FAIRTRADE & Folgende können mit BAUMWOLLE Sekundarstufe...

4
Impressum: Herausgeber: TransFair e.V.; [email protected]; www.fairtrade-deutschland.de, Redaktion: Maren Sartory, V.i.S.d.P.: Claudia Brück, Stand 8/2013 FAIRTRADE & BAUMWOLLE Sekundarstufe I Einführung Mit diesen Lernaktivitäten vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen über Baumwolle. Sie finden heraus, welche Produkte Baumwolle enthalten, wie Men- schen leben, die Baumwolle anbauen, und welchen Unterschied Fairtrade machen kann. Ziele Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Verständnis darüber, welch wichti- ge Pflanze Baumwolle ist. Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Verständnis für die globalen Zu- sammenhänge auf der Welt. Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Verständnis für die Komplexität der Produktionsschritte. Verbindungen zum Konzept Bildung für nachhaltige Entwicklung Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein Konzept, dessen Ziel es ist, das Ver- ständnis junger Menschen für die komple- xen Zusammenhänge zwischen Globali- sierung, wirtschaftlicher Entwicklung, Kon- sum, Umweltbelastungen, Bevölkerungs- entwicklung, Gesundheit und sozialen Verhältnissen im Unterricht zu fördern. Schülerinnen und Schüler erwerben ein fundiertes Wissen und lernen, die Auswir- kungen des eigenen Handelns einzu- schätzen. Das vorliegende Material bedient die Kompetenzbereiche Erkennen, Bewerten und Handeln. Folgende Themenbereiche können mit dem Material abgedeckt werden: Vielfalt der Werte, Kulturen und Lebensbereiche. Waren aus aller Welt: Produktion, Handel und Konsum. Landwirtschaft und Ernährung. Globalisierung von Wirtschaft und Arbeit. Armut und soziale Sicherheit. Das vorliegende Material lässt sich bei- spielsweise in die Fächer Erdkun- de/Geographie, Biologie, Politik/ Sozial- kunde, Arbeitslehre/Wirtschaft und Ethik/Religion integrieren. Benötigte Materialien Power-Point Präsentation „Fairtrade & Baumwolle“ (Starten Sie mit Folie 2!). Wenn möglich ergänzend: Tasche (am besten natürlich Fairtrade) mit Wattestäbchen, einem 5-Euro-Schein, Chips, Mayonnaise, Creme oder an- derem Körperpflegeprodukt, T-Shirt (aus Baumwolle). Zur ausführlichen Darstellung der Be- deutung von Fairtrade im Baum- wollanbau können Sie die Präsentati- on „Fairtrade-Baumwolle: Vom Feld bis in den Schrank“ nutzen. Spielgeld, am besten mehrere 10- Dollar-Scheine

Transcript of FAIRTRADE & Folgende können mit BAUMWOLLE Sekundarstufe...

Impressum: Herausgeber: TransFair e.V.; [email protected];

www.fairtrade-deutschland.de, Redaktion: Maren Sartory, V.i.S.d.P.: Claudia Brück,

Stand 8/2013

FAIRTRADE &

BAUMWOLLE

Sekundarstufe I

Einführung

Mit diesen Lernaktivitäten vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen über Baumwolle. Sie finden heraus, welche Produkte Baumwolle enthalten, wie Men-schen leben, die Baumwolle anbauen, und welchen Unterschied Fairtrade machen kann. Ziele

• Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Verständnis darüber, welch wichti-ge Pflanze Baumwolle ist.

• Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Verständnis für die globalen Zu-sammenhänge auf der Welt.

• Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Verständnis für die Komplexität der Produktionsschritte.

Verbindungen zum Konzept Bildung für

nachhaltige Entwicklung

Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein Konzept, dessen Ziel es ist, das Ver-ständnis junger Menschen für die komple-xen Zusammenhänge zwischen Globali-sierung, wirtschaftlicher Entwicklung, Kon-sum, Umweltbelastungen, Bevölkerungs-entwicklung, Gesundheit und sozialen Verhältnissen im Unterricht zu fördern.

Schülerinnen und Schüler erwerben ein fundiertes Wissen und lernen, die Auswir-kungen des eigenen Handelns einzu-schätzen.

Das vorliegende Material bedient die Kompetenzbereiche Erkennen, Bewerten und Handeln.

Folgende Themenbereiche können mit dem Material abgedeckt werden:

• Vielfalt der Werte, Kulturen und Lebensbereiche.

• Waren aus aller Welt: Produktion,

Handel und Konsum.

• Landwirtschaft und Ernährung.

• Globalisierung von Wirtschaft und Arbeit.

• Armut und soziale Sicherheit.

Das vorliegende Material lässt sich bei-spielsweise in die Fächer Erdkun-de/Geographie, Biologie, Politik/ Sozial-kunde, Arbeitslehre/Wirtschaft und Ethik/Religion integrieren.

Benötigte Materialien

• Power-Point Präsentation „Fairtrade & Baumwolle“ (Starten Sie mit Folie 2!).

• Wenn möglich ergänzend: Tasche (am besten natürlich Fairtrade) mit Wattestäbchen, einem 5-Euro-Schein, Chips, Mayonnaise, Creme oder an-derem Körperpflegeprodukt, T-Shirt (aus Baumwolle).

• Zur ausführlichen Darstellung der Be-deutung von Fairtrade im Baum-wollanbau können Sie die Präsentati-on „Fairtrade-Baumwolle: Vom Feld bis in den Schrank“ nutzen.

• Spielgeld, am besten mehrere 10-Dollar-Scheine

Impressum: Herausgeber: TransFair e.V.; [email protected];

www.fairtrade-deutschland.de, Redaktion: Maren Sartory, V.i.S.d.P.: Claudia Brück,

Stand 8/2013

Einleitung

Martin Luther King sagte „Wenn wir am Morgen aufste-hen…trinken wir Kaffee, den Südamerikaner für uns herge-

stellt haben, oder Tee, der von Chinesen kommt, oder Kakao von Westafrikanern, und bevor wir zur Arbeit gehen sind wir bereits der halben Welt dankbar.“

Viele Lebensmittel und andere Produkte, die wir benötigen, kommen von weit her, und wir wissen oft wenig darüber, woher sie stammen, oder welch harte Arbeit da-rin steckt, um sie uns zu liefern.

Heute wollen wir etwas herausfinden über eine Sache, die wir täglich benutzen, das einen weiten Weg bis zu uns zurücklegt, und über die Menschen, die diese Sache anbauen.

Aktivität mit Hilfe der Präsentation

Nutzen Sie entweder die PowerPoint „Fairtrade und Baumwolle“ oder eine Ta-sche mit den abgebildeten Produkten. Bitten Sie, dass jeweils ein/e Schüler/in einen Gegenstand aus der Tasche her-ausholt.

(Laut Vorlesen, Beginnen Sie die Präsen-tation ab Folie 2)

Was haben diese Dinge gemeinsam?

• Chips • Wattestäbchen • T-Shirt (aus Baumwolle) • Mayonnaise • Euro-Schein • Lippen-Pflegestift

Irgendwelche Ideen?

Zeigen Sie Folie 3 der PowerPoint (Laut Vorlesen) Hilft dieses Bild irgendwie wei-ter? Alle Dinge enthalten Baumwoll-Produkte.

Folie 4: Wo kommt Baumwolle her?

(Laut Vorlesen) Baumwolle wächst in warmen Regionen der Erde. Die größten Baumwollproduzenten sind China, Indien, die USA und Pakistan. Baumwolle wird auch in Westafrika angebaut und ist für diese Länder sehr wichtig. Fast die Hälfte der Bevölkerung auf dem Land in Mali und Benin leben vom Baumwollanbau.

Baumwolle ist eine Pflanze, die blüht, dann Knospen bildet, aus denen viele Fa-sern herausplatzen. An Orten wie Westaf-rika wird die Baumwolle von Hand ge-pflückt. Dann durchläuft die Baumwolle einen Prozess, bei dem die Fasern von den Samenkörnern getrennt werden. Un-gefähr 40 Prozent des Gewichts der Roh-baumwolle machen die Baumwollfasern aus. Die Fasern werden zu Fäden ver-sponnen, in Stoff gewebt und zu Kleidung verarbeitet. Baumwollfasern werden selbst in Euroscheinen verwendet. Das Öl aus den Baumwollsamen wird in manchen Chips, in Mayonnaise, Margarine und so-gar in manchen Kosmetikprodukten ver-wendet. Baumwolle ist also eine wichtige Pflanze.

Folie 5:

(Laut Vorlesen) Könnt ihr die Bilder in die richtige Reihenfolge bringen? Die Men-schen, die die Baumwolle anbauen erhal-ten oft keinen fairen Anteil am Verdienst. Bauern, die in Westafrika oder Indien le-ben, müssen sehr hart arbeiten. Wenn sich Preise verändern oder das Wetter nicht mitspielt, kann sie das sehr hart tref-fen.

Wenn möglich, fahren Sie mit der Präsen-tation bis Folie 14 fort. In den Folien-Notizen finden Sie weitere Informationen, die Sie den Schülerinnen und Schülern vorlesen können.

Impressum: Herausgeber: TransFair e.V.; [email protected];

www.fairtrade-deutschland.de, Redaktion: Maren Sartory, V.i.S.d.P.: Claudia Brück,

Stand 8/2013

Zur Vertiefung der Verände-rungen, die durch Fairtrade für

die beteiligten Menschen erreicht werden, können Sie zusätzlich die Präsentation „Fairtrade-

Baumwolle: Vom Feld bis zum Schrank“ nutzen.

Schlussfolgerung

Was können wir tun?

(Laut Vorlesen) Fairtrade steht dafür, dass den Bauern ein Preis gezahlt wird, der die Produktionskosten deckt, und sie zusätz-lich einen kleinen Betrag erhalten, der Fairtrade-Prämie genannt wird. Diese Prämie nutzen die Bauern, um in Projekte zu investieren, die der Gemeinschaft nut-zen, z.B. in Schulen, Krankenhäuser, oder zur Verbesserung ihrer Produktionsme-thoden, um ihr Einkommen zu verbessern.

Haltet beim nächsten Einkauf die Augen auf nach dem Fairtrade-Siegel. Hier können Sie Folie 15 der Präsentation nutzen, um das Siegel für Fairtrade-Baumwoll-Produkte zu zeigen und ver-schiedene Produkte, die es aus Fairtrade-Baumwolle in Deutschland gibt.

Hat die Schule Schulkleidung oder eigene Abi-T-Shirts? Dann könnte über einen Wechsel zu Fairtrade-Kleidung nachge-dacht werden.

Weitere Idee: Rollenspiel

Zwei oder mehr Schülerinnen und Schüler lesen als Hintergrundinformation den kur-siven Text laut vor:

• Die Menschen, die Baumwolle an-

bauen, erhalten oft keinen fairen An-

teil an dem Verkauf der Baumwolle.

• Bauern erhielten 1973 fünfmal mehr

Geld für ihre Ernte als 2007.

• Für Kleinbauern in Westafrika und In-

dien ist es schwierig, mit Bauern aus

den USA zu konkurrieren. Bauern in

Westafrika bestellen typischerweise

Felder mit einer Fläche von 0,6 Hek-

tar (ungefähr die Größe eines Fuß-

ballfeldes), während US-Farmer oft

Flächen haben, die größer sind als

eine deutsche Kleinstadt. Sie müssen

die meiste Arbeit mit der Hand erledi-

gen, während die Farmer in den USA

Traktoren und andere Maschinen be-

sitzen. Kleinbauern haben wenig

Macht, wenn sie mit großen Unter-

nehmen verhandeln.

• Baumwolle braucht viel Wasser. Eine

Baumwollknospe benötigt 3 Liter

Wasser, für eine Jeans sind es 8000

Liter Wasser, also ungefähr 54 Voll-

bäder. Kleinbauern sind für dieses

Wasser vom Regen abhängig, wäh-

rend Bauern in den USA über ausge-

klügelte Bewässerungssysteme ver-

fügen.

• All diese Punkte führen dazu, dass

Bauern in Westafrika und Indien sehr

hart arbeiten müssen und sehr viel

anfälliger sind bei Preisänderungen

oder veränderten Wetterbedingungen.

Sie brauchen nun mindestens zwei “Bau-ern“. Sie können auch mehr Bauern ein-setzen, wenn jeder ein Land repräsentiert, und sie jedem einen anderen Subventi-onsbetrag geben.

Bauer A kommt aus den USA/Spanien/Griechenland. Bauer B kommt aus Mali/Burkina Faso/Indien. Geben Sie Bauer A 30 Dollar. Geben Sie Bauer B kein Geld. Die Lehrkraft spielt den Baumwoll-Aufkäufer.

Impressum: Herausgeber: TransFair e.V.; [email protected];

www.fairtrade-deutschland.de, Redaktion: Maren Sartory, V.i.S.d.P.: Claudia Brück,

Stand 8/2013

Hintergrund:

• Baumwollbauern in den USA, Grie-chenland und Spanien erhalten von ihren Regierungen Geld für die Pro-duktion von Baumwolle. Das nennen wir eine Subvention.

• Stellen wir uns vor, die Produktions-kosten für jeden der Bauern beträgt 1 Dollar je Kilogramm. Das deckt die Kosten, die sie zur Erzeugung der Baumwolle decken müssen (wie Saatgut, Werkzeuge, Pestizide, Dün-ger oder Transportkosten zur Ver-kaufsstelle).

Der Aufkäufer möchte insgesamt 100 kg Baumwolle erwerben und geht auf alle Bauern zu, um Baumwolle zu kaufen. Er bietet an, die Baumwolle für 70 Cent je Kilogramm zu kaufen. Er weigert sich, mehr zu zahlen.

Der Punkt, den es zu verstehen gilt, ist folgender: Der subventionierte Bauer kann den Preis akzeptieren, und damit seine Kosten decken. Aber der Bauer, der keine Subventionen erhält, kann mit dem Preis nicht einmal seine Kosten decken.

Der Aufkäufer wird also wahrscheinlicher die subventionierte Baumwolle kaufen, und das zwingt den anderen Bauern, unter seinen Produktionskosten zu verkaufen, um nicht zu riskieren, gar kein Geld für seine Ware zu erhalten.