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1 ECOPOP Bulletin Nr. 76 / Mai 2017 / www.ecopop.ch / Nachdruck mit Quellenangabe erwünscht Bulletin Nr. 76 UMSTRITTENER VORTRAG VON PROFESSOR GUNNAR HEINSOHN AN DER MITGLIEDER- VERSAMMLUNG Von Andi Thommen An der ECOPOP-Mitgliederversammlung vom 25. März hielt der deutsche Professor Gunnar Heinsohn einen spannenden, aber auch umstrittenen Vortrag FAMILIENPLANUNG HILFT KRIEGE VERHÜTEN Professor Gunnar Heinsohn an der ECOPOP MV über die Zusammenhänge von Bevölkerungswachs- tum, Kriegen und Migration. Unser Fazit: Familien- planung, und damit die Arbeit von ECOPOP, hilft Kriege verhindern! Gleich vorneweg: der Vortrag von Professor Gunnar Heinsohn war sehr interessant, doch viele Mitglieder fanden, er habe sehr einseitig nur demografische E D I T O R I A L LIEBE MITGLIEDER, GÖNNERINNEN UND GÖNNER VON ECOPOP Es war uns eine grosse Freude, an der diesjährigen Mitglieder- versammlung vom 25. März über siebzig Gäste begrüssen zu dür- fen! Mit Prof. Gunnar Heinsohn hatten wir einen sehr namhaf- ten und aber auch umstrittenen Gastredner eingeladen, uns zum Thema «Demografische Aspekte der Migration – Warum wollen viele hundert Millionen Menschen nach Europa?» seine Ansichten und Erfahrungen Kund zu tun. Auf den nächsten Seiten gehen wir kritisch auf seine Aussagen ein. Am 20. Februar 2017 ist unsere langjährige Präsidentin Sonja Crespo 88 jährig verstorben. Ei- nen Nachruf finden Sie auf Seite 11. Aufruf: Der Ecopop Vorstand ist immer wie- der auf Unterstützung angewiesen. Wenn Sie an einer aktiven Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe oder im Vorstand interessiert sind, melden Sie sich bitte bei unserem Geschäftsführer! Nun wünschen ich Ihnen einige unterhaltsa- me Minuten beim Lesen dieses Bulletins! Herzliche Grüsse Roland Schmutz, Präsident ECOPOP

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ECOPOP Bulletin Nr. 76 / Mai 2017 / www.ecopop.ch / Nachdruck mit Quellenangabe erwünscht

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76

UMSTRITTENER VORTRAG VON PROFESSOR GUNNAR HEINSOHN AN DER MITGLIEDER- VERSAMMLUNGVon Andi Thommen

An der ECOPOP-Mitgliederversammlung vom 25. März hielt der deutsche Professor Gunnar Heinsohn einen spannenden, aber auch umstrittenen Vortrag

FAMILIENPLANUNG HILFT KRIEGE VERHÜTEN

Professor Gunnar Heinsohn an der ECOPOP MV

über die Zusammenhänge von Bevölkerungswachs- tum, Kriegen und Migration. Unser Fazit: Familien- planung, und damit die Arbeit von ECOPOP, hilft Kriege verhindern!

Gleich vorneweg: der Vortrag von Professor Gunnar Heinsohn war sehr interessant, doch viele Mitglieder fanden, er habe sehr einseitig nur demografische

E D I T O R I A LLIEBE MITGLIEDER, GÖNNERINNEN UND GÖNNER VON ECOPOP

Es war uns eine grosse Freude, an der diesjährigen Mitglieder-versammlung vom 25. März über siebzig Gäste begrüssen zu dür-fen! Mit Prof. Gunnar Heinsohn hatten wir einen sehr namhaf-ten und aber auch umstrittenen Gastredner eingeladen, uns zum

Thema «Demografische Aspekte der Migration – Warum wollen viele hundert Millionen Menschen nach Europa?» seine Ansichten und Erfahrungen Kund zu tun. Auf den nächsten Seiten gehen wir kritisch auf seine Aussagen ein.

Am 20. Februar 2017 ist unsere langjährige Präsidentin Sonja Crespo 88 jährig verstorben. Ei-nen Nachruf finden Sie auf Seite 11.

Aufruf: Der Ecopop Vorstand ist immer wie-der auf Unterstützung angewiesen. Wenn Sie an einer aktiven Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe oder im Vorstand interessiert sind, melden Sie sich bitte bei unserem Geschäftsführer!

Nun wünschen ich Ihnen einige unterhaltsa-me Minuten beim Lesen dieses Bulletins!

Herzliche GrüsseRoland Schmutz, Präsident ECOPOP

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Gründe als Ursachen für Kriege aufgeführt. Die Zu-hörer waren sich einig, es gibt bestimmt noch viele weitere Motive für Gewaltausbrüche in einer Gesell-schaft.

KIRCHE UND PEST ALS URSACHE DES BEVÖLKERUNGSWACHSTUMSDoch der Reihe nach! Heinsohn holte für seinen Vor- trag sehr weit aus und machte zuerst einen ausgiebi-gen historischen Rückblick. Laut Heinsohn ist die Be-völkerungs-Katastrophe, verursacht durch die Pest im Mittelalter, der Ausgangspunkt für Europas Poli-tik der Bevölkerungs-Explosion im 15. Jahrhundert.

Von 1348 bis 1350 verlor Europa in nur drei Jahren mehr als einen Drittel seiner damaligen Be-völkerung und schrumpfte dramatisch von 80 auf 50 Millionen Einwohner. Dies stellte die damalige Wirtschaft, welche noch zu grossen Teilen auf kör-perlicher Arbeit und Lehen mit leibeigener «Skla-venwirtschaft» aufbaute, vor grosse Probleme. Die katholische Kirche, welche auch zu weiten Teilen von den Einkünften aus Grossgrundbesitz lebte, reagierte auf die Pestzeit und das zuvor traditio-nell immer relativ geringe Bevölkerungswachstum

mit drastischen Massnahmen: Papst Innozenz VIII. (1484-1492) verhängte am 4. Dezember 1484 die To- destrafe auf «Familienplanung». Siehe oben!

EUROPAS BEVÖLKERUNGSWACHSTUM ERMÖGLICHT KOLONISIERUNGGemäss Gunnar Heinsohn ermöglicht erst das ra-sante Bevölkerungswachstum in Europa die Koloni-sierung von weiten Teilen der Welt durch die Kon-quistadoren. Dabei war Europa damals noch nicht überbevölkert, doch verglichen mit den damaligen Anbaumethoden waren einige Gebiete schon sehr dicht besiedelt. Die Motive der Entdecker und An- siedler sind nur schwer zu ergründen. Sie waren vor allem jung – jung und abenteuerlustig! Neunzig Prozent der Auswanderer waren zwischen 20 und 34 Jahre alt. Bei der Eroberung Perus fanden 80 von 100 Europäern den Tod. Doch Nachschub gab es ohne Ende!

Heinsohn erklärt dies am Beispiel Spaniens: 1348 hatte Spanien noch 8 Millionen Einwohner mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren. In der Pestzeit um 1400 sank diese Zahl gar auf 4 Millionen

DIE «HEXENBULLE» VON PAPST INNOZENZ (Lat. = DER «UNSCHULDIGE»)

«Summis desiderantes affectibus» (lat. «In unserem sehnlichsten Wunsche») ist der Textbeginn und Titel einer päpstlichen Schrift, der so genannten «Hexenbulle».«Für sehr viele Personen beyderlei Geschlechts, welche die Geburten der Weiber umkommen ma-chen und verursachen, …dass die Frauen nicht empfangen, und die Männer, deren Weiber und

die Weiber, deren Männer die ehelichen Werke nicht leisten können» Sexualität war von 1484 bis ins 20. Jahrhundert straffrei nur als ehelicher Fortpflanzungsakt zuge- lassen. Die Hexenbulle war der Startschuss zur kirchlichen Inquisition und zur grausamen Verfol- gung der als Hexen verschrieenen «weisen Frau-en», welche sehr oft einfache Hebammentätigkei-ten ausübten und Wissen über Empfängnisverhü-tung weitergaben.

Diese forcierte Bevölkerungspolitik der Kirche ver-fehlte ihr Ziel nicht. Ungeachtet permanenter Krie-ge, Epidemien und Auswanderungsverluste sprang Europas Bevölkerung von 50 Millionen im Jahr 1485 auf 500 Millionen im Jahr 1915.

Veränderung der europäischen Geburtenraten seit dem Mittelalter:

Jahr Geburtenrate

1000–1490 2-3 Kinder pro Frauenleben 1490–1915 5-7 Kinder pro Frauenleben (Zeit der Welteroberung!)2016 1,5 Kinder pro Frauenleben

Eine ausführliche Erklärung für die europäische Be- völkerungsexplosion ab dem späten 15. Jahrhun-dert gibt Heinsohn in seinem Buch «Menschenpro-duktion. Allgemeine Bevölkerungstheorie der Neu-zeit» (Heinsohn, Knieper, Steiger; Suhrkamp, 1979).

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Auch die Dynamik hinter dem Ersten Weltkrieg, das Eingreifen der Amerikaner im Zweiten Weltkrieg oder Europas Pazifizierung nach 1945 könnten, so Heinsohn, auf diese Art besser erklärt werden!

Die Formulierung des Kriegsindexes und die darauffolgende Vortragstätigkeit hat dazu geführt, dass Heinsohn inzwischen von der NATO als Bera-ter für Militärdemografie verpflichtet wurde.

DEMOGRAFIE UND ARABISCHER FRÜHLINGDamit macht Heinsohn den Bogen zu den aktuellen Problemen im islamischen Bogen.

Die christlichen, Heinsohn nennt es Mega-Ge-burtenraten, laufen 430 Jahre lang, von 1485 bis 1915. Wohingegen muslimische Mega-Geburtenra- ten (ausserhalb Schwarzafrikas) maximal 130 Jahre dauern (von 1905 bis ca. 2035). Die Christenheit wächst in diesen 430 Jahren zehnfach von 50 auf 500 Millionen. Die Muslime wachsen ebenfalls zehnfach von 150 Millionen auf 1.5 Milliarden zwischen 1910 und 2015.

Als Erklärung für den Arabischen Frühling führt Heinsohn das Bevölkerungswachstum in den ent-sprechenden Ländern auf.

Jahr Einwohner im den arabischen Mittelmeerländern1948 70 Millionen2011 360 Millionen

VOM KRIEGSINDEX ZUM YOUTH BULGENun macht Heinsohn einen längeren Exkurs zum «youth bulge», welcher eine ähnliche Messgrösse wie sein Kriegsindex ist. Der von Gary Fuller erst-mals 1995 verwendete Begriff des «youth bulge», bezeichnet die überproportionale Ausstülpung der Jugend in der demografischen Alterspyramide einer Gesellschaft. Nach Fuller liegt ein youth bulge über-

ab. 1493, in der Zeit von Kolumbus, hatte Spanien wieder 7 Millionen Einwohner mit einem Durch-schnittsalter von 20 Jahren. Im Jahr 1600 zählte man in Spanien bereits 9 Millionen Einwohner plus eine halbe Million in den neuen Kolonien. Das Durch-schnittsalter war auf 16 Jahre gesunken! Diese jun-gen Menschen, vor allem die Männer, waren leicht für Eroberungsfeldzüge zu begeistern, denn ihre Perspektiven im eigenen Land waren oft nicht allzu rosig!

DER KRIEGSINDEXDamit kommt Gunnar Heinsohn, zu einem seiner Lieblingsthemen, dem von ihm im Jahr 2011 postu-lierten «Kriegsindex». Vorgängig dazu publizierte Heinsohn 2003 das Buch «Söhne und Weltmacht. Terror im Aufstieg und Fall der Nationen».

Vereinfacht dargestellt misst der Heinsohn‘sche Kriegsindex die Relation zwischen den 15- bis 19- Jährigen, welche auf Stellensuche sind und den 55- bis 59-Jährigen, welche sich dem Ruhestand nä-hern. Bei einem Index von 6 (Beispiele: Afghanistan, Gaza oder Uganda) folgen 600 junge Männer auf 100 Ruheständler. Zum Vergleich dazu beträgt der Kriegsindex in Deutschland zurzeit 0,66. Das heisst auf 100 Ältere, welche in Pension gehen folgen nur 66 Jungmänner.

Gemäss Heinsohn sind bei Indexwerten von 3 bis 6 Spannungen von steigender Gewaltkriminali-tät bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen wahrscheinlich. Als Erklärung für Gewalt reicht der Kriegsindex allerdings nicht aus. Vielmehr ist ein Index zwischen 3 und 7 sowie eine gewisse wirt-schaftliche Entwicklung erforderlich. Schlussendlich sieht Heinsohn die grösste Gefahr bei «relativ gut geschulten, ausreichend ernährten und medizinisch genügend versorgten Jünglingen ohne wirtschaftli-che Perspektive».

10‘000‘000

7‘500‘000

5‘000‘000

2‘500‘000

02.5 Mrd.

1950

2000

2050

16%

57%

7%

54%

39%

44%5%

0-1920-6465+

51%

27%

6 Mrd. 9 Mrd.

Welt-Bevölkerung nach Altersgruppenhttp://wisdom.unu.edu/en/ageing-societies/WELTBEVÖLKERUNG NACH ALTERSGRUPPEN

http://wisdom.unu.edu/en/ageing-societies/

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nen auch die Perspektivlosigkeit der Jugend gehöre, vor allem Bildungsmangel und die überlange Herr-schaft verkrusteter Diktaturen. «Die Zahl der Kriege und bewaffneten Konflikte liegt seit Jahrzehnten bei etwa 6 bis 7 Auseinandersetzungen je Milliarde Erdenbürger» so Kröhnert. Lag der «Überschuss an jungen Menschen» gar über 21%, so sank, statistisch gesehen, die Kriegswahrscheinlichkeit. Dies führt Kröhnert darauf zurück, dass die 15- bis 24-Jährigen vielfach schon selbst wieder Eltern seien, was einen «Jugendüberschuss» kaum aufkommen lasse. Dabei «sind die meisten, in Konflikte verwickelten Länder, arm und schlecht entwickelt». Denkbar ist also, dass die Kriegsgefahr lediglich mit wirtschaftlicher Unter-entwicklung zusammenhängt, die jedoch wiederum mit hohen Geburtenraten einhergeht!

Andreas Thommen Geschäftsführer ECOPOP

all dort vor, wo die 15- bis 24-Jährigen mindestens 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Gemäss Heinsohn ist dies zurzeit in 52 von 196 Staaten der Fall. In diesen 52 youth bulge Ländern leben zurzeit 1,2 Milliarden Menschen! Viele der jungen Leute in diesen Ländern haben nur einen Wunsch: auszuwan-dern um der voraussehbaren Misere zu entkommen.

Fazit: Die von Heinsohn vorgelegten Daten beweisen: Ohne das Bevölkerungswachstum in den Griff zu bekommen, steigt die Gefahr von Gewaltexzes-sen und von weltweiter Migration dramatisch an. Freiwillige Familienplanung kann daher wesent-lich dazu beitragen, künftige Konflikte, Entwurze- lung und Terror zu vermeiden!

KRITIK AN DER THEORIE DES KRIEGSINDEXESIn der nun folgenden Diskussion zwischen Heinsohn und den ECOPOP Mitgliedern wurde schnell klar, dass doch erhebliche Zweifel daran bestehen, den Kriegsindex als wesentliche Ursache von Kriegen herbeizuziehen. So wurde von den Mitgliedern mo-niert, dass auch die Kriegstreiberei der globalen Waffenindustrie sowie soziale Verwerfungen wich-tige Ursachen von Kriegen sind.

Dies sieht auch der deutsche Sozialwissen-schaftler Stefan Kröhnert so! Für Kröhnert zählen neben anderen kriegsauslösenden Faktoren, zu de-

KRIEGS-INDEX 2017Index von 3-8 bedeutet: 300-800 Junge folgen auf 100 Alte (Gefahr von Gewaltexzessen)

Daten für 2016 from: https://esa.un.org/unpd/wpp/DataQuery/ © Gunnar Heinsohn

Uganda 8.08 Kenya 5.14 Syria 4.02 Samoa 2.75 Antigua&B. 2.00 Fr. Polynesia 1.50 Aruba 1.00 Japan 0.82

Zambia 7.52 S.-Sudan 5.02 Niger 4.01 Maldives 2.67 Saint Lucia 2.00 Sri Lanka 1.46 Barbados 1.00 Portugal 0.82

Lesotho 7.35 Sao Tome 5.00 Jordan 3.95 Fr. Guiana 2.60 Turkey 2.00 Puerto Rico 1.44 Cuba 1.00 Singapore 082

Malawi 7.04 Sierra Leone 4.99 Gabon 3.91 Eq. Guinea 2.53 Algeria 1.98 Uruguay 1.44 Curacao 1.00 Croatia 0.81

Zimbabwe 6.81 Guatemala 4.98 Cabo Verde 3.86 Mexiko 2.52 Quatar 1.90 Tunisia 1.43 Iceland 1.00 Lithuania 0.80

Mali 6.61 Madagascar 4.84 Honduras 3.75 Grenada 2.50 Lebanon 1.88 N. Caledonia 1.43 Seychelles 1.00 Canada 0.79

Burkina F. 6.46 Benin 4.80 Cambodia 3.72 Bhutan 2.47 Israel 1.87 Kazakhstan 1.37 US Virgin 1.00 Slovakia 0.78

Chad 6.40 Namibia 4.75 Nepal 3.65 Libya 2.46 Saudi Arabia 1.86 Réunion 1.36 China 0.99 Switzerland 0.77

Afghanistan 5.99 Liberia 4.74 Haiti 3.59 Egypt 2.45 Suriname 1.85 Azerbaijan 1.33 France 0.99 Greece 0.76

Senegal 5.87 Nigeria 4.74 Botswana 3.58 Ecuador 2.41 Colombia 1.84 Chile 1.32 Georgia 0.98 Ukraine 0.76

Angola 5.84 C.African R. 4.72 Micronesia 3.50 Guyana 2.40 Morocco 1.84 Albania 1.31 Thailand 0.98 Austria 0.75

Ethiopia 5.83 Sudan 4.65 Vanuatu 3.50 India 2.38 Brazil 1.81 N. Korea 1.27 United 0.96 Bosnia & Herz.0.75

lraq 5.80 Rep. Congo 4.55 Pakistan 3.39 Peru 2.37 Argentina 1.79 Mauritius 1.20 USA 0.96 Martinique 0.75

Gambia 5.79 Guinea-Bis. 4.45 Bolivia 3.24 Dominican R.2.35 Fiji 1.77 U. Arab Ern, 1.17 Luxembourg 0.95 Poland 0.71

Mozambique 5.77 Guinea 4.42 Djibouti 3.21 Myanmar 2.26 Iran 1.75 Guadeloune 1.14 Moldova 0.92 Chech R. 0.70

Somalia 5.68 Timor-Leste 4.40 Tajikistan 3.21 Kyrgyzstan 2.25 Oman 1.70 Montenei:rro 1.10 Taiwan 0.88 Italy 0.70

Swaziland 5.62 C. d'Ivoire 4.37 South Africa 3.19 Iurkmenistan 2.25 Kuwait 1.69 New Zealand 1.10 Sweden 0.87 Spain 0.69

Rwanda 5.59 Mayotte 4.33 Belize 3.17 Uzbekistan 2.22 S. Vincent 1.67 Ireland 1.08 Armenia 0.86 Bulgaria 0.68

Palestine 5.46 Malta 0.86 Estonia 0.68

Gaza 6.00 Comoros 4.30 Nicaragua 3.12 Jamaica 2.19 Brunei 1.64 Serbia 1.08 Romania 0.86 Russia 0.67

Cameroon 5.42 Burundi 4.21 El Salvador 3.02 Kosovo 2.15 Guam 1.60 Cyprus 1.06 Netherlands 0.85 Belarus 0.66

Eritrea 5.41 Ghana 4.19 Kiribati 3.00 Mongolia 2.15 Costa Rica 1.59 Trinid.&Tob. 1.05 S.-Korea 0.85 Germany 0.65

Yemen 5.41 Mauritania 4.17 Tonga 3.00 Venezuela 2.15 W. Sahara 1.57 Australia 1.03 Finland 0.84 Macao 0.65

D.R. Congo 5.29 Papua N.G. 4.13 Bangla Desh 2.98 Panama 2.06 Vietnam 1.53 Norway 1.02 Hungary 0.84 Slovenia 0.63

Tanzania 5.22 Solomon Is. 4.13 Paraguay 2.87 Indonesia 2.05 Bahamas 1.50 Denmark 1.01 Channel Is. 0.83 Latvia 0.62

Togo 5.21 Laos 4.05 Philippines 2.84 Malaysia 2.04 Bahrein 1.50 Macedonia 1.01 Belgium 0.82 Hong Kong 0.59

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Tabelle 1: Gesamtfruchtbarkeitsraten (total fertility rate, TFR). Erfasst wurden Länder mit einer Rate von 1.3 oder kleiner und mit einer Bevölkerung von mehr als 1 Million Menschen. Quelle: DSW Datenreport, 2016.

Tabelle 2: Alter der Mutter anlässlich der Geburt: Anteil in %

Neben dem Aspekt der «Anzahl Kinder je Frau» ist der Gesichtspunkt des «Alters der Mütter» ver-stärkt zu beachten.

ECOPOP-PATRONAT PAUL EHRLICH BEGRÜSST DIE EIN-KIND-POLITIKLetzten Herbst konnte ECOPOP den Harvard-Pro-fessor Paul Ralph Ehrlich (Autor von «The Population Bomb») für das Patronatskomitee von ECOPOP ge-winnen. Sein Interview mit der NZZ vom 29.04.2016 wurde im ECOPOP Bulletin vom letzten September nachgedruckt. Eine Frage der NZZ war: «Sollte die Schweiz eine Ein-Kind-Politik einführen wie China im Jahr 1979?» Paul Ehrlich antwortete: «Absolut. Ich würde das begrüssen». Im ausführlichen Interview ist dann nachzulesen, dass er diese Aussage durch-aus relativiert. Nicht bezüglich des Ziels, sondern bezüglich der Methode!

EIN KIND PRO FAMILIE: EINE ILLUSION?Ich interpretiere Prof. Ehrlich in dem Sinne, dass ein Land das Ziel haben sollte, dass die Frauen im Durch-schnitt ein Kind haben. Es stellt sich die Frage, ob dieses Ziel eine vollkommene Illusion ist? Die Tabelle 1 zeigt, dass viele Länder (mit einer Gesamtbevölke-rung von 217 Mio. Menschen) schon heute mit einem Wert von 1.3 Kindern oder weniger pro Frau leben (müssen). Die Ursachen für diese Entwicklung sind sicher für jedes Land unterschiedlich. Der Wert von 1.3 ist schon sehr tief. Das Anliegen von Paul Ehrlich ist also weitgehend realisierbar und für diese Länder schon fast erfüllt. Es lohnt sich zu beobachten, wie diese Länder mit dieser Situation künftig umgehen!

SPÄTE MUTTERSCHAFTEN IN DER SCHWEIZIn der Schweiz schwankt die Kinderzahl je Frau seit 1976 bis heute um den Wert von 1.5 herum. Das lässt eine stabile Situation vermuten. Dies wäre aber eine Fehlanzeige. Das Alter der Mütter hat sich seit den 70er Jahren massiv verschoben! Im Jahr 1970 wur-den 65% der Kinder von 20- bis 29-jährigen Müttern geboren. Im Jahr 2014 wurden 63% des Nachwuch-ses von 30- bis 39-jährigen Frauen zur Welt gebracht. Aus den statistischen Werten darf geschlossen wer-den, dass dieser Trend keineswegs abgeschlossen ist. Das Verhalten der jungen Generation ist im Fluss.

LANGE GENERATIONENINTERVALLE: EINE LÖSUNG DER WELTWEITEN PROBLEMATIK?Die Weltbevölkerung lag im Jahr 2016 bei 7.42 Mil-liarden. Für das Jahr 2100 wird die Menschheit auf 11.2 Milliarden prognostiziert. Das entspricht einer Zunahme um 50% im Vergleich zu heute! Zusätz-lich wäre die Weltbevölkerung im Jahr 2100 immer noch nicht stabil, sondern würde noch leicht weiter-wachsen! Neben dem Aspekt der «Anzahl Kinder je

EIN KIND PRO FRAU?

Land Bevölkerung (in Mio.) TFREuropa:Polen 38.4 1.3Republik Moldau 3.6 1.3Rumänien 19.8 1.2Bosnien u. Herzegowina 3.5 1.3Griechenland 10.8 1.3Portugal 10.3 1.3Spanien 43.3 1.3Asien:Singapur 5.6 1.2China, Hongkong (SAR) 7.4 1.2Südkorea 50.8 1.2Taiwan 23.5 1.2

ALTER DER MÜTTER BEI DER NIEDERKUNFT (CH)1970 1980 1990 2000 2014

unter 20 Jahren 3.6 2.4 1.2 1.1 0.520 - 24 Jahre 29.5 22.6 15.3 10.9 7.025 - 29 Jahre 35.8 39.8 40.8 29.1 23.430 - 34 Jahre 19.8 26.1 31.1 38.4 38.435 - 39 Jahre 8.6 7.7 10.0 17.6 24.440 - 44 Jahre 2.4 1.3 1.5 2.8 5.845 Jahre oder älter 0.2 0.1 0.1 0.1 0.5Quelle: BFS - BEVNAT, 2015

Frau» ist der Aspekt des «Alters der Mütter» ver-stärkt zu beachten. Die Intervalle zwischen den Ge-nerationen sollen zunehmen. Das ist ebenfalls ein wichtiger Hebel zur Reduktion des Bevölkerungs-wachstums! Die gesundheitlichen Aspekte für Müt-ter ab 35 Jahren und ihrer Kinder dürfen dabei aller-dings nicht aus den Augen verloren werden!

Jürg von Orelli, Biologe, ehemaliger

Vizepräsident von ECOPOP

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> Windräder und Solaranlagen werden unser Land verschandeln.

> Der Ersatz fossiler Energieträger ist ein Pro-blem für das nächste Jahrhundert, und die Stromversorgung ist im Status quo sicherer als unter dem neuen Gesetz.

> willkürliche Diktate von oben über Ver-brauchsreduktionen und Mengenvorgaben zu Höhe und Struktur der Energieversorgung für 2035 oder gar 2050 sind eine tödliche Mixtur aus Wissensanmassung und planwirtschaftli-cher Bevormundung.

> Die Stromkosten werden immer höher> Die Strompreise in Deutschland oder in Dä-

nemark sind heute schon zweimal höher als in Frankreich und dreimal höher als in den USA.

> Auf einen Haushalt mit vier Personen muss man mit jährlich 3200 Franken höheren Kos-ten und Steuern rechnen.

> Die Umsetzung der Energiestrategie 2050 sind mit hohen Kosten verbunden und führen zu mehr Bürokratie und Verboten.

> Die Versorgungssicherheit ist nicht mehr ge-währleistet.

> Als Unternehmer will ich eine zuverlässige, umweltfreundliche und wirtschaftliche Ener-gieversorgung.

> Mit der Energiestrategie 2050 stellen wir sicher, dass wir auch in Zukunft eine solche Energieversorgung haben, wenn Emissionen fossiler Energieträger reduziert und Atom-strom ersetzt werden müssen.

> Die Energiestrategie ist zuverlässig, weil mit ihr der Importanteil und damit unsere Abhän-gigkeit vom Ausland sinkt.

> Die Energiestrategie schafft Planungssicher-heit.

> Die Energiestrategie ist umweltfreundlich, weil wir mit dem Ausbau der einheimischen Stromproduktion Kohlestromimporte verhin-dern.

> Die Energiestrategie setzt auf Energieeffi-zienz, die umweltfreundlichste Energieform überhaupt.

> Indem wir weniger Erdöl in Gebäuden und Verkehr verbrauchen, profitiert auch das Kli-ma.

> Die Energiestrategie ist schliesslich auch wirtschaftlich, weil dank Energieeffizienz und mehr einheimischer Produktion weniger Energieimporte nötig sind. So bleibt mehr Geld im Land.

Der Nationalrat hat das Energiegesetz mit 120 zu 72 Stimmen bei 6 Enthaltungen gutgeheissen. Der Ständerat mit 35 zu 6 Stimmen bei 3 Enthaltungen. Gegen das Energiegesetz wurde das Referendum ergriffen.

Der ECOPOP Vorstand empfiehlt die Vorlage anzunehmen. Für ECOPOP ist letztlich aber klar: ohne das Bevölkerungswachstum in der Schweiz in den Griff zu bekommen, werden alle Bemühungen den Energieverbrauch zu senken langfristig zur Farce!

WORUM GEHT ES?Die Energieversorgung ist weltweit im Umbruch. Die Energiepreise sind sehr tief und neue Technologien entwickeln sich rasant. Der Bundesrat hat, gestützt auf Vorgaben des Parlamentes, die Energiestrate-gie 2050 beschlossen um der Schweiz eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten.

Mit dem ersten Paket der Energiestrategie 2050 kann die Schweiz den Energieverbrauch senken, die Abhängigkeit von importierten fossilen Energien reduzieren, die Energieeffizienz erhöhen und die er- neuerbaren Energien wie Wasser, Sonne, Wind, Geo- thermie und Biomasse stärken. Bestehende, grosse Wasserkraftwerke sollen vorübergehend unterstützt werden, da sie wegen tiefen Marktpreisen kaum mehr kostendeckend produzieren können. Der Aus-stieg aus der Kernenergie erfolgt schrittweise, der Bau neuer Atomkraftwerke wird verboten.

Das Komitee Alliance Energie und ein über-parteiliches Komitee aus Mitgliedern der SVP, FDP und CVP sowie von Wirtschaftsverbänden haben das Referendum gegen das neue Energie-gesetz ergriffen.

Die NZZ hat am 25.04.2017 ein Interview mit Wirtschaftswissenschaftler Prof. Silvio Borner und Ruedi Noser, Nationalrat FDP, publiziert:

Aus dem Interview der NZZ:CONTRA: SILVIO BORNER

DER VORSTAND EMPFIEHLT EIN JA ZUM ENERGIEGESETZ

PRO: RUEDI NOSER FDP

Erika Häusermann, Vizepräsidentin ECOPOP

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Bulletin Nr. 76 / Mai 2017 / www.ecopop.ch VEREINSNACHRICHTEN

In der Dezemberausgabe des ECOPOP-Bulle-tins wurde die englische Original-Ausgabe des Bu-ches den Mitgliedern zu einem vergünstigten Preis von Fr. 35.- angeboten. Die deutsche Übersetzung konnte an der Mitgliederversammlung als Kopie ab-gegeben werden und wird künftig als Beilage zum Buch gedruckt.

Übersetzung und Vertonung des Filmes «Overpopulation in Europe» ins FranzösischeAnita Messere, Vorstandsmitglied aus Lausanne hat den Kurzfilm «Overpopulation in Europe», produ-ziert vom holländischen «Club der zehn Millionen», ins Französische übersetzt und vertont.

Eine deutsche Übersetzung des englischen Films ist geplant. Die Rechte zur Übersetzung wur-den uns freundlicherweise vom Herausgeber kos-tenlos zur Verfügung gestellt.

MedienmitteilungenEs wurden diverse Medienmitteilungen zu internatio-nalen Fragen der Überbevölkerung und zu nationalen Themen wie Einwanderung und Bevölkerungswachs-tum in der Schweiz an Medien und eidgenössische Parlamentarier versandt. Das Medienecho war leider oft sehr bescheiden. Die Brisanz des Themas Über-bevölkerung ist leider bei den meisten Medienschaf-fenden immer noch nicht angekommen!

Versand von drei Mitglieder- BulletinsECOPOP hat im Jahr 2016 drei Bulletins produziert und an alle Mitglieder und Gönner von ECOPOP versandt. Die Mai-Ausgabe widmete sich dem The-ma «Alarmierende Bevölkerungsprognosen für Af-rika». Die Juni-Ausgabe: titelte mit «Welcome Prof. Ehrlich», dies zur Feier von Stanford-Professor Paul R. Ehrlich als neuer ECOPOP-Patronat. Die Dezem-ber Ausgabe war der Frage «Entwicklungshilfe aus der Sicht von ECOPOP» gewidmet.

Aufnahme von zwei prominenten Mitgliedern im PatronatskomiteeAn der GV vom März 2016 durften wir den weltbe-rühmten Konstanzer Biologie-Professor Axel Meyer ins Patronatskomitee aufnehmen. Er hielt an der Jahresversammlung einen höchst interessanten Vortrag zur Evolutionsbiologie und dem menschli-chen Einfluss auf die Biosphäre. Im August hatten wir die Ehre, anlässlich seines Besuches an der ETH Lausanne, dass Paul R. Ehrlich, emeritierter Biolo-gieprofessor der Stanford University und weltbe-kannter Autor von «The Population Bomb», dem ECOPOP-Patronat beigetreten ist.

Am 25. März durfte Präsident Roland Schmutz 72 Mitglieder von ECOPOP sowie Gäste im Kirchen-zentrum St. Josef in Zürich zur Mitgliederversamm-lung mit anschliessendem Vortrag von Prof. Gunn-ar Heinsohn begrüssen.

JAHRESBERICHT 2016 DES VORSTANDESModernisierter Auftritt von ECOPOPDas aussagekräftige, bisherige Logo von ECOPOP wurde modernisiert. Neu ist es zweifarbig gestaltet und mit neuem Schriftzug versehen. Ebenso wur-den der Briefkopf und die E-Mail-Signaturen ange-passt und aufgefrischt.

Zudem drängte es sich auf, die Webseite von ECOPOP neu zu gestalten und den heutigen Anfor-derungen für die Lesbarkeit auf mobilen Pads oder Handies anzupassen. Ebenso wollte der Vorstand eine komplett dreisprachige Version anbieten. Die Programmierung, die inhaltliche Redaktion und die Übersetzungen in die italienische und französische Sprache wurde durch Kassier und ECOPOP-Web-master Markus Ursprung umgesetzt. Workshop zu Entwicklungszusammenarbeit und freiwilliger Familienplanung (FFP)Am Samstag, 28.Mai 2016 führte der ECOPOP-Vor-stand in Zürich einen Workshop zum Thema «Fami-lienplanungsprojekte in Afrika» durch mit diversen Fachleuten und Vertretern von Hilfswerken. Dabei haben wir mögliche Kooperationen erörtert und uns fit gemacht für unser eigenes Hilfsprojekt in Togo. Ebenso diskutiert wurde die Rolle der DEZA, wel-che in Sachen Familienplanung ihren verfassungs-mässigen Auftrag sträflich vernachlässigt. Auch hier wollen wir künftig vermehrt aktiv werden!

Umsetzung eines Familienplanungsprojektes in TogoUnter der Leitung von ECOPOP-Vorstand Alec Gag-neux baute ECOPOP ein Familienplanungsprojekt in Togo/Westafrika auf. Das Projekt wird vor Ort um-gesetzt von Sourakatou Ouro-Bagna, dem ehema-ligen Direktor des togolesischen Nationalparkes Mafao-Malfakassa. Es erreicht zurzeit ca. 8000 Be-wohnerinnen und Bewohner des Parkes.

Übersetzung des Buches «OVER»Der grossformatige und eindrückliche Bildband «Overdevelopement- Overpopulation- Overshoot», herausgegeben vom amerikanischen Population Media Center und dem Population Institute, wurde von Vorstandsmitgliedern und weiteren freiwilligen Helfern unter der Leitung und dem Lektorat von Manu Gehriger ins Deutsche übersetzt.

BERICHT VON DER MITGLIEDERVERSAMMLUNG

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Bulletin Nr. 76 / Mai 2017 / www.ecopop.ch VEREINSNACHRICHTEN

GEDENKMINUTE FÜR ZWEI STARKE FRAUEN Mit einer Gedenkminute gedachten die Teilnehmer der beiden, für ECOPOP wichtigen, ehemaligen Vor-standsmitglieder: Anne-Marie Rey, ECOPOP-Grün-dungsmitglied und langjährige Geschäftsführerin und Sonja Crespo de la Serna, ehemalige ECOPOP- Präsidentin. Beide sind im vergangenen Jahr über-raschend verstorben.

JAHRESRECHNUNG 2016 UND BUDGET 2017Jahresrechnung mit kleinem GewinnIm Jahr 2016 erhielt ECOPOP Zuwendungen von fast 93‘000 Franken. An dieser Stelle sei allen Spen-derinnen und Spendern ganz herzlich gedankt!

Zusammen mit weiteren Buchungen hatten wir Einnahmen in der Höhe von Fr. 103‘000.-. Diesen Ein-nahmen standen Ausgaben von etwas mehr als Fr. 98‘000.- gegenüber, was mit einem Überschuss von Fr. 4‘700.- resultierte. Das Eigenkapital von ECOPOP ist um diesen Betrag auf Fr. 122‘000.- gestiegen.

Allerdings muss man dazu sagen, dass der Vor-stand für das Jahr 2016 höhere Spendeneingänge budgetiert hatte. Der hohe Spendenneingang des Nationalratswahljahres, an welchem ECOPOP- teil-genommen hat, konnte aber nicht wiederholt wer-den. Damit die Rechnung ausgeglichen wird, sind daher diverse Projekte vom Vorstand zurückgestellt worden.

Der Rechnungsabnahme wurde (zum letzten Mal) von Revisor Ronald Citterio durchgeführt und von der MV mit grossem Mehr angenommen.

Budget 2017 mit MehrausgabenFür das laufende Jahr erhofft sich der Vorstand wie-der ein ähnliches Spendenvolumen wie im Jahr zu-vor. Da wir aber noch Projekte aus dem Jahr 2016 nachholen wollen und sowie zusätzliche Arbeiten anstehen, rechnet der Vorstand mit einem Ausga-benüberschuss von Fr. 32‘000.-.

Das vorgelegte Budget mit einem Aufwand von insgesamt Fr. 132‘000.- wurde von der Ver-sammlung mit grossem Mehr gutgeheissen.

Die detaillierten Zahlen zu Budget und Rechnung können Mitglieder jederzeit auf dem Sekretariat einfordern.

WAHLENWürdigung von Vorstand Markus ZimmermannAn der Versammlung wurde das amtsälteste Vor-standsmitglied, Markus Zimmermann von der Mit-gliederversammlung mit grossem Applaus verab-schiedet. André Welti, ehemaliger Präsident von ECOPOP und langjähriger Weggefährte von Markus würdigte sein Wirken für den Verein und übergab ihm ein Abschiedsgeschenk.

Wo ist die Wunschkandidatin?Ein(e) Nachfolger(in) für Markus wurde noch nicht zur Wahl vorgeschlagen. Interessierte sollen sich

bitte beim Vorstand melden, damit wir einen Termin vereinbaren und Einblick in unsere Vorstandsarbeit geben können. Der Vorstand würde sich besonders freuen, wenn sich eine weitere Frau melden würde! Wir sind überzeugt, dass wir mit unserer Arbeit, ins-besondere der Familienplanung, ein Thema anspre-chen, welches in erster Linie Frauen bewegt!

Bestätigung der BisherigenFolgende Vorstandsmitglieder wurden für weitere zwei Jahre bestätigt: Roland Schmutz, Präsident und Erika Häusermann, Vizepräsidentin.

Übrige Vorstandsmitglieder: Anita Messere, Benno Büeler, Alec Gagneux, Patrick Tanner, Andreas Thommen (Geschäftsführer), Markus Ur-sprung (Kassier). Ablösung bei der RevisionWegen der statuarischen Amtszeitbeschränkung musste unser langjähriger Revisor, Ronald Citterio sein Pult räumen. Ronny hat ECOPOP in einer sehr stürmischen Zeit begleitet, als das Vereinsbudget (wegen der Volksinitiative) förmlich explodiert ist und es nicht immer einfach war, den Überblick über all die Zahlungen und Spendeneingänge zu bewah-ren! Ronny hat sich aber immer die nötige Zeit ge-nommen und die Rechnungen stets akribisch und mit sehr viel Sachkenntnis unter die Lupe genom-men. Dank Ronald Citterio können wir sicher sein, dass schlussendlich jeder Rappen korrekt verbucht wurde. Für seinen grossen, ehrenamtlichen Einsatz dankt ihm Geschäftsführer Andreas Thommen im Namen des gesamten Vorstandes von Herzen mit ei-nem Blumenbouquet und einen guten Tropfen Wein.

Sein Amt als wird künftig von Jürg von Orelli, ehemaligem Vizepräsident zusammen mit dem bis-herigen Revisor, Thomas Zollinger ausgeübt.

Andreas Thommen Geschäftsführer ECOPOP

I M P R E S S U M

Präsident: Roland Schmutz, Epsach, BE Redaktion: Andreas Thommen, Anita Messere Adresse: ECOPOP Sekretariat, Postfach 14, 5078 Effingen Telefon: 056 511 51 66, Mobile: 079 534 17 62 E-Mail: [email protected], Spenden: Postkonto 30-35461-7

Patronatskomitee: Margrit ANNEN-RUF, Sigriswil | Prof. Hans Christoph BINSWANGER, St. Gallen | Dr. iur. Bern-hard GELZER, Basel | Prof. Jürg A. HAUSER, Weggis | Prof. Otto HEGG, Bern | Prof. Hans Jörg LEISI, Männedorf | Dr. med. Roland MATTER, Basel | Walter PALMERS, Sursee | Prof. Hans W. POPP, Liebefeld | Prof. Manfred REH-BINDER, Zürich | Dr. Philippe ROCH, Russin | Prof. Peter SCHIESS, Basel | Prof. Dieter STEINER, Zürich | Prof. Axel MEYER, Konstanz | Prof. Paul EHRLICH, Stanford, USA.

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Bulletin Nr. 76 / Mai 2017 / www.ecopop.ch VEREINSNACHRICHTEN

VERABSCHIEDUNG VON VORSTAND MARKUS ZIMMERMANNMarkus Zimmermann-Scheifele, arbeitete früher als Fernmeldeingenieur im In- und Ausland und war auch mal beruflich 1,5 Jahre in der Karibik tätig. Die letzten 17 Jahre war er Abteilungsleiter der Radio- und Fernsehabteilung bei der Swisscom. Seit seiner Pensionierung kann man Markus als Conférencier und poetischen Alleinunterhalter buchen.

Markus war mehr als 20 Jahre im Vorstand von ECOPOP und hat sich da vor allem um das Vor-tragswesen gekümmert. Insbesondere an Schulen hat er viele Kurse gehalten und konnte die Schüle-rinnen und Schüler mit seinem Humor und seiner spielerischen Art ernste Themen anzugehen, sofort für sich gewinnen.

Markus‘ Lieblingsthema ist die Ökobalance, das Gleichgewicht mit der Natur und das Stoppen des ewigen Wirtschaftswachstums. Er ist auch unser Verbindungsmann zu Prof. Mathis Wackernagel, dem Basler Wissenschaftler, welcher den ökologi-schen Fussabdruck mitformuliert hat und heute als Co-Präsident des Global Footprint Network wirkt.

Konsequent umweltbewusstIm letzten Jahr, zur internationalen Woche der Nachhaltigkeit, hat Markus seinen schönen Garten in Kastanienbaum für das Publikum geöffnet und auf Führungen gezeigt, wie produktiv ein klug an-gelegter und liebevoll gepflegter Gemüsegarten

sein kann. Gleichzeitig wollte er mit dieser Aktion darauf hinweisen, dass es uns trotz aller Anstren-gungen kaum mehr möglich wäre selbstversorgend zu leben, oder einen «neutralen» Fussabdruck von 1 zu erreichen.

Markus kam immer konsequent mit dem Fahrrad und per ÖV an die Vorstandssitzungen. Ferien macht er mit Zug und Schiff. Es gibt wohl nur weni-ge Mitbürger, welche so konsequent und umwelt-bewusst leben, wie Familie Zimmermann. Trotzdem hat uns Markus immer wieder darauf hingewiesen, dass auch sie noch weit mehr Ressourcen verbrau-chen, als es der ökologische Fussabdruck erlauben würde.

Markus feiert nächstes Jahr seinen 80. Geburtstag! Trotz seiner jugendlichen Frische und guten Ge-sundheit hat er bemerkt, dass seine Kräfte allmäh-lich nachlassen. Seine allmorgendliche Jogging- runde an den Vierwaldstättersee dauert, gemäss eigener Aussage, «länger als auch schon». Darum und auch weil er jüngeren Kräften mit neu-en Ideen Platz machen möchte, hat Markus per MV 2017 seinen Rücktritt aus dem Vorstand eingereicht. Der Vorstand bedauert dies sehr, denn seine beson-nene und humorvolle Art wird dem Gremium fehlen.

Der Vorstand wünscht Markus für seine neuen Un-ruhestand viel Glück, weiterhin beste Gesundheit und viel Zeit und Musse für seine Hobbies Gärt-nern, Musik oder das Schachspiel!

VON MARKUS ZIMMERMANN STAMMEN:Gedichtband mit Cartoons: Öko-Balance, 1. Auflage 2007, zweite Auflage 2010 mit einem Vorwort von Prof. Dr. F.J. Radermacher, Uni Ulm. Broschüre Tragfähigkeit der Erde, ECOPOP 2001. Beide Schriften sind erhältlich beim Sekretariat von ECOPOP.

Mit einem selbstgeschriebenen Gedicht und einem Lied verabschiedet sich Markus Zimmermann eindrücklich und wie immer humorvoll von den Mitgliedern!

ODE AN PARACELSUS

Wär‘n wir im ÖkogleichgewichtUmweltprobleme gäb‘ es nicht.Schon Paracelsus hat erkannt, Die Menge nur ist relevant.

Die Öko-Balance ging verloren, Denn das Produkt der zwei Faktoren:«Pro-Kopf-Verbrauch» und «Menschenzahl»Stieg viel zu stark, es ist fatal.

Drum lasst uns Paracelsus ehrenUnd diesen Wachstumstrend umkehren.

Gedicht von Markus Zimmermann

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Bulletin Nr. 76 / Mai 2017 / www.ecopop.ch VEREINSNACHRICHTEN

Sonja Crespo de la Serna –Schlumpf war von 1998 bis 2007 Präsidentin von ECOPOP. Am 20. Februar ist sie in Uster verstorben. ECOPOP gedenkt einer starken und prägenden Persönlichkeit.

Nach einem dreijährigen Au-Pair-Aufenthalt in Eng-land hat sich Sonja Crespo zur Sekretärin weiterbil-den lassen. Danach arbeite sie für drei Jahre am In-stitut für Astronomie der ETH (Sternwarte) bei Prof. Dr. Max Waldmeier.

Im Jahre 1953 heiratete Sonja den Architekten Giorgio Crespo de la Serna. In der Folge kümmer-te sie sich um ihre zwei gemeinsamen Kinder und wirkte nebenher als Sekretärin, u. a. im Büro ihres Ehemannes.

Sonja Crespo hat sich in dieser Zeit auf ver-schiedenen Gebieten weitergebildet, hauptsäch-lich in Biologie, Ökologie und Landwirtschaft. Sie besuchte aber auch Kurse in Psychologie und So-ziologie.

1972 trat sie der SP bei. Bekannt wurde Sonja durch ihr Engagement für die Erhaltung der Roten Fabrik als Kultur- und Begegnungszentrum. Zusam-men mit ihrem Mann gründete sie 1980 auch die IG Rote Fabrik, welche das Kulturzentrum noch heute betreibt.

Neben vielen weiteren Engagements war Son-ja auch Vizepräsidentin der Zürcher Sektion der Schweizerischen Vereinigung zur Straflosigkeit des Schwangerschaftsabbruches (SVSS) und lernte dort deren treibende Kraft und ECOPOP-Mitbegründe-rin, die letztes Jahr überraschend verstorbene, An-ne-Marie Rey kennen. Mit ihr zusammen engagierte sich Sonja für die Fristenlösung.

1979 wurde Sonja Crespo als Vertreterin des Bundes der schweizerischen Frauenorganisationen (BSF) vom Bundesrat in die beratende Kommission zum neuen Landwirtschaftsgesetz gewählt. Dort blieb sie 16 Jahre aktiv. Ihr Engagement galt von Anfang an den Kleinbauern und der biologischen Landwirtschaft. Später war sie, zusammen mit Alt-bundesrat Otto Stich aktiv im Stiftungsrat des Insti-tutes für Biologischen Landbau (FiBL).

Durch ihre Kontakte zu Anne–Marie Rey kam Sonja Crespo 1996 in den Vorstand von ECOPOP und übernahm 1998 das Präsidium von Margrit An-nen-Ruf. In ihre Präsidialzeit fällt 1999 die Gründung der EPOC, einem europäischen Dachverband von acht bevölkerungspolitischen Organisationen aus sechs Ländern, welcher später von der European Population Alliance abgelöst wurde. Im selben Jahr wird die erste Homepage aufgeschaltet.

IM GEDENKEN AM SONJA CRESPO DE LA SERNA-SCHLUMPF 6. Juni 1928 - 20. Februar 2017

Unter der Präsidentschaft von Sonja Crespo werden diverse erfolgreiche Tagungen, Vorträge und Kurse organisiert und Broschüren zu den The-men Bevölkerung und Umwelt herausgegeben. Ab 2004 wurde auch jedes Jahr ein Förderpreis an Ent-wicklungshilfe-Organisationen vergeben, welche Familienplanung in ihre Projekte integrieren. Dank einem Legat und den dadurch möglichen Inseraten wächst in dieser Zeit auch die Mitgliederzahl be-trächtlich an!

2007 übernahm der Chemiker Dr. Patrick Fel-der das Präsidium von Sonja Crespo. Nach ihrem Rücktritt machte Sonja leider ihre Gesundheit im-mer mehr zu schaffen. Im Jahr 2016 übersiedelte sie in das Altersheim Uster, wo sie am 20. Februar die-ses Jahres in ihrem 88. Lebensjahr verstorben ist.

Wir werden Sonja Crespo als engagierte und mutige Vertreterin für die Rechte der Frauen und für die Erhaltung der Umwelt stets dankbar und eh-rend in Erinnerung behalten!

Im Namen des Vorstandes von ECOPOPAndreas Thommen, Geschäftsführer

Sonja Crespo de la Serna -Schlumpf

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Bulletin Nr. 76 / Mai 2017 / www.ecopop.ch ECOPOP ROMANDIE

pensons cependant qu’il faut les sensibiliser aux en-jeux importants avant de prendre leurs décisions.

Le bilan de nos premiers entretiens est en-courageant. On nous reçoit et les discussions sont très ouvertes. De ces discussions sortiront, nous l’espérons, des décisions politiques plus équilibrées.

Nous encourageons également fortement toutes les associations à agir directement auprès de leurs élus pour faire valoir leur position. Si les dis-cussions interviennent suffisamment tôt, nous som-mes convaincus qu’il y aura de belles opportunités pour faire passer tout ou partie de leurs idées.

Christian Gottschall, membre du comité directeur de

Pic-vert, 16.4.17

A Genève, l’association Pic-Vert Assprop, forte de plus de 3'000 membres, défend les intérêts des proprié- taires de villas et d’appartements et se positionne pour un habitat durable et une croissance maîtrisée.

Composée d’un comité de bénévoles compétents, Pic-Vert est reconnue et sollicitée régulièrement par ses membres ainsi que par les autorités cantonales.Cependant, dans le contexte actuel genevois de croissance non maîtrisée et de pression considérab-le pour la construction de logements, force est de constater que notre association se devait d’élargir ses domaines d’actions.

Dans un premier temps, en prenant position sur la mise à jour du Plan Directeur Cantonal 2030. Ce travail important (http://geneve.assprop.ch/ame-nagement-logements-fuite/) a été largement dif-fusé aux autorités politiques fédérales, cantonales et communales. Il nous sert de base de travail et de référence à nos actions.

Ensuite, nous avons commencé à contacter nos élus pour partager nos positions sur l’aménage-ment. A travers des projets concrets, en cours de discussion dans les commissions, tels que : modifi-cations de zones, déclassements, levées de servitu-des, impacts sur l’environnement, …nous pouvons faire état de nos positions et convaincre.

Dans nos démocraties parlementaires, les dé- putés et les conseillers municipaux et/ou commu-naux, femmes et hommes de milice, votent les lois qui feront notre espace de vie de demain. Con-frontés à la complexité législative et administrative ainsi qu’aux enjeux des décisions à prendre pour notre aménagement, nos « miliciens » n’ont pas tou-jours les moyens, ni toute l’information et parfois l’expérience nécessaire pour mesurer dans toute sa complexité l’impact des décisions qu’ils prennent.

Et pourtant, voter un déclassement de zone devrait être évalué globalement afin d’en analyser les conséquences sur la capacité des infrastructures existantes, la fiscalité, l’environnement, la biodiver-sité, la population que l’on souhaite recevoir ...etc.

Croyez-vous réellement que toutes ces analy-ses aient été réalisées au moment du vote ?

Les décisions prises actuellement en matière d’aménagement – à Genève particulièrement – sont plus le fruit d’automatismes qu’à une analyse appro-fondie de la réalité des besoins de logements. Faut-il blâmer nos élus, souvent motivés et engagés, mais soumis à cette pression constante sur l’urgence de créer du logement et plus globalement sur la cro-issance érigée en dogme ? Assurément pas. Nous

135’000 NOUVEAUX HABITANTS À GENÈVE (+27,5%) D’ICI 2040.Revue des préjudices que cette croissance effré-née portera sur la qualité de vie des Genevois.

Alors que la Ville de Genève est déjà la plus densé-ment peuplée de Suisse, le Conseil d’Etat poursuit une politique de croissance frénétique: accueillir 135’000 personnes supplémentaires sur le territoire genevois d’ici à 2040 et construire 39’000 loge-ments d’ici à 2030, dont 2/3 de locatifs et 1/3 de logements sociaux. Cette croissance qui repose sur un flux migratoire excessif représente un véri-table dogme et n’est jamais remise en cause.

Destruction des espaces vertsNos autorités n’ont pas encore réalisé que Genève possède en pleine ville des quartiers verts cohérents, qui participent à l’équilibre entre nature et bétonna-ge. Dans des villes qui se densifient, les zones villas sont des poumons de verdure utiles pour contrer les effets liés au réchauffement climatique. Ailleurs, les métropoles extrêmement densifiées projettent désormais des plans de végétalisation.Par ailleurs, un jardin de 700 m2 peut abriter au moins 80 espèces animales (mammifères, oiseaux, batraciens, insectes). Cette biodiversité est mena- cée par la densification car les quelques arbres ou la pelouse qui agrémenteront un ensemble d’immeu-bles résidentiels bordé de routes et de parkings ne sauraient lui offrir un environnement adéquat.

LE MONDE ASSOCIATIF DOIT S’ADAPTER ET DÉVELOPPER SES ACTIONSDe Christian Gottschall, Genève

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Bulletin Nr. 76 / Mai 2017 / www.ecopop.ch LESERBRIEFE / IHRE MEINUNG

Weltanschauung, Überzeugung, Grundhaltung die Fakten nicht sehen wollen oder Fehlschlüs-se ziehen

> weder Denkverbote noch Denkgebote akzep-tieren.

WIR MÜSSEN > uns von Ideologien lösen, die uns verbieten,

Ursachen und Zusammenhänge zu sehen > uns der Wahrheit stellen, statt Symptome zu be-

kämpfen aufgrund von Parteibuch und Glauben > jedem misstrauen, der uns alternativloses «Wir

müssen» vorschreiben will > Zeitungsartikel, die mit «wir müssen» begin-

nen, gar nicht lesen > Politikern, deren Sätze mit «wir müssen» begin-

nen, nicht zuhören > die weltanschauliche Brille ablegen, welche

unsere «Wahr»nehmung durch Vorstellungen, Ideen, Theorien, Gebote, Ideale verbiegt

WIR MÜSSEN > eigentlich gar nichts. Sofern wir bereit sind, die

Folgen unseres Tuns oder Nichttuns zu tragen > die Folgen tragen, wenn wir die Schweiz weiter

rasant wachsen lassen. Die Folgen sind schon jetzt absehbar – ob man sie als Dichtestress ver- flucht oder als Grundlage unseres Wohlstands preist. Je nach Standpunkt, Denkart, Ideolo-gie…

Rubrik LeserzuschriftenIhre Meinung interessiert uns!Bitte schreiben sie uns per Post oder Mail an: ECOPOP, Postfach 14, 5078 Effingen oder: [email protected]

WIR MÜSSEN > verdichtet bauen > die Autobahnen ausbauen, auf 6 (auf 8, 10, 12)

Spuren – und dann? > den Taktfahrplan verdichten auf 15 (7 ½, später

3 ¾) Minuten – und dann? > den Bau von Einfamilienhäusern verbieten > mit Geschwindigkeitslimiten die Staus bekäm-

pfen > mit Roadpricing den Moloch Verkehr von den

Städten fernhalten > Umfahrungsstrassen bauen > Einbahn-Fussgängerverkehr in Bahnhöfen ein-

richten > Fussgänger mit Hilfe roter und grüner Sekto-

ren lenken > dem Busverkehr durch Ampeln Vorfahrt ein-

räumen

NEIN! WIR MÜSSEN > das Hirni einschalten, zu Ende denken, gesun-

den Menschenverstand walten lassen > die oben beschriebenen Vorschläge als Symp-

tombekämpfung und «Pflästerlipolitik» entlarven > Ursache und Wirkung wahrnehmen und nicht

verleugnen > sehen, dass die Schweiz 8.4 Millionen Einwoh-

ner hat und kräftig weiter wächst > die jährliche Bevölkerungszunahme als Ursache

von Dichtestress anerkennen > die Zunahme zehntausender Motorfahrzeuge

pro Jahr als kausale Ursache für die zunehmen-den Staustunden einsehen

> zugestehen, dass die Zunahme der Bevölkerung um zehntausende Menschen pro Jahr die Über- forderung der Infrastruktur zur Folge hat

> realisieren, wenn wir oder andere aufgrund von

LESERZUSCHRIFTENLeserbrief Frederik Briner, Brugg

Äthiopien Kenia Kongo Nigeria Uganda

1950 18 6 12 38 5

2017 104 48 82 192 42

2050 188 95 195 399 102

2100 243 157 288 752 203Buchtipp dazu: Das Verschwinden der Europäer von Dudo Erny. Erhältlich bei Amazon.de Ausführliche Rezension unter: https://www.pressetext.com/news/20150505009

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG EINIGER AFRIKANISCHER LÄNDEREinwohnerzahl in Millionen (Quelle: UNO https://esa.un.org/unpd/wpp/)

Inserat