Fakultät für Technische Chemie2.2 Bioscience Technologies (BST) 13 Forschungsfelder der Fakultät...

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CD-konformer Bericht Seite 1

Entwicklungsplan 2013+ Fakultät für Technische Chemie

INHALT

INH

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Inhalt Präambel 4

1 STAND DER FAKULTÄT IM NATIONALEN UND INTERNATIONALEN UMFELD 4 Vernetzung 5 Wissenschaftlicher Output: 5 Projektforschung/eingeworbene Drittmittel: 5 Industriekooperationen 6 Doktoratskollegs 7

2 FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE DER FAKULTÄT IN DEN JAHREN 2013-2015: 8

2.1 Chemistry and Technology of Materials (CTM) 8 Forschungsfelder der Fakultät in diesem Schwerpunkt: 8

2.1 Sustainability, Energy, Environment (SEE) 10 Forschungsfelder der Fakultät in diesem Schwerpunkt: 10

2.2 Bioscience Technologies (BST) 13 Forschungsfelder der Fakultät in diesem Schwerpunkt: 13

3 FÖRDERSCHWERPUNKTE 16

3.1 Förderschwerpunkte 2010-2012 16

3.2 Förderschwerpunkte 2013-2015 16

4 PROFESSUREN 18

4.1 Besetzte Professuren 18

4.2 Vakante Professuren 19

4.3 Nachbesetzungen 19 Laufende Berufungsverfahren 19 Geplante Besetzungen bis 12/2015 19 Ausblick für den Zeitraum 2016-2018 21

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4.4 Laufbahnstellen 22

5 MATERIALS CHARACTERIZATION CENTER 23

6 RÄUMLICHE SITUATION / STANDORTENTWICKLUNG 24

7 INVESTITIONEN 25

8 STUDIENANGEBOT 26

9 EFFIZIENZSTEIGERUNG / PROFILSCHÄRFUNG 27

9.1 Werkstättenbereich 27

9.2 Zentrale Chemikalienverwaltung 27

9.3 Sicherheit 27

9.4 Profilschärfung in der Forschung 28 E163, Institut für Angewandte Synthesechemie 28 E164, Institut für Chemische Technologien und Analytik 28 E165, Institut für Materialchemie 29 E166, Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften 29

10 ZUSAMMENFASSUNG 31

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Präambel Der Entwicklungsplan der Fakultät für Technische Chemie ergänzt und spezifiziert den Entwick-lungsplan 2013+ der Technischen Universität Wien. Die dort genannten Grundsätze, Ziele und Handlungsfelder gelten sinngemäß auch für die Fakultät; in der Folge sind jene Fakten und Entwicklungsziele angeführt, die spezifisch für die Fakultät für Technische Chemie gelten.

Stand der Fakultät im nationalen und internationalen Umfeld

Die Fakultät für Technische Chemie zeichnet sich vor allem durch folgende Merkmale aus:

- Enge Verbindung zwischen Grundlagen und Technologie: daraus ergeben sich enge Kooperationen mit Firmen und Forschungsinstitutionen im In- und Ausland mit ent-sprechend hohem Drittmittelaufkommen. Die Partnerfirmen schätzen vor allem die so-lide wissenschaftliche Basis an der TUW; diese wird durch wissenschaftliche Projekte, z.B. FWF, 7. EU-Rahmenprogramm, CD-Labors immer wieder aktualisiert und bestätigt.

- Stark praxisorientierte Ausbildung: Im Studienplan sind viele Laborübungen vorgese-hen; die AbsolventInnen sind deshalb auch experimentell ausgezeichnet trainiert; sie sind in der Industrie rasch und flexibel einsetzbar und finden eine gute Gesprächsbasis mit den TechnikerInnen, MeisterInnen und LaborantInnen in den Betrieben.

- Enge Kopplung zwischen Synthese und Charakterisierung: im Gegensatz zu manchen anderen Universitäten und Fakultäten ist die TCH nicht nur auf erstklassige Untersu-chungsmethoden orientiert, sondern auch auf Herstellung und Verarbeitung von Pro-dukten bis hin zum Pilotmaßstab; auch das ist ein Vorteil für die AbsolventInnen auf dem Arbeitsmarkt.

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Vernetzung Die Fakultät hat enge Kontakte zur Fakultät für Chemie der Universität Wien (unter anderem durch ein gemeinsames Masterstudium), zur Medizinischen Universität Wien sowie zur Universi-tät für Bodenkultur („BOKU“) und zur Montanuniversität Leoben; TU Wien, TU Graz und MU Leoben sind auch über die „TU Austria“ verbunden

Als Beispiel sei hier die Beteiligung der TU Wien (vertreten durch die Fakultät für Technische Chemie) am interuniversitären Institut für Agrarbiotechnologie (IFA) Tulln genannt, welches zwar organisatorisch der BOKU eingegliedert ist, anteilig aber auch eine Forschungseinrichtung der TU Wien ist. Mit 180 Mitarbeitern ist das IFA eines der führenden europäischen Institute auf der Agrarbiotechnologie. Geleitet wird das IFA Tulln von Univ. Prof. Dr. Rudolf KRSKA, der sich an der TU Wien für das Fachgebiet Analytische Chemie habilitiert hat. In Kooperation mit dem neuen Universitäts- und Forschungszentrum Tulln (UFT) sowie enger Zusammenarbeit mit VetMed und TU-Wien deckt das interdisziplinäre wissenschaftliche Spektrum des IFA-Tulln we-sentliche Aspekte der Nutzung biologischer Systeme entlang der gesamten Produktionskette vom Boden bis hin zu vielfältigen Endprodukten ab. Der fachliche Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung nachhaltiger, sicherer und ressourceneffizienter Technologien für die Produktion von Grundstoffen der Nahrungs- und Futtermittel und die Konversion von nachwachsenden Rohstoffen in Werkstoffe, Wirkstoffe und Energie

International bestehen Kooperationen mit zahlreichen europäischen und außereuropäischen Universitäten, die aber im Allgemeinen jeweils fachgebietsspezifisch sind; es werden nicht Partnerschaften mit ganzen Universitäten angestrebt, sondern mit den jeweils kompetenten Forschungsgruppen dort.

Wissenschaftlicher Output: Die wissenschaftlichen Aktivitäten der Fakultät schlagen sich in einer regen Publikations- und Vortragstätigkeit nieder. Allein in den Jahren 2009-2011 wurden 29 Bücher verfasst bzw. her-ausgegeben, 89 Beiträge in Büchern, 859 wissenschaftliche Artikel in international anerkannten Zeitschriften und 1400 in Tagungsbänden publiziert sowie 2071 Vorträge und Poster präsen-tiert. Die wirtschaftliche Relevanz der an der Fakultät durchgeführten Forschungsarbeiten wird durch 49 Patente und Patentanmeldungen dokumentiert; in diesem Zeitraum wurden insge-samt 66 Erfindungsmeldungen bei der TT-Abteilung der TU Wien eingereicht.

Projektforschung / eingeworbene Drittmittel: Die Fakultät ist sehr erfolgreich bei der Akquisition von Drittmitteln über Forschungs- und Ent-wicklungsprojekte. Dabei laufen Projektkooperationen mit den gleichen Partnern aus dem in-dustriellen und akademischen Bereich teilweise über Jahrzehnte, was auf den hohen Grad an Zufriedenheit mit den Leistungen der ForscherInnen an der Fakultät hinweist.

Mit Stand 1.1.2012 waren unter §27 UG2002 Projekte im Gesamtumfang von 24.6 M€ und unter §26 (Grundlagenforschung - FWF) im Umfang von 8.5 M€ im Laufen. Aus diesen Mitteln werden im Schnitt etwa 200 ProjektassistentInnen finanziert, was de facto eine Verdoppelung des an der Fakultät tätigen wissenschaftlichen Personals bedeutet.

Am FWF Spezialforschungsbereich „Functional Oxide Surfaces and Interfaces (FOXSI; Sprecher G Rupprechter) sind 4 Arbeitsgruppen aus der Fakultät beteiligt (neben 3 Gruppen aus der Phy-

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sik und 2 externen Gruppen), das Fördervolumen über 4 Jahre beträgt inklusive TU Beitrag fast 4 Mio Euro. Über FOXSI werden derzeit 11 DissertantInnen finanziert.

Industriekooperationen Die industrielle Basis ist zumindest im deutschsprachigen Raum (AT, DE, CH) , aber auch dar-über hinaus international stark, wie Kooperationen mit Japan, Großbritannien, USA etc. zeigen, in Österreich insbesondere im Bereich „Materials“ (Sondermetallurgie, Funktionskeramik, Schmierstoffe, …) und „Bioscience Technologies“ (Bioprozesse von Pilzen, Bio- und Pro-zessanalytik, ...); dementsprechend gibt es viele Projekte mit Firmenbeteiligung, z.T. als bilate-rale Projekte, vielfach auch gemischtfinanziert durch COMET, CD-Labors, bzw. als geförderte Projekte mit Industriebeteiligung (FFG, EU-FP7 …).

Die Fakultät ist an folgenden COMET-Zentren beteiligt:

- MCL/MPPE (Leoben; Werkstoffe)

- AC2T (Wr. Neustadt; Tribologie)

- CEST (Wr. Neustadt; Elektrochemie)

- ACIB (BOKU/TU Graz; Austrian Center of Industrial Biotechnology

- BIOENERGY 2020+ (Graz/Güssing/Wieselburg; Biomassenutzung)

- K-Wood (Linz; Holz und Bioraffinerie)

- RCPE (Graz: Pharmazeutische Technologien)

- K1MET (JKU Linz, MU Leoben, TU Graz, Advanced Metallurgical, and Environmental Process Development)

Weiters beherbergt die Fakultät bzw. ist an folgenden CD-Labors beteiligt:

- CD-Labor für Ferroische Materialien (J.Fleig mit TU Graz, EPCOS, seit 2008)

- CD-Labor für Diffusions- und Segregationsvorgänge in hochfestem Stahlband (H.Danninger mit Max-Planck-Institut für Eisenforschung, Düsseldorf, voestalpine Stahl Linz, seit 2008)

- CD-Labor für Photopolymere in der digitalen und restaurativen Zahnheilkunde (R.Liska, mit TUW-E308, Ivoclar Vivadent AG, seit 2012)

- CD-Labor für mechanistische und physiologische Methoden für leistungsfähigere Biopro-zesse (Ch. Herwig, Sandoz, ab 1.1. 2013)

- IFA Tulln (Analytikzentrum) derzeit 2 CD-Labors (insgesamt bisher 3).

- 2002-2009: CD-Labor für Mykotoxinforschung (R.Krska, Romer Labs, Biomin)

- seit 2007: CD-Labor für die Analytik allergener Lebensmittelkontaminanten (S. Baum-gartner, Romer Labs)

- seit 2010: CD-Labor für Mykotoxin-Metabolismus (F. Berthiller, Nestlé, Biomin)

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Doktoratskollegs Die Fakultät war bisher sehr erfolgreich bei der Einwerbung von Doktoratskollegs. Seit der Im-plementierung dieser Förderungsschiene an der TU Wien wurden die folgenden Kollegs einge-richtet:

2006/10: HEALTHYHAY (FS: Bioscience)

2008/09: FunMat: Functional Matter (FS: Materials)

2009/10: AB-Tec: Applied Bioscience Technology (FS: Bioscience)

2010/11: Ensys 2030: Energiesysteme 2030 (FS: Materials)

2011/12: CMS: Computational Materials Science (FS: Materials)

2011/12: Catmat: Catalysis Materials and Technology (FS: Materials, Sustainability)

2011/12: MolTag: Beteiligung an FWF-DK W1232 Molecular Drug Targets (FW: Bioscience)

2012/13: Solid4Fun: Building Solids for Function (FS: Materials)

Als Beispiel sei angeführt, dass am letztgenannten FWF Doktorandenkolleg DK+ „Building So-lids for Function (Solids4Fun)“, Sprecher U. Schubert, 4 Arbeitsgruppen aus der Fakultät betei-ligt sind (neben 5 Gruppen aus der Physik und 4 Gruppen aus der Elektrotechnik), das Fördervo-lumen über 4 Jahre beträgt hier inklusive TU-Beitrag fast 3.5 Mio Euro. Über Solids4Fun werden derzeit 14 DissertantInnen finanziert.

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Forschungsschwerpunkte der Fakultät in den Jahren 2013-2015:

CHEMISTRY AND TECHNOLOGY OF MATERIALS (CTM)

Technischer Fortschritt hängt wesentlich von der Verfügbarkeit geeigneter und damit auch der Entwicklung neuer Materialien ab. Im vorliegenden Schwerpunkt wird moderne Materialwissen-schaft und -technologie mit chemischen, d.h. präparativ-synthetischen und analytischen Ansät-zen verknüpft. Dazu steht ein breites Spektrum von Herstellungs-, Verarbeitungs- und Untersu-chungsmethoden auf hohem Stand zur Verfügung. Die Palette der Materialien umfasst alle Materialgruppen und ist auf zukunftsweisende und nachhaltige Materialentwicklungen fokus-siert. Die einschlägigen Forschungsaktivitäten reichen von erkenntnisorientierter Grundlagen-forschung bis hin zu Entwicklungen mit hoher Anwendungsrelevanz und von ab-initio-Rechnungen bis zu produktnahen Herstellungsprozessen. Die an der Fakultät vorhandene Ex-pertise und Ausrüstung sowohl bezüglich Synthese und Analytik als auch für unterschiedliche Material- und Anwendungsgruppen stellt einen personell und instrumentell leistungsfähigen Schwerpunkt dar, der in Zukunft durch das im Aufbau begriffene „TU Wien Materials Charac-terization Center“, an der Fakultät für Technische Chemie insbesondere durch das „X-Ray Cen-ter“ und das „Instrumental Analysis Center“ zusätzlich verstärkt wird. Wie in der Folge gezeigt wird, werden im TU-Forschungsschwerpunkt „Materials and Matter“ alle dort enthaltenen For-schungsfelder bearbeitet.

Forschungsfelder der Fakultät in diesem Schwerpunkt:

Functional Materials

Hier sind Materialien sowohl mit physikalischen (z.B. elektrischen, magnetischen, optischen) als auch chemischen (z.B. (bio)katalytischen) Funktionen inkludiert, wobei die in der Fakultät ge-gebene enge Verflechtung zwischen chemischer und physikalischer Kompetenz besonders erfolgreich ist. Forschungsaktivitäten in diesem Bereich umfassen dementsprechend auch eine breite Palette von Materialien für verschiedenste Funktionen, wie nanostrukturierte und orga-nisch-anorganische Hybridmaterialien, Materialien mit kontrollierten Oberflächenfunktionen oder gestreuter Porosität oder Polymere, sowie innovative Synthese- und Verarbeitungsme-

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thoden wie z.B. Photochemie oder Precursor-Methoden. Entwicklungen umfassen beispielswei-se elektrokeramische Materialien, neuartige Leuchtstoffe, Materialien für (bio)katalytische und optische Anwendungen und für die elektrochemische Energieumwandlung sowie für funktio-nelle Beschichtungen, Anwendungen in der Medizin und Dentaltechnik.

Surface and Interface Science and Technology

Sehr viele chemische Reaktionen und physikalische Wechselwirkungen von Materialien spielen sich an Oberflächen und Grenzflächen ab. Im Rahmen dieser Forschungsrichtung werden des-halb chemische und physikalische Prozesse an Oberflächen und Grenzflächen experimentell und theoretisch untersucht. Dies umfasst die Charakterisierung der Struktur und Zusammenset-zung von Nanopartikeln, dünnen Filmen und Oberflächen und Grenzflächen von Bulk- Materia-lien. Diese Untersuchungen sind z.B. in der heterogenen Katalyse, Optoelektronik, Umwelt-chemie, bei biomedizinischen Implantaten/Explantaten, Oberflächenveredelung oder Brenn-stoffzellen- Technologie von Bedeutung. Struktur-Funktions-Beziehungen sowie deren gezielte Steuerung über chemische Modifikation von anorganischen Materialien und Polymeroberflä-chen stehen im Vordergrund. Herstellmethoden für Nanostrukturen und –partikel und dünnen Filmen umfassen unter anderem Vakuum- und elektrochemische Beschichtungstechniken, Gas-phasenabscheidung und Sol-Gel- Prozesse.

Sintered Materials and Composites

Hier werden die vielfältigen Möglichkeiten, Werkstoffe aus dispersen Ausgangsstoffen wie Pulvern oder Fasern herzustellen, ausgelotet; über diese Route lassen sich sonst nicht zugäng-liche Spezialwerkstoffe herstellen. Daneben ist das Ziel vor allem die Aufklärung und gezielte Nutzung der Korrelationen Herstellung-Struktur-Eigenschaften, unter Nutzung der vielfältigen Variationsmöglichkeiten der Pulverroute für Herstellung und Verarbeitung. Dementsprechend attraktiv ist die Palette der Materialeigenschaften. Auf den Gebieten der Pulvermetallurgie, d.h. der Sintermetalle bzw. Sinterhartmetalle für mechanisch hochbelastete Strukturbauteile, Hoch-temperaturkomponenten und Werkzeuge, und der Hochleistungskeramiken, aber auch bei Metall- und Polymermatrix-Verbundwerkstoffen und Nanokompositen ist die Fakultät seit vielen Jahren international anerkannt und erfolgreich; diese Aktivitäten werden weiter ausgebaut werden, wobei der Bedarf der einschlägigen Industrie nach wissenschaftlich fundierter hochka-rätiger Forschung fortwährend zunimmt.

Advanced Materials Characterization

Neben der Synthese moderner Materialien ist ihre umfassende Charakterisierung essentiell. Für die Materialcharakterisierung stehen modernste massenspektrometrische, mikroskopische, spektroskopische und diffraktionsbasierende Methoden zur Verfügung, sowohl zur chemischen Analytik auf atomarer als auch molekularer Ebene im Volumen und an Oberflächen und Grenz-flächen als auch zur Strukturaufklärung und zur Bestimmung von funktionellen und speziellen mechanischen und thermischen bzw. thermochemischen Eigenschaften. Dabei werden auch Analysenmethoden für anspruchsvolle Fragestellungen neu entwickelt, die unter Umständen eine Untersuchung erst möglich machen, und optimiert. Auch komplexe Materialien, z.B. aus dem Bio- und Polymerbereich, können durch ein breites Spektrum komplementärer Methoden umfassend charakterisiert werden, wozu die jeweils modernsten Geräte und entsprechend hohe fachliche Kompetenz verfügbar sind. Weiters gestärkt wird dieses Forschungsfeld durch die Integration der Forschungsgruppe „Micromaterials“, die spezielle mikromechanische Unter-

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suchungsmethoden einbringt und damit die chemischen und Strukturanalysemethoden sinn-voll ergänzt.

Entsprechender Schwerpunkt der TUW:

Materials and Matter (MM)

Bearbeitete Forschungsfelder der TU:

- Surfaces and Interfaces

- Materials Characterization

- Bulk Metallic Phases

- Non-Metallic Materials

- Biomaterials

- Special and Engineering Materials

- Structure-Property Relationships

SUSTAINABILITY, ENERGY, ENVIRONMENT (SEE)

Die Zukunft einer rasant wachsenden Menschheit wird neben der Befriedigung der unmittel-baren Grundbedürfnisse auch zu einem Großteil davon bestimmt sein, wie sehr es uns gelingt, die chemischen und biotechnologischen Prozesse in den Bereichen der Material- und Energie-beschaffung so zu gestalten, dass sie auch für zukünftige Generationen verfügbar und leistbar sind und keine ökologischen Schäden hinterlassen. Bereitstellung von Produkten und von Energie in großindustriellem Maßstab ist eine Aufgabe der Technischen Chemie, impliziert aber auch besonders die gesellschaftliche Verantwortung für alle chemischen Prozesse. Der For-schungsschwerpunkt zielt auf sparsamen und wirtschaftlichen Umgang mit allen Primärrohstof-fen, hohe Energieeffizienz der involvierten Prozesse und Wiederverwendung. Recycling, stoff-liche und energetische Verwertung und umweltschonende Entsorgung der in Umlauf gebrach-ten Produkte am Ende ihrer Lebenszeit steht dabei ebenso im Vordergrund der Forschungsar-beiten

Forschungsfelder der Fakultät in diesem Schwerpunkt:

Chemical Energy Conversion Technologies

Dieser Bereich beschäftigt sich mit der energetischen Nutzung von Biomasse zur Herstellung von Wärme und Strom durch Verbrennung, Vergasung oder Pyrolyse. Weiters sind Brennstoff-zellen und Materialien zur Energiespeicherung und zur Reduktion des Energieverbrauches wichtige Forschungsobjekte. Auch die emissionsfreie Gewinnung von elektrischer Energie un-ter CO2 – Abscheidung und –sequestrierung ist ein wichtiges Thema. Die Bereitstellung von Biotreibstoffen auf breiter Basis (FT-Kohlenwasserstoffe, Methanol, Bioethanol, Biomethan BioSNG) soll einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen Lösung unseres Energieproblems leisten. Für die meisten dieser Prozesse sind effiziente heterogene Katalysatoren unverzichtbar, sowohl für die Prozessführung als auch für die Emmissionsreduktion. Die Produktion von Was-

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serstoff ist auf eine nachhaltige Schiene zu setzen (steamreforming von Biomasse, Biowasser-stofferzeugung).

Das Upgraden von Biogas auf Erdgasqualität oder die Einspeisung von Bioölen in ausgewählte Raffinerieprozesse sind ebenso herausfordernd wie effizientere Zündsysteme (Laserzündung) und Einspritzsysteme (Piezoaktoren). Für viele dieser Prozesse ist eine umweltverträgliche Kata-lyse und die Beachtung der Emissionen von Bioenergieprozessen unverzichtbar. Zur verfah-renstechnischen Auslegung werden die neuen Verfahren durch Prozess- und Strömungssimula-tion optimiert.

Chemical Energy Conversion Technologies

Dieser Bereich beschäftigt sich mit der energetischen Nutzung von Biomasse zur Herstellung von Wärme und Strom durch Verbrennung, Vergasung oder Pyrolyse. Weiters sind Brennstoff-zellen und Materialien zur Energiespeicherung und zur Reduktion des Energieverbrauches wichtige Forschungsobjekte. Auch die emissionsfreie Gewinnung von elektrischer Energie un-ter CO2 – Abscheidung und –sequestrierung ist ein wichtiges Thema. Die Bereitstellung von Biotreibstoffen auf breiter Basis (FT-Kohlenwasserstoffe, Methanol, Bioethanol, Biomethan BioSNG) soll einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen Lösung unseres Energieproblems leisten. Für die meisten dieser Prozesse sind effiziente heterogene Katalysatoren unverzichtbar, sowohl für die Prozessführung als auch für die Emmissionsreduktion. Die Produktion von Was-serstoff ist auf eine nachhaltige Schiene zu setzen (steamreforming von Biomasse, Biowasser-stofferzeugung).

Das Upgraden von Biogas auf Erdgasqualität oder die Einspeisung von Bioölen in ausgewählte Raffinerieprozesse sind ebenso herausfordernd wie effizientere Zündsysteme (Laserzündung) und Einspritzsysteme (Piezoaktoren). Für viele dieser Prozesse ist eine umweltverträgliche Kata-lyse und die Beachtung der Emissionen von Bioenergieprozessen unverzichtbar. Zur verfah-renstechnischen Auslegung werden die neuen Verfahren durch Prozess- und Strömungssimula-tion optimiert.

Natural Ressource Technologies

Im Unterschied zum vorangegangenen Themenbereich beschäftigt sich dieser mit der stoffli-chen Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Hier geht es um die Prinzipien der Bioraffinierie (i.e.die Herstellung von Biotreibstoffen der 2. als auch 3. und 4. Generation), Plattformchemika-lien und hochwertigen Biochemikalien bzw. Arzneistoffvorstufen aus nachwachsenden Roh-stoffen, vor allem Monosaccharide und Polysaccharide als auch um Holzbiotechnologie und die Charakterisierung und Anwendungstechnik von Naturfasern. Ebenso wird CO2 als wertvoller Rohstoff hier verstanden und aktiv fixiert. Die für die Bioraffinerie benötigten Cellulasen und Hemicellulasen, aber auch von Ligninasen und die Verbesserung ihrer industriellen Herstellung auf wissenschaftlicher Basis stellen eine Schlüsselforschung in diesem Bereich dar. Dabei spielt der Einsatz neuester instrumenteller Charakterisierungs- und Analysentechniken eine entschei-dende Rolle. Derzeit ebenso von Interesse sind natürliche Farbstoffe und anorganische Fasern sowie Lebensmitteltechnologie. Letztere beschäftigt sich mit dem Einfluss der Verarbeitungs-verfahren auf die Lebensmittelstruktur und -zusammensetzung, der Auswirkung von „Food contact materials“ (auch auf der Basis von Biomaterialien) sowie mit der Entwicklung und Her-stellung von natürlichen Lebensmittel-Zusatzstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln, wird aber im Sinne der Profilschärfung nicht weiter ausgebaut werden.

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Environmental Analytics and Technology

Die analytische Erfassung des Vorkommens, der Umwandlung und der Wirkung chemischer Stoffe in der Umwelt ist eine der Kernaufgaben der Umweltforschung, da damit die Basisdaten für die Aufklärung von umweltrelevanten natürlichen und technologischen Prozessen geliefert und daraus nachhaltige Konzepte realisiert werden können. Eine wesentliche Grundlage für die Behandlung der immer komplexer werdenden Fragestellungen sind die methodischen Weiter-entwicklungen im Bereich der anorganischen und organischen Spurenanalytik und der Spezia-tionsanalytik mit multidimensionaler Informationsverarbeitung.

Schwerpunkte der Arbeiten liegen dabei im Bereich der Aerosolanalytik, der Nanopartikelunter-suchungen, der Luftchemie, der Wasseranalytik und der Metallspezies-Analytik; vor allem für die ersteren Themenfelder ist die Nutzung des Sonnblick-Observatoriums als Referenzstation ohne Nahemissionen ein wesentlicher Vorteil. Die Prozessanalytik bildet schließlich einen Übergang zur Technologieentwicklung. Dieser klassische umweltrelevante Themenbereich beschäftigt sich mit Luftreinhaltetechnik, im speziellen mit der Partikelcharakterisierung und der Minimierung von diffuser Staubemission und Aerosolemissionen am Arbeitsplatz. Die Gasreini-gung mit Wäschern und Adsorption wird durch Eigenentwicklungen im Bereich der Prozess Simulation ergänzt, um Gesamtverfahren hinsichtlich Stoff und Energieströme zu optimieren.

Green Chemistry and Technology

Die Schwerpunkte in diesem Themenbereich liegen in der Entwicklung neuer Katalysatorsyste-me für Transformationen, welche derzeit nur unter stöchiometrischen Bedingungen realisiert werden können. Die Erhöhung der Atom- und Energieeffizienz chemischer Reaktionen stellen ebenfalls zentrale Betätigungsfelder dar. Hier sollen alternative Arten des Energieeintrages (Mikrowellenbestrahlung, Sonochemie) zur Anwendung kommen und deren Möglichkeiten hinsichtlich Up-Scaling untersucht werden. Dabei sollen Durchflussreaktoren und „alternative Reaktionsumgebungen“ (Festphasenreaktionen, ionische Flüssigkeiten, superkritische Lö-sungsmittel, etc.) für industrielle Applikationen studiert werden. Mittels integrierter Reaktions-kaskaden sollen umständliche Mehrstufenprozesse Richtung single-operations Verfahren opti-miert werden. Um bei der Prozessführung möglichst geringe Emissionen zu erreichen und da-mit Wertstoffverluste zu vermeiden, wird die Membrantechnik bei chemischen und biochemi-schen Prozessen eingesetzt. Damit wird auch ein besonders niedriger spezifische Energiebe-darf erreicht und die Möglichkeit zur Kombination von Reaktion und Produktabtrennung (Membranreaktoren) geschaffen.

Es werden sowohl innovative Prozesskombinationen im Labor als auch die Realisierung im technischen Maßstab in Demonstrationsanlagen untersucht und wissenschaftlich begleitet (Biomethantankstelle, die kontinuierliche Produktion von Alkoholen usw.).

Entsprechender Schwerpunkt der TUW:

Energy and Environment (EE)

Bearbeitete Forschungsfelder der TU:

- Climate Neutral Renewable and Conventional Energy Supply Systems

- Environmental Monitoring

- Efficient Utilization of Resources

- Computational Science and Engineering (Modelling and Simulation)

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BIOSCIENCE TECHNOLOGIES (BST)

Biowissenschaftliche Technologien bilden die Basis für die Umsetzung theoretischer Grundla-gen der Biochemie und Biologie in konkrete Anwendungen und sind die Grundlage für die Biotechnologie, welche diese Erkenntnisse im Verbund mit der Verfahrenstechnik für die Pro-duktion verschiedenster bioaktiver Moleküle nutzt. Die Produkte können hauptsächlich der weißen und roten, aber zum Teil auch der grünen Biotechnologie zugeordnet werden. Dieser Bereich ist heute zu einem der leistungsstärksten Innovationsfelder der Technischen Chemie geworden. Im vorliegenden Schwerpunkt werden die biowissenschaftliche Technologien so-wohl vom biochemischen (Stammentwicklung; Enzym-, Protein- und Metabolitbildung), sowie vom bioverfahrenstechnischem (Skalierbare Bioprozessentwicklung, Modellierung, Prozesskon-trolle und Aufreinigung) als auch vor allem vom analytischen Ansatz (Genomics, Proteomics, Glykomik und Lipidomik, Entwicklung neuer Analysenistrumente, Prozessanalyse, Metabo-lomics, Biomarkern) her behandelt. Die einschlägigen Forschungsaktivitäten reichen von er-kenntnis- und anwendungsorientierter Grundlagenforschung bis hin zu Prozessentwicklungen in Zusammenarbeit mit einschlägiger Industrie, und lassen sich in vier (unten beschriebene) Themenschwerpunkte zusammenfassen. Ein Spezifikum dieses Forschungsbereichs an der TU Wien ist dabei seine starke Ausrichtung auf mehrzellige eukaryotische Produzentenorganismen. Die Methodik wurde jedoch ebenso für Prokaryonten sowie auch für Säugetierzellen etabliert.

Forschungsfelder der Fakultät in diesem Schwerpunkt:

Rekombinante Proteine, -Omics Technologien und Systembiotechnologie

Dieser Themenschwerpunkt beschäftigt sich mit der Herstellung von Enzymen, sowie pharma-kologisch wirksamer und bioaktiver Proteine mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen, sowie der Charakterisierung derselben, wobei Genomik, Transkriptomic, Proteinanalytik und Proteomik (welche die Analyse aller Gene, Transkripte und Proteine einer Zelle in einer inte-grierter Analysenstrategie erlaubt) den methodischen Schwerpunkt bilden. Unter den Enzymen nehmen vor allem solche, welche zum Abbau erneuerbarer Kohlenstoffquellen (z.B Ligno-cellulose, Laktose, Chitin), verwendet werden können, breiten Raum ein. Darüber hinaus wird aber auch an Oxidoreduktasen, welche vielseitig anwendbare katalytische Systeme für einen Einsatz in industriellen Prozessen darstellen, gearbeitet. Die gezielte genetische Manipulation der Mikroorganismen wird dabei durch „metabolic engineering“ (= Identifizierung und Beseiti-gung limitierender Reaktionen im Zellstoffwechsel) und die vorgeschaltete metabolische Mo-dellierung unterstützt. Die Entwicklung der Analytik der gebildeten Komponenten ist insbeson-dere durch Fokus auf durch Kohlenhydrate und Lipide modifizierte Proteine als auch die Cha-rakterisierung des Metaboloms geprägt.

Bioinstrumentierung und Bioprozessdatenanalyse

Am Anfang jeder Charakterisierung von Biomolekülen steht die Entwicklung entsprechend leis-tungsfähiger Analysenwerkzeuge. Dabei steht im Fokus die Entwicklung miniaturisierter Trenn-techniken wie Elektrophorese-am-Chip und massenspektrometrischer Techniken für Biopolyme-re. Ein zentraler Punkt ist auch der Bereich multimodales BioImaging besonders auch im Zu-sammenspiel mit dem FZ Instrumental Analysis Center. Die rapide wachsenden Anforderungen an die bildgebenden Verfahren in den Biowissenschaften erfordern die Entwicklung neuer Analyseninstrumente und Probenpräparationstechniken, wobei der Schwerpunkt im Bereich

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molekularer Imaging Massenspektrometrie, Raman-Mikroskopie und AFM liegt. Damit ist auch der Themenschwerpunkt Bioprozessdatenanalyse verbunden. Dieser ist fokussiert auf die in-terdisziplinäre, wissenschaftsbasierte Entwicklung von Methoden für die Datenerfassung an Bioprozessen und ist stark mit der Entwicklung der Produktion rekombinanter Proteine (für Di-agnostik, und Therapeutik wie zum Beispiel Antikörper-Fragmente und monoklonale Antikör-per) sowie dem Einsatz von Biokatalysatoren in der Produktion von bioaktiven organischen Molekülen (siehe Themenschwerpunkt angewandte Biosynthese) vernetzt. Die dabei eingesetz-ten Methoden spannen den Bogen von Multikomponent-Messmethoden an intakten Zellkultu-ren, über statistische Datenreduktion bis zur direkten oder indirekten Quantifizierung von Stoffwechselprozessen mittels Stöchiometrie und Modellbildung, was die Beschreibung auch von hoch dynamischen komplexen Regulationen und deren Verwendung für „metabolic engi-neering (s.o.) ermöglicht. Zur Effizienzsteigerung in der Prozessentwicklung und Skalierungs-analyse werden dynamische Prozessbedingungen angewendet. Diese Vorgangsweise trifft daher im pharmazeutischen Umfeld den Paradigmenwechsel zum Quality by Design.

Angewandte Biosynthese, Metabolitenforschung und Metabolomik

Dieser interdisziplinäre Themenschwerpunkt beschäftigt sich mit der Identifizierung, Entwick-lung und Produktion von niedermolekularen bioaktiven Substanzen, insbesonders aus nach-wachsenden Rohstoffen. Die Entwicklung von Methoden zur Erfassung möglichst aller Metabo-lite in einem biologischen System in einem Analysenschritt (=Metabolomik) stellt dabei einen methodischen wissenschaftlichen Fokus dar, welcher mit neuartigen hochauflösenden und ultraschnellen Analysengeräten erreicht wird. Mit diesem Background wird an der biotechnolo-gischen Produktion primärer und sekundärer mikrobieller Metabolite (organische Säuren, Zu-ckeralkohole, Sekundärmetaboliten) gearbeitet, wobei insbesondere die Forschung zur Biosyn-these und Regulation der Sekundärmetabolitenbildung in mikrobiellen und pflanzlichen Syste-men zur Identifizierung neuer therapeutischer, diagnostischer, antimikrobieller, fungizider und bioaktiver Komponenten im Vordergrund steht. Ferner werden die Identifikation (Naturstoff-chemie) und Optimierung von niedermolekularen Verbindungen (bioorganische Chemie) für therapeutische Applikationen in Medizin (degenerative Erkrankungen, Zelldifferenzierung, ZNS-aktive Verbindungen, entzündungshemmende Substanzen) und Pflanzenschutz betrieben, und Methoden zur Herstellung von bioaktiven Verbindungen für die Medizin oder den Pflanzen-schutz werden auch aus (chiralen) Synthesebausteinen mittels Biotransformationen (Enzymen oder intakten Mikroorganismen) entwickelt. Die sehr erfolgreichen Arbeiten im Bereich der regenerativen Medizin sollen auch weiterhin mit externen Kooperationspartnern (z.B. AC2T)weitergeführt und möglichest ausgeweitet werden.

Molekulare Diagnostik und Bioindikatoren

Dieser Themenschwerpunkt beschäftigt sich mit der Verwendung von Nukleinsäuren oder Pro-teinen als Marker zur Identifizierung von lebenden Zellen (insbesonders Viren, Bakterien und Pilzen) in den verschiedensten humanrelevanten Habitaten (Wasser, Boden, Luft; Klinik, Indust-rie, Landwirtschaft). Dabei werden spezifische DNA-Sequenzen zur qualitativen und quantitati-ven Identifizierung von Zellen verwendet sowie on-line Datenbanken zur sicheren Interpretati-on der Ergebnisse (z. B. Barcoding) entwickelt. Der Einsatz und die Entwicklung von Intact Cell Mass Spectrometry (ICMS) zur eindeutigen, schnellen Identifizierung und Differenzierung von Mikroorganismen steht im Zentrum neuartiger humandiagnostischer und nahrungsmittelanaly-tischer Ansätze. Ferner werden Lab-on-the-Chip Technologien und proteomische Ansätze zur Auffindung und Bestimmung von einzelnen Biomarkern oder Biomarkerpanels in der Diagnostik

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von Nierenerkrankungen, Sepsis und Brustkrebs im Zusammenspiel mit medizinischen Einrich-tungen entwickelt. Darüber hinaus werden auch auf der Blue-LAMP-Technologie basierende Nachweismethoden von Pflanzenpathogenen entwickelt, die nicht nur einen spezifischen Nachweis erlauben, sondern durch deren Integration in Monitorsysteme ein zielgerichteter, umweltschonender Pflanzenschutz erreicht werden kann.

Entsprechender Schwerpunkt der TUW:

Energy and Environment (EE)

Bearbeitete Forschungsfelder der TU:

- Sustainable Technologies and Products

Die für den EP 2010+ definierten Forschungsschwerpunkte und –bereiche haben sich generell sehr gut bewährt; eine überschlägige Abschätzung der im Januar 2012 in die Projektdatenbank eingetragenen Forschungsprojekte hat ergeben, dass ca. 87% der Gesamtsumme in die 3 Schwerpunkte fällt, davon ca. 38% in „Chemistry and Technology of Materials“, 23% in „Sustainability, Energy, Environment“ und 26% in „Bioscience Technologies“. D.h. die Fokus-sierung der Forschungsaktivitäten auf die Schwerpunkte der Fakultät und damit der TU ist schon sehr weitgehend erreicht. Der Rest entfällt auf Forschungsaktivitäten außerhalb der ge-nannten Gebiete, die aber auch einen hohen wissenschaftlichen Output liefern. Dies ist zur Erhaltung einer gewissen Flexibilität und Erschließung zukunftsweisender Forschungsfelder auch sinnvoll.

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Förderschwerpunkte

FÖRDERSCHWERPUNKTE 2010-2012:

Functional Materials

Angewandte Biosynthese, Metabolitenforschung und Metabolomik

FÖRDERSCHWERPUNKTE 2013-2015

Advanced Materials Characterization / Moderne Materialcharakterisierung

Neben der Synthese moderner Materialien ist ihre umfassende Charakterisierung zur Erstellung von Eigenschaftsprofilen essentiell. Für die Materialcharakterisierung stehen schon derzeit an der Fakultät für Technische Chemie in enger Verflechtung mit dem bereits eingerichteten FZ X-Ray Center und dem im Aufbau befindlichen FZ Instrumental Analysis Center modernste spekt-rometrische, mikroskopische, thermoanalytische und Diffraktions-Methoden zur Verfügung, sowohl zur chemischen Analytik als auch Bioanalytik im Volumen und an Oberflächen und Grenzflächen als auch zur Strukturaufklärung und zur Bestimmung von funktionellen und spezi-ellen mechanischen und thermischen bzw. thermochemischen Eigenschaften. In Kooperation mit der Materialsyntheseforschung an der Fakultät für Technische Chemie, aber auch an ande-ren Fakultäten der TU Wien, mit anderen Universitäten und Forschungsinstituten und Indust-riebetrieben werden Analysentechniken und -methoden für anspruchsvolle Fragestellungen entwickelt und laufend verfeinert. Dadurch können komplexe Materialien durch ein breites Spektrum komplementärer Methoden oft erstmals umfassend charakterisiert werden, wozu jeweils modernste entsprechend adaptierte Geräte und entsprechend hohe fachliche Kompe-tenz verfügbar sind. Hierbei ergeben sich auch Synergien mit zahlreichen Großforschungspro-jekten, unter anderem dem SFB FOXSI (Functional Oxide Surfaces and Interfaces; Oberflächen-chemie, -physik), dem DK+ Solid4Fun (Building Solids for Function; Materialsynthese und -charakterisierung) und DK AB-Tec (Applied Bioscience Technology, Analytik von Biomaterialien und bioaktiven Molekülen), den CD-Labors für „Ferroische Materialien“ und für „Diffusions- und Segregationsprozesse in hochfestem Stahlband“ sowie zahlreichen EU-Projekten. Im Zuge des Auf- und Ausbaus eines „Materials Characterization Center“ der TU Wien wird die Fakultät für Technische Chemie den Gerätepark auf dem modernsten Stand halten und in sinnvoller Weise erweitern; mittelfristig ist hier eine Professur für das Fachgebiet „Materialanalytik“ vorgesehen.

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Schwerpunkt der TU

Materials and Matter

Forschungsfeld:

Materials Characterization

Natural Ressource Technologies / Technologien nachwachsender Rohstoffe

Sowohl ökologische als auch politische Aspekte haben in den letzten Jahren nachwachsende Rohstoffe weltweit zu einem Schwerpunkt der Forschung gemacht, da nur sie die Basis für eine nachhaltige und damit langfristig umsetzbare Rohstoffwirtschaft liefern. Gemäß den Zielset-zungen moderner chemischer Technologien ist der vorliegende Förderschwerpunkt darauf ausgerichtet, die Forschung und Anwendung der stofflichen Nutzung nachwachsender Roh-stoffe voranzutreiben:

Dazu zählt einerseits die biotechnologischen Gewinnung von Basisverbindungen für die che-mische Industrie („Biorefineries“, von Biotreibstoffen bis zur Herstellung von Plattformchemika-lien und von hochwertigen Arzneistoffvorstufen) durch Fermentation von Mono- und Oligome-ren, die mittels enzymatischer Hydrolyse aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wurden, und andererseits die Veredelungstechnik natürlich vorkommender Polymere wie z.B. Naturfa-sern und die Holzbiotechnologie. Komplementär eröffnen moderne katalytische Verfahren alternative stoffliche Nutzungsmöglichkeiten biogener Rohstoffe. Ergänzend dazu ist für biolo-gisch schwer umsetzbare Rohstoffe die thermische Konversion in Richtung Synthesegas sinn-voll. Damit stehen weitere Wege zur energetischen und stofflichen Nutzung offen. Ein ergän-zendes Thema ist auch die Entwicklung umweltverträglicher Pflanzenschutzstrategien, damit die verlustarme Produktion hochqualitativer nachwachsender Rohstoffe bewerkstelligt werden kann

Entscheidend dafür sind auch die Optimierung der Gewinnung der dazu verwendeten Biokata-lysatoren (Enzymen), die effiziente Aufarbeitung der gewonnenen Stoffe und deren begleiten-de strukturellen Charakterisierung und Quantifizierung sowie die Kopplung von verschiedens-ten Abfall-, Produkt- und Eduktströme zur Steigerung der Ökologie und Ökonomie. Dafür wer-den innovative Ansätze sowohl aus der molekulare Biotechnologie, der mikrobiellen Genom-forschung, der Bioverfahrenstechnik sowie der gesamten Trenntechnik benötigt.

Der Aktualität des Themas entsprechend hat die Fakultät für Technische Chemie zu diesem Thema auch einen gemeinsamen Forschungsplan gemeinsam mit der BOKU und der TU Graz entwickelt („lignocellulose biorefineries“). Arbeitsgruppen der TU Wien haben auf diesem Ge-biet weltweit in Grundlagenforschung und industrieller Umsetzung bereits einen ausgezeichne-ten Ruf, der durch die Förderung dieses Schwer-punkts weiter ausgebaut werden wird.

Schwerpunkt der TU:

Energy and Environment

Forschungsfelder:

- Efficient Utilization of Ressources

- Sustainable Technologies and Products

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Professuren

BESETZTE PROFESSUREN (IN ALPHABETISCHER REIHENFOLGE, STAND 1.1.2013):

Nr. Fach derzeit bis

1 Analytische Chemie Allmaier 2021

2 Analytische Chemie Grasserbauer 2013

3 Anorganische Chemie Schubert 2014

4 Biochemische Technologie Kubicek 2013

5 Bioverfahrenstechnik Herwig 2034

6 Chemische Technologie anorganischer Stoffe Danninger 2021

7 Chemische Technologie organischer Stoffe Gruber 2013

8 Organische Chemie (Fröhlich) 2025

9 Physikalische Chemie Rupprechter 2031

10 Strukturchemie Kubel 2018

11 Technische Elektrochemie Fleig 2030

12 Verfahrenstechnik Hofbauer 2020

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VAKANTE PROFESSUREN: ISTSTAND

Nr. Fach Grund für Vakanz bis

1 Organische Chemie Karenzierung Fröhlich 2015

2 Verfahrenstechnik Ruhestand Marini 1.1.2013 (Plan)

NACHBESETZUNGEN

Laufende Berufungsverfahren

(Ziel: Abschluss der Verfahren bis 10/2013 bzw. 12/2013):

Nr Fach NF Ab SP TUW SP TCh

00 Verfahrenstechnik Marini 1.10.2013 EE SEE

0 Bioorganische Synthesechemie Förderschwer-punkt 1.1.2014 EE BST

Geplante Besetzungen im Zeitraum bis 12/2015 und Zuordnung zu den Forschungsschwer-punkten der TU Wien und der Fakultät:

Nr Fach NF Ab SP TUW SP TCh

1 Chemie und Technologie der Makromoleküle Gruber 1.10.2014 MM CTM, SEE

2 Biochemische Technologie Kubicek 1.10.2014 EE BST

3 Molekulare Materialchemie Schubert 1.1.2015 MM CTM

4 Theoretische (Material) Chemie (SFB) 1.10.2015 MM CTM

(Abkürzungen: siehe Kap.2)

Wie aus Tab.1.1. ersichtlich, stehen im Zeitraum des EP 2013+ insgesamt 4 Emeritierungen bzw. Pensionierungen an, die alle absolute Kernfächer der Technischen Chemie betreffen, d.h. hier sind rasche Nachbesetzungen unbedingt erforderlich. Weiters würde sich die Anzahl der ProfessorInnen an der Fakultät auch bei erfolgreicher Besetzung der Professuren „Verfahrens-technik“ und „bioorganische Synthesechemie“ ohne weitere Nachbesetzungen im Jahr 2014 auf 9 reduziert haben, was absolut untragbar ist.

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Chemie und Technologie der Makromoleküle

(beinhaltet die Lehre in „Chemischer Technologie organischer Stoffe“): dies ist ein Kernfach an einer Fakultät Technische Chemie, aufgrund der enormen technischen und wirtschaftlichen Bedeutung synthetischer, aber auch modifizierter natürlicher Makromoleküle; die Professur soll möglichst umgehend nach dem Ausscheiden von Prof. Gruber wiederbesetzt werden. TU-Schwerpunkt „Materials and Matter“ sowie „Energy and Environment“; Fakultätsschwerpunkt „Chemie und Technologie der Materialien“ sowie „Nachhaltigkeit, Energie, Umwelt“.

„Biochemische Technologie“

Ist analog zu dem oben Gesagten ein Kernfach; in Anbetracht des starken Wachstums auf die-sem Fachgebiet ist die Professur dringend notwendig nach dem Ausscheiden von Prof. Ku-bicek. TU-Schwerpunkt: Energy and Environment; Fakultätsschwerpunkt: Bioscience Technolo-gies

„Molekulare Materialchemie“

(beinhaltet die Lehre in„Anorganischer Chemie“): auch dies ist ein Kernfach an jeder Chemiefa-kultät. TU-Schwerpunkt „Materials and Matter“; Fakultätsschwerpunkt „Chemie und Technolo-gie der Materialien“(zusätzlich besteht ein Commitment der TU gegenüber dem DK+ So-lids4Fun).

„Theoretische (Material) Chemie“

Diese Professur steht im Zusammenhang mit dem SFB „Vienna Computational Materials Labo-ratory“; hier gibt es ein Commitment der TU Wien (ebenfalls gegenüber dem DK+ Solids4Fun), bei positiver Zwischen-Evaluierung eine Professur für Theoretische Chemie auszuschreiben, um gerade für den Bereich der Materialforschung die entsprechende theoretische Basis zu schaf-fen. Dies ist auch vor dem Hintergrund der Tatsache zu sehen, dass an der TU Wien Prof. Schwarz bereits seit längerer Zeit im Ruhestand ist und ao.Prof. Peter Blaha ebenfalls in abseh-barer Zeit (2021) pensioniert werden wird.

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Ausblick für den Zeitraum 2016-2018 (ohne Anspruch auf Vollständigkeit, vorläufige Titel):

Nr Fach NF Ab SP TUW SP TCh

5 Analytische Chemie - Materialanalytik Grasserbauer 1.10.2016 MM CTM

6 Biochemie Förder-schwerpunkt

1.10.2017 EE BST

7 Strukturchemie/Festkörperchemie Kubel 1.10.2018 MM, EE

CTM

8 Hochleistungskeramik EP 2010+ 1.10.2017 MM CTM

9 Molekulare Katalyse EP TCH 2013+ 1.10.2018 MM, EE

SEE

Analytische Chemie - Materialanalytik

Anorganische analytische Chemie ist ein Kernfach jeder Chemiefakultät. In Anbetracht der in-tensiven Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Fakultät im Bereich Materialien und der Erweite-rung der Möglichkeiten an der TU durch das „Materials Characterization Center“ ist eine wis-senschaftliche Vertretung dieses Faches durch eine Professur angemessen; die im Moment attraktive Ausrüstung an der TU sollte hier die Gewinnung eines ausgewiesenen Fachmannes erleichtern.

Biochemie

Dies stellt ein Kernfach (sowohl in der Grundlehre als auch Forschung) an jeder modernen Chemiefakultät dar und ist ein wichtiges Bindeglied zwischen der Professur Bioverfahrenstech-nik und Biochemische Technologie sowie auch mit einer Reihe von TU-Schwerpunkten: „Ener-gie und Umwelt“; Fakultätsschwerpunkt „Chemie und Technologie der Materialien“, Fakultäts-schwerpunkt „Bioscience Technologies“, Förderschwerpunkt „Technologien nachhaltiger Roh-stoffe“.

Strukturchemie/Festkörperchemie

In Anbetracht der großen Bedeutung der Strukturaufklärung für Materalien, aber auch z.B. für Wirkstoffe ist eine Professur für dieses Fachgebiet am Institut E164 im Forschungsbereich Struk-turchemie erforderlich; sie ergänzt die chemische Analytik in Richtung Röntgenstrukturanalytik. Weiters ist diese Professur auch als wissenschaftlicher Kristallisationspunkt für die Forschungs-aktivitäten im Rahmen des „X-Ray Centers“ der TU Wien anzusehen.

Hochleistungskeramik

Die Fakultät hat auf dem Gebiet der keramischen Werkstoffe einen auch international gesehen hohen Stand erreicht. Neben den keramischen Funktionswerkstoffen, die am Institut E164 im Forschungsbereich „Elektrochemie“ erforscht werden, sind am selben Institut im Forschungsbe-

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reich „Chemische Technologien“ vor allem die keramikbasierten Verbundwerkstoffe als Struk-tur- und Werkzeugmaterialien Ziel von intensiv und in enger Kooperation mit der einschlägigen Industrie durchgeführten Forschungsarbeiten. Durch die Professur sollen diese Kompetenzen und auch das internationale Netzwerk weiter ausgebaut und gestärkt werden.

Molekulare Katalyse

Zur weiteren Stärkung im Bereich SEE (insbes. im Feld Green Chemistry & Technology) sowie zur verstärkten Nutzung von Synergien innerhalb des Institutes E163 wird die Schaffung dieser Professur angeregt und im Rahmen dieses Entwicklungsplanes vorbereitet werden. Dabei soll nach einem ähnlichen Modell vorgegangen werden wie bei den geplanten Besetzungen „Mo-lekulare Materialchemie“ und „Theoretische (Material) Chemie“: für die EP-Periode 2013-15 ist die Einwerbung eines FWF-SFBs im Bereich der „molekularen Katalyse“ an der Schnittstelle von anorganischer Koordinationschemie, metall-organischer Katalyse und metall-organischer Syn-thesechemie unter Berücksichtigung von Anwendungsperspektiven insbesondere im makromo-lekular-chemischen Bereich (Polymerchemie) vorgesehen. Damit sollen die laufenden Aktivitä-ten in diesen Bereichen hinsichtlich der Forschungsausrichtung gebündelt werden und insbe-sondere der Bereich der Anorganischen Chemie an E163 mit einer klaren (und zu E165 deutlich komplementären) Ausrichtung aufgestellt werden. Bei erfolgreichem Absolvieren der ersten Zwischenbegutachtung des SFBs (gem. der vorgesehenen Zeitschiene ca. 2017/18) soll dann als Commitment der TUW diese Professur zur Unterstützung der dann etablierten Forschungs-aktivitäten eingerichtet werden.

Gemeinsam mit den Aktivitäten im Bereich der heterogenen Oberflächenkatalyse (Solids4Fun, DK FunMat, TU-DK CatMat) und den geplanten Ausweitungen im Bereich Biokataly-se/Biorefineries (dieser TCH-EP 2013-15) könnte somit in ergänzender Weise auch das Feld der molekularen Katalyse (Metallorganische Systeme und Organokatalyse) für 2016+ an der TUW hochrangig etabliert werden. Zusammengenommen würde sich ein international deutlich sichtbares Zentrum für die diversen Bereich der Katalyse als eine Trägertechnologie in der Chemie des 21. Jahrhunderts formieren, das die Konkurrenzfähigkeit der TUW in den Chemie-wissenschaften nachhaltig unterstreichen würde.

LAUFBAHNSTELLEN

Für die Fakultät für Technische Chemie ist erstklassiger wissenschaftlicher Nachwuchs ein Grunderfordernis. Die Fakultät plant deshalb für den Zeitraum 2013-15 die Schaffung von Laufbahnstellen in den unterschiedlichen Forschungs- und Förderschwerpunkten der Fakultät, um dem wissenschaftlichen Nachwuchs attraktive Perspektiven für die zukünftige Karriere zu bieten und die Kompetenzen in Forschung und Lehre langfristig und systematisch auszubauen.

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Materials Characterization Center

Zur effektiveren Ausnutzung des vorhandenen Geräteparks, insbesondere für die Materialana-lytik, ist die Etablierung eines „Materials Characterization Center“ geplant. Als erster Schritt in diese Richtung wurde im Jahr 2010 das FZ Röntgen („X-Ray Center“, XRC) als unmittelbar dem Vizerektorat für die Forschung unterstellte Einheit eingerichtet. Durch das Rektorat wurde die Anschaffung mehrerer hochmoderner Geräte für Pulver- und Einkristallstrukturanalyse sowie für Röntgenfluoreszenzanalyse finanziert; daneben wurden vom Institut 164 einige noch relativ neue Geräte in das Zentrum eingebracht. Am Zentrum selbst besteht eine Senior Scientist-Stelle für die organisatorische Leiterin des Zentrums, die auch ausgewiesene Expertin für Beu-gungsverfahren ist, sowie eine Technikerstelle; die Nutzung der Geräte erfolgt sowohl durch die MitarbeiterInnen des Zentrums als auch durch WissenschaftlerInnen der vier Institute der Fakultät TCH, sowie aus anderen Fakultäten der TU, wobei sich die Zusammenarbeit bisher als sehr reibungslos und für beide Seiten nutzbringend gezeigt hat.

Als nächste Stufe ist das FZ Instrumental Analysis Center(“IAC“) im Aufbau, wobei vor allem die Kompetenz und Ausrüstung der einschlägigen Forschungsgruppen am Institut 164 (Massen-spektrometrie (Imaging MS, SIMS, MALDI und ESI MS, Tandem- und Mehrstufen-MS), AFM, EM, IR-Raman-Spektroskopie, GC×GC, …) genutzt werden soll. Als neue Kompetenz und entspre-chend neue Investition wurde die Anschaffung eines Photoelektronenspektrometers (XPS) bewilligt; das Gerät ist bereits im Aufbau begriffen. Weiters wurde das ursprünglich an der Fa-kultät für Physik beheimatete Augerelektronenspektrometer (AES) in das FZ IAC eingebracht, adaptiert und im generalsanierten Bauteil BB aufgestellt. Ein ausgewiesener Wissenschaftler mit dem Fokus auf XPS und AES ist als Senior Scientist vorgesehen, der sich auch um organisa-torische Angelegenheiten des FZ IAC kümmern wird. Eine entsprechende Technikerstelle für das FZ IAC ist in späterer Folge angedacht.

In ähnlicher Weise ist für den Zeitraum 2013-15 eine Bündelung der NMR-Resourcen am Che-miecampus Getreidemarkt in einem „NMR-Center“ (Arbeitstitel) vorgesehen. Im Zusammen-hang mit der bereits in fortgeschrittenem Planungsstadium befindlichen Anschaffung eines 600 MHz NMR Gerätes wird auch eine Modernisierung der vorhandenen Messgeräte erfolgen. Die Bündelung der vorhandenen Geräteausstattung soll einer weiteren Optimierung in der Auslastung und Erweiterung der Messmöglichkeiten (insbes. über die LC/MS/NMR-Hyphenation) am Campus dienen.

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Räumliche Situation / Standortentwicklung

Die Fakultät für Technische Chemie hat durch die im Jahr 2006 erfolgte Entscheidung des Rek-torats, den innerstädtischen Standort beizubehalten und auszubauen („UniverCity 2015“), und die sich daraus ergebenden Baumaßnahmen eine massive Stärkung erfahren. Die von der Inf-rastruktur und z.T. auch der Bausubstanz her veralteten und sicherheitstechnisch bedenklichen Gebäude wurden generalsaniert, mit dem an Stelle der bereits 2000 abgerissenen ehemaligen k.u.k. Kriegsschule errichteten neuen Lehartrakt (Bauteil BC) steht ein von Grund auf neu errich-tetes modernes Laborgebäude zur Verfügung. Der aus den 1920er Jahren stammende und um 1960 aufgestockte Winkelbau (Bauteil BB) wurde 2010-2011 bis auf die tragenden Mauern ent-kernt und völlig neu eingerichtet, ebenso das Gebäude Gumpendorferstraße 1a (Bauteil BH); in dem 1990-93 erbauten Bauteil BI wurden neue Datenleitungen installiert sowie die im Bauteil BB neu installierte Haustechnik (Umlaufkühlung, Raumtemperierung) auch in BI eingerichtet. Der alte „Genietrakt“ (Bauteil BZ) wurde teilweise bereits in früheren Jahren modernisiert, der Rest wurde in den letzten Monaten saniert und adaptiert. Insgesamt stehen der Fakultät damit Räumlichkeiten zur Verfügung, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen und auch von der Sicherheit her den Ansprüchen vollauf genügen. Eine weitere Stärkung des Standortes wird sich aus der Konzentration der Maschinenbauinstitute am Getreidemarkt ergeben; hier ist vor allem für die Aktivitäten im TU-Schwerpunkt „Materials and Matter“ eine verstärkte Zusam-menarbeit, insbesondere gemeinsame Nutzung vorhandener Ressourcen, zu erwarten. Glei-ches gilt für die technische Infrastruktur, insbesondere die Werkstätten, die in der Fakultät für Technische Chemie im Bauteil BB EG zusammengefasst wurden; die dort aufgestellten z.T. relativ großen und leistungsfähigen Werkzeugmaschinen sollten auch für die Maschinenbauin-stitute interessant sein, da deren an sich sehr großer und leistungsfähiger Maschinenpark weit-gehend in der Science City im Arsenal aufgestellt werden wird.

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Investitionen

Die Fakultät für Technische Chemie hat in den Jahren 2005-2011 durch Geräteerneuerungsak-tionen wie LI:ON, StudLab, TUMat viele ältere Geräte und Apparate durch Neuanschaffungen ersetzt, so dass der Gerätepark derzeit als sehr modern bezeichnet werden kann. Im Zeitraum 2013-15 sind deshalb außer den im Zuge von Neuberufungen anzuschaffenden Geräten pri-mär Erhaltungs- bzw. Ersatzinvestitionen absehbar, wobei allerdings berücksichtigt werden muss, dass die im Zuge der Berufungen Allmaier, Danninger, Fröhlich und Kubicek angeschaff-ten Geräte dann etwa 10-13 Jahre alt sein werden, d.h. es ist Bedarf zumindest für die tiefgrei-fende Modernisierung dieser Geräte, z.T. sicher auch Ersatzanschaffungen, absehbar. Teilweise sind im Zuge der anstehenden Berufungen auch Geräte zu ersetzen, die noch deutlich älter sind, die z.B. im Zuge der Berufung Schubert angeschafft wurden. Hier ist jedenfalls darauf zu achten, dass Neuberufene die von der TU bereitgestellten Mittel nicht nur für reine Ersatzan-schaffungen aufwenden müssen.

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Studienangebot

Beim Umstieg vom Diplomstudium auf das Bologna (Bachelor-Master)-System wurde ein Ba-chelorstudium „Technische Chemie“ im Umfang von 180 ECTS sowie darauf aufbauend 5 Mas-terstudien eingerichtet:

- Technische Chemie – Biotechnologie und Bioanalytik

- Technische Chemie – Materialchemie

- Technische Chemie – Chemische Prozesstechnik

- Technische Chemie – Angewandte Synthese

- Technische Chemie – Werkstofftechnologie und Werkstoffanalytik

Das Bachelorstudium wurde bereits von einer nach Lehrveranstaltung orientierten Struktur auf Module umgestellt.

Das Masterstudium wurde ebenfalls auf das modulare System umgestellt; gleichzeitig wurde auch die Struktur tiefgreifend geändert: ab 1.10.2013 wird ein einziges Masterstudium „Tech-nische Chemie“ angeboten, bei dem nach einem einheitlichen Grundlagenblock einer von 5 Schwerpunkten gewählt wird, mit 27 ECTS in Form von Vorlesungen und 10 ECTS als Labor-übungs-Modul mit einem relativ genau definierten Programm. Anschließend folgen Wahlmodu-le (VO und LU) sowie soft-skills und Freifächer und abschließend die Masterarbeit.

Die Fakultät ist weiters an dem interfakultären Bachelor- und Masterstudium „Verfahrenstech-nik“ beteiligt (gemeinsam mit der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften). Hier bestehen ein Bachelor- und ein Masterstudium, wobei letzteres einen mehr maschinen-baulich orientierten Schwerpunkt „Anlagen- und Apparatebau“ und einen eher chemisch orien-tierten Schwerpunkt „Chemieingenieurwesen“ bietet. Auch in diesem Fall wurde das Bachelor-studium bereits mit Wirkung 1.10.2011 auf die Modulstruktur umgestellt; der entsprechend überarbeitete Studienplan für das Masterstudium ist mit 1.1.2012 in Kraft getreten. Auch im Bereich der Lehre, insbesondere beim Studium der Verfahrenstechnik, wird die Kooperation zwischen den beiden Fakultäten durch die Konzentration der Maschinenbauinstitute am Cam-pus Getreidemarkt signifikant erleichtert werden.

Bedeutende Beiträge leistet die Fakultät auch zu den interfakultären Masterstudien „Material-wissenschaften“ und „Biomedical Engineering“. Gemeinsam mit der Fakultät für Chemie der Universität Wien wurde mit WS 2011/12 ein Masterstudium „Chemie und Technologie der Ma-terialien“ eingerichtet.

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Effizienzsteigerung / Profilschärfung

WERKSTÄTTENBEREICH

Die mechanischen Werkstätten der Institute E164, E165 und E166 wurden bereits im Zuge der Sanierungsmaßnahmen am Getreidemarkt in BB EG räumlich konzentriert: mit Wirkung vom 1.1.2013 wurden auch die personellen und die Geräteressourcen in einer eigenen Organisati-onseinheit „Gemeinschaftswerkstätte Technische Chemie“ (E174) zusammengeführt, die direkt dem Dekan unterstellt ist. Damit wird eine bessere Ausnutzung sowohl der Kompetenzen der Mitarbeiter als auch der vorhandenen, im Zuge der Umbaumaßnahmen ebenfalls z.T. stark modernisierten, Geräteausstattung erreicht werden.

ZENTRALE CHEMIKALIENVERWALTUNG

Die Beschaffung, Lagerung und Ausgabe der Chemikalien wurde bereits vor einigen Jahren für die Institute 163 und teilweise 165 zentral organisiert (gemeinsames Lager, Erfassung einge-gangener Chemikalien mit Barcodes, Ausgabe durch LaborantInnen). In der nächsten Zeit wer-den auch die Institute 164 und 166 hier integriert werden, wodurch unter anderem eine besse-re Nutzung des vorhandenen (knappen) Lagerraumes erreicht werden soll; weiters sind durch Zentralisierung des Einkaufs günstigere Konditionen zu erwarten. Gleiches ist für die Techni-schen Gase geplant; hier wird auch ein zentrales Gaslager für die gesamte Fakultät errichtet werden. Auch hinsichtlich der Chemikaliensicherheit ist mit weiteren Verbesserungen durch die Zusammenführung aller bislang dezentralen Lager zu rechnen. Für die Leitung dieser Chemika-lienadministration wurde ein qualifizierter Mitarbeiter angestellt.

SICHERHEIT

Die Sicherheitslage an der Fakultät wurde durch die baulichen Maßnahmen nachhaltig verbes-sert und an aktuelle Standards angepasst. Organisatorische Maßnahmen wie die an der Fakultät im Sommer 2012 abgeschlossene Aktion „PRISMA“ haben zu einer Straffung der Abläufe ge-führt; ebenso wurde die Notfallausrüstung ergänzt. In der nächsten Zeit werden die bauseits festgestellten Mängel, insbesondere in den Lüftungsanlagen, auf ihre Ursachen hin untersucht und behoben werden. Die Sicherheitslage wird auch durch die intensive Schulung der Sicher-

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heitsvertrauenspersonen / Brandschutzwarte sowie durch Übungen, die den Ernstfall realistisch abbilden, weiter verbessert werden.

PROFILSCHÄRFUNG IN DER FORSCHUNG

Auf Fakultätsebene ist beabsichtigt, derzeit laufende größere Forschungsvorhaben (SFB, DK+, CD-Labors etc.) soweit statutenmäßig möglich weiterzuführen. Aufgrund der bislang erzielten sehr guten Resultate haben Verlängerungsanträge zweifellos sehr gute Aussichten. Daneben werden laufend entsprechende Neuanträge für diese Förderschienen, aber auch für die klassi-schen FWF- und FFG-Projekte formuliert und eingereicht werden.

E163, Institut für Angewandte Synthesechemie Im sehr erfolgreichen Feld der regenerativen Medizin (mehrere Patente und Kooperationspro-jekte) ist eine verstärkte Kooperation zwischen den Bereichen Organische Chemie und Makro-molekulare Chemie vorgesehen.

Mit der erwähnten Initiative zur Schaffung eines SFBs in „Molekularer Katalyse“ wird mit einer weiteren Verschränkung der Bereiche Anorganische Chemie und Organische Chemie gerech-net; dabei sollen auch die diversifizierten Ausrichtungen im Bereich Anorganische Chemie (AC) verstärkt gebündelt werden.

Mit der laufenden Berufung „Bioorganische Synthesechemie“ ist eine weitere Aufwertung die-ses Sektors vorgesehen, wobei insbesondere auch die Zusammenarbeit mit E166 im Bereich der Biorefineries intensiviert und die Wirkstoffsynthese gemeinsam mit externen Kooperatio-nen forciert werden soll.

E164, Institut für Chemische Technologien und Analytik

FB Chemische Technologien:

Hier ist in den nächsten Monaten die Integration der Forschungsgruppe „Micromaterials“ ge-plant (derzeit noch Universität Wien), die spezielle Prüfkompetenzen, v.a. im Bereich Lebens-dauerprüfung, für strukturelle und funktionelle Materialien einbringt, mit besonderem Schwer-punkt auf der Prüfung mikroelektronischer Komponenten. Dies ist vor allem für die Kooperation mit der Elektronikindustrie von großem Nutzen, weil damit die Korrelationen zwischen chemi-schen und metallurgischen Einflüssen und mechanischem Versagen mikroelektronischer Bau-teile innerhalb der Fakultät untersucht werden können („one-stop-shop“ für die Industrie).

FB Elektrochemie

Die Forschungsgruppe Theoretische Festkörperspektroskopie (Mikosch) wird nach Pensionie-rung von Ass.Prof. Mikosch auslaufen.

FB Umwelt- und Prozeßanalytik):

Dieser Forschungsbereich umfasst derzeit folgende Arbeitsgruppen:

- Umweltanalytik (Leitung: A. Kasper-Giebl)

- Prozessanalytik (Leitung: B. Lendl), sowie

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- Chemometrie (Leitung: H. Lohninger).

Gemeinsames Ziel ist es hier, die Kompetenzen dieser drei Gruppen zu bündeln und einen wesentlichen Beitrag zur Leistungssteigerung von auch feldtauglichen Techniken zur chemi-schen und physikalischen Analyse zu leisten. Ein gemeinsamer Nenner ist hier die on- und off-line Messtechnik von hochvariablen Gasphasen-Spezies und Aerosolen in der Atmosphäre. Ziel ist ein besseres Verständnis bezüglich der Bildung, der ortsaufgelösten chemischen Zusam-mensetzung sowie der physikalischen Eigenschaften und der chemischen Reaktivität von Aero-solteilchen unterschiedlicher Größe. Dies ist Voraussetzung, um gezielt Massnahmen zum Im-missions- sowie Klimaschutz treffen zu können. Gerade im Bereich der Aerosolanalytik hat der Forschungsbereich schon einen hohen Stand erreicht; dieser Schwerpunkt soll weiter ausge-baut werden.

Durch den Einsatz modernster Imaging-Methoden (wie zum Beispiel der Kombination aus Ras-terkraftmikroskopie und Raman-Spektroskopie: tip-enhanced Raman spectroscopy – TERS; so-wie der IR Laserspektroskopie (AFMIR: atomic force microscopy-mid infrared spectroscopy)) können Aerosoloberflächen nun auch ortsaufgelöst (bis zu 10 nm) chemisch analysiert werden, dies ist wichtig, um die physikalisch-chemische Schnittstelle heterogener atmosphärischer Reak-tionen besser verstehen zu können.

Die Arbeiten sind dem gesamt-universitären Forschungsschwerpunkt Energy and Environment (Unterpunkt: Environmental Monitoring) und dem Fakultätsschwerpunkt „Sustainability, Energy, Environment / Nachhaltigkeit, Energie, Umwelt/ Environmental Analytics and Technology“ eindeutig zuzuordnen.

FB Strukturchemie

Hier ist vor allem eine noch stärkere Kopplung mit dem FZ XRC vorgesehen, um die Synergien möglichst wirksam zu nutzen. Längerfristig (im Zuge der Nachbesetzung Kubel, 2018) wird die Orientierung dieser Professur überprüft werden, auch im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung des Materials Characterization Center.

E165, Institut für Materialchemie Das Institut E165 wird weiterhin eine starke Betonung auf die Grundlagenforschung legen, doch es bestehen bereits auch jetzt anwendungsorientierte Forschungsvorhaben (FFG, Fir-menprojekte). Die ausgezeichnete Stellung des Instituts bzgl. Publikationen in „high-ranking journals“ und bzgl. des Einwerbens von FWF und EU Drittmitteln soll erhalten bleiben. Weiters soll die nun vorhandene räumliche (Zusammenlegung von vor Oktober 2010 getrennten Insti-tutsteilen) und apparative Infrastruktur optimal ausgenutzt werden. Die Kompetenzen werden im Zuge der Berufungen „Molekulare Materialchemie“ sowie „Theoretische Chemie“ vor allem in Richtung Forschung Oberflächen/Grenzflächen erweitert werden.

E166, Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Bi-owissenschaften Das Institut E166 ist derzeit in 6 Forschungsbereiche gegliedert, wobei sich diese gut in die Forschungsschwerpunkte der Fakultät Technische Chemie einfügen. Die Forschungsbereiche 1-3 sind primär dem Schwerpunkt „Sustainability, Energy, Environment / Nachhaltigkeit, Energie, Umwelt (SEE)“ und die Forschungsbereiche 3-6 primär dem Schwerpunkt “Bioscience Techno-

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logies (BST)” zuzuordnen. Darüber hinaus ist das Institut E166 wesentlicher Träger des Förder-schwerpunktes „Natural Ressource Technologies / Technologien nachwachsender Rohstoffe“

Im Bereich E166-6 (Pflanzen- und Lebensmittelwissenschaften) ist durch die kurz- bis mittelfris-tige Pensionierung der in diesen Bereichen tätigen WissenschaftlerInnen eine Umorientierung der Forschungsaktivitäten vorgesehen (Zeitachse ca. 4-5 Jahre). Bis dahin sollen die bisherigen Forschungsaktivitäten auf diesen Gebieten weiter geführt werden. Ein Auslaufen der Aktivitä-ten auf den Fachgebieten „Lebensmittelchemie und Lebensmitteltechnologie“ sowie „Botanik und Rohstofflehre“ ist auch durch die intensiven Aktivitäten auf diesen Gebieten an der Fakul-tät für Chemie der Universität Wien und der BOKU (an dem erstgenannten Standort ist der Ausbau schon weit fortgeschritten; z.B. durch Berufungen) geboten, sodass kaum Aussicht besteht an der TUW-TCH hier überkritische Strukturen aufzubauen.

Die danach verbleibenden Aktivitäten, z.B. im Bereich Pflanzenschutz, Ressourcen an Personal (inkl. Drittmittelpersonal), Gerätschaften und Räumlichkeiten aus diesem Bereich (E166-6) sol-len in geeigneter Weise in die anderen Forschungsbereiche bzw. nach erfolgter Besetzung der Professur „Biochemische Technologie“ in eine gegebenenfalls dann neue Struktur integriert werden.

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Zusammenfassung

Die Fakultät strebt in den Jahren 2013-2015 eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit in Forschung und Lehre an, wobei vor allem die in den letzten Jahren stark verbesserte Infrastruktur sowohl bei Räumen als auch der Geräteausstattung genutzt werden wird. Dies wird durch strukturelle Maßnahmen wie die Einrichtung einer Gemeinschaftswerkstätte und die zentrale Chemikalien-verwaltung unterstützt werden. Auch wird die Fakultät durch weitere Profilschärfung, vor allem durch das Auflassen bzw. Auslaufen unterkritischer Forschungsgebiete, die verfügbaren Res-sourcen effizienter einsetzen können

Angestrebt wird eine weitere Erhöhung der Forschungsaktivitäten, dargestellt unter anderem durch die Anzahl der Veröffentlichungen in international renommierten peer-reviewed wissen-schaftlichen Medien und der eingereichten bzw. erteilten Patente sowie die eingeworbenen Drittmittel sowohl im Grundlagenbereich (FWF-Basis, SFB) als auch in der angewandten For-schung (EU-Programme, CD-Labors, FFG-Projekte, COMET-Zentren). Dies betrifft nicht nur die absoluten Zahlen, sondern auch die pro wissenschaftlicher/m MitarbeiterIn. Weiters werden die Kooperationen mit anderen Fakultäten der TU Wien weiter intensiviert werden, wobei hier günstigere Randbedingungen, wie die Konzentration von Maschinenbauinstituten am Campus Getreidemarkt, zusätzlich förderlich wirken werden.

In der Lehre ist vor allem die Erhöhung der AbsolventInnenzahlen des Masterbereichs ein we-sentliches Ziel, ebenso die Verkürzung der Studienzeiten, hier besonders bei den Bachelorstu-dien. Schlüsselbereiche sind hier vor allem die Laborübungen, die für die Studierenden zeit- und arbeitsaufwendig sind und bei denen die Fakultät in Anbetracht der ständig steigenden Studierendenzahlen an personelle und räumliche Kapazitätsgrenzen stößt, die aber anderer-seits ein entscheidendes Charakteristikum des Chemiestudiums an der TU Wien darstellen und auch für die Absolventinnen signifikante Vorteile auf dem Arbeitsmarkt mit sich bringen.

Voraussetzungen dafür sind die rasche Nachbesetzung der in den nächsten Jahren durch Eme-ritierungen / Pensionierungen vakant werdenden ProfessorInnenstellen sowie Ergänzung durch weitere Professuren, um an der Fakultät eine adäquate Anzahl an ProfessorInnenstellen zu etablieren. Unterstützt werden sollen die ProfessorInnen durch erstklassige Nachwuchsfor-scherInnen auf Laufbahnstellen. Generell sind rasche Nachbesetzungen vakant werdender Stellen auch im wissenschaftlichen Mittelbau essentiell, weil dieser bei den genannten Labor-übungen die Hauptlast zu tragen hat; Gleiches gilt für die Allgemeinen Bediensteten, vor allem im technischen Bereich; sowohl für Betrieb und Wartung der hochwertigen Geräte als auch für reibungslose Durchführung der Laborübungen sind qualifizierte und motivierte LaborantInnen und TechnikerInnen in ausreichender Anzahl erforderlich, wobei aufgrund der besseren Gerä-teausstattung die notwendige Zahl dieser Personen eher noch steigt. Von den materiellen

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Ressourcen her ist erforderlich, dass die vor allem seit 2000 durch Aktionen wie UniInfra-I bis -IV, LION, StudLab, aber auch durch Berufungen angeschafften Geräte, die der Fakultät For-schung auf hohem Niveau ermöglicht und die Einwerbung von Drittmitteln erleichtert, z.T. erst möglich gemacht haben, aber jetzt zunehmend veralten, durch entsprechende Neugeräte er-setzt werden, um den hohen Standard der Geräteausstattung, der in naturwissenschaftlich-technischen Fächern hochkarätige Forschung erst möglich macht, auch in Zukunft halten zu können.