FAIRMED vor Ort

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vor Ort Nepal Das Leben nach den Erdbeben Seite 2 Projekte Ausgaben 2015 Seite 12 Afrika Kamerun in Frauenhand Seite 14 Ausgabe Nr. 214 | Juni 2016

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Juni 2016 Deutsch

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vor Ort

Nepal Das Leben nach den Erdbeben Seite 2

Projekte Ausgaben 2015 Seite 12

Afrika Kamerun in Frauenhand Seite 14

Ausgabe Nr. 214 | Juni 2016

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Die Erdbeben in Nepal haben uns letztes Jahr gezwungen, die Planung unserer Projekte in Nepal über den Haufen zu werfen. Es war dringender, Not-hilfe zu leisten. Die Abgabe von Hilfsgütern in Sindhupalchowk zeigt, dass bei den Ärmsten der Armen bereits wenig viel bewirkt.

Das Leben nach den Erdbeben

DOSSIER2

«Von einem Moment zum anderen hatte ich

nichts mehr.»

In dicke Tücher und Mäntel gehüllt, ha-ben sich Mütter mit ihren Neugeborenen und ältere Menschen im Dorf Helambu der Region Sindhupalchowk vor einem halb eingestürzten Haus ohne Dach und mit meterlangen Rissen in der Fassade versammelt. Sie war-ten auf die Verteilung der Hilfsgüter. «Ich denke immer wieder an den Tag des ersten, grossen Erdbebens zurück», erzählt uns die 26-jährige Sita Tamang. «Ich war im fünften Monat schwanger, als das Un-glück passierte, und sah hilflos zu, wie mein Haus in sich zusammenfiel und meine Eltern und meinen Mann unter sich begrub.» Die zierliche 26-Jährige drückt ihr Baby fest an sich. «Mein Le-ben hat sich innerhalb weniger Sekun-den komplett verändert, von einem Moment zum anderen hatte ich nichts mehr». Sita Tamang lebte nach den Erd-beben für einige Zeit in einem Zelt, spä-ter halfen ihre Nachbarn ihr, eine not-

dürftige kleine Hütte aus Blechplatten zu bauen. Als der harte, lange nepale-sische Winter anbrach, bot die Behau-sung Sita und ihrem inzwischen gebore-nen Kind keinen ausreichenden Schutz gegen die Minustemperaturen und den

garstigen Wind, erzählt Sita: «Der Fussboden war jeden Morgen eis-kalt und regelmässig drang Morgentau ein.

Ich machte mir grosse Sorgen um die Gesundheit meines Kindes.»

Decken, Matten und Kleider Mitarbeitende von FAIRMED und MANK* lösen am Lieferwagen mit den Hilfsgütern die Tragegurte und Seile, mit denen die transportierten Gegenstände während der Fahrt befestigt waren. Sie nehmen die warmen Winterkleider, Plastik-Bodenmatten und Wolldecken von der Ladefläche und reihen sie auf ei-ner grossen Plastikplane fein säuberlich zu Stapeln auf. Die mitgebrachten Plas-

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Bodenmatten aus Plastik halten Nässe und Kälte ab. Die Matten werden zusammen mit Decken und warmen Kleidern an Men-schen verteilt, die durch die Erdbeben ihr Haus verloren haben.

tikstühle und das kleine Holztischchen werden zu einem kleinen Feldbüro. Die acht jungen Mütter und sechs älteren Frauen und Männer nehmen Kleider, De-cken und Bodenmatten entgegen. Die einen bestätigen mit einer Unterschrift, die anderen mit einem Fingerabdruck, wie viele Kleider, Decken und Boden-matten sie erhalten haben. Sita Tamang

kommt als letzte dran. Sie nimmt zwei Bodenmatten, zwei warme Decken und einige warme Kleidungsstücke für sich und ihr Baby entgegen. Die Freude und Erleichterung sind ihr vom Gesicht ab-zulesen. «Mit den Halstüchern und De-cken werden wir uns in den kalten Näch-ten richtig warm halten können. Und die Plastikbodenmatten werden verhindern,

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dass unser Fussboden ständig nass und kalt ist.» Die junge Mutter lächelt uns zu, klemmt sich das grosse Hilfspaket unter den Arm und kehrt mit ihrer klei-nen Tochter auf dem Arm in ihre Hütte zurück.

Wieder schlafen, ohne zu frierenWir begleiten den Lieferwagen auf seinem Weg in weitere Dörfer. Über-all werden die Hilfspakete mit grosser Dankbarkeit und Freude angenommen. In Palchowk lernen wir Krishna Baha-dur Subedi kennen. Die Zipfelmütze tief ins Gesicht gezogen, erzählt uns der 78-Jährige: «Mein Haus ist einige Tage nach den Erdbeben völlig zusam-mengefallen. Ich habe nur wenige Hab-seligkeiten aus den Trümmern retten können.» Seit mehr als einem Jahr lebt Subedi in einer kaum isolierten Notun-terkunft ohne Heizmöglichkeiten: «In dem Haus, das uns als Notunterkunft dient, bin ich der Kälte völlig ausgelie- fert. Aber es ist der einzige Ort, an dem ich ein Dach über dem Kopf habe.» Eine FAIRMED-Mitarbeiterin drückt Subedi einen warmen Wollschal und eine dic ke Wolldecke in den Arm. In Subedis Augen er-wacht Leben. «Ich freue mich darauf, mich am Abend in diese Decke zu wi-ckeln und endlich wieder schlafen zu können, ohne zu frieren.» Bis zu die-sem Tag war Subedi mit einer einzigen

Decke ausgekommen. «Sie war jeden Tag mit Wasser vollgesogen. Tagsüber habe ich sie an die Sonne gehängt, aber sie trocknete nie ganz.»

Nothilfe für NepalLetztes Jahr sah sich Nepal gleich mit zwei Krisen konfrontiert: Erst verwüs-

teten Erdbeben Teile des Landes, danach brachten politische Unruhen die nationale

Wirtschaft zum Erliegen. Blockaden, die Demonstrierende in der Terai-Tiefebene an der Grenze zu Indien errichteten, schnitten Nepal fast vollständig vom in-

«Meine einzige Decke trocknete nie ganz.»

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Bewohner des Dorfes Helambu der Region Sindhupalchowk nehmen drin-gend benötigte Hilfspakete entgegen.

dischen Markt ab. Während mehr als fünf Monaten musste das Land auf die Zulieferung von lebensnotwendi-gen Gütern wie Treibstoff, Gas und Medikamenten verzichten.

Schwarzmarkt für Medikamente, Gas und BenzinDie Engpässe liessen einen Schwarz-markt entstehen, auf welchem ge-suchte Produkte für ein Vielfaches des ursprünglichen Preises gehandelt wurden. Die unübersichtliche Situa-tion veranlasste die neugewählte Re-gierung Nepals dazu, den Wiederauf-bau der zerstörten Landesregionen

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DOSSIER6

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vorübergehend einzustellen. Unter den ausbleibenden Wiederaufbau-Massnah-men litten besonders Menschen, die nach den Erdbeben in Not- unterkünften unterge- kommen waren. Sie mussten trotz der an-stehenden Wintersai-son in Behausungen verbleiben, die weder geheizt noch isoliert waren.

FAIRMED arbeitete eng mit dem ne-palesischen Gesundheitsminis te rium zusammen, um die Betroffenen der Erd-

7DOSSIER

Rückkehr zur Normalität Gemeinsam mit der Partnerorganisation Mahila Atma Nirvarta Kendra (MANK) leistet FAIRMED seit den letztjährigen Erdbeben Nothilfe. FAIRMED und MANK transportieren Hilfsgüter in abgelegene Bezirke, die auch mehr als ein Jahr nach den Erdbeben auf Nothilfe angewiesen sind. Rund 200 Familien in neun Bezirken werden auf diesem Weg vor Wind und Wetter und den damit verbundenen Gesundheitsrisiken geschützt. Langfristig hilft FAIRMED den Betroffenen, wieder zur Normalität vor den Erdbeben zurückzukehren. Dieser Prozess wird viel Zeit brauchen: In der Zeit vor den Naturkatastrophen hatten Gesundheitsangebote einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft, Hilfsbe-dürftige nahmen ärztliche Unterstützung in Anspruch. Seit den Erdbeben haben sich die Prioritäten verschoben: Viele Menschen investieren ihr Geld in erster Linie in Lebensmittel und Reparaturen, sparen aber bei den Kosten für medizinische Hilfe. FAIRMED verfolgt deshalb das Ziel, die Menschen in den betroffenen Gebieten wieder vom Wert einer guten Gesundheit zu über-zeugen und sie dazu zu bewegen, wenn nötig ein Gesundheitszentrum oder ein Spital aufzusuchen.

beben vor dem kalten Winterwetter zu schützen. Unsere Mitarbeitenden verteil-ten in unseren Projektregionen warme Decken, Winterkleider und ausserdem

Bodenmatten, um die Böden der Notunter-künfte vor Schnee und Nässe zu schützen. Dabei unterstützten wir besonders Mütter

mit ihren Neugeborenen, hochschwan-gere Frauen und Menschen mit Behin-derungen.

«Besonders Menschen in Notunter -

künften leiden unter den Engpässen.»

*Mahila Atma Nirvarta Kendra, Partnerorganisation

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AKTUELL8

2015 – ganz und gar gesund Im letzten Jahr verhalfen wir rund 793 000 benachteiligten Menschen in Asien und Afrika zu einem gesunden und selbstbestimmten Leben. Ihre Geschich-ten zeigen, warum sich Ihre Unterstützung zugunsten der Ärmsten lohnt.

Der 42-jährige Jean-Marie Boleka führt uns zum Dorfladen. «Hier gibt es al-les zu kaufen, was es braucht», sagt Jean-Marie. «Was wir einnehmen mit den Dingen im Laden, kommt in unsere gemeinsame Krankenkasse – wenn je-mand aus der Dorfgemeinschaft krank wird, können wir die Behandlung und die Medikamente da-von bezahlen.» Für die Baka ist dies ein gros ser Schritt: Hat-ten sie bisher weder Geld noch Land noch eine Daseinsberechtigung in Form ei-ner offiziellen Geburtsurkunde, waren sie von der Gesundheitsversorgung voll-ständig abgeschnitten. «Dass wir nun Medikamente oder einen Spitalaufent-halt bezahlen können, verbessert unser Leben sehr», sagt Jean-Marie.

Wie wir uns überflüssig machenFAIRMED unterstützte letztes Jahr die Baka-Pygmäen in Kamerun und die Aka-Pygmäen in der Zentralafrikanischen

Republik dabei, ihre Bürger- und Land-rechte einzufordern, die Siedlungshygi-ene zu verbessern, Trinkwasserbrunnen und Toiletten zu bauen, Felder zu bewirt-schaften, Kleinvieh zu züchten und da-mit in Zukunft immer unabhängiger von der Unterstützung FAIRMEDs werden lassen. In Kamerun betreibt FAIRMED

ausserdem über das ganze Land verteilt mehrere Projekte zur Prävention, Behand-lung und Rehabilita-tion von Menschen,

die durch vernachlässigte Tropenkrank-heiten wie Lepra und Buruli behindert sind. In der Côte d’Ivoire läuft seit meh-reren Jahren ein Hygieneprojekt, das die Menschen zum selbstständigen Bau von Toiletten und besseren Hygienege-wohnheiten anleitet. In der Zentralafrika-nischen Republik hat FAIRMED auch in der Zeit des Bürgerkriegs seine Tätigkeit aufrechterhalten und setzt sich weiter-hin für den Zugang von benachteiligten Menschen zu Gesundheit ein.

«Dass wir nun Medikamente bezahlen

können, verbessert unser Leben sehr.»

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Indien – Lepra heilen im SlumDie zwölfjährige Hasina lebt im dicht besiedelten Bainganwadi-Slum von Mumbai. Als FAIRMED-Mitarbeite- rin Ethel D‘Souza auf Hasina traf, war es fast schon zu spät. «Sie hatte be-reits viele grosse, weisse Flecken an ihren Armen und Händen und litt un- ter Gefühlsverlust.» FAIRMED ermög-lichte Hasina die kostenlose Therapie mit einer Antibiotika-Kombination, der sogenannten Multi-Drug-Therapy. «Im Spital habe ich Physiotherapie-Übun-gen gelernt, die ich auch zuhause ma-chen kann», sagt Hasina, während sie

schwungvoll Hände und Arme bewegt, an denen nur noch einige Verfärbungen an die schlimme Zeit erinnern. «Ich bin froh, dass ich meine Hände heute wie-der spüre und normal einsetzen kann.»

Neue Methode gegen Ansteckung mit Lepra«Lepra kann bei früher Diagnose mit einer Kombination von verschiedenen Antibiotika geheilt werden», sagt FAIR-MED-Programmleitererin Ingrid Ma- son. «Deshalb ist die Anzahl Lepra-An-steckungen in den letzten zehn Jahren weltweit nur leicht gesunken.» Es ver-

«Was wir einnehmen mit dem Dorfladen, kommt in unsere gemeinsame Krankenkasse », sagt Jean-Marie Boleka. «Wird jemand aus dem Dorf krank, können wir die Medikamente davon bezahlen.»

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PERSÖNLICH14

strichen bis zu fünf Jahre, ehe eine Le-pra-Infektion ausbreche. «In dieser Zeit können sich Verwandte und Kontaktper-sonen ebenfalls mit Lepra anstecken», so Mason weiter. Das Versuchspro-gramm LPEP (Leprosy Post Exposure Prophylaxis), an welchem sich FAIRMED in Sri Lanka beteiligt, setzt hier an: Per-

sonen, die in direktem Kontakt mit Le-pra-Betroffenen leben, werden mit einer Einmaldosis des Antibiotikums Rifampi-cin behandelt. Das Antibiotikum soll das Risiko einer Übertragung senken und die Weiterverbreitung der Krankheit unter-brechen.

56 Jahre Lepra-Arbeit FAIRMED – die ehemalige Leprahilfe Emmaus Schweiz und nach wie vor die führende Anti-Lepraorganisation der Schweiz – engagiert sich in Indien seit 56 Jahren und in Sri Lanka seit 39 Jahren für den Kampf gegen Lepra. Zusammen mit Regierungen und Partnerorganisationen setzt sich FAIRMED in Indien in den Bundesstaaten Andra Pradesh, Maharashtra, Karnataka und Tamil Nadu sowie in der Megametropole Mumbai ein für Leprabehandlungen und chirurgische Eingriffe, Präventions- und Sensibilisierungskampagnen, Rehabilitation und geschützte Werkstätten für Men-schen mit durch Lepra verursachten Behinderungen sowie die Schulbildung von armuts- oder leprabetroffenen Kindern. In Kapilvastu in Nepal ist FAIRMED seit vier Jahren mit einem Gesundheitsförderungsprogramm zugunsten von benachteiligten Frauen und Kindern aktiv. Seit den Erdbeben vom Frühjahr 2015 leistet FAIRMED ausserdem Nothilfe für die vom Erbeben betroffene Menschen (siehe Seiten 2 – 7).

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Für das Jahr 2015 hatten wir einen Aus-gabenüberschuss budgetiert, der aus den Reserven gedeckt werden sollte. Das Resultat des Finanzjahrs 2015 weist jedoch einen Einnahmenüberschuss von rund 350 000 Franken aus. Dieses erfreuliche Resultat haben wir vor allem grosszügigen Legaten von Menschen zu verdanken, die unseren Einsatz zu-gunsten der Ärmsten auch über ihren Tod hinaus unterstützen wollten. Ob-wohl das Stop-Buruli-Projekt, welches in den letzten Jahren mit rund zwei Mil-lionen Franken zu Buche schlug, 2014 zu Ende ging, ist der Umsatz leicht ge-stiegen. Dies ist einerseits zurückzufüh-ren auf die Medikamenten-Spende für das Nothilfe-Programm in der krisenge- beutelten Zentralafrikanischen Republik. Andererseits trug das das Flüchtlings-hilfswerk der Vereinten Nationen UN-HCR mit der Finanzierung unserer Pro-jekte mit den Bororo in Westkamerun seinen Teil bei. Der Aufwand für Fund-raising ist im Verhältnis zu 2014 gestie-

Regelmässige Spenden von Privaten und Institutionen und grosszügige Legate haben es uns auch 2015 ermöglicht, unsere Gesundheitsprojekte zugunsten von benachteiligten Menschen fortzuführen. Dafür danken wir Ihnen ganz herzlich.

Treue Unterstützung trägt Früchte

gen, was vor allem darauf zurückzu-führen ist, dass eine bereits geplante Kampagne, welche im Jahr 2014 auf-grund der Situation in der Zentralafri-kanischen Republik nicht durchgeführt werden konnte, im Finanzjahr 2015 nachgeholt wurde.

793 452 Menschen konnten wir 2015 helfen

Im Jahr 2015 profitierten insgesamt 793 452 Menschen von unseren Projekten. Möglich war dies dank der vielen grosszügigen Spenden. Dafür möchten wir uns ganz herz-lich bei Ihnen bedanken.

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Projektausgaben 2015

PROJEKTAUSGABEN12

2015 erhielten wir 10 184 743 Franken an Spenden, Legaten und öffent lichen Geldern. Damit konnten wir 31 Projekte in neun Ländern in der Höhe von fast sechs Millionen Franken finanzieren. 793 452 Menschen profitierten von den Projekten. Hier finden Sie eine Übersicht über die Projektausgaben des Jahres 2015.

Afrika 4 178 798 Kamerun 1 555 293

Zentralafrikanische Republik 2 251 965

Elfenbeinküste 225 507 Übriges Afrika 146 033

Asien 1 568 568

Indien 934 098 Sri Lanka 261 546 Nepal 372 924

Übrige weltweit 500 140

Total Projekte 6 247 506

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Weitere Informationen zu unserem Mitteleinsatz finden Sie im Jahresbericht 2015. Sie können ihn telefonisch unter 031 311 77 97 oder per E-Mail ([email protected]) bestellen oder von der Website www.fairmed.ch herunterladen.

Mittelherkunft 2015

41 % Freie Spenden

31 % Zweckbestimmte Projektbeiträge

3 % Kantone und Gemeinden

23 % Legate

2 % ILEP-Partner

Mittelverwendung 2015

65 % Projekte

7 % Projektbegleit- aufwand

20 % Fundraising

8 % Administrations- aufwand

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AKTUELL12

«Ich bin so froh, dass ich wieder zur Schule gehen und mit meinen Freundin-nen spielen kann», sagt die 12-jährige Vanessa. Im Spital von Ayos im kame-runischen Distrikt Est wurde sie mehr-mals operiert. Vanessa war an Buruli er-krankt, ihr Arm völlig deformiert. «Ich wäre meinen Arm am liebsten losge- worden – umso glücklicher bin ich, dass ich dank FAIRMED wieder gesund bin», sagt die 12-Jährige und lächelt.

Zum Beispiel Buruli. Die vernachlässigte Tropenkrankheit wird in Kamerun noch immer zu spät behandelt und führt zu schwersten Behinderungen. FAIR-MED hat für die Leitung des Buruli-Programms, des Pygmäenprojekts und des Flüchtlingsprogramms in Kamerun eine neue Landeskoordinatorin, erst-mals eine Frau, gewählt.

Kamerun in Frauenhand

37-jährige ProgrammmanagerinDas Buruli-Projekt in Bankim ist eines von zahlreichen Gesundheitsprojekten, die FAIRMED seit vielen Jahren betreibt. Nun hat FAIRMED erstmals eine Frau zur kamerunischen Landeskoordinato-rin gewählt, wie Dieter Imhof, Afrika-Verantwortlicher bei FAIRMED, erklärt: «Unsere neue Landeskoordinatorin in Kamerun bringt eine reiche Erfahrung im institutionellen Fundraising mit –

Vanessa kann ihren Arm nach mehreren Opera-tionen wieder voll einsetzen: «Ich bin so froh, dass ich wieder mit meinen Freundinnen spielen kann.»

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15SCHAUPLATZ

höhere Abgaben aus der Holzwirtschaft zu erhalten.» Die Baka in Kamerun wer-den von FAIRMED nicht nur darin un-terstützt, ein gesünderes Leben zu füh-ren – sie werden auch angeleitet darin, durch Ackerbau und Kleinviehhaltung eigenes Geld zu erwirtschaften, eine gemeindeeigene Krankenkasse aufzu-bauen und damit in Zukunft immer un-abhängiger von Unterstützung zu wer-den. «Das Baka-Projekt in Kamerun läuft sehr gut und dient uns als Vorbild für un-sere Pygmäenprojekte in der Zentralafri-kanischen Republik und neu auch in der Republik Kongo.»

davon erhoffen wir uns, dass sich FAIR-MED Kamerun zukünftig immer mehr autonom finanzieren wird. Ausserdem hat sie das Potenzial, um unseren Pro-jektansatz noch mehr in Richtung Ei- genverantwortung der Nutzniessenden zu verschieben und die Prozesse in un-serem Landesbüro in Yaoundé zu mo-dernisieren.» Sie folgt auf Dr. Alfonse Um Boock, der unser Büro in Kamerun während 14 Jahren leitete. «FAIRMED hat Dr. Alfonse Um Boock sehr vieles zu verdanken», sagt Dieter Imhof. «Er hat mit seiner grossen Erfahrung, seiner guten Vernetzung und seinem integrati-ven Wesen all unsere Projekte aufgebaut und Grosses geleistet – wir danken ihm ganz herzlich für seinen Einsatz.» Al-fonse Um Boock wird FAIRMED zukünf-tig als technischer Berater zur Verfügung stehen, das anfangs Jahr lancierte Baka-Projekt in der Republik Kongo betreuen sowie die Flüchtlingsprojekte in Zusam-menarbeit mit der UNHCR überwachen.

Baka-Projekt mit Vorbild-Funktion«Ich habe mich gefreut zu sehen, dass die Baka nun die Dinge selber in die Hand nehmen und sich aus ihrer Erwartungs-haltung befreit haben», erzählt Dieter Im-hof, der soeben vom Projektbesuch in Kamerun zurückgekehrt ist. «Eine De-legation aus unseren Baka-Dörfern hat beim Bürgermeister in Mindourou vor-gesprochen und gefordert, in den Spitä-lern besser behandelt zu werden sowie

Flore Agoum TiwaDie neue FAIRMED-Koordinatorin für Kamerun heisst Flore Agoum Tiwa, ist 37 Jahre alt, verheiratet, Mutter dreier Kinder und hat einen Master in Programm- und Projekt-management.

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Aarbergergasse 29CH-3011 BernTelefon +41 (0)31 311 77 [email protected]

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Impressum: Vierteljährliches Magazin von FAIRMED; Redaktion: Saskia van Wijnkoop, René Stäheli; Fotos: Simon Huber, FAIRMED; Gestaltung: graphicarts, Bern-Liebefeld; Druck: Spühler Druck AG, Rüti ZH. Abonnement in Spenden ab 5.– Franken enthalten.

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