kondenswasser bildet. Die Garage

ist nur der zweitbeste Abstellplatz;

besonders wenn ein häufi g ge-

nutztes Auto darin steht, wird hier

durch Wärme, Straßenschmutz und

Kondenswasserbildung die Kor-

rosionsbildung sogar unterstützt

– nicht nur an der Elektrik.

fn: Was ist im Winter zu beach-

ten?

P.H.: Zwischen 5° und 25° Celsius

fühlt sich die Elektrik wohl. Wer bei

tieferen Temperaturen fährt, sollte

den Akku mit in die Wohnung neh-

men, sobald er nach Hause kommt,

um ihn nicht zu sehr zu belasten,

und ihn erst wieder ans Rad setzen,

wenn er losfährt. Im Fahrbetrieb

selbst schaden Minusgrade dem

Akku nicht. Ist Salzwasser oder

viel Regen im Spiel, sollten die

Kontakte des Akkus und seiner Auf-

nahme gelegentlich mit handels-

üblichem Pfl egeöl (kein Kontakt-

spray!) konserviert werden.

fn: und wie kann ich das E-Bike

einwintern?

P.H.: Wie ein ganz normales

Fahrrad: vorher gut pfl egen und

ölen und an einem trockenen Ort

abstellen. Motoren – vor allem die

in unseren Modellen verbauten

bürstenlosen – vertragen Kälte

anstandslos. Der Akku sollte am

besten bei etwa 10° bis 15° Celsius,

zum Beispiel im Keller, gelagert

werden. Wer den Akku bei Minus-

temperaturen am abgestellten Rad

lässt, riskiert schwere Schäden.

Wichtig: Vorher noch einmal laden

– genauso wie vor der ersten Fahrt

im Frühjahr. Dauert die Pause

länger, sollten Sie alle drei Monate

zwischenladen. zwischenladen.

INTERVIEW

auch in abgedichtete Lager etc.

gelangen. Waschen Sie klassisch

mit Schwamm und Lappen.

fn: Kann ich das E-Bike draußen

stehen lassen?

P.H.: Natürlich. Auf jeden Fall sollte

das E-Bike aber gegen Regen und

Schnee geschützt sein. Optimal

ist ein Unterstellplatz wie der Car-

port oder ein einfaches Vordach,

möglich ist auch ein Regenponcho.

Wichtig: Es muss genügend Luft an

Das E-Bike – ein Sensibelchen? • Wer dem Rad eine ausgedehnte Winterpause gönnt, kommt über

die Sommermonate auch mit einem ponchoartigen Überwurf

aus: So etwas gibt es schon ab etwa 15 Euro beim Fahrradhänd-

ler oder Baumarkt. Wir raten zu hochwertigen, etwas dickeren

Produkten, die auf Dauer reißfest und regendicht sind. Kosten

punkt: ab 30 Euro. Für Motorroller gedachte Schutzhauben

sind übrigens oft widerstandfähiger als manches Rad-Kleid-

chen. Das Bike Cover von Topeak (ca. 40 Euro) ist von der etwas

robusteren Art, besteht aus UV-beschichtetem Nylon und lässt

sich in einem kleinem Extra-Täschchen, das Teil des Ponchos

ist, mit auf die Reise nehmen. Der schicke, eigentlich für MTBs

konzipierte Überwurf ist allerdings für E-Bikes, die oft einen

etwas längeren Radstand haben, sehr knapp bemessen –

unbedingt ausprobieren, notfalls zu einem Produkt für Roller

greifen!

E-Bike allein zu Hause Bikes, die nicht im abgeschlossenen Hof oder in der Garage stehen,

brauchen einen eigenen Diebstahlschutz.

Anschließen – aber wo, wenn gerade kein Verkehrszeichen zur

Hand? Hier helfen Wand anker weiter: Eine Metallöse wird so an ei-

ner Mauer verschraubt, dass Bügel schlösser oder Ketten daran befestigt

werden können. Eine gute Lösung stellt hier der WBA von Abus dar,

der eine tatsächlich bombenfeste Verbindung mit der Wand eingeht. Die

Verschraubung wird hier quasi versiegelt, sodass die Wand abge sprengt

werden müsste, um den Haken zu lösen. Kostenpunkt: 72 Euro. Ach-

tung: Der Haken kann auch vom Halter nicht mehr entfernt werden,

ohne die Wand zu beschädigen!

Anhänglichkeit macht sich bezahltEgal, ob zu Hause oder unterwegs: Ab-

schließen ist gut, anschließen ist besser

– das gilt umso mehr, je teurer das

Bike. Entsprechend auf bruchsicher

sollte also auch Ihr Schloss sein. Viele

Schlosshersteller platzieren ihre Pro-

dukte übersichtlich in einem Sicherheits-

Ranking. Für Ihr Pedelec sollte Sie zumindest

für den Alltag in der City unbedingt zu den

Spitzenreitern der Aufbruchsicherheits-Hit-

Der Wand- oder Bodenan-ker: sichere Basis für ein

gutes Schloss

„Ein E-Bike sollte man genau-so sorgfältig behandeln wie

ein hochwertiges Fahrrad.“

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Page 43: Fahrrad News 4 - 2010

E-Bike Spezial | 43

prarade greifen – beim Hersteller

Abus also etwa Sicherheitsstufe 13

bis 15. Neben der Sicherheit zählt

aber auch besonders die prak-

tische Anwendbarkeit. Testen Sie

vor dem Kauf: Hat der Schließbü-

gel bzw. Kette oder Panzerkabel

des Schlosses die nötige Länge,

um das Rad an Ständerrohre bzw.

Verkehrszeichen anzuschließen?

Wenn nicht: Die meisten hoch-

wertigen Schlosstypen gibt es in

verschiedenen Längen.

Grundsätzlich sollten Rahmen und

Laufräder gesichert werden. Wol

len Sie zum Beispiel Rahmen und

Hinterrad (Direktantrieb im Hin-

terrad) an einem Verkehrszeichen

sichern, muss der Bügel etwa 25

Zen timeter lang sein.

Als die vielleicht beste Synthese

von Sicherheit und Praxiswert

haben sich Bügelschlösser

herausge stellt. Denn neben der

Sicherheit zählt auch der Trans-

port. Die in den letzten Jahren

weiterentwickelten Befestigungs

adapter machen auch den E-

Biker flexibler: Das Schloss muss

nicht in einer Tasche oder am

Gepäckträger transportiert wer-

den, es kommt – möglichst per

schnellem „Klick“ – direkt ans

Rad.

Testen Sie: Passt der Befestigungs-

adapter an einer geeigneten Stelle

ans Rad, sodass das Schloss beim

Fahren nicht im Weg ist?

Sehr flexibel beim Ansperren sind

auch Kettenschlösser. Sie sind

allerdings im Schnitt etwa ein Ki-

logramm schwerer als vergleich-

bar sichere Bügelschlösser. Dieses

Mehrgewicht fällt zwar beim

Transport mit dem E-Bike wenig

ins Gewicht; man spürt es aber

beim Hantieren deutlich – das

sollten Sie vorher antesten.

Erst seit wenigen Jahren gibt es

Faltschlösser. Ihr Vorteil: ge-

packt sehr kompakt, große Fle-

xibilität wenn’s ums Anschlie-

ßen geht. Die Hersteller haben

auch hier verschiedene Längen

im Programm. In der Handha-

bung können solche Schlösser

auch etwas nachteilig sein, weil

die beweglichen Segmente ein

unprak tisches Eigenleben führen

können.

Kabelschlösser ohne Panze-

rung sollten Sie am E-Bike nur

als Zusatzschloss verwenden:

Meistens reicht hier ein einfacher

Bolzenschneider zum Kappen,

entsprechend einfach aufgebaut

sind auch die Schließmechanis-

men. Als Kurzpark-Sicherung vor

dem Bäcker sind sie aber durch-

aus akzeptabel – wie auch die

praktischen Ringschlösser, die

manche Hersteller serienmäßig

in ihre Räder integrieren; sie sind

für viele Typen aber auch nach-

rüstbar.

Das Abus-Faltschloss ist besonders gut darin, das E-Bike an Laternen-masten und Ähnlichem festzuschließen.

An- statt nur ab-schließen sollte bei wertvollen Fahrrädern selbstverständlich sein.

Aus den Niederlanden stammen die prak-tischen Ringschlösser für den kurzen Stopp.

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Page 44: Fahrrad News 4 - 2010

44 | Fahrrad News

SERVICE

Absolute Sicherheit gegen die

gewieftesten Knacker kann

kein Schloss bieten. Es gibt

allerdings die Möglichkeit,

zumindest den materiellen

Verlust bei einem Diebstahl

ersetzt zu bekommen: Zunächst

bieten einige Versicherungen

Diebstahlschutz für Fahrräder

als Teil der Hausrat-Versiche-

rung an. Aber Achtung: Das

Rad ist nicht automatisch

mitversichert, sondern muss

in den Vertrag mit aufgenom-

men werden, was meist höhere

Ausgaben bedeutet. Oft sind die

Versicherungssummen auch zu

niedrig, um den Neuwert eines

Pedelecs abzudecken. Bei vielen

Versicherern besteht nachts

kein Schutz. Es lohnt sich also,

genau nachzufragen. Andere

Versicherer bieten speziellen

Fahrrad-Diebstahlschutz an;

hier sollten Sie vor allem darauf

achten, ob der Versicherungsge-

ber den Neu- oder den Zeitwert

des Rads ersetzt – im zweiten

Fall sollte man sich einen Ver-

tragsabschluss gut überlegen.

Ein anderes Konzept findet man

bei Versicherern wie Wertgaran-

tie oder ENRA: Beide bieten auf

Wunsch sehr umfangreichen

Ersatz an. Das geht von weitrei-

chendem Diebstahlschutz über

den Ersatz von Reparaturkosten

(auch infolge von Vandalismus)

bis hin zu Komplettschutz, der

Sturz- und Unfallschäden bis

hin zum Batteriedefekt bei

E-Bikes umfassen kann. Für

Vielfahrer sicher eine überle-

gung wert. Für Wochenend-E-

Biker dürfte sich die monatliche

Belastung nicht auszahlen

– Komplettpakete beginnen ab

etwa 15 Euro monatlich, sind

aber abhängig vom Kaufpreis.

Zulassungspflichtige schnelle

Pedelecs, die ein Mofakennzei-

chen benötigen, können zusätz-

lich zur obligaten Haftpflicht

auch teilkasko- und damit

diebstahlversichert werden.

PASSIVE SICHERHEIT: VERSICHERUNGEN

Oft sind Versicherungs-

summen zu niedrig, außerdem

bestehtbei vielen

Versicherungenfür nachts

kein Schutz.

Achtung Teile-Diebe!

Vor allem Vielfahrer und Alltags-

Pedelisti sollten beim Radkauf

auch auf gute Komponenten

achten. Der Nachteil eines gut be-

stückten Bikes: Auch die Teile

wollen geschützt werden. Be-

sonders beliebt ist leider der

Laufrad- und Sattelklau. Als

Zusatz zum großen Haupt-

schloss bietet sich daher ein

Schlaufenkabel, das durch

Sattelgestell oder Laufrad und an

den Enden durch den Schloss-

bügel geführt wird. Auch der

Helm lässt sich damit sichern.

Eine andere Schutzmaßnahme:

Statt der an diesen Stellen häu-

fig verwendeten Schnellspanner

Schraubachsen mit Inbus-Köpfen

verwenden. In Großstädten ist

das manchem – zu Recht – noch

zu unsicher. Ersatzweise bieten

sich Achsen mit codierten

Köpfen an: Anstelle des Innen-

oder Außensechskants sitzt dort

ein mit einigen Zacken codierter

Schraubkopf auf der Achse. Sie

kann so nur mit dem jeweiligen

Schlüssel-Gegenstück ge öffnet

werden. Wie bei einem hoch-

wertigen Schloss erhält der Be-

sitzer eine Codekarte, mit der der

Set-Schlüssel nachbestellt wer-

den kann. Denn den sollte man,

etwa im Falle einer Reifenpanne,

auch immer parat haben. Markt-

führer Pitlock bietet neben Lauf-

rad- und Sattelsicherung mittler-

weile auch Systembolzen für

Felgen- und Scheibenbremsen

sowie Ausfallende und den Steu-

erkopf an. Das Gute: Man kann

sein Set entsprechend der eigenen

Bedürfnisse sehr individuell zu-

sammenstellen. Das Einsteiger-

Paket für Vorderrad und Sattel-

klemme kommt auf etwa 44 Euro.

Info: www.pitlock.de

Frau Schreiner – Sie erinnern sich

an die stolze, frisch gebackene

Pedelc-Fahrerin – hat jedenfalls

vorgesorgt: Ihr E-Bike ist sicher

und geschützt; nicht nur gegen

Diebstahl, sondern auch gegen

Das Pitlock-System mit codierten Verschraubungen sichert Laufräder, Sattelstützen und Ähnliches.

frühzeitiges Altern der Tech-

nik. Für Sie lohnt es sich sowieso,

ein bisschen zu investieren: Hat

sie doch Ihr ohnehin fast nur für

Kurzstrecken genutztes Auto ver-

kauft und spart jetzt mit jedem

Kilometer – aber garantiert nicht

an Fahrspaß! Und: auch ohne ans

Bike gekettet zu sein, kann sie ruhig

schlafen …

Alle Neuheiten des kommenden Jahres sowie ...

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Page 45: Fahrrad News 4 - 2010

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Page 46: Fahrrad News 4 - 2010

46 | Fahrrad News

REISE

ELEKTriSch durch dEn KaiSErSTuhLEndlich einmal so richtig genussradeln, fast ohne Anstrengung und Schweiß, auch wenn es ab und zu ordentlich bergan geht? Für viele Radurlauber ein Traum, der mit E-Bikes in Erfüllung gehen kann. Martin Mustermann machte das Experiment im Rahmen einer „Hybrid-Radreise“ von Riese und Müller. Fotos: Daniel Kraus

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Page 47: Fahrrad News 4 - 2010

E-Bike News | 47

Seit meinem sommerlichen Radurlaub in Südnorwegen waren

acht Wochen vergangen, und irgendwie juckten mir wieder

die Beine. Ein Kurztrip musste her: nur ein paar Tage radeln,

vorzugsweise in Deutschland. Dabei stand mir eher der Sinn

danach, locker die Beine fallen zu lassen – unter keinen Um-

ständen sollte es so anstrengend werden wie meine Tour durch die zerklüf-

tete südnorwegische Küstenlandschaft. Dort nämlich hatte ich mich über

zahllose, bis zu 2000 Meter hohe Berge gekämpft und schwindelerregende

Abfahrten gemeistert. Mehr sportliche Herausforderung als Spazierfahrt

also, zumal das Wetter in diesem wild-schönen Land auch nicht immer so

war, wie sich der Radurlauber das vorstellt.

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Page 48: Fahrrad News 4 - 2010

48 | Fahrrad News

REISE

Also noch einmal ganz gemütlich Rad fahren und auf Vorrat kräftig

Sonne tanken, das stellte ich mir vor, wobei ich auch das, was man neu-

deutsch als Wellness bezeichnet, gerne in Anspruch nehmen wollte –

zumal ich als regelmäßiger Saunagänger ausgerechnet in Norwegen nur

selten in den Genuss der wohligen, feucht-heißen Wärme der Schwitz-

stube gekommen war. Meine kulinarischen Erwartungen waren diesmal

übrigens auch größer als Campingkocher und Tütensuppen, und selbst

etwas organisieren wollte ich dieses Mal eigentlich auch nicht.

Die Internetrecherche nach passenden Angeboten brachte mich nicht

wirklich weiter – dafür aber ein Besuch bei meinem Lieb-

lingsradhändler in Kassel. Eigentlich wollte ich mich

dort nur zu dem Thema „Elektrorad“ informieren,

das mich schon länger interessierte – und siehe da,

schon hatte ich die Adresse eines Radherstellers in

der Tasche, der den einmaligen Service bot, seine

elektrifi zierten Modelle im Rahmen einer vier-

tägigen Radtour durch Süddeutschland zu

tes ten. „Hybrid-Rad reise“ nannte sich der

von der Radfi rma Riese und Müller

veranstal tete Erfahrungs trip mit den bis

zu 500 Watt starken, vollge federten Tou-

ren- und Trek kingbikes.

Das Zielgebiet hätte nicht besser gewählt

sein können für meine Ansprüche nach inzwischen

acht Wo chen Schreibtischtätertum. Es sollte in das

von südlichem Klima begünstigte und von idyllisch

schönen Weinbergen, Wie sen, Feldern, Obstan-

lagen und Wäldern geprägte Markgräfl erland

gehen, das zwischen Rhein und Schwarz-

waldhöhen im äußersten Südwesten Deutsch-

lands liegt. Aus gangspunkt aller Touren war

das Winzerstädtchen Heitersheim, das mit

seinen traditionsreichen Gasthäusern

und vielen kleinen Winzern dem Wort

„Genussreise“ mit Leichtigkeit zu seiner

eigentlichen Bedeutung verhelfen sollte.

Das vom Radreiseveranstalter Miles Rad-

sport ausgesuchte Hotel war genau richtig

zum Entspannen nach geruhsamen Touren,

wie ich bei meiner Ankunft nur eine Woche nach der An-

meldung erfreut feststellte: ein historisches Gebäude mit

Turmhaus, das auf eine lange Tradition bis in das Jahr

1777 zurückblickt. Die liebevoll eingerichteten Zimmer,

der von mir so sehr herbeigesehnte Wellnessbereich

oder die Speisen des mehrfach ausgezeichneten Res-

taurants mit romantischer Terrasse waren genau nach

meinem Geschmack. Apropos Geschmack – die Küche

des Hauses war das genaue Gegenteil von Campingko-

cher und Tütensuppen.

So stand ich also kaum eine Woche nach meiner

Anmeldung in der Morgensonne vor der

großen Scheune, die zum Hotel gehört. Um

mich herum meine Mitreisenden, meist

Radler älteren Semesters, vor uns eine

ganze Batterie glänzender E-Bikes – oder

besser Hybrid-Räder, wie der Techniker

vom Hersteller Riese und Müller uns

einschärfte. Alle vollgefedert und mit

Nabenmotoren versehen, also nicht

auf den ersten Blick als Fahrräder mit

Hilfsmotor zu erkennen. Vor der ers-

ten Ausfahrt stand natürlich eine kurze

Einführung in die Technik und den Umgang

mit den Elektro-Bikes. Besonderes Anliegen un-

serer zwei Tourguides: Die Teilnehmer sollten

doch bitte der Versuchung

Weitestgehend verkehrsfreie Wege führten uns entlang der Rebberge, durch Obstplantagen und lauschige Winzerorte.

Freiburg

Das Zielgebiet hätte nicht besser gewählt

sein können für meine Ansprüche nach inzwischen

acht Wo chen Schreibtischtätertum. Es sollte in das

von südlichem Klima begünstigte und von idyllisch

schönen Weinbergen, Wie sen, Feldern, Obstan-

lagen und Wäldern geprägte Markgräfl erland

gehen, das zwischen Rhein und Schwarz-

waldhöhen im äußersten Südwesten Deutsch-

lands liegt. Aus gangspunkt aller Touren war

eigentlichen Bedeutung verhelfen sollte.

Das vom Radreiseveranstalter Miles Rad-

sport ausgesuchte Hotel war genau richtig

zum Entspannen nach geruhsamen Touren,

So stand ich also kaum eine Woche nach meiner

Anmeldung in der Morgensonne vor der

großen Scheune, die zum Hotel gehört. Um

mich herum meine Mitreisenden, meist

Radler älteren Semesters, vor uns eine

ganze Batterie glänzender E-Bikes – oder

besser Hybrid-Räder, wie der Techniker

vom Hersteller Riese und Müller uns

einschärfte. Alle vollgefedert und mit

Nabenmotoren versehen, also nicht

auf den ersten Blick als Fahrräder mit

Hilfsmotor zu erkennen. Vor der ers-

ten Ausfahrt stand natürlich eine kurze

Einführung in die Technik und den Umgang

mit den Elektro-Bikes. Besonderes Anliegen un-

serer zwei Tourguides: Die Teilnehmer sollten

doch bitte der Versuchung

sein können für meine Ansprüche nach inzwischen

acht Wo chen Schreibtischtätertum. Es sollte in das

von südlichem Klima begünstigte und von idyllisch

schönen Weinbergen, Wie sen, Feldern, Obstan-

lagen und Wäldern geprägte Markgräfl erland

gehen, das zwischen Rhein und Schwarz-

sport ausgesuchte Hotel war genau richtig

zum Entspannen nach geruhsamen Touren,

So stand ich also kaum eine Woche nach meiner

Anmeldung in der Morgensonne vor der

großen Scheune, die zum Hotel gehört. Um

mich herum meine Mitreisenden, meist

Radler älteren Semesters, vor uns eine

ten Ausfahrt stand natürlich eine kurze

Einführung in die Technik und den Umgang

mit den Elektro-Bikes. Besonderes Anliegen un-

serer zwei Tourguides: Die Teilnehmer sollten

doch bitte der Versuchung

heitersheim

Merdingen

Schliengen

Stuttgart

026-053_E-bike_spezi CD.indd 48 09.06.10 17:45

Page 49: Fahrrad News 4 - 2010

Seit über zehn Jahren fertigt der Darm-städter Hersteller ausschließlich voll-gefederte Fahrräder – mit gelungenem Design und überzeugender Technik. Diese Qualitäten zeichnen auch die E-Bikes der Firma aus, welche sport-liche wie Genussradler begeistern.

riese und Müller

w w w . i d e a l b i k e s . n e t

MB

ike

crea

tive

FritzWittich GmbH

FeldmeierBike GmbH

Alfred Strauch GmbH & Co. KG

eal_germany_2010.indd 1 18/5/10 13:

026-053_E-bike_spezi CD.indd 49 09.06.10 17:45

Page 50: Fahrrad News 4 - 2010

50 | Fahrrad News

REISE

widerstehen, durch allzu for-

dernde Fahrweise die Akkus ihrer

Räder schon auf den ersten 30 Ki-

lometern leerzufahren. Zwar habe

unser Begleitfahrzeug auch den

einen oder anderen Ersatz-Spei-

cher an Bord, durch energiespa-

rendes Radeln könnte man je-

doch spielend leicht die komplette

Tagesstrecke mit einer Akkufül-

lung zurücklegen. Dazu wurde die

Formel ausgegeben, Mo torstufe

zwei oder drei zu wählen und

eher ruhig dahinzugleiten, an statt

mit Stufe vier immer wieder kräf-

tig reinzutreten, um die enorme

Beschleunigung zu genießen –

denn dann würden die Balken der

Ladestandsanzeige nämlich recht

schnell wegschmelzen.

Der zweite Energiespartipp lautete,

stets auf eine hohe Trittfrequenz

zu achten, denn auch das fordert

den Akku weniger, wie uns erklärt

wurde. Wie ökonomisch man auf

dem Hybrid-Bike unterwegs ist,

zeigt übrigens die „Unterstüt-

zungsanzeige“: Je mehr Balken

diese zeigt, desto schneller wird

der Akku leergesaugt. Dass man

beim Fahren den Akku auch auf-

laden kann, war mir allerdings

völlig neu. Wie unsere geschulten

Reisebegleiter erklärten, lassen

sich die Hybrid-Räder auch im

sogenannten Rekuperationsmo-

dus fahren – was nichts anderes

bedeutet, dass aus dem Elektro-

motor sozusagen ein Nabendyna-

mo wird, der den Akku mit Strom

füllt. Dieser Modus wirkt wie eine

Motorbremse; auf der stärksten

von vier Stufen muss man auch

auf steilen Abfahrten nicht mehr

bremsen, was natürlich sehr ent-

spannend ist und außerdem die

Bremsbeläge schont. Bei langen

Abfahrten, so wurde uns erklärt,

könne man wieder bis zu zwei La-

debalken hinzugewinnen.

hEiTErShEiMStart & Ziel

Merdingen

gottenheim

Schallstadt

Staufenim Breisgau

5

Tour 1 –TuniBErg

km 8: Gotthardhof auf dem höchsten Punkt des Anstieges, welcher in Staufen/Ortsmitte beginnt. Restaurant & Café mit schönstem Blick über die Rheinebene und die Vogesen. km 15: Aussichtspunkt auf dem Batzenberg. Kleine Plattform mit 360°-Orientierungstafel, sehr schöne Aussicht, Schwarzwald im Rücken Kaiserstuhl vor Au-gen. km 18: In Schallstadt, nur wenige Meter abseits des Tracks an der Hauptstraße gelegen, gibt es eine Art Straußenwirtschaft/Hof-laden, welcher samstags in seinem Hinterhof einen Bauernmarkt organisiert und in dieser Zeit Spezialitäten aus der Region im Bier-garten anbietet. www.boettchehof.de km 44: Top-Aussichtspunkt auf der letzten Erhebung des Tuniberges. 360°-Rundumblick über den Schwarzwald, die Rheinebene und die Vogesen.

026-053_E-bike_spezi CD.indd 50 09.06.10 17:45

Page 51: Fahrrad News 4 - 2010

E-Bike Spezial | 51

Mit GPS durch den Kaiserstuhl

So viel zur Theorie – nun stand

end lich unsere erste ernsthafte

Entspannungsausfahrt an. Die

Weinanbaugebiete von Batzen-

berg, Tuniberg und Kaiserstuhl

waren das Ziel der rund dreiein-

halbstündigen Tour. Überwiegend

flache bis hügelige und weitestge-

hend verkehrsfreie Wege führten

uns entlang der Rebberge, durch

Obst plantagen und lauschige

Winzerorte. Die Wirtschaftswege

der Weinberge sind ein kleines

Paradies für Radfahrer– das We-

genetz ist schier unendlich und

hielt auch den einen oder anderen

steileren Anstieg bereit, an dem

ich schon mal die Leistungsfä-

higkeit meines Elektrobikes für

die morgige „Bergetappe“ testen

konnte. Übrigens waren alle Rä-

der mit GPS-Geräten ausgestattet,

die selbst noch so kleine Feldwege

anzeigten und uns sicher durch

das Gäschengewirr der kleinen

Winzerorte leiteten. Mit solcher

Navi-Hilfe konnte ich auch schon

mal ausbüchsen und heimlich

auf Stufe vier Tempo machen

– und das, ohne mich zu verfah-

ren. Das Hotel erreichte ich dann

wieder zusammen mit der Grup-

pe – schließlich wollte ich nicht

zu spät in den Spa kommen, um

endlich die langerwarteten Sau-

nagänge genießen zu können. Zu

allem Überfluss musste ich mich

auch noch einer Massage unter-

ziehen – alles inklusive eben ...

hEiTErShEiMStart & Ziel

Staufenim Breisgau

dottingen

Ehrenkirchen

Ebringen

horben

Bollschweil

Tour 2 – horBEn

km 20: Kloster Sankt Ulrich www.badische-seiten.de/st-ulrich/ km 24: höchster Punkt der Tour („Geiersnest“) mit sensationellem Ausblick in Richtung Schauinsland (Schwarzwald) und in Rich-tung Schweiz/Frankreich. km 50: Die „Faust“-Stadt Staufen – sehr schöne histo-rische Altstadt mit schönen Cafés in der Fußgänger/Rad-fahrerzone!

Klettertour nach St. Ulrich

Nach so viel Erholung konnte

mich die zweite Etappe trotz ihres

anspruchsvollen Profils nicht

026-053_E-bike_spezi CD.indd 51 09.06.10 17:45

Page 52: Fahrrad News 4 - 2010

52 | Fahrrad News

REISE

meisterten wir mit der Elektroun-

terstützung locker. Ständig suchte

ich in den Kurven über mir nach

Rennradfahrern, an denen ich

genüsslich vorbeiziehen wollte.

Meine Ladestandsanzeige sah

noch gut gefüllt aus, zwei bis drei

Tempoverschärfungen auf Stufe

vier wären drin gewesen. Aber

leider zeigte sich trotz des schö-

nen Wetters kein Radsportler, an

dem ich meine Motorkraft hätte

testen können.

Oben angekommen, konnten wir

die wohlverdiente Mittagsrast wie

versprochen bei traumhafter Aus-

sicht genießen. Zurück zum Hotel

ging es über die Ortschaften Hor-

ben und Langacker – landschaft-

lich ein absoluter Höhepunkt. Auf

kleinen, verkehrsarmen Sträß-

chen rollten wir talwärts – ohne

zu bremsen, versteht sich, denn

bei der Bergabfahrt, so hatten

es uns die Guides eingeschärft,

sollten wir auch mal den Genera-

tormodus ausprobieren und dabei

unsere Akkus ein wenig aufladen.

Nach der langen Abfahrt ging es

zurück in Richtung Staufen, wo es

sich in der historischen Altstadt

prächtig flanieren lässt. Wir pau-

sierten in einem angeblich welt-

berühmten Café – die Schwarz-

wälder Kirschtorte dieses Hauses

wäre so gar in Australien bekannt,

hieß es. Das ließ ich mir nicht

nehmen und probierte in der

warmen Septembersonne sitzend

gleich zwei Stücke, woraufhin

der sportlich-drahtig ausseh-

hEiTErShEiMStart & Ziel

dottingen

Mühlheim

Schliengen

Zu Tour 3 – MarKgräfLEr-Land

km 18: Schliengen - meh-rere Cafés, Eisdiele. km 38: schöner Aussichtspunkt am Wanderparkplatz „Auf den Stalten“ oberhalb des Ortes Feldberg.

schrecken – was einige meiner

Mitstreiter freilich etwas anders

sahen. Die konnten jedoch auch

nicht wie ich auf die Form und

den Biss eines Norwegen-Rad-

urlaubs zurückgreifen, sollte die

Elektrounterstützung dann doch

nicht reichen.

Am reichhaltigen Verwöhnfrüh-

stücksbuffet mit vielerlei hausge-

machten Leckereien füllten wir

erst einmal unsere Akkus. Im-

merhin standen gut vier Stunden

Radeln auf dem Programm; unser

Ziel war die dem Schauinsland

gegenüber liegende Anhöhe. Das

weitläufige Plateau oberhalb des

Eckhofes biete schier unendliche

Weitblicke in alle Himmelsrich-

tungen, lockten unsere Guides.

Die Königsetappe unserer Tour

führte uns zunächst einmal ge-

mäßigt bergan bis zur Ortschaft

Bollschweil. Danach ging es

steil Richtung St.Ulrich. Die

Serpentinen nach Geiersnest

026-053_E-bike_spezi CD.indd 52 09.06.10 17:45

Page 53: Fahrrad News 4 - 2010

E-Bike Spezial | 53

ende Reiseleiter meinte, dass es

sich mit der Essensaufnahme bei

E-Bike-Touren etwas anders ver-

halten würde. Ich tat so, als hätte

ich das überhört – und schaltete

auf dem kurzem Rückweg zum

Hotel den Motor aus, um nicht

ganz meinem schlechten Gewis-

sen zu erliegen.

Durchs Markgräfl er-land

Leider stand schon die letzte

Etappe an. Quasi direkt von der

Terrasse des Hotels aus starteten

wir ins südliche Markgräfler

Land. Heitersheim befi ndet sich

am nörd lichen Rand der als

„Toskana Deutschlands“ be-

kannten Region. Also tauchten

wir in eine Gegend ein, die ge-

prägt ist von Weinbergen, Wiesen

und Tälern. Eine prachtvolle und

farbenfrohe Landschaft wartete

auf uns; es galt, per E-Bike Kul-

turdenkmäler, heimelige Orte,

bodenständige Dörfer und ge-

schichtsträchtige Städtchen zu

entdecken. Auf kleinen, ganz ru-

higen Straßen und verkehrsfreien

Wirtschaftswegen verbanden

wir Orte wie Betberg, Buggingen,

Müllheim und Badenweiler. Das

wellige bis hügelige Profi l war

ideal, um noch ein letztes Mal die

Vorzüge der Hybrid-Technik zu

genießen. Bei einer Abschluss-

vesper im Hotel ließen wir unse-

re Reisetage noch einmal typisch

badisch, also genussvoll und

gemütlich ausklingen. Wer hätte

gedacht, dass Radreisen so ent-

spannt sein kann.

Landhotel Krone/Landhaus und Restaurant Kronenkeller, Familie Rottmann-Thoma, Hauptstr. 12, 79423 Heitersheim, Tel.: 0 76 34 / 51 07-0, Fax: 0 76 34 / 51 07-66 E-Mail: [email protected] www.landhotel-krone.de

Gasthof Löwen mit Gästehaus, Familie Meyer, Hauptstr. 3, 79423 Heitersheim, Tel.: 0 76 34 / 55 04 90, Fax: 0 76 34 / 55 04 949 E-Mail: [email protected] www.loewen-heitersheim.de

Mit der Bahn: über Freiburg oder Basel zum Bahnhof Heitersheim

Mit dem Auto: Autobahn A5 Karlsruhe-Basel, Ausfahrt 64b Hartheim/Heitersheim

Römermuseum Heitersheim, MalteserschlossJohanniter- und Maltesermuseum im Schloss

übernachtungs-möglichkeiten

anfahrt

Sehenswürdig-keiten

REISE-INFO

rEiSE-TErMinE riESE und MüLLEr

08. - 11.08.2010 Mit Hybrid-Rädern im Hinterland des Bodensees unterwegs www.r-m.de/reise/

026-053_E-bike_spezi CD.indd 53 09.06.10 17:45

Page 54: Fahrrad News 4 - 2010

54 | Fahrrad News

RADTesT

Komfortable Fahrräder mit Unterstützungsmotor noch

komfortabler machen – bei unseren vier Testrädern geht

das Konzept auf, was man spätestens dann merkt, wenn

man mal ein paar Hundert Meter ohne den Elektroan-

trieb radelt. Auch in der Ebene bei geringem Tempo bewährt sich das

Pedelec-Konzept; bergauf oder bei Gegenwind, also genau da, wo dem

Durchschnittsradler schnell die Kräfte und die Lust am Radfahren

schwinden, schlägt dann die große Stunde der Elektroräder. Sportliche

Radfahrer, die sich voller Elan mit den Fahrtwiderständen anlegen

wollen, sind angesichts der Motorabriegelung bei 25 km/h auf unseren

Testbikes allerdings fehl am Platze. Schrecken könnte den einen oder

anderen E-Bike-Käufer das hohe Gewicht der meisten Testräder. Rund

sechs, sieben Kilo muss man aufs Basisgewicht drauflegen, um ein

Fahrrad zu elektrifizieren – so werden etwa beim Riese und Müller

Avenue aus knapp 19 Kilo durch

Akku, Antrieb und Verkabelung

26 Kilo. Wer sein E-Bike in den

Keller tragen muss, sollte des-

halb ein Modell ohne Federung

in Betracht ziehen; je nach Aus-

führung sind dann gut tragbare

Gewichte um 20 Kilo drin – bei

abgezogenem Akku sogar noch

weniger. Auch in Bezug auf den

Transport mit dem Auto oder

Reisemobil ist das ein wichtiger

Gesichtspunkt. Ein Starrbike,

ein vollgefedertes Modell, zwei

E-Bikes mit Federgabel – unser

kleines Testfeld gibt einen

guten Überblick darüber, was

auf Touren gefragt ist. Klar

wird allerdings auch, dass der

elektrifizierte Tourenspaß nicht

gerade geschenkt ist – schon

das günstigste unserer Testbikes

kostet knapp 1.800 Euro, das

teuerste fast einen Tausender

mehr. Auch von daher ist es kein

Wunder, dass E-Bikes nach wie

vor besonders die 50-plus-Radler

ansprechen.

touren unter strom

Falträder, sporträder, Mountainbikes mit Unter-stützungsantrieb – all das gibt es längst, doch nach wie vor sind Touren-Pedelecs das, was am meisten ver-kauft wird. Kein Wunder, schließlich sind Komfort- orientierte 50-plus-Radler die typischen e-Bike-Kun-den, auch wenn sich die ge-samte Fahrradwelt eine Ver-jüngung und Verbreiterung der Zielgruppe wünscht.

Text Caspar GebelFotos Marco Felgenhauer

054-057_testbike_CD_FA.indd 54 09.06.10 18:07

Page 55: Fahrrad News 4 - 2010

Touren unter Strom | 55

Wo soll DeR AnTRieB hin?

FAZiT Ordentliche Leistungen bietet das eher schwere Gepida. Am Lenkervorbau sollte nachgebessert

werden.

Der sattel des Reptilia ist eher sänfte als sportsitz.

Für 1.799 Euro liefert der

ungarische Radhersteller einen

massigen Tiefeinsteiger, der mit

über 26 Kilo an der Waage hängt.

Sein von Yamaha, einem der

Pioniere des Pedelec, gebauter

Zentralantrieb lässt Platz für

eine Nexus-Nabenschaltung

und einen Nabendynamo im

Vorderrad – eine zeitgemäße

Lösung, die sich bei Modellen

mit Vorderradnaben-Motor nicht

realisieren lässt. Dass das Reptilia

1000 so eine wuchtige Erschei-

nung ist, liegt nicht zuletzt an der

„Peripherie“: Der Fahrer versinkt

beinahe in dem riesigen Gelsattel,

der Vorbau ist mit einer Klemm-

Gepida Reptilia 1000

Vier Räder, drei Motorkonzepte – ob Radnabenmotor vorne

oder hinten oder Tretlagerantrieb, ist letztlich Geschmacksache

und soll hier nicht bewertet werden. Nicht zuletzt muss sich

der Kunde die Frage stellen, ob er eine möglichst unauffällige,

„Fahrrad-nahe“ Optik favorisiert oder ein E-Bike will, das auch

wie eines aussieht. In Sachen Fahreigenschaften ist jedenfalls

keinem Konzept klar der Vorzug zu geben; viel hängt von der

individuellen Realisierung ab und von Aspekten wie der Steu-

erelektronik. Die kann ein und demselben Motor nämlich eine

völlig unterschiedliche Charakteristik geben.

Seitenläufer, Nabendynamo oder gar kein separater Stromspen-

der? Die StVZO schreibt auch bei E-Bikes einen Dynamo für

den Betrieb der Lichtanlage vor, obwohl die Kombination aus

E-Motor und Akku eigentlich unschlagbar ist. Ein mitlaufender

Radnabenmotor lässt sich prima als Stromerzeuger nutzen.

Alles, was es braucht, um die Lichtanlage auf diese Weise legal

zu betreiben, ist ein offizielles Prüfzeichen. Gerade Diamant ist

in dieser Angelegenheit sehr umtriebig. Es ist zu hoffen, dass

veraltete Seitenläufer am modernen E-Bike bald der Vergangen-

heit angehören werden.

DeR sTRoM KoMMT AUs DeM...

Gute Funktion bieten die V-Brakes.

ladestandsanzeige, Unterstützungsmodus: Basis-infos am Reptilia

vorrichtung ausgestattet, die eine werkzeuglose Veränderung der

Winkelstellung zulässt. Das ist eine gute Lösung für ein Familienrad;

allerdings klemmt der Vorbauschaft nicht verdrehsicher im Steuerrohr.

Am matt lackierten Rahmen gefällt die innenliegende Zugführung, die

für eine vergleichsweise aufgeräumte Optik sorgt. Antriebshersteller

Yamaha versteht sein Handwerk: Der Elektromotor spricht spontan

an und schiebt die schwere Fuhre kräftig nach vorne. Allerdings ist

er auf die niedrigen Tretfrequenzen des Tourenradlers ausgelegt; wer

sportlich flink kurbelt, muss feststellen, dass die Motorunterstützung

absinkt. Doch für den typischen Einsatzzweck dieses Rades spielen

hohe Frequenzen sowieso keine Rolle.

Eher einfach ist das Display am Lenker des Gepida –

Ladestandsanzeige, zwei Unterstützungsmodi und

„AutoEco“-Einstellung, das ist alles. Hier bieten

andere Anbieter mehr, auch in diesem Preisbereich.

054-057_testbike_CD_FA.indd 55 09.06.10 18:07

Page 56: Fahrrad News 4 - 2010

56 | Fahrrad News

RADTesT

Bike & Climb 25.08. ÿ 05.09.2010

Familienbikewoche 12.09. ÿ 19.09.2010

Hotel Maria Fam. Beatrix & Christoph Ko er· 39050 Obereggen· Südtirol· Italien· Dolomiten· T +39 0471 615772· [email protected]· www.hotel-maria.it

· Mountainbike – Fahrtechniktraining· geführte Singletrailtour· Latemar-Rosengarten-Schlerndurchquerung· Nachmittag im Klettergarten· 3 geführte Klettersteigtouren · Einführung in die Klettersteigtechnik, Sicherungs- und Materialkunde.· Verleih der Klettersteigausrüstung

· 2 geführte Singletrailtouren · Familienmountainbiketag· Tourentipps & -vorschläge· GPS-Leihgeräte und GPS Touren· Fahrtechniktraining und Mountainbikewerkstatt· Mountainbikejause zum Mitnehmen · geselliger Umtrunk nach der letzten Fahrt· Kinderclub (ab 2 Jahre)

Programmpreis € 125,– Programmpreis € 45,–

ganztägige Kinderbetreuung, Fahrtechniktraining für Kinder, tolles Abenteuerprogramm für Kinder, Kinderbikeprogramm

MAR400_Inserat-Bikezeitung_P.indd 1 26.04.10 10:22

Sanyo-Nabenmotor, Suntour-

Elektronik, Corratec-Fahrwerk

– aus der Kooperation der drei

Firmen ist ein durchaus ansehn-

liches Touren-Pedelec für 1.899

Euro geworden. 24 Kilo zuzüglich

Pedale müssen kurz geliftet wer-

den, um den Zweibeinständer des

C-Power einzuklappen, dann ist

das E-Bike fahrbereit. Ein Druck

auf die Anschalttaste der flachen

Bedieneinheit am Lenker, und das

beleuchtete Display strahlt den

Radler an. Neben der Anwahl der

drei Unterstützungsstufen bietet

es praktische Tacho-Funktionen

und ist auf seiner Montagebasis

dreh-, aber nicht von ihr abnehm-

bar. Auf den ersten Blick wird das

C-Power wie ein Modell mit Tret-

Corratec C-Power

Die Gattung des vollgefederten

Tourenbikes hat sich in den letz-

ten Jahren praktisch zur Domäne

eines einzigen Herstellers entwi-

ckelt: Bei Riese und Müller gibt es

Falt-, Trekking- Sport- und Tou-

renräder ausschließlich mit Voll-

federung, und neuerdings auch

eine Reihe von elektrifizierten

„Hybrid“-Modellen. Das Avenue

Hybrid basiert auf dem motorlo-

sen Tourenrad gleichen Namens

und ist von diesem auf den ersten

Blick nicht zu unterscheiden. Der

Vorderradmotor ist nicht viel grö-

Riese und Müller Avenue Hybrid

ßer als ein Nabendynamo; der Akku ist unterm Gepäckträger platziert und

wird von den silbergrauen Rahmenrohren optisch fast völlig „ausgeblendet“.

Überhaupt ist das gesamte Avenue ein gelungenes Beispiel für Systeminte-

gration: Der Gepäckträger ist fester Bestandteil der Rahmenkonstruktion;

die Kette läuft komplett innerhalb der gefederten Hinterbauschwinge und ist

somit extrem lange haltbar. Die Kabelstränge des Akkus werden unauffällig

durch einen Tunnel hinterm Sitzrohr geführt. An der mittig zum Lenker

positionierten Kontrolleinheit lassen sich die drei Stufen der Motorunter-

stützung anwählen. Der lautlos arbeitende TransX-Motor zieht Avenue plus

Fahrer auch steile Berge hoch; ist er abgeschaltet, rollt das Rad leicht wie

ein normales Tourenrad dahin. Die sehr gut arbeitende Vollfederung bietet

dabei einen Komfort, den sonst nur Mountainbike-Fullys bieten. Federung

plus Unterstützungsmotor sorgen allerdings für ein Gesamtgewicht über 26

Kilo. Der Hersteller bietet das Avenue Hybrid mit oder ohne Rücktritt in der

Achtgang-Nabenschaltung an; neben der Standardversion mit einem Akku

mit 8 Amperestunden und 288 Wattstunden Kapazität (2.799 Euro) ist für

100 Euro Aufpreis ein Modell mit 10 Ah/360 Wh erhältlich.

lagerantrieb, dafür sorgt der hinterm Sitzrohr positionierte Akku und die mit

Elektronik gefüllte Box unterm Tretlager. Diese verarbeitet die von Tretlager-

sensoren gemessenen Daten und steuert den kompakten Radnabenmotor.

Leider geht die Messung der Tretkraft nicht unbemerkt über die Bühne; vor

allem bei kräftigem Pedaltritt ist der Antrieb spürbar elastisch, so als wäre

statt der Kette ein starkes Gummiband verbaut. Allerdings setzt der Motor

sofort und ruckfrei ein, sobald man Kraft aufs Pedal gibt. Der Radnaben-

antrieb zieht schwungvoll an, eine Anti-Schlupf-Regelung soll verhindern,

dass das Vorderrad auf losem Untergrund oder bei zu geringer Belastung

durchdreht. Für Komfort sorgen Federstütze und Federgabel, Letztere mit

weniger Arbeitsweg, als die Standrohre suggerieren. Der Seitendynamo im

hinteren Rahmendreieck mag altmodisch erscheinen, doch letztlich zeugt

er von der Seriosität des Anbieters, denn den Strom für die Lichtanlage vom

Antrieb abzuzweigen, ist nicht zulässig – auch wenn viele Hersteller diesen

an sich sinnvollen Weg gehen.

Die Führung in der hinterbauschwinge hält die Kette sauber und sorgt für eine elegante optik.

Auch eine Tachometeranzeige bietet das Display des Avenue – dazu ladestand und Unterstützungsmodus.

Gut ablesbar und informativ: Corratec-Display mit Tachofunktionen

immer eine gute Wahl ist shimanos Acht-gang-nabenschaltung – auch am e-Bike, solange es keinen hinterradmotor hat

FAZiT Schön, komfortabel, flott – das Avenue ist das vielleicht schönste Tourenrad auf dem Markt, ob mit oder ohne Zusatzantrieb.

FAZiT Das C-Power bietet druckvolle Beschleunigung; kräftig reintretende Fahrer müssen sich an das weiche Antriebsgefühl gewöhnen.

Bild Nr. Avenue116

054-057_testbike_CD_FA.indd 56 09.06.10 18:07

Page 57: Fahrrad News 4 - 2010

Touren unter Strom | 57

Bike & Climb 25.08. ÿ 05.09.2010

Familienbikewoche 12.09. ÿ 19.09.2010

Hotel Maria Fam. Beatrix & Christoph Ko er· 39050 Obereggen· Südtirol· Italien· Dolomiten· T +39 0471 615772· [email protected]· www.hotel-maria.it

· Mountainbike – Fahrtechniktraining· geführte Singletrailtour· Latemar-Rosengarten-Schlerndurchquerung· Nachmittag im Klettergarten· 3 geführte Klettersteigtouren · Einführung in die Klettersteigtechnik, Sicherungs- und Materialkunde.· Verleih der Klettersteigausrüstung

· 2 geführte Singletrailtouren · Familienmountainbiketag· Tourentipps & -vorschläge· GPS-Leihgeräte und GPS Touren· Fahrtechniktraining und Mountainbikewerkstatt· Mountainbikejause zum Mitnehmen · geselliger Umtrunk nach der letzten Fahrt· Kinderclub (ab 2 Jahre)

Programmpreis € 125,– Programmpreis € 45,–

ganztägige Kinderbetreuung, Fahrtechniktraining für Kinder, tolles Abenteuerprogramm für Kinder, Kinderbikeprogramm

MAR400_Inserat-Bikezeitung_P.indd 1 26.04.10 10:22

Das gute alte Dreigangrad scheint

für die Firma Diamant so attraktiv

zu sein, dass man mit dem

Saphir+ eine topaktuelle Version

des Klassikers auflegte, die

zudem elektrifiziert ist. Und zwar

auf hohem Niveau: Der BionX-

Motor im Hinterrad gehört zu

den besten Systemen am Markt,

gefällt mit lautloser Funktion und

ruckfreier Beschleunigung, die

verzögerungsfrei einsetzt. Er-

freulich ist das völlige Fehlen von

Antriebseinflüssen. Die Messung

der Tretkraft des Fahrers, von der

letztlich die Motorunterstützung

abhängt, erfolgt im Nabenmotor

Diamant Saphir+

Das klare Display zeigt ladestand und Unterstüzungsmodus sowie, ob das licht angeschaltet ist.

in sachen Durchzug und laufruhe ist der BionX-Motor derzeit unübertroffen.

selbst, nicht im Tretlager; das Gefühl beim Pedalie-

ren ist daher ein ganz natürliches.

Das mit 1.999 Euro recht günstige Saphir+ ist in

drei Rahmenformen erhältlich (Trapez, Tiefein-

steiger, Damen), die sich alle durch innenliegende

Zugführung auszeichnen. Auf eine Federgabel wird

verzichtet, was allerdings kein Verlust ist – ange-

sichts der aufrechten Sitzhaltung auf dem Rad fallen

die vom Vorderrad weitergegebenen Stöße moderat

aus. Außerdem erlaubt dieser Verzicht ein insgesamt

recht geringes Gewicht um 22,5 Kilo mit Pedalen.

Verzögert wird mit kräftigen V-Brakes. Diese sind

mit dem Antrieb gekoppelt; ihre Betätigung führt

zum Abschalten des Motors. Die Lichtanlage wird

vom Motor mit Strom versorgt. Das Rücklicht ist

in den Akku integriert; voll aufgeladen, würde der

Stromspeicher die Lichtspender wochenlang am

Laufen halten. Und ist er komplett entleert, dient

der Motor als Generator und liefert den nötigen Saft.

Eingeschaltet wird die Lichtanlage am übersichtli-

chen, gut ablesbaren Display, das auch die vier Un-

terstützungsstufen steuert (25, 50, 100, 200 Prozent

der Tretleistung). In Verbindung mit dem kräftigen

Motor reichen die drei Gangstufen des Saphir übri-

gens völlig aus für Alltagsfahrten oder Touren ohne

extreme Steigungen.

FAZiT Schöne Optik, zurückhaltende Technik, starker Motor – in der Summe seiner Eigenschaften ist das Saphir+ ein Top-Tourenrad.

Rücklicht und Akkupack sind eine einheit – fahren ohne licht geht nicht!

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Page 58: Fahrrad News 4 - 2010

58 | Fahrrad News

SISSIS SATTELGESPRÄCH

Text Sissi PärschFotos Marco Felgenhauer

Ich habe nicht allzu viel gemein mit Wladimir Putin. Ich war niemals

KGB-Offizier oder Staatsoberhaupt, gehe nicht oben ohne fischen und

habe auch keine Probleme mit Tschetschenen. Und doch: Vor Kurzem

überreichte der Österreichische Kanzler Faymann dem muskulösen

Premier ein KTM Bike als Gastgeschenk. Nur wenige Wochen später

überreichte mir KTM-Mitarbeiter Matthias ebenfalls eins! Allerdings

mit wenig staatsmännischer Zeremonie („Mogst an Almdudler?“) und

nur als Leihgabe. Die Gemeinsamkeiten zwischen Wladi und mir hal-

ten sich weiterhin in eisernen Grenzen.

Wuchtbrumme unter Strom!

Mein Testrad ist das eRace – ein

Hardtail-Pedelec, das sich als

21kg-Gerät mit E-Rumms ent-

puppt! Beim Teutates, dieses

Bike beschleunigt trotz Überge-

wicht ganz unglaublich! Usain

Bolt’sche Laufkraft im Körper

eines Kugelstoßers! Vier Stufen

gibt es, die den Unterstützungs-

grad regulieren: 35, 75, 150 oder

300 Prozent. Geht man auf die

300%-Variante, reicht ein dezen-

ter Antritt und das eRace schießt

los wie ein Nashornbulle, der ein

attraktives Weibchen erblickt hat.

Für einen sanfteren Start kann

man natürlich die unteren Stu-

fen wählen – aber wer will schon

sanft starten? Ich nicht! Bei 25

km/h setzt der Spaß dann leider

abrupt aus. Zapfenstreich. Das

ist nun mal so – Regeln sind Re-

geln und ein Rad eben noch ein

Rad und kein motorisiertes, zu-

lassungspflichtiges Gefährt. Und

doch denke ich spontan an Man-

fred, den talentierten Mofa-Fri-

sierer aus meinem Heimatdorf.

Steil mit Style

Lass es bergauf gehen mit mir

und dem eRace! Das Bike ist ein

Traumkletterer und zieht im Stei-

len souverän und geschwind an.

Es könnte also eine interessante

Lösung für Alpinisten und Klet-

terer sein, die hoch hinaus wollen

und sich den langen Zustieg und

somit mehr Kraft für den inter-

essanten Teil sparen möchten.

Dann heißt es allerdings, Pedelec

gut verstecken und sensationell

gut sichern – das KTM ist auffällig

gut aussehend, sonnig strahlend

in seinem KTM typischen Oran-

ge/Weiß. Würde am Wegesrand

ein nur schwach angeketteter Jake

Gyllenhall stehen, wäre er auch

gleich weg. Zumindest wenn ich

des Weges kommen würde. (Mir

fallen spontan keine Österreicher

ein, die ich mitnehmen würde.

Nur Niki Lauda, DJ Ötzi und Toni

Polster.)

Man sieht’s ihm an!

Der eRace-Akku ist nicht zu über-

sehen. Er passt sich zwar farb-

lich wunderbar an, prangt aber

dennoch mächtig am Unterrohr.

Vielleicht sollte man sich bei

KTM überlegen, ob eine Tarnung

als Trinkflasche möglich wäre.

Womöglich könnte man auch

eine Kooperation mit Almdudler

andenken. Es geht aber natürlich

nicht darum, Bewunderung oder

Beifall zu heischen, wenn man so

souverän bergan schießt.

Die Österreicher fahren schwere Geschütze auf! Für das Sattelgespräch präsentiert mir KTM sein eRace – ein Hardtail mit elektro-

nischer Unterstützung. Unglaublich gut aussehend, mit wuchtigem Wumms und

sattem Gewicht. Das Bike, nicht ich!

SiSSi unterwegS

mit dem elektro-

Schocker

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Page 59: Fahrrad News 4 - 2010

Sissi unterwegs mit dem Elektroschocker | 59

Na dann: Servus die Wadln!

Blicken wir lieber auf die Ausrüstungsdetails: Für die Federgabel wäh-

len die Österreicher die Einsteigergabel Rock Shox Dart mit sperrbaren

100 mm – etwas mehr Federweg würde den Spaßfaktor noch weiter er-

höhen. Und eines sollte man bei Ausfahrten ins abseitige Gelände auch

berücksichtigen: Einen Hinterreifenwechsel on Tour gilt es unbedingt

zu vermeiden! Beim Ausbau des Hinterrads kommt einiges auf einen

zu. Beim Einbau auch.

Der Motor ist ein „bürstenloser Gleichstrom-Hinterradnabenmotor

ohne Getriebe“. Ach so. Ohne Bürsten also. Na dann. Die Benutzung

der Bremsen wird in der Bedienungsanleitung für „sehr steile Abfahrt,

Bremsmanöver“ empfohlen. Das sollte man sich zu Herzen nehmen.

Da ich primär mit der Maximalstufe fahre, lasse ich meine Finger

durchgehend an den Bremshebeln und danke KTM wiederholt für den

Einsatz der Scheibenbremsen. Die sind beim eRace dringend vonnöten

– nicht nur wegen des Gewichts, sondern auch wegen des Antriebs.

Die speziellen Pedelec-Bremsen versetzen das Antriebssystem zudem

automatisch in den Rücklade- bzw. Generatormodus. Man kann also

durch das Bremsen Energie zurückgewinnen! Dazu dienen noch die

vier ‚Minusstufen‘ als Stromerzeuger, wenn es bergab geht. So kann

man – sagen die Österreicher – die maximale Reichweite des Akkus

von knapp 80 km auf 90 km steigern.

AUSSTATTUNG KTM eRACE

Gabel Rock Shox Dart, 100 mm, Lockout

Schaltwerk vo/hi Shimano Deore Downswing/Shimano SLX

Bremsen Magura Julie

Antrieb BionX-Hinterrad-Nabenmotor

Leistung 250 Watt nominell

Batterie Lithium Mangan, 9.6 Ah, 37 V

Gewicht 21 kg

Empfohlener Preis 2 399,- Euro

Informationen www.ktm-bikes.at

FAzIT Das eRace von KTM ist eine Wuchtbrumme mit

Wumms! Es ist perfekt für Alpinisten und Kletterer, die noch

höher hinaus wollen und zum Zustieg Kräfte sparen wollen –

und für Leute, die über anstrengende Berge pendeln. Zu Hause

auf Straße, Pfad und Schotter – den Wurzeltrails, Trage- und

Schiebepassagen

Kalt - Nass - Rutschig! Aber so schnell war

die Sissi noch nie im Forst ...

Das Bedienfeld mit Display gibt Info über

den Ladezustand.

Weitere Fotos vom KTM eRace gibt es unter www.fahrrad-news.com/id576

Sissi Pärsch ist Outdoor-Sportlerin mit Herz und Leidenschaft. ‚Schnelle Frau im Forst‘ hieß es dieses Mal, als wir Sissi mit dem eRace von KTM bewaffnet zum Testen schickten. Echt Sissi.

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Page 60: Fahrrad News 4 - 2010

60 | Fahrrad News

Wir sind auf dem Weg gen Süden,

wie so viele andere auch an die-

sem Samstag, dem Beginn der

Pfi ngstferien. Zäher Verkehr um München,

ebenso bei Innsbruck und über den Brenner

sieht es auch nicht besser aus. Die Stimmung

ist gedrückt, doch das liegt nicht allein am

immer später werdenden Ankunftszeitpunkt,

den uns das Navi anzeigt. „Warum nicht ans

Meer?“, lautete die nicht ganz unberechtigte

Frage der Kinder, als wir das diesjährige Rei-

seziel bekannt gaben, die Schulkameraden

fahren schließlich grundsätzlich zum Plan-

schen in den sonnigen Süden. Nein, diesmal

nicht. Obereggen lautet das Ziel, ein kleiner

Urlaubsort in Südtirol, genauer gesagt in der

Region rund um den berühmten Rosengarten,

oder wie die Italiener sagen Latemar. Ein recht

bekanntes Felsmassiv der Dolomiten gab die-

sem Gebiet also den Namen, was auch unter

uns Erwachsenen anfängliche Zweifel weck-

te: Radfahren im Hochgebirge, sind wir dafür

fi t genug? Keine Frage, ungewöhnlich ist die

Kombination des Hotel Maria in Obereggen

aus Familien- und Biker-Unterkunft gerade in

dieser Höhenlage durchaus.

Beim Verlassen der Autobahn kurz vor Bozen

verstärkt sich die Skepsis dann eher, als das

man sich selbst beruhigen würde. Eine enge

Passstraße windet sich zwischen den Dolomi-

tengipfeln nach oben, teils durch Tunnel und

regelmäßig über zehn Prozent steil. Hier soll

man also familientaugliche Radstrecken fi n-

den? Na, das kann ja heiter werden. Erst kurz

vor Obereggen, als schon die ersten Skilifte zu

sehen sind, legt sich zumindest die Befürch-

tung, Pfi ngsten in einem dunklen Tal verbrin-

gen zu müssen. Hoch droben über der Straße

zum Lavazé-Pass und noch viel weiter weg

von der Brenner-Autobahn öffnet sich plötz-

Ein Urlaubs-Experiment

Text und Fotos Marco Felgenhauer

mit Kind und

Kegel

Mountainbiken

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Page 61: Fahrrad News 4 - 2010

Mountainbiken mit Kind und Kegel | 61

lich ein Hochplateau mit grünen Wiesen und

sanft abfallenden Hügeln, eingerahmt von den

Dolomiten im Süden und dem weit entfernten

Alpenhauptkamm im Norden. Ein kleines

Paradies, wie man es bei der flüchtigen Vor-

beifahrt auf dem Weg in den „üblichen“ Som-

merurlaub hier kaum vermuten würde.

Unser Hotel thront zu allem Überfluss auch

noch über den Dingen, mit einem herrlichen

Ausblick. Spätestens als uns Hausherr Chris-

toph Kofler dann noch die Annehmlichkeiten

im Wellness-Bereich erklärt, scheinen die

kritischen Worte des Nachwuchses zum ers-

ten Mal zu verstummen. Ein Schwimmbad

ist schließlich kein schlechter Ersatz für das

Meer, zumal die Sonne auf der anschließen-

den Terrasse fast ebenso kräftig scheint wie

am Strand von Rimini. Hier lässt sich eine

richtig gute Zeit verbringen, das ist uns schnell

klar.

Was genau die Gegend hier zum Biker-Pa-

radies macht, erklärt uns wenig später Ger-

hard Krautwein, genannt Krauti, als Chef von

Krautis Bike Academy so etwas wie der (ge-)

wichtigste Mountainbiker in der Region. Sein

Unternehmen beschäftigt 14 Mountainbike-

Guides und diese Bezeichnung will in Südtirol ernst genommen werden. Die Bike-Führer durch-

laufen hier eine Ausbildung samt Prüfung und folgenden Weiterbildungen, wie man es sonst

auch von staatlich geprüften Skilehrern kennt. Deren Fahrtechnik- und Tourentipps darf man

also getrost vertrauen.

... dass auch etliche Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche bereithält. Natürlich gibt es nur

wenig Touren ohne richtig steile Anstiege, doch Gerhard hat einige Ideen parat, wie man Touren

verkürzt oder schlicht mit dem Fahrrad-Taxi oder einem Lift entschärft. Krautis Familien-Biketag

beispielsweise führt sogar hinab bis ins benachbarte Fleimstal, kommt aber trotzdem mit gerade

einmal 350 Höhenmetern aus. Der Trick: Hinter dem Karerpass, der einzigen Schwierigkeit auf

der Route, geht es zunächst lange bergab bis nach Predazzo, wo sich der Mittag herrlich mit ein

paar Fahrten im Alpine Coaster verbringen lässt. Auf dem Weg zurück Richtung Obereggen liegt

der Feudo-Pass, den man jedoch auch im Sessellift bewältigen kann. Die restliche Strecke führt

dann wieder familienfreundlich über einen Forstweg. Ein Tagesprogramm, aber mit gerade ein-

mal 33 Kilometern Wegstrecke.

Nachdem es mit den Pässen so früh im Jahr noch recht schlecht aussieht, lädt Krauti die Kinder am

nächsten Tag zum Fahrtechnik-Training ein. Das Argument „aber wir können doch Radfahren“

zählt an diesem Vormittag dann eher wenig. Spielerisch, locker und lustig macht der gute Gerhard

seinen Schützlingen klar, dass Mountainbiken etwas mehr ist als Treten und Lenken. Schon bald

sind auch die letzten Mutigen verstummt, die auf die Frage „Und, wer kann das schon?“ den Fin-

ger hoben. Gleichgewicht, dosierte Bremsungen, enge Kurven und selbst Geradeausfahren wird

gelehrt und schnell fragen sich auch die zuschauenden Eltern, ob das Training für sie nicht auch

sinnvoll wäre. Wir nutzen dann doch die Zeit, um schon einmal die Gegend zu erkunden. Bei

Gemeinsam mit etlichen Hotels rund um den Rosengarten ent-wickelte man in den letzten Jahren ein vielfältiges Angebot ...

Tourenvarianten und Einkehrmöglichkeiten gibt es in direkter Umgebung des Hotels mehr als genug.

Auch Fahrradschieben will gelernt sein. Mit einfachen Übungen lernt der Nachwuchs die Radbeherrschung.

Carboloading nach dem anstrengenden Fahrtechnik-Training. Vor allem Guide Krauti musste viele verbrannte Kalorien ersetzen.

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62 | Fahrrad News

Ein neues Konzept für Triathlon-Aufsätze: leicht, einfach zu montieren und gemäß denITU Regularien. Verstellbare Armverlängerungen, die, für eine genaue Ausrichtung, in einem Stück am Lenkermit lediglich 4 Schrauben befestigt werden.Diese Carbon - Version wird den Fahrer aufgrund der Leichtigkeit und Einfachheit der Montage begeistern. Die Brücke zwischen den Armverlängerungen ist zur Montage eines Computers oder Pulsmessers konzipiert.

Im Foto: AeroCockpit mit Razor Edge (Lenker) und OZone (Vorbau)

www.controltechbikes.com

ControlTech [email protected] +49(0)821-52 25 71Hartje KG - [email protected] +49(0)4251-81 12 0 JBS Trading - [email protected] +49(0)2403-78 36-0

Triathletes 2010: Anais Moniz (P); Franz Hofer (A). Wir danken Vladimir Polikarpenko für seine technische Empfehlungen.

AERO COCKPIT CARBON

FAHRRAD 210x72.indd 1 30-03-2010 10:40:44

einem kurzen Trip zum Karersee und zurück

zerstreuen sich dann auch die letzten Zweifel

an der Familientauglichkeit der Region. Ohne

nennenswerte Anstiege zieht sich der Wald-

weg am Hang entlang, bis der romantisch ge-

legene, aber oft auch überlaufene See vor uns

auftaucht. Die nahe gelegene Straße lockt die

Touristen direkt an das kleine Gewässer aus

Schmelzwasser, selbst eine eigene Bushalte-

stelle wurde hier mitten im Nirgendwo einge-

richtet. Zum Einrollen ist die Tour allerdings

ideal und noch vor dem Mittagessen, das den

Kindern später serviert werden soll, sind wir

zurück im Hotel. Es bleibt also genug Zeit für

Christoph Kofler uns das Konzept hinter sei-

nem Hotel Maria zu erklären. Nebst dem Ver-

bund Mountainbike-Holidays, der die

Unterkunft als besonders für Biker geeignet

auszeichnet, gehört sein Haus auch zu einer

Gemeinschaft von sehr familien- und kinder-

freundlichen Hotels. Spezielle Angebote für

den Nachwuchs wie der Fahrtechnikkurs am

heutigen Tag sind damit keinesfalls nur ein

netter Sonderfall, sondern die Regel. Wer will,

kann also ruhig mal eine Ganztagestour über

die schönsten und kniffligsten Trails über Bo-

zen einplanen, ohne sich über die Betreuung

der Kinder Sorgen machen zu müssen. Weil

wir aber doch als Familie Rad fahren gehen

wollen verspricht uns Christoph für den fol-

genden Tag eine ganz spezielle Tour, geführt

vom Hotelchef persönlich.

Es geht nach Bozen, so viel steht fest, doch

die Route dorthin soll noch etwas Besonderes

werden. Zunächst einmal folgen wir unserer

Tour von gestern Richtung Karersee und las-

sen uns dort von Christoph die Geheimnisse

dieses Ortes erklären, eine willkommene

Pause an diesem herrlich warmen und son-

nigen Tag. Ein Blick auf die Karte zeigt, was

noch kommen soll. Abgesehen vom kurzen

Anstieg hinter dem See nämlich keine große

Schwierigkeit mehr. Insgesamt werden wir

an diesem Tag noch über 1300 Höhenmeter

zurücklegen – allerdings gen Tal!

Dafür folgen wir zunächst der flachen Hö-

henstraße, die vom Karerpass herüberführt

und biegen dann scharf links ab hinein in den

Wald, von wo aus es dann Stück für Stück auf

schönen Forstwegen dem Tal entgegengeht.

Mit genügend Abstand zu den großen Fels-

massiven der Dolomiten wird das Panorama

immer beeindruckender – zum Glück lässt es

die Strecke aber auch zu, gelegentlich die Bli-

cke schweifen zu lassen. Langweilig wird die

Tour zu keiner Zeit. Immer wieder tauchen

kurze, schwierige Passagen auf, die die Kin-

der nach Krautis Lehrstunde aber meist bes-

ser bewältigen als wir selbst.

Gegen Mittag erreichen wir dann Obergum-

mer. Bei dem Gasthof gleich neben der neu

gebauten Sternwarte hat Christoph das Mit-

tagessen eingeplant und wenn es in Südtirol

etwas zu essen gibt, sollte man das auch nicht

verpassen. Speckknödel, Bartkartoffeln oder

Kaiserschmarrn, klingt an sich recht gewöhn-

lich, schmeckt hier oben aber gleich dreimal

so gut.

Die Tourentipps direkt vom Chef: Christoph Kofler erklärt am Karersee den weiteren Verlauf des Tages.

Sanfte Hügel, einge-rahmt von den schroffen Dolomiten und dem Alpenhauptkamm im Norden - das ist die Region Rosengarten.

Mit etwas Übung sind schließlich auch engste Serpentinen keine Problem mehr für die Nachwuchs-Mountainbiker.

Insgesamt werden wir an diesem Tag noch über 1300 Höhenmeter zurücklegen – allerdings gen Tal!

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Page 63: Fahrrad News 4 - 2010

Ein neues Konzept für Triathlon-Aufsätze: leicht, einfach zu montieren und gemäß denITU Regularien. Verstellbare Armverlängerungen, die, für eine genaue Ausrichtung, in einem Stück am Lenkermit lediglich 4 Schrauben befestigt werden.Diese Carbon - Version wird den Fahrer aufgrund der Leichtigkeit und Einfachheit der Montage begeistern. Die Brücke zwischen den Armverlängerungen ist zur Montage eines Computers oder Pulsmessers konzipiert.

Im Foto: AeroCockpit mit Razor Edge (Lenker) und OZone (Vorbau)

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ControlTech [email protected] +49(0)821-52 25 71Hartje KG - [email protected] +49(0)4251-81 12 0 JBS Trading - [email protected] +49(0)2403-78 36-0

Triathletes 2010: Anais Moniz (P); Franz Hofer (A). Wir danken Vladimir Polikarpenko für seine technische Empfehlungen.

AERO COCKPIT CARBON

FAHRRAD 210x72.indd 1 30-03-2010 10:40:44

Viel Anstrengendes ist anschließend auch nicht mehr geplant. Ab Obergummer wird die Stre-

cke merklich steiler, wobei uns die Wahl bleibt zwischen spannenden Singletrails auf gerade Li-

nie nach unten oder den endlosen Serpentinen der Teerstraße. Beiden Varianten gemein ist der

merkliche Temperaturanstieg. Als wir schließlich im Etschtal ankommen zeigt der Tacho satte

33 Grad plus. Viele Italiener kommen gerade deshalb gerne im Sommer in die Berge, weiß Chris-

toph zu berichten. Wenn es im Tal zu heiß wird, treibt es die sportlichen Südländer in die kühle-

ren Höhenlagen. Nur die „Teutonen“ lassen sich dann an den Mittelmeerstränden grillen – schön

blöd. Das Highlight des Tages wird dann der fi nale Eisbecher im Zentrum Bozens, bevor uns das

Rad-Taxi wieder bequem auf über 1500 Meter Höhe bringt.

Wie könnte nun so ein Tag schöner ausklingen als bei einem gemütlichen Abendessen im Res-

taurant mit der beeindruckensten Aussicht, die wir uns vorstellen können. Bei Antipasti, Weiß-

wein und Apfelschorle lässt sich der Tag wunderbar Revue passieren und die nächsten Abenteuer

planen. Von Badeurlaub spricht jedenfalls niemand mehr.

Auf über 1500 Metern Höhe lässt sich die Sommer-sonne genießen, ohne dass die Gluthitze jeglichen Drang zur Bewegung erstickt.

MOUNTAINBIKE HOLIDAYSwww.mountainbike-holidays.com

HOTEL MARIABeatrix und Christoph Kofl erI-39050 ObereggenTelefon 0039 0471www.hotel-maria.it

KRAUTI’S BIKE ACADEMY ROSENGARTEN LATEMARKarerseestraße 40I-39056 WelschnofenTelefon 0039 0471 613046www.krauti.it

TOURISMUSVERBAND ROSENGARTEN-LATEMARUnterbichabruck 9BI-39050 BirchabruckTelefon 0039 0471 610310www.rosengarten-latemar.com

INFO

Nur die „Teutonen“ lassen sich an den Mittelmeerstränden grillen – schön blöd!

Entspannte Abfahrten fi nden sich viele unterhalb der ersten Dolomitengipfel. Wer es anspruchsvoller mag, wird aber auch kniffl ige Singletrails fi nden.

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Page 64: Fahrrad News 4 - 2010

64 | Fahrrad News

Welches Thema wäre besser

für endlose Diskussionen

geeignet als Fahrrad-Sät-

tel? Da gibt es die einen,

die nie Probleme beim Sitzen haben, egal auf

welchem Sattel und egal wie lange. Dann jene,

die schon ihr Leben lang mit dem einen Sat-

tel fahren und auch nie im Leben auf die Idee

kämen, einen anderen auszuprobieren. Fehlt

noch die nicht kleine Gruppe derer, die schon

seit einer gefühlten Ewigkeit nach dem per-

fekten Sattel suchen und langsam verzweifeln.

Nun, wir haben uns dem Thema von zwei

Seiten genähert, zunächst wurde ein großes

Testfeld zusammengestellt und alle Modelle

einheitlich vermessen. Anschließend durf-

ten sich unsere Probanden einige Testsättel

aussuchen und diese dann einen Tag lang

ausgiebig probieren. Das reichlich subjekti-

ve Ergebnis könnte man auch ganz einfach

so zusammenfassen: Bei seinem alten Sattel

blieb keiner von ihnen!

So manch technikbegeisterter Fahrrad-Fan

wird es schon bemerkt haben: Es fehlt Farbe

bei unserem Satteltest. Die sonst so belieb-

ten, farbenfrohen Diagramme aus einer Aus-

wertung mit Druckmessfolien fehlen völlig.

Waren wir nun zu faul für diesen Test, der fäl-

schungssichere, objektive Aussagen über die

Beschaffenheit eines Sattels zu Tage bringen

würde?

>> Die Antwort: Sinnlose Testverfahren lassen wir grundsätzlich weg!Warum? Wie bei allen Schnittstellen zwi-

schen Mensch und Maschine ist die Antwort

immer die gleiche: Jeder Mensch ist anders.

So abgedroschen das klingt, so einfach ist die

Wahrheit dahinter. Wie soll man aus dem

geometrisch sehr komplexen Gebilde unserer

Sitzknochen einen einheitlichen Dummy for-

men, der für die gesamte, radelnde Mensch-

heit gültig ist? Völlig unmöglich. Demnach

bleibt es egal, ob man nun einen künstlichen

Prüfkörper oder einen echten Menschen auf

die auf einen Sattel montierte Druckmessfolie

setzt. Das Ergebnis mag für diesen Prüfl ing

zutreffen, beim nächsten Fahrer mit einem

auch nur geringfügig anderen Becken aber

schon nicht mehr. Und noch nicht einmal für

einen einzelnen Radler kann eine allgemein-

gültige Aussage getroffen werden, sofern er

nicht wirklich auf jedem Rad genau die gleiche

Sitzposition einnimmt. Oder haben Sie einen

Triathlon-Aufsatz auf dem City-Rad? Eben. Je

nach Haltung des Oberkörpers verändert sich

auch die Stellung des Beckens (siehe Grafi k),

aus der sich unterschiedliche Anforderungen

an die Sattelform ergeben. Prinzipiell sollte

aufgrund der Form der Sitzknochen der Sat-

tel schmäler werden, umso fl acher man sitzt.

Einen Anhaltspunkt liefert die inzwischen

weit verbreitete Messmethode des Knochen-

Abstandes mittels Wellpappe oder ähnlicher

Messtafeln, inklusive Umrechnungsfaktor für

unterschiedliches Fahrverhalten. Anschlie-

ßend hilft nur noch Ausprobieren und zwar

mit der empfi ndlichsten Druckmessfolie welt-

weit: dem eigenen Hintern.

>> Der Test: Wo sind die bunten Druckmess-Diagramme?

UNTER DRUCK

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Page 65: Fahrrad News 4 - 2010

Unter Druck | 65

>> Sattelhärte?Noch so ein Testwert, den man leicht in einen

Test einbauen könnte. Prüfkörper auf die Sitz-

fläche, mit definiertem Druck hineingepresst

und einen schönen Wert ablesen, fertig ist

eine objektive Aussage, die so gesehen sogar

allgemeingültig wäre. Aber auch dabei gibt

es ein Problem: Selbst die etablierten Sat-

telhersteller schaffen es nicht, einen absolut

einheitlichen Polster-Schaum herzustellen

und diesen auch noch mit immer der gleichen

Kraft zu bespannen. Bei Versuchen mit meh-

reren Sätteln von ein und demselben Modell

ergaben sich daher Unterschiede, die keine

eindeutige Einstufung mehr zuließen. Im

Klartext: Allein die Materialunterschiede sind

groß genug, um eine deutliche Streuung der

Messergebnisse hervorzurufen.

Eine grobe Einteilung gibt es dann aber doch:

Aus den Aussagen unserer Testfahrer stuften

wir die Sättel in verschiedene Kategorien ein,

je nachdem für welchen Einsatzzweck sie zu

empfehlen sind.

>> EinsatzgebieteGenerell gilt: Je weicher ein Sattel, umso we-

niger lang sollte man damit unterwegs sein.

Wenn die Sitzknochen im weichen Materi-

al einsinken drückt das auf Sehnen, Nerven

und Blutgefäße, Taubheitsgefühle und wunde

Stellen sind die Folge. Zwar schmerzen bei

harten Sätteln anfangs die Knochen, doch das

ist ein wissenschaftlich erwiesener Gewöh-

nungsprozess ohne unangenehme Spätfol-

gen. Der Kompromiss aus beidem sind relativ

straff bespannte Sättel, die aber dennoch et-

was Dämpfung bieten – ideal für die Langstre-

cke und fürs Training.

Tour: Langstreckentaugliche Mischung aus

Dämpfung und Bewegungsfreiheit, natürlich

auch für lange Rennen geeignet

Rennsport: Bewegungsfreiheit pur, gegebe-

nenfalls mit Abstrichen beim Komfort, auch

extreme Leichtbausättel

Freizeit: bequeme Sättel für kurze Fahrten

unter einer Stunde, durchaus auch mal ohne

Radhose

>> Lady or not?Auch wenn der Mythos der Lady-Sättel längst

entzaubert ist, bieten viele Hersteller noch

spezielle Damen-Modelle an. Dass Frauen an

den am meisten belasteten Stellen oft emp-

findlicher reagieren und meist auch einen

größeren Sitzknochenabstand haben, mag ja

richtig sein. Allgemeingültig ist dies jedoch

noch lange nicht. Gerade auf langen Strecken

sind die dick gepolsterten Sättel mit dem obli-

gatorischen Blümchenmuster sogar oft kont-

raproduktiv: Das weiche Material breitet sich

genau in die Stellen aus, wo wundscheuern

eigentlich vermieden werden sollte. Wem die

Lady-Modelle gefallen, kann natürlich auch

hier den Traumsattel finden, eine Garantie ist

die klischeehafte Bezeichnung allerdings nicht.

>> SattelbreiteDass die Breite der Sitzgelegenheit eine ent-

scheidende Rolle spielt, dürfte inzwischen

jedem klar sein. Das Problem ist nur: Es gibt

keine einheitliche Methode, diese Breite zu

messen. Herstellerangaben sind daher kaum

geeignet, Sättel miteinander zu vergleichen.

Wir haben uns daher für ein einheitliches

Messsystem entschieden, bei dem die Breite

an den Punkten gemessen wird, die maximal

einen Zentimeter unter der höchsten Stelle

des Sattels liegen. Gerade bei extrem gewölb-

ten Sätteln ergeben sich so wesentlich kleine-

re Breiten als es die Messung der gesamten

Sattelbreite ergeben hätte. Dafür erhält man

so die tatsächlich nutzbare Breite.

>> Stufensattel, Lochsattel und Co.Nicht nur die Auswahl an verschiedenen

Sattelbreiten nimmt immer verwirrendere

Ausmaße an, auch die Formensprache ist in-

zwischen extrem vielfältig. Die bekannteste

Variante eines traditionellen Fahrradsattels

ist der Lochsattel, eben weil die Form an sich

als auch die Funktion am leichtesten erkannt

werden kann. Dort, wo bitte nichts drücken

soll wurde einfach Material weggelassen, um

die empfindlichen Stellen zu entlasten. Ähn-

liches versucht auch der Stufensattel: zwar

ohne Loch, dafür aber mit Material-Einspa-

rung und einer deutlichen Stufe zwischen

breitem Sattelende und der Sattelnase soll hier

vor Druckstellen schützen.

Doch auch wenn diese Technologien den

Komfort sicherlich erhöhen können, bleibt die

passende Auflagefläche der Sitzknochen das

entscheidende Kriterium.

>> Sitzknochen-Abstand Für die oben genannten einheitlichen Messwerte gibt es dann auch

ein relativ einfaches System zur Messung des Sitzknochen-Abstan-

des: ein Stück Wellpappe auf einen flachen, harten Stuhl legen, mit

dünner Hose aufrecht draufsetzen und gegebenenfalls etwas am

Stuhl ziehen. Bei den so entstehenden Abdrücken der Sitzknochen

lassen sich dann einfach die beiden Mittelpunkte finden und so der

Abstand ausmessen.

Entscheidend sind jetzt noch

die Korrekturwerte bezüglich der Sitzposition:

- +0 cm: extrem flache Sitzposition (Zeitfahren, Triathlon)

- +1 cm: flache, sportliche Sitzposition (Rennradfahrer)

- +2 cm: sportliche Sitzposition (sportlicher Mountainbiker)

- +3 cm: bequeme Sitzposition (Tourenradler)

- +4 cm: aufrechte Sitzposition (City-Radler)

Grund dafür sind die nach vorne hin schmaler werdenden Sitz-

knochen. Je flacher man sitzt, je weiter also die Hüfte nach vorne

knickt, umso weniger breite Auflageflächen brauchen die Knochen.

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Page 66: Fahrrad News 4 - 2010

66 | Fahrrad News

Fazit

straffer Sattel in drei Breiten, eher fürs Rennrad geeignet, als RXL-Variante mit leichtem Titan-Gestell

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

BonTRaGER Inform RL (146) 223 g 59,99 100 mm Rennsport, Tour

Inform RL (154) 229 g 59,99 120 mm Rennsport, Tour

Fazit

straffer Sattel in drei Breiten, eher fürs Rennrad geeignet, die RXL-Variante mit leichtem Titan-Gestell

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

BonTRaGER Inform RXL (128)

172 g 89,99 95 mm Rennsport, Tour

Fazit

sportlicher Trekking-Sattel für lange Touren, Loch-ausschnitt in freitragender Leder-Decke, farbige Schnü-rung inklusive

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

BRookS B17 Imperial 528 g 100,00 130 mm Tour

Fazit

extrem breiter Sattel für City- und Freizeitradler, gute Stoßdämpfung durch Spiralfedern, als B67 S mit weicherem Leder

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

BRookS B67 aged 847 g 85,00 180 mm Freizeit

Fazit

komfortabler Langstrecken-Sattel mit via Luftdruck in der Härte variablem Mittelteil, auch etwas schmaler lieferbar

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

aLLay Racing 2.1 M 275 g 89,95 120 mm Rennsport, Tour

Fazit

bequemer Freizeit-Sattel an der Grenze zur längeren Tour, Mittelteil via Luftpumpe ver-stellbar, gedämpftes Gestell

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

aLLay Sport 1.1 L 522 g 79,95 150 mm Freizeit

064-075_sattel_CD.indd 66 09.06.10 19:49

Page 67: Fahrrad News 4 - 2010

Unter Druck | 67

Fazit

ein Sammler-Stück für Retro-Rennräder mit geprägten Höhenlinien der alpe d'Huez auf der freitragenden Leder-Decke

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

BRookS Team Pro alpe d'Huez

560 g 135,00 115 mm Tour

Fazit

sehr leichter Sattel für robuste Rennradfahrer oder Mountainbiker, relativ dickes Carbon-Gestell

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

FIzIk antares Braided

149 g 199,00 110 mm Rennsport, Tour

Fazit

schmaler Mountainbike-Sattel für Wettkampf und Langstrecke, mittelbreite Sattelnase

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

FIzIk Tundra k:ium 257 g 135,00 115 mm Rennsport, Tour

Fazit

schmaler Lady-Sattel für den Rennsport mit guter Dämpfung und abgesenktem Mittelteil zur Druckentlastung

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

FIzIk Vesta k:ium 268 g 110,00 115 mm Rennsport, Tour

Fazit

individuell angepasster Sattel fürs Rennrad oder Mountain-bike, straff gepolstert

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

GEBIoMIzED Cobra 200 g ab 299* 120 mm Rennsport, Tour

Fazit

schmaler Rennrad-Sattel mit langer nase, ideal für Fahrer mit viel Bewegungsfreiheit und engem Tritt

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

FIzIk arione CX k:ium 215 g 149,00 105 mm Rennsport, Tour

ady

* zwei Messtermine inklusive

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Page 68: Fahrrad News 4 - 2010

68 | Fahrrad News

Fazit

etwas leichtere Variante des Stryke mit Loch, schmaleSitzfläche, aber breite Sattelnase

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

PRoFILE DESIGn

Tri Stryke Titan 293 g 99,95 90 mm Rennsport, Tour

Fazit

schmaler Sattel-klassiker als Gel-Flow mit schmaler aussparung, einer der Renn-radsättel schlechthin

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE ITaLIa Flite Gel Flow 238 g 128,00 100 mm Rennsport, Tour

Fazit

breiteres Modell des Triathlon-Sattels, ohne Loch dafür mit leicht abgesenktem Mittelteil

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

PRoFILE DESIGn

Tri Stryke Elite 238 g 99,95 110 mm Rennsport, Tour

Fazit

straff gepolsterter, relativ leichter Lady-Sattel mit sehr breiter aussparung in der Mitte, ideal für lange Touren

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE ITaLIa Diva Gel Flow 266 g 89,00 130 mm Tour

ady

Fazit

der weichere Bruder des Cobra für lange Trekking-Touren oder das Freizeit-Rad

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

GEBIoMIzED Easy Rider 333 g ab 299* 115 mm Tour

Fazit

extrem schmaler Triathlon-Sattel mit sehr breiter und weicher nase, mit Stahl-Gestell relativ schwer

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

PRoFILE DESIGn

Tri Stryke Cromo

318 g 69,95 90 mm Rennsport, Tour

* zwei Messtermine inklusive

064-075_sattel_CD.indd 68 09.06.10 19:49

Page 69: Fahrrad News 4 - 2010

Unter Druck | 69

Fazit

die breite Version des Flite ist ideal für MTB- und Trekking Touren, dafür aber auch etwas schwerer

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE ITaLIa Max Flite Gel Flow

304 g 99,95 120 mm Tour

Fazit

weicher und breiter als der Diva, daher für aufrech-tere Sitzposition auf dem Trekking-Rad geeignet

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE ITaLIa Lady Gel Flow 283 g 85,00 135 mm Tour

ady

Fazit

etwas schwererer und dicker gepolsterter Bruder des SLC, durch breite auflage besser für MTB und Trekking geeignet

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE ITaLIa SLk Gel Flow 236 g 99,95 130 mm Rennsport, Tour

Fazit

Triathlon-Variante des SLR mit breiter, weicher Sattelna-se und schmaler auflageflä-che für extreme Sitzhaltung

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE ITaLIa SLR T1 242 g 115,00 110 mm Rennsport, Tour

Fazit

straff gepolsterter Rennrad Sattel mit extrem breiter aussparung, die auch zur Vibrationsdämpfung beiträgt

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE ITaLIa SLC Gel Flow 214 g 168,00 115 mm Rennsport, Tour

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE ITaLIa SLR Lady Gel Flow

229 g 120,00 130 mm Rennsport, Tour

Fazit

breite Version des SLR mit weiter Lady-aussparung, sowohl für Rennrad als auch Mountainbike

ady

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70 | Fahrrad News

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FAHRRAD NEWS_GR_210x72.pdf 2010/3/30 4:36:58 PMALLROUND

>> SandraDisziplin: MountainbikeFahrertyp: Marathon und lange TourenFahrverhalten: ruhig

Bisheriger Sattel: Fizik TundraProblem damit: zu hart, unbequemes Gefühl

Alternativen im Test: - Selle Italia SLR Lady Gel Flow- Specialized Jett- SQ-Lab 611 (140)

Für Sandra standen renntaugliche Sättel mit guten Tou-reneigenschaften im Pfl ichtenheft. Bei ihrer sportlichen Sitzposition ergab die Messung eine ideale Breite von 140 Millimetern, womit die Auswahl schon recht klein wurde. Zumindest erklärten sich so schon einmal die Probleme mit dem Fizik Tundra: Dessen 115 Millimeter waren schlichtweg zu schmal. Der Selle Italia zeigte sich dann schnell als zu weich für die langen Strecken und so blieben Specialized und SQ-Lab als heiße Kandidaten. Für die Entscheidung zugunsten des Jett sorgte dann ein minimal stabileres Sitzgefühl, oder wie Sandra es ausdrückte: „passt sich sehr gut dem Hinterteil an.“

>> MartinDisziplin: MountainbikeFahrertyp: TourFahrverhalten: häufi ge Positionswechsel

Bisheriger Sattel: uraltes Corratec-ModellProblem damit: nein (wurde später auf „zu weich“ geändert)

Alternativen im Test: - Specialized Romin- SQ-Lab 611 active (130)- Selle Italia SLK Gel Flow

Wie viele andere Biker auch war Martin mit seinem Sattel immer zufrieden, schlichtweg weil er seit dem Kauf seines Rades keine Alternativen probiert hat. Wie viel bequemer ein straff gepolsterter Sattel sein kann, fi el im erst während des Tests auf. Der Specialized war ihm dann aber etwas zu hart und rein von den Messwerten her auch etwas zu schmal. Besser gefi elen die einen Tick breiteren Modelle von SQ-Lab und Selle Italia. Der fl exible 611er active sagte ihm schließlich am meisten zu, auch aufgrund der breiten Sattelnase, die seinem eher unruhigen Fahrstil entgegenkommt.

>> ThomasDisziplin: TriathlonFahrertyp: mehrmaliger Ironman-FinisherFahrverhalten: ruhig

Bisheriger Sattel: Selle Italia SLR TTProblem damit: nein

Alternativen im Test: - SQ-Lab 611 (130)- Bontrager Inform RXL (128)- Selle Italia SLR T1- Profi le Design Tri Stryke Titan

So schmal wie nur irgendwie möglich war die Devise bei Thomas’ Sattelaus-wahl. Mit gerade einmal 95 Millimeter Sitzknochen-Abstand (bei extrem fl a-cher Haltung natürlich ohne Korrektur-wert), waren nebst den speziellen Tri-athlon-Sätteln nur noch Bontrager und mit Abstrichen SQ-Lab schmal genug. Als Erstes fl ogen allerdings die beiden Spezialsättel SLR T1 und Titan aus der Auswahl. Die breite Nase ist zwar weich und bequem, auf Dauer scheuerte diese aber an den Oberschenkeln. Diffe-renzierter war dann die Entscheidung zwischen 611 und Inform RXL. Für die meist fl achen Triathlonstrecken bevor-

zugt Thomas den extrem schmalen Bontrager, nur bei wechselndem Profi l wäre ihm der SQ-Lab mit den vielen

Sitzmöglichkeiten lieber.

>> CasparDisziplin: Trekking und CommutingFahrertyp: Tour und KurzstreckeFahrverhalten: ruhig, doch mit wechselnder Bekleidung

Bisheriger Sattel: Selle Royal (älteres Modell)Problem damit: extrem weich

Alternativen im Test: - Brooks B 17 Imperial- Specialized Dolce- SQ-Lab 602 (140)- Selle Italia Max Flite Gel Flow

Das Problem mit Caspars altem Sattel ergab sich aus der zu-nehmende Länge seiner Touren:

>> Individueller SatteltestWie die Überschrift schon verrät, ging es uns bei diesem Feldversuch einmal darum, aus dem großen Angebot an Sätteln für einige bestimmte Personen den idealen herauszufi nden. Jeder Tester wurde nach der anfangs erwähnten Methode vermessen und konnte sich dann anhand dieser Daten und den eigenen Ansprüchen Testkandidaten zusammensuchen. Für die dann folgenden Probefahrten stand ein kompletter Tag zur Verfügung und nicht wenige nutzten diese Zeit auch aus, um sich mit dem Material vertraut zu machen. Das nicht unerwartete Er-gebnis: Keiner blieb bei seinem alten Sattel, auch wenn zuvor der Punkt „Probleme“ auf dem Testbogen ausgelassen wurde. Objektive Aussagen für die Allgemeinheit lassen sich daraus natürlich erst einmal nicht ableiten, doch Tendenzen lassen sich durchaus erkennen.

sein alter Selle Royal ist zwar als Freizeit-Sattel extrem bequem, bei Fahrten über einer Stunde aber schlichtweg zu weich. Ähnliches galt auch für den Specialized Dolce, der dann als Erster von der Auswahl gestrichen wurde. Nachdem auch das Stufenprinzip nicht auf große Gegenliebe stieß, blieb noch der moderne Selle Italia mit Gel-Polster und der Brooks mit freitragender Leder-Decke übrig. Dass er sich dann für den traditionellen Imperial entschied, war auch etwas dem Image des britischen Herstellers als der Tou-rensattel schlechthin zu verdanken – aber das darf ja ebenso eine Rolle spielen.

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Page 71: Fahrrad News 4 - 2010

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FAHRRAD NEWS_GR_210x72.pdf 2010/3/30 4:36:58 PM

Fazit

schmaler und straffer gepols-tert als der Ergogel; dabei auf längerern Fahrten nicht weniger komfortabel

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE RoyaL Lookin 474 g 39,90 135 mm Freizeit

Fazit

sehr breiter Freizeit-Sattel, der selbst mit Badehose noch komfort bietet, aller-dings nur auf Strecken unter einer Stunde

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE RoyaL Ergogel 453 g 54,90 150 mm Freizeit

Fazit

breite offroad-Version in Lack-optik, für einen SLR weich gepolstert und den-noch sehr leicht

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE ITaLIa SLR XC 182 g 112,50 120 mm Rennsport, Tour

Fazit

trotz Carbon-Gestell extrem gut gedämpfter Sattel für lange Fahrten auf ruppigem untergrund

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE ITaLIa Turbomatic Gel Flow Team Edition

250 g 145,00 115 mm Rennsport, Tour

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Page 72: Fahrrad News 4 - 2010

72 | Fahrrad News

Fazit

recht schmale Rennrad-Legende unter den Sätteln, perfekt für Retro-Räder und Sammler mit Sinn für Tour-Geschichte

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE San MaRCo

Concor (W.C.S.) 320 g 95,00 115 mm Rennsport, Tour

Fazit

robuster Mountainbike-Sattel für schmale Sitzknochen oder sehr sportliche Sitzpo-sition

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE San MaRCo

Phobos XCy 237 g 65,00 120 mm Rennsport, Tour

Fazit

preislich und qualitativ extrem guter Sattel für komfortbewusste Tourenfah-rer, dank Loch für längere Fahrten geeignet

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SPECIaLIzED Dolce 318 g 30,00 135 mm Tour

Fazit

neben aspide und zoncolan in katusha-Teamfarbe erhält-lich, gut für lange Touren und Rennen geeignet

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE San MaRCo

Regale Team katusha

243 g 155,00 110 mm Rennsport, Tour

Fazit

einer der sportlichsten Sättel von Selle Royal, ideal für lange Trekking-Touren oder für komfortbewusste Rennradfahrer

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE RoyaL Respiro 288 g 79,90 115 mm Tour, Rennsport

Fazit

nicht nur für Damen geeigne-ter Rennrad- und Mountain-bike-Sattel, ausschnitt nur bei hinterster Sitzposition sinnvoll

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SELLE San MaRCo

aspide Gla-mour

193 g 95,00 125 mm Rennsport, Tour

ady

064-075_sattel_CD.indd 72 09.06.10 19:49

Page 73: Fahrrad News 4 - 2010

Unter Druck | 73

Fazit

härter und leichter als der Dolce, daher bei gleicher Breite besser für Rennrad und sportliches Mountainbi-ken geeignet

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SPECIaLIzED Jett 245 g 75,00 135 mm Rennsport, Tour

Fazit

extrem breiter Freizeit-Sattel, ideal für sehr aufrechte Fahr-weise auf City- und Touren-Rädern, sehr günstig

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SPECIaLIzED Milano 175 469 g 30,00 170 mm Freizeit

Fazit

leichter Langstrecken-Sattel für schmale Sitzknochen oder sehr sportliche Sitzpo-sition, der Tipp für MTB-Marathons

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SPECIaLIzED Phenom SL 210 g 110,00 120 mm Rennsport, Tour

Fazit

noch breiterer und länger geschlitzt als der Toupé, dabei mit ähnlicher Härte für Rennrad und MTB-Race gedacht

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SPECIaLIzED Romin 228 g 90,00 120 mm Rennsport, Tour

Fazit

mittelbreiter Freizeit Sattel, extrem weich gepolstert, daher nur für kurze Fahrten geeignet

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SPoRTouRER FLX Lady Gel Flow

457 g 39,95 140 mm Freizeit

Fazit

ein Ergonomie-klassiker im Team-Design, extrem leicht und für den Rennsport gedacht, in drei Breiten erhältlich

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SPECIaLIzED Toupé Team 181 g 130,00 120 mm Rennsport

ady

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Page 74: Fahrrad News 4 - 2010

74 | Fahrrad News

Fazit

in drei Breiten erhätliches Freizeit-Modell mit atmungs-aktiver Satteldecke, ideal für die Fahrt zum Badestrand

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SQ-LaB 604 (150) 436 g 74,99 145 mm Freizeit

604 (160) 438 g 74,99 155 mm Freizeit

Fazit

als active-Version mit seitlich fl exibler Satteldecke ideal für Fahrer mit Rückenproblemen, mit viel Bewegungsfreiheit

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SQ-LaB 611 active (130) 282 g 149,00 135 mm Rennsport, Tour

611 active (140) 299 g 149,00 145 mm Rennsport, Tour

Fazit

Tour-Sattel in drei mögli-chen Breiten, ähnlich straff gepolstert wie der 602er, allerdings ohne Dämpfung am Gestell

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SQ-LaB 610 (140) 320 g 79,00 140 mm Tour

610 (150) 317 g 79,00 150 mm Tour

610 (160) 322 g 79,00 160 mm Tour

Fazit

Sattel für den Rennsport und extrem lange Touren, mit langer Sattelnase ideal für unruhige Mountainbiker

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SQ-LaB 611 (130) 269 g 99,00 130 mm Rennsport, Tour

611 (140) 273 g 99,00 140 mm Rennsport, Tour

611 (150) 280 g 99,00 150 mm Rennsport, Tour

Fazit

in vier Breiten erhältlicher Touren-Sattel mit straffer Decke und Dämpfung am Gestell, für extreme Lang-strecken

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SQ-LaB 602 (140) 540 g 89,00 140 mm Tour

602 (150) 540 g 89,00 150 mm Tour

602 (160) 547 g 89,00 160 mm Tour

602 (170) 599 g 89,00 170 mm Tour

Fazit

etwas länger als die Lady-Va-riante, daher etwas schwerer aber genauso bequem bei kurzen Fahrten

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

SPoRTouRER FLX Men Gel Flow

480 g 39,95 140 mm Freizeit

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Page 75: Fahrrad News 4 - 2010

Unter Druck | 75

Fazit

schmaler und extrem leichter tuning-Sattel für kurze, knackige Rennen und Fahrer ohne großen komfort-anspruch

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

TunE komm-Vor 102 g 199,00 100 mm Rennsport

Unter Druck | 75

Messwerte hin oder her, Ausprobieren ist nach wie vor die beste Methode, um einen neuen

Sattel zu fi nden. Zwar geben Sitzknochenabstand und Einsatzzweck einen groben Anhalts-

punkt, den Ausschlag geben sollte jedoch das „Popometer“. Und dann nur noch weg mit

dem alten Sattel!

Fazit

kurzer, durch Mesh-oberma-terial gut belüfteter Freizeit-Sattel mit schmalem Schlitz

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

TERRy Riviera Clima-Vent Gel

444 g 65,95 140 mm Freizeit

Fazit

Trotz Lady-optik recht schmaler Sattel mit straffer Polsterung für lange Trekking-Touren

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

TERRy Butterfl y RS Gel 321 g 79,95 110 mm Tour

Fazit

extrem gedämpfter Touren-Sattel für relativ sportliche Sitzposition, schmaler Schlitz sorgt für komfort

Hersteller Modell Gewicht Preis € Sattel-breite

Einsatz-gebiet

TERRy Fly GT Max Gel 359 g 69,95 140 mm Tour

ady

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Page 76: Fahrrad News 4 - 2010

76 | Fahrrad News

Der JeDermann-BiathlonBiathlon einmal anders: Mountainbiken und Schießen

Biathlon wie bei den Profis? Nicht ganz, aber nahe dran und durchaus eine faszinierende Kombination aus Ausdauer- und Schießsport

Text und Fotos Marco Felgenhauer

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Page 77: Fahrrad News 4 - 2010

Der Jedermann-Biathlon | 77

Den Biathlonsport als aufstreben-

de Wintersportart zu bezeich-

nen, würde der Sache kaum

gerecht werden. Längst ist die

beliebte Kombination aus Langlauf und Schie-

ßen dort angekommen, wo viele traditionelle-

re Formen des Profi-Sports gerne noch wären.

Dementsprechend wächst die Fangemeinde

und das trotz eines gravierenden Nachteils:

Breitensport gibt es bei den Biathleten nicht!

Es wäre ja schon schwierig genug, ausreichend

schneesichere Loipen in Deutschland zu fin-

den, doch spätestens die benötigten Klein

kaliber-Schusswaffen bedeuten das Aus für

„Freizeit-Biathlon“. Zum Glück hat man sich

in den großen Zentren dieses Sports darüber

Gedanken gemacht, wie die teuren Anlagen

auch außerhalb der Trainingszeiten optimal

genutzt werden können. Biathlon für Jeder-

mann heißt das Motto, kleine Events unter

strikter Anleitung mit geliehenen Waffen,

aber vor allem viel Spaß!

Die Biathlon-Anlage am Arbersee scheint da-

für wie geschaffen zu sein. Bei Weitem nicht

so überlaufen wie die Publikumsmagneten in

Oberhof oder Ruhpolding liegt die frisch reno-

vierte Anlage versteckt zu Füßen des Großen

Arbers im Bayerischen Wald. Nationale und

internationale Meisterschaften fanden hier

schon statt, von bedeutenden Nachwuchs-

rennen ganz zu schweigen. Erfahrung hat

die Mannschaft rund um Stadionchef Josef

Schneider jedenfalls genug!

Seine Firma „Schneider-Events“ ist es auch, die

hier für Biathlon-Fans aller Couleur Jeder-

mann-Veranstaltungen organisiert. Firmen

kommen hierher zum Team-Building, aber

auch kleine Vereine und Hobbysportler mel-

den sich zu den unterschiedlichen Angeboten

an. Immer beliebter dabei: Mountainbike-Bi-

athlon. Radfahren kann schließlich so ziem-

lich jeder, eine technische Einweisung in die

Lauftechnik, wie sie beim Langlauf auf Schnee

oder mit Rollski nötig wäre, entfällt somit

schon mal. Eigens dafür hat man sich am Ar-

bersee nun einen eigenen kleinen Fuhrpark

geländegängiger Fahrräder zugelegt.Wer kein

eigenes Rad mitbringen will, ist damit also

schon versorgt. Die große Herausforderung

bleibt das Schießen.

Obwohl beim Biathlon auch mit Laser- oder Luftgewehren geschossen werden kann, setzt Josef Schneider auf Kleinkaliber-Waffen, wie sie auch von den Profis verwendet werden.

Breitensport gibt es bei den Biathleten nicht!

Klare Einweisungen sind ein abso-lutes Muss beim Biathlon. Dass hier wirklich scharf geschossen wird, rea-lisieren die Sportler spätestens beim Befüllen der Magazine.

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Page 78: Fahrrad News 4 - 2010

78 | Fahrrad News

Josef Schneider setzt am Schießstand auf ori-

ginal Kleinkaliber-Gewehre, wie sie auch im

professionellen Biathlon eingesetzt werden.

„Zwar gäbe es inzwischen auch die Möglich-

keit, mit Luftgewehr oder Laser-Waffe zu

schießen, doch das ist nicht so anspruchs-

voll“, weiß Schneider. Nach einer kurzen Ein-

weisung in die Bedienung krachen dann auch

schon die ersten Schüsse und siehe da: 50 Me-

ter sind verdammt weit weg! Selbst bei ruhi-

gem Puls sind die bierdeckelgroßen Ziele erst

nach einiger Übung zu treffen. Dabei gilt es,

nicht zu lange zu brauchen. „Unter Belastung

ist dann vor allem das richtig Timing entschei-

dend, um zwischen zwei Atemzügen das Ziel

zu treffen“, erklärt der Cheftrainer und schickt

seine Schützlinge anschließend auf eine erste

Testrunde.

Der restliche Ablauf des Events lässt sich dann

frei gestalten. Ob man nun einfach ein paar

Trainingsrunden drehen oder sich mit den

Kollegen aus der Firma beim Biathlonwett-

kampf messen möchte, für Josef Schneider ist

alles denkbar. Das Wettkampfprogramm lässt

sich so vielfältig gestalten, wie dieser Sport

eben ist. Massenstart, Einzelstart oder Staffel,

mit Nachlader oder ohne, Strafrunden oder

–zeit, alles ist möglich und Spannung garan-

tiert. Und selbst ambitionierte Mountainbiker

dürften auf ihre Kosten kommen. Mit etwas

gutem Willen lassen sich die Strecken am

Arbersee schwierig genug gestalten, um auch

anspruchsvolle Biker zu fordern.

„Im September planen wir einen ersten Som-

merbiathlon-Cup mit Mountainbikes“, be-

richtet Schneider, während hinter ihm gerade

ein erstes Rennen ausgetragen wird. Einer von

vielen Testläufen, bevor es im Herbst spanned

wird und vielleicht hat diese Kombination eine

echte Zukunft.

Schnelligkeit ist gefragt, aber bloß keine Hektik. Schließlich lässt sich auch in der Vorbereitung zum Schie-ßen viel Zeit verlieren.

Beim Jedermann-Biathlon werden die Waffen auf Holzkonstruktionen aufgelegt - die einzige Erleichterung gegenüber den Profis, die quasi frei-händig schießen.

Nichts wie weg: Oftmals bringt schon allein die Schießzeit ent-scheidende Abstände ins Klasse-ment, von etwaigen Strafrunden ganz zu schweigen.

Ein Massenstart-Rennen ist nach wie vor die spannendste Art, Biathlon zu erleben. So ein Wettkampf ist meist der krönende Abschluss beim Jedermann-Biathlon.

50 Meter sind

verdammt weit weg!

Termine

18.09.2010Sommerbiathlon-Cup mit mountainbikes, Startgebühr: 30 euro

12.02.2011Firmenbiathlon mit Sven Fischer und Uschi Disl

mehr infos und Online-Shop | Schneider events | www.schneider-events.de

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Page 80: Fahrrad News 4 - 2010

80 | Fahrrad News

Rafael B. aus BAD OLDESLOEIch lese immer von Energie-Gels, Riegeln, Pulvern und solchem Kram, den man beim Rad-fahren zu sich nehmen soll, um besser über die Runden zu kommen. Ist das nicht alles Quatsch und eine Banane, Apfelschorle und zur Not ein belegtes Brötchen reichen auch? Ich fahre Trekkingrad und komme auf etwa 8000 Kilometer im Jahr, dabei fahre ich recht sportlich.

Je höher die Belastungsintensität, desto geringer ist die Magenverträglichkeit. Es gibt große in-dividuelle Unterschiede, hinsichtlich der Verträglichkeit. Auch konventionelle, kohlenhydratrei-che Lebensmittel wie z.B. Reiswaffeln, Weißbrot, kön- nen während des Radtrainings verzehrt werden, sofern sie gut vertragen werden. Bei Bana-nen sollten jedoch nur sehr reife Kohlenhydrat-Spender ausgewählt werden. Unreife Bananenstücke enthalten Kohlenhydrate in Form von schwer verdaulicher resistenter Stärke, wodurch einerseits die gewünschte und schnelle Kohlenhydratzufuhr während des Sports nicht gewährleistet wird und andererseits kann es zu Magen-Darmproblemen kommen. Sport-Riegel oder Gels haben nicht nur einen Vorteil hinsichtlich der Handlichkeit und Praktikabilität, son-dern sie liefern bereits auch in kleinen Mengen eine hohe Energiezufuhr. Auch enthalten sie, wie die im Handel erhältlichen Sportgetränke, meistens Kombinationen aus verschiedenen Kohlen-hydraten wie z.B. Glucose und Fructose, welche zu einer gesteigerten Aufnahme von Energie und Flüssigkeit führen kann und in Studien eine Steigerung der Leistungsfähigkeit aufzeigte.Ein wichtiger Faktor beim Auswählen des idealen Sportgetränkes ist der Geschmack. Was einem nicht schmeckt, davon trinkt man zu wenig – die Konsequenz ist eine verringerte Flüssigkeits- sowie Kohlenhydrataufnahme, was vor allem bei länger andauernden oder intensiven Belastun-gen fatale Folgen haben kann. Zudem sollte das Getränk neben einem nicht zu sauren pH-Wert, einen optimalen Natriumgehalt aufweisen – denn Natrium beschleunigt die Flüssigkeitsresorp-tion im Körper.Eine Studie aus Bayreuth konnte nachweisen, dass ein handelsübliches Sportgetränk dem Apfelschorlegetränk während Belastungsphasen hinsichtlich der Vermeidung eines Absinken des Blutplasmavolumens und der Blut-Natriumkonzentration sowie auch hinsichtlich der Ver-änderung aller getesteten leistungsrelevanten Parameter (u.a. HF-Anstieg, subjektives Anstren-gungsempfi nden, Anstieg der Sauerstoffaufnahme, Verträglichkeit) überlegen ist.Corinne Mäder, Ernährungsexpertin und Nutrionist

Manuel N. aus MÜNCHENMeine Frage geht in eine ganz andere Rich-tung, aber vielleicht können Sie mir trotz-dem helfen. Ich will tolle Fotos beim Moun-tainbiken machen, aber leider ist wegen der Geschwindigkeit fast jedes Foto un-scharf und das trotz des Sportprogramms der Kamera (Nikon Coolpix P90). Wie kriege ich scharfe Bilder?

Der Grund für unscharfe Bilder ist entweder Bewegungs- beziehungsweise Verwacklungs-unschärfe oder ein zu langsamer Autofokus. Ersteres Problem lässt sich durch kürzere Be-lichtungszeiten beheben, was rein praktisch heißt, man braucht mehr Licht, respektive

einen helleren Platz zum Fo-tografi eren. Führt der Auto-fokus die Schärfe zu langsam nach, sollte man frontale Fotos vermeiden, bei denen der Biker direkt auf den Fo-tografen zu fährt. Besser sind

dann Aufnahmen von der Seite, bei denen der Abstand zum „Model“ über längere Zeit gleich bleibt, was der Kamera mehr Zeit lässt, um scharf zu stellen.Marco Felgenhauer, Fotograf und Fachredakteur

Fahrrad News

Corinne Mäder

ANTWORT

Marco Felgenhauer

Meine Frage geht in eine ganz andere Richtung, aber viel-

leicht können Sie mir trotzdem helfen?

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Helge F. aus WALDKIRCHIch plane eine Alpenüberquerung mit dem Mountainbike. Dazu benötige ich einen Gepäckträger für Fullys – was empfi ehlt sich da?

Topeak bieten für diesen Einsatzzweck mit den MTX BeamRack den richtigen Gepäckträger. Durch die Montage an der Sattel-stütze werden keine Befestigungspunkte am Rahmen benötigt. Dennoch ist eine Zuladung von bis zu 9kg möglich. Passend zum Topeak MTX Schienensystem gibt es verschiedene Taschen in unterschiedlichen Größen und Ausstattungen. Die Tasche wird durch das Schienensystem sicher auf dem Gepäckträger befestigt. Optional kann der BeamRack mit dem MTX SideFrame, für gro-ße Taschen mit Seitenteil, und den MTX DeFender Schutzblechen ausgestattet werden.Benjamin Brochhagen, RTI Sports GmbH

Benjamin Brochhagen

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Expertenrat | 81

Robert P. aus PADERBORN

Ja, aber nicht viele. Die Tubelessspezialisten bei Hutchinson haben in-zwischen mehrere Modelle für Rennräder im Angebot. Beachten Sie vor dem Kauf Folgendes: Der Reifen wiegt in etwa so viel wie die Kombinati-on aus einem leichten Reifen plus Schlauch. Eine Gewichtsersparnis ist

also kaum möglich und auch das Wechseln des Reifens ist bei vielen Felgen ein echter Kraftakt. Bitte achten Sie unbedingt auf die Hinweise des Laufradherstellers, was die Montage betrifft, oft ist die Benutzung von Reifen-hebern keine gute Idee. Es empfi ehlt sich der reichliche Gebrauch von Seifenlauge.Hinsichtlich der Haltbarkeit und Traktion kann ich aus

eigener Erfahrung nur zum Testen raten. Eine gute Gummimischung, hervorragender Rollwiderstand und die Pannensicherheit sind gute Gründe für einen Umstieg. Bei Nutzung von Dichtmitteln im Reifen können Sie Pannen nahezu ausschließen – die allgemeine Dichtigkeit ist ebenfalls sehr gut.Ingo Kruck, Chefredakteur Fahrrad News

Weitere Fragen und Antworten fi nden Sie auf www.fahrrad-news.com/expertenrat

Peer L. aus HAMBURG-HARBURGIch suche ein Mountainbike bis 3000 Euro, mit dem ich Touren fahren kann, aber es auch mal bei einem Downhill mit Drops so richtig krachen lassen kann. Was empfehlen Sie mir?

Touren und Downhill sind sehr dehnbare Be-griffe. Ich würde mir aber die „neue“ Kategorie All Mountain genauer ansehen. In der aktuel-len Fahrrad News haben wir fünf dieser Bikes getestet. Hier hatten wir zwar eine offene Kate-gorie (Preis), aber die meisten Firmen bieten die gleichen Modelle auch mit einer günstigeren Ausstattung an. Diese Katego-rie bewegt sich beim Gewicht bei 13-14 kg, was zum Touren-fahren okay ist und mit 140-150 mm kann man es bergab auch richtig krachen lassen. Aber Vorsicht! Das Gewicht wird natürlich nur erreicht, wenn man leichte Lauf-räder, Reifen, Anbauteile, etc. verwendet und alle Bikes haben ihre Grenzen.Johannes Haidn, Test- und Technikleiter

Mountainbike Fahrrad News

Hutchinson Fusion 3 Road Tubeless

Sven T. aus SCHONGAUEs gibt jede Menge Bremsbeläge für Scheibenbremsen, welche sind die richtigen für nor-male Bergtouren und Mountainbike-Marathons?

Das hängt natürlich auch von der Strecke und Ihrer Fahrweise ab. Im Regelfall sind sie mit den Standard-Belägen aus gesintertem Metall (sehr ähnlich den Auto-Bremsbelägen) gut bedient. Die Metallbeläge neigen eher zum Quietschen, halten dafür aber recht lange und sind billig. Or-ganische Beläge sind deutlich weicher, lassen sich auch bei Mistwetter prima dosieren, erhitzen weniger stark – der Abrieb ist allerdings deutlich höher, vor allem bei längeren Downhills. Eine gute Lösung ist, wie so oft, die goldene Mitte mit einem Mix aus gesinterten und organischen Bestandteilen, verteilt im Verhältnis 2:1. Eine solche Kombination bietet alle Vorteile, vermin-dert aber die jeweiligen Nachteile der Beläge. Ein Tipp wäre die Type „SOS“ von Ashima.Ingo Kruck, Chefredakteur Fahrrad News

Ashima SOS Bremsbelag mit zwei Sinterbelägen und einer mittigen, organischen Beschichtung

Gibt es eigentlich auch Tubelessreifen für das Rennrad?

Ingo Kruck

Johannes Haidn

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