Family - momo-magazin.de · Vor rund 20 Jahren kam die Idee nach Deutschland, Clowns in...

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06 · 2018 Schutzgebühr: 3,80 € … und alles was Kinder bewegt Family Bens Lächeln :) Ferien im Wohnmobil – Urlaub einmal anders Skate-Action bei Sonnenschein Sanam Afrashteh im Interview | 3

Transcript of Family - momo-magazin.de · Vor rund 20 Jahren kam die Idee nach Deutschland, Clowns in...

06 · 2018Schutzgebühr: 3,80 €

… und alles was Kinder bewegtFamily

Bens Lächeln :)Ferien im Wohnmobil – Urlaub einmal andersSkate-Action bei Sonnenschein

Sanam Afrashteh im Interview

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Vor rund 20 Jahren kam die Idee nach Deutschland, Clowns in Kran-kenhäuser zu bringen. Gesunde können sich kranklachen – und

Kranke gesund. Professionelle Klinikclowns bringen Leichtigkeit, muntern kleine und große Patienten auf und stärken Hoffnung und

Lebensmut. Dr. Eckart von Hirschhausen unterstützt diese Idee seit 2008 mit der bundesweiten Stiftung HUMOR HILFT HEILEN.

Gefördert werden:

Clownsvisiten für Kinder, Erwachsene und Senioren

Workshops für Pfl egekräfte und Ärzte

Wissenschaftliche Begleitforschung

Und das alles, um die Stimmung in Krankenhäu-sern froher zu gestalten. Denn es gibt noch viele

Kliniken und Ambulanzen, die ein Lächeln mehr brauchen. Alle aktuellen Projekte

unter WWW.HUMORHILFTHEILEN.DE!

LACHEN IST DIE BESTE MEDIZIN!

SPENDENKONTO STIFTUNG HUMOR HILFT HEILEN Postbank Hamburg · BLZ 200 100 20 · Kontonummer 999 222 200IBAN: DE 24 2001 0020 0999 2222 00 · BIC: PBNKDEFF WWW.HUMORHILFTHEILEN.DE

Editorial

Liebe große und kleine Leserinnen und Leser,Der Sommer liegt in der Luft und wir haben viele inte­ressante Themen für Sie in dieser neuen Ausgabe zu­sammengestellt. Die Schauspielerin Sanam Afrashteh, Mutter einer kleinen Tochter, deren offenes Lachen gute Laune verbreitet, erzählt Momo im Interview, welche Be­deutung Freundlichkeit in ihrem Leben hat. Der Spagat zwischen der Rolle als leidenschaftliche Schauspielerin und als engagierte Mutter ist auch für Sanam Afrashteh nicht immer einfach zu bewerkstelligen, aber lesen Sie selbst.Diese Erfahrung hat auch die Mutter von Ben gemacht: die Zerrissenheit zwischen Beruf und Familie, verbunden mit den Sorgen und Schwierigkeiten im Alltag mit einem „besonderen Kind“.

Bens Familie entdeckte für sich eine neue berufliche Perspektive und baut und entwickelt seitdem innovative Sitzmöbel für Kinder mit Mobilitätseinschränkungen.

Viel zu entdecken gibt es auch während eines Familien­urlaubs mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen. Flexi bel den Familienurlaub gestalten – die neue Freiheit?Unsere Redakteurin hat die Vor­ und Nachteile eines solchen Trips für Sie zusammengestellt.

Ich wünsche Ihnen einen harmonischen Sommer und bleiben Sie neugierig!

Ihre Martina Lange

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In dieser Ausgabe

Die Bären sind los

3 Editorial

6 Sanam Afrashteh im Interview 10 Bei Bens Lächeln haben dunkle Wolken

keine Chance 18 Kindermund

19 SIMBRACE – Gipsabdruck war gestern

20 Wie Betty das Wutgewitter bändigt

22 Kitchen Kids

24 Ein Tandem für die ganze Familie

25 ETAC – R82 vertreibt Convaid­Produkte

26 Momo e.V.

27 Musik liegt in der Luft

28 Bastelspaß

30 Kimberly – Tagebuch einer Internatsschülerin

32 Pubertät und Impfungen

Skate-Action64 Wissen für Kids62

Sanam Afrashteh im Interview6

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Juni

34 Geschichten vom gelben Sofa

36 Ferien im Wohnmobil – so individuell wie die Familie

42 Nico und der Thomy­Walker

44 Dein gutes Recht

48 Hören und sehen für Groß und Klein

50 Ivo Kilian – ein sportlicher Papa mit Handicap

56 Hier ist was los

58 Sportlicher Perspektivwechsel mit dem

TalentTag

60 Sommer, Sonne und Schwimmen

62 Wissen für Kids 64 Skate-Action 66 Das geht auf keine Kuhhaut 70 Medizin aktuell

72 Momo – nächste Ausgabe

74 Impressum

Bei Bens Lächeln haben dunkle Wolken keine Chance 10

Das geht auf keine Kuhhaut66

Ferien im Wohnmobil – so individuell wie die Familie 36

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Sanam Afrashteh im Interview

Liebe Frau Afrashteh,Sie sind eine sehr ge fragte Schauspielerin, umso mehr möchten wir uns bei Ihnen bedanken, dass Sie sich für unsere „besonde-ren Kinder“, so nennen wir die Kinder mit Handicap, Zeit genommen haben.

In Ihren Rollen sind Sie sehr facettenreich und stehen unter anderem auch mit Kindern vor der Kamera. Ich denke da an Ihre Rolle als Yasemin in der Serie „Löwenzahn“.

: Was an dieser Rolle hat Sie besonders faszi-

niert?

Yasemin vereint vieles, was ich an einem Menschen schätze: Sie ist sehr einfühlsam und hat immer Zeit und ein offenes Ohr für ihren besten Freund Fritz Fuchs. Gleichzeitig ist sie eine starke und selbstbewusste Frau, die mit aller Kraft und Liebe ihren kleinen Kiosk betreibt. Ich mag ihre Tatkraft und ihr großes Herz.

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: In Ihrer Filmrolle als Anästhesistin, in der Serie „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“, sind Sie trotz hohen Arbeitsdrucks mit Patienten konfrontiert, gegen­über denen kaum ein Platz für Menschlichkeit und Em­pathie in der Klinikroutine bleibt. Sie kriegen das aber hin.Ist das nur eine „Rolle“ oder ist diese Umsetzung ein

Teil Ihres Lebens?

Ich denke schon, dass viel von mir in die Rolle der „Leyla Sherbaz“ mit einfließt. Im Stress des Alltags und in der Routine unserer Abläufe bleibt immer Zeit für ein Lächeln oder ein freundliches Wort – und das ändert manchmal so viel. Deshalb versuche ich das auch in meinem Leben so zu handhaben und nicht nur als Ärztin vor der Kamera.

: Integration und Inklusion sind zurzeit wichtige Themen und in aller Munde. Wie sieht in Ihren Augen eine gelungene Inklusion und

Integration aus?

Integration bedeutet für mich nicht, dass sich die eine Seite komplett in die Welt der anderen „reinpressen“ muss. Inklusion und Integration finden da statt, wo man sich auf Augenhöhe begegnet und merkt, dass beide

Seiten voneinander lernen und aneinander wachsen können, aufeinander zugehen, eine gemeinsame Welt schaffen, in der jeder gleichermaßen wichtig ist und sei­nen Teil dazu beiträgt, diese Welt zu dem besonderen Ort zu machen, der sie ist. Das ist in meinen Augen ge­lungene Integration und Inklusion.

: Wenn Sie unsere gesellschaftlichen Strukturen

beeinflussen könnten, was wäre Ihr erstes Anliegen?

Wenn ich könnte, würde ich dafür sorgen, dass Berufe in der Pflege sowie Erzieher und Lehrer besser bezahlt werden und besser aufgestellt sind, denn in meinen Augen sind das die Säulen unserer Gesellschaft. Ich würde Kinder gärten und Schulen so ausstatten, dass „besondere Kinder“ gemeinsam mit den anderen auf­wachsen und lernen können, damit weniger Berüh­rungsängste und mehr Gemeinsamkeiten entstehen. Ich würde veranlassen, dass Menschen, die im Alter Hilfe und Zuwendung brauchen, sie auch bekommen. Ich wünsche mir, dass wir diejenigen, die unsere Unterstüt­zung am nötigsten brauchen, nicht allein lassen, sondern in unsere Mitte aufnehmen – wo sie hingehören.

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: Sie als engagierte und berufstätige Mutter sind in Ihrem Job sehr eingespannt und durch die geographi­sche Entfernung auch nicht permanent in der Nähe Ihrer Tochter und Ihres Partners.Wie kriegen Sie diesen Spagat hin? Oder kommt dann

bei Ihnen schon einmal ein schlechtes Gewissen auf?

Ich versuche, kein schlechtes Gewissen zu haben, weil ich meiner Tochter zeigen will, dass ich meinen Beruf gern ausübe – aber so ganz gelingt es mir nicht immer. Es gibt Tage, da bin ich ganz schön überfordert. Aber ich versuche, immer dort, wo ich bin, wirklich zu sein, und nicht im Kopf noch im „Vorhin“ oder im „Nachher“. So arbeite ich, wenn ich arbeite, und wenn ich bei meiner Tochter bin, bin ich voll und ganz Mama. Das hilft gegen das schlechte Gewissen.

: Das Magazin Momo ist für Eltern und Kinder, die besonders sind. Es soll nicht nur Mut machen, sondern auch eine Plattform bieten, auf der Eltern und Betroffene die Möglichkeit haben, sich auszutauschen. Betroffene Eltern für Eltern!

Haben Sie eine Lebensphilosophie für unsere kleinen

und großen Leser?

Sei selbst das Licht, das du in der Welt suchst. (Buddha)

Interview: Martina Lange

Sanam Afrashteh verkörpert Dr. Leyla Sherbaz in

der ARD-Serie „In aller Freundschaft – Die jungen

Ärzte“, donnerstags um 18.50 Uhr im Ersten, und

Kioskbesitzerin Yasmin in der ZDF-Serie „Löwen-

zahn“, sonntags um 8.10 Uhr im ZDFtivi.

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Lächeln haben dunkle Wolken keine Chance :)

Als unser Wunschkind Ben im August 2011 geboren wurde, gab es bei der Geburt unvorhergese-hene Komplikationen. Er musste einige Wochen um sein Leben kämpfen und wir um ihn bangen.Durch den anhaltenden Sauer-stoffmangel wurde bei ihm sehr schnell u.a. eine Hirnschädigung mit Zerebralparese diagnostiziert.

Die Ungewissheit der ersten Wochen, die Verzweiflung und auch das Platzen eines wunderbaren Traumes stürz­ten uns erst einmal in tiefe Trauer. Nach dem Verarbeiten des ersten Schocks versuchten wir, unser Leben mit den vorhandenen Strukturen wie bisher weiterzuleben und als Eltern zu funktionieren. Zu diesem Zeitpunkt war uns nicht bewusst, dass sich durch ein behindertes Kind un­sere vorhandene Welt komplett und in einem noch nicht überschaubaren Ausmaß verändern würde.

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Was uns sehr geholfen hat, war, dass Ben von Beginn an

ein Sonnenschein und ein glück liches Kind war und

immer noch ist, der von allen Menschen in unserem Umkreis

mit seiner Einschränkung akzeptiert und geliebt wird.

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Zu dem Zeitpunkt von Bens Geburt war ich leitende Angestellte in einem mittelständischen Unternehmen in München und unser Plan war, meine Arbeitszeit etwas zu reduzieren. Mit Home Office wollte ich meine Auf­gaben so organisieren, dass mein Mann als Beamter ein Jahr Erziehungszeit nehmen und ich damit meinen gut bezahlten Job in der freien Wirtschaft behalten konnte. Da alles Organisatorische geklärt war, legten wir trotz der dramatischen Umstände nach dem Mutterschutz erst mal los. Mein Mann fand die Situation zunächst abwechslungsreich und er genoss seine freie Zeit mit unserem kleinen Ben.Doch der Alltag mit den neuen Situationen, der Hilf­losigkeit, wenn Ben weinte, nachts nicht schlafen konnte und nur schrie, rieb uns auf und machte uns fix und fer­tig. Dabei konnte uns leider niemand helfen, auch wenn es genügend lieb gemeinte Angebote gab. Der akute Schlafmangel zeigte uns unsere Grenzen auf und die neue Aufgabenverteilung war gerade für meinen Mann nicht befriedigend. Er fühlte sich auch alleine gelassen – was er natürlich zum damaligen Zeitpunkt niemals zu­gegeben hätte.Mir machte die Zerrissenheit zwischen Beruf und Fami­lie, verbunden mit den Sorgen und den Schwierigkeiten unseres neuen Alltags, ebenfalls schwer zu schaffen. Obwohl wir nach vorne schauen und die Tatsache, dass wir ein behindertes Kind haben, als Schicksal annehmen wollten, konnten wir leider nicht so einfach in unsere neue Verantwortung finden. Wenn wir uns diese Frage nach dem „WARUM?“ nicht gestellt haben, hörten wir diese von den „anderen“: „Hätte man DAS nicht verhin­dert können?“ war eine allzu oft gestellte Frage, die uns einfach nur wütend machte. Wenn wir uns sagten: „Das wird schon irgendwie“, hörten wir von den Ärzten und Therapeuten, wie es tatsächlich um unseren Sohn steht und was alles noch zu tun ist.

Welche Hilfsmittel? Welche Unter suchungen und warum?Der Kampf um die Bezahlung von Therapien und Hilfsmitteln mit der Krankenkasse. Wo bekomme ich welche Unterstützung, welche Beratung und was hilft Ben und uns tatsächlich? Machen wir alles richtig oder versäumen wir etwas? Fragen über Fragen – und wir hat-ten keine Antworten.

Persönlich hat uns das in den ersten drei Jahren vor eine nicht lösbare Herausforderung gestellt, sodass ich kurz darauf aufgrund dieser Zerrissenheit, der wachsenden Anforderungen im Job und des anhaltenden Erschöp­fungszustands im Alltag erkrankte: BURN OUT – Peng, das war´s!

Das „Funktionieren“ als Mutter, Karrierefrau und Ehepart­nerin hatte aufgehört und ein nicht vorstellbarer Break hatte mein Leben abrupt gebremst und aus den Angeln gehoben. Letztendlich wurde mir dadurch nur eine Ent­scheidung abgenommen, die ich zu lange vor mir her­geschoben hatte. Diese Einsicht kam allerdings erst im Laufe der Zeit.Obwohl ich in dieser Anfangszeit der Erkrankung wenig Kraft hatte und sehr mit mir beschäftigt war, wurde mir mehr und mehr bewusst, dass ich die Tatsache, ein be­hindertes Kind zu haben, so ganz und gar nicht akzeptiert hatte. Wir wollten unsere Welt mit einem kleinen Makel aufrechterhalten und taten so, als wenn wir das schon irgendwie hinkriegen und sich alles normalisieren würde.

Bei uns doch nicht … Wir sind doch erfolgreich und rechtschaffen, das spielt sich schon irgendwann ein …

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Mein Mann und ich waren oft durch den Schlafman­gel und die schwere Last der Pflege unseres Sohnes erschöpft und ausgelaugt. Doch als Paar und Eltern konnten wir uns aufeinander verlassen und Ben wur­de in unsere Liebe integriert. Wir drei wurden ein un­schlagbares Team und schauten ausschließlich in die Zukunft. Was uns sehr geholfen hat, war, dass Ben von Beginn an ein Sonnenschein und ein glückliches Kind war und immer noch ist, der von allen Menschen in unserem Umkreis mit seiner Einschränkung akzeptiert und geliebt wird.

Nach und nach fand ich in meine Aufgabe als Mutter ei­nes behinderten Kindes und investierte endlich die Kraft und Zeit in Ben, die er schon lange verdient hatte. Auch lernten wir andere Eltern mit gleichen Problemen ken­nen und schlossen neue Freundschaften. Sich über die gleichen Sorgen, Probleme und einen ähnlichen Alltag auszutauschen, half sehr. Ben und ich hatten einfach Zeit für alles, was vorher schnell gehen musste, und nun hat­te ich auch die Geduld, Ben Alltagsdinge selbst machen zu lassen. Auch wenn ich täglich mehrmals wieder alles aufräumen und wegwischen musste, er wurde dadurch gestärkt und gefördert und ich konnte Ben so unter­stützen.Dass sich die investierte Zeit auszahlte, war tatsächlich schon nach wenigen Monaten spürbar und erkennbar. Sogar von Bens Therapeuten wurden wir angesprochen, dass er sich seit einiger Zeit wunderbar und toll ent­wickelt.

Ben wurde zunehmend wacher und aufmerksamer, wir wurden oft gefragt: „Was habt ihr denn in letzter Zeit gemacht?“ Tja, das war für mich ein eindeutiges Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg waren und immer noch sind.

Nach wie vor hatte Ben einen sehr schwachen Rumpf­tonus und die Kopfkontrolle war ebenfalls schwierig für ihn. Er konnte weder alleine sitzen noch stehen und schon gar nicht laufen. Ben war mit zwei Jahren in die Kleinkindgruppe der „Pfennigparade – Phoenix Schulen und Kitas“ in München aufgenommen worden und im Krippenalltag zeigte sich recht schnell die Notwendigkeit eines speziellen Sitzes für ihn, damit keine zusätzlichen Haltungsschäden drohen. Zuhause hatten wir zwar seit Kurzem einen klassischen Therapiestuhl mit jeglichem Zubehör und Polster etc., die Anfrage bei der privaten

Krankenkasse für einen zweiten Stuhl oder einen ähnli­chen Sitz für die Kita ergab aber, dass eine Zweitversor­gung abgelehnt wurde.Das gesamte Prozedere mit einem Einspruch gegen die­se Ablehnung und einem Kampf um den gesetzlichen Anspruch hätten wir natürlich aufgenommen, jedoch wäre nebenbei wieder wertvolle Zeit verstrichen, wäh­rend der unser Sohn nur unzureichend würde sitzen kön­nen. Daher haben wir uns kurzerhand selbst geholfen.

Mein Mann Leonhard ist im Erst-beruf Schreiner. Und so ent-wickelten und bauten wir eine wunderbare Sitzmöglichkeit für den Kindergarten.

Die für Ben notwendigen Hilfen wie Pelotten, Sitzkeil und Trittbrett wurden einfach aus Holz und mit zusätzlichem Material erstellt und angepasst. Ben saß sogar so ger­ne in diesem Stuhl, dass wir jeweils für zuhause und für die Zeit bei den Großeltern einen Stuhl mit Untergestell anfertigten, damit er am Tisch sitzen konnte. Und er war begeistert! Unsere Motivation, den Prototyp weiterzu­entwickeln, wurde durch die Fortschritte unseres Soh­nes und auch durch die beteiligten Konduktorinnen und

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Seit zwei Jahren sind wir nun aktiv, diese wunderbaren und innovativen Sitzmöbel auch in andere heilpädagogische Einrichtungen, Therapiezentren, ja sogar in Frühförderstellen zu bringen.

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Therapeutinnen verstärkt. Ebenfalls konnten wir den Be­darf von anderen Eltern, Erfahrungswerte aus der Praxis und somit wertvolle Impulse in die Entwicklung einbrin­gen. Auch andere Kinder konnten den Stuhl testen, die Ergebnisse waren zielführend und die gute Sitzposition der Kinder war für den Betrachter sofort erkennbar.Seit zwei Jahren sind wir nun aktiv, diese wunderbaren und innovativen Sitzmöbel auch in andere heilpädagogi­sche Einrichtungen, Therapiezentren, ja sogar in Frühför­derstellen zu bringen.Unser Ziel ist es, bereits dort den Einstieg für die Kinder zu ermöglichen, die Therapeutinnen zu sensibilisieren und mit ins Boot zu holen, damit die Kinder von An­fang an den Mehrwert dieser aktiven Sitzmöbel für die Therapieeinheiten, Kindergärten und auch für zuhause erfahren.

Die besondere Ausstattung unterstützt die Kinder bei einer stabilen Haltung und versetzt sie in die Lage, mit anderen Kindern auf Augenhöhe selbstständig zu sitzen.

Mittlerweile gibt es die Sitzmöbel in verschiedenen Grö­ßen, Modellausführungen und mit diversem Zubehör. Un­sere Stühle und Sitze sind eine sinnvolle und wunderbare Ergänzung zur klassischen Hilfsmittelversorgung. Sie sorgen für ein anderes Körpergefühl bei den Kindern und sind für die Einrichtungen und die Eltern erschwinglich.

Dieser neue Weg hat erst be-gonnen und es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns. Dennoch sind wir schon jetzt sehr dankbar – als Eltern und als Unternehmer –, dass wir anderen Kindern und Betroffenen helfen und dazu bei-tragen können, den Alltag unserer besonderen Kinder zu erleichtern.

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Kinder- mund

„Bienen heißen die Angestellten von Imke r.“

(Luis, 7 Jahre)

„Meine Hände sind zwar klein, aber Oma und Opa

kann ich damit locker um die Finger wickeln!“

(Alina, 6 Jahre)

„Von den Löhnen wird immer viel Geld ab-

gezogen, damit sich der Staat die Finanzämter

leisten kann.“ (Svenja, 10 Jahre)

„Bei uns hat jeder ein eigenes Zimmer. Nur Papa nicht,

der muss immer bei Mama schlafen.“

(Linus, 4 Jahre)

„Wenn man zu viel Salat isst, wachsen einem

grüne Haare.“ (Emilia, 6 Jahre)

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SimBrace®Gipsabdruck war gestern!

SimBrace® ist ein innovatives Verfahren, mit dem sich die

Funktion einer Orthese überprüfen lässt, bevor sie für den

Patienten angefertigt wird. Um ein passgenaues Korsett

herstellen zu können, z.B. für Patienten mit einer Skolio-

se (Wirbelsäulenverkrümmung), musste bisher ein Gips-

abdruck des gesamten Rumpfes erstellt werden. Dies

war mit großem Aufwand verbunden, denn die Orthese

musste anschließend so lange optimiert werden, bis die

maximale Korrektur der Wirbelsäule erreicht war.

Mithilfe eines Simulationsgeräts kann das optimale Er-

gebnis nun viel schneller erzielt werden. Der entspre-

chende Körperabschnitt, in diesem Fall der Rumpf, wird

von einem Physiotherapeuten korrigiert, bis das best-

mögliche Ergebnis vorliegt. Diese Stellung wird dann

per Scanner digital erfasst und am PC weiter bearbeitet.

In modernen CNC-Fräsen entsteht anschließend das

Korsettmodell zum Tiefziehen. Bei der ersten Anprobe

des Korsetts ist im Normalfall nur noch ein minimales

Feintuning notwendig.

Nähere Infos zum SimBrace®-Verfahren finden Sie unter www.simbrace.de

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Alles ist zu viel. In Bettys Kopf ziehen dunkle Gewitter­wolken auf. Es ist zu laut in der Schule, zu ungerecht und sie hat mächtig Hunger. Betty will das nicht. Aber leider macht es trotzdem „WUMM!“ und das Wutgewitter kracht so richtig los. Und dann schubst Betty sogar noch ihre beste Freundin … Was für ein schlimmer Tag! „Heute war alles verkehrt!“, weint sie verzweifelt.Auch ihre Eltern sind ratlos … Wie kommt es, dass ihr sonst so umgängliches und vergnügtes Kind immer wieder solche schlimmen Wutausbrüche zeigt? Und wie können sie besser damit umgehen?Gut, dass es in diesem Durcheinander zumindest einen Menschen gibt, der Betty versteht: die pfiffige und ein­fühlsame Oma Trude. Sie weiß, was die hochsensible Betty jetzt braucht. Und beim gemeinsamen Plätzchen­backen hecken sie einen schlauen Plan aus …

… und wie Betty das Wutgewitter schließlich bändigt!

Unterhaltsam, unaufgeregt und einfühlsam erzählt die Autorin Stefanie Kirschbaum, wie es Betty schließlich ge­lingt, ihre Kreativität und Sensibilität zu nutzen und damit das Wutgewitter im Zaum zu halten. Am Ende stehen ein „Happy End“ und eine Überraschung: Betty gewinnt ihre Freundin zurück und schließt sogar noch eine neue Freundschaft. Ein Buch, das Kindern Mut macht, mit ihren starken Ge­fühlen klarzukommen. Und an die Eltern ist es auch ge­richtet: Die Autorin, selbst Mutter von zwei Mädchen, hat einige praktische Tipps, gut getarnt, in der Geschichte verpackt.

Wenn Bettys Wutgewitter loskracht …

Wie Betty das Wutgewitter bändigt

von Stefanie Kirschbaum Mit Illustrationen von Anne WöstheinrichFestland­Verlag, WienISBN 978-3-9504121-2-3

17,50 €

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R82 GmbH | An den Wiesen 10 | 55218 Ingelheim | Deutschland | Tel. 06132 710 70 | [email protected] | R82.de | Facebook.com/R82.de

Convaid, der Erfinder des Reha-Falt-Buggys, entwickelt und produziert seit 1976 Mobilitätsprodukte für Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen. Das Unternehmen mit Sitz in Torrance, Kalifornien legt hierbei besonders viel Wert auf gute Positionierung und Einstellbarkeit (langjähriges Mitwachsen) bei gleichzeitig geringem

Reha-Buggys und Reha-Wagen

Rodeokompakt, stabil und komfortabel

Cruiser/Scoutperfekt für unebenes Gelände

EZ-Riderleicht und kompakt

Gewicht und einfacher Faltbarkeit. Convaid besitzt mehr als 25Patente auf seine Faltmechanismen und beliefert mit seinen 120Mitarbeitern 55 Länder auf der ganzen Welt. Die vier erfolgreichstenModelle sind seit Mai 2017 exklusiv bei R82 erhältlich.

Exklusiv bei uns erhältlich!

Frische Tomatensauce mit Vollkornnudeln

ZubereitungTomaten vierteln und den Strunk entfernen. Die Paprika in Streifen schneiden, evtl. auch den Strunk entfernen. Die Knoblauchzehe hacken oder reiben und in dem Olivenöl leicht erhitzen (Achtung: darf nicht anbrennen!), Tomaten und Paprika hinzugeben und mit dem Wasser auffüllen. Bei geschlossenem Topf ca. 20 Minuten köcheln lassen.Nun den Topf vom Herd nehmen und das Gemüse pürie­ren, bis eine sämige Konsistenz erreicht ist. Fertig ist die frische Tomatensauce. Jetzt müsst ihr nur noch die Voll­

kornnudeln kochen.

Besonderer Kick: Vor dem Servieren frisch geriebenen Parmesan über die To­matensauce streuen und einige Basilikumblätter auf der Soße verteilen.

Tipp der Redaktion: Die Portionen können gut eingefroren werden!

Dieses tolle Rezept für die Sauce ist auch die Grundlage für eine erfrischende Tomatensuppe (im Sommer kann man sie auch kalt essen). Man muss lediglich mehr Flüssigkeit hinzufügen.

Kitchen Kids

Dies ist ein Rezept unseres Heraus­gebers Peter Lange

Zutaten für 4 Personen

1 kg Tomaten

2 rote Paprika / Spitzpaprika

1 TL gekörnte Brühe

1 Prise Pfeffer (aus der Mühle)

1 Prise Zucker (½ Teelöffel)

1 TL Olivenöl

Evtl. 1 Knoblauchzehe

Ca. 0,3 Liter Wasser

Basilikumblätter

Geriebener Parmesan

Vollkornnudeln

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Das macht Tomaten gesund

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Für eine gesunde Ernährung sollten Tomaten auf keinem Speiseplan fehlen, denn ihre besonderen Nährstoffe können einiges für den Körper tun. Ein weiterer Vorteil: Dank ihres hohen Wassergehalts von rund 95 Prozent sind sie mit weniger als 20 Kalorien pro hundert Gramm kaum gehaltvoll – das sind sogar noch weniger Kalorien als bei einem Apfel.Ein nennenswerter Inhaltsstoff der roten Früchte ist das Carotinoid Lycopin, das für die rote Farbe der To­mate sorgt. Zugleich schützt es die Frucht vor den schädlichen UV­Strahlen der Sonne. Für den menschlichen Körper soll der Farbstoff der Tomaten gesund sein, weil er als Antioxidans sogenannte „freie Radikale“ fangen und sogar vorbeugend gegen Krebs wirken kann.Das ist jedoch längst nicht alles, was Tomaten gesund macht: Sie enthalten auch eine Menge Vitamin C und Kalium, darüber hinaus Magnesium und Vitamin A. Grundsätzlich wirken Tomaten entwässernd auf den Körper und können den Blutdruck senken: Sie sind also echte Fitmacher, die praktischerweise auf verschiede­ne Weise konsumiert werden können und dank des geringen Kaloriengehalts auch in größeren Mengen nicht ansetzen.

Die Tomate (Solanum lycopersicum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewächse. Lange als „Liebesapfel“ oder „Goldapfel“ bezeichnet, erhielt sie ihren heute gebräuchlichen Namen „Tomate“ erst im 19. Jahrhundert.

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Mehr Infos über das Pino und andere Spezialräder unter www.hasebikes.com

Eigentlich fahren mit dem Tandem natürlich nur Leo und seine Mutter. Aber das Pino Steps macht die beiden so

mobil, dass auch der sportliche Papa, der schon einmal die Alpen mit dem Fahrrad überquert hat, Spaß an den

Familienausflügen hat.

Wenn man sich mit Leos Mutter Katja Hammerstein un­terhält, bekommt man eine Gänsehaut: Die Mutter des neunjährigen Leo hat hart um ein großes Stück Lebens­qualität gekämpft. Leo hat mehrere geistige und kör­perliche Handicaps und kann nicht selbständig Fahrrad fahren. In das Tandem­Liegerad Pino verliebte sie sich sofort: „Endlich wieder zu dritt mit dem Fahrrad unter­wegs sein, das wollte ich unbedingt!“, sagt sie und be­schreibt, was das Pino Steps so besonders macht: „Leo sitzt vor mir, sieht die Landschaft, kann mittreten, wenn er möchte, und wir beide können uns sogar unterhalten.“ Leo, der oftmals Monate braucht, um sich an eine neue Situation zu gewöhnen, kam von den ersten Runden mit seinem Vater strahlend zurück und sagte: „Weiter!“ „Das war ein unglaublicher Moment“, erzählt Peter Hammer­stein. „Das Leben mit Leo, der einerseits einen großen Bewegungsdrang hat, aber nur sehr mühsam laufen kann, ist sehr anstrengend. Auf dem Pino erlebt er zum ersten Mal in seinem Leben, wie es ist, sich aus eigener Kraft fortzubewegen.“Natürlich geschieht das mit Unterstützung seiner Mutter, die das Tandemfahren schnell zu „ihrer Sache“ gemacht

hat, und des Shimano­Motors, mit dem die beiden auch Steigungen meistern. Fünfzig Kilometer auf dem Lahn­radweg sind heute kein Problem mehr. „Wir gehören ein­fach wieder dazu. Für andere ist es selbstverständlich, Hobbys zu haben und ihre Freizeit gestalten zu können. Seit Leo aus den üblichen Fahrradanhängern für kleine Kinder rausgewachsen ist, waren wir auch in diesem Punkt immer Außenseiter.“Wenn die drei unterwegs sind, zaubert der strahlen­de Leo auch den Menschen, die ihnen begegnen, ein Lächeln ins Gesicht. Viele staunen und bewundern das coole Fahrradteam. In diesem Jahr kommt das Pino Steps sogar mit in den Urlaub, weil es einen maßgeschneider­ten Dachgepäckträger mit Lift gibt, auf dem das Fahrrad liegend transportiert werden kann. Peter Hammerstein, der vor vielen Jahren schon einmal die Alpen mit dem Rad überquert hat, meint: „Wer weiß, vielleicht schaffen wir eines Tages die Via Claudia.“ Das Training darf ruhig noch ein paar Jahre dauern, denn das Pino wächst mit. Wenn Leo größer wird, wird das Kindertretlager ein­fach abgenommen und Leo tritt in die Pedale wie ein Erwachsener.

Einfach dazugehören! Ein Tandem für die ganze Familie

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Convaid, der Erfinder des Reha-Falt-Buggys, entwickelt und produziert seit 1976 Mobilitätsprodukte für Kinder

und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen. Das Unternehmen mit Sitz in Torrance, Kalifornien, legt hierbei

besonders viel Wert auf gute Positionierung und Einstellbarkeit (langjähriges Mitwachsen) bei gleichzeitig ge-

ringem Gewicht und einfacher Faltbarkeit. So begleiten die qualitativ hochwertigen und leicht zu bedienenden

Produkte den Nutzer von der frühsten Kindheit bis zum Erwachsenenalter.

Convaid besitzt mehr als 25 Patente auf seine Faltmechanismen und beliefert mit seinen 120 Mitarbeitern 55

Länder auf der ganzen Welt. Im Jahr 2015 wurde Convaid von der in Schweden ansässigen Etac AB erworben,

zu der auch die Marke R82 A/S gehört. Die R82 GmbH vertreibt seit dem 01.05.2017 die vier erfolgreichsten Con-

vaid-Modelle exklusiv in Deutschland, Österreich und der Schweiz:

Der EZ-Rider ist ein Reha­Buggy für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die viel unterwegs sind. Er ist leicht, kompakt und einfach zusammenklappbar. Er verfügt über eine fest eingestellte Sitzkantelung von 10 Grad. Dank anatomisch anpassbarer Rückengurte, patentierter Sitzbespannung („self tensio“) und hochwertiger Cordu­ra­Polsterung garantiert er auch auf längeren Ausflügen eine komfortable Sitzposition.Der Rodeo Rehawagen ist die innovative Neuentwick­lung von Convaid und in seiner Klasse weltführend. Er verfügt über eine stufenlose Sitzkantelung bis 45 Grad und ist sehr kompakt zu falten. Sein für die stabile Bau­weise geringes Gewicht macht ihn so komfortabel. Er ist für kleine und große Kinder sowie Jugendliche (bis zu 77 kg) geeignet und verfügt über die umfangreichste Zube­hörpalette sowie Halterungen für medizinische Geräte.

Der Cruiser Reha-Buggy ist so flexibel ausgelegt, dass es vielfache Möglichkeiten gibt, um ihn problemlos an die Bedürfnisse des Nutzers anzupassen. Da er über eine fest eingestellte Sitzkantelung von 30 Grad verfügt, gibt er auch Nutzern mit hohem Positionierungs­ und Korrektur­bedarf den nötigen Halt und die nötige Sitzstabilität. Auch er ist serienmäßig mit allen zuvor beschriebenen Kom­fort­Merkmalen ausgestattet und für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (bis zu 144 kg!) gleichermaßen geeignet. Der Scout ist der „große Bruder“ des Cruisers. Er verfügt über alle Optionen und Merkmale des Cruisers; darüber hinaus ist er mit Scheibenbremse, Grobstollenbereifung und einer verstärkten Sitz­ und Rückenbespannung sowie einem anatomisch gekröpften Rückenrohr ausge­stattet. Somit ist er für Outdoor­Abenteuer, auch abseits der befestigten Wege, bestens gerüstet!

Etac-R82 vertreibt Convaid-Produkte exklusiv

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Alle Modelle sind crash­getestet und für den Trans­port des Nutzers nach ISO 7176-19  in Kraftfahrzeu­gen zugelassen. Sie verfügen über eine Vielzahl von einzigartigen, technisch ausgereiften Funktionen und Details, die das aktive Alltagsleben von Menschen mit besonderen Bedürfnissen vereinfachen, und passen somit perfekt in das Portfolio der etablierten R82­Produkte. Alle weiteren Infos zu den Buggys und dem gewohnten R82­Service rund um die Erpro­bung, Vorführung und Bestellung erhalten sie unter: www.r82.de/convaid

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Unser Ziel:Kindern, die anders sind, eine Hilfe zur Integration in unsere

Gesellschaft zu bieten.

Unser Leitbild:Für die Rechte der Kinder und deren

Eltern.Überwindung von Barrieren in den

Köpfen nicht Betroffener.

Unsere Strategie:MOMO e.V. setzt sich stark für Integration

und Inklusion ein. Wir initiieren und fördern Maßnahmen, Früherkennung und

Projekte.

Eingetragener Verein beim Amtsgericht Flensburg

Spendenkonto:

IBAN: DE15 2105 0170 1000 1145 10BIC: NOLADE21KIE

Steuernr.: 15/293/79624

Momo ­ Alles was Kinder bewegt e.V.

Kontakt:

E-Mail: [email protected].: 04352 - 95 66 076

Web: verein.momo-magazin.de

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Sie stehen auf Seiten der Kinder, sind hochqualifizierte

Musikprofis, gebürtige Berliner und haben mittlerweile

über 100 Songs für Kinder veröffentlicht. Unter dem

gemeinsamen Namen 3Berlin haben sich Diane Weig-

mann, Tobias Weyrauch und Carsten Schmelzer in den

vergangenen Jahren in der Kindermusikszene ganz

nach oben gespielt. Und weil die Kinderwelt ihren Wort-

witz so liebt, sind sie sogar regelmäßig mit ihrer Kinder-

talkshow „Reden ist Gold“ im Radio zu hören.

Nach dem Erfolg ihres ersten Kindermusik-Kollabora-

tions-Albums „Nicht von schlechten Eltern“, auf dem sie

auf freundschaftliche Zusammenarbeit und Inspiration

vieler Kindermusik-Kollegen zählen konnten, erscheint

nun der zweite, stilistisch wieder höchst abwechslungs-

reiche Liederreigen aus 14 humorvollen und hochmelo-

dischen Popsongs für die ganze Familie.

Erneut haben 3Berlin die besten Vertreter moderner

Kinderunterhaltung gewinnen können, um mit ihnen zu-

sammen Songs aufzunehmen, die Kinder und Erwach-

sene mit Freude, Sympathie und viel Augenzwinkern

näher zusammenbringen möchten.

Das neue Album präsentiert bewährte Stars und be-

freundete Kollegen wie Deine Freunde, herrH, Bürger

Lars Dietrich und Kai Lüftner.

Die Künstler sprechen in ihren Songs Kinder vom Vor-

schulalter bis zum Ende der Grundschulzeit an. Thema-

tisch geht es um Gegensätze, Partyverwandte, Zähne,

ums Mäkeln und Bitten, Erfindungen, Abnabelung, den

nahenden heißen Sommer, Schulwechsel und manches

kleine Problem des Kinderalltags, das sich bei nähe-

rer Betrachtung ganz sicher in Luft auflöst. „Nicht von

schlechten Eltern“ - das ist nicht einfach nur gute Mu-

sik, sondern ein Manifest für beste Kinderunterhaltung.

Und das wird bestimmt gern abgenickt (und mitgesun-

gen) von allen wohlwollenden und wahrlich gar nicht

schlechten Eltern …

3Berlin & Freunde

Nicht von schlechten Eltern 2

UPC CD: 00602557695342Erscheinungsdatum: 15. Juni 2018www.dreiberlin.de

3Berlin & FreundeNicht von schlechten Eltern 2

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Basteln

Dafür benötigen wir: 1. Gips (am besten Modellbaugips)

2. Farben (z. B. Lebensmittelfarbe, Abtönfarbe, Fingerfarbe oder Plakatfarbe)

3. Wasser

Rührschüssel, Löffel zum Umrühren

Gießformen: leere Kunststoffbecher, Silikonformen, lustige Ausstechformen (eigentlich für Kekse gedacht)

So wird die Gießmasse hergestellt:Etwa vier Esslöffel Gips in die Rührschüssel geben, Farbe hinzugeben. Die Farbmenge ist abhängig vom gewünschten Farbton. Für kräftige Farben verwendet man mehr und für pastellige Töne weniger Farbe. Einfach ausprobieren!

Ist man mit dem Farbton zufrieden, gibt man unter ständigem Rühren Wasser hinzu, bis die Mischung wie ein Brei wirkt. Den gefärbten Gips in die Form einfüllen. Dabei nicht zu lange warten, denn der Gips wird schnell bröckelig.

Nach spätestens vier Stunden könnt ihr den Gips aus der Form nehmen und über Nacht komplett trocknen lassen. Danach ist die Kreide einsatzbereit.

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M O B I L I TÄT, Q UA L I TÄT U N D F L E X I B I L I TÄT sind Schlagworte, die bei uns großgeschrieben wer­den. Das Ziel der BoGeTec GmbH ist es, ihren Kunden ein Höchstmaß an Wünschen zu verwirklichen, damit

diese gemeinsam mit ihren Familien und Freunden die Erfahrungen und Vorzüge eines „mobilen Miteinan­ders“ er leben und genießen können.

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Seit September 2017 besucht Kimberly (11) das Internat der SRH Stephen-Hawking-Schule. In einem mitreißen-

den Tagebuch schreibt ihre Mutter über die ersten Erfahrungen ihrer Tochter an der neuen Schule.

Die lebhafte Gymnasiastin Kimberly ist auf den E­Rolli angewiesen und war zuvor das einzige Inklusionskind in einer Schule. Im Internet hat sie von der inklusiven Stephen­Hawking­Schule erfahren, die körperbehin­derte Schüler seit über 40 Jahren bis zu ihrem Schul­abschluss begleitet. Dank einer modernen technischen Ausstattung und der Einbindung von Pflege und Thera­pie in den Schulalltag können Schüler auch mit einer starken körperlichen Behinderung ganz normal zur Schule gehen. Zusammen mit ihrer Mutter hat Kimberly alles in Gang gesetzt, damit sie diese Schule besuchen kann.

Dabei wusste sie ganz genau, was sie von ihrer neuen Schule erwartet: „Ich wünsche mir, dass man besser auf meine Bedürfnisse eingeht und Rücksicht nimmt. Ich möchte selbstständiger werden und zusammen mit an­deren körperlich eingeschränkten Kindern leben.“

Alles neu, alles aufregend!

Mit einem großen Transporter fuhren wir mit Kimberly am Montag zum Schulanfang nach Neckargemünd. Noch während wir das Internatszimmer mit ihren Sachen einrichteten, war von Kimberly weit und breit nichts mehr

zu sehen. Sie hatte erste Freundschaften geschlossen und erkundete das Internat – ohne uns. Auch die Einschulung am kommenden Tag meisterte sie, auf Anraten der Schule, erfolgreich wieder ohne uns. Wir hatten uns ein Hotel in der Gegend genommen. Wenn sie wollte, konnte sie uns jederzeit anrufen.

Nur kurze Besuchszeit für Mama

Montag, Dienstag, Mittwoch – kein Anruf von Kimberly. Ich machte mir als Mutter schon Sorgen, bis endlich der erlösende Anruf kam. „Ich habe heute Nachmittag kurz Zeit für euch. Aber abends muss ich wieder im Internat sein, ich möchte beim Abendessen vorbereiten helfen“, teilte meine Tochter mir mit. Am Wochenende hatte Kimberly etwas mehr Zeit für uns. Als wir dann am Sonntag zurück nach Nordrhein­West­falen fuhren, verabschiedeten wir uns mit dem Gefühl, unsere Tochter in guten Händen zurückzulassen.

Kennenlernen bei der Begrüßungsfeier

Ende September besuchten wir Kimberly anlässlich der Begrüßungsfeier für die neuen Schüler. Nach der Feier gab es für die Familien die Möglichkeit, die Lehrer und

Kimberly geht ihren eigenen WegTagebuch einer Internatsschülerin

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SRH [email protected]

die Therapeuten kennenzulernen. Für uns war das eine tolle Chance zu sehen, wie es Kimberly geht und mit welchen Menschen sie täglich Kontakt hat.

Abenteuer Bahnfahrt

Im Oktober fuhr Kimberly das erste Mal nach einem Wochenende zu Hause alleine mit dem Zug ins Inter­nat zurück. Sie wollte unbedingt alleine reisen, um den Mobilitätsservice der Deutschen Bahn auszuprobieren. Zwei Stunden, nachdem ich Kimberly zum Bahnhof ge­bracht hatte, bekam ich einen Anruf von meiner Tochter: „Mama, ich habe den Anschlusszug verpasst“, teilte sie mir fröhlich mit. Sie können sich denken, dass ich fast wahnsinnig wurde, als ich das hörte. Kimberly aber war

völlig entspannt: „Das regeln die Dame vom Mobilitäts­service und ich schon.“ Keine 45 Minuten später war sie in Neckargemünd.

Herausforderung im Schulalltag

Als wir im November erneut nach Neckargemünd fuh­ren, bemerkten wir gleich, dass Kimberly etwas bedrückt war. Trotz guter Noten machte sie sich Sorgen, dass sie die gymnasiale Stufe nicht schafft.In Absprache mit den Betreuern sind wir mit ihr nach Hause gefahren. In den kommenden Tagen führte ich Gespräche mit den Lehrern und Therapeuten. Sie hatten sich zusammengesetzt und besprochen, wie sie Kimber­ly zukünftig dabei helfen, „Das Lernen zu lernen“.Als wir sie am Sonntag wieder in die Schule zurück­brachten, freute sie sich: „Es ist doch schön, wieder hier zu sein!“

Endlich richtig angekommen

Mittlerweile hat sich Kimberly gut in der Schule ein­gelebt und viele Freunde gefunden. Nach nur einem halben Jahr ist sie bereits Gruppensprecherin ihrer Inter­natsgruppe. Wir freuen uns auf viele weitere, spannende Schuljahre an der SRH Stephen­Hawking­Schule!

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Wenn Kinder mit Behinderung in die Pubertät kommen, beginnt auch für sie ein neuer Lebensabschnitt. Besonders für sie in ihrer besonderen Situation ist es wichtig, auf die Gesundheit zu achten. Der Arzt weiß, was hierbei zu beach-ten ist.

Jährlich erkranken in Deutschland durchschnittlich mehr als 4.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, von denen 1980 noch 3.000 starben. Als Ursache entdeckte man die humanen Papillomaviren (HPV), die sich bereits bei einfachen sexuellen Betätigungen vaginal festsetzen können. Zwar entwickelt sich erst nach mehreren Jahr­zehnten daraus ein Gebärmutterhalskrebs, dieser kann aber durch mehrere Faktoren noch begünstigt werden.

Faktoren für Gebärmutterhalskrebs:

• eine nicht entdeckte Infektion des HP­Virus• Rauchen (begünstigt den Fortschritt des Krebses)• andere sexuell übertragbare Erreger (z.B. Herpes simplex, Chlamydien) • ein früher Beginn der sexuellen Aktivität • Sexualverkehr (jeglicher Art)• viele Geburten (hierunter auch Fehlgeburten)• ein stark geschwächtes Immunsystem

Der Gebärmutterhalskrebs als solcher ist nicht heilbar. Eine wirkungsvolle Methode der Prävention ist aber eine Impfung gegen HP­Viren, weil durch diese das Risiko, dass sich Krebs entwickeln kann, gesenkt wird. Diese muss aber unbedingt vor der ersten sexuellen Betäti­gung erfolgen.Die Impfung gegen die humanen Papillomaviren (Stamm 11 und 16) wurde vor elf Jahren eingeführt und von der „Ständigen Impfkommission“ (STIKO) des Bundesmi­nisteriums für Gesundheit (BMG) geradezu euphorisch empfohlen. Aus gutem Grund: Sind alle Mädchen erst einmal geimpft, entsteht eine Art „Herdenschutz“, der auch alle Jungen (als eigentliche Überträger) schützen würde. Sie können die Erkrankung damit nicht mehr weitergeben. An homosexuelle Jugendliche wurde dabei nicht gedacht, „da die sexuelle Neigung sich er­fahrungsgemäß erst nach entsprechenden Erfahrungen ausbildet“, so die STIKO.

Humane Papillomaviren (HPV) MÜSSEN JETZT DIE JUNGS RAN?

MEDIZIN A K T U E L L

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Doch der Erfolg gibt der Idee nur zum Teil recht: Die Zahl der HPV­Infektionen und der Krebstoten ging in den letzten zehn Jahren zwar deutlich zurück. Aber hätten es nicht mehr sein müssen?„Ja, denn für den ‚Herdenschutz’ benötigt man eine Impfquote von 85%“, so Professor Dr. Kurt Miller, Direk­tor der Klinik für Urologie an der Charité. Diese wurde in Deutschland mit gerade einmal einem Anteil von 43% aller geimpften Mädchen nie erreicht. Andersherum: 57% aller jungen Mädchen sind zurzeit nicht geschützt gegen die HP­Viren. Hierbei wurde wohl die Skepsis und Unkenntnis der Deutschen gegenüber dem Impfen unterschätzt.

Nun sollen auch Jungen geimpft werden, denn es gibt knapp 150 HPV­Stämme. Weitere Stämme bringen zum Teil aber auch schwere gesundheitliche Schäden mit sich, denn diese entwickeln ganz andere Erkrankungen, die eben auch Jungen betreffen können.In Österreich und in der Schweiz werden die Impfun­gen teilweise sogar als Schulimpfungen auch für alle Jugendliche erfolgreich durchgeführt. Hier spricht man von einem erfolgreichen „Herdenschutz“.

In Deutschland hält sich die STIKO mit einer Empfehlung für eine Impfung der Jungen noch zurück, obwohl die Da­ten eindeutig sind: Studien zeigen, dass die HPV­Impfung auch bei Jungen bzw. jungen Männern wirksam ist. Doch wann eine Empfehlung erfolgt, ist unklar. „Der Prozess ist sehr aufwendig und langwierig“, verrät die Pressespreche­rin der STIKO. Und es geht um viel Geld. Die Empfehlung gilt nämlich als Wegbereiter für die Kostenübernahme der Krankenkassen.

Empfehlung für Eltern:

Nur der Arzt ihres Kindes (hier evtl. ein Gynäkologe) kann einschätzen, ob eine Impfung gegen die HP­Viren für ihr Kind sinnvoll ist, ob und welche Neben­ und Wechsel­wirkungen in der speziellen Situation Ihres Kindes zu be­achten sind. Ist ihr Junge oder Mädchen körperlich und geistig für eine partnerschaftliche Beziehung „reif“ und gewillt, beugt eine Impfung vor Ansteckungen vor.

Was ist eine Impfung?

Viele Eltern entscheiden sich gegen eine Impfung, weil sie vor möglichen Nebenwirkungen Angst haben. Doch wie wirkt ein Impfstoff und woraus setzt sich dieser zu­sammen? Den „Impfvorgang“ macht ein Mensch, in grob vereinfachter Form, mehrere Male pro Tag durch, z.B. wenn ein Kind Dinge in den Mund nimmt, die es eigent­lich nicht soll. Dadurch entwickelt das Kind ein gesun­des Abwehrsystem, denn der Körper verfügt über ein Selbstheilungssystem, mit welchem er gegen verschie­dene „Fremdkörper“ oder „Erreger“ sogenannte Anti­körper entwickelt, die „ungebetenen Gästen“ im Körper den Garaus machen. Gegen unbekannte Bakterien oder Erreger ist er aber machtlos. Beim Impfen, wie auch bei der HPV­Impfung, werden kleinste Mengen an Proteinen des Erregers gespritzt, die in dieser Menge ungefährlich sind. So kann der Körper Antikörper entwickeln und die Krankheit später aus eigener Kraft bekämpfen, denn das Abwehrsystem „kennt“ die Krankheit somit bereits.

Ein Beitrag von Bernhard Veith

MEDIZINA K T U E L L

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VON SARAH WURL

GESCHICHTEN

Der Plan war eigentlich ein ganz anderer. Ich wollte Euch von den Blauen Reitern erzählen, davon, dass wir mit den 13 Jungs und einer Königin (also unserem einzigen Mädchen) seit letztem Sommer sehr viel Energie in der Gruppe haben. Also so richtig viel Energie. Am liebsten rauft man sich schon gleich vor dem Früh­stück. Würden zwischendurch nicht Müdigkeit, Hunger oder eben auch mal eine kleine Kampfverletzung ver­sorgt werden müssen, würden sie alle den ganzen Tag miteinander kämpfen. Mit der größten Freude und bes­tenfalls alle zusammen.Ja, gut, das Blaue­Reiter­Mädchen würde sich eher unter einem Berg von Kissen verstecken, vielleicht einen Lach­anfall bekommen und dann versuchen, wie jeden Tag die Blumen auf dem Balkon umzutopfen.Ich hätte Euch davon geschrieben, dass auch in diesem Sommer wieder Blaue­Reiter­Kinder in die Schule kom­men. Drei an der Zahl sind es diesmal. Und jeder wird auf eine andere Schule gehen.So war die Idee.

Doch dann stand plötzlich dieses Mädchen vor mir. Mit langen Haaren, den mir immer noch vertrauten brau­nen Augen, die mich immer an ein Reh erinnerten, und einem Schlüssel um den Hals. Kein Kindergartenkind mehr, sondern ein großes Schulkind. Und ich beschloss, dass ich Euch lieber von diesem Kind erzählen möchte.Davon, wie dieses Mädchen vor langer Zeit auch ein

Blauer Reiter wurde, gerade mal laufen konnte, zu al­lem und jedem „Mama“ sagte, da sie noch kein anderes Wort konnte, und so damals das Küken in unserer Grup­pe wurde.Kommt ein Kind auf die Welt, dann wünscht man dem Kind, dass es mit Freude, Liebe und viel Wärme aufwach­sen darf. So, als würde sich ein unsichtbarer Mantel um das Kind hüllen, der mit dem Kind wächst und es so im­mer gut beschützt.Oder auch, wie im Buch „Am Fluss“ von Marc Martin, dass man jedem Kind ein Boot wünscht. Gern auch ein echtes. Aber ich meine ein unsichtbares. Ein unsichtbares Boot, das es durch sein Leben begleitet.Von Anfang an. Ein Boot trägt dich, du kannst von dort aus sicher die Welt erkunden und dich anlehnen. Du kannst aussteigen und wieder einsteigen.

In dem Buch „Am Fluss“ sitzt ein Mädchen am Schreib-tisch, schaut aus dem Fenster und sieht dort draußen einen wunderschönen Fluss.

Sofa VOM GELBEN

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Er ist so herrlich geschlängelt, dass die Blauen Reiter beim Betrachten sogleich an eine Schlange denken mussten.Das Mädchen stellt sich vor, wie es auf einem silbernen Boot diesen Fluss entlangfahren würde, und fragt sich, wohin dieser sie wohl tragen würde.Tagträumend oder vielleicht auch in echt setzt sich das Mädchen im Buch in das kleine Boot und fährt den Fluss entlang.Es erkundet so die Welt. Ob Autos in der Stadt, Felder und Wiesen auf dem Land oder auch einen Sturm auf dem Meer. Das Mädchen lernt alles kennen, geborgen in seinem Boot, und sitzt zum Schluss wieder an seinem Schreibtisch. Mit Blick auf den Fluss.

Ich glaube, das ist wirklich das, was ich all den Kindern wünsche, die in unseren Kindergarten kommen.Dass sie sich geborgen und sicher fühlen. Dass sie spü­ren, dass sie sich auf uns verlassen können. Und auch lernen, welch Kraft und Mut in ihnen selbst steckt.Es wird immer Kinder geben, die z.B. nicht die passende Kleidung haben, die sich vielleicht zuhause mehr um die kleineren Geschwister kümmern müssen, als es sein sollte, die zum Spielzeugtag kein Spielzeug mitbringen

können. Kinder, deren Eltern aus verschiedenen Gründen sehr wenig Zeit haben. Oder Kinder, die nicht so leicht Freunde finden.Allen Kindern, aber insbesondere diesen Kindern wün­sche ich solch ein Boot. Ein Boot, in das sie sich hinein­setzen können, um die Welt kennenzulernen. Die Welt eines Kindergartenkindes und dann auch die Welt eines Schulkindes. Ein Boot, auf das sie sich verlassen können. Das sie durch Stürme trägt, durch Dunkelheit, durch Unbekanntes, viel Schönes und auch durch das „Sich­manchmal­ allein­Fühlen“.

Dieses ehemalige Blaue-Reiter- Mädchen, das nun ein Schulkind ist, hat solch ein Boot. Schon von Anfang an. Und es ist eine Freude zu wissen, dass sie sicher und geborgen das Leben erkunden wird. Trotz der Stürme.

Allen Kindern, aber ins- besondere diesen Kindern wünsche ich solch ein Boot. Ein Boot, in das sie sich hineinsetzen können, um die Welt kennenzulernen.

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Weit weg von Hotelburgen, All­inclusive­Urlaub, Mas­senauflauf, lästigem Koffer­ oder Reisetaschentragen – ohne Frage stellen Ferien in einem Wohnmobil/­wagen ein unvergessliches Abenteuer für die gesamte Familie dar. Auf mitunter engstem Raum heißt es gemeinsam lachen, leben und genießen, aber auch die Launen der anderen aushalten. Dazu kommt noch die Abhängigkeit vom Wetter.Eine gute und langfristige Planung, am besten mit allen Familienmitgliedern, ist daher empfehlenswert. Bevor es losgeht, müssen viele Details besprochen werden, wie z. B.:

• gemeinsame Festlegung des Reiseziels

• Reisebudget

• Wohnmobil oder Wohnwagen / Anmietung

• Ausstattung

• Buchung von Campingplätzen

• Anzahl der Stellplätze / Größe des Camping-

platzes / Preis pro Tag

• Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten vor Ort

• Stromanschluss

• Nutzlast

• Einkaufsmöglichkeiten vor Ort

• Waschmaschine auf dem Campingplatz

• Spielplätze/-möglichkeiten auch bei schlechtem

Wetter

Ganz bestimmt gibt es noch viel mehr zu beachten. Das hängt von euren eigenen Wünschen und Vorstellungen ab. Auf den folgenden Seiten möchten wir euch ein wenig Hilfestellung für eure Planung geben.

Ferien im

Wohnmobil/­wagenSo individuell wie die Familie

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Campingplatz Wackerballig an der schleswig-holsteinischen Ostsee

Direkt am Naturschutzgebiet „Geltinger Birk“ in sehr ruhiger und naturbelassener Umgebung gelegen, sind es nur 50 m bis zum leicht abfallenden Strand. Auf Rad­ und Wanderwegen lernt man die reizvolle Umgebung kennen. Bolzen, Hallenbad, Freibad, Minigolf, Tauchen,

Fitness, Surfen, Segeln, Angeln – unzählige Freizeit­möglichkeiten in der Nähe des Campingplatzes lassen keine Langeweile aufkommen.

www.campingplatz-wackerballig.de

KNAUS Campingpark Burhave am niedersächsischen Wattenmeer

Erholung pur verspricht dieser auf der atemberauben­den Halbinsel Butjadingen gelegene KNAUS Camping­park. Saubere Luft und Strände, die grüne Landschaft und die endlosen Weiten des UNESCO­Weltnaturerbes Wattenmeer, Fahrradtouren entlang ausgedehnter Wei­den und Marschwiesen oder der Besuch idyllischer Bau­ernhöfe – ein einzigartiger Genuss für die ganze Familie. Neben unzähligen In­ und Outdoorsportmöglichkeiten

versprechen die Spielscheune (ein Kids­Club mit Kinder­ Ferienbetreuung), ein neues Indianerdorf für Indianer­ Wattabenteuer und das kindgerechte Bade paradies „Nordseelagune“ leuchtende Augen bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen.

www.knauscamp.de/burhave-nordsee.html

Stellplatz im niedersächsischen Luftkurort Bruchhausen-Vilsen

Dieser aufwendig gestaltete Reisemobilstellplatz in herrlicher und ruhiger Lage bietet im vorderen Bereich einen befestigten Platz. Die im hinteren Bereich liegende große Grünfläche ist bei mobilen Touristen und Stamm­gästen sehr beliebt. Highlights sind der Wassererleb­nispark mit Spielplatz, der Waldspielplatz Heiligenberg, die Skateranlage am Gaswerk mit ca. 200 m Fläche, das

älteste deutsche Eisenbahn­Freilichtmuseum und das Auto museum in Alsendorf. Ganz gemütlich erkunden lässt sich die Gegend mit der historischen Museums­ Eisenbahn auf der Kleinbahnstrecke Bruchhausen­ Vilsen nach Alsendorf, die direkt am Stellplatz vorbeifährt.

www.bruchhausen-vilsen.de

Gut zu wissen: Einige Stellplätze in Deutschland

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Stellplatz im sachsen-anhaltinischen Bad Kösen – OT Saaleck

In einer der schönsten Landschaften der Saale­Unstrut­ Region unweit von Bad Kösen und direkt an der Saale genießt man an einem sonnigen Abend den Blick auf die alten Ritterburgen, die Rudelsburg und die Saalecksburg. Grillen, eine Spiel­ und Liegewiese, ein kleiner überdachter

Spielplatz, Kanutouren, Angeln sowie Rad­ und Wander­wege unmittelbar vom Platz aus sind die Attraktionen des kleinen, aber feinen grünen Stellplatzes am Saalebogen.

www.wohnmobil-stellplatz-saale-unstrut.de

Stellplatz neben dem Campingplatz Gunzenberg an der Talsperre Pöhl – Sachsens drittgrößtem Stausee

Die Talsperre Pöhl im Herzen des Vogtlandes unweit der Spitzenstadt Plauen bietet sich aufgrund ihrer ver­kehrsgünstigen Lage als ideales Reiseziel an. Nur wenige Meter vom Ufer befindet sich neben dem Campingplatz Gunzenberg der von einem kleinen Wald umgebene Wohnmobilplatz auf der Schotterwiese.

Badestrand, Kletterpark und Spielplatz, Bootsverleih, Grill­ und Lagerfeuerplatz, Rad­ und Wanderwege so­wie die Schiffsanlegestelle erreicht man fußläufig vom Stellplatz aus.

www.talsperre-poehl.de

Wohnmobilpark Schwarzach „Am Wildpark“

Natur pur heißt es in Baden­Württemberg am Ortsrand von Schwarzach. Ein überwiegend ebener, sonniger Platz mit befestigtem Untergrund. Freizeitmöglichkeiten im Umfeld: Wildpark Schwarzach, Freibad, Minigolf, Boule­

bahn, Spielplatz, ausgewählte Fahrrad­ und Wanderwege. Abends sitzt man zusammen in oder vor der Grillhütte.

www.wohnmobilpark-schwarzach.de

Stellplatz im bayerischen Gebhardshof Wallhausen

Inmitten von grünen Wiesen in direkter Nähe zum Bo­denseeufer, zum Spielplatz sowie zum Bauernhof gele­gener Stellplatz. Zum See mit Strandbad sind es nur 250 m. Und in der Bauernhofschule lautet das Motto „Erle­ben und tun“, um zu verstehen, was Landwirtschaft und

Ernährung bedeuten (z. B. zum Thema „Vom Gras zur Butter“). Natur und Umweltbildung werden kind gerecht erklärt.

www.gebhardshof.de

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Skovmose Camping in Skovby bei Sonderburg (Dänemark)

An Dänemarks östlicher Südküste, nah am breiten, weißen, sehr gepflegten Sandstrand – dem schönsten Strand Dänemarks –, liegt der vom ACSI Campingführer Europa empfohlene Campingplatz Skovby. Ganz nach den Wünschen der Camper gibt es Plätze mit Parzellie­rung sowie Plätze ohne oder auch mit etwas Schatten auf einem ebenen, durch hohe Heckenreihen gegliederten

Wiesen gelände in ländlicher Umgebung. Die Attraktio­nen sind: Spielplatz (u. a. mit einem Hüpfkissen, Piraten­schiff und Hamsterrad), Wassersport, Tischtennis, Beach­volleyball, Angeln, Surfen, Segeln, Fahrradtouren – und einmal in der Woche wird Stockbrotbacken angeboten.

www.skovmose-camping.dk

Boerderijcamping „De Vrife Vogel“ bei Oudeschild auf der Insel Texel (Nieder-lande)

„Ich will Kühe!“ – mitten in der Natur Camping auf der Wiese, von einer dichten Hecke als Windschutz um­geben und in direkter Nähe zum charakteristischen Stolp­Bauernhof mit Milchviehwirtschaft. Ein idealer Ort für Kinder, da es hier vor Ort viel zu entdecken gibt. Nach vorheriger Absprache darf man die Kühe sogar selber melken und füttern. Außerdem erfährt man mehr über die Produktion, Qualität und Sicherheit, das Beweiden und über das Thema Nachhaltigkeit. Zum Frühstück ge­

nießt man dann die frische Milch. Spielplatz, Sandkasten, Drachenweide sowie Rad­ und Wandermöglichkeiten in den schönen Naturgebieten (z. B. in der Nähe „De Hoge Berg“) – so kann man den Alltag hinter sich lassen.Im Übrigen scheint nirgendwo die Sonne so häufig wie auf Texel – der größten und westlichsten der Westfriesi­schen Inseln. Und zwar mehr als 1650 Stunden pro Jahr.

www.vrijevogeltexel.nl

Ob „Hjertelig velkommen“ (DK) oder „Hartelijk welkom“ (NL): Einfach nur genießen!

Ein Beitrag von Claudia Egert

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Um sich für das richtige Gefährt zu entscheiden, muss zunächst überlegt werden, wie der Reiseverlauf ausse­hen soll. Geht es mit dem Wohnmobil von Ort zu Ort oder lieber mit dem Auto plus Wohnwagen auf den Camping­platz oder einen ausgewiesenen Stellplatz, um dann mit dem Auto die Gegend zu erkunden? Bei beiden Fahr­zeugtypen stehen den Vorteilen aber auch Nachteile gegenüber. Ein großer Vorteil des Wohnmobils ist, dass man sich auch bei Regen im Trockenen fertigmachen kann (Duschen, Toilettengang etc.), um danach sofort loszufahren, ohne den Wohnwagen erst noch an das Auto anzukuppeln oder das Zelt bzw. Vordach abbauen zu müssen. Hartgesottenen Campern macht auch der stärkste Regen nichts aus. Anders verhält es sich jedoch, wenn man als Familie unterwegs ist.Jedoch hat der Wohnwagen auch einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Wohnmobil. Denn hier besteht die Möglichkeit, den Wohnraum durch ein Vorzelt zu erweitern, um dadurch persönliche Dinge, wie z. B. die Fahrräder, den Grill oder die Campingmöbel, über Nacht gut unterstellen zu können.Letztendlich entscheiden sowohl die persönlichen Be­dürfnisse als auch das Reiseziel. Nicht außer Acht zu lassen ist zudem das Reisebudget.Heutzutage sind Wohnmobile je nach Art des Fahrzeug­modells unterschiedlich ausgestattet. Auf Folgendes sollten Eltern u. a. achten:

• stabile Aufstiegsmöglichkeit

• sicherer Herausfallschutz

• umbaubare Sitzgruppen

• Bettumbauteile

• Verstaumöglichkeiten

• Zuladung

• Einbauhöhe von Waschbecken und Toilette

• ausreichende Frischwasservorräte

• zweite Bordbatterie oder Solaranlage, da es

in der freien Natur keine Steckdosen gibt

• funktionierende Klimaanlage

• leicht bedienbare Leselampen

• ggf. Wickeltisch

Wichtig: Die Anschnallpflicht nicht vergessen. Daher prüfen, ob für alle Familienmitglieder Gurte vorhanden sind. Für Babys ein Dreipunktgurt, um die Babyschale zu befestigen. Sollte es nur einen Beckengurt geben, dann unbedingt einen speziellen Kindersitz besorgen.Gerade für Eltern, die selbst als Kinder mit dem Wohn­wagen gereist sind, ist diese Reiseart eine nostalgische Zeitreise, eine kurzzeitige Rückkehr in die eigene Kind­heit und Jugend. Vielleicht steht sogar der Wohnwagen der Eltern oder Großeltern noch in der Garage. Nach ei­nem ausgiebigen Check­up, am besten durch einen Ex­perten, und eventuell, je nach Zustand, einer Innen­ und Außensanierung sollte man jedoch nicht einfach beherzt losfahren. Wichtig ist, sich umfassend zu informieren, was das Reisen mit dem Wohnwagen bedeutet. Wichtig ist z. B., die maximale Anhängerlast, die im Fahrzeugbrief steht, nicht zu überschreiten und am eigenen Fahrzeug einen zweiten Außenspiegel anzubringen.

Tipp vom ADAC

Vorab unbedingt eine Probefahrt absolvieren, um sich vertraut zu machen und nicht schnell eine böse Überra­schung an der nächsten Mauer zu erleben. Die Länge ei­nes Wohnmobils bzw. Fahrzeugs plus Anhänger ist nicht zu unterschätzen. Auch für den erfahrensten Autofahrer ist dies eine neue und nicht alltägliche Fahrsituation.

Ein Beitrag von Claudia Egert

Wohnmobil oder Wohnwagen? Das ist hier die Frage!

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Endlich ist der Frühling da und die ersten warmen Sonnenstrahlen locken nach draußen. Nach dem langen Winter

kann Nico nun endlich wieder mit dem Thomy-Walker draußen auf dem Hof und auf dem Fußweg laufen. Er mag

es sehr, die Straße entlangzulaufen, und freut sich darüber, wenn Passanten oder Nachbarn ihn anspornen und

ermutigen.

Die Umstellung des Thomy­Walkers, die beim letzten Nachsorgetermin vorgenommen wurde, hat Nico sehr gut aufgenommen. Seine Rumpfkontrolle ist so gut, dass er den oberen Teil des Walkers nur als leichte Unterstützung braucht, nicht aber zur vollständigen Ab­stützung seines Oberkörpers. Offenbar genügt ihm das

Gefühl, dass die Stütze da ist, sie ihn aber nicht zwingend stützen muss. Momentan ist das für Nico zwar noch ein bisschen anstrengend, aber nachdem ihm das Laufen mit dem Thomy­Walker so viel Spaß macht, bekommt er das ganz bestimmt hin.

Ein Beitrag von Thomas Schwald

Endlich wieder nach draußenNico und der Thomy-Walker

Mehr Informationen über den Thomy­Walker unter: www.sportho-gmbh.de | [email protected]

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Kind mit Behinderung: Weiterhin Anspruch auf UnterhaltNicht immer ist die Betreuung mit einem Vollzeitjob vereinbar. Welche Auswirkungen hat das bei geschiedenen Eltern?

Ein krankes oder behindertes Kind hat oft einen erhöh­ten Förderbedarf. Dieser muss bei der Bemessung des Kindesunterhalts berücksichtigt werden – insbesondere bei der Frage, ob und wie viel der betreuende Elternteil arbeiten gehen kann. Auch wenn das Kind fast volljäh­rig ist und es die Möglichkeiten einer Fremdbetreuung gibt, kann weiterhin ein Anspruch auf Betreuungsunter­halt bestehen. Im verhandelten Fall ging es um einen Jungen mit Autismus, der im Jahr 2000 geboren wurde und unter Neurodermitis sowie Migräne litt. Er besuch­te die Schule sowie alle zwei Wochen ein Autismus­zentrum zur Therapie. Die alleinerziehende Mutter arbeitete 16 Stunden pro Woche und bekam nachehe­lichen Unterhalt. Der getrennt lebende Vater sah sich aber nicht mehr in der Pflicht, den Betrag in Höhe von rund 590 Euro pro Monat zu zahlen. Er argumentierte, aufgrund der Fremdbetreuung seines Sohnes könne die Mutter voll arbeiten.

Das sahen die Richter anders. Trotz der Möglichkeit einer Fremdbetreuung bestehe krankheitsbedingt ein erhöhter Förderbedarf bei dem Jungen, befand das OLG. Es errechnete eine wöchentliche Mehrbelastung von 13,5 Stunden. Die Mutter sei zudem eine wichtige Bezugsperson für das Kind, das aufgrund des Autismus sonst kaum soziale Kontakte habe. Somit sei für die Frau nicht mehr als eine Zweidrittelstelle zumutbar. Auf Grundlage der möglichen Einkünfte bestehe weiterhin ein Unterhaltsanspruch von 470 Euro pro Monat.

Dein gutes RECHT!

Oberlandesgericht (OLG) Hamm AZ: 6 WF 19/16

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Mein gutes

RECHT!

Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am MainUrteil vom 21.5.2014, AZ: 1 U 305/12

Kein Schadensersatz für behinderte AdoptivkinderDie Adoptiveltern zweier schwerbehinderter Kinder sind vor dem OLG Frankfurt am Main mit einer Klage gegen das Jugendamt gescheitert. Sie hatten von der Behörde Schadensersatz gefordert, weil Mitarbeiter sie vor der Adoption nicht ausreichend über die gesundheitlichen Risiken der Geschwister aufgeklärt haben sollen.

Die Adoptiveltern hatten den Jugendamtsmitarbeite­rinnen vorgeworfen, den Alkoholkonsum der leiblichen Kindesmutter gekannt zu haben. Da sie diesen Vor­wurf aber nach Ansicht des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt am Main nicht beweisen könnten, obwohl sie die Beweislast für ihre Behauptung trügen, sei ein Schadensersatzanspruch wegen der vermeintlichen Amtspflichtverletzung des Jugendamts nicht gegeben. Zwar bestätigte das Gericht, dass alles für den Alkohol­konsum der Mutter während der Schwangerschaft spre­che. Das OLG sei durch die Beweisaufnahme dennoch nicht überzeugt davon, dass die beiden Jugendamts­mitarbeiterinnen dies wussten oder hinreichend sichere Anzeichen hierfür hatten.

Beide Kinder entwickelten sich physisch und psychisch problematisch. Vor drei Jahren wurde festgestellt, dass sie wegen des Alkoholkonsums der leiblichen Mutter zu 100 Prozent schwerbehindert sind und in betreuenden Einrichtungen leben müssen. Die Adoptiveltern forder­ten daraufhin den Unterhalt für die Geschwister und die Übernahme aller künftigen Kosten von der Stadt.

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Das Anwendermagazin

Voll von der RolleActiv-Roll-

stühle im Test

ProthesenErsatz für alle Fälle

OrthesenEine Stütze fürs Leben

HotelEinfach mal

fremdschlafen

#1/2017

Neben „Momo“ & „Barrierefrei“ erscheint nun ein weiteres Magazin für Menschen mit Handicap: handicap.life. Die erste Ausgabe und alle weiteren Infos dazu sind zu finden unter: handicap-life.com Viel Spaß beim Lesen!

Unser neues Magazin ist da!

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Born to be child Wenn es eine Hilfsmittelnummer für Coolness

gibt, dann ist es die von TRIX. Das sportliche Trike lässt sich selbst mit erheblichen Handicaps unglaublich lässig fahren – und dank innovativer

Features äußerst sicher. All das gilt auch für TRETS, mit dem die kleineren Kids herumflitzen können.

Trike it out:www.hasebikes.com

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HASE_Anz_Momo2_2016_Satz_Layout 1 09.02.16 14:31 Seite 1

WENN AUS KLEINENSCHRITTEN

GROßE WERDEN!

HÖREN UND SEHENfür

Groß und KleinEin Sommer in Sommerby

Mit Kirsten Boie aufs Land und mitten hinein ins Abenteuer: Die zwölfjährige Martha und ihre jüngeren Brüder Mats und Mikkel müssen die Ferien bei ihrer Oma auf dem Land verbringen. Und diese Oma ist ein bisschen seltsam: Sie wohnt allein in einem abgelegenen Haus, verkauft selbst­gemachte Marmelade, hat kein Telefon und erst recht kein Internet. Aber Hühner, ein Motorboot und ein Gewehr, mit dem sie ungebetene Gäste verjagt. Als die Idylle bedroht wird, halten die Stadtkinder und ihre Oma zusammen und erkennen, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Im Zeichen der Zauberkugel: Das Abenteuer beginnt

Beim Stöbern auf dem Dachboden seiner Großeltern entdeckt Alex eine verbor­gene Tür. Nachdem er sie öffnet, ist nichts mehr wie zuvor. Er findet eine Zauber­kugel mit einem Kugelgeist darin und der kennt auch noch Alex’ verschollenen Groß vater! Alex kann sein Glück kaum fassen. Doch das ändert sich schnell, denn mit der Befreiung des Kugelgeists Sahli hat er nicht nur drei Wünsche frei, sondern auch dessen mäch­tigen Schöpfer Argus gegen sich aufgebracht – den stärksten Dschinn aller Zeiten.

Ab 4 JahrenISBN 9783715207261

Atlantis Verlag14,95 €

Ab 7 JahrenISBN 9783551651136

Carlsen Verlag9,99 €

Ab 10 Jahren ISBN 9783789108839

Oetinger Verlag14,00 €

Alle in den Garten!

Wer buddelt in Ernestos Garten? Wer frisst sein Gemüse, wenn er schläft? Eines Nachts erwischt Ernesto die ungebetenen Gäste auf frischer Tat. Zu­sammen mit seinem Hund jagt er ihnen einen solchen Schrecken ein, dass sie nicht wiederkommen. Jetzt gedeiht der Garten prächtig. Ernesto erntet viel, viel zu viel! Unmöglich kann er alles alleine essen. Was tun? Ernesto zimmert kleine Häuser und entfernt den Garten­zaun. Es geht nicht lange, und alle Tiere sind wieder da. Doch jetzt helfen sie beim Gärtnern und Essen, und Ernesto verbringt seine Tage im Liegestuhl.

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Plötzlich Superstar

Katies Leben läuft alles andere als geschmiert: Ihre Eltern haben sich ge­trennt, ihre Schwester versteht sie nicht, und zu allem Überfluss hat ihre Mutter einen neuen Freund, mit dem sie in das schlimmste Haus einziehen, das Katie sich vorstellen kann. Nur ihre Musik und die selbstgeschriebe­nen Songs helfen ihr durch den Tag. Niemals hätte sie geahnt, dass diese Lieder irgendjemanden außerhalb der Familie interessieren könnten, doch dann geht ein Video von ihr, in dem sie Gitarre spielt und einen ihrer Songs performt, viral. Die Klicks schnellen nach oben und ehe sie sich versieht, steht die BBC vor ihrer Schule und ein Plattenvertrag ist in Sicht. Aber das ist erst der Anfang vom Chaos …

Die Geschichte der Bienen

England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William kann seit Wochen das Bett nicht verlassen. Als Forscher sieht er sich gescheitert, sein Mentor Rahm hat sich abgewendet, und das Geschäft liegt brach. Doch dann kommt er auf eine Idee, die alles verändern könnte – die Idee für einen völlig neuartigen Bienenstock. Ohio, USA, im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum. Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom eines Tages übernehmen. Tom aber träumt vom Journa lismus. Bis eines Tages das Unglaubliche geschieht: Die Bienen ver­schwinden.

Die schönsten Geschichten von Astrid Lindgren

Ob in Bullerbü, Lönneberga oder auf Birkenlund, hier ist immer etwas los! In Bullerbü werden Kirschen gepflückt und Krebse geangelt oder ein kleines Lamm aufgezogen, in Lönne­berga macht Michel mindestens genauso viel Blödsinn wie Madita auf Birkenlund. Jeder Tag be­deutet ein neues Abenteuer!

ISBN 9783442756841btb Verlag

20,00 €

Ab 4 JahrenISBN 9783837310030

Oetinger Audio14,99 €

Ab 12 JahrenISBN 9783505141157

Egmont Schneiderbuch14,00 €

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IVOK ILIAN

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Bei den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro belegte der 1977 in Eisleben/Sachsen-Anhalt geborene Parakanute Ivo Kilian einen bemerkenswerten achten Platz über 200 m Kajak. Der IT-System-techniker, der seit der Geburt eine Fehlbildung der unteren Extremitäten hat und dadurch beidseitig Prothesen trägt, gehört seit 2014 zum Verein Hallescher Kanu-Club 54 e.V. Sein erstes Kind, Tochter Scully, wurde geboren, da war Ivo gerade zwanzig Jahre alt. Im Jahr darauf folgte Sohn Keanu. Für seine Kinder ist er mit voller Kraft und ganzem Herzen da.

: Es bedeutet nicht nur für den Partner, sondern

auch für die gesamte Familie eine große Veränderung,

wenn ein Elternteil nicht mehr dauerhaft in der Fami-

lie lebt. Vor zu schweren Einschnitten sollen vor allem

die Kinder geschützt werden. Wie haben Sie den weg-

fallenden Elternteil kompensiert?

Kompensieren – in der Summe kann man das wohl nicht. Aber ich habe meinen Kindern immer signalisiert, dass ich – egal in welcher Situation oder Lebenslage – immer für sie da sein werde und es nichts Wichtigeres gibt für

mich. Wir sind mit allen Themen sehr offen umgegan­gen und haben diese Zeit gemeinsam durchgestanden, wobei nicht immer nur ich die Stütze für meine Kinder war, sondern beide auch manchmal meine waren.

: Wie sieht Ihre Strategie aus, die Heraus-

forderungen des Alltags zu bewältigen? Zum Beispiel

Familie und Beruf zu vereinen, die Organisation des

Alltags, der Haushaltsführung, der Kindererziehung

und die Sicherung des finanziellen Einkommens.

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Eine Strategie ist, dass alle an einem Strang ziehen und die Kids auch Verantwortung übernehmen müssen. Und aus der Erfahrung kann ich sagen, dass Kinder das auch fordern. Die Aufgaben des alltäglichen Lebens meistern wir gemeinsam. Die Kindererziehung ist nicht immer ganz einfach gewesen, da die Grenze zwischen Vater und sehr gutem Freund oft ziemlich verschwommen ist. Aber in der Summe muss ich sagen, das Wichtigs­te dabei war, dass sie mir voll und ganz vertrauen, und dadurch haben wir über alles reden können. Die Kids haben schnell ein gutes Gefühl dafür entwickelt, wo die Grenzen liegen und wann Papa sauer wird. (grinst)

: Alleinerziehend zu sein und dazu noch ein

Handicap zu haben, das ist sicher eine psychosoziale

Doppelbelastung. Wie sind hier Ihre Erfahrungen?

Für mich ist es das ganz und gar nicht gewesen. Ich habe es nie als zusätzliche Belastung gesehen, sondern vielmehr als eine Chance, mein/unser Leben so zu ge­stalten, dass wir irgendwann zurückblicken und stolz auf das sind, was wir erlebt haben. Mein Handicap spielt da keine Rolle. Ich glaube, das letzte Mal, wo ich mir Ge­

danken gemacht habe, wie schlecht ich es mit meiner Behinderung habe, ist mehr als 20 Jahre her.

: Bei der Recherche zu diesem Thema ist uns

aufgefallen, dass für Alleinerziehende mit Handicap

nur eine begrenzte Auswahl an Informationen zur Ver-

fügung steht. Wo und wie haben Sie sich informiert?

Ich habe zwar mal versucht, dazu was im Internet zu finden, aber das ist wenig erfolgreich gewesen. Aber wie gesagt, es hat für mich nie eine Rolle gespielt, ob Handi­cap oder nicht. Ich bin dieselben Wege gegangen wie andere Alleinerziehende. Und die zuständigen Stellen, z.B. das Jugendamt, waren dabei kein Hindernis.

: Unser Magazin, Momo – Family, dient auch als

Plattform zum Austausch mit und zur gegenseitigen

Unterstützung zwischen anderen Betroffenen.

Haben Sie das Bedürfnis, sich über Ihre Lebenssitua-

tion mit anderen Betroffenen auszutauschen? Wenn

ja, welcher Plattform bedienen Sie sich?

Ein Bedürfnis direkt habe ich da nicht. Generell, denke ich, bin ich mittlerweile in der Situation, anderen Tipps

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2016 gab es 1,6 Millionen Alleinerziehende, darunter

1,4 Millionen alleinerziehende Mütter und 182.000

alleinerziehende Väter. Damit sind neun von zehn Al­

leinerziehenden weiblich. In jeder fünften Familie lebt

ein Elternteil allein mit Kindern im Haushalt.

Alleinerziehende gehören heute zur Vielfalt des Fa­

milienlebens. Dabei ist die Zahl minderjähriger Kin­

der, die nur bei einem Elternteil aufwachsen, in den

letzten Jahren deutlich angestiegen: von rund 1,9

Millionen im Jahr 1996 auf 2,3 Millionen im Jahr 2016.

Alleinerziehende machen somit einen entscheiden­

den Anteil der Familien aus und sind mit deutlich

höheren Anforderungen konfrontiert, die viel Zeit und

Kraft kosten. Nicht selten sind Überbelastung und

materielle Sorgen die Folge, denn Alleinerziehende

sind gegenüber anderen Familienmodellen schlech­

ter gestellt (z.B. im Hinblick auf das Steuerrecht und

den Unterhalt).

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Familienreport 2017

bzw. – noch wichtiger – Mut zu geben. Meine Erfahrung der letzten Jahre ist, dass man sich oft von außen verun­sichern lässt, ohne dass dies begründet ist. Man sollte oftmals einfach machen, anstatt sich ständig zu über­legen: „Geht das? Darf ich das oder schaffe ich das?“ Das Licht vieler Menschen mit Behinderung wird immer unter den Scheffel gestellt und gesagt: „Sie brauchen Hilfe“. Oftmals wird dadurch das Selbstwertgefühl die­ser Menschen eher verschlechtert, als dass es ihnen hilft. Der Kontakt über Facebook ist dabei, denke ich, ein guter Einstieg.

Mehr über Ivo Kilian:

www.facebook.com/kapitaen.ahab.9

www.youtube.com

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Papa fährt Trike.Und der Sohnemann auch.

Immer vorne dran mit dem Gekko fxs von HP VELOTECHNIK. Das geht ganz locker, trotz Handicap.Viele Jahre lang,denn das Gekko wächst einfach mit – stufenlos von 1,15 bis 1,80 m Körpergröße. Dank Hilfsmittelnummer hilft

jetzt auch die Krankenkasse bei der Finanzierung. Mehr Infos auf www.hpvelotechnik.com

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GES_Papa_2.qxd 20.04.2018 14:05 Seite 1

„Welt der Sinne“ – Deutsches Hygiene-Museum DresdenIm Kinder­Museum warten zahlreiche neu entwickelte Experimentierstationen und Spiele auf euch, die nicht nur Spaß machen, sondern auch jede Menge Aha­Effekte erzeugen. Kann man ver­kehrt herum hören? Wie sieht ein Schatten in Farbe aus? Wer gewinnt beim Geräusche­Memory? Und welche Geheimnisse sind in den drei Höhlen versteckt? Einige der Lieblingsstationen aus dem alten Kinder­Museum – wie das Spiegelkabinett und den Tasttunnel – könnt ihr hier auf ganz neue Weise erleben.

Übrigens: Die Welt der Sinne ist barrierefrei zugänglich und das Spiegellabyrinth kann endlich auch im Rollstuhl erkundet werden.

www.dhmd.de/ausstellungen/kinder-museum

Schulkonzert 3 Köln

Für die Klassen 3–6 zu Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 5Was bringt uns wohl die Zukunft, was ist unser Schicksal? Was für Überraschungen warten auf uns? Diese Fragen haben nicht nur Beethoven bewegt, sie bewegen vor allem junge Menschen auch heute. Beethovens 5. Sinfonie, eines der bekanntesten Musikstücke überhaupt, stellt ähnliche Fragen. Ob es Antworten darauf gibt?

www.guerzenich-orchester.de

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EXPERIMINTA … fragen, forschen und begreifenFrankfurtNaturwissenschaftliche Phänomene und mathematische Zusammenhänge werden durch das Expe­rimentieren lebendig und verständlich. Jugendliche und Erwachsene, Senioren und Kinder – jeder findet hier interessante Experimentier­stationen.

www.experiminta.de

Ganzjährig

Ganzjährig

Hier istwas los

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Veranstaltungs-

Tipps

OpenAir KindertheaterDie Schöne und das BiestLübeckWer kennt es nicht, das Märchen von dem Mädchen Bella und dem Biest? Um ihren Vater zu retten, begibt sich Bella in das Schloss der Bestie. Dort trifft sie auf einige wunderliche Gestalten und erfährt, dass hinter einem hässlichen Aussehen etwas ganz anderes stecken kann.

Das beliebte Märchen präsentieren wir erstmals in einer neuen Fassung, die speziell für die Frei­lichtbühne geschrieben wurde.

www.freilichtbuehne-luebeck.de

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Juli

Museen am Meer Kiel

Antikensammlung in der Kunsthalle zu Kiel„Sonntags! Museen am Meer – Workshop: Forschen wie die Archäologen und feiern wie die Römer“Was verstehen Archäologen unter einem Schatz? Häufig sind es so scheinbar unspektakuläre Dinge wie Tonscherben, die das Herz eines Archäologen höherschlagen lassen. Aber wieso? Dieser Frage gehen Kinder gemeinsam mit einer klassischen Archäologin im ersten Teil des Workshops in der Antikensammlung nach.

Aquarium GEOMAR„Sonntags! Museen am Meer – Führung hinter die Kulissen: Der Arbeitsplatz eines Tierpflegers“Groß und Klein können mit den Tierpflegerinnen und Tierpflegern einen Blick hinter die Kulissen des Aquariums Kiel werfen und lernen Interessantes über die Arbeit mit Seehund, Fisch und Co.

www.museen-am-meer.de/zielgruppen/familien/familienangebote

Ganzjährig

Hier istwas los

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Bei den TalentTagen der Deutschen Behindertensportjugend können junge Menschen mit Behinderung Sport-

arten entdecken.

Den Auftakt im Jahr 2018 bildete ein großes Event des BRSNW in Köln. Für den zehnjährigen Salican ist es eine Premiere: Noch nie hat der sehbehinderte Schüler in ei­nem Rollstuhl gesessen. Seine Lehrerin gibt ihm durch Rufe oder Klatschen die nötigen akustischen Signale, so dass der Junge durch einen speziellen Hindernisparcours für Rollstühle manövrieren kann. „Das ist spannend. Das war sogar richtig bequem“, sagt er nach seiner „Probe­fahrt“ im Rollstuhl. Der Schüler der Kölner Severinschu­le, einer speziellen Schule für Kinder und Jugendliche mit einer Sehbehinderung, besuchte den TalentTag der Deutschen Behindertensportjugend (DBSJ) in Köln. Das Team des Behinderten­ und Rehabilitationssportver­bands NRW (BRSNW) hat an der Kölner Sporthochschule die verschiedenen Bewegungs­, Spiel­ und Sportange­bote zusammen mit der Sportstadt Köln organisiert. Für Salican steht fest: Es hat ihm Spaß gemacht. „Wie viel kostet so ein Rollstuhl?“, fragt der Junge anschließend ganz offen.Für die 150 Schülerinnen und Schüler aus Köln und Um­gebung ist es ein abwechslungsreicher Tag. „Es war viel schöner als im Klassenzimmer“, bemerkt die zehnjäh­rige Luisa ganz unverblümt. Zehn ganz unterschiedliche Sportangebote warteten auf die Kinder mit ihren Lehrern und Betreuern. So konnten die Schüler das Blindenspiel

„Goalball“ ausprobieren, Rollifahrer „Riesenball“ oder Rollstuhl­Basketball spielen, Radsportfreunde mit dem Handbike fahren und auch Tennis spielen. Das i­Tüpfel­chen war eine Führung durch das Fußballstadion des 1. FC Köln. „Am meisten Spaß hat mir Tennis gemacht. Richtig cool war auch die Stadionführung“, gestand der elfjährige Erik von der Anna­Freud­Schule für Kinder mit Körperbehinderung in Köln. Der TalentTag in Köln war der Auftakt einer Reihe von TalentTagen in ganz Deutschland. Das Ziel der Veran­staltungen ist es, junge Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu eröffnen, wertvolle Erfahrungen und Eindrücke in unterschiedlichen Sportarten zu sammeln. „Wir hatten viele engagierte Helfer, eine tolle Resonanz bei der Teilnehmerzahl. Wir haben genau das erreicht, was Ziel eines TalentTages sein soll“, resümierte Daniel Zurkuhlen von der DBSJ.Denn für die 150 Schülerinnen und Schüler von fünf Schulen mit ganz unterschiedlichen Förderschwerpunk­ten boten sich einige interessante Perspektivwechsel. So konnten Sehbehinderte Rollstuhl fahren, aber auch Rollstuhlfahrer Sportarten für Sehbehinderte ausprobie­ren. „Ich bin begeistert von der Größe und der Organisa­tion des TalentTages. Es ist ein toller Wandertag für die Schülerinnen und Schüler durch diese verschiedenen

SPORTLICHER PERSPEKTIVWECHSEL:

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Der TalentTag macht’s möglich.Sportangebote“, lobte Ulrike Klinke­Kobale von der JP­Morgan­Bank, die die TalentTage durch ihre Förderung in dieser Form erst ermöglicht.Auch für den Behinderten­ und Rehabilitationssport­verband Nordrhein­Westfalen war die Veranstaltung ein Erfolg. „Eine tolle, weil vielfältige Veranstaltung mit einer positiven Resonanz aller Beteiligten. Wir können uns eine Wiederholung sehr gut vorstellen.“

Weitere TalentTage 2018

Juni:

27.06. Para Dressursport, Neuruppin05.07. Goalball, SoestSeptember:

N.N. Para Badminton, Para Tischtennis, Leichtathletik ­ Sportabzeichen für Men­schen mit Behinderung, Fußball, Bochum

N.N. Rollstuhlbasketball, Goal Ball, Roll­stuhlbadminton, Wheel­Soccer, Roll­stuhl­ Elektrorollstuhlhockey, Tischten­nis­Volleyball, Bielefeld

08.09. Para Bogensport, Werlte12.09. Para Schwimmen, Para Rudern, Para Kanu,

Potsdam21.09. Para Boccia, GreifswaldOktober:

19.10. Para Leichtathletik, Greifswald31.10 Para Schwimmen, Para Leichtathletik,

Para Tischtennis, Blindenfußball (ID und CP), Frankfurt

November Para Leichtathletik in Bad Oeynhausen17.11. Para Leichtathletik in HannoverDezember Para Leichtathletik in Hannover

Du möchtest an einem der kommenden

TalentTage teilnehmen? Weitere Infos unter:

http://www.dbs-npc.de/talenttage.html

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Leider gehört das Ertrinken noch immer zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern. Es kann für ein Kind daher

überlebenswichtig sein, so früh wie möglich schwimmen zu lernen.

Je früher ein Kind schwimmen kann, desto besser. Das hilft nicht nur bei Unfällen im und am Wasser, sondern gibt dem Kind auch das Gefühl von Sicherheit, Unabhän­gigkeit und Selbstständigkeit, was letztlich auch dem Selbstvertrauen dient. Das ideale Alter, um schwimmen zu lernen, liegt zwischen fünf und acht Jahren. Mit Pad­delbewegungen und Hundekraulen kann sich ein Kind ab ca. vier Jahren meistens schon über Wasser halten und ggf. ein paar Meter vorwärtskommen. Auch erste Grund­fertigkeiten wie das Tauchen und Gleiten im Wasser kön­nen Vierjährige schon üben.Die besten motorischen Voraussetzungen zum richtigen Schwimmenlernen haben normal entwickelte Kinder je­doch erst im fünften bis sechsten Lebensjahr. Eine Faus­tregel besagt, dass Körperbeherrschung und Motorik dann ausgereift genug für das Schwimmenlernen sind, wenn das Kind sicher und ohne Stützräder Fahrrad fahren kann. Das Brustschwimmen erfordert dabei einiges an Koordination hinsichtlich der Arm­ und Beinbewegungen und der Atmung, weshalb jungen Schwimmanfängern zu Beginn in der Regel die Wechselschlagschwimmarten Kraulen und Rückenschwimmen leichter fallen.

Welche Schwimmabzeichen gibt es eigentlich und was

muss man dafür können?

Offizielle Schwimmabzeichen vom DLRG

Seepferdchen

• Sprung vom Beckenrand und 25 m Schwimmen• Heraufholen eines Gegenstandes mit den Händen

aus schultertiefem Wasser

Jugendschwimmabzeichen Bronze (Freischwimmer)

• Sprung vom Beckenrand und mindestens 200 m Schwimmen in höchstens 15 Minuten

• einmal ca. 2 m Tieftauchen von der Wasserober­fläche mit Heraufholen eines Gegenstandes

• Sprung aus 1 m Höhe oder Startsprung• Kenntnis der Baderegeln

Jugendschwimmabzeichen Silber

• Startsprung und mindestens 400 m Schwim­men in höchstens 25 Minuten, davon 300 m in Bauch­ und 100 m in Rückenlage

• zweimal ca. 2 m Tieftauchen von der Wasserober­fläche mit Heraufholen je eines Gegenstandes

• 10 m Streckentauchen• Sprung aus 3 m Höhe• Kenntnis der Baderegeln und der Selbstrettung

Jugendschwimmabzeichen Gold

• Mindestalter 9 Jahre• 600 m Schwimmen in höchstens 24 Minuten• 50 m Brustschwimmen in höchstens 1:10 Minuten• 25 m Kraulschwimmen• 50 m Rückenschwimmen mit Grätschschwung ohne

Armtätigkeit oder 50 m Rückenkraulschwimmen• 15 m Streckentauchen• Tieftauchen von der Wasseroberfläche mit

Heraufholen von drei Tauchringen aus einer Wassertiefe von etwa 2 Metern innerhalb von 3 Minuten in höchstens drei Tauchversuchen

• Sprung aus 3 m Höhe• 50 m Transportschwimmen: Schieben oder Ziehen• Kenntnis der Baderegeln• Hilfe bei Bade­, Boots­ und Eisunfällen

(Selbst­ und einfache Fremdrettung)

SOMMER SONNE SCHWIMMEN

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SOMMER SONNE SCHWIMMEN

Was gibt es Schöneres als bei sommerlichen

Temperaturen ins kühle Nass zu springen?

Bald ist es wieder so weit. Egal ob Freibad,

Badesee oder Meer – mit guten Schwimm-

kenntnissen seid ihr auf der sicheren Seite.

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… leuchten durch den Sommer

Das Leben der Glühwürmchen ist ein Leben voller Glanz und Magie. Jedes Jahr im Frühsommer schwärmen die kleinen grünen Fackelträger auf der Suche nach einer Partnerin durch unsere Wälder. Bis Ende Juli kann man die Leucht-käfer, wie die Glühwürmchen auch heißen, bestaunen – die kleinen Tierchen, die jede Nacht um ihr Leben leuchten.

Wissenfür Kids

Glühwürmchen

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Glühwürmchen sind …… eigentlich gar keine Würmchen, sondern Käfer, weshalb die verschiedenen Arten offiziell auch unter dem Oberbegriff „Leuchtkäfer“ (Lampyridae) zusammengefasst werden. Bei uns nennt man sie Glühwürmchen, weil das Weibchen an einen Wurm erinnert, oder auch Johanniswürmchen, weil sie um die Johannisnacht, also die Nacht vom 23. auf den 24. Juni, kurz nach der Sommersonnenwende, besonders aktiv ausschwär­men.Die meiste Zeit seines Lebens verbringt ein Glühkäfer als Larve. Ganze drei Jahre dauert dieses Entwick­lungsstadium. Dies ist auch die Zeit des großen Fressens: Glühwürmchen ernähren sich von Nackt­ und Gehäuseschnecken, die sie mit einem Giftbiss überwältigen. Irgendwann verpuppt sich das Würmchen und verbringt eine Woche im Puppenstadium, bevor es irgendwann im Juni oder Juli in seinen leuchtenden Lebensabschnitt eintritt. Dann frisst es gar nichts mehr, sondern zehrt von seinen Fettreserven aus der Larvenzeit.Die meisten Glühwürmchen sind nachts aktiv. Und auf der Suche nach einem Partner müssen sich die Glühwürmchen­Damen wie auch die Männchen irgendwie bemerkbar machen. Während die Weibchen – weil sie flugunfähig sind – Pflanzen oder Bäume hinaufkrabbeln, fliegen die Männchen in etwa einem Meter Höhe umher und halten Ausschau nach den Weibchen. Diese beginnen mit ihrem „Leuchtkonzert“ und sind damit im Grunde fast wie Fluglotsen, die die männlichen Glühwürmchen heranzuwinken versuchen. Übrigens leuchten nicht nur die Weibchen, sondern auch die Männchen, allerdings nicht so stark.

Das mit dem Leuchten funktioniert so:

Die Leuchtorgane der Glühwürmchen befinden sich bauchseitig. Ihre Körper sind so transparent, dass das Licht einfach durchleuchtet.Damit die Glühwürmchen leuchten, muss eine komplizierte biochemische Reaktion in den Zellen ablaufen. Durch einen Reiz wird in den Zellen das sogenannte Luziferin aktiviert. Dieser chemische Stoff verbindet sich mit einem weiteren Stoff und mit Sauerstoff. Dabei entsteht Licht. Dieses Licht sieht man tatsächlich nur in der Dunkelheit, am Tag ist es zu schwach. Es ist vor allem wichtig, damit sich Männchen und Weibchen zur Paarung finden, dient aber auch als Abwehr gegen Angreifer.In den Auenwäldern findet sich ein perfekter Lebensraum für Glühwürmchen, die schließlich zwei wichtige Anforderungen stellen: Erstens brauchen sie Laub, zum einen wegen der Feuchtigkeit, zum anderen weil sie darunter überwintern. Und zweitens müssen die Baumkronen genug Licht durchlassen, damit auf dem Waldboden krautige Pflanzen und Gräser wachsen können, denn in diesen leben Schnecken, von denen sich die Glühwürmchen­Larven ernähren.Haben sich ein männliches und weibliches Glühwürmchen zur Paarung gefunden, ist es auch schnell wieder vorbei mit ihrer „Zweisamkeit“, denn das Männchen stirbt kurz nach der Paarung. Das Weibchen lebt noch einige Tage und legt ihre Eier im Waldboden ab. Dann stirbt auch das Weibchen und eine neue Glühwürm­chen­Generation wächst heran und bringt den Himmel zum Leuchten.

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Wissenfür Kids

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Zum Saisonauftakt lud die Stadt Gera vom 28. April – 01. Mai zum Hofwiesenparkfest ein. Mit dabei war auch

Patrick Krause mit dem DRS-Fachbereich WCMX und bot die Rollstuhlsportaktionstage an. Bei bestem Wetter

konnten Groß und Klein vor und im Skatepark des Great Gera Skates e.V. verschiedene Sachen ausprobieren. Ob

Mobilitätsparcours, Rollstuhlbasketball oder Rollstuhlskaten – für jeden war etwas dabei.

Zunächst ging es darum, den Rollstuhl kennen zu lernen und zu testen, wie man damit fährt, lenkt und Hindernis­se wie kleine Kanten und Schrägen hoch­ und runter­kommt.Daneben standen spezielle Rollstühle für Basketball und ein Korb zur Verfügung. Gar nicht so einfach, gleichzeitig den Rollstuhl zu manövrieren, den Ball unter Kontrolle zu halten und gezielt auf den Korb zu werfen. Aber dazu ge­hören natürlich auch Gegner, um das volle Spielerlebnis erfahren zu können.

Gespielt wurde wie beim Streetball 3 gegen 3. Wer noch mehr wollte, konnte das im Parcours Gelernte anschlie­ßend noch im Skatepark auf höheren und steileren Ram­pen ausprobieren. Und egal, wie viel sich jeder zugetraut hatte, alle fanden es toll, einen Einblick zu erhalten, wel­che Schwierigkeiten, aber auch wie viel Spaß man mit dem Rollstuhl haben kann.Ein Wochenende später ging es weiter mit dem 1. WCMX Weekend Berlin/Potsdam. Auch hier lachte die Sonne und David Lebuser zeigte am Samstag zusammen mit

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STRAHLENDEM SONNENSCHEINdem Drop In e.V. im DS Skatepark in Berlin, was man alles mit dem Rollstuhl machen kann. Zusammen mit anderen Skatern rockten die Rollstuhlfahrer den Park und bald waren mehr Rollis als andere Sportler da. Der Workshop am Folgetag im Lindenpark „j.w.d.“ in Potsdam war eben­so gut besucht. Alle hatten einen Riesenspaß, konnten Neues lernen und stolz auf ihre Erfolge sein.

Zur 1. offenen deutschen Meisterschaft im WCMX am 18. und 19. August in Hamburg wird es am Samstag einen Workshop geben. Und wer mutig ist, kann sich dann in der Anfänger­Kategorie der Meisterschaft anmelden.

Interessiert? – weitere Infos findest du hier:

www.wcmxchampionship.dewww.drs.de/wcmxoder bei Fachbereichsleiter Patrick Krause:

[email protected] / Tel.: 0157/74880445

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Wer bin ich?Habt ihr schon mal richtige Kuhmilch getrunken? Woher kommt sie eigentlich? Und was ist der Unter­schied zwischen einer Kuh und einem Rind?Kühe sind wahre Alleskönner. Sie liefern uns Milch, Käse, Butter, Joghurt, Sahne und Quark, aber auch Fleisch und Leder. In Deutschland stehen etwa 12,5 Millionen Rinder auf den Wiesen und in den Ställen. Dabei unterscheidet man zwischen weiblichen und männlichen Rindern. Zu den weiblichen Rindern zählen das Jungrind, die Färsen und die Kuh. Männliche Rinder hingegen sind die Jungbullen, Bullen und Ochsen.Eine Kuh ist ein weibliches Rind, das bereits einmal gekalbt hat. Das bedeutet, sie hat schon einmal ein Kalb zur Welt gebracht. Hat das weibliche Rind noch nicht gekalbt, bezeichnet man es als Färse. Kälber sind alle männlichen und weiblichen Rinder bis zum fünften Lebensmonat. Vom fünften bis zum zwölften heißen sie dann Fresser. In dem Euter der Mutterkuh bildet sich die Milch für das Kalb. Kühe müssen daher immer wieder Kälber zur Welt bringen, denn sonst geben sie keine Milch mehr.

Das geht auf keine Kuhhaut

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Was esse ich gern?

Kühe sind Pflanzenfresser. Sie fressen alle Arten von Gras und Kräutern, die sie in der Natur finden. Kühe achten aber ganz genau darauf, was sie fressen, indem sie mit ihren Augen die besten Gräser auswählen. Um auf Nummer sicher zu gehen, beschnüffeln sie diese noch einmal mit ihrer Nase.Kühe sind sogenannte Wiederkäuer. Sie haben oben keine Schneidezähne. Nach­dem sie das Gras daher mit ihrer rauen, kräftigen Zunge abgerupft haben, kauen sie ihre Nahrung nur grob vor, schlucken sie und der Grasbrei wandert in eine Art Vormagen. Nach etwa 30 Minuten kommt der Brei wieder zurück ins Maul und wird nochmals ausgiebig durchgekaut, was ca. 30.000 Kaube­wegungen pro Tag ergibt. Deshalb auch der Name „Wiederkäuer“. Die Kühe vermengen den Brei außerdem mit bis zu 200 Litern Spucke und schlucken ihn anschließend herunter. Nun wandert der Grasbrei immer fleißig hin und her, bis er im vierten Magen ganz zerkleinert angekommen ist. Eine Kuh hat insgesamt vier Mägen: Pansen, Netzmagen, Blyättermagen und Labmagen. Diese Mägen fassen zusammen ca. 110­230 Liter Flüssigkeit oder Nahrung.Jedoch reicht den Bauern diese Ernährung von Gras und Kräutern allein nicht aus, denn die Kühe liefern dadurch noch nicht genügend Milch und Fleisch. Deswegen füttern die Bauern zusätzlich Kraftfutter, vor allem Getreide wie Mais und Weizen. Täglich braucht eine Kuh etwa acht Liter Muttermilch, um ein Kalb zu ernäh­ren. Bauern züchten die Kühe so, dass sie mit Kraftfutter täglich sogar bis zu 50 Liter Milch geben.In der Weidesaison stehen die Kühe von Frühjahr bis Herbst auf der Weide – immer dann, wenn es das Wetter zulässt, mindestens aber 120 Tage für mindestens sechs Stunden am Tag, so lautet der Hinweis auf den Milchpackun­gen der Bauern. Den Winter verbringen die Kühe im trockenen und wetter­geschützten Stall. Dann fressen sie Heu und Silage, also eine Art Sauerkraut für Tiere.

Schon gewusst?Kühe kommen nicht auf die Weide, wenn die Temperaturen zu hoch sind und sie keinen See oder Fluss zur Abkühlung haben. Oder auch Bäume als schattige Plätzchen. Sie können sonst umfallen und im schlimmsten Fall sogar sterben. Daher bleiben sie, wenn es draußen heiß ist, im Stall und kommen erst in der kühleren Nacht heraus auf die Weide.Leider geht es nicht allen Kühen so gut, wie denen, die auf der Weide grasen und zusätzlich vom Bauern mit Kraftfutter versorgt werden. Daher setzen sich Organisationen wie der Deutsche Tierschutzbund dafür ein, dass Kühe artge­recht gehalten werden. Das bedeutet, dass Kühe z. B. nicht angebunden wer­den und sich mit ausreichendem Platz im Stall frei bewegen können. Oder dass sie nicht alleine gehalten werden, denn Kühe sind Herdentiere. Sie brauchen den Kontakt zu anderen Kühen. Nicht selten entstehen sogar Freundschaften unter den Kühen wie bei euch in der Clique.

Eine Kuh frisst jeden Tag etwa 70 kg frisches Gras und trinkt 50-100 Liter Wasser.

Aus 16 Litern Milch werden

drei Päckchen Butter, 3 kg

Käse oder 16 kg Natur-

joghurt. Durchschnittlich 17 Menschen

werden durch eine Kuh pro

Jahr versorgt.

Eine Kuh gibt durchschnittlich

5.750 kg Milch pro Jahr.

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„Die Milch macht’s!“ – oder etwa doch nicht?

Ob Milch zum Müsli oder für den Kakao, Käse als Snack, zum Abendbrot oder ein Joghurt als Zwi­schenmahlzeit – Milch und Milchprodukte gelten seit langem als wesentlicher Bestandteil einer gesunden Ernährung. In der Milch ist ein hoher Anteil wertvoller Inhaltsstoffe wie hochwertige Proteine, Fette, Jod und Kal­zium enthalten. Wer durch den Verzehr von Milch und Milchprodukten keine unangenehmen Folgen wie Durchfall, Blähungen, Übelkeit o. Ä. bekommt, sollte daher auf Milch nicht verzichten. Dennoch diskutieren renommierte Experten immer wieder darüber, ob Milch nun gesund ist oder nicht. Das liegt u. a. an der hohen Eiweißzufuhr und dem hohen Fettgehalt, der bereits im Kleinkindalter zu einem späteren Überge­wicht führen kann.Nach nationalen und internationalen Studien, u. a. von Ernährungswissenschaftlern und Ärzten, scheint der Verzehr von Milch und Milchprodukten die Gesundheit nach wie vor zu fördern. Dieser senkt das Schlaganfallrisiko und schützt vor Herz­Kreislauf­Krankheiten, Diabetes und Darmkrebs – Krankheiten, die bereits im Kindesalter auftreten können. Und für all diejenigen, die Milch nicht vertragen und somit die in der Milch enthaltenen Nährstoffe nicht aufnehmen können, gibt es verschiedene Möglichkeiten, alternativ auch über andere Lebensmittel den Bedarf zu decken – wie z. B. den Proteinbedarf über Hülsenfrüchte, Nüsse und Getreide.

Ein Beitrag von Claudia Egert

Nicht nur Milch allein

Vor rund 8.000 Jahren „entdeckte“ man, dass sich aus Tiermilch auch uns heute bekannte Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark, Butter oder Sahne herstellen lassen. Hierfür gewann man die Milch von Kühen, aber auch die von Ziegen, Schafen, Eseln, ja sogar Pferden, Büffeln und Kamelen.

Aber wie funktioniert das?Zum Beispiel bedient man sich der Methode der Milchpulverherstellung. Dabei wird der Milch sämtliche Flüssigkeit entzogen, um so eine Milchtrockenmasse („Milchpulver“) zu gewinnen. Dieses Pulver wird für die Herstellung von Käse, Joghurt, Gebäck und Schokolade benutzt. Zudem ist es ein Hauptbestandteil von Instant­Babynahrung und Muttermilchersatz. Wie gewöhnliche Milch dient auch das Milchpulver als Zusatz für Kaffee, Kakao und Tee.Milch und Milchprodukte bestimmter Tiere, hauptsächlich von Kühen, gehören zu den Grundnahrungs­mitteln der Menschen. Sie sind wertvolle Lieferanten für Eiweiße, Fette und Vitamine. Dennoch vertragen etwa 20 Prozent der Menschen in Deutschland keine Milch. Schuld daran ist einer der Milchbestandteile, der Milchzucker, auch „Laktose“ genannt. Nicht wenige Menschen bekommen davon Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall.

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Im Jahre 1888 wurde das Krankheitsbild erstmals von Paul Julius Möbius, einem Neurologen aus Leipzig, als Syndrom beschrieben und später nach ihm benannt.

Beim Möbius­Syndrom handelt es sich um ein seltenes, angeborenes Syndrom, welches sporadisch auftritt und sich in erster Linie durch eine beidseitige Lähmung der mimischen Gesichtsmuskulatur äußert. Oft ist das erste Anzeichen des Möbius­Syndroms die Unfähigkeit zu saugen. Babys mit Möbius­Syndrom haben in der Regel Schwierigkeiten bei der Fütterung und weisen Schluck­beschwerden auf. Daher sind manchmal sogar Magen­sonden notwendig. Hinzu kommt, dass viele Betroffene als geistig behindert eingestuft werden, obwohl sie sich völlig normal entwickeln.Ausgelöst wird die Krankheit, wenn wesentliche Hirnner­ven gar nicht oder unvollständig angelegt sind. Wichtigs­tes Merkmal ist die Lähmung des sechsten und siebten Hirnnervs. Die mit diesen verbundenen Muskeln erhalten keinen Impuls, sich zu entwickeln, so die Selbsthilfe­Or­ganisation „Möbius­Syndrom Deutschland e.V.“. Menschen, die unter dem Möbius­Syndrom leiden, wer­den häufig ausgegrenzt. Sie können nicht lächeln, nicht

mit den Augen blinzeln, nicht die Stirn runzeln. Dadurch erhält das Gesicht einen maskenhaften Ausdruck. In vielen Fällen treten körperliche Beeinträchtigungen auf. Diese äußern sich in Form von Fehlbildungen an den Händen bis hin zu (wenn auch seltenen) Ohrmissbildun­gen sowie in Form von Schwerhörigkeit und Taubheit.Die genaue Prävalenz der angeborenen Erkrankung ist bislang nicht bekannt. Bislang wurden lediglich 300 Fäl­le dokumentiert. Dieser Sachverhalt macht die extreme Seltenheit deutlich. Viele Betroffene werden aus diesem Grund erst spät diagnostiziert, obwohl sich das Syndrom bereits am Neugeborenen klar manifestiert. Vermutlich besteht eine relativ hohe Dunkelziffer an Patienten, die ein Leben lang keine Diagnose erhalten. Die Behandlung für Kinder mit Möbius­Syndrom umfasst eine frühe und umfangreiche Logopädie und physika­lische Therapie. Diese Maßnahmen verbessern neben der Grobmotorik und der Koordination die Sprachfähig­keit und Nahrungsaufnahmefähigkeit der Betroffenen.

Das Möbius-Syndrom EIN GESICHT ERSTARRT

MEDIZIN A K T U E L L

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e Chirurgische Eingriffe können helfen, ein Schielen sowie alle Gliedmissbildungen und Gaumenspalten­Probleme zu beheben. Chirurgen sind auch in der Lage, Nerven und Muskeln zu den Mundwinkeln zu übertragen, so dass die Patienten lächeln können. Ein Leben ohne mimische Bewegungsfähigkeit ist oftmals aber mit so­zialer Ablehnung und Ausgrenzung verbunden. Diese

Ablehnung kann darüber hinaus psychische Folgeer­krankungen begünstigen.Eltern sollten daher eine geeignete psychologische Un­terstützung für jedes Kind mit einer Behinderung, die zu Problemen im sozialen und pädagogischen Werdegang führen kann, in Anspruch nehmen.

MEDIZINA K T U E L L

Mehr Informationen unter:

Moebius Syndrom Deutschland e.V.Dragonerstraße 3430163 HannoverMail: info@moebius­syndrom.deWeb: www.moebius­syndrom.de

ZUR MASKE

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nächste Ausgabe

Helikopter-Eltern – wann zu viel Vorsicht Kindern schaden kann

Es ist was los auf dem Hühnerhof

Medizin aktuell: Kinder unter Strom

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26. bis 29. September 2018

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TAUCHEN FÜR DIE GANZE FAMILIEDie Ostsee­Tauchschule bietet für Kinder ab 8 Jahren Tauchkurse und entsprechende Ausbildungen an. Für unsere „kleinen“ Taucher haben wir extra kleine Press­luftflaschen, damit die Beweglichkeit nicht eingeschränkt wird. Das Tauchen mit und für Kinder unterstützt die Kon­zentrationsfähigkeit und schult die Koordination des ei­genen Körpers. Spiel, Spaß und Abenteuer nicht nur für die Kleinen, sondern für die ganze Familie. Wir bieten Schnuppertauchen bis zur Tauchausbildung nach internationalem Standard an. Das Ganze beginnt in unserem hauseigenen Schwimmbad und endet in der

Ostsee, mit den Fischen auf Du und Du. Wir sind eine der wenigen Tauchschulen für Menschen mit Handicap, hier bieten wir spezielle Kurse im Rahmen des sozialthe­rapeutischen Tauchens an.

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Ansprechpartner

Robin Lange: Tel. 0174 9388384

Peter Lange: Tel. 0162 4305856

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Der Innowalk ermöglicht Kindern ein

aktives Steh- und Gehtraining in

aufrechter Position, nahezu unabhängig

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