FASCINATING PEOPLE - ProSiebenSat.1 Media · Inhalt 1 Einführung 1 Die Strategie mit Heidi...

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ProSiebenSat.1 Group Personalbericht 2014 FASCINATING PEOPLE

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ProSiebenSat.1 Group

Personalbericht 2014

FASCINATINGPEOPLE

Inhalt

1 Einführung 1 Die Strategie mit Heidi Stopper, Vorstand Human Ressources

4 Fascinating People 4 Unternehmertum

6 René Carl baute den Sender ProSieben MAXX auf

8 Katharina Frömsdorf produzierte mit Heino ein Pop-Album

10 Tung Nguyen-Khac leitet die ProSiebenSat.1 Games GmbH

12 Manuel Uhlitzsch gründete die Musik-Plattform Ampya

14 Christian Schaller entwickelte ein Hilfsportal für Flut-Opfer und –Helfer

15 Thomas Offner unterstützt Jung-Gründer mit dem ProSiebenSat.1 Accelerator

16 Innovation

18 Jerry Engel weiß, was Innovationen treibt

22 Herby Marchetti / Katja Hahn erarbeiteten im Innovation Camp neue Konzepte

24 Markan Karajica reiste für eine Learning Expedition nach Fernost

26 Lennart Parke wechselte ins Kalifornien-Büro der ProSiebenSat.1 Group

28 Sabine Eckhardt erfindet mit ihrem Team neue Werbeformen

30 Christian Gersmeier entwickelte ein KPI-System für Social Media

31 Martin Krautsieder konzipierte ein Befragungs-Tool am Fernseher

32 Talente

34 Julian Geist, Nathalie Rohmann, Samantha Koller und Lars Aßmann sprechen über Karriere

38 Wolfgang Lanzenberger bildet Fachkräfte aus

40 Christine Kirbach begeistert und unterstützt Talente auf ihrem Weg

42 Bettina Hörmann verantwortet die P7S1 Academy

43 Alexander Wagner über die Bereitschaft, neue Wege einzuschlagen

44 Chloe Ethelontis über vielseitige Herausforderungen

45 Christian Meinberger über die richtige Unterstützung

46 Moderne Arbeitswelten

48 Eun Kyung Park ist sixx-Geschäftsführerin und Mutter

50 Julia Kuckuck arbeitet als Führungskraft in Teilzeit

52 Stefan Richter genoss zwei Monate Elternzeit mit seiner Tochter

54 Stefan Bröckers lässt seine Tochter bei den Telezwergen betreuen

56 Knut Heckel lässt die Mitarbeiter tanzen

57 Malik Al-Badri nutzte ein Sabbatical für die Erprobung einer Business-Idee

58 Soziale Verantwortung

60 Stefanie Sklarzik verbindet Sport mit Charity

62 Kirsten Rocha verbrachte einen Social Day in einer sozialen Einrichtung

64 Brigitte Ehmann erfüllte Kindern Weihnachtswünsche

65 Antje Breda freut sich über den Einsatz der ProSiebenSat.1-Mitarbeiter für „Die Arche“

66 HR-Leistungsversprechen & Kennzahlen 68 Wer für uns arbeitet und wie wir Menschen gewinnen

72 Wie sich unsere Mitarbeiter fortbilden und vernetzen können

74 Wie wir den Wandel und Innovationen fördern

76 Wie wir unseren Mitarbeitern den Rücken frei halten

Bereit für die digitale Zukunft: Mit ihrer Personal strategie stärken Heidi und ihr Team Talent, Vernetzung, Innovation und Unternehmertum in der ProSiebenSat.1 Group.

HEIDI STOPPER / VORSTAND HUMAN RESOURCES

Gemeinsam mehr erreichen: Heidi Stopper, Vorstand Human Resources, verantwortet die Personal-strategie der ProSiebenSat.1 Group. Im Interview erklärt sie, was das Medienhaus von Bewerbern erwartet, welche Entwicklungschancen Mitarbeiter haben und was die ProSiebenSat.1-Unternehmens-kultur ausmacht.

Heidi, Du bist Personalvorstand bei ProSiebenSat.1. Warum arbeitest Du gerne für den Medienkonzern?Weil in unserem Unternehmen niemals Routine auf-kommt und ich mit unglaublich vielen interessanten Menschen zusammen arbeite, die genau wie ich gro-ßen Spaß daran haben, die digitale Zukunft von ProSiebenSat.1 zu gestalten. Noch vor wenigen Jah-ren waren wir ein reiner TV-Konzern. Heute sind wir ein Digital Entertainment Powerhouse mit vielen neuen Geschäftsbereichen und einer starken Wachs-tumsstrategie. Die Medienbranche hat sich durch die

Digitalisierung grundlegend verändert. Viele Unter-nehmen stellt das vor große Herausforderungen. Wir sehen darin vor allem die Chance, neue Märkte zu erschließen und in Wachstumsbereiche vorzustoßen. Dass wir darin sehr gut sind, hat einen Grund: Unsere Mitarbeiter arbeiten gerne in einem hoch dynami-schen Umfeld und nehmen die unternehmerische Herausforderung an.

Klingt spannend – wen sucht ProSiebenSat.1?Wir sind in Bewegung und damit ein interessanter Arbeitgeber für alle, die großen Handlungs- und Gestaltungsspielraum schätzen. Wir haben sehr fla-che Hierarchien, agieren schnell, geben unseren Mit-arbeitern die Möglichkeit, Dinge auszuprobieren und Ideen umzusetzen. Bei all dem legen wir großen Wert auf eine exzellente Umsetzung. Im Mittelpunkt unserer Personalarbeit stehen vier Themen: Talent, Vernetzung, Innovation und Unternehmertum.

» Wer Ideen hat und mit einem vernünftigen Business-Plan überzeugt, kann bei uns wirk-lich etwas bewegen.«

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Warum gerade diese vier?Weil sie die Voraussetzung dafür sind, dass wir unsere Unternehmensstrategie erfolgreich umsetzen können. Medien sind ein People-Business. ProSiebenSat.1 ist nur erfolgreich, wenn wir High Potentials mit dem richtigen Know-how sowie der nötigen Kreativität fin-den – und an uns binden. Aus diesem Grund bieten wir attraktive Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglich-keiten. Zum Beispiel mit unserer eigenen Academy, in der es jedes Jahr weit über 400 Veranstaltungen gibt. Gleichzeitig hat Entwicklung bei uns viel mit Ver-netzung zu tun. Wir wachsen wirtschaftlich, weil wir unser Kerngeschäft Free-TV mit den neuen Business- Bereichen verknüpfen. Wir steigen in neue Märkte wie den E-Commerce-Bereich ein und bauen Betei-ligungen durch Werbung auf unseren TV-Sendern zu großen Marken auf. Das gleiche gilt für die Entertainment- Angebote, die selbstverständlich auf allen Plattformen von Fernsehen über Online, Mobile bis zu Games stattfinden. Wenn unsere Geschäfts-bereiche so stark vernetzt sind, müssen es unsere Mitarbeiter ebenfalls sein.

Wie fördert Ihr das bei ProSiebenSat.1?Auf unterschiedlichen Ebenen. Ein wichtiger Aspekt ist Wissen. Unsere TV-Leute müssen das Digitalge-schäft genauso gut verstehen wie ihr eigenes – und umgekehrt. Deshalb bieten wir dazu viel in unserer Academy an. Häufig konzipieren wir Trainings sehr individuell, damit sie wirklich auf unseren Bedarf zugeschnitten sind und unsere Mitarbeiter bestmög-lich dabei unterstützen, die eigenen Ziele und die des Unternehmens zu erreichen. Das ersetzt aber nicht die praktische Erfahrung. Die bekommen unsere Kollegen bei einer Job Rotation oder einem Job Shadowing, bei dem sie ein paar Tage oder auch Monate in einer anderen Abteilung verbringen. Für Mitarbeiter ist das in mehrerer Hinsicht interessant: Sie vernetzen sich nicht nur mit Kollegen und lernen andere Bereiche kennen, um mit neuem Wissen in ihren Job zurückzukehren. Oftmals tun sich für sie auch neue Karriereperspektiven auf.

In welcher Form?Indem sie sich am Ende entscheiden, in der neuen Abteilung zu bleiben und innerhalb des Unternehmens einen neuen Job annehmen. Bei einer Job Rotation kann ich völlig risikolos eine andere Aufgabe auspro-bieren. Die inhaltliche und persönliche Vernetzung unserer Mitarbeiter spielt bei der Erreichung unserer strategischen Ziele eine zentrale Rolle, deshalb för-dern wir interne Wechsel explizit.

Wie erfolgreich seid Ihr dabei?Inzwischen wechseln pro Jahr rund 120 Kollegen in einen anderen Bereich. Dazu mussten wir viel erklä-ren und kommunizieren. Denn gerade zu Beginn gab es Unsicherheiten und Vorbehalte: Nicht alle Chefs waren begeistert von der Idee, dass wir intern einen dynamischen Stellenmarkt aufbauen und sich einer ihrer besten Mitarbeiter möglicherweise für eine andere Aufgabe entscheidet. Mitarbeiter wiederum fragten sich häufig „wie sag ich’s meinem Chef?“. Wir haben gleich zu Beginn ein Zeichen gesetzt, indem wichtige Führungskräfte aus dem Digitalbereich ins TV-Geschäft gewechselt haben und umgekehrt. Inzwi-schen gibt es auf allen Ebenen so viele Vorbilder, dass interne Wechsel zum Alltag gehören. Mitarbeiter, die zwei oder mehr Bereiche kennen, sind in der Lage, bestehendes Wissen und Ideen aus dem Konzern mit-einander zu verknüpfen, und das ist sehr häufig die Grundlage für Innovation.

Für einen TV-Konzern wie ProSiebenSat.1 spielten Kreativität und Innovation schon immer eine große Rolle. Warum hat das Thema in den letzten Jahren noch einmal so stark an Bedeutung gewonnen?Früher ging es fast ausschließlich darum, erfolgreiche TV-Formate zu entwickeln. Noch vor gut zehn Jahren haben wir deutlich mehr als 90 Prozent unseres Umsatzes mit dem Verkauf von klassischer TV-Werbung gemacht. Dann kamen die Digitalisierung und das Internet, die vor allem die Musik- und Verlagsbranche erschütterten. Die-TV-Nutzungszahlen steigen nach wie vor und sind in den jungen Zielgruppen stabil. Das hängt in erster Linie mit zwei Faktoren zusammen: TV ist äußerst adaptionsfähig, was neue Technologien und Angebote betrifft. Wir können unsere Inhalte auf alle neuen Plattformen verlängern und Fernsehen zu einem interaktiven Erlebnis machen. Gleichzeitig sind Bewegtbild-Inhalte auch im Internet der zentrale Trei-ber. Dennoch ist es wichtig, dass wir unser Geschäfts-modell und unsere Erlösquellen diversifizieren und uns damit unabhängiger machen vom TV-Geschäft. Deshalb arbeiten wir mit verschiedenen HR-Instru-menten daran, unsere Innovationskraft zu stärken. Von unserer ersten Learning Expedition brachten wir beispielsweise die Idee mit, MyVideo.de zu einem Online-TV-Sender auszubauen.

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Was verbirgt sich hinter den Learning Expeditions?Bei den Learning Expeditions fahren wir mit Mitar-beiter in wirtschaftlich und technologisch spannende Regionen wie das Silicon Valley, Seoul, Austin, Tel Aviv oder Berlin. Dort besuchen wir Medienhäuser, Start-ups, Universitäten oder Thinktanks. Die Kolle-gen sammeln jede Menge Eindrücke, sind rund um die Uhr mit Menschen im Austausch und kommen in der Regel mit vielen neuen Ideen zurück. Im ersten Jahr waren wir in Hong Kong. Asien ist drei Schritte voraus, was die technologische Entwicklung betrifft, das wirkt sich auch auf die Mediennutzung aus. Egal wo man ist, die Menschen haben ihr Smartphone an und konsu-mieren Bewegtbild-Inhalte. Dadurch entstand die Idee, unsere Plattform MyVideo.de zu einem Online-TV-Sender auszubauen. Als wir zurückkamen, haben wir dieses und andere Projekte im Vorstand präsentiert. Die Kollegen von MyVideo konnten darauf hin sofort loslegen, bekamen Budget bewilligt und konnten Leute einstellen. Inzwischen haben wir darauf aufbau-end ein eigenes Multi-Channel-Network gegründet, das dynamisch wächst und im ersten Quartal 2014 über 330 Mio Video Views erzielte. Das zeigt: Wer Ideen hat und mit einem vernünftigen Business-Plan überzeugt, kann bei uns wirklich etwas bewegen.

Themenwechsel: ProSiebenSat.1 bietet Mitarbeiter nicht nur spannende Entwicklungsperspektiven, sondern auch ein umfassendes Work-Life-Programm. Was genau beinhaltet das Paket?Unser Durchschnittsalter liegt bei 38 Jahren, etwa die Hälfte unserer Mitarbeiter Frauen sind Frauen – auf Managementebene übrigens ein Drittel. Nicht nur aus diesem Grund ist es für uns selbstverständlich, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine große Rolle spielen muss. Unsere Mitarbeiter profitieren von flexiblen Arbeitszeiten, wir haben eine eigene Kinder-tagesstätte und arbeiten mit einem externen Partner zusammen, der Kinderbetreuung oder auch Unter-stützung bei der Pflege von Angehörigen anbietet. Und wer für private Projekte vorübergehend eine Auszeit nehmen möchte, kann zwischen verschiede-nen Sabbatical-Modellen wählen. Im Alltag versuchen wir, unseren Mitarbeitern viele To-Dos zu erleichtern: angefangen von einer Wäscherei, einem Bügelservice und einer Schneiderei im Haus bis hin zu einem eigenen Sportraum sowie Masseure, die mehrmals die Woche bei uns sind.

Wie würdest Du die Unternehmenskultur bei ProSiebenSat.1 beschreiben?ProSiebenSat.1 ist ein Medienunternehmen, ein gro-ßer Teil unseres Geschäfts besteht darin, Menschen zu unterhalten. Das spiegelt sich definitiv in unserer Unternehmenskultur wider. Die Kollegen, die bei uns arbeiten, sind sehr offen, kommunikativ und gehen mit viel Leidenschaft ans Werk. Sie wollen Aufgaben, die Spaß machen und spannend sind. Wer diese Anfor-derungen an seinen Job stellt, ist bei ProSiebenSat.1 genau richtig!

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Leistungs- orientierte Vergütung

Zuschüsse zur privaten Alters-

direktversicherung

Weltweit und auch privat gültige

Unfallversicherung

Flexible Arbeitszeiten

Betriebsarzt und Masseur

Angebote für Freistellungen und

Sabbaticals

Kooperation mit „pme-

Familienservice“

Wasch- und Bügelservice

ganztägig geöffnete Kantine mit

hochwertiger und gesunder Auswahl

eigener Sportraum und eigene Sport-

programme

Schneiderei

mehrere Kaffee- und Snack-Bars auf dem Campus

Autowasch- service

Kooperationen mit Fitnessstudios

Betriebs- kindergarten „Telezwerge“

Zuschuss für Kinderbetreuungs-

kosten

Freistellung für soziales Engage-

ment am Social Day

SOZIALLEISTUNGEN DER PROSIEBENSAT.1 GROUP

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UNTER­NEHMERTUM

Die ProSiebenSat.1 Group hat in den vergangenen Jahren zahlrei­che neue Geschäftsbereiche auf­gebaut. Im Zuge des digitalen Wandels wird sich das Unterneh­men auch in Zukunft kontinuierlich weiter entwickeln. Dazu setzt der Konzern auf den Unternehmer­ geist seiner Mitarbeiter – eine gro­ße Chance für jeden einzelnen.

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6 René CarlSenderchef, ProSieben MAXX

» Wir durften einen neuen Sender gründen. So eine Chance be kommen nur wenige Menschen.«

8 Katharina FrömsdorfGeschäftsführerin, Starwatch Entertainment GmbH

» Ein Pop-Album von Heino? Viele fanden die Idee verrückt. Aber wir haben uns getraut.«

10 Tung Nguyen-KhacChief Executive Officer, ProSiebenSat.1 Games GmbH

» Wir ermuntern unsere Mitarbeiter, viel auszuprobieren und Entscheidungen zu treffen.«

12 Manuel UhlitzschGeschäftsführer, Magic Internet GmbH

» Mit AMPYA haben wir eine Musik- Marke aufgebaut, die mehr ist als ein Streaming-Dienst.«

14 Christian SchallerHead of crossdivisional Synergies und Deputy Vice President Factual, SAT.1

» Indem TV und Online an einem Strang gezogen haben, konnten wir den Flut-Opfern helfen.«

15 Thomas P. OffnerSenior Investment Manager, SevenVentures GmbH

» Start-ups sind der beste Boden für Innovationen — sie bringen unseren Konzern voran.«

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» Wir durften einen neuen Sender gründen. So eine Chance be-kommen nur wenige Menschen.«

René CarlSenderchef, ProSieben MAXX

RENÉ CARL / PROSIEBEN MAXX

Volles Programm: Innerhalb von acht Monaten baut René Carl mit seinem Team ProSieben MAXX auf. Jeder Mitarbeiter ist mit vollem Einsatz dabei, der Kon-zern unterstützt mit seinen Fachabteilungen. Am 3. September 2013 zahlt sich das gemeinsame Engagement aus. Der Sender-Start ist ein Rekorderfolg.

Die IdeeEigentlich soll René Carl einen Sender für Männer ab 40 entwickeln. Aber je länger sich der Co-Geschäftsführer von ProSieben damit auseinandersetzt, desto klarer wird ihm: Die Zielgruppe muss etwas jünger sein. Seine überzeugenden Argumente damals: ProSieben ist besonders bei Zuschauern bis 29 beliebt. Was fehlt, ist ein Angebot, das ihnen ab 30 eine ergänzende Alternative bietet. „Wir wollten uns an Menschen richten, die im Beruf und privat schon etwas erreicht haben“, sagt René. Im Januar 2013 entsteht die Idee zum Sender ProSieben MAXX. Ein ambitioniertes Projekt: In acht Monaten soll der Kanal auf Sendung gehen.

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Von Null auf Sendung: Mit einem eingeschworenen Team entwickelt René in wenigen Monaten ProSieben MAXX. „Das war schon ein Ritt“, erinnert er sich heute.

Die UmsetzungAls erstes braucht René ein Team. Wichtigstes Einstellungskriterium neben der fach-lichen Qualifikation: Die Mitarbeiter müssen für die Idee brennen. Schließlich kom-men anstrengende Wochen auf sie zu. René freut sich darauf: „Die Möglichkeit einen Sender zu gründen hat mich begeistert. Wir haben uns wie in einem Start-up gefühlt – und das waren wir ja auch.“

Die unternehmerische Aufbruchstimmung spornt das Team an, die Vorteile eines breit aufgestellten Konzerns helfen bei der Umsetzung. Ob es um Details des Sen-der-Designs geht oder um juristische Anliegen: Wann immer René und seine Mitar-beiter Unterstützung brauchen, stehen die Fachabteilungen des Konzerns parat.

„Die Kollegen haben uns wirklich toll unterstützt“, sagt René, „wenn wir Anfragen gestellt haben, kamen die Antworten nach kurzer Zeit“.

Bald stehen die ersten Säulen des Programms fest: Ausgewählte Film-Highlights, hochwertige US-Serien wie „House of Cards“ im englischen Original-Ton mit Unter-titel, BBC-Dokumentationen und Eigenproduktionen. Mit Hochdruck verhandeln die Beteiligten Lizenzen, planen eigene Sendungen, starten Kooperationen, holen Genehmigungen ein – und kurbeln gleichzeitig das Marketing für den Senderstart an.

„Das war schon ein Ritt“, erinnert sich René. Der Senderchef muss stark unterneh-merisch denken. Schließlich soll der Sender nicht nur ein Publikumserfolg werden, sondern auch ein wirtschaftlicher. „Wir haben jeden unserer Schritte vor diesem Hintergrund begründet – das hat den Vorstand und den Aufsichtsrat überzeugt“, sagt René. Und so wird seine Vision von ProSieben MAXX innerhalb von nur acht Monaten Wirklichkeit. Doch die Frage bleibt: Geht das Konzept wirklich auf? Nehmen die Zuschauer das Programm an?

Das ErgebnisSo etwas gab es im deutschen TV noch nie. Als am 3. September 2013 der Count-down zum Start von ProSieben MAXX läuft, schalten alle Sender der ProSiebenSat.1 Group live zum Launch-Event in Berlin. Dort fiebern René und seine Mitstreiter gemeinsam mir zahlreichen Gästen dem Sendestart um Punkt 20:12 Uhr entgegen. Was sie da noch nicht ahnen können: Sie werden an diesem Abend TV-Geschichte schreiben. Mit den Filmen „Captain America“ und „Watchmen“ holt ProSieben MAXX aus dem Stand in der Prime Time 2,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern – und markiert damit den erfolgreichsten deutschen Senderstart des neuen Jahrtausends.

Und die guten Nachrichten reißen nicht ab. Regelmäßig erreicht ProSieben MAXX auch nach dem Start hervorragende Quoten. Immer mehr Zuschauer legen den neuen Sender auf einen vorderen Platz in ihrer Programmliste. Gleichzeitig passen René und sein Team das Programm weiter an und planen neue Formate für die Zukunft. Manchmal denken sie zurück an die Zeit der Entwicklung. Vergessen wer-den sie diese Monate wohl nie. „Nur wenige Menschen bekommen die Chance, einen Sender quasi von Null aufzubauen“, sagt René. So viel steht fest: Gemeinsam mit seinem Team hat René das Beste aus dieser Möglichkeit gemacht.

8KATHARINA FRÖMSDORF / STARWATCH ENTERTAINMENT

Verboten gut: Volksmusik-Star Heino will ein Album mit Cover-Versionen aktueller Pop-Songs aufnehmen. Katharina Frömsdorf, Geschäftsführerin der Starwatch Entertainment GmbH, nimmt ihn unter Vertrag. Was dann folgt, ist die Musik-Sensation des Jahres 2013 – ermöglicht durch den Instinkt der Expertin, das Vertrauen des Top-Managements und eine Geschichte, um die wirklich niemand herum kommt.

Die IdeeMit einer überraschenden Anfrage fängt alles an. Ein Music-Scout stellt Katharina Frömsdorf das Projekt vor: Heino – ja, genau der Heino – sucht ein Label für ein neues Album. Das Besondere: Der Volksmusik-Star will darauf aktuelle Pop-Songs nachsingen. Bisher haben alle Plattenfirmen dankend abgelehnt. Aber wäre das nicht vielleicht etwas für Starwatch Entertainment, die Musiksparte der ProSiebenSat.1 Group? „Mir gefiel die Idee von Anfang an – nicht nur wegen der Musik, sondern auch wegen der Geschichte dahinter“, sagt Starwatch Geschäfts-führerin Katharina.

Endgültig überzeugt ist sie, nachdem Heino ihr erste Demo-Aufnahmen vorgespielt hat. „Als ich meinen Vorgesetzten erzählt habe, dass wir ein Heino-Album produzie-ren wollen, gab es ziemlich viele Fragezeichen“, erinnert sich Katharina. „Aber sie haben mir vertraut und ihr Okay gegeben.“ Also legt sie gemeinsam mit ihrem Team los. 50.000 verkaufte Alben wären ein toller Erfolg, denkt sie.

Die UmsetzungWelche Lieder kommen überhaupt in Frage? Zunächst sammeln Katharina und ihr Team Songs, die Heino covern könnte. In Abstimmung mit dem Sänger wird die Liste zusammengestrichen bis zwölf Lieder übrig bleiben. Darunter „Junge“ von der Band „Die Ärzte“ und „MfG“ von den Hip-Hoppern der „Fantastischen Vier“.

Gleichzeitig überlegen Katharina und ihr Team, wie sie das Album vermarkten können. Dabei gibt es eine besondere Herausforderung: „Weil die Urheberrechte nicht bei uns liegen, durften wir die Lieder zum Beispiel nicht in TV-Spots spielen“, erklärt Katharina. Ihre Lösung: Der Spot spricht das Thema offen und humorvoll an. Augen-zwinkernd ist die Rede vom „verbotenen Album“.

Im Nu macht der Trailer in den sozialen Netzwerken die Runde. Heino spielt aktuelle Hits? Das Interesse ist geweckt – gerade bei den jungen Zuschauern. Plötzlich greifen auch alle großen Medien das Thema auf und bald redet ganz Deutschland über das Projekt. Am 2. Februar 2013 ist es soweit: Heinos neues Album erscheint unter dem Titel „Mit freundlichen Grüßen“.

Trophäe eines Abenteuers: Katharina mit der Platin- Auszeichnung für über 250.000 verkaufte Exemplare des Heino-Albums „Mit freundlichen Grüßen“.

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Das ErgebnisAls die ersten Zahlen reinkommen, knallen in Katharinas Büro die Champagner-Kor-ken. „Mit freundlichen Grüßen“ schießt auf Platz eins der Charts. „Ich habe immer an das Album geglaubt. Aber mit so einem Erfolg konnte wirklich niemand rechnen“, sagt Katharina. Für Heino ist es einer der größten Erfolge seiner Karriere. Im Alter von 74 Jahren steht er zum ersten Mal an der Chart-Spitze. „Mit diesem Projekt konnten wir eine Brücke zwischen Heino und dem jungen Publikum schlagen“, erzählt Katharina. Plötzlich bitten Jugendliche Heino um Autogramme und gemein-same Fotos. Auf der Tournee mit vielen ausverkauften Hallen jubeln ihm Fans zu, die seine Enkelkinder sein könnten.

„Am Anfang haben uns viele für verrückt gehalten, aber meine Vorgesetzten wurden für ihr Vertrauen in uns belohnt“, sagt Katharina und ergänzt: „Ohne die Unterstüt-zung des gesamten Konzerns wäre solch ein Erfolg kaum möglich gewesen.“ Von 50.000 verkauften Platten hatte sie am Anfang geträumt, es wurden über 250.000. Das bedeutet Platin-Status – und eine Geschichte, die nicht nur Katharina und ihren Mitarbeitern immer in Erinnerung bleiben wird.

» Ein Pop-Album von Heino? Viele fanden die Idee verrückt. Aber wir haben uns getraut.«

Katharina FrömsdorfGeschäftsführerin, Starwatch Entertainment GmbH

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TUNG NGUYEN-KHAC / PROSIEBENSAT.1 GAMES

Das nächste Level: Tung Nguyen-Khac geht einen ungewöhnlichen Schritt als er Ende 2012 den Posten des Chief Executive Officer der ProSiebenSat.1 Games GmbH übernimmt. Als mehrfach erfolgreicher Gründer wechselt er nun selbst in einen Konzern. Dort steckt er die Kollegen mit seinem Unternehmergeist an und lernt die Vorteile eines großen und renommierten Medienhauses zu schätzen.

» Wir ermuntern unsere Mitar-beiter, viel auszuprobieren und Entscheidungen zu treffen.«

Tung Nguyen-KhacChief Executive Officer, ProSiebenSat.1 Games GmbH

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11Die IdeeAls Unternehmer in einem Unternehmen arbeiten – über diese Vorstellung muss Tung Nguyen-Khac dann doch eine Nacht schlafen. Es ist der Herbst 2012 und die ProSiebenSat.1 Games GmbH hat ihm den Posten des Chief Executive Officer ange-boten. Ausgerechnet ihm. Schließlich baut er am liebsten selbst Unternehmen auf. Mit der Bigpoint GmbH schrieb er eine der größten Erfolgsgeschichten der deut-schen Spiele-Branche. „Ich liebe die Freiheit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und Neues auszuprobieren“, sagt Tung. Und genau aus diesem Grund entscheidet er sich für seine bisher ungewöhnlichste Herausforderung. Er kommt an Bord der ProSiebenSat.1 Group.

Die UmsetzungEin wenig seines Unternehmergeists will Tung auch in seine Sparte tragen. „Unsere Mitarbeiter haben die Freiheit, neue Ideen auszuprobieren. Wir ermuntern sie dazu, eigene Entscheidungen zu treffen“, sagt er. Gemeinsam mit seinem Team will er die ProSiebenSat.1 Games GmbH zu einem international führenden Anbieter digitaler Spiele aufbauen. Konkret wollen sie ihr Angebot im klassischen Online-Bereich stär-ken und zusätzlich den Markt der Mobile Games für Smartphones und Tablets erobern. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, nutzt Tung sein Netzwerk in der Games-Branche, schließt Kooperationen und sichert Lizenzen. In der Abteilung herrscht Aufbruchstimmung.

Gleichzeitig lernt Tung auch die Vorteile eines Konzerns schätzen. „Natürlich hilft der gute Ruf des Unternehmens. In Gesprächen mit möglichen Partnern muss ich niemandem erklären, wer wir sind“, sagt er. Und wenn TV-Sender wie ProSieben oder SAT.1 über ein neues Spiel berichten, erreichen sie Millionen Zuschauer. „Von solchen Möglichkeiten kann ein Start-up nur träumen“, sagt Tung.

Das ErgebnisKurze Zeit nach Tungs Start können die Nutzer die ersten von seinem Team entwi-ckelten Mobile Games auf ihre Smartphones laden – und das tun sie fleißig. Vor allem „Ran Real Boxing by Felix Sturm“ kommt gut an. Für dieses Spiel setzt Tung auf eine Partnerschaft mit dem Sport-Format „ran“ in SAT.1 und dem Boxer Felix Sturm, dessen Kämpfe der Sender exklusiv überträgt. Aus dem Stand schießt das Spiel in die Top-Ten der Download-Charts.

Seinen Schritt aus dem eigenständigen Unternehmertum an die Spitze der Games GmbH bereut er nicht. „Das Vertrauen, das uns das Unternehmen entgegenbringt, ist schon außergewöhnlich – und die damit verbundenen Chancen sind es auch.“ Mit ProSiebenSat.1 Games hat er die spannendsten Levels noch vor sich. Und Tung wäre nicht Tung, wollte er sie nicht alle gewinnen.

Mobile Visionen: Tung setzt vor allem auf Spiele für Smart phones und Tablets. Bei der Entwicklung lässt er seinen Mitarbeitern viele Freiheiten.

12MANUEL UHLITZSCH / MAGIC INTERNET

Hier spielt die Musik: Über 20 Millionen Songs, rund 57.000 Videos und jede Menge exklusive Inhalte. All das bietet die digitale Plattform AMPYA. Auf-ge-baut haben sie Manuel Uhlitzsch, Geschäftsführer der Magic Internet GmbH, und sein Team – ein hartes Stück Arbeit und eine aufregende Zeit.

Die IdeeEine Musik-Plattform, auf der Nutzer nicht nur Lieder hören können, sondern auch Videos schauen, Neuigkeiten erfahren und an exklusiven Events teilnehmen. „Wir wollten Musik-Fans einen digitalen Hafen bieten, der sie rundum versorgt – und ihnen so mehr bietet als Anbieter wie ‚Spotify’ und Co.“, erklärt Manuel Uhlitzsch, Geschäftsführer der ProSiebenSat.1-Tochter Magic Internet GmbH. Erst analysieren die Internet-Profis den Markt, erklären dann ihre Strategie in einem Businessplan und präsentieren ihr Konzept anschließend dem Vorstand der ProSiebenSat.1 Group. „Allen war klar, dass dieses Projekt komplex ist, aber auch viel Potential birgt“, sagt Manuel. Ende 2011 gibt das Board um den Vorstandsvorsitzenden Thomas Ebeling sein „Go“.

Die UmsetzungManuel und seine Mitstreiter stürzen sich in die Arbeit. Sie müssen zahlreiche Her-ausforderungen gleichzeitig meistern. Gemeinsam mit einem Technologie--Dienst-leister entwickeln sie die Software, die Basis der Plattform. Mit den Platten-firmen verhandeln sie über die Lizenzen, den Schlüssel zu den Inhalten. Parallel beginnt eine Redaktion mit dem Testbetrieb. Schließlich soll AMPYA sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag über Neuigkeiten aus der Welt der Musik berichten – in Artikeln und in Videos.

„Wir haben es geschafft, ein Team aus sehr guten Entwicklern, Produktmanagern, Marketingspezialisten und Redakteuren zusammenzustellen, die bereits Erfah-run-gen bei großen Digital-Companies, Start-ups oder eigenen Gründungen gesam-melt hatten“, sagt Manuel. Mit anderen Worten: Sie alle sind Eigenverantwortung und einen schnellen Rhythmus gewohnt. Die gemeinsame Vision beflügelt das Team zusätzlich. „Jeder hat alles gegeben, die Stimmung war euphorisch“, erinnert sich Manuel. Als Führungskraft legt er großen Wert auf Transparenz. Mindestens einmal pro Woche spricht er mit seinen Mitarbeitern über aktuelle Entwicklungen, Rück-schläge und Durchbrüche des Start-ups – eine Gewohnheit, die er bis heute beibehält.

Ganz neue Töne: Mit der Plattform AMPYA will Manuel gemeinsam mit seinem Team die Art und Weise revolutio-nieren, wie Menschen im Internet Musik erleben.

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Neben dem Einsatz seines Teams profitiert er von der Unterstützung aus dem -Kon-zern. „Viele Top-Führungskräfte haben uns mit ihrem Wissen und ihren Kontakten geholfen“, sagt er. Es ist ein Kraftakt, aber er gelingt: Im Sommer 2013 ist die Soft-ware einsatzbereit, alle Lizenzen sind erworben, die Redaktion ist eingespielt. Am 5. Juni geht AMPYA live.

Das ErgebnisVier Tage lang feiert das Team den Launch mit einem eigenen Pop-up-Store in Berlin. Bands geben Konzerte, Besucher können AMPYA testen. Weitere Events folgen: -Top-Star Lady Gaga präsentiert ihr Album „Art Pop“ weltweit zuerst auf AMPYA und spielt ein Exklusiv-Konzert für die Nutzer der Plattform. Das kommt an: Nach einem halben Jahr verzeichnet AMPYA zahlreiche zahlende Abonnenten und rund eine halbe Millionen Downloads der mobilen App. „Wir sind vom Feedback überwältigt, das gibt uns Schwung für die nächsten Schritte“, sagt Manuel. Die Revolution hat gerade erst begonnen.

» Mit AMPYA haben wir eine Musik- Marke aufgebaut, die mehr ist als ein Strea-ming-Dienst.«

Manuel UhlitzschGeschäftsführer, Magic Internet GmbH

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CHRISTIAN SCHALLER / SAT.1

Digitales Sammelbecken: Während der Hochwasser-Katastrophe in Deutsch-land kam Christian Schaller, Head of crossdivisional Synergies und Deputy Vice President Factual SAT.1, die Idee zu einem neuen Hilfsportal. An wen er sich wenden konnte, wusste er sofort. Schließlich hatte er kurz vorher einige Tage bei den Online-Kollegen verbracht. Kaum hatte er eine Mail geschrieben ging alles ganz schnell.

Christian, wie kamst Du auf die Idee zum Hilfsportal für Betroffene des Hochwassers im Frühsommer 2013?Als die Flut Deutschland traf, haben wir im TV mit unseren Info-Formaten Tag und Nacht berichtet. Dabei fiel mir in meiner damaligen Position als Head of Information auf, dass sich Betroffene und Helfer vor allem über soziale Medien wie Twitter, Ins-tagram oder Tumblr verständigen. Da dachte ich: Es wäre großartig, wenn wir diese Nachrichten bündeln könnten. Wie es der Zufall wollte, hatte ich kurz vorher ein paar Tage bei unseren Digital-Kollegen verbracht. Schließlich sollen unsere TV- und Digital- Abteilungen künftig noch stärker zusammenwachsen. So wusste ich gleich, an wen ich mich mit meiner Idee wenden kann.

Wie ging es weiter?Alles passierte unglaublich schnell. Bereits nach drei Stunden meldete sich Matthias Mehner, unser heutiger Leiter Social Media im Digital Marketing, mit einem Konzept. So konnten wir noch am selben Tag die Flut-Meldungen aus den sozialen Medien in Echtzeit auf unserer Webseite sammeln und nach Orten sortieren. Suchte jemand etwa in Dresden Sandsäcke, konnten Helfer diese gezielt liefern. Kaum hatten wir die Seite in unseren TV-Nachrichten und den Magazinen vorgestellt, schossen die Klickzahlen nach oben. Um die Betreuung der Seite haben sich unsere Kollegen von Sat1.de gekümmert.

Was war der Schlüssel zum Erfolg dieses Projekts?Dass wir alle an einem Strang gezogen haben. Dank des Know-hows unserer Digital- Kollegen war die Plattform schnell einsatzbereit und dank der Reichweite unserer TV-Sender konnten wir die Betroffenen sofort über das Angebot informieren. Auf diese Weise konnten wir unsere Stärken verknüpfen. Und meine Erfahrung aus diesem Projekt kann ich heute in meine neue Aufgabe einbringen. Denn seit vergan-genem Herbst kümmere ich mich als Head of crossdivisional Synergies verstärkt um die weitere Verzahnung von TV und Digital. Ich bin mir sicher: Gemeinsam können wir noch viel auf die Beine stellen.

» Indem TV und Online an einem Strang gezogen haben, konnten wir den Flut-Opfern helfen.«

Christian SchallerHead of crossdivisional Synergies und Deputy Vice President Factual, SAT.1

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15THOMAS P. OFFNER / SEVENVENTURES

Starthilfe für Gründer: Das Förderprogramm ProSiebenSat.1 Accelerator unterstützt junge Start-ups mit einem Intensivprogramm. Drei Monate lang profitieren die Unternehmer-Talente unter anderem von neuem Kapital, modernen Büroräumen und dem Austausch mit Experten und anderen Teil-nehmern. Accelerator-Mitbegründer Thomas P. Offner erklärt das Konzept und verrät, worauf Bewerber achten sollten.

Thomas, Du betreust den ProSiebenSat.1 Accelerator, ein Programm, das junge Start-ups in ihrer Entwicklung unterstützt und begleitet. Was muss ein Start-up mitbringen, damit es funktioniert?Entscheidend ist das Team. Wir schauen immer ganz genau: Wer steht hinter dieser Geschäftsidee? Verstehen die den Markt? Haben sie vielleicht schon in einem ähnli-chen Unternehmen Erfahrung gesammelt? Bei einem ganz jungen Start-up gibt es meist noch sehr wenige harte Fakten, deshalb musst Du Dich auch viel auf Dein Bauchgefühl verlassen: Wenn ich am Ende der ersten Vorstellung davon überzeugt bin, dass ich in dieses Projekt auch mein eigenes Geld stecken würde, dann nehmen wir es. Wenn ich aber das Gefühl habe, vor uns steht nur ein guter Schauspieler, dann wird das nichts. Gründer brauchen viel Durchhaltevermögen: Die meisten Start-ups haben zu wenig Cash, zu wenig Leute und zu große Ambitionen. Nur wer Tiefschläge und Enttäuschungen aushalten kann, steht die Anfangsphase durch.

Du hast selbst einige Start-ups gegründet, bevor Du zur SevenVentures GmbH gekommen bist. Welche der Accelerator-Maßnahmen ist aus Deiner Erfahrung besonders wichtig für die jungen Unternehmen?Es ist das Zusammenspiel aller Elemente: Wir geben den Start-ups nicht nur 25.000 Euro Kapital, sondern auch Büroräume und eine komplette Infrastruktur. Auf diese Weise müssen sie sich weniger um organisatorische Fragen kümmern und kön-nen sich ganz auf ihr Geschäft konzentrieren. Dann unterstützen wir sie mit unserer Expertise. Allerdings geben wir nur Empfehlungen, am Ende sind es die Gründer, die entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen. Wie erfolgreich unsere Maß-nahmen waren, zeigt sich in der Folgefinanzierung: Wenn wir ein Unternehmen in drei Monaten so weit bringen, dass die Gründer danach Investoren finden, haben wir einen guten Job gemacht.

Und wie profitiert die ProSiebenSat.1 Group von dem Programm?Durch die Start-ups in unserem Haus erhalten wir direkten Zugang zu den Entwick-lungen der Zukunft: Welche Produkte gibt es? Wie sehen neue Businessmodelle aus? Und was bedeutet das für uns? Das Programm ist weniger auf einen finanziellen Erfolg ausgelegt, als vielmehr auf einen inhaltlichen: Start-ups sind der fruchtbarste Boden für Innovationen, sie entwickeln das digitale Zeitalter permanent weiter und werden auch unseren Konzern ins nächste Jahrhundert bringen.

» Start-ups sind der beste Boden für Innovationen — sie bringen unseren Kon-zern voran.«

Thomas P. OffnerSenior Investment Manager, SevenVentures GmbH

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INNOVATION

ProSiebenSat.1 gestaltet die digitale Zukunft mit eigenen Ideen. Das Unternehmen unterstützt Mitarbei­ter und Führungskräfte dabei, neue Angebote zu entwickeln und um­zusetzen – mit einer offenen Unter­nehmenskultur und Programmen, die die Innovationskraft des Konzerns stärken.

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18 Jerome S. EngelInnovationsexperte an der University of California in Berkeley

» Medienhäuser müssen offen für Neues sein — intern genauso wie für Impulse von Außen.«

22 Katja HahnRedaktionsleiterin Galileo, ProSiebenSat.1 Media AG

» Ideen entwickeln und Kontakte knüpfen — das Innovation Camp zahlt sich für jeden aus.«

24 Markan KarajicaVorsitzender der Geschäftsführung, ProSiebenSat.1 Digital GmbH

» Die Learning Expedition in Asien war inspirierend — wir haben viele Ideen mitgebracht.«

26 Lennart ParkeSenior Manager Business Development, SevenVentures GmbH

» Aus den USA habe ich Partner mitgebracht und einen geschärften Unternehmergeist.«

28 Sabine EckhardtGeschäftsführerin, SevenOne AdFactory

» Für unsere Kunden planen wir maßgeschneiderte 360-Grad-Lösungen und neue Werbeformen.«

30 Christian GersmeierSocial Media Manager, ProSiebenSat.1 Digital GmbH

» Als Berufsanfänger sofort ein eigenes Projekt leiten — das war eine tolle Chance.«

31 Martin KrautsiederSenior Research Manager, SevenOne Media

» Neue Ideen will ich sofort aus probieren. Zum Glück gehört genau das zu meinem Job.«

» Medienhäuser müssen offen für Neues sein — intern genauso wie für Impulse von Außen.«

Professor Jerome S. EngelInnovationsexperte an der University of California in Berkeley

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PROFESSOR JEROME S. ENGEL / UNIVERSITY OF CALIFORNIA IN BERKELEY

Was Innovationen treibt: Unternehmen, die vom digitalen Wandel profitieren wollen, müssen ihn mitgestalten. Deshalb setzt die ProSiebenSat.1 Group auf eigene Innovationen – und steht dabei unter anderem in Kontakt mit Professor Jerome S. Engel von der University of California. Der Innovations-Experte erforscht, wie Unternehmen Boden für Neues bereiten können. Hier seine sechs wichtigsten Ansätze:

1. Neue Perspektiven schaffenJede Innovation entsteht aus Ideen. Und auf Ideen kommen Menschen. Wer also den Einfallsreichtum seiner Mitarbeiter fördert, steigert die Chancen auf Innovationen. „Jeder Mensch ist kreativ“, sagt Professor Jerome S. Engel, „dieses Potential muss nur geweckt werden – zum Beispiel durch ‚Reframing’“. Das Prinzip: Wer gewohnte Herausforderungen in ungewohnten Zusammenhängen betrachtet, kommt auf neue Lösungen.

„Eine Möglichkeit, solche neuen Perspektiven zu schaffen sind Reisen“, sagt Profes-sor Jerome S. Engel. Zu erleben, wie Menschen in anderen Kulturen etwa mit Medien umgehen, kann Anstöße für die eigene Arbeit geben. Auch deswegen schickt die ProSiebenSat.1 Group regelmäßig ausgewählte Mitarbeiter und Führungskräfte auf so genannte Learning Expeditions. Rund eine Woche verbringen die Kollegen an Orten wie dem Silicon Valley in den USA, Seoul in Südkorea oder auch im deutschen Ruhrgebiet. Dort besuchen sie unter anderem Unternehmen, Start-ups oder For-scher – und gewinnen so neue Sichtweisen auf das Mediengeschäft.

2. Austausch fördernWirklich neue Ideen sind selten. Viele Innovationen entstehen, indem vorhandenes Wissen neu kombiniert wird. „Deswegen sollten Unternehmen ihre Experten aus verschiedenen Fachbereichen miteinander in Kontakt bringen“, sagt Professor Jerome S. Engel. Nur wer weiß, dass es den anderen gibt und wie er tickt, kann Ideen miteinander teilen und so gemeinsam Innovationen anschieben.

Auch hier setzt ProSiebenSat.1 an. Bestes Beispiel: Die Innovation Camps. Zu diesen lädt das Unternehmen Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen ein und stellt ihnen eine konkrete Aufgabe. So kommt es vor, dass eine Leiterin der Rechtsabtei-lung mit einem TV-Redakteur und einer Web-Entwicklerin ein Konzept für ein Mobile- Game entwickelt. Das Rezept geht auf: Die Fachkräfte bleiben meistens auch nach der Initiative im Austausch. Und aus den Konzepten entstehen regelmäßig neue Angebote und Produkte der ProSiebenSat.1 Group.

3. Experimente wagen (und Fehler akzeptieren)Wer Neues entdecken will, muss unbekannte Pfade betreten – und in Kauf nehmen, dass er sich unterwegs ab und zu verläuft. Gleiches gilt für Konzerne, die Inno-vationen vorantreiben wollen. „Niemand kann die Zukunft perfekt voraussagen. Deswegen müssen gerade Medienhäuser viele Wege testen und akzeptieren, dass nicht jeder ans Ziel führen wird“, sagt Professor Jerome S. Engel. Dabei geht es nicht darum, Fehler zu fördern, sondern sie als Teil einer Entwicklung zu sehen – eine Philosophie, nach der auch die ProSiebenSat.1 Group handelt.

Von Games über Smartphone-Apps bis zu Web-Shows: In allen Bereichen ermuntert das Unternehmen seine Mitarbeiter, eigene Ideen zu entwickeln. Wenn diese überzeu-gen, werden sie oft auch umgesetzt. Konkrete Beispiele: Ein Mitarbeiter konzipierte ein Befragungs-Tool, ein anderer ein Auswertungssystem für soziale Netzwerke. Beide Innovationen wendet die ProSiebenSat.1 Group heute erfolgreich an.

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4. Auf Inhalte setzenNirgendwo entstehen derzeit so viele Innovationen wie in der digitalen Welt. Ob soziale Netzwerke, Video-Portale oder Musik-Dienste: Beinahe täglich starten neue Anwendungen, und alle versprechen neue technische Möglichkeiten. „Doch ob sich ein Angebot durchsetzt, entscheiden die Inhalte“, sagt Professor Jerome S. Engel. Für die ProSiebenSat.1 Group bedeutet dies einen großen Vorteil. Als Medienhaus sind Inhalte ihr Kerngeschäft: Von Spielfilmen und TV-Sendungen über Web-Shows im Internet bis hin zu Online-Games und Musik. Dank ihres breiten Angebots kann die ProSiebenSat.1 Group sämtliche digitale Plattformen und Technologien jederzeit optimal nutzen.

Darüber hinaus kann das Unternehmen für jede Anforderung maßgeschneiderte Angebote produzieren. Dies gilt unabhängig voneinander für redaktionelle Inhalte genauso wie für Lösungen für Werbekunden. Bestes Beispiel: Die SevenOne AdFactory. Gemeinsam mit ihren Partnern entwirft die Full Service Agentur perma-nent neue, multimediale Konzepte und bettet sie in die Plattformen der ProSiebenSat.1 Group ein.

5. Partnerschaften eingehenGoogle, Facebook, Twitter: Gerade in der digitalen Welt stecken hinter großen Innova-tionen ursprünglich oft kleine Unternehmen. Das ist kein Zufall: In mancher Hinsicht sind aufstrebende Start-ups flexibler als große Konzerne. „Wenn beide zu einem frü-hen Zeitpunkt Partnerschaften miteinander eingehen, können alle gewinnen“, sagt Professor Jerome S. Engel. So bietet die ProSiebenSat.1 Group vielversprechenden Start-ups zum Beispiel Werbeplätze auf ihren TV-Sendern und Online-Plattformen. Im Gegenzug sichert sich das Medienhaus Umsatz- oder Unternehmensbeteiligungen und kann das Know-how der Partner für eigene Projekte nutzen.

Um die besten Partner zu finden, müssen Medienhäuser den Markt genau beobach-ten. „Dafür sollten sie besonders in den ‚Clusters of Innovation’ gut vernetzt sein“, sagt Professor Jerome S. Engel. Gemeint sind Ansammlungen innovativer Start-ups in bestimmten Regionen – etwa im Silicon Valley in Kalifornien. Dank eines eigenen Büros vor Ort konnte die ProSiebenSat.1 Group dort bereits zahlreiche Partner-schaften aufbauen. In Deutschland gilt Berlin als Herz der Start-up-Szene. Hier ist ProSiebenSat.1 unter anderem mit Studio71 vertreten, ein rasant wachsendes Mul-ti-Channel-Network für Bewegtbild-Inhalte im Internet. Außerdem betreibt das Medienhaus den ProSiebenSat.1 Accelerator, ein Förderprogramm, das Start-ups in der frühen Gründungsphase unterstützt und so den Innovationsstandort Deutschland stärkt.

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Innovationen im Blick: Professor Jerome S. Engel erforscht in Berkeley, Kalifornien, wie Unternehmen den Erfindergeist ihrer Mitarbeiter fördern können.

6. Sich Zeit gebenVeränderungen wie der digitale Wandel stellen Konzerne vor große Herausforderun-gen. Diese müssen sie angehen – konsequent, aber nicht überhastet. „Manche Unternehmen wollen sofort alles umwerfen. Aber Veränderungen brauchen Zeit“, sagt Professor Jerome S. Engel. Wer zehn Schritte auf einmal gehen will, merkt nicht, wenn er den dritten in die falsche Richtung setzt und sein Weg anschließend in die Irre führt.

Aus diesem Grund verfolgt ProSiebenSat.1 den Weg in die digitale Zukunft entschlos-sen Schritt für Schritt. Schlägt etwa ein frisch entwickeltes mobiles Spiel für Smart-phones nicht direkt ein, analysieren die Games-Spezialisten warum und justieren im Zweifel nach. Mit anderen Worten: Die ProSiebenSat.1 Group gibt ihren Innovationen Zeit und den Menschen, die dahinter stehen genauso.

Der Innovations-Experte: Professor Jerome S. Engel lehrt und forscht am Standort Berkeley der University of California. Er ist der Gründer und emeritierte Leiter des Lester Center of Entrepreneurship. Für seine Forschung im Bereich Unternehmer-tum und Innovation wurde er vielfach ausgezeichnet. Als Gast-Professor und -Red-ner ist Engel weltweit gefragt. So entstand auch der Kontakt zur ProSiebenSat.1 Group: Während einer Learning Expedition in Kalifornien hörten Mitarbeiter des Konzerns unter anderem einen Vortrag des Experten.

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KATJA HAHN & HERBY MARCHETTI / PROSIEBENSAT.1 MEDIA AG

Nach vorne denken: Eine Woche setzen Herby Marchetti, Strategy & Innovation Officer, und Katja Hahn, Redaktionsleiterin Galileo, in ihren eigentlichen Jobs aus und nehmen an so genannten Innovation Camps teil. Mit Kollegen aus verschiedenen Abteilungen entwickeln sie Konzepte für digitale Angebote – und lernen ihr Unternehmen von ganz neuen Seiten kennen.

» Ideen entwickeln und Kontakte knüpfen — das Innovation Camp zahlt sich für jeden aus.«

Katja HahnRedaktionsleiterin Galileo, ProSiebenSat.1 Media AG

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Digitale Pioniere: Im Innovation Camp entwickeln Katja und Herby Konzepte für neue Angebote der ProSiebenSat.1 Group und präsentieren sie dem Vorstand.

Unser ZielKatja: Wie der Name schon sagt, sollen wir im Innovation Camp Innovationen entwickeln. Und das zusammen mit Mitarbeitern aus anderen Bereichen der ProSiebenSat.1 Group. Dafür stellen unsere Chefs uns acht Tage frei. Die Themen werden vorgegeben: Meine Gruppe hat die Aufgabe, ein Angebot zu erarbeiten, das die Kompetenz unserer TV-Sender, mit Bewegtbild Emotionen zu erzeugen, in digitale Geschäftsfelder überträgt.Herby: In unserem Team hieß es: Entwickelt eine Watch-Klick-Buy-Lösung. Also ein Angebot, das unsere Zuschauer während des Fernsehens zum Einkaufen gerade gesehener Produkte einlädt. Was uns verbindet: Niemand von uns ist Spezialist für dieses Thema. Aber gerade das macht die Sache spannend.

Unser WegHerby: Am ersten Tag spinnen wir einfach darauf los. Jeder sagt, was ihm spontan einfällt. Schnell kommen über 100 Ideen zusammen. Wir einigen uns auf eine cross-mediale TV-Commerce-Lösung. Schritt für Schritt gehen wir nach der so genannten

„Design Thinking“-Methode vor – ein systematischer Ansatz zur Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen. Als Ratgeber stehen uns während des gesamten Projekts drei Experten für diese Methode zur Seite.Katja: Unsere Gruppe entwirft eine App, deren Nutzer TV-Inhalte nach ihrem Zeit-budget filtern können. Außerdem wollen wir eine interaktive Dating-Show ent-wickeln. Herzblatt digital sozusagen. Schließlich nutzen Millionen Menschen Dating- Portale im Internet, entsprechende Unterhaltungs-Angebote finden sie dort aber kaum. Als erstes führen wir Gespräche mit Experten, dann basteln wir einen ersten Webseiten-Entwurf. Arbeitstitel: „Ways of Love“.Herby: Mittlerweile lernen wir uns in der Gruppe besser kennen. Jeder Teilnehmer bringt seine Stärken und sein Wissen ein. So erfahren wir nebenbei viel darüber, womit sich die Kollegen im Konzern beschäftigen. In den Diskussionen sind die Rück-meldungen unserer Stakeholder besonders hilfreich. Das sind jene drei Geschäfts-führer, die unsere Aufgabe formuliert haben und uns nun als Sparringpartner unter-stützen.Katja: Die Arbeit schweißt zusammen. Wir treffen uns nach Feierabend und feilen an der Präsentation. Manche Mitstreiter offenbaren ungeahnte Talente. Ein Kollege aus der Rechtsabteilung komponiert etwa einen Titel-Song. Die Mühe zahlt sich aus: Der Vorstand gibt grünes Licht, wie dürfen das Konzept im Konzern anbieten.Herby: Wir können ebenfalls in die Umsetzung gehen. Auch persönlich profitiere ich bis heute von der intensiven Zeit im Innovation Camp. Mit vielen Teilnehmern stehe ich immer noch in Kontakt: Mein Netzwerk im Konzern ist auf jeden Fall gewachsen.Katja: Bei mir wirken sich die Erfahrungen aus dem Innovation Camp auch auf meine Arbeit aus. Wenn ich für „Galileo“ Ideen entwickele, nutze ich manchmal Techniken der „Design Thinking“-Methode. Und wenn ich merke, Themen könnten auch für eine andere Abteilung interessant sein, weiß ich, wen ich dort anrufen kann.

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MARKAN KARAJICA / PROSIEBENSAT.1 DIGITAL

Lernen ohne Grenzen: Für eine Learning Expedition fliegt Markan Karajica, vorsitzender Geschäftsführer der ProSiebenSat.1 Digital GmbH, mit rund 20 Kollegen nach Fernost und taucht dort in fremde Kulturen ein. In Südkorea und Hongkong besucht die Gruppe Medienhäuser, Start-ups, Forscher, aber auch ganz normale Familien und gewinnt viele Anregungen für eigene Projekte.

Unser ZielSeoul steht auf unseren Flugtickets. In Südkorea und Hongkong sollen wir eine Woche lang Eindrücke und neue Ideen sammeln. Neben mir sind rund 20 Kollegen aus dem ganzen Konzern an Bord. Learning Expedition heißt das Ganze und wir haben viel vor.

Unser WegKaum sind wir gelandet, warten auch schon die ersten Termine. Unser Zeitplan ist eng und soll es in den nächsten Tagen bleiben. Wir besuchen Medienhäuser, Games-Unternehmen, Start-ups, Future-Labs und verbringen in kleinen Gruppen einen Nachmittag in südkoreanischen Familien.

» Die Learning Ex-pedition in Asien war inspirierend — wir haben viele Ideen mitgebracht.«

Markan KarajicaVorsitzender der Geschäftsführung, ProSiebenSat.1 Digital GmbH

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Geballtes Wissen: In Fernost studierte Markan besonders die asiatischen Live-Stream-Shows und übernahm an-schießend einige Ansätze für Plattformen wie MyVideo.

Was sofort auffällt: In Sachen Digitalisierung sind uns die beiden Regionen um drei bis vier Schritte voraus. Alle Bewohner haben überall Zugang zu Breitband-Internet, in der U-Bahn spielen Jung und Alt Online-Games auf ihren Smartphones. Auch Micro-Payment ist weit verbreitet: eine Online-Zahlweise, bei der Nutzer für neue Inhalte regelmäßig kleinere Beträge per Klick überweisen. Fast alle Medienhäuser, die wir besuchen, bieten diese Methode in ihren Apps an – die Menschen haben sich längst daran gewöhnt.

Tagsüber hören wir zu, abends diskutieren wir und am nächsten Morgen fassen wir zusammen, was wir aus dem Erlebten konkret lernen können. Ganz schön anstren-gend, aber auch enorm inspirierend. Meine Arbeitsgruppe konzentriert sich auf Live-Streamings, also Echtzeit-Übertragungen von Shows und Sendungen im Inter-net. Auf diese Weise können Nutzer zum Beispiel unterwegs auf ihren Smartphones und Tablets fernsehen – auch das ist in Südkorea und Hongkong längst Alltag. Zurück in Deutschland übernehmen wir einige Ansätze für unsere eigene Web-Show „Let’s Play Together“ auf unserer Online-Plattform MyVideo.

Aber nicht nur in Sachen Know-how hat die Learning Expedition meinen Horizont erweitert. Zu vielen der mitgereisten Kollegen aus anderen Fachbereichen habe ich heute noch Kontakt. Mit einem Redakteur der Sendung „The Voice of Germany“ in SAT.1 und auf ProSieben habe ich anschließend sogar gemeinsame Projekte gestartet.

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Erst Barbecue, dann Business: Im Silicon Valley lernte Lennart viele spätere Geschäftspartner auf Branchen-Treffs nach Feierabend kennen.

LENNART PARKE / SEVENVENTURES

Nächster Halt Kalifornien: Für drei Wochen wechselt Lennart Parke, Senior Manager Business Development bei der SevenVentures GmbH, ins Auslands- Büro der ProSiebenSat.1 Group in San Francisco. Von dort erkundet er neue Technologien und Businessmodelle, knüpft Kontakte zu möglichen Geschäfts-partnern — und taucht in die faszinierende Welt der Start-up-Szene des Silicon Valleys ein.

Mein ZielWas sind die heißesten Start-ups? Welche Technologien setzen sich als nächstes durch? Mit welchen Unternehmen könnte die ProSiebenSat.1 Group Kooperationen schließen? Auf Fragen wie diese soll ich während meines dreiwöchigen Aufenthalts in Kalifornien Antworten finden. Ich soll Impulse mitbringen, die unser Geschäft wei-ter vorantreiben können.

Mein WegEinen Monat vor Abflug starte ich mit den Vorbereitungen. Konkret soll ich in den USA Kontakte zu Start-ups aus dem Mobile-Bereich knüpfen, also zum Beispiel zu App-Entwicklern, App-Vermarktern oder so genannten Analytics Companies. Dank des Netzwerks der Kollegen in Kalifornien kann ich schon von München aus erste Termine vereinbaren. Schnell stelle ich fest, wie entscheidend persönliche Bekannt-schaften im Silicon Valley sind. Anfragen beantworten vor allem Gründer renom-mierter Start-ups nur, wenn du eine Empfehlung aus ihrem Umfeld mitbringst. Dann allerdings empfangen sie dich ausgesprochen offen – zum Beispiel bei einem Bar-becue nach Feierabend. Während solchen informellen ersten Terminen können sich die Beteiligten beschnuppern und offen über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit sprechen. Finden sich Anknüpfungspunkte, verabreden beide Seiten einen offiziel-len Termin. Dann wird über Konkretes gesprochen.

Diese ersten lockeren Kennenlern-Treffen leiten nicht nur Geschäfte ein, sie sind überhaupt der Schlüssel zum Silicon-Valley-Netzwerk. Genau diese Erfahrung mache ich vor Ort: Fast jeder, mit dem ich über mögliche Kooperationen rede, gibt mir Kon-taktdaten weiterer Ansprechpartner. Auch sonst verstehe ich jeden Tag besser, warum das Silicon Valley der perfekte Ort ist, um neue Trends zu entdecken. Unkom-plizierte Finanzierungsmöglichkeiten, eine perfekte Infrastruktur und die Nähe zu erstklassigen US-Universitäten und Unternehmen ziehen Querdenker aus aller Welt an. Mit wem ich auch spreche, der Austausch ist immer spannend. Nach drei Wochen vor Ort bringe ich neben zahlreichen Ideen auch drei konkrete Optionen für Partner-schaften mit.

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Was mich im Silicon Valley darüber hinaus beeindruckt: Die unbändige Lust der Men-schen, Neues zu schaffen und auszuprobieren. So kennen Gründer dort keine endlo-sen Testläufe in Laborumgebungen. Innovative Geschäftsmodelle und Technologien erproben sie sofort am Markt. Was nicht funktioniert, verbessern sie eben – so lange bis sie das perfekte Modell gefunden haben. Dieser Macher-Spirit ist unheimlich ansteckend.

» Aus den USA habe ich Partner mitgebracht und einen geschärften Unternehmergeist.«

Lennart ParkeSenior Manager Business Development, SevenVentures GmbH

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» Für unsere Kunden planen wir maßgeschneiderte 360-Grad-Lösungen und neue Werbeformen.«

Sabine EckhardtGeschäftsführerin, SevenOne AdFactory

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Querdenken aus Überzeugung: Auf der Suche nach innovativen Kommunikations-Lösungen setzt Sabine auf Mitarbeiter, die Werbung neu erfinden wollen.

SABINE ECKHARDT / SEVENONE ADFACTORY

Vernetztes Marketing: Mit ihren Teams entwickelt Sabine Eckhardt, Geschäfts-führerin der SevenOne AdFactory, Kommunikations-Lösungen für ihre Kunden – und setzt so immer wieder neue Maßstäbe im Markt. Neben ihrer Innovations-kraft überzeugt die Unit durch den direkten Zugang zu sämtlichen Plattformen der ProSiebenSat.1 Group. So lassen sich Kampagnen perfekt mit den Inhalten des Medienhauses verknüpfen.

Unser ZielWir wollen die Marken unserer Kunden stets aufs Neue mit Innovationskraft und Know-how zum Strahlen bringen.

Unser WegZunächst definieren wir gemeinsam mit unseren Kunden das jeweilige Kommunikati-onsziel. Etwa für einen Autobauer, der ein neues Modell mit einer cross-medialen Kampagne einführen will oder für eine Getränkemarke, die ihr Engagement für eine gute Sache vorantreiben möchte. Wir entwickeln für jede Herausforderung eine pas-sende Lösung.

Unsere Vorteile Wir sind erstens ein sehr innovatives Team und haben bereits zahlreiche neue Wer-beformen im Markt etabliert. Zweitens haben wir als Teil der ProSiebenSat.1 Group direkten Zugang zu sämtlichen Plattformen des Konzerns – seien es TV-Sender, Online-Angebote oder mobile Apps. So können wir eine Kampagne über verschiedene Medien verbreiten und sie dabei auch noch perfekt mit deren Inhalten verknüpfen.

Ein Beispiel Für unseren Partner McDonald‘s haben wir eine Kampagne in die Tele novela „Anna und die Liebe“ in SAT.1 integriert. Zu deren Schauplätzen zählt eine fiktive Werbeagen-tur, die nun einen Auftrag für eine McDonald’s-Kampagne gewinnt. Diese entsteht unter anderem mit Hilfe der Facebook-Fans der Serie und wird anschließend real in Deutschland geschaltet. Genau das verstehen wir unter einer 360-Grad-Lösung.

Über 400 solcher Konzepte entwickeln wir pro Jahr. Darunter auch immer wieder ganz neue Ansätze, wie die so genannten Topicbreaks – Werbeblöcke, in denen wir nur Spots zu bestimmten Themen, wie etwa Beauty-Produkte, senden. Für alle diese Lösungen brauchen wir kreative Köpfe. Dabei sind wir besonders an Querdenkern interessiert. Schließlich leben wir davon, immer wieder neue Ideen zu finden. Aber auch Strategen finden ihren Platz bei uns. Sie planen die Projekte und ermöglichen eine effiziente Umsetzung.

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CHRISTIAN GERSMEIER / PROSIEBENSAT.1 DIGITAL

Verstehen, was klickt: Dank eines neuen Auswertungs-Systems weiß die Pro-SiebenSat.1 Group ganz genau, wie sie von ihren Social-Media-Aktivitäten profi-tiert und wie Redakteure die Reichweiten ihrer Einträge auf Facebook und Co. steigern können. Mitentwickler Christian Gersmeier erklärt, wie das Werkzeug funktioniert und warum er das Projekt als Berufsanfänger steuern durfte.

Christian, gleich nach Deinem Start bei der ProSiebenSat.1 Digital GmbH hast Du ein neues System zur Auswertung von Social-Media-Aktivitäten aufgebaut. In einem Jahr vom Studenten zum Entwickler – wie geht das?Ein großer Vorteil war, dass ich schon in meiner Master-Arbeit erforscht hatte, nach welchen Regeln Facebook die Einträge seiner Nutzer sortiert. Da hat mich meine neue Chefin gleich mit der Entwicklung eines so genannten KPI-Systems beauftragt. Es sollte zeigen, wie die ProSiebenSat.1 Group von ihren Social-Media-Aktivitäten profitiert. Ich war froh über die Chance, hatte aber auch Respekt vor der Verantwor-tung.

Was genau ist neu an dem Auswertungs-System?Kurz gesagt: Wir erfassen, wie viele Menschen wir über Social-Media-Kanäle errei-chen und wie viel Geld wir letztendlich damit verdienen. Bislang messen die meisten Unternehmen ihren Erfolg auf Facebook allein an der Zahl ihrer Fans. Aber das sagt nichts darüber aus, wie viele Nutzer Einträge tatsächlich lesen oder auf die empfoh-lenen Links klicken. Unser System erfasst zum Beispiel, wie viele Nutzer über Face-book auf unsere Webseiten wie ProSieben.de oder MyVideo.de gelangen und dort ein Video anschauen. Dieses Wissen hilft auch unseren Social-Media-Redakteuren.

Wie das?Anhand unserer Daten können wir zum Beispiel analysieren, welche Art von Face-book-Post die meisten Nutzer erreicht. Einträge mit Bild laufen zum Beispiel besser als jene mit Video. Solche Erkenntnisse helfen den Redakteuren, die Reichweite ihrer Seiten auszubauen. Wenn die Strategie aufgeht, kann man regelrecht zusehen, wie die Zahlen in die Höhe schießen. Das macht schon stolz!

» Als Berufs anfänger sofort ein eigenes Projekt leiten — das war eine tolle Chance.«

Christian GersmeierSocial Media Manager, ProSiebenSat.1 Digital GmbH

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MARTIN KRAUTSIEDER / SEVENONE MEDIA

Direkter Draht: Die Zuschauer auf ihrem TV-Bildschirm befragen – das muss doch möglich sein, dachte sich Martin Krautsieder, Senior Research Manager bei SevenOne Media, und entwickelt mit seinem Team eine neuartige Software. Wie es dazu kam, was die größten Herausforderungen waren und wie ihm das Projekt eine Reise nach Los Angeles ermöglichte, erzählt er hier.

Martin, als Senior Research Manager suchst Du ständig nach neuen Ideen. Wann bist Du am kreativsten? Häufig dann, wenn ich es am wenigsten erwarte: Die Idee zum digitalen Befragungs- Tool für ProSieben entstand abends zu Hause vor meinem neuen Fernseher. Ich hatte mir ein Modell mit Hbb-TV gekauft, einem Technologie-Standard, der die Geräte mit dem Internet verbindet. Da kam mir der Einfall: Wenn die Fernseher online sind, müssten wir unsere Zuschauer doch über die TV-Bildschirme befragen können. Auf unseren Webseiten wie Sat1.de oder ProSieben.de laden wir unsere Nutzer ja auch zu Umfragen ein. Solche neuen Ideen will ich sofort ausprobieren. Zum Glück gehört genau das zu meinem Job.

Wie ging es weiter?Mein Chef meinte sofort: Mach Dich an die Arbeit! Erstmal war das eine Herausforde-rung, schließlich sind Fernseher keine Rechner. Statt mit einer PC-Maus müssen sich die Antworten mit den Pfeiltasten der Fernbedienung auswählen lassen. Außer-dem musste das Tool auf jedem der verschiedenen Betriebssysteme der Hersteller laufen. Aber gemeinsam mit unseren Technik-Experten haben wir es geschafft. Dank unseres neuen Werkzeugs haben wir heute einen noch direkteren Draht zum Zuschauer und können ihn zum Beispiel im Anschluss an eine Sendung nach seiner Meinung fragen.

Für diese Innovation hast Du den Allstars Award gewonnen, eine Mitarbeiter- Auszeichnung der ProSiebenSat.1 Group.Ja, das war schon irre. Mein Preis war ein Flug nach Los Angeles zur US-Premiere des Blockbusters „Hunger Games: Catching Fire“ in Hollywood – ein unvergessliches Erlebnis. Ich durfte direkt am roten Teppich stehen und habe auf der Aftershow-Party mit Hauptdarsteller Woody Harrelson in meinen 39. Geburtstag hinein gefeiert. Dass mich eine Idee, die ich abends vor dem Fernseher hatte, so weit bringen würde, hätte ich nie gedacht.

» Neue Ideen will ich sofort aus-probieren. Zum Glück gehört genau das zu meinem Job.«

Martin KrautsiederSenior Research Manager, SevenOne Media

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TALENTE

Die Medienbranche verändert sich so stark wie nie zuvor. Deshalb setzt die ProSiebenSat.1 Group auf Menschen, die etwas bewegen wollen. Talenten mit Tatendrang bietet das vielfältige Chancen. Wir unterstützen sie mit attraktiven Weiterbildungsangeboten, persön­lichen Entwicklungsplänen und der Möglichkeit, immer wieder neue Auf­gaben im Konzern zu übernehmen.

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34 Julian GeistKonzernsprecher, ProSiebenSat.1 Group

» Wer den richtigen Drive mitbringt, kann hier sehr schnell sehr viel bewegen.«

38 Wolfgang LanzenbergerLeiter Regie und Ausbildungsbeauftragter, ProSiebenSat.1 Produktion GmbH

» Unsere Azubis sind immer im Einsatz und lernen, worauf es in unserem Geschäft ankommt.«

40 Christine KirbachSenior Vice President Talent Management, Recruiting & OD, ProSiebenSat.1 Group

» Wer neugierig ist, auf den wartet hier ein spannender und abwechslungsreicher Weg.«

42 Bettina HörmannLeiterin Personalentwicklung und ProSiebenSat.1 Academy

» Wir bieten unseren Mitarbeitern dort Unterstützung, wo sie es aktuell brauchen.«

43 Alexander WagnerLeiter Strategy & Sales Marketing, ProSiebenSat.1 TV Deutschland

» Wenn es nicht direkt nach oben geht, schau links und rechts und finde da Deinen Weg.«

45 Chloe EthelontisSenior Vice President Strategy & Operations und Mitglied der Geschäftsleitung, maxdome

» Frauen müssen lernen, über ihre Erfolge zu sprechen.«

46 Christian MeinbergerDirector Content Programming & Production, ProSiebenSat.1 Digital GmbH

» Man muss wissen, was man will und unter welchen Umständen man sich am besten entwickelt.«

» Wer den richtigen Drive mit-bringt, kann hier sehr schnell sehr viel bewegen.«

Julian GeistKonzernsprecher, ProSiebenSat.1 Group

JULIAN GEIST / PROSIEBENSAT.1 GROUP

Reden wir über Karriere: Ein Top-Manager, drei Berufseinsteiger, 60 Minuten Zeit. Julian Geist, 46, einst Praktikant heute Konzernsprecher der ProSieben-Sat.1 Group, diskutiert mit Account Manager Nathalie Rohmann, 26, Event-Azubi Samantha Koller, 20, und Jungredakteur Lars Aßmann, 26, darüber, wel-che Chancen das Unternehmen bietet, wie man sie am besten ergreift und was Karriere heute überhaupt bedeutet.

Julian Geist: Meine Güte, seid Ihr noch jung! Wenn ich Euch so sehe, fällt mir erst auf, wie lange ich schon im Unternehmen bin – fast 20 Jahre sind es mittlerweile.Samantha Koller: Erinnerst Du Dich an Dein Vorstellungsgespräch?Julian: Und wie! Ich hatte gerade mein Jura-Studium in der Tasche und wollte eigentlich nur Zeit überbrücken. Da habe ich mich als Praktikant in der ProSieben- Rechtsabteilung beworben. Als ich 1995 nervös im Konfirmanden-Anzug zum Bewerbungsgespräch kam, begrüßte mich der Chef barfuß mit einer Thermoskanne in der Hand. Seine erste Frage lautete: „Lust auf ein Teechen?“. Das Gespräch selbst war dann klasse, am Ende habe ich das Praktikum bekommen. Seitdem bin ich hier.

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Nathalie Rohmann: Dass die Kultur hier etwas lockerer ist, habe ich auch sofort gemerkt. Hier duzen sich ja fast alle – vom Trainee bis zur Top-Führungskraft. Daran musste ich mich erst mal gewöhnen. Aber für das Arbeitsklima ist es toll. Man hat von Anfang an das Gefühl, dass man dazugehört.Samantha: Ja, das stimmt. Meine Chefs haben im Bewerbungsgespräch natürlich nach meiner Qualifikation gefragt, genauso wichtig war ihnen aber, wie ich als Per-son ticke. Ich bin sehr offen und selbstbewusst – ich glaube, das hat ihnen gefallen.

Über erste Schritte und große ChancenJulian: Nach meinem Praktikum in der Rechtsabteilung bin ich als Volontär in die Unternehmenskommunikation gewechselt. Da musste ich am Anfang vor allem jene Jobs übernehmen, auf die meine älteren Kollegen keine Lust hatten. Einmal haben wir eine Pressemitteilung zu einem Sextoy-Test in der Sendung „Liebe Sünde“ raus-gegeben – und ich durfte die Journalisten anrufen und fragen, ob sie nicht Lust hätten, etwas darüber zu schreiben. Das war kein Spaß! Aber heute bin ich froh, dass ich auf Höhe der Fußleiste angefangen habe. So habe ich mein Handwerk von der Pike auf gelernt.Lars Aßmann: Ich musste als Praktikant in der Redaktion von „Abenteuer Leben“ bei kabel eins die Quoten auswerten – das ist auch kein Vergnügen. Andererseits: Wer motiviert ist und Ideen hat, für den ist hier wirklich alles möglich. Ich durfte zum Beispiel als Volontär drei Wochen in den USA drehen. Unter anderem sind wir auf einem Road Trip von Texas nach Illinois der Frage nachgegangen: „Wie viel Deutsch-land steckt in den USA?“. Und für eine Reportage über die kulinarischen Spezialitä-ten der Südstaaten stand ich sogar selbst vor der Kamera. Ein großes Vertrauen, das mir die Redaktion da geschenkt hat und eine tolle Chance. Umso glücklicher war ich, als der Beitrag ein Erfolg wurde und wir richtig gute Quoten hatten.Nathalie: Als Trainee im Sales-Bereich wirst Du schnell ins kalte Wasser geworfen. Wichtige Anrufe bei Kunden haben mich am Anfang zum Beispiel ganz schön Über-windung gekostet – aber nur so wächst man in seine neuen Aufgaben rein. Ich habe mich dadurch auch persönlich wahnsinnig weiterentwickelt. Und dann bin ich sogar vorzeitig als Account Manager übernommen worden.Samantha: Wenn Du Initiative zeigst, stehen Dir hier tatsächlich viele Türen offen. Ich durfte schon im zweiten Lehrjahr eine Veranstaltung für rund 1.000 Gäste orga-nisieren. Da war ich verdammt stolz.

Karriere-Gipfel: Konzernsprecher Julian (l.) und die Berufs-starter Samantha, Nathalie und Lars (v. l.) diskutieren über die Entwicklungschancen im Unternehmen.

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Über die, die einem helfenJulian: Solche Erfahrungen sind wichtig. Es steht ja in keinem Lehrbuch, wie unsere Berufe wirklich funktionieren. Das kannst Du nur im Job selbst lernen und indem Du mit Leuten arbeitest, die wissen wie es geht.Lars: Genau das macht die Sache ja so spannend. Wenn ich einen Beitrag drehe, arbeite ich mit Kameraleuten, Ton-Ingenieuren und Cuttern zusammen. Dabei tau-schen wir uns permanent aus. Was ist die richtige Perspektive? Welcher O-Ton kommt am besten rüber? Können wir diese Szene weglassen? So lerne ich bei jeder Produktion etwas dazu. Zum Glück waren auch die Schulblöcke im Volontariat ext-rem praxisbezogen. An der Electronic Media School in Potsdam haben wir etwa zum Abschluss ein eigenes Multimedia-Projekt namens www.schweinehund-wg.de umge-setzt.Nathalie: Abgesehen von der konkreten Ausbildung ist es auch extrem hilfreich, einen Mentor zu haben, gerade wenn man jung im Job anfängt. Für mich war als Trainee vor allem die Rückmeldung wichtig: Wo sind meine Stärken und wo im Unternehmen kann ich die optimal einsetzen? Das können erfahrene Kolleginnen und Kollegen noch einmal ganz anders einschätzen als man selbst. Außerdem ist es gut, einen Ansprechpartner zu haben, der einem hilft, eine Lösung zu finden, wenn mal etwas schief läuft.

Übers Orientieren und AusprobierenJulian: Der ein oder andere Fehler gehört dazu. Auch ich bin hier einige Male gestol-pert. Aber daraus habe ich immer am meisten gelernt. Außerdem finde ich es wich-tig, sich nicht zu früh auf einen bestimmten Weg festzulegen, sondern offen zu blei-ben. Gerade heute, wo sich die Medien und unser Unternehmen so schnell weiterentwickeln.Samantha: Wenn mich jemand fragt, wo ich in fünf Jahren sein möchte, kann ich das überhaupt nicht sagen. Jetzt möchte ich erstmal so viel wie möglich lernen und nach der Ausbildung kommt der nächste Schritt.Nathalie: Wir können hier einfach sehr viel ausprobieren. Die meisten Bereiche sind eng miteinander verknüpft. So konnte ich als Trainee im Sales-Programm zum Bei-spiel auch in eine Marketing-Abteilung reinschnuppern. Das hilft natürlich, das große Ganze zu verstehen und den eigenen Weg zu finden. Und wer nach ein paar Jahren neugierig auf einen ganz anderen Bereich ist, bekommt hier die Möglichkeit, innerhalb des Unternehmens den Job zu wechseln.Julian: Das ist ja sogar gewünscht. Mitarbeiter, die den Sprung in einen für sie viel-leicht sogar fremden Bereich wagen, entwickeln sich selbst weiter und bringen fri-sche Impulse in die jeweilige Abteilung. Außerdem hilft dieser Austausch dabei, dass die verschiedenen Fachbereiche noch enger zusammenwachsen.Lars: Bei uns spielt vor allem die Verzahnung zwischen TV und Digital eine große Rolle. In der Redaktion von „Abenteuer Leben“ koordiniere ich zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den Kollegen von kabeleins.de. In deren Abteilung habe ich schon während des Volontariats zwei Monate verbracht. Aktuell arbeiten wir an einem eigenen YouTube-Kanal. Wenn ich einen TV-Beitrag drehe, überlege ich außerdem immer, wie ich das Material online weiterverwerten kann. Passend zum Road Trip durch die USA habe ich etwa eine interaktive Landkarte entwickelt. So konnten die Nutzer online unsere Tour nachvollziehen und an den einzelnen Stopps Bonus-Material sehen. Darüber hinaus betreue ich zusammen mit Kollegen unsere Seite auf Facebook. Dort bin ich ohnehin auch privat sehr aktiv.

Über den richtigen Draht zu Facebook und Co.Julian: Deswegen seid Ihr jungen Kollegen heute wichtiger denn je für uns. Für Euch gehören die sozialen Medien zum Alltag. Niemand versteht besser, wie unsere Ziel-gruppen dort ticken. Wenn Ihr den richtigen Drive mitbringt, könnt Ihr hier sehr schnell sehr viel mitgestalten.

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Samantha: Facebook und Co. können einem ja auch ganz konkret weiterhelfen. Ich zum Beispiel fotografiere gerne in meiner Freizeit. Wenn ich technische Fragen habe, poste ich die schon mal auf Facebook. Meistens antwortet innerhalb von Minuten einer der Foto-Experten aus meinem Netzwerk. Mittlerweile fotografiere ich ab und zu auch für unsere Abteilung.Lars: Auch wir Volontäre haben untereinander vor allem über soziale Medien kom-muniziert – etwa mit eigenen Gruppen auf Facebook und via Whatsapp. Dort haben wir unsere Volo-Projekte geplant und uns zum Feiern am Wochenende verabredet. Aus diesem engen Kontakt sind viele Freundschaften entstanden, die auch heute noch bestehen.

Über neue Arbeitswelten und den Beruf als BerufungJulian: Grundsätzlich ist unsere Arbeitswelt flexibler geworden, aber auch wir haben uns verändert. Wir erwarten eine gesunde Balance zwischen Job und Privatleben. Deshalb bietet die ProSiebenSat.1 Group ja zum Beispiel auch flexible Arbeitszeiten an.Nathalie: Klar, beides muss stimmen. Für mich ist es aber auch wichtig, dass mich mein Job persönlich erfüllt, schließlich bin ich nur dann mit vollem Einsatz dabei.Lars: Das Tolle ist ja, dass die meisten von uns wirklich ihre Leidenschaft zum Beruf machen konnten. Ich habe schon als Jugendlicher pausenlos mit Papas Kamera gefilmt und für soziale Medien interessiere ich mich auch schon lange. Hier kann ich meine Faszination für diese Themen voll ausleben.

Gekommen, um zu bleiben: Nathalie absolvierte eine Ausbildung als Account Manager, Lars als TV-Redakteur. Beide wurden im Anschluss übernommen.

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» Unsere Azubis sind immer im Einsatz und lernen, worauf es in unserem Geschäft ankommt.«

Wolfgang LanzenbergerLeiter Regie und Ausbildungsbeauftragter, ProSiebenSat.1 Produktion GmbH

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WOLFGANG LANZENBERGER / PROSIEBENSAT.1 PRODUKTION

Und Action: Bei der Ausbildung ihrer Mediengestalter Bild und Ton setzt die ProSiebenSat.1 Produktion GmbH auf jede Menge Praxis. Laut Leiter Wolfgang Lanzenberger der beste Weg, die Azubis fit für den Job zu machen. Unter anderem durchlaufen die Nachwuchskräfte zahlreiche Abteilungen, lernen von Profis und produzieren im Auftrag des Unternehmens eigene Filme.

Wenn es richtig rund geht, läuft Wolfgang Lanzenberger zu Höchstform auf. Zum Beispiel als Regisseur bei einer Live-Sendung des Wissensmagazins „Galileo“ auf ProSieben. Und auch in seinem zweiten Job setzt Wolfgang auf viel Action: Er betreut für die ProSiebenSat.1 Produktion GmbH die Nachwuchskräfte im Ausbil-dungsgang Mediengestalter Bild und Ton. „Unsere Azubis produzieren schon nach kurzer Zeit eigenständig Film-Beiträge“, sagt Wolfgang. Dabei stehen ihnen erfah-rene Profis zur Seite.

Zum Start sammeln die Azubis während einer Projektarbeit erste Erfahrungen und lernen Techniken wie Kameraführung, Schneiden oder Vertonen. So können sie schon im ersten Jahr Beiträge umsetzen, die dann tatsächlich im Fernsehen gesen-det werden. Hinzu kommen Aufträge für Web-Videos, Schulungsfilme und Präsen-tationen. „So profitieren alle Seiten: Die Azubis arbeiten an realen Projekten und die Kollegen freuen sich über professionelle Videos“, sagt Wolfgang.

Die eigenständige Umsetzung von Projekten ist aber nur ein Teil der Ausbildung. Um einen Eindruck von ihren Möglichkeiten im Unternehmen zu bekommen, durch-laufen die Azubis verschiedene Stationen – von der Sendeabwicklung über die Broadcast- Technik und das digitale Archiv bis zur Regie. So erleben sie den jeweiligen Arbeits alltag hautnah. Auf Basis dieser Einblicke und der ergänzenden Schulblöcke an der ARD.ZDF medienakademie können sich die Auszubildenden im dritten Lehr-jahr auf einen Bereich spezialisieren – etwa auf die Studio-Kamera oder den Schnitt von Trailern.

„Mich wundert nicht, dass manche schon vor ihrem Abschluss Übernahme-Angebote bekommen“, sagt Wolfgang. Er selbst steht den Azubis während der Ausbildung als Ansprechpartner zur Seite. Regelmäßig gibt er den Auszubildenden auch Rückmel-dung, wie ihre Arbeit ankommt und wo sie sich noch verbessern können. „Dabei sind die Azubis nicht die einzigen, die dazu lernen“, sagt Wolfgang. Auch der 55-Jährige selbst profitiert, wenn die jungen Kollegen ihn zum Beispiel über die neuesten Trends auf dem Laufenden halten.

Erfahrener Wegweiser: Wolfgang zeigt den Azubis ver-schiedene Karriere-Optionen. Im dritten Lehrjahr speziali-sieren sich die Nachwuchskräfte auf ein Fachgebiet.

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» Wer neugierig ist, auf den wartet hier ein spannender und abwechslungsreicher Weg.«

Christine KirbachSenior Vice President Talent Management, Recruiting & OD, ProSiebenSat.1 Group

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CHRISTINE KIRBACH / PROSIEBENSAT.1 GROUP

Die Strategin: Christine Kirbach, Senior Vice President Talent Management, Recruiting & OD, bringt Menschen voran und mit ihnen das Unternehmen. Gemeinsam mit ihrem Team begeistert sie Talente für ProSiebenSat.1, verant-wortet die Auswahl der Bewerber und begleitet sie in ihrer Entwicklung. Im Interview verrät sie, auf welche Eigenschaften sie achtet und was Karrieren im Konzern beflügelt.

Christine, Du verantwortest unter anderem die Auswahl der Bewerber. Was genau sollten neue Mitarbeiter mitbringen?Know-how ist wichtig, aber nicht alles. Was jemand heute weiß, kann morgen schon wieder überholt sein. Im Zuge des digitalen Wandels entwickelt sich die ProSiebenSat.1 Group permanent weiter und das Gleiche erwarten wir auch von unseren Mitar-beitern und Führungskräften. Entsprechend achten wir bei Bewerbern besonders darauf, wie viel Eigeninitiative und Unternehmergeist sie zeigen und wie offen sie für Verände rungen sind. Wer neugierig, flexibel und lernfähig ist, auf den wartet hier ein spannender und abwechslungsreicher Weg. Immer mehr Talente wechseln zum Beispiel intern zwischen verschiedenen Bereichen. Eine Entwicklung, die wir ange-stoßen haben und fördern.

Wie unterstützt Ihr die Talente im Unternehmen?Zunächst identifizieren wir sie mit Hilfe unseres strukturierten Talent Reviews. Anschließend erstellen die entsprechenden Mitarbeiter mit ihren Führungskräften einen individuellen Entwicklungsplan, der ihre Stärken gezielt fördert. Wer dabei Unterstützung braucht, kann natürlich immer auf das HR-Management zukommen. Ohnehin haben wir die einzelnen Talente besonders im Blick und bieten ihnen Chan-cen für neue Entwicklungsschritte – etwa wenn Positionen im Konzern neu besetzt werden sollen. Grundsätzlich bieten wir diese Begleitung übrigens allen Mitarbeitern. Wer sich auf eine neue Position im Konzern vorbereiten will, den unterstützen wir zudem mit zielgerichteter Weiterbildung. Dazu bietet die ProSiebenSat.1 Acadamy ein umfangreiches Trainings- und Vortragsangebot für Mitarbeiter und Führungskräfte. Um den internen Austausch zu fördern, entwickeln wir außerdem innovative Kon-zepte, wie das Mentorenprogramm, die Learning Expedition oder Job Rotation und Job Shadowing.

Was reizt Dich an Deinem Job besonders?Die Vielfalt! Wann immer es bei ProSiebenSat.1 um Talente geht, kommen mein Team und ich ins Spiel. Damit sitzen wir an einer wichtigen strategischen Stellschraube des Unternehmens. Genau genommen denken wir schon über die Talente nach, bevor sie es selbst tun. Zum Beispiel, wenn wir an unserem Employer Branding feilen – also an unserer „Marke“ als Arbeitgeber. Mit der wollen wir genau jene potentiellen Bewerber begeistern, die uns mit ihrem Können und ihrer Persönlichkeit voranbringen und die sich umgekehrt auch bei uns wohlfühlen. Dass uns die meisten dank unserer TV-Sender schon kennen, ist dabei natürlich ein riesiger Vorteil. Wenn sie hören was ProSiebenSat.1 neben Fernsehen noch alles bietet, kommen aber doch noch einige ins Staunen. Deswegen präsentieren wir uns in Kampagnen, Hochschul-Kooperationen und Messe- Auftritten gezielt als multimediales Powerhouse mit Geschäftsfeldern, wie E-Commerce, Gaming, Video- und Musik-Plattformen und einem eigenen Venture-Arm.

Außerdem haben wir gerade unser eigenes Talent Acquisition Team aufgebaut, mit dem wir Talente noch aktiver identifizieren und ansprechen können. Einmal an Bord behalten wir dann ihre Entwicklung im Blick und das aus gleich zwei Perspektiven: Wir wollen den einzelnen voranbringen und ihn gleichzeitig so einsetzen, dass er die ProSiebenSat.1 Group auf ihrem Kurs ins digitale Zeitalter bestmöglich unterstützt. Einen spannenderen Job könnte ich mir kaum vorstellen.

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BETTINA HÖRMANN / PROSIEBENSAT.1 ACADEMY

Wissen satt: An der ProSiebenSat.1 Academy können sich die Mitarbeiter und Führungskräfte vielfältig fortbilden – fachlich, aber auch persönlich. Leiterin Bettina Hörmann erklärt, nach welchen Kriterien sie die Inhalte aussucht, wie sie das Angebot an den Alltag der Kollegen anpasst und warum es den Kursplan nur Online gibt.

Bettina, als Leiterin der ProSiebenSat.1 Academy entwickelst Du das Weiter-bildungsprogramm. Worauf achtest Du bei der Auswahl der Inhalte für die Kurse und Trainings?Dass sie unseren Mitarbeitern und Führungskräften genau dort helfen, wo sie aktuell am meisten Unterstützung brauchen – sei es fachlich oder persönlich. Zum Beispiel setzt ProSiebenSat.1 im Zuge des digitalen Wandels auf den Innovationsgeist jedes einzelnen Kollegen. Deswegen bieten wir Trainings, in denen die Teilnehmer Metho-den zur Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen erlernen. Weil TV und Internet immer stärker verschmelzen, fördern wir zudem die Vernetzung der Kollegen unterei-nander genauso wie ihr übergreifendes Fachwissen – etwa mit Events, in denen ein-zelne Abteilungen ihre Arbeit vorstellen und ihr Medien-Know-how weitergeben. Und weil die Jobs der Kollegen immer vielfältiger werden, zeigen wir ihnen zum Beispiel in Zeitmanagement-Kursen, wie sie ihre Aufgaben effizient umsetzen können. Übrigens: Alle Angebote sind kostenfrei. Wer teilnehmen will, braucht noch nicht mal eine Unter-schrift seines Chefs. Was es braucht ist Initiative: Jeder Mitarbeiter muss seine Ent-wicklung selbst in die Hand nehmen, sich informieren und zu den Trainings anmelden.

Wie genau kommst Du auf die Themen?Natürlich haben wir immer die Strategie des Unternehmens im Blick und überlegen, wie wir die einzelnen Ziele mit vorantreiben können. Außerdem achten wir darauf, dass sich unsere Angebote gut mit den anderen Maßnahmen des HR-Managements ergän-zen. Um den Kollegen etwa interne Wechsel zu erleichtern, bieten ihnen Programme wie Job Rotation und Job Shadowing die Möglichkeit, in fremde Fachbereiche hinein-zuschnuppern. Entscheiden sich die Teilnehmer später für den Wechsel, können sie sich an der Acadamy gezielt auf ihre neuen Aufgaben vorbereiten. Damit unser Ange-bot attraktiv bleibt, sprechen wir außerdem jeden Tag mit den Kollegen selbst – sie wissen schließlich am besten, was sie gerade brauchen. Möchte zum Beispiel eine Abteilung Grundlagen im Programmieren lernen, kann es vorkommen, dass wir kurz-fristig einen Trainer organisieren. Deswegen gibt es den Kursplan auch nicht gedruckt, sondern nur Online mit tagesaktuellen Angeboten. Wenn wir eine Idee für ein neues Training haben, setzen wir sie um und informieren die Kollegen über das Intranet.

Was reizt Dich selbst besonders an Deinem Job?Bildung ist meine Leidenschaft und die kann ich hier jeden Tag ausleben. Ich suche ständig nach Themen, die unsere Mitarbeiter voranbringen können. Dafür muss ich mich immer wieder in neue Fachbereiche einarbeiten. Schließlich wollen wir mit unserem Programm alle Kollegen ansprechen – vom Praktikanten bis zur Geschäfts-füherin. Das Schöne: Während der Recherche und in den Gesprächen mit Trainern und Coaches lerne auch ich jeden Tag dazu.

» Wir bieten unseren Mitarbei-tern dort Unterstützung, wo sie es aktuell brauchen.«

Bettina HörmannLeiterin Personalentwicklung und ProSiebenSat.1 Academy

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ALEXANDER WAGNER / PROSIEBENSAT.1 TV DEUTSCHLAND

Der entscheidende Antrieb: Mit viel Eigeninitiative bahnte sich Alexander Wag-ner, Leiter Strategy & Sales Marketing ProSiebenSat.1 TV Deutschland, seinen Weg nach oben. Dass er schnell vorankam, verdankt er auch einigen internen Wechseln. In den verschiedenen Bereichen des Unternehmens sammelte er Er-fahrungen, die ihm den Sprung auf seinen aktuellen Posten ermöglichten.

Alexander, nach Deinem Start als TV Advertising Manager bist Du heute Leiter Strategy & Sales Marketing bei ProSiebenSat.1 TV Deutschland. Welche Eigen-schaften haben Dich voran gebracht?Vor allem viel Eigeninitiative. Manche Leute warten darauf, dass sie „entwickelt wer-den“ und wundern sich, dass nichts passiert. Mir war früh klar, dass ich ins Marke-ting will. Aber mein erster Job hier hatte damit recht wenig zu tun. Also habe ich mich intern um eine Marketingstelle in der Lizenzrechtevermarktung beworben – und sie bekommen. Hilfreich ist auch ein gewisses Maß an Eigenmarketing. Wenn ich ein tolles Konzept entwickelt habe, dann will ich auch immer die Präsentation dazu halten. Wie soll sonst jemand merken, dass ich dahinter stecke?

Was hat Dir unterwegs noch geholfen?Den ersten Wechsel habe ich selbst initiiert, aber vielleicht hätte ich nicht den Mut dazu gehabt, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es das Unternehmen begrüßt, wenn man sich breit aufstellt. Damals war eine solche Querentwicklung noch selten, aber ich konnte mit meinem alten Chef immer offen darüber sprechen. Heute sind interne Wechsel längst Teil der Unternehmenskultur. Und das ist gut so. Wenn es nicht direkt nach oben geht, dann schau auch links und rechts und finde dort Deinen Weg.

Wohin hat Dich Dein Weg geführt?Meine ganzheitliche Ausbildung hilft mir bis heute: In meiner aktuellen Position kann ich meine Erfahrung aus dem Sales-Bereich genauso einbringen wie mein Marke-ting-Wissen und sogar meine Design-Kenntnisse aus dem Studium. Wir entwickeln 360-Grad-Konzepte – nicht nur für unsere Kunden, sondern auch, um für unsere Arbeit zu werben. Zum Beispiel haben wir die TV-Figur Bernd Stromberg als festen Mitarbeiter der SevenOne Media installiert. Zuletzt haben wir fünf Episoden mit ihm gedreht, in denen er Zahlen und Fakten unserer Research-Abteilung präsentiert. Eine E-Mail von Bernd Stromberg – da sind die Empfänger natürlich neugierig und schauen sich die Inhalte gleich sehr viel genauer an.

» Wenn es nicht direkt nach oben geht, schau links und rechts und finde da Deinen Weg.«

Alexander WagnerLeiter Strategy & Sales Marketing, ProSiebenSat.1 TV Deutschland

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CHLOE ETHELONTIS / MAXDOME

Immer in Bewegung: Chloe Ethelontis, Senior Vice President Strategy & Opera-tions und Mitglied der Geschäftsleitung bei maxdome, hat in Sachen Karriere stets den nächsten Schritt im Blick. Bisher konnte sie diesen jedes Mal in der ProSiebenSat.1 Group gehen. Dabei profitierte sie von den vielen Möglichkeiten innerhalb des Konzerns, von der richtigen Begleitung und von ihrer großen Offenheit.

Chloe, nach Deinem Start als Projekt Manager bei SevenOne Media bist Du heute Senior Vice President Strategy & Operations sowie Mitglied der Geschäfts-leitung bei maxdome. Welche Eigenschaften haben Dich voran gebracht?Ich würde mich selbst als Macherin bezeichnen. Dieser Drang, Dinge anzugehen und Entscheidungen zu treffen, hat mir sehr geholfen – und war auch immer Kern meiner Aufgaben. Ich liebe es, neue Strukturen zu schaffen, zu sehen: Was wollen wir? Wo können wir hin? Dazu kommt eine gewisse Offenheit, die schon biographisch bedingt ist: Meine Mutter ist Deutsche, mein Vater aus Zypern und ich selbst bin in London aufgewachsen. Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich mit ganz unterschiedlichen Menschen zusammen bin und genau das kann ich hier ausleben.

Was hat Dir unterwegs noch geholfen?Die vielen Möglichkeiten innerhalb des Unternehmens und die richtige Begleitung. Als ich hier 2007 angefangen habe, hätte ich nie gedacht, dass ich so lange bleiben werde, weil ich jemand bin, der immer nach dem nächsten Schritt schaut. Aber bisher konnte ich diesen Schritt immer innerhalb des Konzerns gehen. Dabei haben mir viele Personen geholfen, mit denen ich offen über meine Entwicklung sprechen konnte. Vor allem mit meiner Mentorin Katja Hofem, der Geschäftsführerin von kabel eins, treffe ich mich regelmäßig. Wir sprechen auch darüber, wie man als Frau seinen Weg geht. Frauen müssen lernen über ihre Erfolge zu sprechen – das habe ich von Katja gelernt.

Wohin hat Dich Dein Weg geführt?Ich bin seit kurzem bei maxdome – gerade im Bereich Video on Demand haben wir eine Menge vor. Hier bin ich sehr schnell, sehr tief ins Thema einstiegen. Das ist das Tolle an der Medienbranche: Sie verändert sich ständig und deshalb bleibt auch der Konzern dynamisch. Dadurch entstehen für uns Mitarbeiter permanent neue Möglich-keiten. Das finde ich unglaublich spannend.

» Frauen müssen lernen, über ihre Erfolge zu sprechen.«

Chloe EthelontisSenior Vice President Strategy & Operations und Mitglied der Geschäftsleitung, maxdome

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CHRISTIAN MEINBERGER / PROSIEBENSAT.1 DIGITAL

Reiz des Neuen: Christian Meinberger, Director Content Programming & Pro-duction ProSiebenSat.1 Digital GmbH liebt die Abwechslung. Kein Wunder also, dass er innerhalb des Medienhauses schon einige Stationen hinter sich hat. Für seinen letzten Wechsel zog er sogar von München nach Berlin, um dort das Multi-Channel-Network Studio71 aufzubauen – eine Herausforderung ganz nach seinem Geschmack.

Christian, nach Deinem Start als Channel Manager im Bereich Pay-TV bist Du heute Director of Content Programming & Production der ProSiebenSat.1 Digital GmbH. Welche Eigenschaften haben Dich voran gebracht?Man muss wissen, was man will und unter welchen Umständen man sich am besten weiterentwickeln kann: Auf mich persönlich üben neue Themen einen besonderen Reiz aus. Deshalb passt es für mich auch gut, dass ich früher im Bereich Pay-TV einen relativ neuen Markt bearbeitet habe und jetzt mit der Entwicklung von Online-For-maten erst Recht neue Wege gehe. Das zeigt auch einen Vorteil eines großen Unter-nehmens wie der ProSiebenSat.1 Group: Die Bandbreite der Themen ist hier so viel-fältig, dass sich eigentlich jeder das suchen kann, was am besten zu ihm passt.

Was hat Dir unterwegs noch geholfen?Dass mich das Unternehmen unterstützt hat, das Passende für mich zu finden. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass meine Aussichten in der Abteilung limitiert sind. In einem sehr offenen Gespräch mit dem HR-Management wurden mir dann verschiedene Optionen für Führungskräfte aufgezeigt. Am interessantesten war das Angebot im Bereich der Bewegtbild-Inhalte für unsere Online-Plattformen. Im neuen Job musste ich schnell dazulernen. Dabei hat mir unter anderem das New-Leader- Seminar der ProSiebenSat.1 Academy enorm geholfen.

Wohin hat Dich Dein Weg geführt?Meine Erfahrungen im Unternehmen ergänzen sich perfekt mit meiner heutigen Auf-gabe: Wir suchen nach Wegen, kostengünstige, aber dennoch hochwertige Inhalte für unsere Online-Plattformen zu produzieren – eine ähnliche Aufgabenstellung wie in meinem Anfangszeiten im Pay-TV. Nur dass dieser Markt noch viel schneller wächst. Mittlerweile haben wir mit Studio71 eine eigene Tochtergesellschaft gegründet. Unser bisher größter Erfolg ist „Let’s Play Together“, Europas erfolgreichste Web-Gaming-Show. Gerade sind wir nach Berlin gezogen, auch der internationale Markt ist ein Ziel. Sicher ist: Wir lernen permanent dazu und stoßen auf Dinge, die wieder neue Türen und Themen öffnen. Langweilig wird es also sicher nicht.

» Man muss wissen, was man will und unter welchen Umständen man sich am besten entwickelt.«

Christian MeinbergerDirector Content Programming & Production, ProSiebenSat.1 Digital GmbH

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MODERNE ARBEITSWELTEN

Wir sind stolz auf das Engagement unserer Mitarbeiter. Es ist uns wichtig, dass sich unsere Angestellten wohl fühlen in unserem Konzern. Aus diesem Grund unterstützen wir sie mit vielen Angeboten dabei, ihre beruflichen und privaten Ziele zu verwirklichen. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten und Teil-zeitmodelle ebenso wie ein attraktives Paket an Sozialleistungen in den Berei-chen Familie, Gesundheit und Service.

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48 Eun-Kyung ParkGeschäftsführerin, sixx

» Das Vertrauen in mich und der natürliche Umgang mit mir als Mutter motivieren mich sehr.«

50 Julia KuckuckVice President Licence Acquisition & Sales Law, ProSiebenSat.1 Group

» Ich kann Führungskraft und Mutter sein, weil mein Team und mein Arbeitgeber mir helfen.«

52 Stefan RichterReferent für Materialkoordination, ProSiebenSat.1 Produktion GmbH

» Für Kinder sollten beide Eltern da sein, darum wollte ich unbedingt Elternzeit nehmen.«

54 Dr. Stefan BröckersRechtsanwalt, ProSiebenSat.1 Media AG

» Etwas Besseres als die Telezwerge hätte uns und unserer Tochter nicht passieren können.«

56 Knut HeckelLeiter Starwatch Events, ProSiebenSat.1 Event Management

» Im Feiern macht uns niemand was vor — aufwändiger Planung und tollen Kollegen sei Dank.«

57 Malik al-BadriCreative Director Audio, ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH

» Mein Sabbatical hat mich beflügelt — im wahrsten Sinn des Wortes.«

» Das Vertrauen in mich und der natürliche Umgang mit mir als Mutter motivieren mich sehr.«

Eun-Kyung ParkGeschäftsführerin, sixx

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EUN-KYUNG PARK / SIXX

Neue Perspektiven: An Eun-Kyung Parks erstem Arbeitstag nach der Elternzeit überraschte ihr Chef sie mit der Frage: Willst Du Geschäftsführerin von sixx werden? Die Wiesbadenerin mit südkoreanischen Wurzeln sagte Ja und switcht seitdem zwischen Lego-Sessions und Geschäftsführer-Meetings. Dank eines funktionierenden Teams und effizienter Organisation kann Eun-Kyung sogar wieder Vollzeit arbeiten.

„Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, war ich erst seit kurzem Co-Geschäfts-führerin des Senders sixx. Natürlich habe ich mich sehr auf das Kind gefreut, aber ich habe mich auch gefragt, was das wohl für meine Karriere bedeutet. Doch als ich drei Monate nach der Geburt meiner Tochter Hannah zurück ins Unternehmen kam, eröffnete mir mein Chef gleich am ersten Tag, dass die bisherige sixx-Geschäftsfüh-rerin befördert worden war und ich ihre Nachfolgerin werden sollte.

Ich fragte: ‚Das traust Du mir zu? Ich habe gerade ein Kind bekommen.‘ Für meinen Chef stellte sich diese Frage überhaupt nicht. Dieses Vertrauen in mich und der natürliche Umgang mit mir als Mutter motivieren mich sehr. Ich werde nicht anders behandelt als vor der Geburt, trotzdem ist allen bewusst, dass ich nicht auf jede Geschäftsreise mitkommen kann. Dank dieser Akzeptanz kann ich sogar wieder Vollzeit arbeiten.

Jede Frau muss für sich selbst entscheiden, wie schnell sie nach der Geburt in den Job zurückkehrt. Mir war immer klar, dass ich arbeiten will – und das mit vollem Einsatz. Ich bin kein Typ für halbe Sachen. Auch wenn ich es liebe, mit meiner Toch-ter Bauklötze zu stapeln und ihr vorzulesen – ich arbeite einfach sehr gern, mag meine Kollegen und mich beflügelt der Spirit, der in einem Team entstehen kann, wenn man gemeinsam eine neue Idee entwickelt. Und diese Energie nehme ich auch wieder mit nach Hause. Eins ist aber auch klar: Das Wohl meiner Tochter steht an erster Stelle. Natürlich bin ich bei ihr, wenn sie zum Beispiel krank ist. Das geht, dank der Unterstützung des Unternehmens und vor allem Dank einer guten Organisation.

An Hannahs erstem Geburtstag habe ich mehr gefeiert als sie. ‚Wir haben das erste Jahr geschafft‘, habe ich gedacht und: ‚Es funktioniert!‘ Inzwischen glaube ich, dass mein Modell Vorbildwirkung für die ein oder andere Kollegin hat. Immer wieder fragen mich Schwangere und junge Mütter um Rat, und ich versuche, ihnen so viel Optimismus wie möglich mit auf den Weg zu geben. Ohne diese Zuversicht und das Vertrauen anderer hätte ich es schließlich auch nicht geschafft.“

Volle Kraft voraus: Mit ihrem Team treibt Eun-Kyung per manent neue Ideen für sixx voran. Seit dem Sendestart 2010 steigen die Einschaltquoten kontinuierlich.

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JULIA KUCKUCK / PROSIEBENSAT.1 GROUP

Zusammen stark: In der ProSiebenSat.1 Group leitet Julia Kuckuck ein Team von zehn Mitarbeitern. Privat ist sie Mutter einer zweijährigen Tochter. Beiden Rollen gleichermaßen gerecht zu werden, ist nicht immer einfach. Aber es funktioniert. Weil die Juristin in Teilzeit arbeiten kann, weil alle an einem Strang ziehen und weil sich seither nicht nur Julia enorm weiterentwickelt hat.

„Im April 2012 kam unsere Tochter Annelia zur Welt. Seitdem ist unser Leben schöner und aufregender geworden, aber auch anstrengender. Denn für mich stand von Anfang an fest: Mein Kind ist mir wichtig, aber meine Karriere auch. Beidem gerecht zu werden war und ist eine große Herausforderung. Sie erfordert viel Eigeninitiative und gute Organisation. Und ein Team und einen Arbeitgeber, die voll und ganz hinter mir stehen.

Die Nachricht von meiner Schwangerschaft war auch für meine Kollegen etwas Besonderes. Ich war die erste Führungskraft in unserer Abteilung, die in Elternzeit gehen wollte. Als Vice President Licence Acquisition & Sales Law leite ich ein Team von zehn Mitarbeitern. Unsere Arbeit ist sehr spannend, aber auch sehr anspruchs-voll. Wenn die ProSiebenSat.1 Group etwa Lizenzen für Filme aus dem Ausland kauft oder eigene Produktionen verkauft, kümmern wir uns um die Verträge. Eine große Verantwortung, schließlich geht es oft um viel Geld. Diese mussten wir nun auf meh-rere Schultern verteilen. Wie das funktionieren kann, habe ich in einem Konzept erarbeitet.

In einem Workshop habe ich den Plan mit meinen Mitarbeitern besprochen. Grob gesagt haben wir ein System entwickelt, in dem die einzelnen Mitarbeiter mehr Ver-antwortung in ihrem Fachbereich übernehmen und sich gleichzeitig gegenseitig absichern. Für das Team bedeutete die neue Situation auch eine Chance: Viele Mit-arbeiter haben sich durch die Eigenverantwortung fachlich und persönlich enorm weiterentwickelt, und damit ist auch ihr Selbstvertrauen und der Spaß an der Arbeit gewachsen.

Trotz aller Vorbereitung und Unterstützung war es eine anstrengende Zeit, als ich nach sechs Monaten wieder angefangen habe zu arbeiten. Allein schon, weil Annelia damals noch nicht durchschlief. Da bin ich schon manchmal auf dem Zahnfleisch gelaufen. Ohne mein Team und meine Vorgesetzten hätte ich das nicht geschafft. Die ermöglichen mir, dass ich seit meinem Wiedereinstieg nur noch 25 Stunden in der Woche arbeite.

Vormittags Büro, nachmittags Spielplatz: Seit ihre Tochter auf der Welt ist, arbeitet Julia in Teilzeit und nutzt die Vorteile moderner Kommunikation.

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» Ich kann Führungskraft und Mutter sein, weil mein Team und mein Arbeitgeber mir helfen.«

Julia KuckuckVice President Licence Acquisition & Sales Law, ProSiebenSat.1 Group

In der Regel bin ich vormittags im Büro, der Nachmittag gehört Annelia. Zwischen 15 und 16 Uhr hole ich sie aus der Krippe ab. Von dort geht’s meistens direkt auf den Spielplatz. Wenn meine Mitarbeiter in dieser Zeit Anliegen haben, schreiben sie mir eine Mail. In dringenden Fällen bin ich über das Smartphone erreichbar. Klar bedeu-tet das auch, dass ich manchmal abends noch Mails checke. Aber das nehme ich gerne in Kauf. Schließlich kann ich dafür weiter in einer Führungsposition arbeiten, freue mich jeden Tag auf einen spannenden Job mit tollen Kollegen – und bin trotz-dem für mein Kind da.“

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STEFAN RICHTER / PROSIEBENSAT.1 PRODUKTION

Zwei Monate Vollzeit-Papa: Die ersten Jahre mit einem Kind vergehen viel zu schnell, deshalb entschließen sich immer mehr Väter dazu, in Elternzeit zu gehen. Stefan Richter, Referent für Materialkoordination bei der ProSiebenSat.1 Produktion GmbH, hat erlebt, wie schön und intensiv die Zeit mit einem Kind ist, wie stark sie verbindet – aber auch wie sehr man sich danach wieder auf seinen Job freut.

» Für Kinder sollten beide Eltern da sein, darum wollte ich unbe-dingt Elternzeit nehmen.«

Stefan RichterReferent für Materialkoordination, ProSiebenSat.1 Produktion GmbH

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„Dass ich zwei Monate Elternzeit nehmen würde, stand schon vor Hannas Geburt fest. Für meine Frau und mich war immer klar, dass wir beide gleichwertige Bezugs-personen für unsere Tochter sein wollten, dementsprechend gerecht haben wir uns auch von Anfang an alle Aufgaben geteilt. Genau einen Tag nach Hannas erstem Geburtstag bin ich in Elternzeit gegangen und meine Frau zurück in ihren Job. Für meinen Arbeitgeber war es selbstverständlich, mich zu unterstützen. „Alles klar, hier sind die Unterlagen, viel Spaß“, hieß es. Für die Zeit, in der ich weg war, wurde eine Vertretung eingestellt. Einfacher hätte man es mir wirklich nicht machen können.

Ich arbeite in der Abteilung für Materialkoordination, wir kümmern uns um die Bän-der und digitalen Daten der Filme und Serien, die unsere Sender zum Beispiel in den USA einkaufen. In meiner Abteilung war ich der Zweite, der Elternzeit genommen hat, was aber vor allem daran liegt, dass die anderen Kollegen noch keine Kinder haben. Klar durfte ich mir den einen oder anderen Spruch anhören. Aber als ich erzählt habe, dass meine Frau schon wieder arbeiten wird, hatten alle Respekt davor, dass ich mich alleine um den Haushalt und das Kind kümmern würde.

Die größte Herausforderung war für mich das Kochen. Das konnte ich noch nie und jetzt musste ich es auf einmal auch noch so timen, dass das Essen genau dann fertig war, wenn die Kleine Hunger bekam. Diesen Rhythmus zu finden, war gar nicht so einfach. Ansonsten haben Hanna und ich vor allem das schöne Wetter genossen und viel Zeit an Badeseen verbracht. Das klingt erst mal nach viel Ruhe, war in Wirklich-keit aber oft ganz schön stressig. Hanna lernte in dieser Zeit richtig laufen und war ständig unterwegs – und ich hinter ihr her.

Als ich nach den zwei Monaten wieder ins Büro kam, waren meine Kollegen natürlich neugierig. „Ist die Kleine auch nicht verhungert?“, haben sie mich lachend gefragt. Im Gegenzug konnte ich mit meinen Tagen an den Badeseen angeben. Ich kann mir schon vorstellen, dass der ein oder andere auch Elternzeit nehmen wird, wenn er ein Kind bekommt. Sie haben schließlich bei mir mitbekommen, wie einfach das geht und wie schön die gemeinsame Zeit ist.“

Saubere Arbeit: Zwei Monate lang kümmerte sich Stefan in der Elternzeit um Tochter Hanna. Besonders in der Küche lernte er während dessen viel dazu.

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DR. STEFAN BRÖCKERS / PROSIEBENSAT.1 MEDIA AG

Alle unter einem Dach: Bevor Stefan Bröckers seinen Arbeitstag als Rechts-anwalt bei der ProSiebenSat.1 Media AG beginnt, bringt er seine Tochter in die unternehmenseigene Kindertagesstätte. Bei den Telezwergen ist Amelie nicht nur in der Nähe ihres Vaters, sondern auch sonst bestens aufgehoben.

„Eigentlich hatten wir gar nicht damit gerechnet, aber dann hat es doch geklappt. Als wir die Zusage der Telezwerge für unsere Tochter Amelie bekommen haben, waren wir wahnsinnig froh. Schließlich sind die gut 70 Plätze der ProSiebenSat.1-Kindertages stätte heiß begehrt. Deswegen haben wir Amelie auch gleich nach der Geburt angemeldet. Dass wir so früh dran waren, war natürlich entscheidend. Und dann hatten wir einfach Glück, dass Amelie schon mit zwei Jahren aufgenom-men wurde. Etwas Besseres hätte uns wirklich nicht passieren können.

Morgens zwischen neun und halb zehn liefere ich Amelie bei den Telezwergen ab. Meistens warten dann schon ihre Freundinnen und ich kann froh sein, wenn sie mir noch „Tschüss“ sagt. Natürlich sind meine Frau und ich sehr glücklich, dass es ihr in der Kita so gut gefällt. Deren offenes Konzept hat uns schon beim ersten Besuch überzeugt. Zum Beispiel gibt es verschiedene Räume zum Basteln, Turnen oder Spielen, zwischen denen die Kinder frei wählen können. Gegen eine Extra-Gebühr können sie außerdem einmal in der Woche Musik- oder Englischunterricht besuchen.

Klar, für uns Eltern ist es ein riesiger Vorteil, dass die Kita nur einen Steinwurf von unserem Arbeitsplatz entfernt ist. So muss ich noch nicht mal einen Umweg einle-gen, um die Kleine hinzubringen. Abholen tut sie am späten Mittag dann meine Frau, die wegen Amelies kleinem Bruder im Moment in Elternzeit ist. Manchmal treffen

Jede Menge Spielplatz: In den Räumen der Telezwerge kann sich Stefans (l.) Tochter Amelie austoben. Bald steht sogar eine Ski-Freizeit auf dem Programm.

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wir uns dann zu viert für ein gemeinsames Mittagessen vor der Kantine in der Sonne. Wenn meine Frau demnächst wieder arbeitet, verlängern wir die Betreuungs-zeit wahrscheinlich bis zum späten Nachmittag.

Zum Glück unterstützt ProSiebenSat.1 uns Eltern auch finanziell. So müssen wir nur rund die Hälfte der Betreuungskosten zahlen. Das macht schon einen Unterschied – vor allem für Eltern mit mehreren Kindern wie uns. Und natürlich haben wir uns tie-risch gefreut, als die Benachrichtigung kam, dass auch unser Sohn Niklas ab Herbst ein Telezwerg werden darf!“

» Etwas Besseres als die Telezwerge hätte uns und unserer Tochter nicht passieren können.«

Dr. Stefan BröckersRechtsanwalt, ProSiebenSat.1 Media AG

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KNUT HECKEL / STARWATCH EVENTS

Party-Profis: Dass die Mitarbeiter-Events der ProSiebenSat.1 Group einen au-ßergewöhnlich guten Ruf haben, liegt vor allem an Knut Heckel und seinem Team. Mit seinen Kollegen sorgt der Leiter Starwatch Events / ProSiebenSat.1 Event Management dafür, dass jede Veranstaltung einzigartig wird – vom Som-merfest über die Wiesn-Party bis zur Weihnachtsfeier. Worauf sie dabei achten, erklärt er hier.

Knut, mit Starwatch Events organisiert Ihr Premieren, Preisverleihungen und After-Show-Partys, aber auch die Mitarbeiter-Events der ProSiebenSat.1 Group. Was ist Euer Rezept für eine gute Party?Das wichtigste sind natürlich tolle Gäste. Neben unseren Mitarbeitern sind das auf den Sommerfesten auch regelmäßig Stars, wie The Boss Hoss oder die Sport-freunde Stiller, die mit ihren Auftritten für Stimmung sorgen. Gut funktioniert auch immer ein Motto. Auf unserer Weihnachtsfeier 2013 drehte sich alles um James Bond. Jeder Raum war im Stil eines anderen Bond-Films ausgestattet. Wir bemühen uns immer darum, dass sich jeder wohlfühlen kann. Gute Beispiele sind das Menü der Weihnachtsfeier und die Musik-Acts. Wer es traditionell mag, bekommt Ente, Blau-kraut und Rock n´Roll. Für alle anderen gibt es Sushi und Electro-Sound.

Welche Rolle spielen diese Feste für die ProSiebenSat.1 Group?Eine Große! Das Unternehmen sieht die Veranstaltungen als Möglichkeit, den Mitar-beitern außer der Reihe etwas für ihren Einsatz zurückzugeben. Pro Jahr gibt es drei große Events: ein Sommerfest, eine Mitarbeiter-Wiesn und eine Weihnachtsfeier. Zuletzt haben wir sogar eine eigene Smartphone-App entwickelt. Auf der konnten die Mitarbeiter während der Weihnachtsfeier nachschauen, wann die Band spielt, wo es den Mitternachtssnack gibt oder wann der letzte Shuttle-Bus fährt.

Und wie feiern die Kollegen?Die Stimmung ist wirklich jedes Mal unglaublich. Egal welches Motto wir vorgeben – alle machen mit. Auf der James-Bond-Party habe ich die verrücktesten Verkleidun-gen gesehen, von Goldfinger über Elektra King bis zu 007 selbst. Auch sonst sind die Kollegen mit vollem Einsatz dabei. Auf einem Fest ist ein Azubi aufgetreten, der in seiner Freizeit rappt. Ein anderes Mal hat eine Kollegin mit ihrem Gospelchor gesungen. Beim Karaoke stehen auch schon mal Mitglieder des Vorstands auf der Bühne. Und wenn sich bei anderen Unternehmen um 23 Uhr langsam alle verab-schieden, geht es bei uns erst richtig los. In Sachen Feiern macht uns wirklich nie-mand etwas vor.

» Im Feiern macht uns nie-mand was vor — aufwändiger Planung und tollen Kollegen sei Dank.«

Knut HeckelLeiter Starwatch Events , ProSiebenSat.1 Event Management

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MALIK AL-BADRI / PROSIEBENSAT.1 TV DEUTSCHLAND

Zeit für neue Ideen: Während seines Sabbaticals erprobt Malik al-Badri, Creative Director Audio der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH, einen selbst entworfenen Multicopter. Aus den Flugobjekten entsteht ein zweites berufli-ches Standbein – und viel neuer Schwung für seinen Hauptjob. Weil er dort seine Arbeitszeit auf 80 Prozent reduzieren kann, bleiben vier Tage pro Monat für sein neues Geschäft.

„Musik ist meine Leidenschaft. Dass ich auch beruflich damit zu tun habe, bedeutet mir sehr viel. Als Creative Director Audio der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH verantworte ich unter anderem die akustische Corporate Identity der einzelnen Sender. Ein toller Job und ein anstrengender. Vor einiger Zeit stieg in mir die Sehn-sucht auf, noch etwas anderes zu tun. Als ich erfuhr, dass die ProSiebenSat.1 Group uns Mitarbeitern die Möglichkeit bietet, ein Sabbatical zu nehmen, war ich begeistert – und wusste auch sofort wie ich die drei freien Monate nutzen wollte.

In meiner Freizeit beschäftige ich mich schon seit Jahren mit Multicoptern – das sind ferngesteuerte, drohnenartige Flugobjekte mit mehreren Propellern. Anfangs ließ ich sie nur fliegen, später baute ich eigene Modelle. Irgendwann begann ich mich zu fragen, ob sich daraus ein Geschäft aufbauen ließe – und genau das wollte ich wäh-rend des Sabbaticals herausfinden. Mein Chef hat mich gleich unterstützt. Kein Wunder: Vor einigen Jahren hatte er selbst eine Auszeit genommen und viel neue Kraft daraus gewonnen.

Am 15. April 2013 ging das Abenteuer los. Meine Frau, mein damals vierjähriger Sohn und ich reisten in die Schweiz. Weil dort die Vorschriften für ferngesteuerte Flugge-räte großzügiger sind, konnte ich meinen Prototypen in Ruhe erproben. Nach unzäh-ligen Testflügen nahm ich mir ein Herz und stellte ein Video meines Multicopters ins Internet.

Was dann passierte, war schon Wahnsinn. Auf einen Schlag kamen mehrere hundert Mails, größtenteils mit Kaufanfragen und damit die Gewissheit: Die Multicopter könnten ein zweites Standbein werden. Genau dieses Erfolgserlebnis hat mich auch für meinen eigentlichen Job neu motiviert. Als ich nach drei Monaten zurückkam, war ich voller Tatendrang. Und gemeinsam mit meinem Chef haben wir sogar eine Lösung gefunden, wie ich das Multicopter-Projekt weiter vorantreiben kann.

Seit meinem Wiedereinstieg arbeite ich 80 Prozent. Maximal vier Tage im Monat sind für Termine meiner neuen Firma Copter Squad reserviert. Das Geschäft läuft sehr zufriedenstellend und macht mich verdammt stolz. Mein Sabbatical hat sich auf jeden Fall gelohnt. Für das Multicopter-Abenteuer genauso wie für meinen Job bei der ProSiebenSat.1 Group. Ich würde es immer wieder genauso machen.“

» Mein Sabbatical hat mich beflügelt — im wahrsten Sinn des Wortes.«

Malik al-BadriCreative Director Audio, ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH

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SOZIALE VERANTWORTUNG

Als Unternehmen in der Mitte der Gesell-schaft übernimmt die ProSiebenSat.1 Group soziale Verantwortung. Mit zahlreichen Aktionen unterstützt der Konzern Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind.

Unter anderem spendet das Medienhaus Geld an ausgewählte Einrichtungen und stellt Mitarbeiter frei, die vor Ort mit anpacken wollen.

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60 Stefanie SklarzikManager Corporate Communications, ProSiebenSat.1 Media AG

» Wir tun Gutes und fördern gleichzeitig die Gesundheit der Kollegen. Was will man mehr?«

62 Kirsten RochaAssistenz der Geschäftsführung, ProSiebenSat.1 Applications GmbH

» Unser Tag in der Förderwerkstatt war klasse. Einige Bewohner sehe ich heute regelmäßig.«

64 Brigitte EhmannSenior Vice President Human Resources Process Coordination & Communication, ProSiebenSat.1 Media AG

» Die Bereitschaft zu helfen ist riesig, wenn man weiß, dass die Hilfe ihr Ziel erreicht.«

65 Antje BredaStandortleiterin des Kinder- und Jugendwerks „Die Arche“ in München

» Die Besuche der Mitarbeiter helfen uns sehr — und schenken unseren Kindern neuen Mut.«

» Wir tun Gutes und fördern gleichzeitig die Gesundheit der Kollegen. Was will man mehr?«

Stefanie SklarzikManager Corporate Communications, ProSiebenSat.1 Media AG

STEFANIE SKLARZIK / PROSIEBENSAT.1 MEDIA AG

Die Masche mit dem Laufen: Dass Sport Menschen zusammenbringt, weiß kaum jemand so gut, wie Stefanie Sklarzik, Manager Corporate Communications der ProSiebenSat.1 Media AG. Dort verantwortet sie die Laufaktionen des Konzerns und hat dabei drei Ziele im Blick. Sie will den Austausch zwischen Kollegen aus verschiedenen Units vorantreiben, die Gesundheit der Mitarbeiter fördern und Charity-Aktionen unterstützen.

Diese Aktion habe ich unterstützt:Angefangen hat alles mit dem Münchner Firmenlauf, an dem die Mitarbeiter der ProSiebenSat.1 Group schon seit zehn Jahren teilnehmen. 2010 haben wir begonnen, das Laufen mit Charity-Aktionen, allen voran dem RED NOSE DAY, zu verknüpfen. Das wurde zu einem Selbstläufer: Heute gibt es an allen unseren Standorten Lauf-gruppen, die das ganze Jahr über gemeinsam trainieren. Alleine 2013 haben wir mit unseren Aktionen über 60.000 Euro an Spenden eingenommen.

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Das haben wir konkret getan:Der erste Schritt war, dass die ProSiebenSat.1 Group beim Münchner Firmenlauf für jeden zurückgelegten Kilometer eines Mitarbeiters fünf Euro für Kinder in Not spen-dete. Um die Lust am Laufen noch mehr zu fördern, haben wir dann Trainer enga-giert, die individuelle Laufpläne erstellen. Inzwischen nehmen wir deutschlandweit an Läufen in sechs Städten Teil. Von Mitarbeitern aus dem Eventbereich bis hin zum Catering werden wir dabei von allen Seiten toll unterstützt. Kein Wunder: Wir tun Gutes und fördern die Gesundheit der Mitarbeiter.

Das habe ich gelernt:Einmal mehr, wie sehr Sport verbindet. Durch unsere Laufaktionen treffen Men-schen aufeinander, die sich sonst nie kennen gelernt hätten – vom Praktikanten bis zum Senderchef. Dadurch entstehen neue Kontakte und ein unbezahlbares Wir- Gefühl. Wenn ich im Sommer mit dem Fahrrad nach Hause radle, komme ich oft an einer unserer Laufgruppen vorbei und freue mich. So viele Leute mit dem Spaß am Laufen angesteckt zu haben, ist der schönste Lohn.

Das haben wir erreicht:Mit unseren erlaufenen Spenden konnten wir Einrichtungen wie das Kinderhospiz St. Nikolaus oder den Standort des Kinder- und Jugendwerks „Die Arche“ in Berlin Hellersdorf unterstützen. Dank des Geldes konnten die Berliner eine neue Sport-halle mit Geräten ausstatten. Thematisch hat das natürlich besonders gut gepasst. Auch sportlich werden wir immer erfolgreicher: 2012 haben wir zum Beispiel in Ber-lin beim Finale aller deutschen Firmenläufe die Bronzemedaille im Mixed-Klasse-ment gewonnen.

Laufen aus Leidenschaft: Wann immer es geht, schnürt Stefanie ihre eigenen Joggingschuhe. Besonders gerne mag sie die Runde um den Feringasee in Unterföhring.

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KIRSTEN ROCHA / PROSIEBENSAT.1 APPLICATIONS

Ein Tag, der viel bewegt: Am Social Day der ProSiebenSat.1 Group besucht Kirsten Rocha, Assistenz der Geschäftsführung ProSiebenSat.1 Applications GmbH, eine Einrichtung für Menschen mit Handicap. Gemeinsam mit Kollegen aus anderen Units und mit den Bewohnern legt sie einen neuen Steingarten an. Zwischendurch bleibt Zeit zum Quatschen, zum Lachen und zum Entdecken eines gemeinsamen Wochenend-Hobbys.

Diese Aktion habe ich unterstützt:Als ich im Intranet den Aufruf zum Social Day gelesen habe, war ich Feuer und Flamme. Wir Mitarbeiter konnten uns freiwillig melden, um einen Tag lang jeweils zu zehnt in einer sozialen Einrichtung zu helfen. Eine tolle Idee! Auch mein Chef war gleich einverstanden und hat mich für diesen Tag freigestellt. Ich habe mich für das Münchener Förderzentrum in Freimann entschieden, eine Einrichtung, in der körper-lich- und geistig behinderte Menschen leben und arbeiten. Mit ihnen gemeinsam sollte unsere Gruppe einen Steingarten anlegen.

Das hat mich überrascht:Wie sehr sich die Bewohner für uns interessiert haben. Klar, die meisten kannten ProSieben, SAT.1 und Co. und wollten wissen, wie das so ist, fürs Fernsehen zu arbei-ten. Aber das meine ich gar nicht. Denn vor allem wollten sie wissen, wie unser Leben neben dem Job aussieht, welchen Hobbys wir nachgehen und ob wir eine Familie haben. Man könnte sagen: Sie haben sich mehr dafür interessiert, wer wir sind, als was wir sind. Eine schöne Erfahrung.

Das haben wir erreicht:Seit unserem Besuch hat das Förderzentrum einen eigenen Steingarten, den die Bewohner immer wieder neu gestalten können. Was ich toll fand: ProSiebenSat.1 hat alle Materialien gestiftet. Neben diesem offensichtlichen Ergebnis hat der Tag aber noch viel mehr bewirkt. So ein Besuch wie unserer bringt frischen Wind in die Ein-richtung. Wie wir von der Gruppenleiterin hören, erzählen viele Bewohner noch heute von unserem gemeinsamen Tag.

Das kommt als nächstes:Ich könnte mir gut vorstellen, mal wieder bei einem Social Day dabei zu sein. Aber erstmal sollen andere Kollegen diese Chance bekommen. Für mich gibt es auch so genug zu tun. Seit unserem Besuch im Förderzentrum halte ich den Kontakt und helfe, wo ich kann. Hin und wieder begleite ich am Wochenende auch eine Gruppe fußballverrückter Rollstuhlfahrer zu Heimspielen des FC Bayern München.

Ein Tag, der bleibt: An ihre Gespräche mit den Bewohnern der Förderwerkstatt denkt Kirsten oft zurück. Vor allem die Offenheit der Menschen hat sie beeindruckt.

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» Unser Tag in der Förderwerkstatt war klasse. Einige Be-wohner sehe ich heute regelmäßig.«

Kirsten RochaAssistenz der Geschäftsführung, ProSiebenSat.1 Applications GmbH

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» Die Bereitschaft zu helfen ist riesig, wenn man weiß, dass die Hilfe ihr Ziel erreicht.«

Brigitte EhmannSenior Vice President Human Resources Process Coordination & Communication, ProSiebenSat.1 Media AG

BRIGITTE EHMANN / PROSIEBENSAT.1 MEDIA AG

Wenn Geschenke ankommen: Gerade zu Weihnachten ist das Bedürfnis groß, anderen etwas Gutes zu tun – nur wie? Zusammen mit dem Kinder- und Jugendwerk „Die Arche“ hat die ProSiebenSat.1 Group eine Wunschzettelaktion ins Leben gerufen. Brigitte Ehmann, Senior Vice President Human Resources Process Coordination & Communication der ProSiebenSat.1 Media AG, erklärt, warum bei der Aktion alle gewinnen.

Brigitte, seit zwei Jahren organisierst Du eine Wunschzettelaktion, mit der die Mitarbeiter und Führungskräfte der ProSiebenSat.1 Group das Kinder- und Jugend werk „Die Arche“ unterstützen können. Wie genau funktioniert das Ganze? Die rund 100 Kinder und Jugendlichen am Münchner Standort der Einrichtung dürfen sich jedes Jahr ein Geschenk im Wert von bis zu 30 Euro wünschen. Etwa vier Woche vor Weihnachten werden ihre Wunschzettel in unserer Kantine an einen Tannenbaum gehängt. Jeder Mitarbeiter, der Lust dazu hat, nimmt einen mit, kauft das Geschenk und packt es ein. Wir sammeln die Päckchen und übergeben sie auf der Weihnachtsfeier der Arche. Wer mitmachen will, muss schnell sein. In den letz-ten beiden Jahren waren die Zettel innerhalb von zwei Stunden weg.

Wie erklärst Du Dir diesen Ansturm?Die Bereitschaft zu helfen ist riesig, wenn man weiß, dass die Hilfe bei den Richtigen ankommt. Gerade vor Weihnachten haben viele Menschen das Bedürfnis, etwas Gutes zu tun, aber sie wissen nicht wie. Genau das ist das Tolle an der Wunschzettel-aktion. Man spendet nicht irgendwo anonym Geld hin, sondern unsere Mitarbeiter wissen ganz konkret: Mit meinem Geld habe ich Luca ein Computerspiel gekauft, von dem er wahrscheinlich schon lange geträumt hat.

Was erreicht Ihr sonst mit der Aktion?In erster Linie schenken wir Kindern einen Glücksmoment: Die Kleinern sind völlig aus dem Häuschen, wenn ihnen der Weihnachtsmann ihr Geschenk übergibt. Für die Größeren kommt eine andere wichtige Erfahrung dazu. Sie merken: Wir sind nicht alleine – da draußen gibt es Leute, die an uns denken und helfen wollen. Aber auch unsere Mitarbeiter berührt diese Aktion sehr, gerade weil es um Kinder geht, die in derselben Stadt wohnen und trotzdem ein völlig anderes Leben führen. In vielen Büros hängen die Wunschzettel immer noch am Schreibtisch – eine Art symbolische Erinnerung, dass es anderen nicht so gut geht.

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» Die Besuche der Mitar-beiter helfen uns sehr — und schenken unseren Kindern neuen Mut.«

Antje BredaStandortleiterin des Kinder- und Jugendwerks „Die Arche“ in München

ANTJE BREDA / „DIE ARCHE“ IN MÜNCHEN

Einsatz vor Ort: Bereits zum zweiten Mal unterstützen Mitarbeiter der ProSiebenSat.1 Group am Social Day das Kinder- und Jugendwerk „Die Arche“ in München. An beiden Tagen packen je rund zehn Kollegen konkrete Projekte an und lernen während dessen Kinder und Jugendliche aus der Einrichtung ken-nen. Standortleiterin Antje Breda erklärt, was genau die Kollegen mit ihren Besuchen bewirken können.

Antje, schon an zwei Social Days der ProSiebenSat.1 Group haben Mitarbeiter und Führungskräfte des Unternehmens in Deiner Einrichtung mit angepackt. Wie genau konnten die Kollegen helfen?Auf vielerlei Weise! Dazu muss man wissen: An unserem „Arche“-Standort betreuen wir mit einer Hand voll Mitarbeitern jeden Tag rund 100 benachteiligte Kinder und Jugendliche. Weil wir so wenige sind, bleiben Dinge wie Reparaturen oder Renovie-rungen oft auf der Strecke. Genau hier packen die Teams der ProSiebenSat.1 Group mit an. Am ersten Tag haben die Helfer im Garten ein Holzgerüst aufgebaut und aus Steinen eine Grillstelle angelegt. Beim nächsten Mal hat eine zweite Gruppe das Ess-zimmer und unsere lebensgroße Löwenfigur im Eingangsbereich neu gestrichen.

Wie reagieren die Kinder und Jugendlichen auf den Besuch?Für sie sind diese Tage absolute Highlights. Fast alle kommen aus schwierigen Ver-hältnissen und sind es oft nicht gewohnt, dass sich Erwachsene – außer ihren Leh-rern und uns Pädagogen – für sie interessieren und ihnen sogar helfen wollen. Was das bewirkt, ist wirklich unbeschreiblich. Dabei genügen oft vermeintliche Kleinig-keiten: Als ein Mitarbeiter einen unserer Jungen lobte, wie sorgfältig er im Garten die Steine für die neue Grillstelle sortiert, leuchteten dessen Augen geradezu vor Glück.

Und was hast Du persönlich am meisten in Erinnerung behalten?Mit welch hohem Einsatz alle Beteiligten am Werk waren. Am ersten Tag hat es in Strömen geregnet, und trotzdem haben sie fast ohne Pause gearbeitet. Alle hatten das gemeinsame Ziel vor Augen, an diesem Tag das Holzgerüst und die Grillecke fertig zu stellen. Dafür blieben viele sogar bis nach der regulären Arbeitszeit. Von diesem Geist haben sich unsere Kinder und Jugendliche total anstecken lassen und richtig mitgeschuftet.

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HR-LEISTUNGS- VERSPRECHEN & KENNZAHLEN

Nur wenn Mitarbeiter und Führungs- kräfte fit sind für die digitale Zukunft, schafft ProSiebenSat.1 den Wandel zum Broadcasting Entertainment & Digital E-Commerce Powerhouse. Aus dieser Überzeu- gung heraus treibt das Human Resources Management das Geschäft des Medienhauses mit einer klaren Strategie voran. Jede Maßnahme zahlt auf die vier Leistungsverspre- chen ein.

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671. Wir stellen sicher, dass wir bessere Mitarbeiter als der Wettbewerb haben.Die ProSiebenSat.1 Group entwickelt sich vom klassi-schen TV-Unternehmen zum Broadcasting Digital Entertainment & E-Commerce Powerhouse. Wir eröff-nen neue Geschäftsbereiche und treiben das Wachs-tum in unserem Kerngeschäft durch neue Angebote voran. Die Basis für unseren Erfolg sind exzellente Mitarbeiter mit Innovationsgeist und Unternehmerd-rang. Deshalb setzt die ProSiebenSat.1 Group auf eine zukunftsweisende Recruiting-Strategie: Wir nutzen neben klassischen Instrumenten alle digitalen Mög-lichkeiten, um Talente auf uns aufmerksam zu machen. Wir warten nicht, bis sich die Besten bei uns bewerben. Wir bauen ein großes, persönliches und digitales Netzwerk auf, gehen aktiv auf Talente zu und bleiben mit ihnen im Kontakt. Auf diese Weise kennen unsere Recruiter den externen Bewerbermarkt jeder-zeit genau und gewinnen Mitarbeiter, die unser Unter-nehmen auf dem Weg in die digitale Zukunft voran-bringen. Gleichzeitig fördern und entwickeln wir interne Leistungs- und Potenzialträger und bilden darüber hinaus in praxisnahen Ausbildungsgängen jedes Jahr eigene Fachkräfte aus. Damit zählen wir zu den begehrtesten Arbeitgebern in Deutschland und der Medienbranche.

2. Wir gestalten Teams, Strukturen, Organisationen für Innovation.Die ProSiebenSat.1 Group bewegt sich in einem äußerst dynamischen und wettbewerbsintensiven Marktumfeld, in dem die Innovationskraft des Kon-zerns von essentieller Bedeutung ist. Aus diesem Grund fördern wir den Erfindergeist unserer Mitarbei-ter gezielt mit mehreren Programmen: Seit 2011 schicken wir bei so genannten Learning Expeditions mehrmals pro Jahr Mitarbeiter aus verschiedenen Fachbereichen an Orte wie das Silicon Valley, Seoul, Austin, Tel Aviv oder Berlin. Dort besuchen sie Medienhäuser, Start-ups, Universitäten oder Think-tanks, entwickeln konkrete Geschäftsmodelle für die ProSiebenSat.1 Group und knüpfen Netzwerke. Viele starten nach ihrer Rückkehr gemeinsame Projekte und setzen Ideen um, die aus den Erfahrungen und Eindrü-cken der Reise resultieren. Gleichzeitig laden wir Mit-arbeiter regelmäßig zu Innovation Camps ein, in denen Beschäftigte aus verschiedenen Units gemeinsam Konzepte für neue Produkte und Geschäftsmodelle der ProSiebenSat.1 Group entwickeln.

3. Wir sorgen für die erforderliche Agilität sowie konstantes Lernen und sichern damit die Zukunfts-fähigkeit der Organisation.In einem stark wachsenden Unternehmen wie der ProSiebenSat.1 Group eröffnet der digitale Wandel viele Chancen, erfordert aber auch neue Kompeten-zen. Deswegen bietet die ProSiebenSat.1 Acadamy Mitarbeitern und Führungskräften umfangreiche Möglichkeiten, sich fortzubilden und zu vernetzen. Maßgeschneiderte Vorträge und Trainings leiten sich aus der Unternehmensstrategie ab und stehen allen Mitarbeitern offen. Bei Bedarf werden sie flexibel und individuell konzipiert. Auf diese Weise unterstützen wir unsere Mitarbeiter bestmöglich, ihre eigenen Ziele und die des Unternehmens in einem sich konti-nuierlich verändernden Umfeld zu erreichen.

4. Wir sichern unsere Wettbewerbsfähigkeit durch vernetztes Arbeiten.Die ProSiebenSat.1 Group wächst, weil sie die Stärken des TV- und Digitalgeschäfts kombiniert und Syner-gien aus beiden Bereichen zieht. Dabei verschmelzen die einzelnen Geschäftsfelder immer stärker. Aus die-sem Grund fördern wir die Vernetzung unserer Mit-arbeiter und das Verständnis für andere Business-Be-reiche auf allen Ebenen. Wir bieten unseren Kollegen Programme wie Job Rotation oder Job Shadowing, bei denen sie ihre Jobs temporär tauschen oder sich gegenseitig über die Schulter schauen. Diesen Ansatz verfolgen wir auch mit unserem Cross-Mentoring- Programm. Je ein erfahrener Manager unterstützt eine Führungskraft aus einer anderen Abteilung in regelmäßigen Treffen mit Wissen und Impulsen. Beide Partner profitieren von der frischen Perspektive des anderen, bauen ihr Netzwerk im Konzern aus und ent-decken Möglichkeiten für interdisziplinäre Projekte. Darüber hinaus fördern wir interne Jobwechsel explizit und bieten unseren Mitarbeitern damit attraktive Karri-ereperspektiven. Insgesamt wechseln pro Jahr rund 120 Mitarbeiter den Job innerhalb der ProSiebenSat.1 Group – oft verbunden mit einer Beförderung.

Mit der Umsetzung seiner vier Leistungsversprechen will das Human Resources Management dem Medien-haus den Weg in die digitale Zukunft langfristig ebnen. Wie sich die Strategie und die einzelnen Maßnahmen schon heute konkret auf die ProSiebenSat.1 Group auswirken, beschreibt diese Rubrik anhand der wich-tigsten Kennzahlen.

Wer für uns arbeitet und wie wir Menschen gewinnen

Die ProSiebenSat.1 Group beschäftigte zum 31. Dezember 2013 konzernweit 3.590 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.026; vollzeitäquivalente Stellen). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf unsere erfolgreiche Expansion im Digital- und Pro-duktionsgeschäft zurückzuführen (Abb. 1). Mit durch-schnittlich 2.927 Mitarbeitern (vollzeitäquivalente Stellen) arbeiten die meisten ProSiebenSat.1-Kollegen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Vorjahr: Ø 2.533). Dies entspricht einem Anteil von 86,1 Pro-zent (Vorjahr: 88,9%) Gleichzeitig wachsen wir inter-national: In den USA hat sich die Mitarbeiterzahl durch neue Beteiligungen im Produktionsbereich 2013 mehr als verdoppelt (Abb. 2). Insgesamt stellte die ProSiebenSat1.Group im vergangenen Jahr über 500 neue Mitarbeiter, Volontäre, Trainees und Aus-zubildende ein.

Wir schätzen die Vielfalt unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an persönlichen Eigenschaften, Talenten und Fähigkeiten. Unsere Zukunftsfähigkeit hängt maßgeblich davon ab, wie wir diese Vielfalt fördern und nutzen. Besonders wichtig ist für uns ein ausgewogener Anteil von Frauen und Männern im Unternehmen sowie in Führungspositionen. Hier haben wir schon viel erreicht: Im Jahr 2013 waren 47,2 Prozent der ProSiebenSat.1-Angestellten weib-lich (Vorjahr: 46,8 %) und 52,8 Prozent männlich (Vorjahr: 53,2 %) (Abb. 3). Auf Führungsebene haben wir den Frauenanteil sowohl im Gesamtkonzern als auch in unserem Kernmarkt Deutschland noch einmal gesteigert: Auf Konzernebene erhöhte sich der Anteil von Frauen in Führungspositionen auf 33,7 Prozent (Vorjahr: 28,4 %). In Deutschland stieg unsere Frauen-quote auf Führungsebene auf 33,0 Prozent (Vorjahr: 26,9 %) und lag damit weiterhin über dem Bundes-durchschnitt von 28,6 Prozent (Abb. 4).

Das Durchschnittsalter der Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter der ProSiebenSat.1 Group in Deutschland lag im Geschäftsjahr 2013 bei 38,2 Jahren (Vorjahr: 37,9 Jahre) (Abb. 5).

Die ProSiebenSat.1 Group zählt zu den beliebtesten Arbeitgebern in Deutschland – das belegen positive Bewertungen in den großen Umfragen der Institute „trendence“ und „Universum“ zur Arbeitgeberatt-raktivität. Im „trendence Schülerbarometer 2013“ belegte ProSiebenSat.1 erneut den zweiten Platz. Im „Universum Student Survey“ erreichte die ProSiebenSat.1 Group 2013 wiederholt einen Platz unter den Top-100-Arbeitgebern (18. Platz) (Abb. 6). Dies ist vor allem auf unsere erfolgreichen Emplo-yer-Branding- und Recruitingmaßnahmen zurück zu führen.

Wir sind immer auf der Suche nach Talenten und kooperieren deshalb beispielsweise mit vielen renom-mierten Hochschulen (Abb. 7). Außerdem setzen wir auf soziale Medien und betreiben ein „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-Programm. Diese Maßnahmen zahlen sich aus: 2013 ist die Zahl der bei uns einge-gangenen Bewerbungen weiter gestiegen. Insgesamt sind 28.314 Bewerbungen bei uns eingegangen – das ist ein Plus von 31,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (21.532) (Abb. 8). Gleichzeitig ging die Fluktuationsrate auf 10,6 Prozent zurück (2012: 11,4 %), die Betriebs-zugehörigkeit war mit durchschnittlich 7,3 Jahren stabil (Vorjahr: 7,5 Jahre).

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ANZAHL DER MITARBEITER NACH REGIONEN (Abb. 2)

durchschnittlich vollzeitäquivalente Stellen; Vorjahreswerte 2012 in Klammern

Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . 2.688 (2.304)

Österreich / Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239 (229)

USA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319 (156)

UK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 (52)

Sonstige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 (108)

ANZAHL DER VOLLZEITÄQUIVALENTEN MITARBEITER NACH SEGMENTEN (Abb. 1)

durchschnittlich vollzeitäquivalente Stellen; Vorjahreswerte 2012 in Klammern

Broadcasting German-speaking . . . . . . . . . . . . . . . . 1.982 (1.912)

Digital & Adjacent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 (452)

Content Production & Global Sales . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 663 (485)

ANTEIL DER WEIBLICHEN UND MÄNNLICHEN MITARBEITER (Abb. 3)

in Prozent, Vorjahreswerte 2012 in Klammern

Gesamt

Männer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52,8 (53,2)

Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47,2 (46,8)

Kernmarkt Deutschland

Männer . . . . . . . . . . . . . . . 53,6 (54,0)

Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46,4 (46,0)

69

FRAUEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN (Abb. 4)

in Prozent

Gesamt

2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33,7

2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28,4

Kernmarkt Deutschland

2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33,0

2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26,9

ALTERSPYRAMIDE (Abb. 5)

Mitarbeiteranzahl

0

25

50

75

100

125

150

175

20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70

70

ANZAHL DER HOCHSCHULKOOPERATIONEN (Abb. 7)

ARBEITGEBERRANKINGS FÜR PROSIEBENSAT.1 (Abb. 6)

Platzierung 2013 2012 2011

Trendence Schülerbarometer 2 2 2

Universum Student Survey 18 14 21

ANZAHL DER BEWERBUNGEN PRO JAHR (Abb. 8)

2013 . . . . . . . . . . . . . . . . 28.300

2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.500

2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.300

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Wie sich unsere Mitarbeiter fortbilden und vernetzen können

Qualifizierte, leistungsstarke und motivierte Mitar-beiter sind das wichtigste Kapital der ProSiebenSat.1 Group. Verschiedene Initiativen fördern Verände-rungsbereitschaft, Vernetzung und die Entstehung neuer Geschäftsideen für die ProSiebenSat.1 Group. Mit der ProSiebenSat.1 Academy bietet der Konzern seinen Angestellten ein umfangreiches Weiterbil-dungsprogramm, das sich aus der Unternehmensstra-tegie ableitet. Dazu zählen Seminare und Vorträge zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung, die speziell auf den Qualifizierungsbedarf der ProSiebenSat.1-Mitarbeiter zugeschnitten sind. Kern des Angebots sind Veranstaltungen wie „Lunch & Learn“ oder „Guest Speaker“, bei denen wir regelmä-ßig Analysen zu Trends und Entwicklungen in der Medien- und Unterhaltungsbranche vorstellen. 2013 hat die ProSiebenSat.1 Group 2,3 Millionen Euro in Aus- und Weiterbildungsprogramme investiert (Vor-jahr: 2,5 Mio Euro), davon alleine 1,4 Millionen in Veranstaltungen der hauseigenen Academy (Abb. 9). In Deutschland, Österreich und der Schweiz fanden 469 Veranstaltungen (Vorjahr: 495 Veranstaltungen) statt, insgesamt nahmen 4.764 Teilnehmer unsere Weiterbildungsangebote in Anspruch (Vorjahr: 4.992 Teilnehmer) (Abb. 10). Alle Führungskräfte der ProSiebenSat.1 Group durchlaufen ein Entwicklungs-programm mit den Modulen „New Leader“, „Per-formance“, „Team“, „Change“ sowie „Selbstfüh-rung“. Sie sind auf die Unternehmenskultur der ProSiebenSat.1 Group sowie auf die im Konzern an-gewandten Führungsinstrumente abgestimmt. 2013 nahmen 265 Führungskräfte am sogenannten TOP-5- Führungskräfte-Entwicklungsprogramm teil (Abb. 11).

Mit dem „Talent Review“ stellt die ProSiebenSat.1 Group zudem sicher, dass sie Mitarbeitern langfristige Entwicklungsperspektiven aufzeigen kann und im Sinne einer soliden Nachfolgeplanung Talente und Potenzialträger im Unternehmen kennt. Das Talent Review hilft, sinnvolle Entwicklungsschritte zu defi-nieren und Mitarbeiter gezielt zu unterstützen. Gleichzeitig sichert das Instrument die Nachbeset-zung business-kritischer Rollen und Funktionen. Seit 2010 durchlaufen die Mitarbeiter des oberen und mittleren Managements sowie des unteren Manage-ments den Prozess im Zweijahresturnus. 2013 nahmen 193 Mitarbeiter des oberen und mittleren Manage-ments am Talent Review teil (Vorjahr: 134 Teilnehmer des unteren Managements).

Außerdem bietet die ProSiebenSat.1 Group seit 2012 ein Mentoring-Programm, das konzernweit Potenzial-träger in ihrer beruflichen Entwicklung fördert. Erfah-rene Mitarbeiter-Mentoren begleiten sie intern über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Im Mittelpunkt steht ein offener, hierarchie- und fachübergreifender Austausch. Das Cross-Mentoring-Programm fördert die Teilnehmer nicht nur in ihrer fachlichen und per-sönlichen Entwicklung, sondern unterstützt auch die Vernetzung innerhalb des Konzerns. Mentor und Mentee stammen generell aus unterschiedlichen Geschäftsbereichen. Darüber hinaus lernen unsere Mitarbeiter im Rahmen eines Work Shadowings oder einer Job Rotation andere Bereiche kennen. Auf diese Weise unterstützt die ProSiebenSat.1 Group die Ent-stehung eines crossdivisionalen Netzwerks im Kon-zern und fördert das gegenseitige Verständnis der verschiedenen Geschäftsbereiche. Zudem fördern wir interne Wechsel und bieten unseren Mitarbeitern damit interessante Karriereperspektiven: 2013 haben 120 ProSiebenSat.1-Kollegen innerhalb des Unterneh-mens einen neuen Job angetreten.

Neben zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten für unsere Mitarbeiter steht bei uns auch das Thema Ausbildung ganz oben auf der Agenda: Hier setzt die ProSiebenSat.1 Group auf einen crossmedialen Ansatz und bildet ihre Volontäre übergreifend in den Bereichen TV, Online und PR aus. Dank ihrer vielfälti-gen Ausbildungsgänge gewinnt ProSiebenSat.1 jedes Jahr qualifizierte Nachwuchskräfte für das Unterneh-men und wirkt so dem Fachkräftemangel entgegen. 2013 beschäftigte die ProSiebenSat.1 Group in Deutschland 175 Auszubildende (Vorjahr: 168). Dazu zählen Trainees, Volontäre und Auszubildende in den Ausbildungsgängen Kaufleute für audiovisuelle Medien, Veranstaltungskaufleute, Bürokaufleute, Mediengestalter Bild und Ton sowie Mediengestalter Digital und Print. Gleichzeitig haben wir unsere Ange-bote an dualen Studiengängen im Bereich Medien- und Kommunikationswirtschaft 2013 weiter ausge-baut und darüber hinaus einen neuen Studiengang aus dem Fachbereich Accounting & Controlling ergänzt. 2013 haben wir rund 76 Prozent unserer Auszubildenden, Volontäre und Trainees in eine Festanstellung übernommen (Abb. 12).

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ÜBERNAHMEQUOTE DER AUSZUBILDENDEN, VOLONTÄRE UND TRAINEES 2013 IN DEUTSCHLAND (Abb. 9)

in Prozent, Vorjahreswerte 2012 in Klammern

Gesamt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76,1 (82,9)

Auszubildende . . . . . . . . . . . . . . . . 87,5 (66,7)

Volontäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64,0 (80,0)

Trainees . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82,4 (88,9)

GESAMTAUSGABEN FÜR WEITERBILDUNG (Abb. 10)

in Mio Euro

Ausgaben 2013 2012 2011

Weiterbildung gesamt 2,3 2,85 2,4

P7S1 Academy 1,4 1,4 1,2

ZAHL DER FÜHRUNGSKRÄFTE, DIE 2013 DAS FÜHRUNGSPROGRAMM „TOP FIVE“ ABSOLVIERT HABEN (Abb. 12)

265„TOP FIVE“ Absolventen

P7S1 ACADEMY (Abb. 11)

Weiterbildungs- angebot

2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469

2012 . . . . . . . . . . . . . . . . 495

Teilnehmer

2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.764

2012 . . . . . . . . . . . . . . . 4.992

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Wie wir den Wandel und Innovationen fördern

Die ProSiebenSat.1 Group hat ihr Kerngeschäft in den vergangenen Jahren ausgebaut und in neue Wachs-tumsfelder investiert. Die Digitalisierung und der damit verbundene Branchenwandel bieten dem Unternehmen zahlreiche Wachstumschancen. Ziel ist es, das Medienhaus von einem klassischen TV-An-bieter zu einem digitalen Entertainment & E-Com-merce Powerhouse zu entwickeln. Diesen Prozess unterstützt der Konzern mit zielgerichteten HR-Maß-nahmen, die sich aus der Strategie des Konzerns ableiten und die Innovationskraft des Unternehmens stärken. Vor diesem Hintergrund hat die strategische Personalarbeit für ProSiebenSat.1 in den vergange-nen Jahren stark an Relevanz gewonnen. Als Medien-konzern ist die ProSiebenSat.1 Group ein klassisches „people business“: Unsere Mitarbeiter tragen mit ihren Talenten, ihrer Kreativität und ihrem Einsatz jeden Tag maßgeblich dazu bei, dass der Konzern zu Europas größten Medienunternehmen zählt.

In den vergangenen Jahren haben wir mehrere Pro-gramme eingeführt, die die Innovationskraft unserer Mitarbeiter und der ProSiebenSat.1 Group fördern. Seit 2011 führt die ProSiebenSat.1 Group regelmäßig sogenannte Learning Expeditions durch. Während mehrtägiger Reisen in internationale Wirtschaftsregi-onen wie die USA oder Asien treffen Mitarbeiter Ver-

treter großer Unternehmen sowie internationale For-scher und Wissenschaftler und diskutieren mit ihnen über Trend- und Zukunftsthemen der Medien- und Unterhaltungsbranche. Aus diesen Learning Expe-ditions resultierten in den vergangenen Jahren mehrere Business-Ideen, darunter der Ausbau der Internetplattform MyVideo zu einem Online-TV-Sen-der oder der Start eines eigenen Accelerator-Pro-gramms. Seit 2011 haben wir bereits 140 Mitarbeiter auf eine Learning Expedition geschickt.

In Anknüpfung an die erfolgreichen Learning Expe-ditions lädt die ProSiebenSat.1 Group ihre Mitarbeiter seit 2013 auch regelmäßig zu so genannten Innova-tion Camps ein. Dabei treffen sich Kollegen aus verschiedenen Konzernbereichen und arbeiten sie-ben Tage lang gemeinsam an Business-Ideen. 2013 entwickelten die Teilnehmer in zwei Innovations Camps mehr als zehn neue Business-Konzepte – einige davon befinden sich nach dem „Go“ des Vor-stands jetzt in der Umsetzung. Und damit nicht genug: Auch mit dem Wettbewerb „Keep P7S1 Weird“ geben wir unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, über Grenzen hinauszudenken. Hier sind Vorschläge für alle Bereiche gefragt – von der Neugestaltung der Kantine über Ideen für TV-Formate bis hin zu neuen Apps.

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ANZAHL DER NOMINIERTEN MITARBEITER FÜR DEN ALL STAR AWARD FÜR DIE JAHRE 2010 – 2013 (Abb. 13)

2013 2012 2011

27Creativity & Innovation Award 26

Creativity & Innovation Award 21

Creativity & Innovation Award

55Business Performance Award 59

Business Performance Award 42

Business Performance Award

26 Best Talent Award 30 Best Talent Award 16Best Young Manager Award

28 Team Award 18 Social Engagement Award 8 Environmental & Sustainability Award

GESAMTANZAHL DER TEILNEHMER AN LEARNING EXPEDITIONS (Abb. 14)

137Teilnehmer

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Wie wir unseren Mitarbeitern den Rücken frei halten

Die ProSiebenSat.1 Group unterstützt ihre Mitarbeiter in den Bereichen Familie, Sport, Gesundheit und Ser-vice. Dazu kooperiert der Konzern mit einem exter-nen Partner, der Mitarbeitern Hilfe bei der Kinderbe-treuung oder der Pflege von Angehörigen bietet. Außerdem vermittelt der Anbieter Concierge-Dienste sowie Coachings in schwierigen Lebenslagen.

Familienfreundlichkeit wird in der ProSiebenSat.1 Group besonders groß geschrieben. Deshalb betrei-ben wir bereits seit 2002 eine eigene Kindertages-stätte mit 74 Plätzen an unserem Hauptstandort in München. 2013 haben wir insgesamt 890.200 Euro in das Thema Kinderbetreuung investiert (Vorjahr: 713.000 Euro). 200.200 Euro entfielen auf unsere Kin-dertagesstätte, 690.000 Euro auf Betreuungszu-schüsse, die alle Mitarbeiter erhalten, deren Kinder im Vorschulalter außer Haus betreut werden (Abb. 15). Außerdem erleichtern Teleworking- Arbeitsplätze die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für unsere Mitar-

beiter, flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeitarbeit bieten wir natürlich ebenfalls an (Abb. 16). 2013 stieg die Zahl unserer Teilzeit-Mitarbeiter in Deutschland auf 19,6 Prozent (Vorjahr: 17,6 %). Und seit 2013 können unsere Mitarbeiter ihre berufl iche und persönliche Lebensplanung dank eines neuen Sabbatical-Pro-gramms noch flexibler aufeinander abstimmen: Über ein Sabbatical haben ProSiebenSat.1-Mitarbeiter die Möglichkeit, eine Auszeit zwischen drei und 24 Mona-ten zu nehmen.

Kleine Auszeiten bieten wir auch mit unserem umfangreichen Sport- und Gesundheitsprogramm: 2013 hat ProSiebenSat.1 auf dem Campus einen eigenen Sportraum eingerichtet. Das Kursprogramm umfasst individuelle Sport- und Ernährungsbera-tungsgespräche ebenso wie Ausdauertests. Damit bieten wir unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, Bewegung und Sport in ihren Berufsalltag zu inte-grieren (Abb. 17).

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TEILZEIT UND VOLLZEITMITARBEITER IM KERNMARKT DEUTSCHLAND (Abb. 16)

Teilzeit 19,6 (17,6)

Vollzeit 80,4 (82,4)

SUMME DER ZUSCHÜSSE ZUR BETREUUNG FÜR MITARBEITERKINDER (Abb. 15)

in Euro

2013 2012

Ausgaben KiTa Telezwerge 200.200 207.000

Betreuungszuschuss für Eltern 690.000 506.000

Gesamt 890.200 713.000

GESAMTZAHL DER NUTZUNG DER SPORTANGEBOTE UND SPORTBERATUNG 2013 (Abb. 17)

4.360Teilnehmer

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IMPRESSUM

Kontakte

Herausgeber

Presse

ProSiebenSat.1 Media AG Konzernkommunikation Medienallee 7 85774 Unterföhring Tel. +49 [89] 95 07 — 11 45 Fax +49 [89] 95 07 — 11 59 E-Mail: [email protected]

ProSiebenSat.1 Media AG

Medienallee 7 85774 Unterföhring Tel. +49 [89] 95 07 — 10 Fax +49 [89] 95 07 — 11 21 www.ProSiebenSat1.com HRB 124 169 AG München

Human Resources

Christine KirbachSenior Vice President Talent Management, Recruiting & ODProSiebenSat.1 Media AG Medienallee 6 a 85774 Unterföhring Tel. +49 [89] 95 07 — 91 62 0 Fax +49 [89] 95 07 — 16 20 E-Mail: [email protected]

Inhalt: ProSiebenSat.1 Media AG Text: David Mayer Gestaltung: hw.design GmbH Technische Umsetzung: NEW.EGO GmbH Projektkoordination: Alexandra Guggenberger

Photo Credits: Titel, S. 5 – 15, 22 – 65 © D. Bruniecki / S. 1 – 2 © A. Pohlmann / S. 18 – 21 © W. Wintermeyer