Farbensportlich Film 4

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1 Oscars 2015 FILM 4 Februar 2015 FARBENSPORTLICH.DE Hella & David

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Oscars 2015

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1 Oscars 2015

FILM 4Februar 2015

FARBENSPORTLICH.DEHella & David

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OSCARVERLEIHUNG 2015Auf www.farbensportlich.de stellen wir euch die neuesten Kinostarts

und Veröffentlichungen aus dem Heimkino vor. In diesem Heft fassen wir alle Titel zusammen, die (bis zum 21. Februar 2015) auf Farbensportlich vorgestellt und für einen oder mehrere Oscars nominiert wurden. Folgende 17 Filme nehmen am Rennen um die 87. Academy Awards teil (sortiert nach Kinostart in absteigender Reihenfolge – neuester zuerst, ergänzt um die Anzahl ihrer Oscar-Nominierungen):

4 AMERICAN SNIPER 6x8 WHIPLASH 5x12 INHERENT VICE 2x16 BIRDMAN (ODER DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT) 9x20 BAYMAX – RIESIGES ROBOWABOHU 1x24 THE IMITATION GAME – EIN STRENG GEHEIMES LEBEN 8x28 INTERSTELLAR 5x32 GUARDIANS OF THE GALAXY 2x36 CAN A SONG SAVE YOUR LIFE? 1x40 PLANET DER AFFEN: REVOLUTION 1x44 DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT 2 1x48 BOYHOOD 6x52 MALEFICENT – DIE DUNKLE FEE 1x56 X-MEN: ZUKUNFT IST VERGANGENHEIT 1x60 THE LEGO MOVIE 1x64 CAPTAIN AMERICA 2: THE RETURN OF THE FIRST AVENGER 1x68 GRAND BUDAPEST HOTEL 9x

72 Übersicht Nominierungen77 Statistik

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"God, country, family, right?" — Chris Kyle

REGIE Clint EastwoodDARSTELLER Bradley Cooper Sienna Miller Kyle GallnerKINOSTART 26. Februar 2015

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DIE GESCHICHTE DES SCHARFSCHÜTZEN CHRIS KYLEMit über 160 bestätigten Tötungen ist der ehemalige U.S. Navy SEAL

Chris Kyle (gespielt von Bradley Cooper, OHNE LIMIT) der treffsicherste Scharfschütze der US-Militärgeschichte. Als "The Legend" gefeiert, wurde er schnell zum amerikanischen Aushängeschild des Irak-Krieges. Die Geschichte hinter AMERICAN SNIPER von Regisseur Clint Eastwood (MILLION DOLLAR BABY) hätte durchaus das Potential zur Kriegsverherrlichung – doch das Ge-genteil ist der Fall. Der Film portraitiert keine menschliche Tötungsmaschine, sondern einen Mann, dessen einzige Pflicht darin besteht seine Kameraden zu schützen. Er selbst hat sein Handeln als "angemessen" bezeichnet: nur wenn es die Situation erfordert hat einen gewaltbereiten Menschen auszu-schalten um dafür 20 seiner Landsleute zu schützen, hat er diese Aufgabe erfüllt. Durch seine Treffsicherheit rettet Chris Kyle unzähligen Soldaten auf dem Schlachtfeld das Leben und gerät oft genug selbst ins Visier der Aufständischen. Zurück im Heimatland, endet der Kampf jedoch nicht. Die Bewährungsprobe als Ehemann und Vater lastet mindestens genauso schwer auf ihm, wenn die halbe Welt zwischen seiner neuen Familie und ihm liegt.

"In some ways, it's a universal story about what most veterans have to go through—dealing with the seesaw of being in a war zone and then suddenly coming home to a 'normal' life. That was very moving to me. I liked the fact that it wasn't as much of a war movie as it was a character study." (Bradley Cooper)

AMERICAN SNIPER hat seine heroisch-kitschigen Momente, beschö-nigt jedoch nichts, zeigt die menschenunwürdige Seite des Krieges und setzt sich immer wieder mit den Konsequenzen der Familien auseinander, die da-heim bleiben. Neben der intensiven Action sind es vor allem die Beziehungen von Chris Kyle zu seinen Waffenbrüdern und insbesondere die Beziehung zu seiner Frau Taya (gespielt von Sienna Miller, ALFIE), welche dem Film Tiefe verleihen. Bradley Cooper hat nicht nur eine ungeheure körperliche Verwand-lung durchgemacht, sondern sich eingehend mit der inneren Zerrissenheit seiner Figur auseinandergesetzt (und wurde dafür zurecht zum dritten Mal in Folge für den Oscar als bester männlicher Darsteller nominiert, 2013 für AMERICAN HUSTLE und 2012 für SILVER LININGS). Während Kyle seine Kin-der die ersten Jahre nicht aufwachsen sieht, muss er sich etwa damit trösten diese Zeit später wieder aufzuholen. Doch die Verpflichtung, seinem Land zu dienen, lastet auch nach der endgültigen Rückkehr schwer auf den Schultern des ehemaligen Elitesoldaten. Er findet seinen Frieden schließlich in der Be-treuung von Veteranen und anderen Kriegsopfern, deren Erlebnisse er am besten nachvollziehen kann.

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6 NOMINIERUNGEN Bester FilmBester HauptdarstellerBestes adaptiertes DrehbuchBester SchnittBester TonBester Tonschnitt

Clint Eastwoods trockene Bildsprache, strukturierte Erzählweise und ruhige Kamera verleihen dem Plot, der sich über die gesamte erwachsene Lebenszeit von Chris Kyle erstreckt, eine ehrwürdige Beinote. Die Geschichte zwischen Heimkehr und Aufbruch wirkt um so bedrückender, wenn man sich den plötzlichen Tod von Chris Kyle vor Augen führt. Im Februar 2013 wurde dieser auf einem Schießplatz bei Dallas erschossen. Der Täter war ein psychisch erkrankter Kriegskamerad, dem Kyle hatte helfen wollen. Mit AMERICAN SNIPER, der auf den Memoiren des meistdekorierten Scharf- schützen basiert, wollen seine Angehörigen und Vertrauten die Erinnerung an den Menschen hinter der Statistik wahren.

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7 FOTOS Warner Bros. Pictures Germany

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"There are no two words in the English language more harmful than good job." — Terence Fletcher

REGIE Damien ChazelleDARSTELLER Miles Teller J.K. Simmons Melissa BenoistKINOSTART 19. Februar 2015

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Kennst du das Gefühl, wenn du etwas so sehr möchtest, dass es richtig weh tut? Dass es zu einer Qual wird, der du dich trotzdem nicht entziehen kannst?

Andrew Neiman (Miles Teller, THE SPECTACULAR NOW) will es auf dem renommiertesten Musikkonservatorium des Landes ganz nach oben schaffen. Der 19-jährige Jazz-Schlagzeuger träumt von einer großen Karriere und ist fest entschlossen sich durchzukämpfen. Als er eines Nachts von dem Band-Leiter Terence Fletcher (J.K. Simmons, THE MUSIC NEVER STOPPED) beim Üben entdeckt wird, scheint er seinem Wunsch einen erheblichen Schritt näher zu kommen. Doch Fletcher entpuppt sich als Sprungbrett mit Tücken. Der für seine Qualitäten als Lehrer ebenso wie für seine rabiaten Unterrichtsmethoden bekannte Egomane führt ein strenges Regiment und duldet keine Schwäche. Um ihn zu überzeugen, muss Andrew an seine Grenzengehen – und darüber hinaus.

Ein Meilenstein: Die auf diese Weise noch nie dargebotene, glühende Entschlossenheit von Hauptdarsteller Miles Teller soll schließlich in der herausragendsten Performance seiner noch jungen Schauspieler-Karriere gipfeln, die nur noch von seinem Lehrmeister J.K. Simmons mit einer eben-so Oscar-würdigen Darbietung übertroffen werden kann. Zwischen ihnen entspinnt sich ein unstabiles, explosives Gemisch, welches in der nächsten Sekunde droht hochzugehen. Damien Chazelle, verantwortlich für Drehbuch und Regie von WHIPLASH, weiß wovon er spricht. Denn ihm ist das alles genau so passiert. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und ruft pures Herzrasen hervor:

"There are a lot of movies about the joy of music. But as a young drummer in a conservatory-style high school jazz orchestra, the emotion I felt the most frequently was a different one: fear. Fear of missing a beat. Fear of losing tempo. Most overwhelmingly, fear of my conductor. With WHIPLASH, I wanted to make a movie about music that felt like a war movie, or a gangster movie – where instruments replaced weapons, where words felt as violent as guns, and where the action unfolded not on a battlefield, but in a school rehearsal room, or on a concert stage." (Damien Chazelle)

Stundenlanges Üben, distanziert von anderen Menschen, Ablenkung und Geräuschen – bis zur totalen Erschöpfung. Whiplash beschönigt den Weg zum Erfolg nicht, er stellt ihn vielmehr wie den schmalen Pfad entlang einer tödlichen Klippe dar. Angst als Katalysator entscheidet ob ein Konzert mit dem überschäumenden Leben endet, oder mit dem Tod. In seinem Kinodebüt nimmt sich Chazelle seinen Albträumen an, die ihn noch bis heute verfolgen. Der Blick zurück führt ihn unweigerlich zu den alles entscheiden-den Fragen: wann ist gut, gut genug? Und hat sich all der Aufwand am Ende

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5 NOMINIERUNGEN Bester FilmBester NebendarstellerBestes adaptiertes DrehbuchBester SchnittBester Ton

gelohnt? Das Drama ist ein Lehrstück zum Preis des Erfolgs. Wahnwitzige Rhythmik, tobsüchtige Dialoge und so viel Emotion, die nicht richtig gefiltert werden kann. WHIPLASH setzt Schweißperlen auf die Stirn und das fühlt sich trotzdem irgendwie verdammt gut an.

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11 FOTOS Sony Pictures Releasing

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"If it's a quiet night out at the beach and your ex-old lady suddenly out of nowhere shows up with a story about her current billionaire- developer boyfriend, and his wife, and her boyfriend, and a plot to

kidnap the billionaire and throw him in a loony bin. [Pause] Maybe you should just look the other way." — Sortilège (Erzähler)

REGIE Paul Thomas AndersonDARSTELLER Joaquin Phoenix Josh Brolin Owen WilsonKINOSTART 12. Februar 2015

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Paranoia, Paranoia… Wohin man auch den Blick in den Swinging Sixties schweifen lässt: der Drogenkonsum hat seine Spuren hinterlassen. Auch Privatdetektiv Larry "Doc" Sportello (Joaquin Phoenix, WALK THE LINE) bleibt nicht von irren Wahnvorstellungen verschont. Oder passiert ihm am Ende doch noch all dieses Unheil in Wirklichkeit?

Erst klopft seine schöne Ex Shasta Fay Hepworth (Katherine Water-ston, BOARDWALK EMPIRE) an die Tür und erzählt von ihrer Beziehung zu einem Immobilienhai namens Mickey Wolfmann (Eric Roberts, THE DARK KNIGHT). Die Liebe ist sogar so groß, dass sie den alten Herren um sein Vermögen erleichtern und danach in die Psychiatrie stecken möchte. Man beachte: diese Untat soll gemeinsam mit Wolfmanns Ehefrau (Serena Scott Thomas) und deren Liebhaber über die Bühne gehen. Irgendwas kann daran doch nicht stimmen, oder? Sportello will den neuen Mann an Shastas Seite trotzdem einmal genauer unter die Lupe nehmen. Doch kaum beginnt er mit dem Herumschnüffeln, verschwindet Wolfmann auch schon von der Bild- fläche, Shasta ebenfalls. Bevor er aber dahinter kommt, was hier eigent-lich für ein Spiel gespielt wird, macht ihm Hippie-Hasser und Superpolizist Christian "Bigfoot" Bjornsen (Josh Brolin, NO COUNTRY FOR OLD MEN) das Leben zur Hölle. Das kann doch alles kein Zufall sein…

MAGNOLIA-Regisseur Paul Thomas Anderson denkt gar nicht erst daran leichte Kost abzuliefern. Und eine schnöde eins zu eins Thomas Pynchon-Romanadaption ist auch nicht gerade seine Kragenweite. Schräg statt Mainstream lautet hier das Stichwort. Anderson hat zuletzt mit THE MASTER unter Beweis gestellt, dass er Gefallen an undurchsichtigen Storys und einem großen Ensemble hat. Bei INHERENT VICE legt er nun noch eine ordentliche Schippe oben drauf. Was für ein Trip! Bei der Erzählerstimme von Sängerin Joanna Newsom angefangen, über den vordergründigen Einsatz der psychodelischen Musik (der Soundtrack wurde von RADIOHEADS Jonny Greenwood komponiert), bis hin zur Wahl der Schauplätze (träu-merisch: Gordita Beach, Los Angeles). Zusammengenommen ergibt sich ein Werk, das weniger Detektiv-Arbeit als eine riesengroße Drogenwolke darstellt. Das schauspielerische und dialogische Verwirrspiel lädt vor allem dazu ein sich zurückzulehnen, ein bisschen dümmlich über die ironischen Seitenhiebe zu kichern und insbesondere nicht zu versuchen alles verstehen zu wollen – denn dann ist Paul Thomas Andersons neuester Streich erst so richtig gut.

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2 NOMINIERUNGEN Bestes adaptiertes DrehbuchBestes Kostümdesign

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15 FOTOS Warner Bros. Pictures Germany

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"People, they love blood. They love action. Not this talky, depressing, philosophical bullshit."

— Riggan (als Birdman)

REGIE Alejandro González IñárrituDARSTELLER Michael Keaton Edward Norton Emma StoneKINOSTART 29. Januar 2015

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SEHNSUCHT NACH ERFOLGDie Reaktionen auf die surrealistische Tragikomödie von Alejandro

González Iñárritu (BIUTIFUL, BABEL) sind durchweg überwältigend. Von "raffiniert erzählt" über "großartige Schauspieler" bis hin zu "grandios insze-niert". Was steckt hinter dem Phänomen BIRDMAN?

Zunächst überrascht Michael Keaton mit einer einnehmenden Perfor-mance. Nach zuletzt kleineren Rollen in ROBOCOP und NEED FOR SPEED hat man dem ehemaligen BATMAN-Darsteller (1989 und 1992) kaum noch zu-getraut einen Ensemble anzuführen. Damit hat die reale Person schon mehr mit der Rolle Riggan Thomson überein, als ihm lieb sein dürfte. Einst ein ge-feierter Kino-Superheld, dümpelt die Karriere heute nur so vor sich hin. Eine ambitionierte Broadway-Inszenierung soll das Ruder wieder umreißen, der Vita neues Leben einhauchen und Riggan als Künstler legitimieren. Wäre da nicht ein nörgelndes Alter Ego, das ständig seinen Platz einfordert und damit droht alle kreativen Bemühungen der jüngsten Zeit zunichte zu machen.

Während die Premiere des Stücks näher rückt, fällt einer der Haupt-darsteller aufgrund eines Unfalls am Set plötzlich aus. Riggan muss nun den Theaterliebling Mike Shiner (Edward Norton, FIGHT CLUB) engagieren, dessen Handlungen auf der Bühne zwar unberechenbar sind, der aber viele Ticketverkäufe und begeisterte Kritiken garantiert. Doch damit nicht genug, muss sich Riggan bei den Vorbereitungen auf sein Bühnendebüt auch noch mit seiner frisch aus der Entzugsklinik kommenden Tochter und Assistentin Sam (Emma Stone, THE HELP), den schrägen Spleens seiner Freundin und Co-Star Laura (Andrea Riseborough, OBLIVION) sowie weiteren kleineren und größeren Problemen auseinandersetzen.

FURIOSE WIEDERAUFERSTEHUNGWie Phoenix aus der Asche kehrt der ehemalige Superheld zurück

auf die großen Bühnen. Nach dem Golden Globe-Gewinn ist vor der Oscar- Auszeichnung. Und die Filmwelt liegt BIRDMAN zu Füßen. Der wie eine einzige lange Plansequenz umgesetzte Film kommt ohne sichtbare Schnitte aus und versteht es den Zuschauer damit noch stärker ins Geschehen zu ziehen. Wie ein unsichtbarer Dritter begleiten wir die Protagonisten bei den Proben und verharren auch schon mal eine ganze Nacht auf dem Balkon, um die Sonne im Zeitraffer auf- und untergehen zu sehen. Besonders bril-liant wirken dabei Szenen, die scheinbar außerhalb des Einflussbereiches des Regisseurs stattfinden. Wie etwa die Einstellung, in der Riggan, nur mit einer Unterhose bekleidet, eine Runde um das Theater drehen muss und den Times Square mit all seinen Passanten und Schaulustigen durchquert. Regis-seur Iñárritu verriet dem Branchendienst Variety, dass man extra Trommler als großes Ablenkungsmanöver engagiert habe:

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"All the tourists wanted to look at these drummers. A half-naked man in Times Square? They've seen that before."

BIRDMAN hält einen Kniff nach dem anderen für den Zuschauer bereit und entfaltet seinen Charme durch eine anspruchsvolle Kameraarbeit, über unzählige Anspielungen zum Zeitgeschehen (im Internet könne jedermann rasch Likes erhalten, aber das sei schließlich nicht von Wert) und messer-scharfe Dialoge, wie zum Beispiel zum Kritikerdasein (meckern ist leicht, bes-ser machen schwer). Herausgekommen ist nicht einfach nur ein dunkeldüs-teres Drama, sondern wildester Genremix. Fantastische Elemente bandeln mit bitterböser Hollywood-Satire an, ohne dabei tieftraurige Töne mitsamt halbironischen Seitenhieben zu vernachlässigen.

9 NOMINIERUNGEN Bester FilmBeste RegieBester HauptdarstellerBester NebendarstellerBeste NebendarstellerinBestes OriginaldrehbuchBeste KameraBester TonBester Tonschnitt

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19 FOTOS Twentieth Century Fox

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"We didn't set out to be superheroes. But sometimes life doesn't go the way you planned. The good thing is, my brother wanted to help

a lot of people and that's what we're gonna do." — Hero

REGIE Don Hall Chris WilliamsDARSTELLER Ryan Potter Scott Adsit Jamie ChungKINOSTART 22. Januar 2015

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Was kommt dabei heraus, wenn sich Disney (Mickey Maus, Disney-land, DIE EISKÖNIGIN, etc.) und Marvel (Comics, Superhelden, MARVEL'S THE AVENGERS, etc.) für einen Animationsfilm zusammentun? Eine quietsch-bunte Heldentruppe mit einem tollpatischen Protagonisten.

Alles beginnt mit Hiro Hamada. Der technikbegeisterte Junge wohnt in San Fransokyo, einer Fantasiestadt, in der die fernöstliche Kultur auf die Technologie-Szene im Silicon Valley trifft. Als sein großer Bruder bei einem Feuer in der Universität verunglückt, übernimmt Hiro schweren Herzens des-sen Forschungsprojekt: den Gesundheitsroboter Baymax (in der deutschen Fassung gesprochen von Bastian Pastewka). Dieser ist ursprünglich darauf programmiert in medizinischen Belangen zu helfen, doch Hiro erweitert seine Fähigkeiten um einige Kampfkünste und stopft den Marshmallow-Knuddel in eine kraftvolle Rüstung. Zusammen mit ihren durchgeknallten Freunden, der Adrenalin-verrückten Gogo Tamago, Chemie-Ass Honey Lemon, Fanboy Fred (gesprochen von Andreas Bourani) und dem ordnungsliebenden Wasabi No-Ginger werden sie zu einer Gruppe von Hightech-Spezialisten, die sich einer mysteriösen Gefahr entgegenstellen muss. Denn über der Stadt bricht eine unheilvolle Macht aus…

Baymax ist zwar nicht wirklich der Hauptcharakter der Geschichte, aber zweifellos das Highlight des Films. Nicht zuletzt hat sich der deutsche Verleih dazu entschieden den Originaltitel BIG HERO 6 zu streichen und sich in der Promotion ganz auf den weißen Riesen zu fokussieren. Gut so! Denn Baymax ist als tapsiger Sidekick mit Tunnelblick immer für einen Lacher gut (etwa wenn ihm die Puste ausgeht und er umher taumelt wie ein Betrunkener kurz vor dem K.o.).

Die erste Hälfte des Films hat alles: fantastische Roboter und aufregen-de Erfindungen in einer nahen Zukunft, die einem durch den wilden Kulturmix bekannt vorkommt und dabei doch exotisch wirkt. Der Showdown zieht sich dagegen zäh in die Länge. Freundschaftsmotive werden kindgerecht ausgear-beitet und auch die Zeigefinger-Moral soll nicht zu kurz kommen. Lobenswert bleiben dagegen der originäre Ansatz, die Charaktere und der Versuch der Disney-Regisseure Don Hall (WINNIE PUH) und Chris Williams (BOLT – EIN HUND FÜR ALLE FÄLLE) eine zeitgemäße Geschichte zu erzählen (Innova-tionen, so weit das Auge reicht). Den Zuschauer erwartet buchstäblich ein robotastisches Abenteuer inklusive Marvel-typischen Stan Lee-Cameo.

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1 NOMINIERUNG Bester Animationsfilm

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23 FOTOS Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

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"When people talk to each other, they never say what they mean. [Pause] They say something else and you're expected to just know what they mean." — Alan Turing

REGIE Morten TyldumDARSTELLER Benedict Cumberbatch Keira Knightley Matthew GoodeKINOSTART 22. Januar 2015

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Der Brite Benedict Cumberbatch ist nicht gerade die leicht verdau-liche Sorte eines Schauspielers. Entweder man mag diese spezielle Note Extravaganz im Reden, Auftreten, Gestikulieren und Gucken oder man ist überfordert von dieser gesamten Übergewalt. Eine Entscheidung für die Pro-Kompliziert-und-Ungemütlich-Liste fällt mithilfe von THE IMITATION GAME um einiges leichter.

Der Filmemacher Morten Tyldum (Headhunters, BUDDY) versteht es in der Verfilmung des Lebens von Superhirn und Sozialdepp Alan Turing (von Cumberbatch verkörpert) ganz den Fokus auf das Gesicht zu legen. Was passiert hinter dieser Stirn? Wie klar oder doch wirr wird in diesem Gehirn wohl die Arbeit getan? Genauso ruhig wird der Habitus, die Kleidung und im Besonderen auch der Hinterkopf Bild für Bild durchexerziert. Eins nach dem anderen lernt der Betrachter aus nächster Nähe, mit all seinen Furchen und Falten, in 114 Minuten kennen. Die Geschichte rund um Alan Turing ist dabei so unschlagbar mit allen nur möglichen Höhen und Tiefen eines Lebens versehen, dass man sich kaum dem Mitsympathisieren verwehrt. Ein Mathe-matiker, der sich um des Rätselns willen dem britischen Gemeindienst zur Entschlüsselung eines deutschen Codes während des Zweiten Weltkrieges anschließt, dabei den Einzelkämpfer markiert und doch das schöne, kluge Mädchen (Keira Knightley, ANNA KARENINA) auf seine Seite reißen kann. Als die Lösung für die deutsche Enigma-Maschine mithilfe einer eigens kreierten Maschine (namens "Christopher") näher rückt, drücken sich neue Probleme in den Vordergrund. Wie sollte mit einer derartigen Enthüllung umgegangen werden? Und wenn Politisches bzw. Technisches manches Mal Platz für andere Sorgen machen, so werden Turing die persönlichen Vorlieben zum größten Verhängnis.

THE IMITATION GAME zeigt das Schicksal eines Einzelnen, der sich als Gott aufspielt (oder aufspielen muss?). Eigentlich eine ziemlich arrogante Angelegenheit (in ihrer Oberflächlichkeit betrachtet) und nicht nur deshalb so passend besetzt mit dem modernen SHERLOCK-Mimen Benedict Cumber-batch. Und gleichzeitig bietet das Auge von Regisseur Morten Tyldum eine neu durchschimmernde Menschlichkeit an dem Schauspieler. Die Dualität seiner Person bringt er mühelos und nuanciert auf den Punkt. In Kombination mit dem "wahre Geschichte"-Siegel ein Knock Out für die Negativstimmen-zu-Cumberbatch-Seite. Wer noch zweifeln sollte, dem sei des Weiteren ein Blick auf die acht Oscar-Nominierungen empfohlen. Auch wenn es in diesem Jahr viele Aufreger in den verschiedenen Kategorien zu vermelden gab, so scheint zumindest was die Leistungen von Cumberbatch und Co. angeht alles seine Richtigkeit zu haben.

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8 NOMINIERUNGEN Bester FilmBeste RegieBester HauptdarstellerBeste NebendarstellerinBestes adaptiertes DrehbuchBestes SzenenbildBester SchnittBeste Filmmusik

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27 FOTOS SquareOne Entertainment

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"We used to look up at the sky and wonder at our place in the stars, now we just look down and worry

about our place in the dirt." — Cooper

REGIE Christopher NolanDARSTELLER Matthew McConaughey Anne Hathaway Jessica ChastainKINOSTART 06. November 2014

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DIE MENSCHHEIT WURDE AUF DER ERDE GEBOREN, ABER WAR NIE DAZU BESTIMMT AUCH DORT ZU STERBEN

INTERSTELLAR nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise in fremde Galaxien und auf unbekannte Planeten. Regisseur Christopher Nolan entwirft Bildwelten, die es verdienen auf der größtmöglichen Leinwand betrachtet zu werden.

Unsere Zeit auf der Erde neigt sich dem Ende zu. Das Forscherteam um Pilot Cooper (Matthew McConaughey, DALLAS BUYERS CLUB) und Wis-senschaftlerin Dr. Amelia Brand (Anne Hathaway, LES MISÉRABLES) lässt alles hinter sich, um mögliche Lebensräume für die Menschheit zu erkunden. Für ihre Reise verlassen sie unser Sonnensystem durch ein Wurmloch, das eine Sonderabteilung der NASA, angeführt von Prof. Brand (Michael Caine, GOTTES WERK & TEUFELS BEITRAG) seit Jahrzehnten im Geheimen unter-sucht. Wüsste die Menschheit von den immensen Ausgaben für die Welt-raumforschung, würde es zu Aufständen kommen. Denn die Lebensmittel werden bereits knapp, Getreide und andere Grundnahrungsmittel lassen sich gar nicht mehr anbauen. Die Hoffnung stirbt selbst bei den Verantwortlichen. Jahrzehntelang gibt es keinen Hinweis darauf, wie die Mission von Cooper und Brand verläuft. Auf der Erde führt Coopers Tochter Murph (Jessica Chas-tain, ZERO DARK THIRTY) schließlich die aktive Suche nach einer Lösung fort. Wird es ihr im Alleingang gelingen den Fortbestand der Zivilisation zu sichern? Und wird sie ihren Vater jemals wiedersehen?

RAUM UND ZEIT NEU GEDACHTMit INCEPTION ergründet Christopher Nolan 2010 das Unterbewusst-

sein, 2014 erkundet er die größeren Zusammenhänge von Zeit, Gravita- tion und Relativität. Zeit, wie wir sie empfinden, ist ein relatives Konstrukt. Der Film macht sich diesen Gedanken zunutze um mögliche Relativitäten zu verbinden ("Zwillingsparadoxon") und damit zum Nachdenken über unsere eigene Existenz anzuregen. Alles was ist und sein kann, wird auch immer sein. Die Ursprungsidee stammt aus der Feder von Regielegende Steven Spielberg, der einfach keine Zeit fand den Stoff umzusetzen und schließlich Drehbuchautor Jonathan Nolan engagierte das Skript fertig zu stellen. Dieser erzählte die Geschichte seinem großen Bruder Christopher, der sich der Regie-Herausforderung begeistert gestellt hat. Gemeinsam ließen sie sich von den Theorien des Astrophysikers Kip Thorne inspirieren ("Gekrümmter Raum und verbogene Zeit"). Laut Christopher Nolan seien die echten Mög-lichkeiten der Astrophysik viel überwältigender als alles, was man sich als Drehbuchautor je erträumen könne.

Nur selten bringt das moderne Blockbusterkino optisch und ästhetisch etwas wahrhaftig Neues hervor – jeder Stein wurde schon einmal umgedreht.

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Doch nicht so in INTERSTELLAR, der ganz und gar unglaublich und voller Poesie ist (unter anderem mit Auszügen aus einem Gedicht von Dylan Tho-mas: "Do Not Go Gentle Into That Good Night"). Nolan entwirft nicht nur neue Welten, sondern gleich ein ganzes Sonnensystem. Im Herzen möchte INTERSTELLAR jedoch ein Film über die Familie sein, über die Beziehung zwischen einem Vater und seiner Tochter. Jeder Mensch kann sich vorstellen, wie der Gedanke aneinander selbst über Milliarden Kilometer spürbar ist. Je weiter die Reise Cooper von der Erde führt, desto näher kommt er seiner Tochter Murph. Die Fragen, was es bedeutet ein Mensch zu sein und wie wir miteinander verbunden sind, überdauern das Filmerlebnis.

5 NOMINIERUNGEN Bestes SzenenbildBeste FilmmusikBester TonBester TonschnittBeste visuelle Effekte

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31 FOTOS Warner Bros. Entertainment

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"I have lived most of my life surrounded by my enemies. I would be grateful to die surrounded by my friends." — Gamora

REGIE James GunnDARSTELLER Chris Pratt Zoe Saldana Bradley Cooper Vin DieselKINOSTART 28. August 2014

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Wieder muss etwas und wer gerettet werden. Nur ist es dieses Mal nicht die Erde und eine Frau in Not ist auch nirgendwo in Sicht. GUARDIANS OF THE GALAXY bricht mit den Regeln und bleibt trotzdem ein klassischer (Spät-)Sommerblockbuster.

Peter Quill (Chris Pratt, HER) versteht sich selbst als Star-Lord. Von der Erde nach dem Tod seiner Mutter in eine andere Galaxie verschleppt, versucht er sich dieser Tage mithilfe von kleinen Diebereien über Wasser zu halten. Das läuft auch einigermaßen, bis er eine kleine Kugel stiehlt. Diese soll die Macht zur Zerstörung der ganzen Welt haben. Mit einem Mal sind ihm finstere Gestalten auf den Fersen und wollen ihm das gute Stück ent-wenden. Hinter allem steckt Thanos (Josh Brolin, LABOR DAY), der Ronan (Lee Pace, DER HOBBIT – EINE UNERWARTETE REISE) in die Spur schickt. Dieser wiederum sendet Gamora (Zoe Saldana, DER DIEB DER WORTE) als Vollstreckerin aus. Aber alles kommt ganz anders als gedacht und schließlich rotten sich die mittlerweile Ex-Knastis Peter, Gamora, Dax (Dave Bautista, THE MAN WITH THE IRON FISTS), Waschbär Rocket (im Original gespro-chen von Bradley Cooper, SILVER LININGS) und sein Sidekick-Baum Groot (Original-Stimme: Vin Diesel, FAST & FURIOUS 6) zusammen, um die Galaxie vor all den Fieslingen zu beschützen.

Die GUARDIANS OF THE GALAXY-Geschichte fügt sich problemlos in den derzeitigen Sci-Fi-Popcornfilm-Schub ein. Ob Stories wie MARVEL'S THE AVENGERS, THE AMAZING SPIDER-MAN oder beispielsweise auch ELYSIUM: technisches Know-how ist gegeben, die Protagonisten der Filme stören sich nicht an den Möglichkeiten ihrer Wunderwelt. Was ist also das Herausstel-lungsmerkmal genau dieses Actionfilms von Regisseur James Gunn (SUPER)? Denn trotz Endzeit-Stimmung, wissen sich auch die anderen Superhelden- filme einen gewissen Slapstick-Humor zu Eigen zu machen. Da muss also schon mehr als ein sprechender Kuschel-Waschbär auf dem Plan stehen. So schiebt sich schließlich der Soundtrack von den Guardians in den Sonder- status-Vordergrund: AWESOME MIX, VOL. 1. JACKSON 5 und THE RUN- AWAYS rocken durchs All, ebenso wie DAVID BOWIE und BLUE SWEDE. Von dem ganzen gefühlslosen Greenscreen-Getue wird mit warmen Gitarren und Feel-Good-Vibes gekonnt abgelenkt. Der kunterbunte Superheldenfilm be-steht auch sonst aus Widersprüchen. Die Hauptdarsteller bei der Rettung vor dem Tod aller sind genrefremd gewählt. Kein Tom Cruise, Brad Pitt oder Matt Damon stehen ihren Mann, sondern Comedy-Ass Chris Pratt (früher Wabbel-bauch, heute durchtrainiert) und seine etwas zurückgebliebenen Kollegen. Diese neuartige Konstellation lässt die zwei Stunden mit Nachos und Cola schnell herumgehen. Aber auch bei diesem Werk fällt der Trend auf, dass Sto-rys nur noch angedeutet und in keiner Weise auserzählt werden. Verwandt-

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schaftsverhältnisse, wie auch die etlichen Erzählstränge (was hat es mit The Collector, Benicio Del Toro, oder auch Peter Quills Vater auf sich?) werden so grob angerissen, das man fast nur noch die Dollarzeichen der Studios vor Augen hat: ein einzelner Film ist eben nicht so viel wert wie eine geldein-bringende Filmreihe. Die Fortsetzung von GUARDIANS OF THE GALAXY ist bereits für den 27. April 2017 angekündigt worden.

2 NOMINIERUNGEN Bestes Make-up und beste FrisurenBeste visuelle Effekte

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35 FOTOS Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

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"Musicians for the most part are monosyllabic teenagers who really don't have a whole lot to say." — Dan

REGIE John CarneyDARSTELLER Keira Knightley Mark Ruffalo Adam LevineKINOSTART 28. August 2014

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Dass Musik Leben retten könnte, ist äußerst fragwürdig. Jedoch kann man sicherlich behaupten, dass es den grauen Alltag immer um einiges farbintensiver gestaltet.

Die besten Voraussetzungen: als Dan (Mark Ruffalo, MARVEL'S THE AVENGERS) und Gretta (Keira Knightley, FLUCH DER KARIBIK) sich in einer Bar kennenlernen, haben sie beide ihr absolutes Tief erreicht. Sie sind am Boden. Gretta ist an diesem Ort, an dem sie eigentlich nur wegen ihrem Freund, dem Musiker Dave (Adam Levine, Frontmann bei MAROON 5) war. Aber dieser hat sie betrogen – ebenso wie ihre gemeinsame musikalische Zukunft. Als sie von ihrem Kumpel Steve (James Corden, ONE CHANCE – EINMAL IM LEBEN) dazu gezwungen wird, in der Bar mit einem eigenen Song aufzutreten, ist das für sie nur eine weitere Unannehmlichkeit. Doch Dan hört ganz genau zu. Und das, obwohl er schon ziemlich betrunken ist. Denn er wurde aus dem Plattenlabel herausgeworfen, das er mit begründet hat. Seine schillernden Zeiten als Produzent und Entdecker von Neuen schienen eigentlich vorbei – bis er auf Gretta trifft. In ihr sieht er einen Rohdiamanten und nach einigem Hin und Her tun sich die zwei Strauchelnden zusammen. Mit der Unterstützung von vielen Freunden wollen sie ein Album aufnehmen – und zwar mit der Zuhilfenahme von ganz New York, den Geräuschen und Möglichkeiten.

Der Titel des Films: kitschig, unsagbar platt. Die Idee ein Album in-mitten einer Stadt aufzunehmen: unlogisch. Keira Knightley, die nicht singen kann als trällernde Protagonistin zu besetzen: unpassend. Und doch geht einfach alles in CAN A SONG SAVE YOUR LIFE? problemlos auf (vielleicht auch weil Knightley letztlich nicht selbst singen musste). Die dargebotene Musik ist dabei das verbindende Stück, das den Zuschauer versöhnlich mit mancherlei logischen Unstimmigkeiten stimmt. Ähnlich wie schon bei dem 2006er ONCE, bei beiden Filmen war der Regisseur und Drehbuchautor John Carney am Werk, eine perfekte Symbiose aus Liebe, Zusammengehörigkeit und sanften Klängen. Eine der schönsten Ideen des 104-Minüters ist wohl das gemeinsame Hören von Songs auf dem iPhone während man die Stadt erkundet, schließlich sogar in einem Club landet und zu seinen eigenen Lieb-lingssongs tanzt. Damit wird ein Lebensgefühl vermittelt. Mit den richtigen Melodien wirst du in deiner Umgebung immer Neues, Wunderbares entde-cken können und dich weniger einsam fühlen. Ja, so simpel ist die Message dieser Musikromanze. Und doch so einfach gut.

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1 NOMINIERUNG Bester Filmsong

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39 FOTOS StudioCanal

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"If we go to war, we could lose all we've built." — Caesar (in Zeichensprache)

REGIE Matt ReevesDARSTELLER Andy Serkis Jason Clarke Toby Kebbell Gary OldmanKINOSTART 07. August 2014

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SIND AFFEN DIE BESSEREN MENSCHEN?Die Neuauflage von PLANET DER AFFEN wirft einen Blick auf die Ent-

stehungsgeschichte der Affen-Kolonialisierung. 10 Jahre sind vergangen, seit das sogenannte Affenvirus den Großteil der Menschheit ausgerottet hat. Doch sind es nicht die Affen, denen die Schuld dafür zuzuschreiben ist: die Experimente für einen Alzheimerwirkstoff wurden von Menschen an Affen ausgeübt. Und gingen furchtbar schief!

Die wenigen Überlebenden, die immun gegen das Virus sind, hausen in städtischen Ruinen, welche den einstigen Wohlstand und die Überlegenheit der menschlichen Rasse nur noch erahnen lassen. Auf der Suche nach Strom, stößt eine Gruppe um Malcolm (Jason Clarke, ZERO DARK THIRTY) im Wald um San Francisco auf ein intelligentes Volk der Affen, das dort unter der Füh-rung von Caesar (Andy Serkis, DER HERR DER RINGE) lebt. Werden die Affen den Menschen dabei helfen den Staumdamm als Antiebs- und Wohlstands-quelle wieder in Gang zu setzen? Und wird ihr Friedensabkommen Bestand haben, wenn sich das Kräfteverhältnis erneut verschiebt?

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Renderings und die Ausarbei-tung der Wesensarten der Affen zu dem besten gehört, was dieser Tage in Hollywood produziert wird. Die Zeitschrift WIRED hat PLANET DER AFFEN: REVOLUTION jüngst auf den ersten Platz seiner Special-Effects-Top-10 von Kinofilmen aus dem Jahr 2014 gewählt. Wegen seines ausgefeilten Motion Capture-Verfahrens darf sich der Film auch berechtigte Hoffnungen auf eine Oscar-Auszeichnungen in der technische Kategorie "Beste visuelle Effekte" machen. Darüber hinaus brilliert die Story mit einem starken Charakterbezug. Als Zuschauer erkennt man schnell, dass sich die gegenüberstehenden Parteien in ihren Ausprägungen mehr ähneln, als sie es selbst zugeben würden. Angst, Misstrauen und Hass führen schließlich zur Eskalation und es kommt zum Kampf um die Vorherrschaft über die Erde. Lediglich Malcolm und Caesar erkennen, dass beide Rassen nur verteidigen wollen, was ihnen wichtig ist: ihre Heimat, ihre Familien und ihre Freiheit. Doch da sich in beiden Lagern Wortführer finden, die vor einer gewaltsamen Auseinander-setzung nicht zurückschrecken, kommt es zum Äußersten. Ein packender Showdown über den Dächern der Stadt gehört genauso wie die ausgeprägte Gebärdensprache der Affen zu den Highlights des Films.

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1 NOMINIERUNG Beste visuelle Effekte

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43 FOTOS 20th Century Fox Home Entertainment Germany

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"I'm sorry, Dad. I'm not the chief that you wanted me to be and I'm not the peacekeeper I thought I was." — Hicks

REGIE Dean DeBloisDARSTELLER Jay Baruchel Gerard Butler Cate BlanchettKINOSTART 24. Juli 2014

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ES WIRD HOCH HINAUS GEHEN!Mittlerweile hat Hicks (im Original: Jay Baruchel, DAS IST DAS ENDE,

im Deutschen: Daniel Axt, ROCK IT!) die Anerkennung der gesamten Wikinger- Gemeinschaft, aber vor allen Dingen, die seines Vaters Haudrauf (Original: Gerard Butler, 300, im Deutschen: Dominic Raacke, TATORT) und der schönen Astrid (Original: America Ferrera, END OF WATCH, deutsch: Emilia Schüle, FRECHE MÄDCHEN). Aufgrund des guten Einflusses von Hicks und seinem Drachen Ohnezahn hat nun sogar ein jeder in Berk einen eigenen Drachen. Seit fünf Jahren lebt man gut zusammen. Doch neue Probleme drohen: per-sönliche wie globale. Hicks muss somit abermals zeigen, was in ihm steckt und gleichzeitig für seine liebsten Tiere einstehen. Denn Fiesling Drago Blut-wurst (englisch: Djimon Hounsou, GLADIATOR) will sie für seine Herrschaft der Angst unterwerfen.

DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT 2 ist zum Glück keine laue Wiederholung des ersten Teils (aus dem Jahr 2010) geworden. Vielmehr gibt es in Dean DeBlois' (führte bereits bei LILO & STITCH Regie) Werk neue Drachen, Figuren und generell einen neuen Look zu entdecken. Ein echter Augenschmaus! Das 102-minütige Animationsabenteuer bietet eine ausge-wogene Mischung aus Humor (insbesondere durch die wahnsinnig verknallte Ruffnut, im Orignial gesprochen von Kristen Wiig, BRAUTALARM), Emotio-nalität und Schwung. DeBlois scheint einfach nicht die Puste ausgegangen zu sein. An den richtigen Stellen befinden sich bewährte Muster aus dem ersten Teil und an ganz neuen Ecken wird frisch angesetzt und mehr erzählt. Speziell der mysteriöse Charakter Valka (im Original: Cate Blanchett, BLUE JASMINE, deutsch: Martina Hill, KNALLERFRAUEN) stellt eine solche, tiefer-gehende Bereicherung dar. Somit ist der animierte Film nicht nur schnöde Kinder-Samstagnachmittag-Unterhaltung, sondern bietet auch den etwas anspruchsvolleren Erwachsenen eine Plattform.

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1 NOMINIERUNG Bester Animationsfilm

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47 FOTOS 2014 DreamWorks Animation L.L.C.

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"You know how everyone's always saying seize the moment? I don't know, I'm kind of thinking it's the other way around,

you know, like the moment seizes us." — Nicole

REGIE Richard LinklaterDARSTELLER Ellar Coltrane Lorelei Linklater Patricia ArquetteKINOSTART 05. Juni 2014

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EINE STERNSTUNDE IN DER FILMGESCHICHTEIm Rahmen der BERLINALE im Februar 2014 wurde Richard Linklaters

BOYHOOD mit dem Silbernen Bären für die beste Regie sowie dem Preis für den besten Film des Wettbewerbs ausgezeichnet. Jury und Besucher des Hauptstadtfestivals redeten sich über Linklaters Ansatz, rund 12 Jahre lang einen Jungen beim Heranwachsen zu begleiten, den Mund fusselig. Jetzt endlich erscheint das außergewöhnlich betitelte Kunstwerk auch im Heim- kino. Und manifestiert damit noch einmal seinen Stand als dreistündiger Superfilm, der wie ein großes JA! zum Leben wirkt. Linklater und sein BOY-HOOD suggerieren von Anfang bis Ende, dass einfach alles möglich ist. Denn bereits die Planung und Finanzierung eines solchen Monsterprojekts erwiesen sich als eine Schwierigkeit, die nur ein großer Träumer, ein Lebensoptimist zu überwinden weiß.

"Ich setzte alles auf eine Karte und meine ganze Hoffnung auf eine Zukunft, von der ich nicht wissen konnte, was sie bringen würde. Bei den meisten künstlerischen Projekten geht es ja darum, einen gewissen Grad an Kontrolle über die Entwicklung zu haben. Doch in diesem Fall gab es etliche Elemente, die wirklich niemand von uns in der Hand hatte. Es war vollkommen klar, dass ich mit körperlichen und emotionalen Veränderungen meiner Schauspieler würde umgehen müssen, wozu ich mehr als bereit war. Ich freute mich auf ein dauerhaftes Zusammenspiel zwischen dem, was ich an ursprünglichen Ideen für die Geschichte hatte, und was durch die natür-lichen Veränderungen bei meinem Ensemble hinzukommen würde. Letztlich wurde aus dem Film eine Art Zusammenarbeit mit der Zeit selbst. Und die kann ein verdammt guter, wenn auch schlecht vorhersehbarer Kollaborateur sein." (Richard Linklater)

Der Spielfilm, welcher von 2002 bis 2013 gedreht wurde, weiß den Be-trachter auf eine Reise voller berührender Szenerien und Dialoge mitzuneh-men. So sehen wir wie der kleine Mason Jr. (Ellar Coltrane) zusammen mit seinem Freund in einem Dessous-Katalog halbnackte Frauen bestaunt, wie er versucht sich Umzug für Umzug in neue Klassen einzufinden und wie er sich mit seiner älteren Schwester Samantha (Lorelei Linklater) rund um die Uhr zankt. Dem Gegenüber steht die Erwachsenenwelt der Eltern von Mason und Samantha. Die Mutter Olivia (Patricia Arquette, CHARLIES WELT – WIRK-LICH NICHTS IST WIRKLICH) will wieder das College besuchen, um später Professorin zu werden. Außerdem ist sie immer mal wieder auf Partnersuche und strauchelt mit der Doppelbelastung. Der getrennt lebende Musiker-Vater Mason Sr. (Ethank Hawke, BEFORE MIDNIGHT) versucht sich dagegen mehr in das Leben seiner Kinder zu integrieren, seine Werte zu vermitteln und eben alles anderes als ein spießiger Dad zu sein. All das Familienchaos, das

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zum ersten Mal lieben, rauchen und trinken, wird mit Indie-Songs der letz-ten 10 Jahre untermalt. BOYHOOD ist mit der typischen Linklater-Ruhe und Entspanntheit gefilmt, so dass eine Episode nie ins Kitschige oder Klischee-behaftete abzudriften droht. Vielmehr lädt der Film zum Erinnern ein. An die Zeit mit Gameboy, BRITNEY SPEARS, HARRY POTTER-Buch-Releases und George W. Bush. Und an den Wandel mit der Wii, LADY GAGA, ANANAS EXPRESS oder auch Barack Obama. Alles findet seinen Platz in BOYHOOD. Dieser Sternstunde des Films. Es ist ein Film des Jahres. Ein Ode an das Kind sowie Erwachsen sein und an das ganze Leben noch obendrauf.

6 NOMINIERUNGEN Bester FilmBeste RegieBester NebendarstellerBeste NebendarstellerinBestes OriginaldrehbuchBester Schnitt

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51 FOTOS Universal Pictures

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"I will not ask your forgiveness because what I have done to you is unforgivable. I was so lost in hatred and revenge. Sweet Aurora,

you stole what was left of my heart. And now I have lost you forever. I swear, no harm will come to you as long as I live. And not a

day shall pass that I don't miss your smile." — Maleficent

REGIE Robert StrombergDARSTELLER Angelina Jolie Elle Fanning Sharlto CopleyKINOSTART 29. Mai 2015

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Diesen Sommer geht Disney ganz neue Wege. Zum einen wählte man für die Neuerzählung des Märchens DORNRÖSCHEN eine Perspektive, zu der viel Mut gehört. So ist MALEFICENT – DIE DUNKLE FEE vor allem die Hintergrundgeschichte der bösen Hexe, welche die schöne Prinzessin auf-grund eines Fluchs an ihrem 16. Geburtstag in einen ewigen Schlaf verban-nen wird. Und zum anderen stimmte man für Robert Stromberg als Regisseur ab. Ein ebenso couragierter Schritt, bedenkt man, dass Stromberg ein kom-pletter Neuling auf dem Regieposten ist. Doch auf welche Weise machen sich all diese Innovationen von Disney in den 96 Minuten der Märchenverfilmung bemerkbar?

"Ich hoffe, dass die Zuschauer nicht nur bestens unterhalten werden, sondern in eine Welt und in eine Geschichte eintauchen, die sie nur ungern wieder verlassen." (Robert Stromberg)

Die Fee Maleficent (Isobelle Molloy, EAST ENDERS) ist ein glückliches Kind. Auch wenn ihre Eltern nicht mehr am Leben sind, so wächst sie doch überaus behütet im Wald bei ihren Elfen-Freunden und Baumriesen auf. Bald lernt sie den Jungen Stefan (Jackson Bews) kennen – der erste Mensch zu dem sie eine tiefe Verbundenheit empfindet. Aber je älter die beiden werden, desto unterschiedlicher entwickeln sich ihre Lebenswege. Schließlich wird Stefan (als Erwachsener gemimt von Sharlto Copley, ELYSIUM) sogar König. Der Preis für den Thron ist jedoch der Verrat von Maleficent (erwachsen: Angelina Jolie, WANTED). Ihr Herz ist gebrochen, der Schmerz sitzt tief und so sinnt sie auf Rache. Als Stefans Frau ein Kind auf die Welt bringt, steht ihr Entschluss fest. Während ein jeder dem Baby und dem Königreich seinen Segen gibt, verwünscht Maleficent das kleine Mädchen vor allen Augen: sobald der Tag des 16. Geburtstages gekommen ist, möge sich das Kind an einer Spindel stechen und in einen todesähnlichen Schlaf fallen. Diese Verwünschung könnte nur durch den Kuss einer Person von ihr genommen werden, die sie wahrlich liebt. Die kommenden Jahre lebt das Land in Angst und Schrecken. Das Mädchen soll versteckt, bei drei Elfen (gespielt von Juno Temple, Lesley Manville und Imelda Staunton), aufwachsen. Unterdessen kämpft der König gegen seine ganz eigenen Dämonen an. Doch nicht nur das Reich, der König und die heranwachsende Aurora (Elle Fanning, WIR KAUFEN EINEN ZOO) ändern sich, sondern auch Maleficent…

So neuartig die Herangehensweise an das Märchen ist, so schwierig ist es doch die Umsetzung zu mögen. MALEFICENT – DIE DUNKLE FEE ist ein weiterer Film, der eine niedrige Altersfreigabe erhielt, aber dennoch wesent-lich düsterer und brutaler ausfällt (Maleficent verliert ihre riesigen Flügel auf höchst hinterhältige Weise) als frühere Kinderfilme. Wäre Robert Strombergs DORNRÖSCHEN-Adaption ein Werk für nostalgische Erwachsene, so könnte

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man mit der teils rohen Darstellung der Figuren gut umgehen. Aber welchem Anspruch werden dann die unfassbar grobschlächtig animierten Fabelwesen gerecht? Das Positive an dem Sci-Fi-Film ist die makellose Darbietung von Angelina Jolie, die sich in den letzten Jahren auf der Leinwand rar gemacht hatte (THE TOURIST wurde bereits im Jahr 2010 veröffentlicht). Jolie weiß sich auch mit minimalen Gesten in Szene zu setzen, zeigt dem Zuschauer ihren Facettenreichtum, von sehnsüchtig, melancholisch bis zu bitterböse, und das Make-up- und Kostümdesign tut sein Übriges. MALEFICENT – DIE DUNKLE FEE spielt Angelina Jolie ganz und gar in die Hände. Nur für eine kindge- rechte bzw. in irgendeiner Art nachvollziehbare Handlung bleibt kein Platz wie auch nicht für Elle Fanning, die mehr unfreiwillige Lacher auf ihrer Seite hat als alles andere. Damit besteht der Eindruck, dass Robert Strombergs Spielfilm-Debüt ein halbgares Werk ist, welches auch Disney und seine vor-herigen Pleiten nicht rehabilitieren wird.

1 NOMINIERUNG Bestes Kostümdesign

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55 FOTOS Walt Disney Pictures

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"The past: a new and uncertain world. A world of endless possibilities and infinite outcomes. Countless choices define our fate: each choice, each moment, a moment in the ripple of time. Enough ripple, and you change the tide... for the future is never truly set." — Charles Xavier

REGIE Bryan SingerDARSTELLER Hugh Jackman James McAvoy Michael FassbenderKINOSTART 22. Mai 2014

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Die Zukunft ist Vergangenheit. Gut ist Böse und Böse gleichzeitig Gut. Was für den einen Frieden ist, bedeutet für den anderen Krieg – und umge-kehrt. X-MEN: ZUKUNFT IST VERGANGENHEIT begibt sich auf den grauen Pfad der Ambivalenz und des Unglaublichen.

Die Gegenwart sieht für Mutanten düster aus. Von Menschen erschaf-fene Superwaffen namens Sentinels rotten einen jeden ihrer Spezies syste-matisch aus. Um sich vor dem Aussterben zu retten, gibt es nur eine Chance: Logan, alias Wolverine (Hugh Jackman, PRISONERS), muss mithilfe der Fähigkeiten von Kitty Pryde (Ellen Page, JUNO) in die Vergangenheit reisen und dort die Sachen wieder gerade biegen. Genauer gesagt heißt das, dass er zunächst in die 70er Jahre katapultiert wird, um Charles Xavier (James McAvoy, DRECKSAU) und Erik Lehnsherr (Michael Fassbender, SHAME) erneut auf eine Seite zu bringen. Zusammen müssen sie dann Raven bzw. Mystique (Jennifer Lawrence, SILVER LININGS) davon abbringen den Entwick-ler der Sentinels, Dr. Bolivar Trask (Peter Dinklage, GAME OF THRONES), zu ermorden – denn diese öffentliche Hinrichtung würde die Regierung erst zu dem Entschluss kommen lassen den von Trask geforderten radikalen Einsatz von Sentinels zu befürworten. Doch vor all den Handlungen steht noch ein weiteres Problem: der junge Professor X ist alles andere als in Bestform und muss erst einmal davon überzeugt werden seine meisterlichen Kräfte wieder für den guten Zweck einzusetzen.

Nachdem 2011 Matthew Vaughn auf dem Regiestuhl wahre Wunder vollbrachte und der X-MEN-Saga mit X-MEN: ERSTE ENTSCHEIDUNG einen frischen Anstrich gab, dem man sich nicht entziehen konnte, nimmt nun wieder X-MEN (2000) und X-MEN 2 (2003) Regisseur Bryan Singer auf seinem ehemaligen Posten Platz. Dabei weiß er die zuvor so gut funktionierenden Elemente erneut aufzugreifen – politische Einbettung, visueller Mut sowie das Anhäufen einer Vielzahl von Mutanten im humorigen Dialog miteinander – und gleichzeitig weiß er dem Franchise seinen Stempel aufzudrücken. Die Künste der X-MEN werden in über zwei Stunden Laufzeit genüsslich aus-gekostet. Wir sehen in der Gegenwart beispielsweise Blink (Fan Bingbing, STADT DER GEWALT) im Minutentakt Zeitportale eröffnen, dass es einen den Magen umdrehen kann. Wir können Storm (Halle Berry, CLOUD ATLAS) bewundern, wie sie die düstere Welt noch mehr in Aufruhr bringt oder auch in den 70ern den zur Höchstform auflaufenden Quicksilver (Evan Peters, KICK-ASS). Dieser sorgt wohl für die meisten Lacher mit seiner sorglosen Art. Schließlich ist er schneller als jeder andere und nutzt seine Fähigkeit dazu, um sich vor allem selbst zu bespaßen. Doch auch das Zusammenspiel von Charles und Erik ist ein ums andere Mal einnehmend. Denn bevor sie zusammen eine Partie Schach spielen werden, muss sich der Zuschauer auf

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eine sehr emotionale Aussprache der beiden gefasst machen. Generell ist zu betonen, dass der große Vorzug von X-MEN: ZUKUNFT IST VERGANGENHEIT die Geschehnisse der 70er Jahre sind – die Retro-Optik, die Kleidung, die Super 8-Mitschnitte wie auch das Miteinbeziehen der vorherigen Ereignis-se der X-MEN-Filme. Trotz dessen bleibt Bryan Singers Arbeit als Regisseur aber hinter den Erwartungen zurück und kann nicht an das so überraschende Highlight heranreichen, welches Matthew Vaughn den Sci-Fi-Fans vor drei Jahren zu kredenzen wusste.

1 NOMINIERUNG Beste visuelle Effekte

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59 FOTOS 20th Century Fox

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"I only work in black and sometimes very, very dark grey." — Batman

REGIE Phil Lord Christopher MillerDARSTELLER Chris Pratt Elizabeth Banks Morgan FreemanKINOSTART 10. April 2014

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PLÄDOYER FÜR DIE MACHT DER FANTASIEEmmet (im Original gesprochen von Chris Pratt, GUARDIANS OF THE

GALAXY) ist eine völlig durchschnittliche LEGO-Figur, die stets alle Regeln befolgt. Er arbeitet auf dem Bau, singt jeden Tag das selbe Lied ("Alles ist super") und jubelt im Fernsehen seiner Lieblingssendung zu ("Wo ist meine Hose?"). Sein Leben verläuft nach Plan. Durch Zufall findet Emmet ein ver-schollenes Relikt und wird laut Prophezeiung zum Auserwählten. Wer das Stück des Widerstands besitzt, wird demnach als Einziger in der Lage sein den bösen Lord Business (OV Will Ferrell, STIEFBRÜDER) zu besiegen und die Welt zu retten. Als Held wider Willen begleitet er eine Gruppe echter Meisterbauer, darunter der Gelehrte Vitruvius (OV Morgan Freeman, MILLION DOLLAR BABY), Wyldstyle (OV Elizabeth Banks, 72 STUNDEN – THE NEXT THREE DAYS) und Batman (OV Will Arnett, ARRESTED DEVELOPMENT), auf ihrer Mission dem Tyrannen das Handwerk zu legen.

EIN KINDERFILM FÜR ERWACHSENEDas Regie-Gespann um Phil Lord und Christopher Miller (haben in

2014 bereits mit der Undercover-Fortsetzung 22 JUMP STREET Kinoerfolge gefeiert) erobert das Herz neuer und alter LEGO-Fans im Sturm. Die klobigen Spielsteine dienen ihnen als Projektionsfläche für eine Welt voller Kreativität. Nimm dir was du brauchst und erschaffe etwas Neues! So gelingt es Haupt-figur Emmet schließlich sein einfaches Dasein-nach-Anleitung zu überwinden und Dank seiner Vorstellungskraft über sich hinauszuwachsen. Als Zuschauer wird man angeregt es den Protagonisten gleichzutun. Geschicktes Marke-ting? Durchaus. Wohl dem, der noch eine Kiste voller LEGO-Bausteine auf dem Dachboden findet.

THE LEGO MOVIE bietet eine kindgerechte Geschichte, die aufgrund von zahlreichen popkulturellen Referenzen auch die Erwachsenen zu unter-halten weiß. Wenn etwa der anhängliche Superheld Green Lantern (OV Jo-nah Hill, SUPERBAD) auf den coolen Superman (OV Channing Tatum, WHITE HOUSE DOWN) trifft, dann ist eine Anspielung auf die jüngsten Kinoaben-teuer der beiden nicht von der Hand zu weisen. Oder wenn eine Gruppe Cowboys im Wilden Westen sagt, dass sie unbedingt noch in Luftschiffe investieren wollen – und man als Zuschauer schon weiß, dass diese zwar schön anzuschauen sind, aber alles andere als eine vielversprechende Zukunftstechnologie darstellen.

Mit über 1,2 Millionen Kinobesuchern in Deutschland zählt der Anima-tionsfilm zu den erfolgreichsten Streifen in diesem Jahr – dieser Erfolg soll sich nun für das Heimkino wiederholen. Am 21. August erscheint THE LEGO MOVIE auf DVD, Blu-ray und 3D Blu-ray. Wir sprechen eine klare Humor-Empfehlung aus!

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1 NOMINIERUNG Bester Filmsong

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63 Fotos: Warner Home Video Germany

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"Before we get started, does anyone want to get out?" — Steve Rogers

REGIE Anthony Russo Joe RussoDARSTELLER Chris Evans Scarlett Johansson Samuel L. JacksonKINOSTART 27. März 2014

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Erst kürzlich konnte Steve Rogers, alias Captain America (Chris Evans, FANTASTIC FOUR), gemeinsam mit der Rächer-Initiative THE AVENGERS die Welt vor einer Alien-Invasion und ihrem Anführer Loki (Tom Hiddleston, ONLY LOVERS LEFT ALIVE) retten. Urlaub ist für den Idealisten trotzdem nicht in Sicht. Denn zusammen mit Natasha Romanoff (Scarlett Johansson, DON JON), alias Black Widow, versucht er nun mithilfe von neuen Geheim-operationen für S.H.I.E.L.D. in der Gegenwart wieder Fuß zu fassen. Seine außergewöhnliche Kraft und sein Gespür dafür, wem man vertrauen kann und wem nicht, stellen sich als besonders nützlich heraus als Nick Fury (Samuel L. Jackson, DJANGO UNCHAINED), Kopf von S.H.I.E.L.D., selbst Opfer von Angriffen wird. Wer ist hinter dem Leben von Fury her und wer ist der schier unbesiegbare Soldat mit der schwarzen Maske? Bei der Aufklärung und Be-kämpfung des unerbittlichen Feindes stehen Rogers nicht nur Black Widow, sondern auch sein neuer Freund Falcon (Anthony Mackie, PAIN & GAIN) bei.

"Beim ersten Film in einem Franchise geht es immer darum, die Helden einzuführen, beim zweiten Film aber darum, sie unter Druck zu setzen und in die Ecke zu drängen. Dieser Film erzählt eine viel härtere und düstere Geschichte als alle bisherigen Marvel-Filme, wir wollten wirklich einmal et-was völlig anderes versuchen. Wir hielten es für unsere Aufgabe, etwas Neu-es in das Marvel-Universum einzubringen, auf dem Marvel dann für Phase 2 ihres Masterplans aufbauen konnte." (Joe Russo, ausführender Produzent und Regisseur)

CAPTAIN AMERICA 2: THE RETURN OF THE FIRST AVENGER schlägt ganz neue Töne an und konnte damit bereits die internationale Presse über alle Maßen begeistern. Doch kann der amerikanische Superheld auch in Deutschland solche Begeisterungswellen auslösen? Leicht ist es nicht den Charakter des Steve Rogers zu fassen zu bekommen. So sind es Partnerin Natasha Romanoff mit ihren Verkuppelungsversuchen und Boss Nick Fury mit seinen Nöten, die dem Helden zu Beginn Tiefe geben, in dem sie ihn zu einer Haltung zwingen. Aber im Laufe der 136 Minuten entdeckt man immer weitere Facetten von Rogers. Denn niemand fordert ihn (und auch den Zuschauer) mehr heraus als der sogenannte Winter Soldier (Sebastian Stan, TOY BOY). Durch ihn öffnet sich das Wesen von Captain America für den Betrachter, lässt eine Vielfalt an Emotionen und auch Vermutungen zu. Nach-dem Joe Johnston (JUMANJI) bei CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER den Regiestuhl besetzte, macht er nun Platz für das Duo Anthony Russo und Joe Russo, die davor bei Serien wie COMMUNITY Regie führten. Zwar erfinden sie das Actionfilm-Rad nicht neu, aber wissen den Schwerpunkt zu verschieben. Weniger hirnlos übertriebene Kampfszenen (obwohl das 3D definitiv eine Übertreibung ohnegleichen darstellt), mehr verschnörkelte

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Polit-Verschwörung, bei der auch ein Robert Redford (THE COMPANY YOU KEEP – DIE AKTE GRANT) als Alexander Pierce ganz vorn mitmischen darf und dem Werk mit seiner Anwesenheit noch mehr Ernsthaftigkeit einverleibt. Aber auch die anderen Figuren wie Black Widow, Maria Hill (Cobie Smulders, HOW I MET YOUR MOTHER), Sharon Carter (Emily VanCamp, EVERWOOD) und Brock Rumlow (Frank Grillo, DISCONNECT) wissen mit einer Doppel- bödigkeit aufzuspielen, die den Zuschauer stets im Ungewissen lässt, wer nun von der guten und wer von der bösen Sorte ist.

Fazit: Die Fortsetzung dieses Marvel-Helden tanzt ein bisschen aus der Reihe, aber man kann nur hoffen, das es genau so auch bei dem 3. Teil von Captain America weitergehen wird. Und eines sollte nach dem Schauen glasklar sein: die Geschichte des Winter Soldier und der Konflikt zwischen ihm und Steve Rogers ist noch lange nicht auserzählt.

1 NOMINIERUNG Beste visuelle Effekte

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67 FOTOS Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

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"You see, there are still faint glimmers of civilization left in this barbaric slaughterhouse that was once known as humanity.

Indeed that's what we provide in our own modest, humble, insignificant... oh, fuck it." — Gustave H.

REGIE Wes AndersonDARSTELLER Ralph Fiennes Tony Revolori Willem Dafoe Adrien BrodyKINOSTART 06. März 2014

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DER FILM MIT DER TOTEN KATZEAlles beginnt und führt zu Gustave H. (Ralph Fiennes, JAMES BOND

007 – SKYFALL). Einem Mann, den die Frauen lieben. Zumindest die alten, runzligen. Eine davon ist Madame D. (Tilda Swinton, WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN). Auch sie begibt sich in die Arme des Gentlemans und somit in sein Hotel – das rosarot strahlende Grand Budapest Hotel in dem Bergdorf Nebelsbad. In eben dieser pittoresken Szenerie fängt Zéro Moustafa (Tony Revolori, THE PERFECT GAME) im Jahr 1932 als Lobby Boy an. Gustave H. nimmt sich auch seiner an und avanciert zum Mentor des familienlosen Jungen. Er lehrt ihn die Wichtigkeit von Verschwiegenheit sowie unsichtbar und unverzichtbar zugleich zu sein. Doch als Madame D. kurz nach ihrer Abreise in ihrem eigenem Wohnsitz tot aufgefunden wird, kann Gustave H. nicht länger seine Aufgabe als Gönner der Unbeachteten erfüllen. Denn zum einen wird er des Mordes beschuldigt und zum anderen ist ihm, nachdem er ein wertvolles Gemälde der Madame geerbt hat, die eifersüchtige Familie der Verstorbenen (allen voran Adrien Brody, DER PIANIST, als Sohn Dmitri) auf den Fersen. Was folgt, ist eine atemlose Hetzjagd, bei der Gustave H. und sein Protegé Zéro ein ums andere Mal ihr vielseitiges Können unter Beweis stellen müssen.

GRAND BUDAPEST HOTEL ist ein Film über Alleinstehende, über Grusel und Historie, Einzelgänger und Familienbande. Ab der ersten Minute besteht kein Zweifel daran, das es sich um ein Werk von Braunton-Träger Wes Anderson handelt. Gestelzte Dialoge von Individuen mit mutigem Kleidungsstil und verpfuschter Biografie vor Puppenzimmer-Szenenbild sind ganz klar Anderson-Stereotype (siehe DIE ROYAL TENENBAUMS, DARJEE-LING LIMITED oder auch MOONRISE KINGDOM). Genauso wie die Wahl des Ensembles. Von Bill Murray (LOST IN TRANSLATION) über Owen Wilson (MIDNIGHT IN PARIS) bis Jason Schwartzman (BORED TO DEATH) ist fast alles in den rund anderthalb Stunden dabei. Aber bei einer näheren Betrach-tung entziehen sich die meisten Figuren dem Zuschauer, lassen nur auf einen ersten Blick verzaubern. Beständiger zeigt sich da schon eher die Landschaft, die bei einer Skipisten-Verfolgungsfahrt genauso die kleinen Menschlein zu verschlingen droht wie das verschachtelte Hotel selbst. Die Bilder sind stets übergroß und protzig. Sie stehen in Konkurrenz mit der in Zwiebeltechnik vorgetragenen, wortreichen Handlung. So beschenkt Wes Anderson wieder einmal das Publikum mit Überforderung, die einen zweiten und dritten Guck-Anlauf unausweichlich werden lässt.

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9 NOMINIERUNGEN Bester FilmBeste RegieBestes OriginaldrehbuchBestes SzenenbildBeste KameraBestes KostümdesignBester SchnittBestes Make-up und beste FrisurenBeste Filmmusik

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71 FOTOS Fox Searchlight Pictures

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ÜBERSICHT NOMINIERUNGEN

BESTER FILMAMERICAN SNIPER Clint Eastwood Robert Lorenz Andrew Lazar Bradley Cooper Peter MorganBIRDMAN (ODER DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT) Alejandro G. Iñárritu John Lesher James W. SkotchdopoleBOYHOOD Richard Linklater Cathleen SutherlandDIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT Tim Bevan Eric Fellner Lisa Bruce Anthony McCartenGRAND BUDAPEST HOTEL Wes Anderson Scott Rudin Steven Rales Jeremy DawsonTHE IMITATION GAME – EIN STRENG GEHEIMES LEBEN Nora Grossman Ido Ostrowsky Teddy SchwarzmanSELMA Christian Colson Oprah Winfrey Dede Gardner Jeremy KleinerWHIPLASH Jason Blum Helen Estabrook David Lancaster

BESTE REGIEWes Anderson GRAND BUDAPEST HOTELAlejandro González Iñárritu BIRDMAN (ODER DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT)Richard Linklater BOYHOODBennett Miller FOXCATCHERMorten Tyldum THE IMITATION GAME – EIN STRENG GEHEIMES LEBEN

BESTER HAUPTDARSTELLERSteve Carell FOXCATCHERBradley Cooper AMERICAN SNIPERBenedict Cumberbatch THE IMITATION GAME – EIN STRENG GEHEIMES LEBENMichael Keaton BIRDMAN (ODER DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT)Eddie Redmayne DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT

BESTE HAUPTDARSTELLERINMarion Cotillard ZWEI TAGE, EINE NACHTFelicity Jones DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEITJulianne Moore STILL ALICE – MEIN LEBEN OHNE GESTERNRosamund Pike GONE GIRL – DAS PERFEKTE OPFERReese Witherspoon DER GROSSE TRIP – WILD

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BESTER NEBENDARSTELLERRobert Duvall DER RICHTER – RECHT ODER EHREEthan Hawke BOYHOODEdward Norton BIRDMAN (ODER DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT)Mark Ruffalo FOXCATCHERJ. K. Simmons WHIPLASH

BESTE NEBENDARSTELLERINPatricia Arquette BOYHOODLaura Dern DER GROSSE TRIP – WILDKeira Knightley THE IMITATION GAME – EIN STRENG GEHEIMES LEBENEmma Stone BIRDMAN (ODER DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT)Meryl Streep INTO THE WOODS

BESTES ORIGINALDREHBUCHBIRDMAN (ODER DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT) Alejandro G. Iñárritu Nicolás Giacobone Alexander Dinelaris Jr. Armando BóBOYHOOD Richard LinklaterFOXCATCHER E. Max Frye Dan FuttermanGRAND BUDAPEST HOTEL Wes AndersonNIGHTCRAWLER – JEDE NACHT HAT IHREN PREIS Dan Gilroy

BESTES ADAPTIERTES DREHBUCHAMERICAN SNIPER Jason HallDIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT Anthony McCartenTHE IMITATION GAME – EIN STRENG GEHEIMES LEBEN Graham MooreINHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Paul Thomas AndersonWHIPLASH Damien Chazelle

BESTER ANIMATIONSFILMBAYMAX – RIESIGES ROBOWABOHU Don Hall Chris Williams Roy ConliDIE BOXTROLLS Anthony Stacchi Graham Annable Travis KnightDRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT 2 Dean DeBlois Bonnie ArnoldDIE LEGENDE DER PRINZESSIN KAGUYA Isao Takahata Yoshiaki NishimuraSONG OF THE SEA Tomm Moore Paul Young

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BESTER FREMDSPRACHIGER FILMIDA Polen REGIE Paweł PawlikowskiLEVIATHAN Russland REGIE Andrei SwjaginzewTANGERINES Estland Georgien REGIE Zaza UrušadzeTIMBUKTU Mauretanien REGIE Abderrahmane SissakoWILD TALES – JEDER DREHT MAL DURCH! Argentinien REGIE Damián Szifron

BESTER ANIMIERTER KURZFILMTHE BIGGER PICTURE Daisy Jacobs Christopher HeesTHE DAM KEEPER Robert Kondo Dice TsutsumiLIEBE GEHT DURCH DEN MAGEN Patrick Osborne Kristina ReedME AND MY MOULTON Torill KoveA SINGLE LIFE Joris Oprins

BESTER KURZFILMAYA Oded Binnun Mihal BrezisBOOGALOO AND GRAHAM Michael Lennox Ronan BlaneyBUTTER LAMP Hu Wei Julien FéretPARVANEH Talkhon Hamzavi Stefan EichenbergerTHE PHONE CALL Mat Kirkby James Lucas

BESTES SZENENBILDGRAND BUDAPEST HOTEL Adam Stockhausen Anna PinnockTHE IMITATION GAME – EIN STRENG GEHEIMES LEBEN Maria Djurkovic Tatiana MacdonaldINTERSTELLAR Nathan Crowley Gary FettisINTO THE WOODS Dennis Gassner Anna PinnockMR. TURNER – MEISTER DES LICHTS Suzie Davies Charlotte Watts

BESTE KAMERABIRDMAN (ODER DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT) Emmanuel LubezkiGRAND BUDAPEST HOTEL Robert YeomanIDA Łukasz Żal Ryszard LenczewskiMR. TURNER – MEISTER DES LICHTS Dick PopeUNBROKEN Roger Deakins

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BESTES KOSTÜMDESIGNGRAND BUDAPEST HOTEL Milena CanoneroINHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL Mark BridgesINTO THE WOODS Colleen AtwoodMALEFICENT – DIE DUNKLE FEE Anna B. Sheppard Jane CliveMR. TURNER – MEISTER DES LICHTS Jacqueline Durran

BESTER DOKUMENTARFILMCITIZENFOUR Laura Poitras Mathilde Bonnefoy Dirk WilutzkyFINDING VIVIAN MAIER John Maloof Charlie SiskelLAST DAYS IN VIETNAM Rory Kennedy Keven McAlesterDAS SALZ DER ERDE Wim Wenders Juliano Ribeiro Salgado David RosierVIRUNGA Orlando von Einsiedel Joanna Natasegara

BESTER DOKUMENTAR-KURZFILMCRISIS HOTLINE: VETERANS PRESS 1 Ellen Goosenberg Kent Dana PerryJOANNA Aneta KopaczOUR CURSE Tomasz Śliwiński Maciej ŚlesickiTHE REAPER Gabriel Serra ArgüelloWHITE EARTH J. Christian Jensen

BESTER SCHNITTAMERICAN SNIPER Joel Cox Gary D. RoachBOYHOOD Sandra AdairGRAND BUDAPEST HOTEL Barney PillingTHE IMITATION GAME – EIN STRENG GEHEIMES LEBEN William GoldenbergWHIPLASH Tom Cross

BESTES MAKE-UP UND BESTE FRISURENFOXCATCHER Bill Corso Dennis LiddiardGRAND BUDAPEST HOTEL Frances Hannon Mark CoulierGUARDIANS OF THE GALAXY Elizabeth Yianni-Georgiou David White

BESTE FILMMUSIKDIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT Jóhann JóhannssonGRAND BUDAPEST HOTEL Alexandre DesplatTHE IMITATION GAME – EIN STRENG GEHEIMES LEBEN Alexandre DesplatINTERSTELLAR Hans ZimmerMR. TURNER – MEISTER DES LICHTS Gary Yershon

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BESTER FILMSONG"Everything Is Awesome" THE LEGO MOVIE Shawn Patterson"Glory" SELMA John Stephens Lonnie Lynn "Grateful" BEYOND THE LIGHTS Diane Warren"I'm Not Gonna Miss You" GLEN CAMPBELL: I'LL BE ME Glen Campbell Julian Raymond"Lost Stars" CAN A SONG SAVE YOUR LIFE? Gregg Alexander Danielle Brisebois

BESTER TONAMERICAN SNIPER John Reitz Gregg Rudloff Walt MartinBIRDMAN (ODER DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT) Jon Taylor Frank A. Montaño Thomas VargaINTERSTELLAR Gary A. Rizzo Gregg Landaker Mark WeingartenUNBROKEN Jon Taylor Frank A. Montaño David LeeWHIPLASH Craig Mann Ben Wilkins Thomas Curley

BESTER TONSCHNITTAMERICAN SNIPER Alan Robert Murray, Bub AsmanBIRDMAN (ODER DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT) Martín Hernández Aaron GlascockDER HOBBIT – DIE SCHLACHT DER FÜNF HEERE Brent Burge Jason CanovasINTERSTELLAR Richard KingUNBROKEN Becky Sullivan Andrew DeCristofaro

BESTE VISUELLE EFFEKTEGUARDIANS OF THE GALAXY Stephane Ceretti Nicolas Aithadi Jonathan Fawkner Paul CorbouldINTERSTELLAR Paul Franklin Andrew Lockley Ian Hunter Scott FisherPLANET DER AFFEN: REVOLUTION Joe Letteri Dan Lemmon Daniel Barrett Erik WinquistCAPTAIN AMERICA 2: THE RETURN OF THE FIRST AVENGER Dan DeLeeuw Russell Earl Bryan Grill Dan SudickX-MEN: ZUKUNFT IST VERGANGENHEIT Richard Stammers Lou Pecora Tim Crosbie Cameron Waldbauer

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STATISTIKFilme mit mehr als einer Nominierung:

BIRDMAN (ODER DIE UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT) 9xGRAND BUDAPEST HOTEL 9xTHE IMITATION GAME – EIN STRENG GEHEIMES LEBEN 8xAMERICAN SNIPER 6xBOYHOOD 6xDIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT 5xFOXCATCHER 5xINTERSTELLAR 5xWHIPLASH 5xMR. TURNER – MEISTER DES LICHTS 4xINTO THE WOODS 3xUNBROKEN 3xDER GROSSE TRIP – WILD 2xGUARDIANS OF THE GALAXY 2xIDA 2xINHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL 2xSELMA 2x

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Die Preisverleihung findet am 22. Februar 2015 statt und wird in der Nacht von Sonntag auf Montag live auf ProSieben übertragen.

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HERAUSGEBER & REDAKTIONHella Wittenberg & David Streit

FARBENSPORTLICHc/o Streit WittenbergHorstweg 3214059 Berlin

[email protected]

GESTALTUNGDavid Streit, davidstreit.de

COVER-ILLUSTRATIONDavid Streit

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