FASHION & LIFESTYLE MAGAZINE NO. 2 | SEPTEMBER 17 ... · Incotex Sie: Kleid im Empire-Stil aus...

21
FASHION & LIFESTYLE MAGAZINE NO. 2 | SEPTEMBER 17 | OBERRAUCH-ZITT.COM

Transcript of FASHION & LIFESTYLE MAGAZINE NO. 2 | SEPTEMBER 17 ... · Incotex Sie: Kleid im Empire-Stil aus...

FASHION & LIFESTYLE MAGAZINE

NO. 2 | SEPTEMBER 17 | OBERRAUCH-ZITT.COM

2

05

26

36

10

30

37

20

34

38

22

35

INDEX

OBERRAUCH-ZITT.COM

paper vsdigital

new seasonnew look

food agenda

fashion story

P8

Design& KunstSüdtirol

private life

icon

7 Designer7 Fragen

place to be

Egal wohin, wir begleiten Sie.

544

EDITORIAL

Herzlichst, Amalia

Impressum: OZ Magazine 2. Ausgabe, September 2017; Herausgeber: Oberrauch-Zitt AG, Barbara Prieth; Creative Direction: Anna Quinz; Design, Layout, Foto-Konzept: The Lodge Media; Fotografie Fashion Story: Roberto Covi, Assistent Gabriele Fiolo; Styling & Fashion Story Direction: Nadia Tschenett; Hair & Make-up: Ingrid Blasbichler; Models: Michela @Eskimo Models, Patrick @Crew Models; Bildrechte: Jürgen Eheim (S. 30-33); Andrea Chemelli (S. 36 Food); Alfred Tschager (S. 36 Fashion, 38); S. 37: ©Damien Hirst and Science Ltd. All rights reserved, DACS/SIAE 2017; Photographed by Prudence Cuming Associates/Photographed by Christoph Gerigk; Elise Daniels with street performers, suit by Balenciaga, Le Marais, Paris, 1948. Photograph by Richard Avedon ©The Richard Avedon Foundation; Portrait of a wardrobe, Alessandro Ciampi; Veduta dell‘allestimento, Mart, Jacopo Salvi, Koordination & Grafik: Mirjam Schenk, Ylenia Stei-ner; Texte: Julia Lindner, Anna Quinz; Mode: Christine Gitto, Christina Plattner, Dieter Unteregger; Druck: Athesia Druck GmbH

In wie vielen verschiedenen Formen, Nuancen oder Sprachen drückt sich Mode aus und wo entsteht sie?

In visionären Fotografien und leidenschaftlichen Worten. In schönen Zeitschriften und Hochglanz-Magazinen, in schnellem Social Media, innovativen Online-Plattformen und den glamourösen traditionellen Fashion Weeks, die jetzt gerade überall auf der Welt die Modemetropolen entflammen lassen. Aber auch in den Werkstätten und Ateliers Südtirols, die immer zahlreicher werden und eine unglaubliche Kreativität und Professionalität im Mode-Design an den Tag legen. Und nicht zuletzt in den wunderbaren Schaufenstern, gespickt mit Wünschen, die nur darauf warten, in Erfüllung zu gehen.

Von all dem und vielem mehr erzählt unsere aktuelle September-Ausgabe des OZ Magazine. Von Trends und Neuheiten, von Südtiroler Tradition und Expertise, die sich einen Platz im internationalen Modeuniversum er-obert haben, von Orten mit sensibler Architektur und vor allem von Mut und Talent. Wir wollen diese pure Energie für Sie einfangen, die während des Schaffens und des Realitätwerdens einer Vision ausströmt. Sie ist der Antriebsmotor, die Seele der Mode. Und von all dem, was sie umgibt.

Viel Spaß bei der Lektüre, beim Blättern und Staunen.

PAPER VS. DIGITAL

VOM PRINT ZUM WEB UND WIEDER ZURÜCK

76

www. Was in den Neunziger Jahren zunächst wie eine harmlose Buchstabensequenz schien, ist heute unabwendbare Gewissheit. Diese drei Buchstaben haben eine der größten Revolutionen in der Kom-munikation angestoßen, die die Welt je gesehen hat. Analog - in diesem Falle print - war gestern, digital ist Macht. So scheint es zumindest.

Doch nun zurück zu den Anfängen. Auch wenn die Zeichen schon damals untrügerisch waren, hat vor allem das Verlagswesen noch Jahre lang starken Widerstand geleistet, sich einer ungewissen Zu-kunft zu öffnen und sich damit schwergetan, diesen epochalen Wandel aktiv mit zu gestalten. Verleger, Journalisten und Redakteure setzten regelrecht die Scheuklappen auf und gaben sich allesamt über-zeugt, es handele sich nur um einen nicht ernst zu nehmenden Jugend-Hype. Die Möglichkeiten, die das weltumspannende Internet zu bieten hatte, wurden heruntergespielt und leichtsinnig als vorübergehen-der Trend abgetan. Daher kam es auch, dass sich die Redaktionen anfangs lediglich dazu herabließen, be-reits auf Papier abgedruckte und publizierte Inhalte im Netz zu veröffentlichen.

Im Laufe der Zeit haben sich die Dinge auf drama-tische Weise geändert. Die digitale Revolution hat allen Widerständen zum Trotz stattgefunden und ist heute Teil des täglichen Lebens. Wir alle haben - wenn auch manche von uns widerwillig - gelernt, mit den neuen Medien umzugehen und sind am Ende vollkommen in diese neue Normalität eingetaucht. Das World Wide Web hat sich in allen Bereichen un-seres Lebens ausgebreitet - ja es beherrscht unser Leben. Und alle tragen wir tagtäglich dazu bei. Das ist ein unbestreitbarer Fakt. Wir lassen es zu, dass uns Nachrichten mit einer nie für möglich gehalte-nen Schnelligkeit und Fülle überrollen. Denn sie sind jederzeit und von überall abrufbar, sei es vom Com-puter, Tablet oder Smartphone. Die Auswirkungen für die schreibende Zunft und die kreative Leistung, die hinter einer Zeitschrift, einer Gazette oder ei-nem Magazin stecken, sind enorm: Der Rhythmus, das Produzieren und Kommunizieren von Inhalten wurde komplett neu definiert. Es gibt mittlerweile kein Printmedium mehr, das nicht online präsent ist, über eine Facebook-Fanpage oder ein Twitter-Profil verfügt, keine Marke, die sich nicht auf Instagram mit geschönten Fotos präsentiert und keine Redaktion,

die sich nicht schon mal gefragt hat, ob Druck wirklich sein muss. Immerhin ist dieser teuer und eigentlich viel zu langsam in dieser schnelllebigen Welt. Gewiss, die rückläufigen Auflagenzahlen sprechen für sich. Verkauften sich um den Jahrtausendwechsel noch 6 Millionen Exemplare sind es heute vielleicht nur noch 2 Millionen. Spinnt man diesen Gedanken wei-ter, müsste man zu dem Schluss kommen, dass das Papier in absehbarer Zeit vom Aussterben bedroht ist und über kurz oder lang vollkommen aus unserem Leben verschwinden wird. Oder auch nicht.

Sicher, es ist nicht zu leugnen und auch unvermeid-bar, dass sich der Nachrichtenjournalismus immer mehr ins Netz verlagert, so wahnsinnig schnell und effektiv dieses Medium ist. Aber es werden eben nicht nur Nachrichten gedruckt. In einigen Bereichen, vornehmlich in den kreativen, wie Design, Kunst, Ar-chitektur und natürlich Mode, können wir seit nicht allzu langer Zeit eine schleichende, aber stärker wer-dende Gegenbewegung zugunsten des Gedruckten beobachten. Man schaue sich nur die vielen neuen exklusiven Magazine an, die sich jüngst auf die Fah-ne geschrieben haben, das Revival des guten alten

Prints zu feiern. Aber nicht nur sie haben das analo-ge Dasein für sich entdeckt. Auch einige bewährte, namhafte Titel haben sich geradezu neu erfunden und zeigen sich selbstbewusst, visionär und sehr zeitgenössisch.

Aber wie erklärt man dieses Hin und Her, analog, digital und wieder analog? Ist es die Faszination des Druckes an sich, der unverkennbar verheißungsvol-le Geruch frisch gedruckter Zeitungen, an dem sich die Liebhaber des Papiers heute immer noch berau-schen können? Oder ist es die unvergleichliche Hap-tik, das Halten, Fühlen, Blättern, Knicken und Glatt-streichen von Seiten, das durch kein schnelles über den Touchscreen-Wischen ersetzt werden kann? Oder ist es unser allmählich aufbegehrendes Bedürf-nis nach Unabhängigkeit, die wir ein Stück weit auf-gegeben haben, wollten wir doch anfangs für jeden und alles immer erreichbar sein, alles sofort wissen, liken und teilen? Offline, analog, print stilisiert sich langsam aber stetig zum Luxus, den wir uns immer öfter gönnen. Diesen Retro-Trend haben sich nun die Verleger zu eigen gemacht und erkannt, dass gut Ding wieder Weile haben darf. Die Erwartungshaltung

98

der Leser hat sich vom schnellen zum qualitativen Konsum verlagert. Content darf wieder aufwendi-ger recherchiert und produziert werden, neue Wege werden eingeschlagen. Tiefgang statt leichte Kost, lautet die Devise. Eingefasst in höchste Qualität, im Geschriebenen wie im Visuellen.

In dieser neuen Realität vereinen sich immer mehr kreative Köpfe, über den Globus verteilt, und stär-ken die Gegenrevolution. Ein kleines Heer an ek-lektischen Fotografen, Verlegern, Journalisten, Art- Directors, Stylisten und Reportern sorgt dafür, dass auch so manch ein Zeitungskiosk wieder gespickt mit gewinnend hochwertigen Covern ist, die aus der Masse der vergänglichen Boulevardpresse erfreu-lich hervorstechen. Mit einer Bildsprache die immer schöner und aussagekräftiger wird, mit Themen, die komplexer behandelt werden und mit grafischen Konzepten, die avantgardistischer denn je anmu-ten. Die Verbreitung dieser neuen durchdesignten Printausgaben findet aber dann doch weniger in den charmanten Zeitungsgeschäften statt, in de-nen wir uns sonntags zwischen der Messe und dem

Cappuccino schnell die Wochenendlektüre unter den Arm klemmen. Nein, diese Art von Magazinen und Zeitschriften erhält der Leser heute andernorts. Elegante Boutiquen, Concept Stores oder Pop-up Shops sind die neuen Verkaufspunkte. Hier, wo so viel Lifestyle dargeboten wird, kleidet man sich nicht nur neu ein, sondern nimmt sich auch gleich den passenden Lesestoff mit nach Hause. Ein Konzept, das ins Schwarze trifft. Die ausgesucht schönen Zeit-schriften von heute sind zu wahren Schmuckstücken avanciert, für die wir bereit sind, auch einen verhält-nismäßig hohen Preis zu bezahlen. Sammlerstücke, die wir mit Sorgfalt lesen und bestaunen. Seite für Seite. Und wenn wir nicht gerade darin blättern, sind sie auch sonst schön anzusehen und dienen uns bei der Inneneinrichtung als Designobjekte, die sich im Bücherregal neben unseren Kunstwälzern oder auf dem coffee table sehr gut machen.

Diese kleinen Nischen-Verlage haben sich selbst zu Stilikonen unter ihres gleichen gekürt, sind das Sprachrohr einer neuen Ästhetik. Wenn man genauer hinschaut, verwundert es nicht, dass es

gerade die Modebranche ist, die die revolutionäre Transformation vom Papier ins Netz am effizientes-ten durchgezogen hat und nun doch wieder mit dem Papier liebäugelt. Dabei wurde keine andere Branche so stark vom Internet mitgerissen, wie diese. So vie-le neue Möglichkeiten haben sich für diesen Sektor ergeben, sich zu präsentieren und Marken zu positi-onieren. Was blieb und bleibt der Mode also anderes übrig? Sie muss sich schließlich verkaufen. In schnel-len Rhythmen, möglichst viel. „We’re in this business to sell clothes, after all.“ Heute werden über Social Media ganze Lebensgefühle inszeniert und bewor-ben. Mode ist Lifestyle und Instagram nach wie vor eine exzellente Plattform für Brand Storytelling. Das hat auch zur Folge, dass Print-Werbung und Anzeigen öfter Budgetverschiebungen zum Opfer fallen und bevorzugt online in „sponsored posts“ umgemünzt werden.

Dennoch findet Rückbesinnung statt. Mode auf Pa-pier wird uns erhalten bleiben. Denn so ganz kann und will sich auch die Modeindustrie nicht vom ge-liebten, alten Medium verabschieden. Qualität hat

eben viele Facetten, darunter auch digital und ana-log. Diese gilt es zu unterscheiden und Inhalte und Kanäle mit Bedacht aufeinander abzustimmen. Weil Gedrucktes nicht vergänglich ist wie das Digitale. Es ist beständig und hinterlässt Spuren. Da braucht es mehr Reflektion, größere Kontexte, mehr Wertigkeit. Die Qualitätsoffensive einiger alteingesessener Ver-lagshäuser und vieler neuer Fashion-Magazine hat also dazu beigetragen, dass ein Unterschied gemacht wird. Alternative Inhalte, weitab vom Mainstream, ausdrucksstarke Bilder und ein hoher visueller Inno-vationsgrad sollen anspruchsvolle Leser - und davon am besten viele - erreichen und beeindrucken.

„Paper is dead, long life to paper!“, scheint die Mode zu proklamieren. Print ist also doch nicht aus der Mode geraten. Aber den Vergleich print versus digital kann das Papier bei all der gebotenen Wandlungsfä-higkeit des Internets nur in einem Punkt für sich ent-scheiden: wenn es um Klasse und Güte geht. Wenn gewollt ist, dass etwas lang währt, in Druckbuchsta-ben verewigt. Scripta manent.

1110

INDIVIDUALITYFOTO: ROBERTO COVISTYLING: NADIA TSCHENETT

Linke Seite:Lodencape: Tabarrificio A.S.V. Veneto Rollkragenpullover: HeritageRechte Seite:Handgestrickter Pullover aus Boucléwolle: MissoniSchal: MissoniSamthose mit weitem Bein: MissoniSamtstiefeletten: Schutz

1312

Linke Seite, Er:Weißer Lodenmantel: LodenTalDunkelgrauer, einreihiger Anzug: Z ZegnaRundhalspullover: HeritageSchwarze Chelsea Boots: Doucal’s

Sie:Lange Weste im Boxy Cut mit Feder-Applikationen: Dorothee SchumacherDunkelblau/Schwarzer Blazer mit Paspelierung: AntonelliGerade geschnittene 7/8 Hose: AntonelliSchwarzer Cashmere- Rollkragen-pullover: Fabiana FilippiChevron Quilted Love Schulterta-sche aus gestepptem Leder und Kettenträger: Rebecca MinkoffSchwarze Stiefelette mit Schnürdetails: Oscar Tiye

Rechte Seite:Dunkelblauer Mantel mit Fellkra-gen: LodenTalRollkragenpullover aus Merinowol-le: HeritageDunkelblaue Bügelfaltenhose: IncotexSchwarze Chelsea Boots: Doucal’s

1514

Er:Rollkragenpullover aus Merino-wolle: HeritageDunkelblaue Bügelfaltenhose: Incotex

Sie:Kleid im Empire-Stil aus Blümchen-Georgette mit tiefem V-Ausschnitt und Samt- Manschetten und Kragen: Philosophy di Lorenzo SerafiniRoter Rollkragenpullover: Red ValentinoRote Chevron Quilted Love Schultertasche aus gestepptem Leder und Kettenträger: Rebecca Minkoff

1716

Diese Seite:Cremefarbenes Rüschenverziertes Minikleid aus Tüll mit Point d‘Esprit: Red ValentinoSchwarze Bikerjacke: Red ValentinoSandalen „Minnie“: Oscar TiyeRechte Seite, Er:Schwarz/Weisser Mantel: Hevo Dunkelgrauer Anzug: CornelianiAnthrazitfarbener Rollkragen- pullover: Allude Schwarze Chelsea Boots: Doucal’sSie:Voluminöser Mantel mit Trompe l‘Oeuil Effekt: Dorothee SchumacherKleid mit asymmetrisch fallende Saumlinien: Dorothee SchumacherSchnürstiefeletten: Oscar Tiye

1918

Marco (links)Anzug Manuel RitzHemd XacusEinstecktuch Manifatture RosiSchuhe Officine Creative

Max (rechts)Anzug Manuel RitzHemd MazzarelliSchuhe Officine CreativeEinstecktuch Manifatture RosiKrawatte Ermenegildo Zegna Amelie Kleid Philosophy di Lorenzo SerafiniSchuhe Alberta Ferretti

Das OZ-Team bedankt sich beim Hotel „Miramonti Boutique Hotel“ in Hafling, hotel-miramonti.com

Diese Seite:Beiger Cardigan mit Stehkragen aus Cashmere: Doriani Cashmere Taupefarbener Rundhalspullover aus Merinowolle: HeritageCremefarbene Bügelfaltenhose aus Wolle: Santaniello

Rechte Seite:Maxikleid mit Blumenprint: DimitriSandalen „Minnie“: Oscar Tiye

20

facettenreichsten Fotografinnen auf dem internatio-nalen Parkett und arbeitet derzeit in Mailand und Pa-ris. In ihrer Modefotografie stehen Natur, Kunst und Mode in engem Zusammenspiel und lassen die Gren-zen zwischen fine art und Kommerz auf wunderbare Art und Weise verwischen. Niedermair feierte des-halb bereits große Erfolge: So hat sie für Wallpaper*, Dior Magazine, CR Fashion Book sowie Harpers Bazar gearbeitet und war bis vor kurzem im Metropolitan Museum of Art (The Met) von New York mit ihren Fo-tografien über die japani-sche Stilistin Rei Kawakubo zu sehen. Zudem wur-den ihre Werke bisher im Museion Bozen und nam-haften Galerien und Institu-tionen u.a. in Mailand und Wien ausgestellt.

Eine schillernde und doch grundbodenständige Figur aus dem weltumspannen-den Mode-Business ist Robert Rabensteiner. Der Südtiroler Kosmopo-lit arbeitet seit über einem Jahrzehnt als Stylist und Fashion Editor bei der Vogue Italia und L’Uomo Vogue und produziert für beide, aber auch für das Purple Magazine und das T-Magazine einzigartige Modestre-cken und Star-Portraits. Seine Inszenierungen sind von unbekümmerter Eleganz und versprühen den Charme alter Kinoklassiker. Zeitlos, subtil und dennoch stark. Rabensteiner gilt als einer der Einflussreichsten in der Herrenmode, berät er zudem auch Roberto Cavalli, Moncler und Trussadi im Bereich creative direction. Sein ungewöhnlich vielseitiger Look und seine Gentleman- Ästhetik machen ihn überdies hinaus zur wahren Stilikone.

Wenn man aus einer heilen Welt wie Südtirol kommt, dann ist man vielleicht dafür bestimmt, die Welt da draußen, jenseits der Alpen, zu verbessern. Der WahlLondoner Stefan Siegel hat die Modebranche fest im Griff. Mit seiner Online-Plattform „Not Just A

Label“ schwimmt er seit 2008 gegen den Strom – und hat dabei großen Er-folg. Hier kann sich jeder Designer ohne Kosten einem globalen Publikum präsen-tieren, egal wo er herkommt. So bietet der gebürtige Me-raner mitt lerwei le über 22.000 Mode-Pionieren aus 110 Ländern dieser Welt mit seinem Schaufenster für jun-ges Design und Avantgarde Fashion ein Sprungbrett in d ie erfo lgre iche Un-abhängigkeit abseits der geldverschlingenden Fashi-on-Maschinerie. Aber damit nicht genug. Dem entschlos-senen Gegner von Fast Fashion geht es vor allem darum, zu sensibilisieren: Original ität, Nachhaltig-keit, Qualität, Beständigkeit und Handwerk - das sind

die wahren Werte von heute und morgen. Weg von Konsumgier und schnell getakteter Serienerzeugung. Das Zeug dazu hat er, das Standing auch. Und eine große Gefolgschaft, die Tag für Tag wächst. Auch bei den vielen Vorlesungen, die er an der University of Arts (u.a. London College of Fashion) hält.London, Mailand und Paris sind zur Wahlheimat die-ser drei herausragenden Südtiroler Querdenker ge-worden. Wie beruhigend andererseits, dass es auch viele leidenschaftliche und im Ausland angesehene Südtiroler Designer wieder in die Heimat zurückzieht. Sieben von ihnen haben wir auf den kommenden Seiten interviewt.

„I believe that the crucial point in everyone’s lives is to follow the horizon. It is about being aware of your

story, your culture, your memory and having the courage to explore new

territories, discover a side of you and of others, which

was hidden the whole time.“

(Brigitte Niedermair im Interview mit NJAL, Nov 2015)Südtirol kann was. Südtiroler können was. Und

einige davon sind wahre Genies in ihrem Metier und genießen internationale Anerkennung. Die drei kreativen Köpfe, die wir hier beispielhaft - und doch bewusst gewählt - vorstellen wollen, haben vieles gemein. Ihr besonderes Gespür für Ästhe-tik, die Faszination für die Mode und dann sind da noch ihre Wurzeln. Denn sie alle kommen aus der-selben kleinen Stadt an der Passer.

Aber was macht Südtirol zur Wiege für Design- und Fashion-Expertise? Ist es die pralle Naturschönheit, die uns hier Tag für Tag von den mächtigen Gipfeln bis hinunter in die charmanten Kleinstädte umgibt, ist es die Konsequenz, mit der handwerkliches Geschick und Akkuratesse über Generationen weitergegeben und

aufrechterhalten wurden? Längst zehrt nicht mehr nur der Tourismus von diesem Reichtum. In den letzten Jahren hat sich ein neues Bewusstsein herausgebil-det, vom Handwerk zum Design. Das reicht von all-täglichen Gebrauchsgegenständen über die Mode bis hin zu Architektur und Kunst. Tradition, Umwelt und das profunde Wissen über die natürlichen Rohstoffe mischen sich mit einem Faible für Gegenwärtiges und Innovation, sei es ästhetisch oder technisch. Diese wir-kungsvolle Mixtur hat Persönlichkeiten hervorgebracht, mit denen sich Südtirol heute weltweit rühmen kann. Aushängeschilder für Brillanz, Professionalität und Stil.

Eine von ihnen ist Brigitte March Niedermair. Die gebürtige Meranerin gilt als Perfektionistin des Bildes, zählt heute zu den bedeutendsten und

DESIGN & KÜNSTLER-SCHMIEDE SÜDTIROL

FASHIONEXPERTISE AUS DER PROVINZ

232322

1. Ob ich vor ZILLA mehr Architektin als Designerin war, weiß ich eigentlich nicht. Es war ein sehr natürlicher Werdegang. Während meines Architekturstudiums haben mich meine Pro-fessoren zum Querdenken angespornt und mir wurde sogar erlaubt, Taschen anstatt Häuser zu entwerfen.

2. Mein Großvater war Kunstschmied und hat wunderbare Gegenstände geschaffen. Meine Großmutter hat fast alle Klei-dungsstücke ihrer neunköpfigen Familie selber genäht und ge-strickt. Als Kind habe ich es geliebt, ihr zuzusehen, wie sie das gusseiserne Pedal ihrer großen Nähmaschine zum Schwingen brachte und die Nadel über die Stoffe ratterte.

3. Vielleicht mit Karl Lagerfeld, weil mich sein exzentrischer Lebensstil beeindruckt und mich die Archive von Chanel sehr interessieren würden. Meine Bewunderung gilt vielen: Ich bin verliebt in jeden Entwurf von Rei Kawakubo und Yuna Watana-be und beobachte zurzeit Demna Gvasalia, den neuen Creative Director von „Balenciaga“.

4. Wir sprechen in Südtirol erst seit Kurzem von Mode und Design, aber wir leben schon seit jeher mit sehr starken äs-thetischen Ansprüchen, die in unserer Kultur tief verwurzelt sind. Man denke nur an die vielen verschiedenen Trachten und unser Kunsthandwerk. Wahre Schätze - ein wenig der Zeit angepasst, werden sie modischer und aktueller denn je.

5. Ich muss mich dann bewegen, Abstand von meinem üblichen Umfeld nehmen, in fremden Städten und Ländern recherchieren.

6. Reduziert, ehrlich, unkonventionell, haptisch, individuell. 

7. In meinen Augen vollkommen: Der Löffel.

SILVIA PICHLER, BozenVon der Architektin zur begehrten Taschen- Designerin. Seit 2005 in Bozen.

ZILLA

1. Seit wann sind Sie Designer? Haben Sie bereits Kindheitserleb-nisse inspiriert?

2. Woher rührt Ihre Liebe zum Handwerk?

3. Mit welchem Designer würden Sie gerne einmal für einen Tag tauschen?

4. Mode/Design als Kulturphänomen, wie beeinflusst Ihr Design die Südtiroler Kultur?

5. Was machen Sie, wenn Ihnen mal nichts einfällt?

6. Wie würden Sie den Stil Ihrer Marke in 5 Worten beschreiben?

7. Welcher Gebrauchsgegenstand hat in Ihren Augen vollkommene Formen und welcher Gegenstand sollte dringend einen Designer finden?

7 Südtiroler Designer7 Fragen

1. Schon als Kind habe ich es geliebt, zu malen und zeichnen, habe mit dem Metallbaukasten rumexperimentiert und mit Holz gespielt. Ich glaube fest daran, dass man im Leben ver-suchen sollte, das zu tun, was einem wirklich gefällt. Mein Weg erlaubt mir bis heute, weiter zu spielen – mit Formen, Farben und Materialien.

2. Ich habe früher ganze Nachmittage mit meiner Großmutter, der Schneiderin, verbracht. Sie hat mich in ihre Welt entführt. Mein Opa hingegen war Schmied, von ihm habe ich den Um-gang mit Rohstoffen gelernt. Beste Voraussetzungen also!

3. Ich bin fast sicher, dass ich Ich-Selbst bleiben möchte. Aber ich bewundere viele Designer – jeden für seine ganz eigene Art und sein Können. Außerdem faszinieren mich Dirigenten. Wie sie es schaffen, ein ganzes Orchester zu leiten, hat doch sehr viele Parallelen zu meinem Beruf. Es ist das Einschwören auf eine gemeinsame Vision.

4. Bei meiner Arbeit vergesse ich nie, wo ich herkomme. Mein Südtirol. Der Ort, an dem ich viele wundervolle Mo-mente erlebt habe und noch erleben werde. Ich kann nicht verleugnen, dass ich in den Bergen aufgewachsen bin. Wahrscheinlich rührt daher auch meine Leidenschaft für Dreiecksformen.

5. Ich gönne mir eine Pause: Bei einem Spaziergang, einem guten Buch oder einem kleinen Pläuschchen.

6. Ikonisch, geometrisch, linear, funktional, materiell.

7. Es gibt Objekte, denen einfach eine universale Seele inne-wohnt. Die gut geplant, funktional und zeitlos schön sind. Wie der Barcelona-Sessel von van der Rohe.

SIMONE RAINER

SIMONE RAINER, Sterzing1985 in Sterzing geboren. Seit 2004 in Mailand. Designt Handtaschen nach dem goldenen Schnitt, jedes für sich ein Unikat.

1. Im Herzen schon immer. Schon als Kind habe ich es geliebt, zu skizzieren, basteln, sticken und zu stricken. Als Teenager war ich fasziniert von der Ära der Supermodels. Heute inspirieren mich vor allem: Marokko - meine zweite Heimat, Griechenland, Afrika, Südamerika und der Orient.

2. Als Kind habe ich von meiner Oma und meinem Kindermäd-chen verschiedene handwerkliche Fähigkeiten gelernt. Seitdem liebe ich es, mit Stoffen zu experimentieren und stöbere gerne in alten Geschichtsbüchern. Die griechische Mythologie inspi-riert mich ungemein bei meinen Entwürfen. Aber auch Tech-niken, wie Knüpfen, Weben und Färben unterstreichen meine Liebe zum Handwerk.

3. Leider lebt dieser Designer nicht mehr! Alexander McQueen war ein absolutes Genie. Gerne hätte ich mit ihm getauscht. Seiner Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Ich kann mich an jede einzelne seiner Kollektionen erinnern.

4. Ich denke nicht, dass meine Mode die Südtiroler Kultur be-einflusst. Das ist auch nicht in meinem Sinne. Meine Kollektio-nen sind nicht für einen bestimmten Kulturkreis gedacht. Als junger Designer muss man über die Grenzen hinweg schauen, um im hart umkämpften Modebusiness bestehen zu können.

5. Das passiert mir eigentlich nie! Mein Problem ist eher zu wenig Zeit zu haben, um Vorhaben on-time zu realisieren.

6. Romantisch, prunkvoll, verspielt, glitzrig, trendig. 

7. Für mich persönlich vollkommen: Natürlich die Schneiderbüste!

DIMTIRIOS PANAGIOTOPOULOS, Meran2003 Ausbildung als internationaler Modelist & Stilist, dann Master in Fashion Design in Mailand.

DIMITRI

252524

1. Unsere Inspiration ziehen wir aus unserer Heimat Südtirol und ihren vielen lebendigen Traditionen, die wir sammeln, be-wahren und in unseren Kleidern zum Ausdruck bringen möch-ten - jedoch in einer kontemporären Dimension. Beispielhaft für unser Konzept steht der „Blaue Schurz“, dessen Stoff wir in un-serer ersten Kollektion zu urbanen Kleidern verarbeitet haben.

2. Uns beide faszinieren schon seit jeher die Formen und die Ausdrucksstärke der Mode. Aber wir sind keine Designer, kön-nen weder designen noch nähen. Wir sind Art Directors von Qollezione: Unsere Welt ist die der Kommunikation. Unsere Arbeit besteht darin, zu recherchieren und Ideen und Konzep-te zu entwickeln, die hinter einer jeden Kollektion stehen. Wir legen die Linie fest, bestimmen den roten Faden und die Spra-che, mit der wir unsere Geschichten über Südtiroler Traditionen erzählen.

3. Wahnsinnig amüsant stelle ich mir ein Abendessen zu viert mit Miuccia Prada und Tom Ford vor. Beide sind so unglaublich sprachgewaltig und polyglott und beherrschen sowohl die Spra-che der Mode, als auch die der Kunst und des Kinos.

4. Unsere Mode verkörpert Südtirol und zehrt auch davon. Gleichzeitig wollen wir mit ihr Südtirol in die Welt hinaustragen.

5. Da wir erst vor kurzem begonnen haben, sind wir natürlich noch voller Ideen! Die Südtiroler Traditionen, die Handwerks-kunst, die Materialien, die Ästhetik – davon gibt es reichlich!

6. Zeitgenössisch, südtirolerisch, unkonventionell, von hoher Qualität, konzeptionell.

7. Die Zahncremetuben müssten dringend neu designt werden!

1. Wanderlust ist eine Gemeinschaftsproduktion vierer Frauen, die alle mit Ästhetik und Mode aufgewachsen sind und hier auch ihre berufliche Verwirklichung gefunden haben. Aus die-ser Leidenschaft heraus haben wir 2015 das neue Label ent-wickelt. Und auch, weil es längst Zeit war für schöne feminine Wanderbekleidung.

2. Die Liebe zum Detail, die einzigartigen Naturtextilien und unsere farbenprächtige Umgebung inspirieren uns jeden Tag aufs Neue. Der Prozess von der Idee über den ersten Entwurf und das Anprobieren bis hin zur fertigen Kollektion ist unglaub-lich spannend. Am Ende haben wir es geschafft, hochwertige authentische Materialien mit modischem Design zu vereinen: Stoffe, die schön fallen, werden mit Schnitten, die gut sitzen, zu echten Lieblingsstücken für den Berg.

3. Mit Giorgio Armani. Für mich ein bewundernswert konse-quenter Schöngeist. Er war der erste, der die Ästhetik über die Mode hinausgetragen und in viele andere Bereiche gebracht hat: Kosmetik, Einrichtung, sogar „dolci“ widmet er eine eigene wunderschöne Serie.

4. Wanderlust verkörpert ein Teil unserer Kultur, will aber gleichzeitig etwas dazu beitragen: im modischen Sinne ebenso wie in Hinblick auf Qualität und den bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen.

5. Inspiration gibt es überall! Wenn man mit offenen Augen durch den Tag geht, lauert sie vielerorts.

6. Weiblich, nostalgisch aber zeitlos, reduziert und doch detailverliebt.

7. Egal ob aus Mikrofaser oder als Schwammtuch – es gibt ein-fach keine ansehnlichen Putztücher für schöne Küchen.

QOLLEZIONE WANDERLUST

1. Die Inspiration, nachhaltig hergestellte Mode zu machen, kommt vom Streben nach einer besseren Welt. Wir glauben daran, dass man stilvolle Mode auch mit einem ethisch kor-rekten Konzept und nachhaltigen Materialien realisieren kann. Die Idee kam mir, als ich in meiner Uni-Stadt Rotterdam auf ein T-Shirt gestoßen bin, das aus nachhaltigen Materialien produ-ziert wurde.

2. Alle zwei Monate besuchen wir unsere Produzenten und wir sind jedes Mal begeistert, zu sehen, wie viel Liebe sie in jedes einzelne Produkt stecken. Sie sind genauso revolutionär wie wir, glauben an ihr Handwerk und lehnen sich gegen die verrückten Rhythmen und Mengen der Modebranche auf.

3. Ich bewundere die Arbeit, die Elon Musk bei Tesla geleistet hat. Eine echte Revolution in einem unglaublich schwierigen Sektor.

4. Südtirol ist für uns Heimat und Inspiration. Für mich ist unser Land die Perle der Nachhaltigkeit, reich an Natur und unbeschreiblich schöner Landschaft. Diese Schönheit wollen wir beschützen. Da die Modeindustrie leider einen enormen Teil zur Umweltverschmutzung beiträgt, sehen wir dringenden Handlungsbedarf in Sachen Nachhaltigkeit.

5. Laufen gehen, ausruhen und schlafen. Probleme werden da-durch kleiner, der Kopf wird klarer und Entscheidungen fallen leichter.

6. Rebel, fun, ironic, linear, international.

7. Der ganze Sektor der nachhaltigen Mode muss noch am The-ma Design arbeiten. So wie wir. Vollkommen in puncto Design sind für mich Apple Produkte.

RE-BELLO

ANNA QUINZ & FABIO DALVIT, BozenKommunikationsprofis, Modebegeisterte und Gründer vom eigenen Label Qollezione im April 2017.

BARBARA PRIETH, CHRISTINA MOELGG, SARA SMANIOTTO, CHRISTINE GITTO Vintl/Lodenwelt. Erste feminine Wanderlinie mit natürli-chen Materialien und Traum-Passform. Charmant, alpin und ganz ohne High-Tech.

DANIEL TOCCA & DANIEL SPERANDIO Steinmannwald. Das nachhaltige Lifestyle Brand kombiniert „recycled materials“ mit stilvollem Mode-konzept.

1. Kleider zu kreieren, war schon immer mein Wunsch und es kam auch nie wirklich ein anderer Beruf in Frage. Meine Inspi-rationsquellen: Eindrücke im Alltagsleben, Künstler und andere kreative Köpfe. Für mich stehen Farbkombination und Farbhar-monie an erster Stelle: Ich liebe Pastellfarben, aber auch der Lauf der Jahreszeiten beeindruckt mich immer wieder. 

2. Die Handarbeit war schon immer meine große Leidenschaft und auch der Grund, mich nach diversen Jobs als Mode- Designerin rückzubesinnen, nach Südtirol zurückzukehren und mich hier niederzulassen. Das Designen allein gibt mir einfach nicht die gleiche Genugtuung, wie kreative Handarbeit. Diese macht heute meine Arbeit aus und das schätzen meine Kunden besonders.

3. Mit Alexander McQueen. Er überschritt die Grenzen der „All-tagskleidung“, ohne dabei je Ästhetik und Farbenkunst auf der Strecke zu lassen. Besonders fasziniert hat mich seine Art, das Gute mit dem Bösen und die Leichtigkeit mit der Düsternis zu verbinden. Wenn ich an ihn denke, stelle ich mir den Sensen-mann in einem blumenbedruckten Chiffonkleid vor.

4. Mode soll etwas sein, worin man sich wohl fühlt. Daher ist sie für mich nicht unbedingt ein Kulturphänomen. Beim Kreieren denke ich nicht an Kultur und auch nicht daran, dass meine Kollektion die Südtiroler Kultur beeinflussen könnte. 

5. Bei dieser Frage kann ich glücklicherweise passen, das ist mir noch nie passiert.

6. Romantisch, prunkvoll, verspielt, glitzrig, trendig. 

7. Der Fingerhut wäre zu überdenken - an sich sehr nützlich, aber leider extrem unpraktisch.  

SILVIA DELLAGIACOMA, EppanIst seit 10 Jahren in der Modebranche tätig. Zunächst 6 Jahre für RED Valentino in Rom, dann für Twin-Set in Carpi und seit 2015 zurück in Eppan mit Internodiciotto.

INTERNODICIOTTO

2726 2726

MISSONI Weg frei für die Farbe: Herrlich unbekümmert und fröhlich in den Herbst

RED VALENTINO Faszination Retro, wunder-bar diskrete Weiblichkeit, poetisch und nostalgisch

ALBERTA FERRETTI Mit ausgewählten Details für eine neue Weiblichkeit, pur und betörend

ZEGNA Für den modernen Gentle-man mit Klasse, stets stilvoll gekleidet

FRAME Ein zarter Hauch von Vintage und 90‘s Denim für den neuen Casual Look und New Romantic Style

PHILOSOPHY Ein Hauch von Stoff, anmutige Verzierungen und Silhouetten so zart, wie Schmetterlingsflügel

MONCLER Must-have für Blumen freunde: die neue Generati-on der Daunenjacken

DOROTHEE SCHUMACHER Ein strahlender Herbst, hell, schillernd, voller Energie: silbrige Schmuckstücke zum Anziehen

NEW SEASON, NEW LOOKVON DEN INTERNATIONALEN LAUFSTEGEN NACH BOZEN: DIE NEUESTEN HERBST-LOOKS BEI OBERRAUCH ZITT

2928 2928

HAMAKI HO Die Jacke, Hauptdarsteller des Tages, wunderbar informell, linear und urban chic

WOOLRICH Klasse und Eleganz im Winter: Federleicht durch die kalten Tage mit kuscheligen Daunenjacken

PAROSH Unvergängliche Klassiker, neu interpretiert für über-raschend schlagfertige Kombinationen

CORNELIANI Der neue Wintermantel aus raffinierten, strukturierten Stoffen, bestechend taylor made

LARDINI Inspiration „old Britain“ - charismatischer Stil, der aus Vergangenem schöpft und die Zukunft neu erfindet

FABIANA FILIPPI Sanfte Farben, cleane und minimale Formen für einen stilsicheren Auftritt rund um die Uhr

ASPESI Avantgarde von heute: weiche Linien und Oversize treffen auf militärische Strenge

3130

ARCHITEKTUR, DESIGN & FASHION ERLEBEN

EINE NEUE, SENSIBLE ARCHITEKTUR FÜR DAS PORTICUS P8

Der Bozner Fashion Shop wurde neu gestaltet und tritt nach dem Umbau durch Architekt Christian Schwien-bacher in erfrischende Interaktion mit der Mode. „Mode befindet sich in einem ständigen Wandel, ist et-was, das zwar auch zeitlos sein kann und trotzdem ei-nem Zyklus unterworfen ist. Für die Umgestaltung des Porticus P8 ist die Architektur bewusst neutral aus-gefallen und reagiert selbstbewusst auf diesen rhyth-mischen Wandel. Mit einer wunderbaren räumlichen Atmosphäre, die auf verschiedene Situationen eingeht. So kommt einmal Licht von oben und durchflutet den Raum, dann gibt es eine sehr niedrige Decke, die ver-spiegelt wurde, um dem Raum Höhe zu schenken. Das Gewölbe mit den „rohen“ Mauern im untersten Ge-schoss ist unheimlich ausdrucksstark und wird durch ein gezieltes Lichtkonzept unterstützt. Eine weitere

Besonderheit stellt der Holzboden dar, der sich durch das gesamte Geschäft und bis nach draußen in die Lauben zieht. Die Auswahl der verarbeiteten Materia-lien orientiert sich an der Qualität und Beschaffenheit der ausgestellten Kollektionen und Accessoires: Robi-nien-Holz, Metall, herrliche Samtstoffe, bunte Tapeten und handwerkliche Putze dominieren die Räumlichkei-ten. Mode, Architektur, Kunst – zu guter Letzt schließt Arnold Mario Dall’O mit der Gestaltung der Oberlicht-verglasung den Design-Kreis und vollendet den Umbau des Porticus P8 Bozen.“

Christian SchwienbacherArchitekt und Projektverantwortlicher, Renovierung Porticus P8

3332

Calvin Klein Jacob Cohen Hosio Aglini Penn- Rich Ciesse Piumini National Standard Levi´s S cotch & Soda Xacus UGG Diesel Stokton Diadora De Petit Hauts Blauer Peuterey Aeronautica militare Coats milano Museum Re-bello Two woman Fradi Michael Coal p448 Ko Samui Nice Things

NEUERÖFFNUNG PORTICUS P8

Feiern Sie mit uns am 5. Oktober ab 17.30 Uhr die Neueröffnung unseres Fashion Shops. Entdecken Sie das neue Shop-Design und viele neue Herbst-Winter Looks! Porticus P8, Laubengasse 8, 39100 Bozen, porticup8.com

3534 3534

PRIVATE LIFE

PLACETO BE

DESIGN LETTERSEin Geniestreich: Man kreiere eine wunderbar grad- linige, weiße Porzellanserie für Zuhause oder fürs Büro und schmücke diese mit schwarzen Buchstaben einer Typographie aus dem Jahre 1937 - entworfen vom berühmten dänischen Architekt und Designer Arne Jacobsen. Dank dieser schönen Idee der dänischen Copywriterin Mette Thomson, die von Beruf wegen schon immer von Worten, Buchstaben und Typogra-phie fasziniert war, ist eine einmalig schöne Linie von minimalistischen und essenziellen Design-Objekten entstanden. Zum Sammeln von A-Z.

MAILEG Die charmante dänische Design-Spielzeugserie Maileg ist herzerwärmend und wurde kreiert, um der Fanta-sie von Kindern freien Lauf zu lassen. Die detailver-liebten Spielzeuge wecken die Märchenlaune und schicken Kinder in eine Welt, in der es keine Zeit gibt. Eine Welt voller wunderschöner Accessoires und bun-ter Geschichten. Lustige Abenteuer, welche die Klei-nen von heute für die Kleinen von morgen sorgsam aufbewahren werden. Von Generation zu Generation - so, wie es schon immer mit den schönsten Kindheits- erinnerungen gemacht wurde.

FIORIRÀ UN GIARDINOHöchste Qualität und Nachhaltigkeit ziehen sich wie ein roter Faden durch diese einmalig schöne Designserie für Zuhause. In sanften Tönen gehalten, behutsam aus-gearbeitet und mit natürlichen Materialien, wie Leinen, Baumwolle, Borosilikatglas und Feinsteinzeug, herge-stellt, verzaubern sie mit Reinheit, Natürlichkeit und Eleganz. Die Vasen, Karaffen, Stoffe und all die ande-ren entzückenden Accessoires von „Fiorirà un giardino“ bringen einen Hauch von Poesie in den Alltag.

Alle Produkte bei Oberrauch Zitt in Bozen erhältlich.

METEO Eingerahmt von der prachtvollen Gilfpromenade, etwas abseits von den üblichen Trampelpfaden, versteckt sich der neue Meraner Place-to-be. Es gibt kaum einen schö-neren Ort, um an lauen Spätsommerabenden draußen zu sitzen. Mit dem Rauschen und der erfrischenden Brise der Passer wird jeder Gang zum Fest. Drinnen umgibt uns das unvergleichliche Flair alter Zeiten. Alles erin-nert an die typischen Kurstadt-Cafés von gestern, quasi unverändert, wunderbar retro. Dahinter entpuppt sich eines der besten Restaurants der Stadt, zeitgenössisch und experimentell, mit ausgewählten italienischen und internationalen Köstlichkeiten. Und nach dem Essen lockt eine herrliche Selektion an Whiskeys aus den entlegens-ten Ecken der Welt.Meteo, Gilfpromenade (Winterpromenade) 51, Meran Mo, Do – So 11.00 – 15.00 und 18.00 – 23.00Küche 12.00 – 14.30 und 19.00 – 22.00Reservierung: 0473 055 001

SCHATZERHÜTTEOb als Pilgerziel kulinarisch versierter Wanderer oder als Alltagsausstieg für ein Wochenende - egal, ob zum ge-nüsslich herzhaften Mittagessen, Überraschungsmenü am Abend oder zum Urlauben: einmal hier oben ange-kommen, ist man tatsächlich in einer anderen Welt. Ku-linarisch, wie landschaftlich, offline statt online, die totale Entspannung. Bei Franz Pernthaler ist bis auf das außerge-wöhnliche Dolomiten-Panorama alles selbst gemacht: Die puristischen Design-Holzhütten, der Strom aus der Was-serturbine, die raffinierte, regionale Küche und irgendwie auch die wunderbar befreiende Ruhe. Denn hier oben wird auf alles verzichtet, was stören könnte. Einfach hier sein, sich wohlfühlen und die kleinen Momente genießen, die große Gefühle auslösen.SCHATZERHÜTTE IN AFERS (PLOSE) www.schatzerhuette.com, Reservierung (abends erforderlich): 0472 521 343

3736 3736

FOOD AGENDAGESCHMORTER TREVIGIANO MIT THYMIAN RICOTTA

Ein köstliches Herbstgericht aus dem Kochbuch

„Das Erlebnis Käse“ von Roland Trettl und der Cap-

riz Feinkäserei. Ideal als Antipasto für die ersten kal-

ten Tage der herannahenden Jahreszeit. Am besten

mit einem Glas Sylvaner genießen

Ein Rezept von Roland Trettl

Zutaten: 4 kleine Radicchi Trevigiani3 EL Olivenöl50 ml leichter Rotwein1 EL Honig100 ml Wasser30 g ButterSalz, Pfeffer400 g Ricottaetwas MilchThymian, getrocknet4 schwarze eingelegte Nüsse1 Vinschgerle, eingefroren30 g helle Sultaninen, in Traubensaft eingeweichtOlivenöl, Thymianblätter

Radicchio der Länge nach halbieren, den holzigen Wurzelan-

satz so abschneiden, dass die einzelnen Blätter noch zusam-

men bleiben. Die Hälften auf beiden Seiten bei mittlerer Hitze

in Olivenöl anbraten. Mit Rotwein ablöschen und Honig zu-

fügen. Anschließend Wasser und Butter dazugeben, salzen

und pfeffern. Mit geschlossenem Deckel etwa 5 Minuten bei

mittlerer Hitze schmoren lassen, beiseitestellen. Ricotta mit

Thymian, Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Olivenöl und –

falls nötig – etwas Milch cremig rühren. Die schwarzen Nüs-

se in etwa 2 mm dicke Scheiben schneiden. Das gefrorene

Vinschgerle in dünne Scheiben schneiden und im Backofen

bei 160 Grad Ober- und Unterhitze etwa 5 Minuten schön

kross backen. Den geschmorten Trevigiano mit Ricotta und

knusprigen Brotscheiben auf Tellern anrichten. Mit Radic-

chio-Spitzen, schwarzen Nüssen und Sultaninen garnieren.

Mit Olivenöl beträufeln und mit Thymianblättern bestreuen.

DAMIEN HIRST. TREASURES FROM THE WRECK OF THE UNBELIEVABLE Die erste große Einzelausstellung in Italien, die sich dem ge-nialen Damien Hirst widmet. Gewagt und exzessiv erzählt Hirst die Geschichte des Mythos um einen auf dem Grund des Meeres entdeckten Schatz, der von dem sagenumwo-benen Handelsschiff „Apistos“ („Die Unglaubliche“) stammt. Bis 3. 12. 2017, Palazzo Grassi, Punta della Dogana, Venedig, palazzograssi.it

BALENCIAGA: SHAPING FASHION„Ein Couturier muss ein Architekt für den Schnitt, ein Bild-hauer für die Form, ein Maler für die Farben, ein Musiker für die Harmonie und ein Philosoph für den Stil sein.“ Er revolutionierte die Welt der Mode: Der baskische Designer Cristóbal Balenciaga (1885–1972) wird derzeit in London groß gefeiert. Bis 18. Februar 2018, Victoria & Albert Museum, London, www.vam.ac.uk

ALLE „ISMEN“ VON ARMANDO TESTAZu seinem 100. Geburtstag feiert das Mart Italiens größ-ten Werbegrafiker des letzten Jahrhunderts mit einer Ausstellung über seine visuellen Welten und größten Utopien: Armando Testas „Ismen“: Futurismus, Surrea-lismus Abstraktionismus. Fundamente der Stilentschei-dungen eines Genies. Bis 15. Oktober 2017, Mart, Rovereto, www.mart.tn.it

01

02

04

THE EPHERMERAL MUSEUM OF FASHIONIn 18 prachtvollen Sälen werden rund 200 Kleidungs- stücke und Accessoires gezeigt, vom späten 18. Jahrhun-dert bis in die Gegenwart. Darunter morbide Schönhei-ten, vom Zerfall gekennzeichnet, Werke von Madeleine Vionnet und Elsa Schiapparelli sowie vieler namhafter zeitgenössischer Designer. Bis 22. Oktober 2017, Gal-lerie degli Uffizi, Museo della Moda e del Costume, Palazzo Pitti, Florenz, www.pittimmagine.com

03

Mantel: Bazar DeluxePullover: Be youLederhose: StoulsLoafer: Roberto Festa

393838

Ob Spazieren, Wandern oder Flanieren durch die Stadt. Der Bergschuh ist nicht bloß ein verlässli-cher Begleiter auf holprigen Wegen, sondern ein Lifestyle-Statement. Man könnte fast sagen, er ist salonfähig. Bei unseren Streifzügen durch die Na-tur, ist er nach wie vor unser Trumpf. Aber auch im Alltag wollen wir unsere Leidenschaft für den herrlich robusten Schuh ausleben. Am liebsten im Retro-Look, aus gutem Leder, meisterlich ver-arbeitet, mit feschen Schnürriemen und starken Profilsohlen. Wenn das Verlangen nach Weite und Freiheit mal wieder groß wird, holen wir uns eine Prise Berggefühl ins Tal und kombinieren unsere Bergschuhe nach Herzenslust ganz lässig zur Jeans oder gar zum Rock. Ein echter Allrounder.

ICONDER BERGSCHUH

Egal wohin, wir begleiten Sie.

Egal wohin, wir begleiten Sie.

oberrauch-zitt.com