Fassade 6 2017 -...

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Titelstory: Gewerbepark nach Cradle-to- Cradle-Kriterien realisiert SCHWERPUNKT: Beton an der Fassade FACHBEITRAG: Schutz von Holzfassaden VERANSTALTUNGEN: Vorschau zur „Fassade 18“ in Augsburg =LYSHNZHUZ[HS[ /HUK^LYR www.die-fassade.de FASSADE TECHNIK UND ARCHITEKTUR 6 2017 Dezember 2017 Titelstory: Apartmentgebäude in Holz-Beton-Hybridbauweise realisiert

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Titelstory:

Gewerbepark nach Cradle-to- Cradle-Kriterien realisiert

SChwerpunKT: Beton an der Fassade

FaChBeiTraG: Schutz von holzfassaden

VeranSTalTunGen: Vorschau zur „Fassade 18“ in augsburg

www.die-fassade.de

FassadeT e c h n i k u n d A r c h i T e k T u r

6 2017Dezember 2017

Titelstory:

apartmentgebäude in holz-Beton-hybridbauweise realisiert

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Liebe Leserinnen und Leser,

der Werkstoff Holz spielt im Hochbau – und somit auch an der Fassade – in letzter Zeit eine zuneh-mend wichtigere Rolle. Moderne Holzbauweisen haben sich zuletzt rasant weiterentwickelt und im-mer häufiger werden auch hybride Baukonzepte geplant und realisiert. Darüber hinaus sorgt auch die zunehmende Bedeutung der Nachhaltigkeit beim Bauen für eine Belebung des nachwachsen-den Rohstoffs Holz im Fassadenbau. Und nicht zu vergessen: Auch in puncto Ästhetik steht Holz an-deren Werkstoffen vielfach in nichts nach.

Was bei der Fassadengestaltung mit Holz möglich ist, erläutert Karl-Heinz Roth (Züblin Timber) in seinem anschaulichen Beitrag. Da-bei zeigt der Holz-Experte auch auf, worauf es bei der Planung von Holzfassaden zu achten gilt (ab Seite 8). Darüber hinaus haben wir unter anderem einige außerge-wöhnliche Projektberichte zum Thema Holz an der Fassade für Sie zusammengestellt – auch fortschrittliche Fertigteil- und Hybridbauweisen spielen dabei eine Rolle. Las-sen Sie sich inspirieren.

Weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe ist das Thema Sichtbetonfassaden. Auch hierzu haben wir spannende Objektberichte vorbereitet. Und im Interview mit der FASSADE erklärt Wolfgang Rieder (Rieder Gruppe), warum Beton als Fassadenwerk-stoff noch zahlreiche Potenziale bietet (Seite 23).

Außerdem waren wir im Herbst wieder auf „Fassaden-Tour“. Von den Rosenheimer Fenstertagen über den FVHF-Fassadentag bis hin zum VFT-Jahresseminar war die Re-daktion auf den wichtigen Branchenveranstaltungen live für Sie vor Ort. Berichte da-zu finden Sie im Veranstaltungsteil ab Seite 51. Interessante Bildergalerien zu allen genannten Tagungen können Sie sich im Internet auf www.die-fassade.de ansehen.

Zum Schluss schon mal der Hinweis auf unser nächs-tes FORUM FASSADE. Auch in 2019 werden wird die bisher zweimal erfolgreich durchgeführte Fassaden-tagung gemeinsam mit dem Flachglas MarkenKreis durchführen. Am 28. März 2019 geht es im sicherlich eindrucksvollen Ambiente bei Porsche in Leipzig um

das Thema „Fassaden – Fit für die Zukunft“. Es ist zwar noch ein wenig hin, aber am besten den Termin schon jetzt im Kalender vormerken! Alles Weitere erfahren Sie dann rechtzeitig in der FASSADE.

Und nun wünsche ich Ihnen im Namen des gesamten FASSADE-Teams ein besinn-liches Weihnachtsfest, ein paar ruhige Tage und einen gesunden und guten Start ins neue Jahr!

Mit besten Grüßen

Jens Meyerling (Chefredakteur FASSADE)

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TECHNIK

FaCHbEITrÄgE

20 (Vorhang-)Fassaden richtig montieren: Überblick zum neuen Montageleit-faden Von Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Jehl und Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Benitz-Wildenburg

24 Brandschutz bei vorgehängten hinter-lüfteten Fassaden (VHF) Von Dipl.-Ing. Ronald Winterfeld

26 Von der Natur inspiriert: Textilbasierter Kollektor mit dezentraler Langzeit-speicherung Von Gerhard Weber und Lukas Eisenhut

INTErvIEw

23 „Der Werkstoff Beton bietet noch viel Potenzial“ Im Gespräch mit Wolfgang Rieder (Geschäftsführer Rieder Gruppe)

ObjEKTE

30 Konzertsaal in Paris mit eindrucksvol-ler Sichtbetonfassade umgesetzt

32 Feuer- und Rettungswache 21 in Frankfurt erhält Betonsandwich-fassade

34 Markanter Gewerbebau mit struktu-rierter Betonfassade realisiert

35 Aufzugstest-Turm in Rottweil erhält Membranfassade aus Glasfaser-gewebe

36 Hauptsitz eines Event-Ausstatters mit innovativer Fassadenlösung realisiert

NEuEs vOm IFT rOsENHEIm

37 Bauteilkatalog „Schall“ für Vorhangfassaden erschienen

INHALTFASSADE 06.2017

prOduKTE

38 Rockpanel: Fassadenlösungen für alle Ansprüche

39 Knauf: Durchdachte Steinwolle-Putz-trägerplatte

39 Ursa: Vorteilhafte Dämmung

40 Neolith: Luftreinigende Fassaden

40 Mocopinus: Schwarze Holzober-flächen

40 Ladenburger: Online-Konfigurator für Holzfassaden

41 Geiger: Sonnenschutz bequem steuern

41 Sto: Bionischer Schutz für Holzfassa-den

41 Halfen: Iso-Element plus Brandriegel

42 Austrotherm: Vorgefertigtes Sohl-bankanschlussprofil

42 Trelleborg: Wirkungsvoll kombinierte Dichtung

42 Iso Bouw: Schlanke Dämmplatte für VHF

43 Teckentrup: Schnelles Rolltor

43 Rapid: Modernste Fassadenfertigung

43 Sehner: 3D-einstellbares Scharnier für hohe Belastungen

43 Balco: 2-in-1-Lösung für Balkone

44 Homag: Neueste Plattenaufteiltechnik im Einsatz

TITELTHEma

HOLz aN dEr FassadE

6 Apartmentgebäude für Studierende in Holz-Beton-Hybridbauweise realisiert

8 Fachbeitrag „Fassadengestaltung mit Holz – natürlich einzigartig“ Von Karl-Heinz Roth

11 Innovative Holzfassade für Verwal-tungsgebäude in Öpfingen

12 Nachhaltiger Holz-Schulbau für eigen-verantwortliches und soziales Lernen

14 Fachbeitrag „Dauerhafter Schutz von Holzfassaden Von Dipl.-Ing. Harald Urban

17 Bürogebäude Salt Lake City mit inno-vativem Fassadenkonzept realisiert

18 Top Mountain Crosspoint mit außergewöhnlicher Holzfassade ausgestattet

8

34

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3 FragEN aN...

46 Bernd Durner, Vertriebsleiter Hueck

FassadENbEraTuNg IN dEr praxIs: aKTuELLEs vOm ubF

49 UBF-Mitglied entwickelt Glashalle mit 3D-Dachverglasung – UBF-Mitglieder-versammlung in Bremen

aus dEr rECHTspraxIs

50 2018: Neue Spielregeln am Bau Von Rechtsanwalt Jörg Teller

braNCHE

NaCHrICHTEN uNd pErsONEN

45 Hochschule München: Autoreaktive Fassaden

45 VFF: Merkblatt zur Holzfenster-Erhal-tung

46 Schlotterer: Sonnenschutzspezialist wächst weiter

47 Warema: Individuelle Beratung für Architekten

47 Eternit: Neuer Verkaufsleiter Fassade

47 Ursa: Neuer CEO im Amt

47 Roto: Vorstandsvorsitzender bleibt

47 Tremco Illbruck: Verstärkung im Außendienst

48 VM Zinc: Übergang in neue Unter-nehmensgruppe

48 VFT: Fachgerechte Werk- und Mon-tageplanung

48 Foamglas: Dämmstoff-Spezialist wird übernommen

vEraNsTaLTuNgEN

TaguNgEN uNd mEssEN

51 Fassadentag Leipzig: Zwischen Form und Funktion

52 Wicona: Reise in die Zukunft

53 VFT: „Familientreff“ in Wiesbaden

54 Rosenheimer Fenstertage: Im Zeichen der Digitalisierung

56 FVHF: Fassadentag zum modularen Bauen

57 Hochschule Augsburg: Brandschutz Fassade 18

58 Bautec: Neuer Architekten-Kongress in Berlin

54Titelfoto: Brüninghoff

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titelthema | Holz an der Fassade

6 FASSADE 6/2017 Verlagssonderveröffentlichung

Im Auftrag der Berlinovo Grundstücksent-wicklungsgesellschaft GmbH ist im Berli-ner Stadtteil Lichtenberg ein Gebäude mit 129 Apartments für Studierende entstan-den. Nach nur acht Monaten Bauzeit ist der sechsgeschossige, U-förmige Baukörper seit dem Sommersemester 2017 bezugsfer-tig. Das Baukonzept basiert auf einem tech-nisch optimierten Prototyp, der unter Füh-rung von Berlinovo in enger Zusammenar-beit von diversen Experten und Fachleuten – unter anderem der Arup Deutschland GmbH – entwickelt wurde. Hierbei wurden einzelne bauliche Konzepte aufgelöst, ein-ander gegenübergestellt und bauelemente-weise bewertet. Die Ergebnisse der Studie

Planmäßig bezugsfertig waren im September 129 Apartments für Studierende in Berlin. Für die kurze Bauzeit und eine nachhaltige Bauweise sorgte dabei ein Konzept, das auf einem hohen Vorfertigungsgrad basiert. So realisiert Brüninghoff als Generalunternehmen das Gebäude in Holz-Beton-Hybridbauweise. Letztere setzt auf Holz als tragendes Element. Der Einsatz von Fertigteilen wurde dabei maximiert, um den Aufwand auf der Baustelle und das Risiko von Bauverzögerungen zu minimieren.

flossen in die Planung des Apartmentge-bäudes ein. Zusätzlich wurden die örtlichen Gegebenheiten des Grundstücks berück-sichtigt. Eine besondere Herausforderung bei dem Bauprojekt war der enge Zeitrah-men bis zur Fertigstellung. Das bauausfüh-rende Unternehmen Brüninghoff maximier-te daher den Vorfertigungsgrad der einzel-nen Bauteile und verlagerte so wesentliche Arbeitsschritte ins Werk. Die planerische Begleitung des Baukonzeptes bis zur Ge-nehmigungsplanung erfolgte durch Arup.Das Projekt befindet sich in innerstädti-scher Lage im Stadtteil Berlin-Lichtenberg an der Storkower Straße. In unmittelba-rer Nähe des rund 2200 Quadratmeter gro-

ßen Grundstücks liegen eine viel befahre-ne Bahnstrecke und die Landsberger Al-lee. Das Gebäude ist U-förmig ausgebildet – mit zwei fensterlosen Giebelseiten. Hier sind Werbeflächen und der Eingang ver-ortet. Die anderen Gebäudeseiten sind als Lochfassade gestaltet. Im Innenbereich des Baukörpers befinden sich weitere Fenster-flächen. Das Objekt ist teilunterkellert und bietet auf einer Bruttogrundfläche von 3700 Quadratmetern Platz für 129 Mikro-Apart-ments – davon zwölf barrierefrei – und ei-nen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss. Jede Wohneinheit mit mindestens 16 Qua-dratmetern verfügt über ein eigenes Bad – als vollständig vorgefertigte und vorinstal-

Kurze Bauzeit dank hoher Vorfertigungapartmentgebäude für Studierende in holz-Beton-hybridbauweise realisiert

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titelthema | Holz an der Fassade

7FASSADE 6/2017Verlagssonderveröffentlichung

Objekttafel Projekt: Studentenapartments lichtenberg (Berlin)

Bauherr: Berlinovo Grundstücksentwicklungsgesellschaft Gmbh (Berlin)

Tragwerksplanung, thermische Bauphysik, Akustik und Brandschutz: arup deutschland Gmbh (Berlin)

Generalunternehmer: Brüninghoff Gmbh & Co. KG (heiden)

Fertigstellung: oktober 2016 bis Mai 2017

Brüninghoff (3)

lierte Nasszelle – und eine integrierte Kü-che. Die großzügigen Fenster sorgen für eine gute Belichtung der Räume. Eine Fuß-bodenheizung gewährleistet zusätzlichen Wohnkomfort.

Holz in vielen Facetten

Um eine schnelle und wirtschaftliche Er-richtung des Gebäudes zu erzielen, war es notwendig, den Einsatz von Fertigteilen zu maximieren und den Aufwand auf der Bau-stelle gering zu halten. Diese zentrale He-rausforderung wurde in Berlin durch eine Holz-Beton-Hybridbauweise gelöst. Dem Baustoff Holz kam dabei eine wichtige Rolle zu. So wurden die tragenden Außenwände und innere Stützen in Holz umgesetzt – bei den Geschossdecken kam Stahlbeton zum Einsatz. Lediglich bei der Unterkellerung und der Bodenplatte entschied man sich klassisch für Beton. Der natürliche Baustoff Holz ist in vielen Bereichen des Gebäudes auch jetzt nach der Fertigstellung sichtbar: So sorgen die Oberflächen der Holzaußen-wände im Innenbereich für ein natürliches und warmes Raumgefühl. Unter dem Fens-ter bildet eine Holzkonstruktion eine Sitz-gelegenheit. Die Fensterlaibungen aus Lär-chenholz transportieren den natürlichen Charakter des Gebäudes nach außen.

Projektbezogenes Brandschutzkonzept

Für den Brand- und Schallschutz ergaben sich erhöhte Anforderungen. Aufgrund der Ausführung von tragenden Bauteilen aus Holz war im Rahmen des Brandschutzkon-zepts eine Abweichung bei der zuständi-gen genehmigenden Behörde zu beantra-gen. Alle tragenden Wände und Stützen im Gebäude mussten prinzipiell eine Feuer-widerstandsdauer von 90 Minuten aufwei-sen und wurden für 90 Minuten Abbrand nachgewiesen. Auf eine separate Kapse-lung der tragenden Außenwände aus Brett-sperrholz konnte damit verzichtet werden. Die zwölf Zentimeter dicken Geschossde-cken in Stahlbeton wurden als Fertigtei-

le im Werk produziert und auf der Baustel-le montiert. Die Fugen zwischen den Fertig-teilplatten wurden nicht örtlich vergossen, sondern mechanisch verbunden. Dabei wirkt sich Beton – als nicht brennbarer Bau-stoff der Baustoffklasse A1 – positiv auf den Brandschutz aus. Die Apartments sind ein-zeln abgeschottet. Die Trennwände beste-hen aus zweischalig aufgebauten Trocken-bauwänden und sind in feuerbeständiger Qualität ausgeführt. Eine Konstruktion mit zwei tragenden Stützen in Brettschichtholz, in die auch die Eingangstür und ein Versor-gungsschacht integriert wurden, schließt das Apartment zum Flur ab.

Gehobener Wohnkomfort durch erhöhten Schallschutz

Um einen möglichst hohen Wohnkomfort für die Mieter zu erzielen, wurden die Emp-fehlungen für den erhöhten Schallschutz nach Beiblatt 2 zu DIN 4109 eingehalten. Besonders berücksichtigt wurde dabei der Schallschutz der vertikalen Bauteile. Die Di-cke des Fußbodenaufbaus über der zwölf Zentimeter dicken Stahlbetondecke beträgt 17 Zentimeter. Eine sechs Zentimeter dicke biegeweiche, elastisch gebundene Splitt-Schüttung sorgt für zusätzliche Masse und trägt zu einer Verbesserung der Schalldäm-mung bei. Darüber hinaus kamen eine sehr hochwertige Trittschalldämmung und ein raumweise verlegter schwimmender Estrich zur Ausführung. Auf eine schalldämmende biegeweiche Unterdecke konnte damit ver-zichtet werden. Unterhalb des Fertigbads wurden zudem Elastomerlager angeordnet, um die Schallübertragung in den Baukörper zu verringern.

Holzaußenwand mit Wärmedämmverbundsystem

Die tragenden Brettsperrholz-Außenwände mit einer Dicke von 20 Zentimetern wur-den mit einem Wärmedämmverbundsystem aus 20 Zentimeter dicker Dämmung und Putzschicht versehen. Bei der Fassadenge-staltung wird das Holzmotiv wieder aufge-

griffen. Die gewählte Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad gewährleistete eine hohe Transparenz in den Baukosten und die zu-verlässige Einhaltung eines eng gesteckten Terminplans. Das neue Apartmentgebäu-de in Berlin zeigt, dass sich ein ansprechen-der und zugleich wirtschaftlicher Wohn-raum in kurzer Zeit realisieren lässt. Durch eine enge kooperative Zusammenarbeit al-ler Projektbeteiligten werden die Vorteile des hohen Vorfertigungsgrads optimal aus-geschöpft. Die hierbei gewählte Holz-Be-ton-Hybridbauweise sorgt zusätzlich da-für, dass auch der Aspekt der Nachhaltigkeit Berücksichtigung findet.

Realisiert wurde das Gebäude in Holz-Beton-Hybridbauweise.

In den Apartments bleibt das Holz der Außenwände sichtbar.

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titelthema | Holz an der Fassade

8 FASSADE 6/2017

Das Spektrum der reinen Holzfassaden reicht im einfachsten Fall von einer klassi-schen Außenbekleidung mit einer Boden-Deckel-Schalung bis hin zum extrem auf-wendigen Bekleiden einer Freiform mit ein-zelnen CNC-bearbeiteten Lamellen. Bei den Holz-Glas-Fassaden kann der Bogen ähn-lich weit gespannt werden und reicht von der Modulfassade für ein Büro bis hin zur lastabtragenden geometrisch anspruchs-vollen Holzkon struktion, die verglast wird. Der Nachteil der geringen Standardisie-rung im Holzbau zeigt sich speziell in aus-gefallenen Bereichen des Fassadenbaus als Vorteil. Durch die relativ leichte mechani-sche Bearbeitbarkeit und die große Freiheit an produzierbaren Formaten von Holzwerk-stoffen kann hier der Kreativität nahezu un-eingeschränkt Rechnung getragen wer-den. Natürlich erfordert diese relativ „große Spielwiese“ der Gestaltung auch das erfor-derliche Know-how, damit trotzdem werk-stoffgerecht und vor allen Dingen dauerhaft und standsicher geplant und gebaut werden kann. Ferner sind auch die führenden Insti-tute, die sich mit dem Thema Fassadentech-nik und speziell auch mit Holzfassaden be-schäftigen, bei diesen Konstruktionen nicht mehr wegzudenken. Anhand der beiden fol-

genden zwei Projekte soll etwas näher auf die spezifischen Gestaltungsmöglichkeiten eingegangen werden. Im Folgenden wird zum einen die Umsetzung einer verglasten Konstruktion und zum anderen das Thema Bekleidung näher im Detail aufgezeigt.

Aquatics Centre, London

AnforderungenBei dieser Fassade aus Holz-Lamellen be-stand die Hauptanforderung darin, die Fas-

sade im Innen- und Außenbereich so zu ge-stalten, dass diese optisch identisch in Er-scheinung tritt. Nur durch eine freistehende Glasfassade sind Innen- und Außenbe-reich getrennt, daher kann die Wirkung ei-ner durchlaufenden Freiformfläche erreicht werde. Hierbei sind die technischen Anfor-derungen im Innen- und Außenbereich je-doch grundsätzlich komplett verschieden. Im Innenbereich der Schwimmhalle muss-ten das Klima mit der erhöhten Luftfeuch-tigkeit, die Chemikalien-Beständigkeit so-

Fassadengestaltung mit Holz – natürlich einzigartigVon Karl-heinz roth

Es ist nur selbstverständlich, dass aufgrund der Nachhaltigkeits-Welle bei Baustoffen auch Holz und Holzwerkstoffe im Fassadenbau immer mehr zur Anwendung kommen. Im einfachsten Fall übertragen sowohl Planer als auch Kunden die Anforderungen der konventionellen Fassadenwerkstoffe auf den Werkstoff Holz. Es ist jedoch nicht der Anspruch von Holzfassaden, lediglich ein gleichwertiger Ersatz von klassischen Fassadenwerkstoffen zu sein. Ganz im Gegenteil, hier geht man sogar noch einen Schritt weiter. Der Beitrag gibt einen Einblick in die Möglichkeiten der Fassadengestaltung mit Holz.

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Crow

Der Entwurf für das imposante Aquatics Centre in London stammt von Zaha Hadid Architects (London).

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Aquatics Centre, London

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titelthema | Holz an der Fassade

9FASSADE 6/2017

wie der Brandschutz gewährleistet werden. Im Außenbereich jedoch wird die Fassade als vollständige thermische Gebäudehül-le genützt. Der gesamte Aufbau in diesem Bereich muss das Klima des Wettkampf-Schwimmbereiches wirkungsvoll und tau-wasserfrei vom Außenklima trennen.

PlanungDie spezielle Herausforderung beim Erstel-len der Konstruktionszeichnungen war der Situation geschuldet, dass die 135 m lange Stahlkonstruktion, an der die Fassade so-wohl im Innen- wie im Außenbereich ab-gehängt wird, sich aufgrund der noch auf-zubringenden Ausbaulasten um 200 mm horizontal am Loslager bewegt. Damit die Fassade dann letztendlich in die geplan-te Position gelangt, mussten bei der Pla-nung Referenzpunkte zum Einmessen ge-schaffen werden. Diese wurden dann bei der Montage auf die Primärstruktur über-tragen und dienten zum Einmessen der Fas-sade. Die Grundgeometrie der Außenflä-che wurde durch das Architekturbüro mit der Software Rhino dargestellt. Diese Geo-metrie der Hüllfläche diente als Grundla-ge für die Werkstattplanung der ca. 35 000

verschiedenen Holzlamellen. Mithilfe von Grasshopper-Tools gelang es aus der Hüll-fläche einzelne Brettlamellen mit definier-ten Abständen und Positionen automa-tisch zu erzeugen. Mittels einer speziellen CAD/CAM-Schnittstelle wurden daraus die Bahnkurven und Bohrungspositionen für das CNC-Bearbeitungscenter errechnet. Bei einem Gesamtumfang von ca. 300 m an der größten Stelle der Konstruktion wurde auch eine detaillierte Betrachtung der Längenän-derung der Lamellen aufgrund von Feuch-te- und Temperaturdifferenzen erforderlich. Hierbei konnte der rechnerische Nachweis erbracht werden, dass die Längenänderung aufgrund der Verschiebbarkeit der Verbin-dung von den Schrauben planmäßig aufge-nommen werden können. Somit konnte die Fassade über den kompletten Umfang oh-ne Dehnungs- und Ausgleichfugen gebildet werden.

BrandschutzDie Herausforderung bestand hier in der Anforderung für die Oberfläche eine Schwerentflammbarkeit zu erreichen. Mit Hilfe des Druckimprägnierungsverfahrens konnten die Lamellen so behandelt wer-

den, dass sie gleichzeitig die Kriterien der Schwerentflammbarkeit erreichen und den-noch geeignet sind für eine weitere Lasur-beschichtung für den Einsatz in der Wett-kampf-Schwimmhalle. Für dieses Imprä-gnierverfahren waren auch verschiedene Versuche erforderlich, die die Eignung der Imprägnierung und Beschichtung auch für das Klima in dem Wettkampf-Schwimmbad erfolgreich belegten.

MontageDie Lamellen-Decke (Innenbereich) bzw. die Fassadenkonstruktion (Außenbereich) ist mittels speziellen Abhängern an der Stahlprimärstruktur befestigt. Durch die Freiform der Holzkonstruktion war ein Flä-chengerüst erforderlich, dass auf verschie-denen Niveaus errichtet wurde. Die 35.000 individuell gefrästen Lamellen mussten durch ein durchgängiges Logistikkonzept zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Al-le Lamellen sind mit exakt 1,5 cm Abstand montiert worden. Kleinste Abweichungen würden sich bei dieser klaren Linienstruktur sofort abzeichnen, daher wurde speziell viel Augenmerk auf die elektronische Einmes-sung der Positionen gelegt.

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titelthema | Holz an der Fassade

10 FASSADE 6/2017

ZÜBlin

Timber

Karl-heinz roth ist leiter akqui-

sition bei der ZÜBlin Timber aichach Gmbh und seit vielen Jahren experte für holzfassaden- Konstruktionen.

Theatre UK in Aylesbury

AnforderungenSpeziell bei dieser Fassade gab es zwei gro-ße Herausforderungen. Zum einen mussten die Fassadenpfosten die gesamte Dachlast und teils die Last aus den Emporen tragen, zum anderen sollte die Tragstruktur gleich-zeitig im Außenbereich angeordnet werden (Umkehrfassade).

PlanungFür die Detaillierung der Profile bei einer Umkehrfassade ist es unumgänglich die Wasserführung und die Dichteebene im Detail zu durchdenken. In Zusammenar-beit mit dem ift Rosenheim konnte anhand von Standardprofilen durch geschickte An-ordnung gewährleistet werden, dass die Entwässerung immer nach außen geleitet wird und auch die zwei Dichtebenen vom Pfosten zum Riegel konsequent verlaufen. Auf dem Fassadenprüfstand des ift wur-den bei einem ca. 3,0 x 7,0 m großem Mus-ter die Leistungswerte für Luftdichtigkeit, Schlagregendichtigkeit und Verformung er-mittelt.

FertigungDer Grundriss der Fassadenlinie gleicht ei-ner unregelmäßigen Erdnussform, die Linie des Kopfpunktes steigt und fällt zusammen mit der Dachfläche. Dies bedingt, dass jeder Fassadenpfosten eine andere Geometrie er-hält. Durch die sehr exakte CNC-Bearbei-tung der Bauteile konnte die unregelmäßi-ge Geometrie sicher und sehr präzise gefer-tigt werden. Obwohl die Bauteile bezüglich

der Abmessungen eher Ingenieur-Holzbau-teilen entsprachen, war es gewünscht, diese bezüglich der Präzision und Oberflächen-beschaffenheit in Schreinerqualität herzu-stellen.

MontageBei dieser Konstruktion wurden die bis zu 15 m langen Pfosten der Primärstruktur für die Verglasung genützt. Das bedeutet, dass diese Bauteile mit höchster Präzision ge-fertigt und montiert werden mussten, wie es im Fassadenbau für Verglasungen erfor-derlich ist. Mit speziellen Montage-Scha-blonen und zunächst flexiblen Verankerun-gen am Fußpunkt konnten die Bauteile äu-ßerst exakt den Vorgaben des Vermessers folgen. Dies gewährleistete ein problemlo-ses Einsetzen der großformatigen Isolier-glaseinheiten, die aufgrund der Umkehrfas-sade von innen eingesetzt werden mussten. Entscheidend für die spätere einwandfreie Funktion ist der spannungsfreie und geo-metrisch exakte Einbau der Verglasungsein-heiten.

Konstruktiver HolzschutzDie Umkehrfassade mit den außenliegen-den Traggliedern stellt spezielle Herausfor-derungen an den konstruktiven Holzschutz. Spezielles Augenmerk wurde auf den Fuß-punkt gerichtet, der einen entsprechenden Abstand zum Grund aufweist und das Was-ser ungehindert am Pfosten abfließen lässt. Die Riegel, die ebenfalls außen liegen, wur-den mit ca. 7 mm Abstand um die Pfosten montiert, dadurch wurde erreicht, dass zwi-schen Pfosten und Riegel keine Kapillarfuge entsteht und das BS-Holz rasch austrock-nen kann. Der Fuß-Riegel, der direkt im Spritzwasserbereich eingesetzt wird, konn-te in diesem Fall nicht aus Brettschichtholz hergestellt werden. Hier wurde auf ein feu-erverzinktes Stahlprofil zurückgegriffen.Als weitere Maßnahme wurde Lärchen-Kernholz verwendet, das offenporig la-

siert ist. Diese Lasurbeschichtung reduziert die Wasseraufnahme des Holzes, lässt aber gleichzeitig die Diffusion zu. Das bis zu 4 m auskragende Vordach trägt sicher auch posi-tiv zum konstruktiven Holzschutz bei, wäre jedoch alleine nicht ausreichend, da bei ei-ner Fassadenhöhe von bis zu 15,50 m auch bei diesen überaus großzügigen Dachüber-ständen die Fassaden trotzdem einer star-ken Verwitterung ausgesetzt sind. Auch Jahre nach der Fertigstellung machen sich die erläuterten Maßnahmen und deren Zusammenwirken bemerkbar und gewähr-leisten bis heute eine einwandfreie Nut-zung, obgleich der sensiblen Bauweise.

Fazit

Die zwei gezeigten Beispiele sollen Inspira-tion sein für ausgefallene Holz-Fassaden-konstruktionen. Gleichzeitig sei hier aber auch der mahnende Finger erhoben, die Konstruktionen immer als Ganzes zu be-trachten. Wartungs- und Instandsetzungs-aufwand muss im angemessenen Verhältnis stehen. Auch die geplante Lebensdauer der Holzfassade muss sicher und zweifelsfrei erreicht werden. Mangelhaft oder nur ein-geschränkt funktionierende Holzfassaden schaden dem Image des Werkstoffes.

Detailblick auf die Fassade des Theatre UK in Aylesbury.

Eindrucksvolle Holzfassade: Das von RHWL Architects London geplante Theatre UK in Aylesbury.

ZÜBlin

Timber aichach

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titelthema | Holz an der Fassade

11FASSADE 6/2017

Objekttafel Projekt: Bürogebäude ZimmerMeisterhaus-Manufaktur Gapp holzbau (Öpfingen)

Bauherr: Gapp holzbau (Öpfingen)

Entwurf/Konzeption: hullak rannow architekten (ulm)

Statik: pirmin Jung deutschland

Herstellung/Fassadenbau: Manufaktur Gapp (Öpfingen)

Fertigstellung: 2015

Ein echter Eyecatcherinnovative holzfassade für Verwaltungsgebäude in Öpfingen

Mit seiner zehn Meter hohen, dreigeschossigen Holzfassade fällt das Büro- und Verwaltungsgebäude ZimmerMeisterHaus-Manufaktur Gapp Holzbau in Öpfingen (Baden-Württemberg) schon von weitem ins Auge. Das an exponierter Stelle auf dem Betriebsgelände verortete Bauwerk haben die Holzspezialisten selbst gebaut – in Passivhaus-Technik.

Holzbau als moderne Visitenkarte

Gapp Holzbau arbeitet auf einer Produktionsfläche von über 1750 Quadratmetern und hat zusätzlich noch ei-nen umfangreichen Lager-bereich auf dem 7500 Qua-dratmeter großen Firmen-areal. Durch den erfreulichen Aufwärtstrend in der Ge-schäftsentwicklung benötig-te man räumlich mehr Platz sowohl für Mitarbeiter als auch für die sich daraus er-gebenden Strukturen, die mehr interne Besprechun-gen als auch Präsentationen für externe Besucher bedeu-teten. Die nutzbare Fläche konnte man durch den Neu-bau mehr als verdoppeln. Genutzt wurden für den Neubau hauptsächlich heimische Hölzer – ergänzt von vielen weiteren ökologischen Materialien, zum Beispiel Holzweichfaser-dämmung für Wand und Dach oder Hera-design-Akustikplatten aus Holzwolle für die Decken. Hullak Ranow Architekten ha-ben hier das Thema „Holzfassade“ neu in-terpretiert: Die geschwungenen Linien, die sich über das gesamte Gebäude erstrecken, ahmen eine natürlich gewachsene Holz-maserung nach. Der Neubau ist eine drei-geschossige Holzkonstruktion, der durch die Kombination der Werkstoffe Holz und Beton zu einem sogenannten Hybridbau wird. Die Bodenplatte besteht aus Stahlbe-ton, Außenwände und tragende Innenwän-de sind in Holz-Rahmen-Bauweise in der firmeneigenen Produktionshalle vorprodu-ziert und montiert worden.

Leistungsfähige Konstruktion

Die Fassade ist eine Kombination aus einer Holz-Rahmen-Konstruktion mit einer Pfos-

ten-Riegel-Konstruktion aus Eichenholz. Die Glasflächen der Pfosten-Riegel-Fassa-de bilden dabei einen homogenen Über-gang zu der – einer Holzmaserung nach-empfundenen – vorgesetzten Plattenfassade aus High Pressure Laminate-Platten (HLP). Die Ecken des Gebäudes sind abgerundet und unterstützen dadurch die organische Form. Die sichtbaren Pfosten aus Eichen-holz sind dreiseitig auf Abbrand bemessen. Sie haben die Aufgabe, die Deckenlasten an der Fassadenebene über die Außenwände abzutragen. Bei der Lastabtragung werden diese unterstützt durch das in Holzbauwei-se errichtete Treppenhaus sowie zwei weite-re Stahlstützen in der Gebäudemitte. Diese Konstruktion lässt sämtliche Möglichkei-ten offen für eine flexible Nutzung oder ei-nen eventuellen Umbau in der Zukunft, da aus diesem Grund alle weiteren Innenwän-de nichttragend konzipiert werden konnten. Die in der eigenen Produktionshalle vorge-fertigten Außenwandelemente bestehen im Wesentlichen aus vier Komponenten: der

Tragkonstruktion Holz, der Wärmedämmung, der Befes-tigungskonstruktion für die Verglasung und der Innen-verkleidung aus Gipsfaser-platten. Zur Steuerung von Komponenten der techni-schen Gebäudeausstattung wurden Leitungssysteme in die Wände integriert.

Energetisch ein Vorbild

Das Projekt hat energetisch einiges zu bieten: Die Ge-bäudehülle ist überdurch-schnittlich gut gedämmt und entspricht dem Passivhaus-standard. Mit einer Be- und Entlüftungsanlage sowie ei-ner großformatigen Photo-voltaikanlage auf dem Dach, die mehr Strom produziert als in dem Gebäude verbraucht

wird, ist man auf dem neuesten Stand der Technik. Beheizt werden die drei Stockwer-ke mit den Holzabfällen aus der firmeneige-nen Produktion.

Die Neustrukturierung des Gebäudes mit einer Nutzfläche von rund 400 Quadratmetern auf dem bestehenden Firmengelände bietet viel Platz für Technik- und Besprechungsräume und eine große Lobby. Zehn Büroräume mit 16 Arbeitsplätzen befinden sich im ersten und zweiten Obergeschoss.

horst pütz

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titelthema | Holz an der Fassade

12 FASSADE 6/2017

Auf der grünen Wiese

In einem Landschaftsschutzgebiet, direkt am Flusslauf der Schmutter, fügen sich die scheunenartigen Baukörper mit ihren hell-grauen Holzfassaden und leicht geneigten Satteldächern harmonisch in die Topogra-phie ein. Die landschaftsverträgliche Ein-bindung des großen Bauvolumens war eine spannende Herausforderung für die in einer Arbeitsgemeinschaft wirkenden Architek-ten Hermann Kaufmann und Florian Nag-ler. „Ursprünglich wollten wir das Raum-programm auf sechs Gebäude verteilen“, so Architekt Florian Nagler. „Doch Überle-gungen der Wirtschaftlichkeit und Energie-effizienz führten uns schließlich zu der jet-zigen Anlage.“ Das Ensemble besteht aus vier einander ähnlichen, kompakten Ge-bäuden, die sich um einen rechteckigen Hof gruppieren – zwei dreigeschossige Unter-richtstrakte, eine Dreifachsporthalle und ein

Pädagogik trifft Architekturnachhaltiger holz-Schulbau für eigenverantwortliches und soziales lernen

Das Schmuttertal-Gymnasium in Diedorf bei Augsburg ist eine Schule mit Modellcharakter. Rund 1000 Schüler lernen hier nach innovativen Konzepten in einem gesunden, sinnfälligen Umfeld. In nur zweijähriger Bauzeit entstand im Rahmen eines Forschungsvorhabens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein Plusenergie-Holz-Schulbau, der architektonisch überzeugt und den Schülern eine optimale Lernumgebung bietet.

zweigeschossiges Eingangsgebäude mit Au-la, Mensa, Verwaltung und Bibliothek. Raum und Struktur bilden eine Einheit, das sicht-bare Holztragwerk prägt die Innenräume. Zur optimalen Tageslichtnutzung wird Licht über shedartige Dachfenster und Lichthöfe in die vergleichsweise tiefen Baukörper ge-leitet, transparente Zwischenwände und Ta-geslichtsysteme unterstützen die Lichtver-teilung.

Nachhaltige hinterlüftete Fassadenverkleidung

In einem partizipativen Prozess haben die Lernenden und Lehrenden in enger Zu-sammenarbeit mit Fachplanern und Bau-herrn die Gestalt ihrer Schule mitbestimmt. Ab Oberkante Keller bzw. Bodenplatte wur-de das Gebäude komplett als elementier-ter Holzbau realisiert. Auch die Fassade und ein Großteil des Innenausbaus sind aus dem

nachwachsenden Rohstoff Holz. Insgesamt wurden knapp 5000 Kubikmeter unter-schiedliche Holz- und Holzwerkstoffe wie Konstruktionsvollholz, Brettschichtholz und Brettsperrholz verbaut. Die Geschossde-cken wurden in Holz-Beton-Verbundbau-weise ausgeführt, was für optimalen Schall-schutz in allen Nutzungsbereichen und ei-ne ausreichende Wärmekapazität sorgt. Zusätzliches Öko-Plus ist die hocheffizient gedämmte Gebäudehülle mit hinterlüfte-ter Fassadenverkleidung aus lasierten, säge-rauen Brettern. Sie entspricht ebenso den Kriterien des Passivstandards wie die ent-sprechend qualifizierten dreifach verglas-ten Fensterelemente, die im Zuge der Vor-fertigung schon in die Wandbauteile inte-griert waren. Die Fassadenverkleidung kragt über jeder Etage etwas nach vorn vor – das ist konstruktiver Witterungsschutz im Holz-bau. Heizenergie bezieht das Gymnasium aus zwei 100-kW-Pelletkesseln, Frischluft liefern zwei große Lüftungsanlagen mit ei-nem Wärmerückgewinnungsgrad von bis zu 73 %. Die Satteldächer integrieren auf ih-ren flach geneigten Südseiten 1650 Photo-voltaikmodule, die im Jahr 510 MWh Strom liefern und damit den Primärenergiebedarf der Schule um den Faktor 1,5 überkompen-sieren.

Innovative Sonderlösungen

Weil offene Lernlandschaften bislang weder in den Bauordnungen der Länder noch in den Schulbaurichtlinien geregelt sind und daher einen Sonderfall darstellen, muss-ten im Bereich Brandschutz und Akustik neue Ansätze entwickelt werden. Wesent-liches Ziel des Brandschutzkonzepts ist die schnelle und sichere Evakuierung aller im Schulgebäude befindlichen Personen über direkte Zugänge aller Unterrichtsräume zum notwendigen Treppenraum. Entschei-dend ist in diesem Zusammenhang die au-tomatische Brandmeldung, die gewähr-leistet, dass bei einem Brandereignis das

Mit ihren grauen Holzfassaden und leicht geneigten Satteldächern wirken die vier

Baukörper des Schmuttertal-Gymnasiums wie übergroße Scheunen.

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Objekttafel Projekt: Schmuttertal-Gymnasium (diedorf)

Bauherr: landkreis augsburg

Architekten: arGe „diedorf“, hermann Kaufmann architekten ZT Gmbh (dornbirn), Florian nagler architekten Gmbh (München)

Holzschutz: Keimfarben Gmbh (diedorf)

Fertigstellung: 2016

Alarmsignal an jeder Stelle im betreffenden Gebäudeteil deutlich hörbar ist. Für die er-höhten Anforderungen im Bereich Akustik wurden entsprechende schallabsorbieren-de Verkleidungen an Wänden und Decken entwickelt. Eng gestaffelte, mit Holzwolle-Leichtbauplatten ausgefachte Dach- und Deckenträger und abschirmende, schallab-sorbierende Stellwände steigern die akusti-sche Behaglichkeit.

Emissionsfreier Holzschutz

Bei einem Holzbau ist Holzschutz natürlich ein Thema, das konstruktiv, aber auch durch Beschichtung gelöst werden muss. Die Holzfassade des Schmuttertal-Gymnasiums wurde außen hellgrau mit der silikatischen Vergrauungslasur Keim Lignosil-Verano und im Innenbereich mit Keim Lignosil-In-co weiß lasierend beschichtet. Ausschlagge-bend für diese Wahl war einerseits die ge-

nerelle gesundheitliche Unbedenklichkeit des absolut emissionsfreien Farbauftrags, die auch strengsten baubiologischen Anfor-derungen standhält, auf der anderen Seite aber auch die mineralisch-matte, farbton-stabile Optik und nicht zuletzt die überzeu-gende Wirtschaftlichkeit. Ein weiterer Vorteil für die Umwelt: Die ökologischen Mineral-farben werden in der Nachbarschaft produ-ziert, im Diedorfer Unternehmen Keimfar-ben – das heißt regionale Produktion und kürzeste Transportwege.

Preiswürdig

Als erster deutscher Schulbau in modu-larer Holzbauweise und Plusenergiestan-dard wurde das Schmuttertal-Gymnasi-um 2016 mit dem ersten Platz beim DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen”, mit dem Son-derpreis Fokus. Gesund Bauen der Interna-tionalen Handwerksmesse in München und dem Bayerischen Energiepreis ausgezeich-net.

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14 FASSADE 6/2017

Dauerhafter Schutz von HolzfassadenVon dipl.-ing. harald urban

Holz ist bekanntlich als nachwachsender Rohstoff und als „Kohlendioxid-Binder“ ein gern gesehener und vielfältig verwen-deter Baustoff. Die Vielfalt der Holzarten er-möglicht in Bezug auf deren Optik, Festig-keit und Dauerhaftigkeit unzählige Anwen-dungsmöglichkeiten. Fassaden aus Holz oder Holzwerkstoffen erfüllen wie andere Bauteile auch bestimmte funktionale und gestalterische Anforderungen und Wün-sche. Obwohl gestalterische und ästhetische Forderungen mitunter allzu vordringlich be-handelt werden, hat die Schutzfunktion für das Gebäude eindeutig Priorität. Die Fassa-de ist nach dem Dach das am meisten von Regen, Sonne und Wind beeinflusste Bau-teil und sollte dementsprechend genügend Aufmerksamkeit bei Planung, Erstellung und Erhaltung genießen.

Fassadenmaterialien

Brettware: Parallel besäumte Bretter mit säge rauer oder gehobelter Oberfläche wer-den in verschiedenen Abmessungen ange-boten. Ebenso sind verschiedene Profile im Angebot. Fassaden aus Brettware können vertikal oder horizontal angeordnet wer-den, wobei vertikal angeordnete Fassaden die beste Ableitung des anfallenden Nie-derschlagswassers bieten. Als einheimische Holzarten kommen im Wesentlichen Fich-te, Lärche, Douglasie und Eiche zum Ein-satz. Der Einsatz thermobehandelten Hol-zes bringt eine verringerte Wasseraufnahme und damit eine geringere Gleichgewichts-feuchte mit sich. Die Gefährdung durch Bläuepilze besteht unabhängig davon weiter

und kann nur durch zusätzliche Behandlung vermieden werden. Die durch die thermi-sche Behandlung resultierende Sprödigkeit der Oberfläche stellt hinsichtlich der Ober-flächenbehandlung noch einige Fragen und bedarf weitergehender Untersuchungen und Entwicklungen.

Massivholzplatten: Ein unbestrittener Vor-teil der Massivholzplatten ist ihre Großflä-chigkeit. Damit werden der Fassadengestal-tung ganz andere Möglichkeiten erschlos-sen, als das mit Brettware möglich ist. Es ist zu beachten, dass diese für eine direk-te Bewitterung geeignet sein müssen. Drei-schichtplatten müssen mindestens 19 mm Dicke aufweisen und die bewitterte Deckla-ge muss vertikal verlaufen. Als Fassadenplat-ten kommen im Wesentlichen zum Einsatz: Dreischichtplatten aus Nadelholz, Fassaden-sperrholz, Furnierschichtholz und Zement-gebundene Flachpressplatten. Dreischicht-platten aus Nadelholz bestehen aus drei kreuzweise miteinander verklebten Brett-lagen, wobei die Mittellage gegenüber den Decklagen um 90 ° gedreht ist. Fichte/Tanne und Lärche kommen als Holzarten zum Ein-satz. Die Oberflächen sind geschliffen oder gebürstet. Vorzugsweise werden 27 mm di-cke Platten als Fassadenteile eingesetzt. Fas-sadensperrhölzer (Baufurniersperrholz BFU) bestehen aus Schälfurnierlagen, die, symme-trisch zur Mittellage, kreuzweise angeord-

net sind. Da die einzelnen Lagen nur 1,5 bis 2,5 mm dick sind, kommt dem Nachweis der Eignung für eine direkte Bewitterung erhöh-te Bedeutung zu. Der Hinweis einer wetter-festen Verleimung täuscht mitunter über die nicht wetterfeste Decklagenholzart hinweg und kann später Unstimmigkeiten zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer auslösen. Furnierschichtholz wird aus 3 mm dicken Schälfurnieren aus Nadelholz hergestellt. Aus Holzart Fichte kann dieses Plattenma-terial auch kesseldruckimprägniert bezogen werden. Für die Herstellung von zementge-bundenen Flachpressplatten werden Nadel-holzspäne und spezielle Zemente verwen-det. Eine Beschichtung muss alkalibeständig sein.

Bauliche Empfehlungen

Es ist bekannt, dass bauliche Maßnahmen (s. DIN 68800 Teil 2) so ausgeführt werden sol-len, dass der vorbeugende chemische Holz-schutz auf ein Minimum beschränkt werden kann. Werden die baulichen Maßnahmen nach DIN 68800 T 2 befolgt, kann selbst die Unterkonstruktion in die Gebrauchsklasse 0 eingeordnet werden und ein vorbeugen-der chemischer Holzschutz ist nicht mehr nötig. Querschnittsflächen und bewitterten waagerechten Holzflächen muss besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich der baulichen Maßnahmen geschenkt werden.

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Diese optisch eindrucksvolle Gestaltung verlangt einen hohen Pflege- und Wartungsaufwand.

Oberflächengestaltung mit diffusionsoffenem, deckendem Remmers-Anstrich-System

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titelthema | Holz an der Fassade

Schutz vor Schlagregen: Die Beanspru-chung durch Schlagregen kann durch vor-handene Dachüberstände stark reduziert werden. Sind Dachüberstände nicht vor-handen, erhöht sich automatisch die Bedeu-tung von vorbeugendem chemischen Holz-schutz und Oberflächenbeschichtung. Bau-liche Nachteile können dadurch aber nicht kompensiert werden. Die schnelle Ablei-tung von Niederschlagswasser unterstützt wesentlich die Dauerhaftigkeit der Holz-konstruktion. Da Fassaden aus Brettwa-re ohne jeglichen Riss im Bauteil undenk-bar sind, kommt der Lage der Bauteile eini-ge Bedeutung zu. Eine vertikale Anordnung der Bretter ist für die Ableitung des Wassers die beste Lösung. Bei horizontaler Anbrin-gung kann Wasser leichter in Holzrisse ein-dringen und erfordert mit Sicherheit einen höheren Aufwand bei der Instandhaltung. Gerade an Standorten mit Freiluftklima II sollte eine vertikale Anbringung den Vorzug erhalten.

Schutz vor Spritzwasser: Spritzwasser-schutz (30 cm über Boden) sollte eingehal-ten werden, da sich in diesem Bereich bei zu großer und lang andauernder Durchfeuch-tung die ersten Schäden an der Konstruk-tion zeigen.

Befestigung: Die Befestigung der Elemen-te, ob Vollholz oder Massivholzplatten, muss dauerhaft sein. Das heißt, das unvermeidli-che Quell- und Schwindverhalten darf nicht zur Deformierung und Destabilisierung der Elemente führen. Gebräuchlich sind die sichtbare sowie die verdeckte Befestigung. Meist werden Fassadenteile sichtbar befes-

tigt. Geschieht das mit vorher oberflächen-beschichteten Elementen, müssen zusätzli-che Anforderungen beachtet werden. Gene-rell sollten nicht rostende Verbindungsmittel zum Einsatz kommen. Empfehlenswert sind vorgebohrte Befestigungslöcher und der Einsatz von dichtenden Unterlegscheiben, um Hinterfeuchtungen von Beschichtungen zu vermeiden. Verdeckte Befestigungen ha-ben den Vorteil, dass eine geschlossene Be-schichtung nicht von Verletzungen durch Befestigungselemente betroffen wird und somit einen besseren Schutz bieten kann als bei ständiger Gefahr durch Feuchtigkeits-hinterwanderung. Für diese Befestigungsart werden entsprechende Systeme angeboten. Als Gestaltungsschwerpunkt ist eine ver-deckte Befestigung ebenfalls anspruchsvol-ler als eine sichtbare.

Oberflächenbeschichtung

Der Wert einer Beschichtung, vor allem im Außenbereich, wird zuerst über deren Dau-erhaftigkeit definiert. Das Wort „Außenbe-reich“ signalisiert „Bewitterung“. Neben Regen, Schnee und Hagel ist die UV-Strah-lung der Sonne ein nicht zu unterschätzen-der Faktor für die Alterung der Beschich-tung. Verfärbungen, Abwitterung und Ab-platzungen sind nicht erwünscht und führen bei zu zeitigem Auftreten zu Rekla-mationen und Verdruss. Auseinanderset-zungen zwischen Auftraggeber und Auf-tragnehmer gibt es immer dann, wenn Renovierungsintervalle im 5-jährigen Ge-währleistungszeitraum liegen. Dieser Sach-verhalt ist bereits planungsseitig zu erfassen und zu kommunizieren.

Oberflächenvorbereitung: Gefräste (ge-hobelte) Holzoberflächen weisen, besonders bei Frühholzzellen der Nadelhölzer, Stau-chungen auf. Sie bieten für Anstrichstoffe keine ausreichenden Eindring- und Veran-

Vorher: Der farblos beschichtete Giebel zeigt eine intensive Vergrauung (UV-Schädigung).

Nachher: Erneuerung der Giebelfassade mit deckendem Anstrich.

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titelthema | Holz an der Fassade

16 FASSADE 6/2017

kerungsmöglichkeiten. Eine Verbesserung kann durch das altbekannte Wässern und Schleifen erreicht werden. Bei gehobelten und noch dazu gequetschten Oberflächen besteht kaum die Chance, eine ausreichende Menge an Anstrichstoff auf der Oberfläche so zu applizieren, dass die Haftung ausrei-chend ist, zumal auf Tangentialflächen z. B. bei Nadelholz größere Spätholzzonen ent-stehen, auf denen praktisch keine Eindring-tiefe besteht. Sollen Fassadenelemente de-ckend beschichtet werden, sollte ein Kanten-radius von mind. 2 mm hergestellt werden, da dies eine Voraussetzung für eine gleich-mäßige Schichtdicke des Beschichtungsma-terials ist.

Vorbeugender chemischer Holzschutz: Wenn davon ausgegangen wird, dass ein Befall durch holzzerstörende Pilze erst bei Holzfeuchten oberhalb des Fasersättigungs-

bereiches (ca. > 30 %) möglich ist, könn-te bei hinterlüfteten Fassaden unter Aus-schöpfung aller baulichen Maßnahmen, die ohnehin Priorität gegenüber einer chemi-schen Behandlung genießen, der chemische Holzschutz auf einen Schutz vor Bläue und Schimmel reduziert werden. Der Einsatz von biozidfreien Produkten zum Hirnholzschutz sollte selbstverständlich sein. Die Verwen-dung von Beschichtungsprodukten mit Film-schutz (zum Beispiel Rofalin Acryl Plus; In-duline DW-610) minimiert die Befallswahr-scheinlichkeit der bewitterten Oberfläche durch Bläue-/Schimmelpilze sowie eines Al-genbefalls.Unbehandeltes Holz ist der Witterung un-geschützt ausgesetzt. Der natürliche Farb-ton des Holzes ist bei Bewitterung nicht von Dauer. Das UV-Licht der Sonne zerstört das oberflächennahe Lignin, das durch Nieder-schlagswasser ausgewaschen wird. Die graue

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Zellulose bestimmt den Oberflächenfarbton auf den der Sonne zugewandten Bereichen, wobei z. B. durch Dachüberstände geschütz-te Bereiche den natürlichen Farbton länger behalten. Bei Holzwerkstoffplatten kann der Verzicht auf Beschichtung zur Enthaftung der Decklage führen. Eine Beschichtung soll ne-ben Farbgestaltung und Farberhaltung, dem Schutz vor UV-Strahlung auch einen aus-reichenden Feuchteschutz bringen. Eben-so wird durch einen Anstrich die Holzober-fläche vor Erosion geschützt. Die Auswahl des Beschichtungsproduktes wird oft aus ge-stalterischen Gründen von der Auswahl des Farbtones bestimmt. Bei der Wahl zwischen lasierenden und deckenden Systemen sollte nicht nur nach optischen Gesichtspunkten, sondern auch nach der Umsetzbarkeit und der zu erwartenden Renovierungsintervalle entschieden werden. Die Freude über farblos oder gering pigmentierte Anstriche ist be-

kanntlich nur von kurzer Dau-er. Die Farbtonauswahl sollte sich in erster Linie nach aus-reichender UV-Stabilität rich-ten, wobei gleichzeitig auf die Möglichkeit hoher Oberflä-chentemperaturen bei som-merlicher Sonneneinstrahlung hingewiesen werden muss. Das für maßhaltige Bautei-le gültige Merkblatt des Ins-titutes für Fenstertechnik Ro-senheim („Rosenheimer Ta-belle“) kann sinngemäß auch für nicht maßhaltige Bauteile angewendet werden. In die-sem Merkblatt wird vom Ge-brauch gering pigmentierter Lasuren aufgrund der dafür extrem kurzen Renovierungs-intervalle abgeraten. Grund-

sätzlich muss ein Beschichtungssystem nach der Maßhaltigkeit des Trägermaterials aus-gewählt werden. Nicht maßhaltige Bautei-le werden mit Anstrichen, die einen sd-Wert von 0,5 m nicht überschreiten sollen, be-schichtet (zum Beispiel Induline GW-310, Induline LW-710 oder Induline DW-610). Begrenzt maßhaltige und maßhaltige Bau-teile erhalten einen Anstrich mit einem sd-Wert von über 1,0 bis 1,5 m. Hier könnte die Beschichtung unter Beteiligung des Induline Fenstersystems erfolgen.Fassaden aus Brettware sind nicht maßhal-tige Bauteile und sollten grundsätzlich als solche beschichtet werden. Sägeraue oder geschliffene Oberflächen bieten eine grö-ßere Aufnahmefläche (und damit höhere Aufbringmengen pro Arbeitsgang) für den Anstrichstoff als gehobelte Oberflächen. Vor der Montage müssen die Rückseiten der Bretter mindestens einmal beschichtet wer-

den. Bei der Einstufung von Holzwerkstoff-platten tendiert man immer mehr zu maß-haltigen Bauteilen, woraus aber nicht sofort der Schluss zu ziehen ist, dass diese unter allen Umständen mit hohen sd-Werten be-schichtet werden sollten. Von entscheidender Bedeutung ist hierfür die Art der Befestigung. Einfache Befestigung mittels Schrauben führt immer zu einer Verletzung der Beschichtung und der Holzoberfläche bis hin zu Rissen.Eine Beschichtung mit sd-Werten über 1,2 m würde unweigerlich zur Feuchtigkeitser-höhung des Holzes im Bereich der Befesti-gungselemente führen. Fleckenbildung und Enthaftung des Anstrich sind eine logische Folge. Es bleibt nur die Möglichkeit, einfach angeschraubte Platten wie nicht maßhaltige Bauteile relativ diffusionsoffen zu beschich-ten, damit Anstrichschäden ausbleiben. Bei verdeckten Befestigungen wird entspre-chend der Maßhaltigkeit eine Beschichtung mit sd-Werten von über 1,0 m empfohlen. Schmalflächen müssen mit einem Hirnholz-schutzmittel zusätzlich geschützt werden. Gerundete Kanten (bei maßhaltigen Teilen) und ein ordentlicher zusätzlicher Schutz der Schmalflächen ist Bedingung. Risse in der Furnierdecklage sind selbst bei Beschich-tungsmaterialien für maßhaltige Bauteile kaum zu vermeiden. Furnierplatten weisen auch in der Decklage herstellungsbeding-te Schälrisse auf, die auch bei Beschichtung sichtbar werden können. Dreischichtplat-ten unterliegen besonders in der Decklage Quell- und Schwindbewegungen, die durch die Verklebung der einzelnen Lagen weitest-gehend reduziert, aber nicht ganz verhindert werden können. Bei hellen deckenden An-strichen auf Wasserbasis muss auf die ab-sperrende Wirkung der Anstrichmaterialien geachtet werden, da sich sonst wasserlösli-che Holzinhaltsstoffe im Bereich von Ästen oder Kernholzbereichen als gelbe Durch-schläge abbilden. Man sollte allerdings dabei beachten, dass sperrende Beschichtungen den sd-Wert unter Umständen unerwünscht erhöhen, so dass es auch hier bei Feuchtig-keitseindringung zur Enthaftung des Anstri-ches kommen kann.

Auflockerung der Bebauung durch farblichen Unterschied zwischen den Fassadenelementen.

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titelthema | Holz an der Fassade

17FASSADE 6/2017

Objekttafel Projekt: 111 South Main office Building (uSa/Salt lake City)

Architekten: SoM Skidmore, owings & Merrill lpp (uSa/San Francisco)

Fassadenbauer: Steel encounters inc (uSa/Salt lake City)

Glasfassade/Holzlaminate: sedak (Gersthofen)

Fertigstellung: 2016

Salt Lake City, Hauptstadt des US-Bun-desstaates Utah, liegt an der Südspitze des Großen Salzsees. An der Hauptverkehrs-achse in die City sollte mit einem 24-stö-ckigen Verwaltungsgebäude ein neuer An-ziehungspunkt entstehen. Ein echter Eye-catcher dabei ist die Lobby-Fassade, für die das renommierte Architekturbüro SOM ei-ne besondere Idee hatte: Edle Holzbauteile, die auf sieben Meter Höhe in Glas elemente übergehen. Nur: So etwas wurde noch nie zuvor realisiert. Die erste Idee, diese Optik mit einem fotorealistischen Druck umzu-setzen, wurde schnell verworfen – es wirk-te den Architekten nicht real genug. Der Lösungsansatz lautete daher: Lamination von Echtholzfurnieren in den Glasaufbau. Das wiederum klang schon fast nach einer „Herkulesaufgabe“ – einen natürlichen, or-ganischen Stoff in ein Fassadenglas zu inte-grieren, ohne dass er im Produktionsprozess (unter anderem im Ofen!) Schaden nimmt und maßhaltig seine Optik behält. Mit viel Erfahrung und Know-how in der Laminati-onstechnik und enger Abstimmung der Be-teiligten fanden die Spezialisten von sedak dennoch den Weg, die Vision zu realisieren.

Lamination: Dauerhaft im Glas

Großflächig, großzügig und edel gestalteten die Architekten die Lobby, dominiert von Glas und Eukalyptus-Holz. Mit der Fortfüh-rung der Holzbauteile in das Fassadenglas hinein entwickelt das Gebäude jetzt seine ganz eigene Wirkung. Um derartige Schei-ben zu produzieren, waren gleich mehrere Herausforderungen zu meistern: Der Roh-stoff Holz – hier Eukalyptus – ist organisch. Es reagiert auf klimatische Änderungen wie Luftfeuchte und Temperatur, kann schwin-den, wellen oder brennen. Der Laminati-onsprozess (erreicht ca. 100 Grad Celsius) musste daher fein auf den Rohstoff abge-stimmt sein. Weitere Schwierigkeit: Im Au-toklaven schmilzt die SG-Folie, wodurch die

Verschmelzung von Glas und HolzBürogebäude Salt lake City mit innovativem Fassadenkonzept realisiert

Nichts weniger als die perfekte Symbiose aus Glas und Holz wollten Skidmore, Owings & Merrill Architekten (SOM) für ein neues, 24-stöckiges Office Building in Salt Lake City (USA) errreichen. In der Fassade der Lobby wächst das Holz über eine Höhe von sieben Metern geradezu in die Glas-Elemente hinein. Um diese architektonische Vision Realität werden zu lassen, entwickelte sedak (Gersthofen) ein Laminationsverfahren, bei dem lange Echtholz-Furniere im Scheibenaufbau verarbeitet werden.

Holzfurniere in den Inter-layern ihre Position verän-dern können. Das Ender-gebnis musste allerdings absolut parallel liegen-de Furniere zeigen. Hin-zu kam auch noch: Holz-furnier gibt es nur bis drei Meter Länge – es kamen also horizontale Stöße hinzu, da die Scheiben sie-ben Meter hoch sind.

Einzigartiges Resultat

Glas und Holz bestim-men nun das Bild der ge-samten Lobby. „Die Inspi-ration für die transparente Fassade fand der Kun-de übrigens beim Apple Cube – ein vollkommen aus Glas gefertigter Ku-bus“, so Maic Pannwitz, Executive Vice Pre-sident von sedak in New Jersey. „Daher war beim Projekt 111 South Main Street auch ei-

ne transparente Tragstruktur gefordert“. Die erforderlichen Glasfins erreichen knapp elf Meter Höhe. Auch dafür war reichlich Pro-duktions-Kompetenz notwendig, die die Verantwortlichen des mit dem „LEED gold“ Zertifikat ausgezeichneten Projektes eben-falls bei sedak fanden.

Holz in Glas. Eukalyptus ist ein relativ hartes Holz. Daher ist es für die Lamination gut geeignet.

Steel encounters inc, Salt lake City, uS (2)

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titelthema | Holz an der Fassade

18 FASSADE 6/2017

Dynamische FormenTop Mountain Crosspoint mit außergewöhnlicher holzfassade ausgestattet

Die Timmelsjoch Hochalpenstraße gilt als anspruchsvolle Passstrecke. Die Privatstra-ße befindet sich zum Teil in Besitz der Fa-milie Scheiber, die mit dem Bau einer ersten Schutzhütte im Jahre 1881 Wegbereiter des Ötztaler Tourismus sind. Diese Familientra-dition wird von den Brüdern Attila und Al-ban Scheiber auch heute noch fortgesetzt. Sie haben sich nicht nur der infrastruktu-rellen Weiterentwicklung ihrer Heimatregi-on verschrieben, sondern hegen eine große Leidenschaft für den Motorsport. Mit dem Erwerb einer umfangreichen Sammlung an Motorrad- und Automobilraritäten nahm das hochalpine Motorradmuseum Gestalt an.

Mit Schwung und Leichtigkeit

Im Jahr 2012 wurde ein Architekturwettbe-werb ausgeschrieben. Michael Brötz, ein jun-ger Tiroler Gestalter und Autodidakt im Be-reich der Architektur erhielt den Auftrag, das Gebäude zu realisieren. Er übersetzte das Thema Bewegung – ob auf Skiern, Snow-boards, zwei oder vier Rädern – in eine ge-schwungene Bauform, die mit ihrer Um-gebung verschmilzt. Die größte Herausfor-derung des Projekts bestand darin, die vier unterschiedlichen Funktionen sinnvoll zu verknüpfen, gleichzeitig eine gestalterisch anspruchsvolle Einheit zu schaffen und trotz des Bauvolumens Leichtigkeit zu vermitteln. Die Hälfte der Gesamtfläche von 6060 Qua-dratmetern nimmt der Museumsbereich ein. Ein großes Anliegen war es dem Planer, in

Abgeleitet von der Form einer Schneewechte und an den Schwung einer Skispur erinnernd, vereint Top Mountain Crosspoint auf 2175 Metern Höhe vier ganz unterschiedliche Nutzungen unter einem Dach: Neben dem höchstgelegenen Motorradmuseum Europas beinhaltet der Neubau ein Themenrestaurant mit Panoramaterrasse, eine Gondelbahn und die Mautstelle der Timmelsjoch Hochalpenstraße. Ein echter Eyecatcher dabei: Die geschwungene Holzfassade.

Bauweise und Ästhetik regionale wie tradi-tionelle Bezüge herzustellen, ohne rustikal zu werden. Das Erdgeschoss wurde in Stahl-beton ausgeführt, das Obergeschoss in kon-struktiver Holzbauweise. Während der un-tere Sockelbereich der Fassade mit Schie-ferschindeln verkleidet wurde, bildet die stark horizontal strukturierte Fassade aus heimischem, sägerauem Lärchenholz einen Schwung in Richtung Tal.

Brandschutz auf hohem Niveau

Das Zentrum des Gebäudes bildet die Tal-station der neuen Kirchenkar-Gondelbahn, die einen optischen Kontrapunkt zu den sich jeweils seitlich anschließenden Nutzungen darstellt. Reduziert gestaltet, steht in diesem Gebäudeteil die technische Ästhetik der Lift-anlage im Vordergrund. Eine Brücke verbin-det im Obergeschoss das Museum mit dem Restaurant und schafft so die Möglichkeit

eines Rundgangs durch das Haus. Der Auf-bau des Top Mountain Crosspoints erfor-derte dabei spezielle brandschutztechnische Maßnahmen, um die verschiedenen Ge-bäudeteile im Brandfall voneinander abzu-trennen. Um diese Anforderung zu erfüllen, wurden Feuerschutz-Schiebetore mit T30-Brandschutzfunktion von Hörmann verbaut. Während sich das im Obergeschoss einge-setzte Schiebetor in Richtung Restaurant-galerie optisch in das Gesamtbild einfügt, wählte Michael Brötz im Erdgeschossbereich ein Schiebetor, das nahezu unsichtbar hinter einer in der Wand liegenden Nischenklap-pe verläuft. Dies hat den Vorteil, dass die um den Durchgang liegenden Wände einheitlich gestaltet werden können, ohne dass ein da-vor verlaufendes Tor die Gesamtansicht be-einflusst. Somit konnten beispielsweise in diesem Objekt alle Wände durchgängig mit Holz verkleidet werden. Alle Varianten des Hörmann Feuerschutz-Schiebetors FST ge-währen im Normalbetrieb die volle Durch-gangsbreite, während sie im Brandfall auto-matisch schließen und so Brandabschnitte innerhalb des Gebäudes schaffen. Die im Top Mountain Crosspoint verbauten Tore sind zudem mit einer optischen und akustischen Warnanlage sowie mit Schlupftüren ausge-stattet, die den Fluchtweg für die sich im Ge-bäude befindenden Personen sichern.

Objekttafel Projekt: Top Mountain Crosspoint (Österreich/hochgurgl)

Bauherr/Investor: hochgurgler liftgesellschaften Gmbh

Architektur: BrÖTZ, architecture-design-artwork, Michael Brötz (Österreich/hall in Tirol)

Ausführungsplanung, Bauleitung: plan_B Gmbh (Österreich/Volders)

Türen/Tore: hörmann (Steinhagen)

Fertigstellung: 2016

hörmann (2)

Ästhetik mit Holz: Blick ins Innere des Museums.

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TECHNIK | Fachbeitrag

20 FASSADE 6/2017

(Vorhang-)Fassaden richtig montieren:Überblick zum neuen MontageleitfadenVon dipl.-ing. (Fh) wolfgang Jehl und dipl.-ing. (Fh) Jürgen Benitz-wildenburg

Da es für die Montage von (Vorhang-)Fassaden keine Norm im eigentlichen Sinne gibt, hat das ift Rosenheim im Auftrag der „RAL Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren e.V.“ gemeinsam mit den Verbänden VFF und UBF den „Leitfaden zur Montage von Vorhangfassaden“ erarbeitet. Dieser basiert auf den Grundlagen des bekannten „Leitfadens zur Montage von Fenstern und Außentüren“ und muss deshalb als Erweiterung verstanden werden. Hier ein Überblick zu den wichtigsten Inhalten.

Grundlagen, Anforderungen und Planung

Bei der Montage von Fassaden sind der winterliche und sommerliche Wärmeschutz (EnEV), der Feuchteschutz (Tauwasser, Schlagregen, DIN 4108, VOB/C DIN 18360), der Schallschutz (DIN 4109) und der Brand-schutz (DIN 4102) zu beachten, die in Ka-pitel 4 des Montageleitfadens Fassade be-schrieben werden. Die Planung und Nach-weisführung ist Aufgabe des Planers und umfasst auch den feuchtetechnischen Nachweis, der in der Regel über die Bestim-mung des fRSI-Faktors erfolgt. Die Einhal-tung der Anforderungen liegt in der Verant-wortung des Ausführenden. Der Montage-leitfaden Fassaden beschreibt in Form von Checklisten die für die Planung und Aus-schreibung notwendigen Unterlagen sowie anhand von Zeichnungen, Tabellen und Re-

chenbeispielen die praktische Ausführung. Auch die unterschiedlichen Konstruktions-prinzipien einer Fassade sind von großer Bedeutung und deshalb werden im Kapitel 2 „Allgemeine und besondere Anforderun-gen“ auch die Abgrenzung von Fassaden und Fenster(bändern) sowie die marktgän-gigen Konstruktionen definiert und be-schrieben. Dies umfasst:– Pfosten-Riegel-Fassade– Elementfassade– Geklebte Glaskonstruktionen– Warmfassade (nicht hinterlüftet)– Kaltfassade (hinterlüftet)– Kalt-Warm-Fassade– Zweite-Haut-Fassade (Doppelfassade)– Glasdachkonstruktionen, Wintergärten,

eingebundene Schrägverglasungen.Darüber hinaus sind auch besondere Anfor-derungen zu beachten, die es bei Fenstern so nicht gibt, beispielsweise Widerstand ge-gen Erdbeben oder Potentialausgleich.Die anforderungsgerechte Planung von Vor-hangfassaden erfordert Spezialwissen und besondere Fachkompetenz, so dass die Ein-bindung eines Fachplaners für Fassaden-technik sinnvoll ist – das umfasst auch die Baukörperanschlüsse und die Montage. Für die Verankerung inkl. Auflager, Anker und Befestigungsmittel sind, anders als bei Fens-tern, statische Nachweise notwendig.

Bauphysik

Die bauphysikalischen Grundlagen bei Fenstern und Fassaden sind grundlegend gleich. In Verbindung mit höheren Anfor-derungen an den Schall- und Brandschutz, Schlagregen, die Statik, den großen Abmes-sungen sowie die Montagelogistik, ist die Planung und Ausführung durchaus kom-

plexer wie bei Fenstern. In Kapitel 4 des Montageleitfadens werden allgemeine Hin-weise sowie anspruchsvolle Details wie der Eckbereich von bodengleichen, barrierefrei-en Abschlüssen mit Anbindung an die Bau-werksabdichtung beschrieben.

Wärmeschutz

Mit der Berechnung des Isothermenverlaufs werden der längenbezogene Wärmedurch-gangskoeffizient und der Temperatur-faktur fRsi eines Vorhangfassadenanschlus-ses ermittelt. Für eine Beurteilung, die auch die Schimmelpilzproblematik berücksich-tigt, kann die 13 °C-Isotherme ( gerundete 12,6 °C) herangezogen werden (Randbe-dingungen nach DIN 4108-2). Diese muss innerhalb der Konstruktion verlaufen. Stark gekrümmte Isothermen kennzeichnen Be-reiche mit erhöhten Wärmeverlusten. Die Isothermen sollten also möglichst geradli-nig verlaufen. Grundsätzlich ist bei der Pla-nung auf eine möglichst wärmebrückenfreie

Komplexe Fassaden-Konstruktion: die Elbphilharmonie in Hamburg.

Pfostenprofil aus Aluminium an einer außengedämmten Wand, seitlicher Anschluss (Bild 4.13 aus [1])

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TECHNIK | Fachbeitrag

21FASSADE 6/2017

Konstruktion zu achten. Im Montageleit-faden Fassade sind für grundlegende An-schlusssituationen 19 Beispiele enthalten, die als Grundlage für projektbezogene De-tails genutzt werden können.

Feuchteschutz

Beim Feuchteschutz machen vor allem die hohen Windlasten bei Hochhäusern, die Außenwanddämmung und die vielfältigen Möglichkeiten der äußeren opaken Beklei-dungen die Planung und Ausführung kom-plizierter als bei Fenstern. Auch die Durch-dringungen für die Befestigung eines äuße-ren Sonnenschutzes und von Putzbalkonen müssen sorgfältig geplant werden. Dies gilt gleichermaßen für den Feuchteschutz im Erdgeschoss, bei Balkonen und Dachter-rassen, bei denen die Anforderungen der Bauwerksabdichtungen sowie die Flach-dachrichtlinien bei der Planung des un-teren Anschlusses zu beachten sind (DIN 18531 – 18533). Der Montageleitfaden Fas-saden beschreibt die Schnittstellen zur Bau-werksabdichtung der vom Boden berühr-ten (senkrechten) Umfassungswände und Spezialfälle wie die Ausführungen für Tü-ren in barrierefreien Gebäuden (bodenbün-

dige Schwellenausbildung nach DIN 18040-1 und -2).

Schallschutz

Die Schallübertragung zwischen Räumen und Geschossen muss bei der Planung, Herstellung und Montage ebenfalls beach-tet werden. Diese wird als vertikale und ho-rizontale Flankenübertragung bzw. Längs-

schalldämmung beschrieben und durch die Kenngröße der bewerteten Norm-Flanken-schallpegeldifferenz definiert (Dn,f,w in dB). Außerdem bestehen auch schalltechnische Anforderungen an die Eigengeräusche von eingebauten mechanischen Lüftern oder Lüftern mit Motor. Weiterhin ergeben sich auch Anforderungen an die Montage integ-rierter Bauelemente (Fenster, Türen, Einbau-teile etc.) in Form von Baukörperanschluss-fugen und Konstruktionsfugen (Kopplung bei Elementfassaden.

Brand- und Rauchschutz

Der Brandschutz (Feuerwiderstand, Brand-überschlag, Brandverhalten und Brandwei-terleitung) ist eine zweite wichtige gesetz-liche Grundanforderung, die zu erfüllen ist. Schutzziele sind die Selbstrettung und Rettung durch Dritte, der Schutz des Feu-erwehrangriffs und der Schutz der Gebäu-de und der darin befindlichen Werte. Hier-aus ergeben sich auch erhöhte Anforderung an die Montage, insbesondere an die Ab-dichtung und die Befestigung. Um ein Min-destniveau der Sicherheit in allen Gebäu-den zu erreichen, wird von allen in Gebäu-den verbauten Materialien gefordert, dass deren Brandverhalten mindestens normal entflammbar ist. Höhere Anforderungen, von schwer entflammbar bis nicht brenn-bar, finden sich in den jeweiligen Landes-bauordnungen und in Sonderbauvorschrif-ten. Bei Baukörperanschlüssen von feuer-widerstandsfähigen und/oder rauchdichten Türen, Fenstern und Verglasungen, sind die durch die Zulassung vorgegeben Materiali-en zu verwenden. Bei Baukörperanschlüssen von feuerwider-standsfähigen und/oder rauchdichten Bau-teilen müssen die Vorgaben des Herstellers in der jeweiligen Montageanleitung genau eingehalten werden, die Teil des Verwend-

Wesentliche Bauteile im Übergang einer Pfosten-Riegel-Fassade zum Baukörper (Bild 7.2 aus [1])

Tabelle 1 Fugenschalldämmung von Baukörperanschlussfugen, Fugentiefe 50 bis 100 mm (Tabelle aus [4])

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TECHNIK | Fachbeitrag

22 FASSADE 6/2017

barkeitsnachweises sind (Allgemeines bau-aufsichtlichen Prüfzeugnis (AbP), Allgemei-ne bauaufsichtlichen Zulassung (AbZ) oder CE-Kennzeichnung). In den Montageanlei-tungen können Baustoffgruppen allgemein mit Angaben der Eigenschaften oder mit spezifischer Angabe des Produkttyps und des Herstellers benannt sein. Weitere De-tails sind im Montageleitfaden Fassaden be-schrieben.

Verankerung und Lastabtragung

Aufgrund der größeren Abmessungen und Gebäudehöhen entstehen deutlich höhe-re Lasten als bei Fenstern und Außentüren. Deshalb sieht die Produktnorm für Fassa-den (EN 13830) auch statische Berechnun-gen und Nachweise für die Verglasung, die Profile und die Verankerung vor. Die Veran-kerungen haben die Aufgabe, alle planmä-ßig auf die Fassadenkonstruktion wirken-den Kräfte und Lasten sicher in den Bau-körper einzuleiten. Gleichzeitig müssen die Konsolen verhindern, dass es durch die Verformung der Fassade zu Zwängungen kommt oder dass Kräfte und Verformungen aus dem Bauwerk in die Fassade eingelei-tet werden. Der Montageleitfaden vermittelt deshalb grundlegende Kenntnisse für stati-sche Systeme, Nachweise sowie deren prak-tische Anwendung.

Abdichtung

Das Kapitel 6 baut auf den Grundlagen des Montageleitfadens für Fenster und Haus-türen [2] auf und geht auf die Besonder-heiten der Abdichtung von Fassaden ein. Auch hier können die grundsätzlichen Prin-zipien für die fachgerechte Anordnung der unterschiedlichen Dichtebenen am besten durch das Ebenenmodell erläutert werden. Der Wetterschutz wird in Vorhangfassa-den zweistufig ausgeführt: Die äußere (ers-te) Abdichtung soll möglichst dicht ausge-führt werden. Dennoch können immer wie-der geringe Mengen Wasser in den dahinter liegenden Bereich eindringen. Diese lau-fen in den Profilen ab und müssen in einem tiefer liegenden Bereich über Öffnungen im schlagregengeschützten Bereich wieder kontrolliert zur Außenseite abgeleitet wer-den (zweite wasserabführende Dichtebene). An den Fußpunkten der Konstruktion muss die zweite wasserabführende Dichtebe-ne „hintergriffen“ werden. Die wetterseiti-ge Abdichtung zum Baukörper ist so anzu-schließen, dass die Feuchtigkeit nach au-ßen abgeleitet wird. Zusätzlich sind ggf. die Systemvorgaben bezüglich Anordnung von Falzentwässerungen und Dichtstücken am Pfostenende zu beachten.

Fazit

Der „Leitfaden zur Montage von Vorhang-fassaden“ beschreibt ausführlich die tech-nischen, gesetzlichen und normativen An-forderungen für eine fachgerechte Mon-tage von Fassaden. Dabei werden sowohl die theoretischen Grundlagen als auch vie-le praktische Tipps gegeben. Damit steht Planern, Herstellern und Monteuren ein umfangreiches und fundiertes Werk für die Planung und Ausführung zur Verfü-gung. Fassaden- und Fensterhersteller so-wie Montagefirmen können auf dieser Basis funktionsfähige und dauerhafte Baukörper-anschlüsse für die jeweiligen Projekte ent-wickeln.

literatur

[1] leitfaden zur Montage von Vorhangfassaden, ral-Gütegemeinschaft Fenster und haustüren e.V und ift rosenheim, august 2017, iSBn: 978-3-00-057012-4

[2] leitfaden zur planung und ausführung der Montage von Fenstern und haustüren, ral-Gütegemeinschaft Fenster und haustüren e.V. oder Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks, März 2014

[3] ift-Fachinformation SC-11/1, „Bauteilkatalog Vorhangfassade – luft- und längsschalldämmung“, rosenheim oktober 2017, iSBn 978-3-86791-409-3

[4] ifz info Mo-03/1, Fachgerechte Montage von Fenstern und außentüren – empfehlungen für planung, ausschreibung und abnahme, rosenheim 12/2017

Jürgen Benitz- wildenburg leitet

im ift rosenheim den Bereich pr & Kommuni-kation.

wolfgang Jehl ist im ift rosenheim als produktmana-ger für den Bereich äußere abschlüs-se, Montage, Bau-körperanschlüsse,

geklebte Verglasungen sowie äußere abschlüsse (rollladen, raffstore etc.) tätig.

Ebenenmodell Fassade am Beispiel eines seitlichen Baukörperanschluss einer Pfosten Riegel-Fassade an eine hinterlüftete Natursteinfassade. Die Funktionsebenen der Vorhangfassade sind an die entsprechenden Ebenen in der Außenwand anzuschließen. (Bild 6.1 aus [1])

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23FASSADE 6/2017

Welchen Hintergrund hat die Investition in den neuen Standort und was wird dort produziert?

Vor 13 Jahren haben wir die Geschichte des traditionellen Betonherstellers Rieder wei-tergeschrieben: Die Produktion von Fassa-denprodukten aus Glasfaserbeton wurde im deutschen Kolbermoor ge-startet. Jetzt haben wir den Standort komplett moder-nisiert und sowohl Maschi-nentechnik als auch die Ar-beitsplätze in Produktion und Büros auf den neusten Stand gebracht. Das bietet uns optimale Voraussetzun-gen für die Zukunft. Denn heute ist die Rieder Gruppe für ihre ökologischen Pro-dukte, Innovationen sowie individuelle Lösungen und Anwendungen in den Berei-chen Architektur und Infra-struktur weltweit bekannt. Mit der Produktpalette wer-den Flexibilität, Ästhetik und Intelligenz an der Fas-sade vereint. Zahlreiche in-ternationale Auszeichnun-gen vom MIPIM AR Future Project Award in Cannes über den „Form & Function Award“ in Australien bis hin zum „Architizer A+ Award“ würdigen die Qualität und unsere Innovationskraft. Heute vertreiben wir unsere Produkte in 50 unter-schiedliche Länder und haben Projekte jeder Größenordnung realisiert. Es sind die Men-schen, unsere Mitarbeiter und das Netzwerk mit viel Pioniergeist sowie Leidenschaft, die das Unternehmen jung halten. Diese Kom-ponenten verhelfen der Rieder Gruppe zu einer positiven Entwicklung mit Wachstum.

„Der Werkstoff Beton bietet noch viel Potenzial“im Gespräch mit wolfgang rieder (Geschäftsführer rieder Gruppe)

Das österreichische Unternehmen Rieder – Spezialist für Fassadenlösungen aus dem Werkstoff Beton – hat kürzlich in die Qualität des deutschen Produktionsstandorts Kolbermoor investiert. Dort sind unter anderem modernste Büroräumlichkeiten entstanden. Im Gespräch mit der FASSADE erläutert Wolfgang Rieder, Geschäftsführer der Rieder Gruppe, die Investition und skizziert die Zukunftsplanung für das Unternehmen.

Sie haben ja in den letzten Jahren viel in die Erforschung und Entwicklung neuer Beton-Innovationen an der Fassade investiert. Wo sehen Sie in Zukunft noch Potenzial?

Wir sehen das Potenzial vor allem im Werk-stoff Beton an sich: Das Naturprodukt mit

seinen charakteristischen Lebenszeichen steht für ausgesprochene Lebendigkeit. Au-ßerdem besteht der von uns produzierte Glasfaserbeton aus mineralischen Bestand-teilen und garantiert durch seine hervorra-genden thermischen Werte absolute Brand-beständigkeit – die macht ihn zum gefrag-ten Werkstoff. Ein weiterer Punkt ist die Nachhaltigkeit: Rieder vereint Funktionali-tät, Ästhetik und Intelligenz an der Fassade

und will durch kontinuierliche Forschung und Weiterentwicklung der Produkte und Produktionsprozesse einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten. Mit den Zertifi-zierungen ISO 9001 und ISO 14001 setzen wir uns selbst hohe Standards im Umwelt-schutz – dies wird immer wichtiger und wir

werden dies in Zukunft noch mehr hervorheben. Nicht zu-letzt bietet auch die Fähigkeit des Betons als Hülle bzw. zum Schutz vor Umwelteinflüssen noch Potenzial. Mit unserem System bionics – dieses nutzt Fassadenflächen zur thermi-schen Aktivierung – sind wir die ersten mit einer DIBt-Zu-lassung.

Welche Unterstützung bieten Sie Architekten bei der Planung von Fassaden aus Glasfaserbeton?

Der enge Kontakt zu Studie-renden, Künstlern und Archi-tekten prägt unsere Unterneh-menskultur. Sie bringen ihre Kreativität, Flexibilität und ihr abstraktes, analytisches Den-ken in die unternehmenseige-ne Entwicklungsabteilung ein. Im Gegenzug ermöglichen wir die Entwicklung neuer Werke

und finden im Dialog neue Antworten und Lösungen. Der intensive Austausch lässt uns Trends rechtzeitig erkennen und unse-re Innovationsführerschaft stetig auszubau-en. Unser Anspruch ist es, nicht einfach nur Produkte zu verkaufen, sondern Lösungen zu entwickeln. Wir sehen Fassaden als Or-ganismen.

Vielen Dank für das interessante Gespräch.

Wolfgang Rieder ist Geschäftsführer der Rieder Gruppe.

rieder Gruppe

TECHNIK | inTerView

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TECHNIK | Fachbeitrag

24 FASSADE 6/2017

Brandschutz bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden (VHF)Von dipl.-wirtsch.-ing. ronald winterfeld

Rückblick auf die Entwicklung

Die bauphysikalischen Vorteile vorgehäng-ter hinterlüfteter Fassaden sind seit vielen Jahrhunderten bekannt. Besonders dort, wo es galt, dauerhaft witterungsbedingten Ein-flüssen zu trotzen, kamen traditionell VHF verstärkt zum Einsatz. Auf senkrecht ver-laufender Lattung aus Holz – je nach Verle-geart um zusätzliche Konterlattung ergänzt – wurden regional vorkommende Beklei-dungswerkstoffe, wie zum Beispiel Schie-fer, Ziegel oder Holz befestigt. Später wur-den VHF aus energetischen Gründen um Fassadendämmungen ergänzt. Im Laufe der Jahre kamen neue und moderne Fassaden-materialien zur Anwendung. Insgesamt fin-den heute in VHF überwiegend nichtbrenn-bare und schwerentflammbare Bekleidun-gen und Dämmstoffe Anwendung. Über

Der Brandschutz in Deutschland ist bauaufsichtlich detailliert geregelt. Er orientiert sich an definierten Schutzzielen und ist eine Fachplanungsaufgabe. Die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen und die FVHF-Leitlinie „Brandschutztechnische Vorkehrungen für Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden“ beschreiben mögliche Brandschutzmaßnahmen im Hinterlüftungsraum von VHF. Der FVHF empfiehlt zudem grundsätzlich nichtbrennbare Dämmstoffe, zum Beispiel aus Glas- oder Steinwolle, für vorgehängte hinterlüftete Fassaden in allen Gebäudeklassen und für alle Anwendungen.

die Jahrzehnte entwickelten sich auch der Stand der Technik und das Bauordnungs-recht – und damit auch die Brandschutzan-forderungen – weiter. Technische Regeln ba-sieren auf dem jeweiligen historisch aktuel-len Stand der Technik und beschreiben die zum Zeitpunkt der Erstellung von Gebäu-den gültigen (Brandschutz-)Vorschriften.

Rechtliche Rahmenbedingungen für die Planung

Der Brandschutznachweis ist ein Teil der Bauvorlagen. Für unterschiedliche Gebäu-dearten gelten unterschiedliche Brand-schutzbestimmungen. Die aktuellen Regel-werke wie z. B. Musterbauordnung (MBO), Landesbauordnung (LBO) und Muster-Ver-waltungsvorschrift Technische Baubestim-mungen (MVV TB) beschreiben die gegen-

wärtigen Sicherheitsniveaus im Ergebnis der Übereinkünfte von Landes-, Bauord-nungs- und Zulassungsbehörden und der Feuerwehr. Brandschutz ist Fachplanungs-aufgabe. Die rechtlich einwandfreie bau-aufsichtliche Abnahme der Brandschutz-planung gewährleistet die Einhaltung aller Brandschutzvorschriften. Periodische Ge-bäudeüberprüfungen dienen zukünftiger Sicherheit. Im Hinblick auf die VHF lassen sich mit den am Markt verfügbaren System-komponenten alle brandschutztechnischen Anforderungen objektbezogen sicher und zuverlässig umsetzen. Die bauphysikalisch seit mehreren hundert Jahren bewährte Hinterlüftungsfunktion innerhalb des VHF-Systems lässt sich im Brandfall bei fachge-rechter Planung und Ausführung sicher be-herrschen.Die DIN 18516-1 („Außenwandbekleidun-

Konstruktive Randbedingungen Überlappung und Unterstützungsabstände für Glattblech und 2-fach gekantete Stahlbleche.

Horizontale Brandsperre –

durchgehender Luftspalt 5-10 mm.

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gen, hinterlüftet, Teil 1: Anforderungen, Prüfgrundsätze“) verweist hinsichtlich der Anforderungen an den Brandschutz auf die Muster-Liste Technische Baubestimmungen (ML TB) des Deutschen Instituts für Bau-technik (DIBt) – Anlage 2.6/11 der letzten Fassung. Sie sind aktuell gleichlautend in die Muster-Verwaltungsvorschrift Techni-sche Baubestimmungen (MVV TB, Ausga-be August 2017) übernommen worden. In ML TB / MVV TB sind mögliche Vorkehrun-gen beschrieben, die eine Brandausbreitung im Hinterlüftungsraum wirksam behin-dern: Eine dieser möglichen Vorkehrungen sind horizontale und vertikale Brandsper-ren. Sie behindern eine Brandausbreitung im Hinterlüftungsraum durch Unterbre-chung oder partielle Reduzierung des frei-en Querschnitts. Der Fachverband Baustof-fe und Bauteile für Vorgehängte Hinterlüf-tete Fassaden e.V. (FVHF) empfiehlt zudem grundsätzlich die Verwendung von nicht-brennbaren Dämmstoffen, zum Beispiel aus Glas- oder Steinwolle, für VHF in allen Gebäudeklassen und Anwendungen.

Brandschutz-Leitlinie des FVHF

Die FVHF-Projektgruppe Brandschutz hat im Jahr 2016 in Zusammenarbeit mit Brand-schutzexperten der TU Braunschweig und dem Ingenieurbüro hhpberlin die FVHF-

Leitlinie „Brandschutztechnische Vorkeh-rungen für Vorgehängte Hinterlüftete Fassa-den (VHF)“ erarbeitet. Die Leitlinie enthält praktische Vorschläge und soll die Anwen-dung der ML TB / MVV TB erleichtern. Sie versteht sich als Grundlage und Vorschlag für den objektbezogenen Abstimmungs- und Planungsprozess im Hinblick auf den baulichen Brandschutz von VHF. Ihre Vor-schläge / Inhalte sind mit den Brandschutz-planern objektbezogen zu besprechen, zu konkretisieren und speziell zu vereinbaren. Die Brandschutz-Leitlinie steht zum kos-tenlosen Download bereit: › www.fvhf.de

dipl.-wirtsch.-ing. ronald winterfeld

ist Geschäftsführer des FVhF – Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinter-lüftete Fassaden e.V. (Berlin)

Laibungen als integraler Bestandteil von Brandsperren

Brandsperren in Höhe des Fenstersturzes

Brandsperren in Höhe der Fensterbank

Horizontale Brandsperre (z.B. 1mm Stahlblech, Öffnungen bis 100 cm2/lfm Wand zulässigLaibungsbekleidung mit nichtbrennbarer Bekleidung – im Brandfall gleichwertig zu 1 mm Stahlblech

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TECHNIK | Fachbeitrag

26 FASSADE 6/2017

Der Solarkollektor soll gemeinsam mit Ver-tretern von Universitäten, Ingenieurbüros und der Industrie entwickelt werden. Ziel ist es, die auftreffende Energie in einen Spei-cher zu leiten, der diese dann bei Bedarf an den zu erwärmenden Raum abgeben kann. Auf dem Gelände des DITF in Denkendorf wurde zur präzisen Untersuchung der Tech-nologie ein Testgebäude errichtet, das im Sommer wie im Winter energieautark warm gehalten wird. Dabei wird die im Sommer

auftreffende Energie in einem Silica-Gel-Speicher in chemische Energie umgewan-delt und steht in der Winterzeit zur Erwär-mung des Pavillons (Abbildung 1) bereit. Dieses Prinzip soll nun zu einem Solarkol-lektor weiterentwickelt werden, der auch für den Einsatz in Fassaden geeignet sein kann.

Prinzip der Eisbärhaut

Bei der Entwicklung des Kollektors wur-de der Aufbau der Eisbärenhaut als Vorbild aus der Natur herangezogen. In der Prinzip-Skizze ist der schematische Aufbau des Kol-lektors dargestellt. Die Außenhaut besteht aus einer strahlungsdurchlässigen Folie, die

Von der natur inspiriert:

Textilbasierter Kollektor mit dezentraler LangzeitspeicherungVon Gerhard weber und lukas eisenhut

Die schwindenden Erdöl-Reserven, die voranschreitende Erderwärmung und die Forderung nach erneuerbaren Energien ist allgegenwärtig. So haben die Forscher des Deutschen Institutes für Textil- und Faserforschung (DITF) ein Forschungsprojekt begonnen, das ein Meilenstein auf dem Weg zur Nutzung von erneuerbaren Energien sein kann – dabei geht es um einen textilbasierten Solarkollektor mit dezentraler Langzeitspeicherung.

als transparente Wärmedämmung fungiert. Durch ein darunterliegendes Abstandsge-wirk gelangt die Strahlung auf ein schwarzes Absorbergewebe, das sich durch die Ener-gieaufnahme aufwärmt, ähnlich wie sich die schwarze Haut des Eisbärs unter dem hellen Fell bei Sonneneinstrahlung aufwärmt. Die Speicherung der Energie erfolgt in einem Si-lica-Gel, dass durch Abgabe von Feuchtig-keit Energie aufnimmt. Wird die Energie be-nötigt, so kann sie aus dem Silica-Gel durch

Zugabe von Feuchtigkeit in Form von Wär-me wieder abgegeben werden. Im Anschluss wird die Wärme in einem Luftstrom durch das Abstandsgewirk in den zu erwärmenden Raum eingeleitet.Als alternatives Speichermedium sind Phase-Changing-Materials, kurz PCM-Ma-terialien untersucht worden. Die Mischung aus verschiedenen Paraffinen schmilzt bei Sonneneinstrahlung auf den Kollektor und speichert die Wärmeenergie als chemische Energie. Wird der Kollektor nun gezielt mit kälterer Luft durchströmt, so erstarrt das Paraffin-Gemisch und gibt die Energie als Wärme an die durchströmende Luft ab. Mit diesem Speicher ist ein Tag-Nacht-Zyklus

denkbar, bei dem die tagsüber aufgenom-mene Energie nachts an den Raum abgege-ben wird. Der Speicher aus Silica-Gel hinge-gen zielt auf eine langfristige Speicherung, um die im Sommer aufgenommene Energie im Winter für die Heizperiode zur Verfügung zu stellen. Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung eines serienreifen Kollek-tors für den Einbau in Fassaden. Dabei kann die Form des Speichers individuell auf die entsprechenden Anforderungen angepasst werden. In Abbildung 3 ist ein Demonstrator abgebildet, der für Versuche mit dem PCM-Speicher herangezogen wird.

Ausblick

Das Forschungsprojekt läuft bis zum Ende des Jahres mit der Auswertung von ersten Testergebnissen. Gleichzeitig werden nun

Abbildung 1: Versuchs-Pavillon

diTF denkendorf

Abbildung 2: Prinzip-Skizze

diTF denkendorf

Abbildung 3: Demonstrator

diTF denkendorf

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TECHNIK | Fachbeitrag

27FASSADE 6/2017

Anwendungen / Umsetzungsmöglichkei-ten für diese Technologie gesucht. Das Inge-nieurbüro IFP- Weber ist seit Projektbeginn im Beirat des Forschungsprojektes und be-teiligt sich bei der Entwicklung eines effizi-enten Fassadenpaneels. Um die Technologie für die Fassadengestaltung attraktiv zu ge-stalten, werden Möglichkeiten untersucht, die Kollektoren inklusive Speicher in der

Bautiefe zu verringern – unter Einbeziehung von hoch wärmedämmenden Materialien. Dabei könnte der Kollektor mit dem Spei-chersystem in einer elementierten Fassade hinter einer Glasscheibe untergebracht wer-den, um den gestalterischen Anforderun-gen zu genügen, die Architekten und Bau-herren an die Fassade stellen. Bei den Über-legungen für einen Einsatz in der Fassade sind noch weitere Einflüsse zu klären. So z. B. die Geräuschemission / Luftgeschwin-digkeiten / Behaglichkeit des notwendigen Luftstroms, im System erzeugt über einen Ventilator bei dezentralem Einsatz, oder die Verrohrung, Leitungsführung und Abdich-tung der Kollektoren bei einer zentralen Lö-sung. Die Integration des Systems in einer Fassadenkonstruktion mit dem begrenz-ten Platzangebot ist eine Herausforderung für den Fassadenplaner. Unter Berücksichti-gung der zu erfüllenden Anforderungen er-geben sich vielfältige Möglichkeiten für das System. Die Überlegungen, wie ein solches Element aussehen könnte, haben zu dem in Abbildung 4 gezeigten Fassadenaufbau ge-führt. Denkbare Einsatzmöglichkeiten sind zum Beispiel Warmwasseraufbereitung, Un-

Abbildung 4: Fassadenaufbau

iFp - weber

Gerhard weber ist Geschäftsfüh-rer des Büros iFp-weber Gmbh & Co. KG – integrale Fassadenplanung

und Mitglied im uBF – unabhängige Berater für Fassadentechnik e. V.

lukas eisenhut ist im Büro iFp-weber

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terstützung von Heiz- und Lüftungssyste-men oder Kondensatverhinderung durch Warmluft-Strom. Die durchgeführten Ver-suche haben ergeben, dass die direkte An-ordnung des Speichers hinter dem Kollektor eine deutliche Verringerung der Wärmever-luste nach sich zieht.

das iGF-Vorhaben nr. 18768 n der Forschungs-vereinigung Forschungskuratorium Textil e.V., reinhardtstraße 14-16, 10117 Berlin wurde über die aiF im rahmen des programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsför-derung (iGF) vom Bundesministerium für wirt-schaft und energie aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestags gefördert.

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Mehr Technologie, mehr Wissen, mehr Netzwerk: Die R+T 2018 entfaltet faszinierende Innovati-onskraft. Was hier rund um Roll-laden, Tore und Sonnenschutz präsentiert wird, setzt internatio-nale Maßstäbe. Als Fachbesucher erfahren Sie auf der R+T alles, was Sie über Technik, Trends und Produkte wissen müssen.

Auf 120.000 m2 in zehn Messehallen erleben Sie wegweisende Neuheiten live. Sie tauschen sich intensiv mit den wichtigsten Experten aus und knüpfen wertvolle Kontakte. Die R+T schafft damit die langfristige Basis für gute Geschäfte. Wir freuen uns, wenn Sie in Stuttgart dabei sind – das können Sie erwarten:

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Tore: Vom funktionalen Bauele-ment zum langlebigen, schützenden Schmuckstück – Tore und Türen werden energieeffizienter, sicherer und kom-fortabler. Auf der R+T erleben Sie live überraschende und technisch herausra-gende Antriebs- und Funktechnik. Dabei geht der Trend zu individuellen Lösun-gen, die zugleich sicher und hochwertig sind. Die Messe öffnet den Blick auf vielfältige Produkte und Anwendungs-möglichkeiten im Tür- und Torbereich. Dabei kommen Themen wie Feuer- und Rauchschutz, Sicherheit, Energie und Nachhaltigkeit nicht zu kurz.

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Entdecken Sie die weltweiten Trends rund um Rollladen, Tore und Sonnenschutz! Das volle Programm: Darum lohnt sich die R+T

Sonnenschutz: Branchen-größen und Hidden Champions ver-binden ansprechende Designs mit wegweisender Technik. Im Fokus steht auch hier das Thema Energiesparen. Ob außen- oder innenliegender Sonnenschutz – die Top-Unternehmen der Branche zeigen Ansätze für mehr thermischen Komfort und Energie-effizienz. Auf der R+T können Sie sich außerdem über aktuelle Themen wie Automatisierung, Fassadenintegration und vernetzte Systeme informieren. Die Vielfalt der Designs und Bauweisen eröffnet zugleich ganz neue Gestal-tungsmöglichkeiten in Planung und Umsetzung.

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4. Netzwerk pflegen: Auf der R+T treffen sich die Branchenvertreter in entspannter Atmosphäre. Die Kontakt-pflege gelingt in den zehn Messe-

hallen fast nebenbei. Zur Neuauflage 2018 werden über 60.000 Besucher aus etwa 130 Ländern erwartet – das garantiert eine Vielzahl spannender Begegnungen.

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27. Februar – 3. März 2018Messe Stuttgart

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TECHNIK | Objekte

FASSADe 6/2017

MC-Bauchem

ie, Bottrop (3)

Das über 36 000 Quadratmeter große, futu-ristisch anmutende Gebäude verfügt über ein Auditorium mit 1150 und einen Veran-staltungssaal mit bis zu 6000 Plätzen. Dort werden alle Arten von Musik aufgeführt. Daneben gibt es Proberäume für Musiker, mehrere Aufnahmestudios, zahlreiche Ter-rassen und ein Restaurant. Von der vier-

ten Etage hat man einen schönen Rund-um-Ausblick auf die Umgebung. Verant-wortlich für die Planung und Durchführung des Großprojektes war neben dem Depar-tement Hauts-de-Seine das Konsortium Group Tempo Île Seguin.

Visionäre Landmarke Konzertsaal in paris mit eindrucksvoller Sichtbetonfassade umgesetzt

Nach dreijähriger Bauzeit eröffnete im April 2017 der Konzertsaal La Seine Musicale. Der 170 Millionen Euro teure Bau auf der kleinen Seine-Insel Seguin – westlich von Paris bei Boulogne-Billancourt gelegen – wurde für seine kühne, visionäre Architektur bereits mehrfach ausgezeichnet. Das äußerere Erscheinungsbild wird durch eine eindrucksvolle Sichtbetonfassade geprägt.

Preisgekrönte Symbiose aus Glas und Beton

Die Architektur der La Seine Musicale gleicht einem Kreuzfahrtdampfer. Sie wurde von dem Franzosen Jean de Gastines und dem japanischen Stararchitekten Shigeru Ban entworfen, den Baumeistern des Cen-tre Pompidou in Metz. Zum Konzept gehört die energetische Selbstversorgung, so spielt die kugelförmige Glasfassade im Zentrum des Baus mit der Sonne: ein Fotovoltaik-Se-gel bewegt sich im Einklang mit der Son-nenlaufbahn. Aus der Vogelperspektive sieht das Glasdach wie ein Vogelnest aus, das sich ideal in die Natur der Insel und in das be-grünte Dach des Bauwerks einfügt. Im Kon-trast zu diesem Gebäudeherzstück umhüllt eine imposante Sichtbetonfassade das Bau-werk, das mit einer hohen Ästhetik sowie einer puristischen Symbiose aus Glas und Beton glänzt.

Hoher Anspruch an Sichtbetonfassade

Die Herstellung einer Sichtbetonfassade ist in der Praxis relativ schwierig. Optische Be-einträchtigungen wie Poren, Lunker, Farb-tonungleichmäßigkeiten, Schattierungen sowie Wolkenbildungen treten nicht selten

auf und stören den Gesamteindruck. Da das Erscheinungsbild des Betons von eminen-ter Bedeutung für das Gesamtbild der Seine Musicale ist, entschieden sich Bauherr und Planer für eine Fassadenveredelung und setzten dabei auf Produkte und Knowhow der MC-Bauchemie. Im Januar 2017 ließ die Baufirma Bouygues Construction zunächst Probeflächen von verschiedenen Anbietern anlegen. Dabei überzeugte das Produktsys-tem von MC letztendlich nicht nur qualita-tiv, sondern auch in puncto Tempo. Da die Eröffnung des musikalischen Zentrums be-reits drei Monate später anstand, spielte der Faktor Zeit eine wichtige Rolle. Der Syste-maufbau, bestehend aus einem feinen Be-tonkosmetikspachtel der Emcefix-Familie,

Fachgerechte Vorbereitung der Sichtbetonflächen.

Blick auf die Glaskuppel und Seitenwand der Seine Musicale nach der Fassadenveredelung.

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TECHNIK | Objekte

Objekttafel Projekt: Konzertsaal la Seine Musicale (Frankreich/paris)

Bauherr: departement hauts-de-Seine / Group Tempo Île Seguin

Architekten: Jean de Gastines / Shigeru Ban

Bauunternehmen: Bouygues Construction (Frankreich/Guyancourt)

Fassadenveredelung: Verarbeiter Contreat (Belgien/Tielt) mit produkten der MC-Bauchemie (Bottrop)

Fertigstellung: april 2017

der farbigen Betonveredelung Repacryl und dem transparenten Graffitischutz MC-Co-lor Proof vision, konnte mithilfe des Spezi-alverarbeiters Contreat aus Belgien in kür-zester Zeit angelegt werden. Innerhalb von nur acht Wochen wurden über 9000 Qua-dratmeter Betonflächen reprofiliert, veredelt und geschützt

Bühne frei für die Betonkosmetik

Nach der fachgerechten Vorbereitung des Untergrundes wurden im ersten Schritt Poren, Lunker sowie Schalungsfugen und allgemeine Abweichungen mit der hoch-wertigen Betonkosmetik Emcefix-Spach-tel F, die aus den drei Farbtönen weiß, grau und anthrazit gemischt wurde, um den ge-wünschten Betonfarbton zu erreichen, kor-rigiert. Darüber hinaus wurde eine Beton-veredelung mit Repacryl durchgeführt, um eine möglichst homogene und hochwer-tige Sichtbetonoptik auf der Gesamtflä-che zu erzielen. Dafür entwickelte MC zu-sammen mit Contreat eigens eine speziel-le Mischung aus den drei Repacryl-Farben grau, betongrau und hellgrau. Neben der hochwertigen Optik sind die veredelten Betonoberflächen auch UV-stabil, witte-rungs- und farbbeständig. In einem weite-ren Schritt wurden die Sichtbetonflächen der Seine Musicale auf einer Höhe von bis zu drei Metern (rund 3000 Quadratmeter) mit dem transparenten Graffitischutz MC-Color Proof vision versehen. So lässt sich die Fassade leicht reinigen, selbst hartnä-

Wie ein Kreuzfahrtdampfer liegt La Seine Musicale inmitten der Seine.

Eine ästhetisch ansprechende Symbiose aus Glas und Beton.

ckige Graffitis können von der behandel-ten Oberfläche entfernt werden: gerade für Bauwerke im öffentlichen Raum ein enor-mer Vorteil.

Beton? Natürlich.

Natürlich temperierend. Sein großes thermisches Speichervermögen macht Beton zu einem idealen Baustoff. Im Sommer bleibt Außenwärme weitestgehend draußen und im Winter wird Innenwärme im Raum gehalten. So entsteht ein angenehmes Raumklima. Diese klima regulierende Wirkung kann man mit Hilfe der so genannten Betonkernaktivierung noch effizienter gestalten. Hier erfahren Sie mehr: www.beton.org/temperierend oder QR-Code einscannen

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TECHNIK | Objekte

FASSADe 6/2017

„Bei Feuerwehrgebäuden steht die Funk-tion an erster Stelle, und es braucht kur-ze Wege für den Einsatzfall sowie eine op-timale Erschließung“, sagt Architekt Moritz Kölling. Das beginnt bei der Positionierung des Gebäudes auf dem Grundstück, für die auf kreuzungsfreie Verkehrswege und aus-reichend große Stauraumflächen vor den Fahrzeughallen zu achten sei und setzt sich im Inneren fort. „Die Kunst liegt bei einem primär funktionalen Innen- und Außenle-ben für den Architekten darin, einen städte-baulich stimmigen Baukörper mit passender Eingangssituation und guter Fassade zu ge-stalten,“ so der Architekt.

Topografie für Raumprogramm nutzbar gemacht

Bei der Feuerwehrwache 21 (BW 21) stell-te das beengte Grundstück mit dem um-gebenden Grünraumstreifen und einem 6-Meter-Höhenunterschied eine Heraus-forderung dar. Das Gelände wurde terras-siert und das dreigeschossige Gebäude mit einem Geschoss in die Böschung eingegra-ben. Es entstand Raum für zwei Fahrzeug-hallen und die fünf Feuerwehr- und drei Rettungsdienstfahrzeuge sowie Dienst- und

Ruheräume. Zwei höhenversetzte Hofbe-reiche sind über Rampenanlagen mitein-ander als Gebäudeumfahrt verbunden. Die Funktionsräume der Feuer- und Rettungs-wache gliedern sich um die beiden versetz-ten Fahrzeughallen. Ein gemeinsames zen-trales Treppenhaus erschließt alle Funkti-onsbereiche. Der Baukörper wird durch die großen Tore der Fahrzeughallen und ho-rizontale Fensterbändern strukturiert. Die Auskragung der Büroräume im Osten und ein Einschnitt eines Außenbereichs im Wes-ten gliedern das Gebäude skulptural und nehmen ihm die optische Schwere.

Sensibler Ort

Bevor auf dem Areal gebaut werden durf-te, mussten denkmalschutzrechtliche bzw. archäologische Grabungen vorgenom-men werden: Unter der Erde befanden sich Überreste der Befestigungsanlage bzw. des Nordtors von Nida und weitere bedeuten-de Relikte aus dem 3. Jahrhundert, die zu-erst wissenschaftlich untersucht und ge-sichert werden sollten. Einst war Nida die Hauptstadt der römischen Wetterau und für rund 1700 Jahre verschollen. Nun galt es, eine moderne Feuerwehrwache mit ihren

Funktionalitäten behutsam in diesen histo-rischen Ort zu setzen und den Neubau auch optisch mit der geschichtsträchtigen Region zu verorten.

Betonsandwich: Optimal gedämmt und brandgeschützt

Die Feuerwehrwache ist eine Konstruk-tion aus Betonsandwichelementen (C 35/45). „Diese Elemente bestehen aus ei-ner 20 Zentimeter starken konstruktiven Tragschicht aus Stahlbeton, einer 18 Zen-timeter starken Wärmedämmschicht aus PUR-Hartschaum sowie der 10 Zentime-ter starken Betonvorsatzschicht“, erläu-tert Dirk Nagel, Werk- und Montageleiter beim Betonfertigteilwerk Faber & Schnepp. Für die Betonfertigteilelemente wurde die Fassadenvorsatzschicht im Werk gegossen und anschließend eine Trennschicht ein-gebracht. Sie verhindert das Einlaufen der Betonschlämme in die Stoßfugen der Wär-medämmung. Nach Einbringen der Sand-wichplattenanker und der Wärmedämm-schicht auf der Vorsatzschale wurde die Tragschicht aus Beton zusammen mit der aufgebrachten Bewehrung betoniert. Die Fundamente wurden in Ortbeton herge-

Rote HülleFeuer- und rettungswache 21 in Frankfurt erhält Betonsandwichfassade

Die Feuer- und Rettungswache 21 in Frankfurt ist ein Massivbau mit einer Betonsandwichkonstruktion und vereint Funktionalität und Gestaltung vortrefflich. Das Material- und Farbkonzept mit der rötlichen Waschbetonaußenfassade und entsprechend gestalteten Innenräumen würdigt den besonderen Genius Loci: Die von Kölling Architekten konzipierte Feuerwache steht auf historischem Boden. Denn genau hier befinden sich Überreste der Stadt Nida, einst eine bedeutende römische Metropole.

© iZB/ Christoph Kraneburg (2)

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TECHNIK | Objekte

Objekttafel Projekt: neubau Feuer- und rettungswache 21 (Frankfurt)

Bauherr: BKrZ Brandschutz-, Katastrophenschutz- und rettungsdienstzentrum Grundstücksverwaltungs Gmbh & Co KG

Projektsteuerung: Gotthold rechtsanwälte partnerschaftsgesellschaft mbB (Marburg)

Architekten: KÖllinG arChiTeKTen Bda (Bad Vilbel)

Betonfertigteilwerk: FaBer & SChnepp hoch- u. Tiefbau Gmbh & Co.KG (langgöns)

Fertigstellung: 2017

stellt, die Bodenplatte als WU-Bauteil vor Ort gegossen. Alle Betonwände wurden in Elementbauweise hergestellt, die Decken-platten in Ortbeton gegossen. „Hierbei war eine besonders umsichtige Planung der Fugendetails zwischen den Elemen-ten sowie der Anschlüsse an die Fenster und Türen entscheidend. Denn sonst stel-len sich die Bereiche als Schwachstellen in der Konstruktion heraus“, erläutert der Ar-chitekt.

Durch Rot von Nida verortet

Beim Farbkonzept für die Waschbetonfas-sade und die Innenräume gibt das „Niden-ser Rot“ der antiken Ausgrabungsstücke

und Scherben den Ton an. Die Fassadenele-mente erhalten durch eine leichte rötlich-braune Pigmentierung und einen kleintei-ligen Steinzuschlag eine lebendig struktu-rierte Oberfläche in einem warmen Erdton. Die Farbgebung in Kombination mit der strukturierten Oberfläche des Waschbe-tons verortet den Neubau auf dem histo-rischen Umfeld der ehemaligen römischen Töpferei, er wirkt geerdet und selbst wie ein wertvolles Fundstück. Um diesen be-sonderen Effekt zu erreichen, wurden dem Waschbeton die Farbpigmente Braun und Schwarz beigemischt sowie eine Einstreu-ung aus Vulkanstein in einem gebrochenem Grau-Rot in verschiedenen Korngrößen (55%) sowie Mainsand (45%). Abschlie-ßend wurde die Fassade hydrophobiert. So-mit ist der Waschbeton unempfindlich für Verschmutzung und behält sein Bild über Jahrzehnte.

Farbexperimente im Betonlabor

Um den passenden Farbton zu finden, fer-tigte das Betonfertigteilwerk nach einer Vor-lage der Architekten zunächst einige 40 x 40 Zentimeter große Fassadenmuster an. Dabei

orientierte man sich auch an verschiedenen Fundstücken des Geländes wie etwa Scher-ben oder Gefäßen. „Anhand dieser Muster haben wir den Farbton bzw. die Intensität der Betonpigmentierung sowie die Steinzu-sammensetzung kontrolliert und nach zehn Mustern definitiv festlegt“, so Moritz Köl-ling.

Die Farbgebung in Kombination mit der strukturierten Oberfläche des Waschbetons verortet den Neubau auf dem historischen Umfeld.

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TECHNIK | Objekte

FASSADe 6/2017

Im Herbst 2016 ist in Laas im Vinschgau die neue Gewerbehalle des Sauerkrautpro-duzenten Lechner mit Hofladen, Verwal-tungsbereich und Betriebswohnung eröff-net worden. Der Firmensitz des Familienbe-triebs, der Produktion und Repräsentation gleichermaßen integriert, sollte heute mehr darstellen als ein reiner Zweckbau. So ent-wickelte das Architekturbüro Marx/Ladur-ner eine originelle Konzeption mit gestal-teten Sichtbetonfassaden in Kombination mit Elementen aus Holz und Glas. Sie plan-ten komplett mit Betonfertigteilen und hol-ten hierfür den Südtiroler Fertigteilhersteller Progress mit ins Boot, der den Rohbau in-klusive Fassaden in zwei Monaten aufbau-te. Thermowände mit einer 6,5 Zentime-ter dicken Außenschale, einer 5 Zentimeter dicken Innenschale, sowie 10 Zentimeter integrierter PUR-Dämmung kamen zum Einsatz. Die doppelschaligen Wände wur-den entsprechend dem deutschen Pendant von SySpro-Thermowänden für den italie-nischen Markt weiterentwickelt. Verbunden sind die beiden Betonschalen mit glasfaser-verstärkten Kunststoffstäben (SySpro-Pins), die aufgrund ihrer geringen Wärmeleitfä-higkeit ideal für energieeffiziente Bauten sind. Mit 20 Zentimetern Ortbeton-Verguss erreicht die verbaute Thermowand inklusive Dämmung einen U-Wert von 0,25 W/m²K.

Imposante KrauthalleMarkanter Gewerbebau mit strukturierter Betonfassade realisiert

Eine neue Gewerbehalle in Südtirol zeigt auf kreative Weise den Bezug zwischen Gestaltung und Produkt. Die Architekten Marx/Ladurner entwickelten das massive Gebäude mit einer eindrucksvollen Betonfertigteil-Fassade. In diese wurde mittels Strukturmatrizen eine stilisierte Graphik des Querschnitts von Krautköpfen eingebracht.

Anspruchsvoller Produktionsbetrieb

Mit seinem kreativen, individuellen Auftritt wirkt der neue Sitz des bekannten Sauer-krautherstellers ganz im Sinne einer „Cor-porate Architecture“. Der Fertigteilherstel-ler Progress lieferte für den Gewerbebau insgesamt 197 Thermowände. Das Archi-tekturbüro plante mit den werkseitig ge-stalteten Fassadentafeln in Maßen von 3,3 x 7,86 Metern. Auch die Montage der witte-rungsunabhängig vorproduzierten Elemen-te erfolgte durch den Hersteller. Die Tei-le wurden mittels Innenlader auf die Bau-stelle gebracht und mit einem Autokran mit doppelter Seilwinde in der Luft gedreht und versetzt. Neben den Außenwänden sah die Planung außerdem 28 Doppelwände (410 Quadratmeter) für Trenn- und Zwischen-wände, 100 Meter laufende Betonfertigteil-träger sowie 3100 Quadratmeter Hohldie-lendecken vor. Nach dem Verfüllen wurden die Fugen der Fassaden mit dauerelasti-schem Material ausgebildet.

Gestaltete Fassaden aus Betonfertigteilen

Highlight der äußeren Gestaltung ist die sti-lisierte Darstellung eines zerteilten Kraut-kopfes auf der Sichtbetonfassade. Die prä-zise Ausbildung der Fassaden mit der strukturierten Oberfläche erreichte der Fer-tigteilhersteller mit einem Beton der Gü-

te C30/37 XC2. Durch die Verwendung ei-ner sehr homogenen Betonmischung mit erhöhtem Feinteilanteil und der Beigabe hochwertiger Fließmittel gelang die akkura-te Strukturierung der Betonflächen. Im Vor-feld waren mit Hilfe einer CAD-Datei der Architekten die Maschinendaten zur Fer-tigung eines Models erstellt worden, das dann vom Schalungs- und Matrizenherstel-ler Reckli als Grundlage für die Spezialan-fertigung einer hochelastischen Matrize aus einem gummiartigen Polyurethan-Elasto-mer diente. Die Matrize entspricht in ihren Dimensionen den eingesetzten Fertigteilen an der Fassade. Bei der Planung des Gebäu-des hatten sich die Architekten für Beton-fertigteile entschieden, weil diese eine hohe Präzision und zugleich eine kurze Bauzeit ermöglichten.

Jürgen eheim, Brixen (2)

Objekttafel Projekt: neue Gewerbehalle (italien/laas)

Bauherr: herbert lechner KG (italien/laas)

Planung: architekten Marx/ladurner (italien/Schlanders)

Fertigteilfassade: progess aG (italien/Brixen)

Matrizen: reckli Gmbh (herne)

Fertigstellung: 2016

Der markant ausgeformte Gewerbebau der Herbert Lechner AG aus Betonfertigteilen stellt mit einer strukturierten Betonfassade auf originelle Weise den Bezug zur Sauerkrautpro- duktion dar.

Mit den Sypro Thermowänden und Strukturmatrizen erzielte Architektin Elke Ladurner eine individuelle Fassadenansicht.

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TECHNIK | Objekte

FASSADe 6/2017

Der Turm wiegt 40 000 Tonnen. Umkleidet von der in sich verdrehten, nach oben hin immer transparenter ausgeführten Glas-fasergewebe-Hülle, erhält der Koloss den-noch eine leichte und filigrane Anmutung. Je nach Tages- und Jahreszeit ändert die Membran das Außenbild des Turms und den Lichteinfall in die Innenräume. Sie ist selbst-reinigend und schützt vor Wind, intensiver Sonneneinstrahlung und Auskühlung.

Sichere Fixierung der Fassadenbekleidung

Eine Stahlkonstruktion aus Stahlrohren, Seilen, A-Böcken und Ankerplatten ver-bindet die Fassadenbekleidung mit der Be-tonwand. Um diese Konstruktion sicher am Untergrund zu fixieren, entschieden sich die Planer für bauaufsichtlich zugelassene Schwerlastbefestigungen von fischer. Ent-sprechend der bauseitigen Gegebenhei-ten und statischen Berechnungen variie-ren die eingesetzten Systeme in verschiede-nen Turmabschnitten. Zu einem großen Teil entwickelte und lieferte der Befestigungs-spezialist auf das Projekt zugeschnittene Sonderlösungen. Anspruchsvolle Heraus-forderungen resultierten daraus, dass der Verankerungsgrund baubedingt nicht über-all mit den aktuellen Regelwerken der Be-festigungstechnik übereinstimmt. Die ver-bauten Schwerlastbefestigungen ermögli-chen höchste Tragfähigkeiten und sind nach ETAG 001/EOTA-TR029 für gerissenen Be-ton zugelassen. Die Systeme sind wirt-schaftlich bei gleichzeitig hoher Leistung, Zuverlässigkeit und Montagefreundlich-keit. Verbaut wurden insbesondere Anker-stangen FIS A in verschiedenen Ausführun-gen in Kombination mit chemischen Befes-tigungslösungen: Dem Epoxidharzmörtel FIS EM, den FIS PS Power-Sleeve-Hülsen und Highbond-Spezialmörtel FIS HB (Ver-bundankersystem Powerbond). Stark ver-treten war auch das Verbundankersystem

Gut befestigt aufzugstest-Turm in rottweil erhält Membranfassade aus Glasfasergewebe

Er überragt alle Gebäude in Baden-Württemberg und bietet Deutschlands höchste Aussichtsplattform – der Aufzugstest-Turm der thyssenkrupp Elevator AG im schwäbischen Rottweil. Aktuell wird die Fassadenbekleidung angebracht. Um den Betonkörper „schraubt“ sich zusehends eine 17 000 Quadratmeter große Hülle aus polymerbeschichtetem Glasfasergewebe. Um die Membran und die Triebstockschienen der „Montage-Fähre“ zu verankern, werden fischer Schwerlastbefestigungen eingesetzt.

Objekttafel Projekt: aufzugstest-Turm thyssenkrupp elevator aG (rottweil)

Bauherr: thyssenkrupp elevator aG

Architekten: prof. werner Sobek, helmut Jahn

Objektplanung: werner Sobek (Stuttgart/deutschland) & Jahn architects (uSa/Chicago)

Ausführung Fassade: Taiyo europe Gmbh (Sauerlach/deutschland)

Ausführungsplanung Fassade: Maffeis engineering S.p.a. (italien/Solagna Vi)

Befestigungstechnik: Fischer (waldachtal)

Fertigstellung: 2017

„Superbond“ in der Ausführung RSB 16 mi-ni (Reaktionsankerpatronen) mit den An-kerstangen RG M, die mit U-Scheiben A4 nach DIN 7349 als Sonderartikel bestückt wurden. Hinzu kamen FIS EM Epoxidharz-mörtel mit FIS A und die Injektionsanker-hülse FIS H L.

Spezielle Montageplattform entwickelt

Damit die Fassadenbauer der Taiyo Europe GmbH mitsamt Membranfeldern und Ar-beitsmaterial an der Turmaußenwand ent-langfahren können, wurde extra eine fahr-bare Montageplattform (Fähre) entwickelt. Diese ringförmige Konstruktion lässt sich über drei zahnradbetriebene Triebstock-schienen vertikal bewegen. Neun Moto-ren geben der Anlage Antrieb. Auch an der Konstruktion der Triebstockschienenver-ankerung war fischer beteiligt und liefer-te tragfähige Ankerstangen mit passenden chemischen Befestigungen.

fischer

Ein Bau der Superlative ist der Aufzugstest-Turm der thyssenkrupp Elevator AG in Rottweil.

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TECHNIK | Objekte

FASSADe 6/2017

Mit Qbiss One von Trimo haben die Archi-tekten sich für eine Fassadenlösung ent-schieden, die das moderne, minimalistische Design des Firmensitzes nach außen sehr geeignet repräsentiert. Durch die Spiege-lung von Natur, Sonne, Himmel und Wol-ken in der glänzenden Fassade fügt sich das Bauwerk in seine natürliche Umge-bung trotz seines Volumens harmonisch ein. Die nichtbrennende Verkleidung schützt die Kostbarkeiten in der schwarzen „Lack-schatulle“ und ihre Dämmung sichert zu je-der Jahreszeit die Temperaturen im Inneren. Architekt Herbert Jarosch erläutert: „Qbiss One und Party Rent stellen an ihre Arbeit die gleichen Ansprüche: ästhetische Hoch-wertigkeit, Leistungsfähigkeit, Funktionali-

Glänzende Schatzkassettehauptsitz eines event-ausstatters mit innovativer Fassadenlösung realisiert

Der neue Firmensitz des Event-Ausstatters Party Rent in Ober-Mörlen bei Frankfurt vereint Administration und Logistikzentrum unter einem Dach. Logistisch und architektonisch eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Architekten Nikola und Herbert Jarosch haben sich dieser Herausforderung erfolgreich gestellt. Mit dem Entwurf einer glänzenden „Schatzkassette“ haben sie Raum für die Unterbringung des kostbaren Equipments und der kreativen Köpfe des Event-Ausstatters geschaffen.

tät. Uns als Architekten war es wichtig, auch einen Raum mit diesen Attributen zu schaf-fen. Im Inneren des Gebäudes greifen kom-plexe Prozesse ineinander. Von außen aber erscheint es ruhig homogen. Wie bei einer Lackschatulle. Das Fassadensystem Qbiss One garantiert den gewünschten wertvol-len Glanzgrad und höchste Verarbeitungs-qualität.“

Modulares Metallwandsystem

Die flexibel bearbeitbare Beschaffenheit von Qbiss One wird den unterschiedlichen An-sprüchen einer Fassade gerecht: Als selbst-tragendes, gedämmtes und feuerbestän-diges Wandsystem kombiniert Qbiss One

reine, minimalistische Elemente und archi-tektonische Detaillösungen. Es ist als vor-gefertigtes, technisch komplettes System für schnelle Bauprozesse konzipiert. Darüber hinaus zeichnet sich Qbiss One durch sehr ebene und plane Gebäudehüllen aus. Die extrem steifen und planen Elemente ermög-lichen selbst bei großen Formaten die Aus-bildung einer bündigen und absolut ebenen Fläche. Mit Qbiss One haben die Architek-ten ihr Werk, das mit dem Architekturpreis des Bundes Deutscher Architekten im Lan-de Hessen ausgezeichnet wurde, glänzend vollenden können.

Trimo G

roup (2)

Objekttafel Projekt: Firmensitz party rent (ober-Mörlen/Frankfurt)

Bauherr: party rent (ober-Mörlen/Frankfurt)

Architekt: Jarosch architektur (darmstadt)

Fassadenhersteller: Trimo Group

Fertigstellung: 2017

Ein optisches Highlight: Der neue Firmensitz des Event-Ausstatters Party Rent in

Ober-Mörlen bei Frankfurt.

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37FASSADE 6/2017

ift-Fachinformation SC-11/1 bietet einfachen Nachweis von Luft- und Längsschalldämmung für Fassadendetails

Die bauakustische Planung von Gebäuden benötigt Angaben zur Luft- und Längsschalldämmung der Bauteile. Für Vorhangfassaden konnten diese bisher nur anhand von Messungen im Labor oder aus Untersuchungen direkt am Bau nachgewiesen werden. Ein Tabellen-verfahren wie für Fenster existierte bisher nicht. Durch die Erarbei-tung eines Bauteilkataloges für Vorhangfassaden im Rahmen eines ift-Forschungsprojekts ist diese „Lücke“ jetzt geschlossen worden. In der neuen ift-Fachinformation SC-11/1 sind die Ergebnisse zu-sammengefasst. Für standardisierte Fassadendetails können Anga-ben zur Luft- und Längsschalldämmung ohne Messungen gemacht werden. Der zeitliche Aufwand und die Kosten reduzieren sich da-durch für die Beteiligten erheblich.

In einem ift-Forschungsprojekt (gefördert von der Forschungsiniti-ative Zukunft Bau des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raum-forschung) wurden die Grundlagen zur analytischen Bestimmung der Luft- und Längsschalldämmung von Vorhangfassaden erstellt. Es ist nun möglich, für Standarddetails Angaben zur Luft- und Längsschalldämmung ohne Messungen nachzuweisen. Dadurch re-duzieren sich Aufwand und Kosten für Planung und Nachweis er-heblich. Detaillierte Erklärungen der schalltechnischen Zusammen-hänge und Berechnungsbeispiele ermöglichen die einfache Anwen-dung auch für Praktiker.Die im Rahmen des Projekts durchgeführten Analysen und Unter-suchungen basieren auf einer Datenbankrecherche im umfangrei-chen Fundus aus 30 Jahren Prüferfahrung des ift Rosenheim und auf messtechnischen Untersuchungen an Fassadenelementen, aus de-nen dann der Bauteilkatalog erstellt wurde. Für folgende Bereiche sind Kennwerte und Standarddetails verfügbar:1. Luftschalldämmung von Vorhangfassaden2. Horizontale Längsschalldämmung von Fensterbändern3. Horizontale Längsschalldämmung von Vorhangfassaden4. Vertikale Längsschalldämmung von Vorhangfassaden.

Die ift-Fachinformation SC-11/1 „Bauteilkatalog Vorhangfassa-de – Luft- und Längsschalldämmung“ kann als Download oder als Druckfassung auf der ift-Website www.ift-rosenheim.de/shop bezogen werden.

ISBN: 978-3-86791-409-3Preis: 35,00 EuroSeiten: 70

Bauteilkatalog „Schall“ für Vorhangfassaden erschienen

ForSChunG + TeChniK: neueS VoM iFT roSenheiM

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TECHNIK | Produkte

38 FASSADE 6/2017

Rockpanel hat jetzt ein neu strukturiertes Produktportfo-lio präsentiert, das insgesamt fünf Segmente umfasst und dem Kunden die Auswahl der opti-malen Fassadentafeln erleich-tern soll. Von Lösungen für Ba-sisanwendungen über Natur Fassaden, Design Fassaden, Pre-mium Fassaden bis hin zu Pa-neele reicht das Spektrum. Par-allel dazu wurden die Produkt-eigenschaften optimiert und das Sortiment erweitert. Neu ist die Rockpanel Uni Serie für klei-ne Fassadenflächen und An-wendungen rund ums Dach. Die Standard-Farbpalette von Rockpanel Colours wurde deut-lich erweitert. Zudem wird das Profil durch einen neuen Mar-kenauftritt geschärft.

Maßgeblich für die neue Pro-duktsegmentierung waren ge-stalterische und technische Kri-terien. Planer, die qualitativ gu-te Produkte für funktionelle, pflegeleichte Fassaden suchen, finden diese zukünftig im Seg-ment Basis-Anwendungen. Die hier zusammengefassten Pro-duktlinien Rockpanel Uni und Rockpanel Ply sind ideal zur Renovierung von Einfamilien-häusern und Dachverkleidun-gen. Rockpanel Uni ist in vier

Fassadenlösungen für alle Ansprücheverschiedenen RAL Farben er-hältlich und bietet alle Vorteile der bewährten Rockpanel Plat-ten. Für Gebäude mit natürli-cher Fassadenoptik finden sich im Segment Natur Fassaden die geeigneten Lösungen. Fassaden-platten mit natürlicher Anmu-tung aus den Serien Rockpanel Natural, Rockpanel Woods und Rockpanel Stones greifen das unbegrenzte Farb- und Form-spiel der Natur auf und machen jedes Gebäude selbst zum Teil seiner Umgebung.Freiheit für Form und Farbe bie-ten die Produktlinien aus dem Bereich Design Fassaden. Das umfassende Spektrum an Far-ben und Designs der Serien Rockpanel Colours, Rockpanel Metallics, Rockpanel Brilliant

und Rockpanel Chameleon bie-tet Architekten und Planern ei-ne nahezu unbegrenzte Vielfalt für die Realisierung eines aus-drucksstarken Looks. Dazu wur-de die Rockpanel Colours Stan-dard-Farbpalette von 24 auf 50 Farben erweitert. Weitere 94 Special Farben (früher 76) run-den diese umfangreiche Palet-te von nun insgesamt 144 Farb-tönen ab. Das gesamte Sorti-ment basiert auf RAL und NCS Farben. Zusätzlich zur Erweite-

rockpanel (2)

rung der Farbpalette wurde auch die Oberflächenstruktur von Rockpanel Colours optimiert. Die Platten sind nunmehr noch leichter zu reinigen. Die Farben bleiben damit noch länger frisch und leuchtend. Optional können

Rockpanel Colours Platten mit der zusätzlichen Schutzschicht ProtectPlus versehen werden. Rockpanel Lines² aus dem Seg-ment Paneele ist die ideale Lö-sung, wenn eine traditionelle Fassadengestaltung gefragt ist. Die Paneele sind in zwei un-terschiedlichen Breiten verfüg-bar, die miteinander kombiniert werden können. Nut- und Fe-derprofile machen die Montage einfach. Das Angebot wird kom-plettiert durch das neu einge-

führte Premium Fassaden Seg-ment für höchste Ansprüche. Ob expressiv, edel, natürlich oder in-dustriell – Planer haben hier die volle kreative Freiheit. Rockpanel liefert die Platten auch mit Kan-tenlackierung in den gewünsch-ten Farben und Abmessungen. Rockpanel Premium Platten sind serienmäßig mit der Schutz-schicht ProtectPlus versehen und werden standardmäßig in der Ausführung FS-Xtra geliefert. Sie sind gemäß DIN EN 13501-1 als A2-s1,d0 klassifiziert und erfül-len so hohe Anforderungen an den Brandschutz.Stichwort Brandschutz: Da Brandschutz speziell beim Bau von mehrgeschossigen Gebäu-den eine immer größere Rol-le spielt und häufig auch vor-geschrieben wird, sind grund-sätzlich alle Rockpanel Platten zusätzlich zur Standard-Aus-führung Durable mit 6, 8 bzw. 10 Millimeter starken Platten auch in der Ausführung FS-Xt-ra mit einer Plattenstärke von 9 Millimeter verfügbar. Die Aus-führung FS-Xtra entspricht der europäischen Baustoffklasse A2-s1,d0 und erfüllt damit höchste Brandschutzanforde-rungen. In Kombination mit ei-ner nichtbrennbaren Dämmung zum Beispiel aus Mineralwolle und bei Montage auf einer Un-terkonstruktion aus Alumini-um oder Stahl können mit den Platten in der FS-Xtra Ausfüh-rung die strengen europäischen Brandschutzvorschriften erfüllt werden.

› www.rockpanel.com

Architekten und Planern steht eine nahezu unbegrenzte Farb- und Formenvielfalt zur Realisierung eines ausdrucksstarken Fassadenlooks zur Verfügung.

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Dämmstoff-Spezialist Ursa hat die Premiummarke Ursa Pu-reone in ihren bewährten Ei-genschaften weiterentwickelt. Der innovative Mineralwolle-Dämmstoff vereint Natürlich-keit und hohe Leistungsfähigkeit in einem Produkt. Er besteht zu über 99 Prozent aus natürlichen und wiederverwertbaren Res-sourcen und einem Bindemittel

Dämmstoff-Hersteller Knauf In-sulation bietet mit FKD-Max ab sofort eine innovative Steinwol-le-Putzträgerplatte für Wärme-dämmverbundsysteme (WDVS) an. Mit nur einem Produkt kön-nen damit sämtliche Fassaden-bereiche jeglicher Höhe und in allen Windzonen gedämmt wer-den. Gleichzeitig werden mit FKD-Max deutlich weniger Dü-bel pro Quadratmeter benötigt als bei vergleichbaren Produk-ten. Aufwand und Kosten re-duzieren sich dadurch erheb-lich. Die Putzträgerplatte ist mit einseitiger (FKD-Max C1) und beidseitiger (FKD-Max C2) Haft-beschichtung erhältlich. Beide Varianten eignen sich zum Auf-bau von geklebt und gedübelten WDVS und sind für Windlasten bis zu -2,20 kN ausgelegt. Bereits bei mittleren Windlasten

Vorteilhafte Dämmung

Durchdachte Steinwolle-Putzträgerplatte

auf Basis nachwachsender Roh-stoffe. Frei von Formaldehyd, Lösemitteln, Phenolen, künstli-chen Farbstoffen und Ammoni-ak übt der Dämmstoff einen po-sitiven Einfluss auf die Luftquali-tät in Innenräumen aus. Darüber hinaus ist er nichtbrennbar und glimmt nicht. So lassen sich mit Pureone selbst Brandschutz-konstruktionen in F30- bis F90-Qualität herstellen. Dazu ver-fügt das Produkt über sehr gute wärme- und schalldämmende Eigenschaften. Durch die Kom-bination der vielfältigen Vorteile in einem Produkt ist Ursa Pure-one besonders für wohngesunde und nachhaltige Bauten wie bei-spielsweise Kindergärten, Schu-len und Krankenhäuser geeignet.

› www.ursa.de

reduziert sich die Anzahl der nö-tigen Dübel deutlich. Dabei kön-nen nahezu alle Verdübelungs-arten angewendet werden. Ob Sanierung oder Neubau – die FKD-Max-Produkte eignen sich für alle Gebäudearten. Die Plat-ten sind von Natur aus nicht brennbar und daher ideal für den vorbeugenden Brandschutz bei der Fassadendämmung geeig-net. Mit einer verbesserten Wär-meleitfähigkeit bieten sie zudem optimalen Wärme- und Schall-schutz.

› www.knaufinsulation.de

urSa

2017-06_ISO-TOP_Winframer_Typen_101x297mm_Fassade.indd 1 15.05.17 10:04

Knauf insulation

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TECHNIK | Produkte

40 FASSADE 6/2017

Die Fassadenplatte Neolith aus dem Hause des spanischen Un-ternehmens TheSize (Castellón) ist jetzt mit einer luftreinigenden Oberfläche erhältlich. Dies wird möglich durch die Partnerschaft mit Pureti, einem führenden Hersteller von vorbeugenden photokatalytischen Instandhal-tungslösungen auf Wasserbasis. Seit Juni ist die umweltfreundli-che Pureti Oberflächenbehand-lung für 6 Millimeter-Platten von Neolith lieferbar, wodurch die Fassaden aus gesintertem Stein zu selbstreinigenden Ele-menten werden. Ergebnis: Die Luftverschmutzung wird kon-sequent umkehrt, die Luftqua-lität erheblich verbessert und die Neolith Platten bleiben län-

ger sauber. Jacco Jurrisen, Leiter der F&E-Abteilung bei Neolith: „Der Einsatz von Pureti auf un-seren Platten stellt eine weitere Dimension für architektonische und gestalterische Projekte dar. Neolith ist bereits UV-bestän-dig, so dass die Farbe nicht vom Sonnenlicht ausgebleicht wird und das Gebäude sein Erschei-nungsbild über lange Zeit auf-rechterhalten kann. Aber mit der neuen Beschichtung sind wir in der Lage, Architekten und Desi-gnern eine neue Stufe umwelt-freundlicher Lösungen anzubie-ten.“ Pureti ist für die Anwen-dung auf Neolith Produkten bei Neubau- und Renovierungspro-jekten erhältlich.

› www.neolith.com

Die Holzwerke Ladenburger – spezialisiert auf die Beliefe-rung des professionellen Holz-baus mit Fassadenprofilen – hat einen Fassaden-Konfigurator auf www.ladenburger.de aktiv geschaltet. „Wir haben für je-de Fassade ein optimales On-line Planungs-Tool erstellt. Da-mit können sich Architekten und Verarbeiter bereits im Vorfeld ein Bild ihrer neuen Fassade ma-chen“, bestätigt Markus Hauber, Geschäftsführer der Holzwerke Ladenburger GmbH & Co. KG. Mit Hilfe modernster Computer-technik haben Nutzer die Mög-

Online-Konfigurator für Holzfassadenlichkeit, flexibel zwischen ver-schiedenen Gebäudevarianten und den Ladenburger Fassaden-typen auszuwählen. Darüber hi-naus gibt der Fassaden-Konfi-gurator zahlreiche Montagehin-weise und Empfehlungen zur Verarbeitung: So zur Unterkon-struktion und Hinterlüftung, zur Grund- und Traglattung, zur Be-handlung der Schnittstellen oder zu geölten Oberflächen.

› www.ladenburger.de

holzwerke ladenburger

Luftreinigende Fassaden

puretiIn Japan wird das kontrollier-te Verkohlen von Holz nach der Yakisugi-Methode bereits seit Jahrhunderten zur Veredelung von Fassadenverkleidungen ein-gesetzt. Mocopinus greift die-se Technik nun auf und hat mit der Produktinnovation Carbo-ris erstmals karbonisiertes Holz vorgestellt. Durch das Verbinden der gegensätzlichen Elemente Holz und Feuer entsteht eine ex-travagante Oberflächenoptik, die jedes Objekt zu einem Unikat macht. „Für den Außenbereich produzieren wir den geschwärz-ten, trendigen Look in jeder Pro-filausführung und vielen unter-schiedlichen Holzarten. Mit der Investition in Europas größte

Holzbeflammungsanlage kann Mocopinus Produktionskapazi-täten und Know-how zur Ferti-gung von zahlreichen Varianten für den Innen- und Außenbe-reich bieten“, kommentiert Eric Erdmann, CMO Marketing/Ver-trieb. Bei der Yakisugi-Metho-de wird die oberste Schicht des Holzes kontrolliert verbrannt, dadurch kommen individuel-le Maserungen und Faserstruk-turen zum Vorschein. Zugleich wird die Oberfläche von einer Ascheschicht umhüllt und erhält einen schwarz-silbernen Schim-mer. So entstehen unverwech-selbare Optiken, die mitunter an Leder erinnern.

› www.mocopinus.com

Mocopinus

Schwarze Holzoberflächen

Neotlith Fassadenplatten im Einsatz am San Leandro Technological Center (USA).

Das Verkohlen der Oberflächen bewirkt, dass die Holzzellen verdichtet werden und das Holz vor Schimmelpilzen, Verwitterung, Fäulnis und Wasser geschützt ist.

Der neue Fassaden-Konfigurator auf www.ladenburger.de

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TECHNIK | Produkte

Ob Rollläden, Markisen oder Raffstoren – mit den Air-Produk-ten von Geiger Antriebstechnik ist jeder Sonnenschutz „Smart Home Ready“. Mit dem GJ56. Air und der Wetterstation Air komplettiert Geiger sein Port-folio rund um die Smart Home Steuerung von Loxone. Der neue Raffstoreantrieb GJ56 Air basiert auf dem millionen-fach bewährten GJ56. Hinzu-gekommen ist die komfortab-le Möglichkeit für den Nutzer, selbst eine Zwischenposition mit frei einstellbarem Lamel-lenwinkel zu definieren – egal aus welcher Rich-tung der Behang in die Zwischenposition fährt. Mit Hilfe der halbauto-matischen Einstellung lassen sich unterschied-liche Lamellenwinkel bei der Auf- und Ab-Fahrt ausgleichen. Die Zwi-schenposition kann vom Benutzer immer wieder angepasst werden. Mit

Unterstützung der neuen Wet-terstation Air können sämtliche Sonnenschutzelemente bequem gesteuert werden. Die Wettersta-tion arbeitet sowohl im Stand-alone-Modus als auch einge-bunden in das Loxone-System. Als Standalone montiert, mes-sen ihre Sensoren Regen, Wind und Helligkeit und geben die In-formationen an die Steuerungen weiter. Alle Air-Produkte kom-munizieren über einen bidirekti-onalen Funk.

› www.geiger.de

Geiger antriebstechnik

Die Halfen HIT Iso-Elemente zur thermischen Trennung aus-kragender Bauteile wie Balkone, Attiken oder Konsolen sorgen nicht nur für eine optimale Wär-medämmung, sie erfüllen durch ihren Dämmkörper aus Mine-ralwolle auch höchste Brand-schutzanforderungen. So können bei Wärmedämm-Verbundsys-temen auf EPS-Basis aufwän-dige Zusatzmaßnahmen für die durchlaufenden Brandriegel im Balkonbereich oder bei Lau-bengängen entfallen. Bei den Halfen Balkonanschlüssen HIT-HP und HIT-SP wird ausschließ-

Iso-Element plus Brandriegellich nicht brennbare Mineralwol-le der Brandschutzklasse A1 ver-wendet. In Verbindung mit der speziellen Form des Dämmkör-pers sind diese Balkonanschlüs-se in die Feuerwiderstandsklas-se REI 120 nach DIN EN 13501 sowie F120-AB nach DIN 4102 eingestuft. Insbesondere bei Fas-saden mit Polystyrol-Dämmung sind die Anschlüsse als Bestand-teil der notwendigen Brand-schutzmaßnahmen optimal ge-eignet. Im Bereich von Balko-nen oder Loggien können die HIT Iso-Elemente die Funktion des Brandriegels mit überneh-

men. Versprünge im Brand riegel oder Zu-satzmaßnahmen mit Brandschutzplatten in diesem Bereich sind nicht erforder-lich. › www.halfen.de

Sonnenschutz bequem steuern

www.remmers.de/multi-baudicht

Es kann nur einen gebenRemmers MB 2K

Remmers MB 2KDie All-in-One Abdichtung mit vielen Mehrwerten

° Unschlagbar schnelle Durchtrocknung in weniger als 18 Stunden

° Rissunempfindlich und hochflexibel° Universal einsetzbar: Innen und Außen,

im Neu- und Altbau, im Sockel- und Mauer-aufstandsbereich sowie unter Plattenbelägen

BAKA: Bundesverband Altbausanierung e. V.

Sieger 2017 BAKAInnovationspreis

Remmers_Anz_MB 2K_101x151_2017.qxp_Layout 1 04.05.17 14:12 Seite 1

Die mit einem Trick der Na-tur schützende Außenfar-be StoColor Dryonic gibt es nun auch für Holzfassaden: StoColor Dryonic Wood hält Holzfassaden trocken und schützt sie zuverläs-sig vor Schäden durch Wit-terung und UV-Strahlung. Eine schnelle Trocknung beugt zudem der Algen- und Pilzbildung vor, sodass die Fassade langanhaltend funktio-nal und optisch attraktiv bleibt. Das bionische Funktionsprinzip von StoColor Dryonic ahmt die Panzerstruktur des in der Wüs-te lebenden Nebeltrinkerkäfers nach: Wasser fließt blitzschnell ab und schützt so Fassaden al-ler Art vor Feuchteschäden. Für die besonderen Anforderungen von Holz hat der Hersteller den

innovativen Fassadenallrounder jetzt weiterentwickelt: Sto Color Dryonic Wood nutzt dieselbe Technologie, ist aber auf die Be-sonderheiten von Holz als orga-nischem Stoff abgestimmt. Auch hier sorgt der Mix von hydrophi-len und hydrophoben Teilflächen dafür, dass die Holzfassaden tro-cken bleiben, inklusive Farbton- und Überhitzungsschutz.

› www.sto.de

Bionischer Schutz für Holzfassaden

Sto Se & Co. KGaa

halfen

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TECHNIK | Produkte

42 FASSADE 6/2017

Für die Abdichtung von Fuß-punkten und Wandstößen im Holzbau kombiniert Trelleborg zwei Werkstoffe zu einem leis-tungsfähigen Produkt: So be-steht die ST-Dichtung des Her-stellers aus PE-Folie mit aufge-brachten EPDM-Schläuchen. Die Neuheit kommt speziell für die Ausbildung von Schwellen und Stößen zum Einsatz. Un-mittelbar auf der Baustelle bei der Montage der Wandelemen-te eingesetzt, schützt sie die Konstruktion zuverlässig ge-gen Feuchtigkeit, Kälte, Wärme, Wind und Lärm. Die Dichtung besteht aus einer dampfdichten PE-Folie mit einer Stärke von circa 200 µ und zwei Schläu-chen aus EPDM-Zellkautschuk. Letztere sind geschlossenzel-

lig, hautummantelt und weisen einen Durchmesser von wahl-weise zehn oder 20 Millimetern auf. Dazwischen bildet sich eine breite, luftdichte Ebene mit einer stillstehenden und dämmenden Luftschicht. Dank der eingesetz-ten Materialien besitzt die Dich-tung eine hohe Alterungsbe-ständigkeit und ein gutes Rück-stellvermögen. Die Dichtung besitzt eine Zulas-sung der MPA Braunschweig.

› www.trelleborg.com/ sealingprofiles

Trelleborg

Wirkungsvoll kombinierte Dichtung

Die Ideen zur Gestaltung von WDVS-Fassaden sind vielfältig, scheitern aber oft an technischen Details. Abhilfe schafft jetzt das

Vorgefertigtes Sohlbankanschlussprofil

neue Sohlbankanschlusspro-fil von Austrotherm. Dieses er-möglicht es, Sohlbankbleche ho-rizontal durch Fassaden verlau-

austrotherm

fen zu lassen und gleichzeitig die darüber liegende Dämmstoffdi-cke zu schmälern. So garantiert das vorgefertigte Unterbauele-ment eine schadenfreie Einbin-dung in das Wärmedämmver-bundsystem. Die Neuheit wird von Austrotherm in jeder benö-tigten Höhe und Dicke produ-ziert. Auch Sonderanschlüsse wie beispielsweise die Ausbil-dung eines vorgefertigten Nut-anschlusses für die Entwässe-

rungsschiene sind realisierbar. Das Austrotherm Sohlbankan-schlussprofil ist schlagregen-dicht, witterungsbeständig, mit einem 3 %igen Gefälle ausge-stattet und sowohl im oberen als auch im unteren Bereich mit einem Armierungsanschluss versehen. Nachdem es mittels Spachtelung und Armierung in das WDVS integriert, verputzt und mit Fassadenfarbe endbe-schichtet wurde, kann die Fens-terbank (Blech oder Stein) auf das vorgefertigte Gefälle geklebt und im hinteren Bereich mit handelsüblichen 25 Millimeter Schrauben an der integrierten PVC-Leiste befestigt werden.

› www.austrotherm.de

Das Sohlbankblech wird an der integrierten Montageleiste des Sohlbankanschlussprofils verschraubt. Dadurch ist es jederzeit leicht wieder zu entfernen.

Die neue SlimFort Fassaden-dämmplatte von IsoBouw wird zur Dämmung von vorgehäng-ten hinterlüfteten Fassaden ein-gesetzt. Die Dämmplatte be-steht aus einer besonders effek-tiven, grauen EPS-Dämmschicht mit IR-Strahlungsabsorbern so-wie einer hochfesten Konsole mit integrierten Edelstahlprofi-len. Diese erleichtern die nahe-zu wärmebrückenfreie Verlegung und Befestigung von Dämmung und Fassadenbekleidung. Die integrierten Tragkonsolen er-möglichen ein einfaches Aus-gleichen von Unebenheiten aus dem Untergrund. Bei fachge-rechter Montage ist eine saube-

re und dauerhafte Lüftungseben ohne den Einsatz eines Schutz-vlieses gegeben. Üblicherwei-se werden kleinformatige Be-kleidungen wie Schiefer, Faser-zement oder Profile aus Metall vorgehängt. Neben der Zeiter-sparnis durch die Verlegung in effektiven Arbeitsabläufen ergibt sich auch die Einsparung von Holz für die Tragkonstruktion der Bekleidung gegenüber her-kömmlichen Fassadentechniken. SlimFort kann bei Gebäuden der Klassen 1 bis 3 mit einer Trauf-höhe bis 7 Metern eingesetzt werden. Eine bauaufsichtliche Zulassung liegt vor.

› www.isobouw.de

Schlanke Dämmplatte für VHF

isoBouw

Ermöglicht die Abdichtung des vertikalen Bereichs zwischen zwei Wandelementen: die ST-Dichtung von Trelleborg.

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TECHNIK | Produkte

43FaSSade 6/2017

Die Rapid Maschinenbau GmbH (Grosselfingen) hat seine in 2007 erstmals im Markt eingeführte Zuschnitt- und Bearbeitungsan-lage Rapid Alustar weiterentwi-ckelt und optimiert. Das speziell für die hochwertige Aluminium Fenster- und Fassadenfertigung konzipierte Profilbearbeitungs-zentrum überzeugt durch eine solide Grundkonstruktion, hoch-leistungsfähige Antriebe, präzi-se und zuverlässige Linearfüh-rungen – so ist eine optimale Maßfertigung bei höchsten Ge-

schwindigkeiten und maxima-ler Auslastung möglich. Für die neue Alustar Generation 2017 wurde auch die Systemsteue-rung weiterentwickelt. Die über-arbeiteten Programmmodule be-schleunigen die Hintergrund-prozesse. Dazu kommen neue Bedienungstools: Man kann jetzt schneller zwischen den oft ge-nutzten Dialogfenstern navi-gieren und in den Listen wie im Smartphone scrollen, was die Arbeitsroutine enorm erleichtert.› www.rapid-maschinenbau.de

david Brandt / SKd-dresden rüstkamm

er

rapid Maschinenbau G

mbh

Etwa 2,5 kg/m² beträgt das Flä-chengewicht von Glas, ver-gleichbar mit dem von Beton und rund das Sechsfache von Holzwerkstoffen. Glastüren oder -wände wiegen im Schnitt etwa 150 kg oder mehr – ein handels-übliches Scharnier weist aber in der Regel lediglich eine Trag-kraft von etwa 40 kg auf. Abhil-fe schafft hierfür das neu entwi-ckelte Power-Scharnier versioX der Sehner GmbH. Ob im Fas-saden-, Fenster- oder Metallbau – das Scharnier kann kom-plett unsichtbar in Glaskon-struktionen verbaut werden und ist aufgrund seiner ho-hen Tragkraft überall ein-setzbar: als X 100 mit ei-ner Tragfähigkeit mit sta-tischem Gegenlager von bis zu 200 kg, als X 300 mit bis zu 400 kg und als

3D-einstellbares Scharnier für hohe Belastungen

X 500, das einer Belastung von bis zu 600 kg standhält. Dank seiner sieben Gelenkpunk-te kann es komplett unsicht-bar in der Unterkonstruktion verbaut werden. Die Einstel-lung erfolgt über Einstellschrau-ben, mit Hilfe derer es in al-le drei Dimensionen eingestellt werden kann; der horizontale und vertikale Einstellweg um-fasst ±4,5 mm beim versioX 100 und ±10 mm beim versioX 500. › www.versiox.de

Modernste Fassadenfertigung

Mit dem ThermoTeck Speed stellt Teckentrup jetzt eine neue Generation an Schnelllauf-Roll-toren vor, die das Doppel aus Fo-lien- und Sektionaltor durch ein einziges Tor ersetzen kann. „Wir haben das Schnelllauf-Rolltor neu gedacht und drei wichtige Eigenschaften berücksichtigt – nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Energieeffizi-enz und die Geräuschentwick-lung während der Nutzung“, so Ekkehard Grohs (Entwicklung und Konstruktion Tore). Das Öff-nen erfolgt jetzt mit einem Tem-po von bis zu 1500 Millimetern pro Sekunde, also nahezu drei Mal schneller als bei vorherigen

Schnellauf-Modellen. Es schließt mit bis zu 750 Millimetern pro Sekunde. Dadurch steht das Tor nur kurz offen und so sind auch Wärmeverluste äußerst ge-ring. Ebenfalls neu entwickelt ist das patentierte Gurtsystem. Die Gurte liegen auf der Innensei-te und laufen über die gesam-te Höhe des Tores. So sorgen sie zum einen für einen leise-ren Lauf, denn sie wirken als zu-sätzliche Dämpfung bei der Auf-wicklung. Zum anderen tragen sie zum niedrigen Verschleiß an der Panzeroberfläche bei, denn sie vermeiden Reibungen der Lamellen untereinander.

› www.teckentrup.de

Schnelles Rolltor

Teckentrup

Mit dem Twin-Fenster bietet die Balco Balkonkonstruktio-nen GmbH eine clevere Lösung für ganzjährig nutzbare Balko-ne: Die Glasfenster im elegan-ten Design lassen sich nicht nur in ihrer Position verschie-ben, sondern auch individuell einklappen und vollständig öff-nen – für größtmögliche Flexi-bilität. Sowohl im geöffneten als auch im geschlossenen Zustand entsteht zusätzliche Wohnflä-che mit hoher Aufenthaltsqua-lität. Das Verglasungs-system eignet sich für Neubauten und die Modernisierung. Das System zeichnet sich vor allem durch ho-he Flexibilität und ein-fache Handhabung aus. Um ein Fens-ter zur Seite zu schie-ben, reicht es aus, den Rahmen leicht festzu-halten. Jedes Fenster-

2-in-1-Lösung für Balkoneelement verfügt über eine eige-ne Laufspur und lässt sich da-durch frei positionieren. Ferner sind die Verglasungen an jeder beliebigen Position auf der Lauf-schiene um 90 Grad nach innen einschwenkbar. Die Betätigung erfolgt durch das Ausklappen ei-nes Handgriffs und dem leichten Anheben des Fensters. Sind die Elemente als Paket zur Seite ge-schoben, öffnet sich der Balkon vollständig zum Außenraum.

› www.balco.de

Balco Balkonkonstruktionen Gm

bh

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TECHNIK | Produkte

44 FASSADE 6/2017

MBE GmbH · Siemensstraße 1 · D-58706 Mendenfon: +49 (2373) 17430-0 · fax: +49 (2373) 17430-11

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< mbe )eine starke verbindung

Schneller, größer, individueller: Dieses Motto gilt auch für Her-steller von Fassadenelementen wie die Schütz & Musch GmbH. Die Schwaben sind führend bei Systemen aus Faserzement und Aluminiumverbund. Mit ein Grund: 2015 hat der Betrieb sein Sägezentrum komplett erneuert – mit einer Säge-Lager-Kombi-nation von Homag. Anders als im Möbelhandwerk sind Zuschnittlösungen von Homag im Fassadenbau noch ein Geheimtipp. Ein richtig gu-ter, meint Friedrich Jutz: „Un-sere Abläufe und Technologien sind denen im Möbelbau ja recht ähnlich. Nur die Plattenmate-rialien sind andere“, so der Be-triebsleiter von Schütz & Musch. Das 1981 gegründete Unterneh-men fertigt in Scheer bei Sig-maringen Bauelemente für Fas-saden, Dächer, Balkone und die Gebäudebegrünung – in bester Qualität und individueller Aus-

Neueste Plattenaufteiltechnik im Einsatz

führung bei kurzen Lieferzeiten. Zwischen Bestellung und Aus-lieferung liegen in der Regel nur fünf bis zehn Arbeitstage – in-klusive CAD-Planung, Daten-aufbereitung, Materialbestel-lung sowie der kompletten Be-arbeitung vom Zuschnitt über das Fräsen bis zur Lackierung.

„Dabei sind wir auch dank der neuen Säge-Lager-Kombination von Homag nun so flexibel, dass wir diese Zeiten sogar noch top-pen und auch mal Schnellschüs-se einschieben können“, sagt Jutz. Die neue Anlage verarbeitet jährlich gut 160 000 Quadratme-ter Plattenmaterial – überwie-gend aus Faserzement von Eter-nit Equitone sowie Alucobond von 3A Composites. Hinzu kommen Steinfaserplatten von Rockpanel für hinterlüftete Fas-saden, Balkonverkleidungen und Domino Pflanzgefäße sowie ze-mentgebundene Holzspantafeln für Schütz & Musch Balkonbo-denplatten, die ebenfalls auf der Säge zugeschnitten werden. Das Materialportfolio war nur ein Grund für die Investition. Hin-zu kommen seit Jahren steigen-de Anforderungen: „Wir stellen in der Fassadenbekleidung eine zunehmende Individualisierung

fest“, erklärt Betriebsleiter Jutz. „Dadurch sind die Losgrößen oft kleiner und die Formate grö-ßer geworden. Auf diesen Trend mussten wir reagieren und uns technisch neu aufstellen, um un-seren Kunden auch in Zukunft die gewohnt hohe Qualität und Leistung bieten zu können“.Das Schneid- und Fräszentrum wurde Ende 2015 fertiggestellt – in einer neuen Halle mit 40 x 30 Metern Grundfläche. Viel Platz für eine Gesamtlösung, die von Homag kommen sollte. Aus gu-ten Gründen, erklärt Jutz: „Na-türlich haben wir uns im Vorfeld verschiedene Lösungen ange-schaut. Und ja: Es hätte günsti-gere gegeben. Allerdings hätten wir dann nicht bekommen, was uns heute so stark macht: eine leistungsfähige Gesamtlösung aus Lager, Säge und Software.“ Ob Arbeitsaufwand, Tempo, Ma-terialausbeute, Qualität oder Er-gonomie: Die neue Säge-Lager-Kombination ist ein Gewinn auf ganzer Linie. „Das schnelle und flexible Lager beschickt die Säge immer just-in-time“, betont Jutz. „Selbst empfindliches Material bearbeiten und transportieren wir jetzt deutlich schneller und um ein Vielfaches schonender und prozesssicherer als bisher. Weitere Pluspunkte sind die ver-besserte Ergonomie im Zuschnitt und die logische Ordnung aller Teile durch die kommissionswei-se Abstapelung. Kurz: Durch die Investition hat sich unsere Fer-tigungsstruktur wesentlich zum Besseren verändert.“

› www.homag.com

Die neue Säge-Lager-Kombination optimiert die gesamte Fertigungsstruktur bei Schütz & Musch.

Die Beschickung erfolgt bei Großformaten nicht über das Lager, sondern manuell von vorne.

hoM

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roup aG (2)

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45FASSADE 6/2017

braNCHE | naChriChTen + perSonen

Die Professur für Entwer-fen und Gebäudehülle der TU München hat im Rahmen des Forschungsprojekts „flexco-ver“ zusammen mit der Fas-sadenschmiede Frener & Rei-fer (Brixen) ein selbstregulie-rendes Fenster entwickelt, das sich autoreaktiv und ohne zu-sätzliche Energie selbst öffnet und schließt. Leitendes Vorbild für diese innovative Entwick-lung war die menschliche Haut. In den vergangenen Jahrzehnten entstanden viele Verwaltungsge-bäude mit doppelschaligen voll-verglasten Fassaden. Neben ge-stalterischen Aspekten erhoffte man sich auch Vorteile hinsicht-lich Tageslichtautonomie, Akus-tik, natürlicher Belüftung usw. Trotz der vielen Vorteile zeigten sich aber auch einige Nachtei-le. Einer der schwerwiegendsten dieser sogenannten Doppelfas-sade ist die Überhitzung des Fas-sadenzwischenraumes: Der sich im Schalenzwischenraum be-findende Sonnenschutz reflek-tiert zwar einen Teil der Solar-strahlung, ein anderer Teil wird aber in der Sonnenschutzeinheit absorbiert und in Wärme um-

gewandelt. Diese Wärme wird an die Umgebung des Schalen-zwischenraums weitergegeben. Wird dieser nicht ausreichend belüftet, kann sich vor allem in den Sommermonaten an Tagen mit hohen Strahlungswerten ei-ne Überhitzung des Zwischen-raumes einstellen, der zeitver-zögert auch an die angrenzen-den Innenräume weitergegeben wird, was zur Erhöhung der Kühllasten führt. Ziel des Pro-jekts „flexcover“ unter der Lei-

Schnittmodell eines autoreaktiv ge-steuerten Doppelfassadenelements mit kontrollierter Durchlüftung.

philipp lionel Molter

Merkblatt zur Holzfenster-Erhaltung erschienenDer Technische Ausschuss des VFF hat das neue VFF-Merkblatt HO.12: 2017-07 „Werterhal-tungsmaßnahmen für Beschich-tungen auf maßhaltigen Außen-bauteilen aus Holz“ verabschie-det. Das Merkblatt erläutert die Maßnahmen zur Werterhaltung für Außenbauteile aus Holz wie Fenster und Haustüren nach EN 14351-1 und Vorhangfassaden nach EN 13830 sowie Winter-gärten. Das Merkblatt beschreibt zunächst Kriterien für die Defi-nition von Grenzzuständen auf-grund von Abwitterungserschei-nungen an werksseitig aufge-brachten, anlagengebundenen Beschichtungen. Im Weiteren

geht das Merkblatt detailliert auf die jeweils notwendigen Werter-haltungsmaßnahmen von be-schichteten Holzoberflächen ein.

› www.window.de

HECO-UNIX-top Fassadenschraube – Die einzigartige Fassadenschraube mit dem Zusammenzieheffekt

Dank des Zusammenzieheffekts wird die Holzschalung durch das Gewinde auf die Unterkonstruktion gezogen

Höheres Lastniveau gegenüber Teilgewinde schrauben

Axiale Fixierung der Holzbauteile über das Vollgewinde

Einfache und verdeckte Verschraubung dank kleinem Kopf

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HECO-Schrauben GmbH & Co.KG Dr.-Kurt-Steim-Straße 28, D-78713 Schramberg Tel.: +49 (0)74 22 / 9 89-0, Fax: +49 (0)74 22 / 9 89-200 E-Mail: [email protected], Internet: www.heco-schrauben.de

Autoreaktive Fassadentung von Dr. Philipp Lionel Molter war es folglich, eine tem-peraturabhängige Belüftung für Fassadenzwischenräume zu entwickeln, die zur Erhöhung des thermischen bzw. optischen Komforts in Innenräumen bei-trägt und dabei ohne den Ein-satz von Sensoren oder zusätzli-chen Energien (wie z. B. Strom) auskommt. Nach dem Vorbild der menschlichen Haut, die ihre Poren öffnet um die Körpertem-peratur zu regulieren, „atmet“ die neu entwickelte Fassade bei Bedarf und trägt so dazu bei, dass auf den Einsatz mechani-scher Belüftung und Klimatisie-rung von Innenräumen verzich-tet, oder dieser zumindest redu-ziert werden kann.Die Erfindung richtet sich da-bei auf ein autoreaktives Sys-tem, das die natürliche Belüftung des Fassadenzwischenraumes in

Abhängigkeit von der Tempe-ratur bedient. Die zum Einsatz gebrachten verantwortlichen Komponenten, die auf Tempe-raturänderung reagieren, sind hier Dehnstoffelemente (oder Thermozylinder), in denen sich ein autoreaktives Material über einer bestimmten Temperatur ausdehnt und dann einen Kol-ben bewegt. Dank ihrer Eigen-schaften finden Dehnstoffele-mente seit Jahren Anwendun-gen als Belüftungselemente in Gewächshäuser; sie sind darüber hinaus stetig verfügbar, günstig und ökologisch kompatibel. Das Projekt wurde von Claudio Are-sta, Johannes Ingrisch und Till-mann Klein unter Leitung von Philipp Lionel Molter und in Ko-operation mit Michael Reifer von Frener & Reifer ent wickelt.

› www.hk.ar.tum.de

VFF

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46 FASSADE 6/2017

braNCHE | naChriChTen + perSonen

???FASSADE: Hueck hat vor kurzem einen neuen Ver-triebsbereich „Vertrieb Stan-dard National“ geschaffen. Sie leiten diesen Bereich seit Oktober. Welchen Hinter-grund hat die Neustrukturie-rung?Bernd Durner: Die Auftei-lung in Vertrieb Standard und Vertrieb Objekt dient der kla-ren Fokussierung auf die je-weiligen Vertriebswege. Bei-de Bereiche benötigen unter-schiedliche Vertriebsansätze zur Definition und Verfolgung von erfolgreichen Marktstra-tegien. Der deutsche Markt für Aluminiumsysteme ist ei-ner der anspruchsvollsten und bedeutendsten Märkte überhaupt. Die hier definier-ten Standards sind auf an-

deren Märkten High-End-Lö-sungen. Die Kombination von ausgereiften und jungen, inno-

vativen Hueck Systemlösungen ist hierzu das ideale Funda-ment, um mit den bestehenden und auch zusätzlichen neuen Kunden die strategischen Ziele von Hueck umzusetzen.

FASSADE: Wo sehen Sie die derzeitigen Trends vor allem im Bereich Fassade?Bernd Durner: Die Abmes-sungen der einzelnen Fassa-denfelder erhöhen sich ste-tig. Die Verglasungen werden durch die erhöhten Anforde-rungen an Wärme- und Schall-schutz bzw. Absturzsicherheit immer schwerer. Eine Stan-dard-Systemfassade muss die-se Lasten prozesssicher und geprüft ableiten können, ohne dabei das Design zu vernach-lässigen.

FASSADE: Sie haben ja eben-falls kürzlich eine Kooperation mit iconic skin bekanntgege-ben. Wo liegen hier die Ziele von Hueck?Bernd Durner: Hier ist das erklärte Ziel, im Bereich der Glas-Sandwich-Fassade ein neues Produkt mit höchsten Ansprüchen im Bereich Wär-medämmung und Optik/De-sign auf dem Markt erfolg-reich als Standardlösung zu platzieren. Dazu wurde eine Kooperation zwischen iconic skin als Spezialist für Glas-Sandwich-Paneele und Hueck als Systemgeber für Alumini-umlösungen vereinbart, um gemeinsam flächendeckend den Marktauftritt für GSP-Fassaden voranzutreiben.

3 Fragen an ... Bernd durner, Vertriebsleiter hueck

Bernd Durner ist Leiter „Vertrieb Standard National“ beim Lüden-scheider Aluminium-Systemher-steller Hueck System GmbH & Co. KG.

hueCK

Nach über einem halben Jahr Umbauarbeiten wurde am 13. Oktober das umgebaute und er-weiterte Verwaltungsgebäude der Schlotterer Sonnenschutz Systeme GmbH in Adnet be-zogen. Die Investitionssumme für die Aufstockung und Sanie-rung betrug 3,3 Mio. Euro und schafft Platz für 40 neue Mit-arbeiter. Der Salzburger Leit-betrieb ist in den letzten Jah-ren stetig gewachsen und hat 2016 das erfolgreichste Jahr sei-ner Firmengeschichte geschrie-ben. Dies spiegelt sich auch in der Mitarbeiteranzahl wider: Alleine im letzten Jahr erhöh-te sich die Zahl der Mitarbei-ter um 30 Personen, wodurch Schlotterer heute mittlerweile über 400 Menschen Arbeit bie-tet. „Wachstum braucht Raum“, ist DI Peter Gubisch, Geschäfts-führer von Schlotterer, über-zeugt. „Wir wollten durch ein modernes Bürokonzept ein ide-

ales Arbeitsumfeld und gleich-zeitig mehr Platz für den ge-stiegenen Personalbedarf schaf-fen. Es war uns wichtig, bereits heute die Kapazitäten für das Wachstum der Zukunft vorzu-sehen. Unser räumliches Er-weiterungskonzept berücksich-tigt bereits Arbeitsplätze für 20

Sonnenschutzspezialist wächst weiter

Schlotterer

zukünftige Mitarbeiter“, erklärt Peter Gubisch.Das Bauvorhaben begann im April 2017 und wurde mit dem Halleiner Architekturbüro Salmhofer umgesetzt. Nach ei-ner kompletten Dachabtragung wurde ein zusätzliches Stock-werk in Form einer Pfosten-Rie-

gel-Konstruktion aus Alumini-um und Glas aufgebaut. Damit erhielt das Gebäude, das seit seiner Errichtung im Jahr 1991 nicht mehr baulich verändert wurde, eine neue zeitgemäße Optik.

› www.schlotterer.at

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47FASSADE 6/2017

braNCHE | naChriChTen + perSonen

Für den perfekt abgestimmten und hochfunktionalen Sonnen-schutz bietet Warema seinen Partnern einen besonderen Ser-vice. Im persönlichen Gespräch beraten die Experten der Archi-tekten-Hotline sowie der Hot-line Bauphysik und nachhalti-ges Bauen interessierte Fach-planer und Architekten rund um den energieeffizienten Sonnen-schutz. Ob es sich um ein digital vernetztes Smart Home handelt oder ein Gebäude mit übergro-ßen Glasfassaden: die Mitarbei-ter der Architekten-Hotline (Te-lefon: +49 9391 20-3036; E-Mail: [email protected]) haben für jede Herausforderung konkrete Tipps und Empfehlun-gen. „Die meisten Anrufer be-

Individuelle Beratung für Architektennötigen Hilfe bei der Auswahl der passenden Produkte für die jeweilige Einbausituation“, sagt Nikolas Dupont, Produktmana-ger Beratung & Dienstleistung. Auch bei der Hotline Bauphy-sik und nachhaltiges Bauen (Te-lefon: +49 9391 20-3025; E-Mail: [email protected]) erhal-ten Architekten Unterstützung auf Augenhöhe. Wichtige The-men sind dabei unter anderem die Bewertung des sommerli-chen Wärmeschutzes, Angaben zum Schallschutz oder auch die Beratung zu Nachhaltigkeitszer-tifikaten wie DGNB, LEED und BREEAM.

› www.warema.de

warem

a

Carsten Neise leitet ab sofort die Vertriebsaktivitäten Fassa-de Equitone Norddeutschland bei der Eternit GmbH. In sei-ner neuen Funktion verantwor-tet der 40-Jährige die effizien-te Gestaltung der Gesamtver-triebsprozesse Equitone Nord – von Schleswig-Holstein bis Nord-Hessen. Carsten Neise kennt das Unternehmen bereits seit neun Jahren und sammelte dort zahlreiche Erfahrungen im Vertrieb. Zunächst war der stu-dierte Betriebswirt als Fachbera-ter für die Fassadenpaneele Ce-dral tätig, bevor er die Beratung für die Fassadentafeln Equitone im Gebiet NRW übernahm.

› www.eternit.de

Neuer Verkaufsleiter Fassade

eternit Gm

bhNach dem formalen Abschluss des Verkaufs der Ursa an die Xella Gruppe hat sich das Ma-nagement der Ursa neu aufge-stellt. CEO und COO von Ursa International wird der erfahre-ne Xella Manager Jochen Fried-richs (s. Bild). Er folgt auf Pepyn Dinandt (CEO) und Dr. Frank Herrmann (COO), die das Un-ternehmen verlassen werden. Neben Jochen Friedrichs wird Ursa International von zwei weiteren Geschäftsführern ge-leitet – dies sind zum einen CFO Joaquín Lozano Agramunt (bis-her bereits CFO bei Ursa) und zum anderen CTO Björn Baum (früherer CTO von Fels).

› www.ursa.de

Um Kunden in Süddeutschland weiterhin individuell beraten zu können, hat tremco illbruck den Außendienst verstärkt. Als ge-lernter Zimmermann und Bau-zeichner mit sechs Jahren Erfah-rung als Fachberater im Außen-dienst unter anderem bei SIGA und BTI verfügt Benjamin Schölt-zel (39) über ausgezeichne-te Kenntnisse rund um Abdich-tungsprodukte an Fenster und Fassade. Andy Klötzer (34, s. Bild) kennt die Anforderungen von Händlern und Verarbeitern durch seine Tätigkeit als Verkaufsberater für die Theo Förch GmbH & Co. KG. und Außendienst-Fachbera-ter bei Wienerberger. › www.tremco-illbruck.com

Neuer CEO im Amt

Verstärkung im Außendienst

Vorstands-vorsitzender bleibt

Auf seiner Sitzung am 19. Okto-ber 2017 hat der Aufsichtsrat der Roto Frank AG die erneute Ver-tragsverlängerung von Dr. Eck-hard Keill, dem Vorsitzenden des Vorstandes, beschlossen. „Wir freuen uns über die Kontinuität und auf den gemeinsamen, er-folgreichen weiteren Weg mit Dr. Eckhard Keill“, äußerte Dr. Mi-chael Stahl, Vorsitzender des Auf-sichtsrates des internationalen Bauzulieferers. „Gerade die wei-tere geografische Verbreiterung und die aktuelle Produktoffen-sive erfordern große Erfahrung und breites Wissen“. Man sehe sich somit in durchaus herausfor-derndem Umfeld gut aufgestellt. › www.roto-frank.com

urSa

tremco illbruck

roto

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48 FASSADE 6/2017

braNCHE | naChriChTen + perSonen

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Pittsburgh Corning wechselt den Besitzer: Die Unterneh-mensgruppe, die in der Fassa-denbranche vor allem durch den Dämmstoff Foamglas be-kannt ist, wird ab sofort Teil von Owens Corning. Der amerika-nische Konzern ist weltgrößter Hersteller von Glasfasern und verwandten Produkten. Vertrie-ben und weiterentwickelt wird der seit vielen Jahren bewähr-te Dämmstoff Foamglas durch die Deutsche Foamglas GmbH sowie in Österreich durch die Pittsburgh Corning Ges.m.b.H. – sie zählen zu den führenden Anbietern von Wärmedämm-

Vor knapp drei Jahren hat der VFT – Verband für Fassaden-technik e.V. (Frankfurt) erstmals eine Richtlinie für die Fachinge-nieurleistungen der Werk- und Montageplanung im Metall- und Fassadenbau herausgege-ben. Das 23 Seiten umfassende Kompendium hat sich bei Fassa-denplanern und deren Auftrag-gebern bereits vielfach bewährt. Hugo Philipp, 1. Vorsitzender des VFT: „Unsere umfangreiche Planungshilfe wird in der Bran-che gut angenommen und un-terstützt die Beteiligten als ge-meinsames Werkzeug umfas-send bei der Ermittlung der erforderlichen Leistungen und der angemessenen Kosten für eine qualifizierte Werk- und Montageplanung.“ Gleichzei-tig reflektiert die Leistungsbild-Beschreibung des VFT die hohen

Dämmstoff-Spezialist wird übernommen

Fachgerechte Werk- und Montageplanung

systemen aus Schaumglas. Bei-de Gesellschaften gehören zu Pittsburgh Corning Europe und damit zur Pittsburgh Corning-Gruppe. Letztere wurde jetzt – inklusive aller Tochtergesell-schaften – durch Owens Cor-ning akquiriert. Damit ergänzt der Hersteller von Dämmungs-, Bedachungs- und Glasfaser-Verbundstoffen aus den USA sein Produktportfolio. Das bör-sennotierte Unternehmen be-schäftigt derzeit rund 17 000 Mitarbeiter in 33 Ländern und erzielte 2016 einen Umsatz von 5,7 Milliarden US-Dollar.

› www.foamglas.de

Anforderungen an die Fassade bzw. Gebäudehülle und der dar-aus resultierenden notwendigen fachlich qualifizierten Planung. Dieses Kompendium schließt nahtlos an das AHO Heft Nr. 27 an. Die Richtlinie ist für €12,80 (zzgl. Versandkosten) direkt zu bestellen über die Geschäftsstel-le des VFT.

› www.v-f-t.de

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VMZinc gehört seit dem 01. Ok-tober 2017 zur belgischen Un-ternehmensgruppe Fedrus In-ternational Group. Zuvor war die Marke bei der Umicore-Gruppe angesiedelt und bildete in Deutschland den Geschäfts-bereich Umicore Bausysteme GmbH. VMZinc fertigt und ver-treibt gewalztes Titanzink für

Fassade, Dach und Dachent-wässerung. Mit diesen Leistun-gen passt die Marke zielgenau in das Portfolio der neuen Kon-zernmutter: Die Fedrus Gruppe ist mit mehreren Tochterfirmen auf dem europäischen Markt im Vertrieb von Dach- und Fas-

sadenmaterialien aktiv. „Fedrus International bietet den idealen Rahmen, um die nächste Pha-se unserer Entwicklung zu un-terstützen. Von einer gemeinsa-men Energie und Leidenschaft angetrieben, sehen wir große Chancen, unsere beiden Unter-nehmen zu vergrößern und zu-sammen ein Vorreiter im Bereich der Gebäudehülle zu werden“, begrüßt Franck Martinelli, inter-nationaler kaufmännischer Lei-ter von VMZinc, den Wechsel zu Fedrus. Während VMZinc als etablierter Markenname wei-ter seine Gültigkeit behält, fin-det gleichzeitig ein Gesellschaf-terwechsel statt. Aus der Umi-core Bausysteme GmbH wird nun die VM Building Solutions Deutschland GmbH.

› www.vmzinc.de

Übergang in neue Unternehmensgruppe

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49FASSADE 6/2017

Für die Verbindung zweier un-terschiedlich hoher mehrge-schossiger Baukörper hat der Architekt Norbert Sinning (Darmstadt) eine lichtdurchflu-tete Glashalle entworfen. Die-se bildet den Eingangsbereich für den Neubau der Universi-tätsbibliothek am Campus Fir-manei der Philipps-Universität Marburg. Das architektonische Konzept sah vor, dass eine im Dachbereich dreidimensional geformte Außenhülle vollstän-dig verglast wird. Zusätzlich sollten auch die beiden raum-abschließenden vertikalen Wandflächen der Halle, die auf der Südseite ca. 60 Meter lang und bis zu ca. 25 Meter hoch ist, ebenfalls vollständig mit

UBF-Mitglied entwickelt Glashalle mit 3D-Dachverglasungeiner Isolierverglasung ausge-rüstet werden. In Zusammen-arbeit mit den Architekten und dem Tragwerksplaner wurde auf Basis eines dreidimensi-onalen CAD-Flächenmodells vom UBF-Mitglied Dipl.-Ing. Werner Roll (Mosbacher + Roll) die Verglasungskonstruk-tion geplant und ausgeschrie-ben. Zur Realisierung der Glashalle stand schon frühzei-tig fest, dass aus wirtschaftli-chen Gründen ausschließlich plane Isolierglas-Scheiben für das dreidimensionale Glas-dach in Frage kommen wür-den. Das 3D-CAD-Planungs-modell berücksichtigt dabei die vom Planungsbüro vorge-gebenen maximalen Knick-winkel-Maße zwischen den einzelnen Glasscheiben sowie Vorgaben bzgl. der Einhaltung eines minimalen Neigungs-winkels des Glasdaches, der nicht unterschritten werden durfte. Dabei wurde beson-derer Wert darauf gelegt, dass mit Hilfe einer ausreichen-den Anzahl von Dampfdruck-Ausgleichs öffnungen eine gu-te Belüftung, besonders in den Glasfälzen, bei den flach ge-neigten Glasdach-Bereichen stets vorhanden ist. Aufgrund der unterschiedlichen mehr

Am 22. September 2017 fand in Bremen eine UBF-Mitglie-derversammlung statt. Auf dem Tagungsprogramm stan-den aktuelle Themen aus der Fassadenbranche sowie Er-kenntnisse aus den Arbeits-kreisen. Eines der Themen: das Merkblatt „Toleranzen“ (TOL 02). Dieses ergänzt das bereits existierende Merkblatt TOL 01 und soll auf der nächsten Mit-gliederversammlung im De-zember in Düsseldorf verab-schiedet und anschließend ge-druckt werden.

UBF-Mitgliederversammlung in Bremen

oder weniger stark geneig-ten Gefälle-Situationen wurde die Entwässerungsausführung im Bereich der inneren Ver-glasungsdichtung so gewählt, dass die Wasserableitung vom Firstpunkt ausgehend immer mit dem kürzesten Weg zum tiefer liegenden Traufpunkt des Glasdaches erfolgt.Das statische System des Stahlbau-Tragwerkes wurde so konzipiert, dass ein voll-ständig zusammenhängendes Stahlbau-Gerippe an der Bau-stelle mit vorgefertigten Stahl-bau-Modulen dreidimensional zusammengeschweißt worden ist. Die beiden bis zu ca. 25 m hohen vertikalen Glaswand-Flächen wurden als hängen-de Stahl-Glas-Fassade kon-struiert, die am oberen Rand des Glasdaches angeschlossen sind. Am Fußpunkt der beiden vertikalen Glasfassaden wur-de in horizontaler und in verti-kaler Richtung ein gleitfähiger Sonderanschluss entwickelt, der sowohl den fachgerech-ten Baukörper-Anschluss des Dachdeckers als auch die bis zu ca. 30 Millimeter betra-genden thermisch bedingten Längen-Änderungen berück-sichtigt. Eine besondere He-rausforderung war in diesem

Zusammenhang der Einbau der Drehtür- und Karussell-Tür-Anlagen. Die Türanlagen wurden aufgrund der großen Verformungen des Stahl-bau-Tragwerkes mit Hilfe von Stahl-Portal-Rahmen mit be-weglichen Sonderkonstruktio-nen an die hängenden Stahl-Glas-Fassaden angeschlossen. Die erfolgreiche Abnahme der Glas- Hallenkonstruktion konnte im September 2017 durchgeführt werden.

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Mosbacher +

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Die UBF-Mitglieder auf der Tagung in Bremen.

Maschinenbau-Ingenieur (TU) Werner Roll

Die Dach-Sonderkonstruktion an der Uni-Marburg.

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50 FASSADE 6/2017

im Werkvertragsrecht des BGB noch in der VOB/B zu finden war.Verweigert der Besteller die vom Unternehmer begehrte Abnah-me unter Angabe von Mängeln, so hat er auf Verlangen des Un-ternehmers an einer gemeinsa-men Zustandsfeststellung mit-zuwirken. Diese – gemeinsa-me – Zustandsfeststellung muss protokolliert und von den Bau-vertragsparteien unterschrie-ben werden (§ 650g Abs. 1 BGB). Kommt der Besteller nicht zum vereinbarten Abnahmetermin, kann der Unternehmer die Zu-standsfeststellung nach § 650g Abs. 2 BGB grundsätzlich alleine durchführen. In diesem Zusammenhang dürf-te die Position des Unternehmers durch die neuen gesetzlichen Spielregeln gestärkt werden. Die ab dem 01. Januar 2018 gelten-den Regularien zur Zustands-feststellung begründen im Er-gebnis eine gesetzliche Vermu-tung dahingehend, dass darin nicht aufgeführte offenkundige Mängel erst nach der Zustands-feststellung entstanden und vom Besteller zu vertreten sind (§ 650g Abs. 3 BGB).

Zuliefererregress ab dem 01. Januar 2018

Hat der Fassadenbauer von sei-nem Lieferanten mangelhaf-te Bauteile bezogen und wird er nach deren Einbau von seinem Auftraggeber – berechtigterwei-se – auf Mängelbeseitigung in Anspruch genommen, ist es dem Fassadenbauer regelmäßig mög-lich, von seinem Zulieferer man-gelfreie Bauteile zu erlangen. Auf den Kosten für den Ausbau der mangelhaften und den Einbau der mangelfreien Bauteile bleibt

2018: Neue Spielregeln am Bau

Neue Vertragstypen im BGB

Die aktuell geltenden Regelun-gen zum Werkvertrag unter den §§ 631 bis 650 BGB bleiben im Wesentlichen erhalten. Diese ge-setzlichen Vorgaben werden zum 01. Januar 2018 um Regelungen zum „Bauvertrag“, zum „Ver-braucherbauvertrag“, zum „Ar-chitekten-/Ingenieurvertrag“ so-wie zum „Bauträgervertrag“ er-gänzt. Daneben wird es den Baubeteiligten auch nach dem 01. Januar 2018 noch möglich sein, die Geltung der Maßgaben der VOB/B zu vereinbaren.

Nachträge ab dem 01. Januar 2018

Unter der Überschrift „Bauver-trag“ wird das BGB ab dem 01. Januar 2018 ein Anordnungs-recht des Bestellers (=Auftragge-bers) vorsehen. Hiernach kann der Besteller gemäß § 650b BGB Änderungen des vereinbarten Werkerfolgs sowie Änderungen, die zur Erreichung des verein-barten Werkerfolgs notwendig sind, anordnen. Der Unterneh-mer (=Auftragnehmer) hat dann die Pflicht, ein Angebot über die Mehr- oder Mindervergütung zu erstellen. Das „neue“ gesetzli-che Anordnungsrecht ist dahin-gehend beschränkt, dass die Än-derungen dem Unternehmer zu-mutbar sein müssen. Die neuen Regelungen zum Anordnungs-recht sehen weiter vor, dass die Parteien des Bauvertrages nach dem Zugang des Änderungsbe-gehrens beim Unternehmer zu-nächst versuchen müssen, Ein-vernehmen über die Änderung und die infolge der Änderung zu leistende Mehr- oder Minder-vergütung herzustellen (§ 650b

Die Vorschriften des Werkvertragsrechts im Bürgerlichen Gesetzbuch (§§ 631 ff. BGB) werden den Regelungsanforderungen beispielsweise bei der Ausführung von anspruchsvollen Fassadenkons-truktionen regelmäßig nicht gerecht. Dem versucht der Gesetzgeber abzuhelfen. Zum 01. Januar 2018 wird das gesetzliche Werkvertragsrecht um spezifische Regelungen des Bauvertragsrechts ergänzt. Der vorliegende Beitrag soll einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen geben.

Abs. 1 BGB). Erzielen die Partei-en binnen 30 Tagen nach Zugang des Änderungsbegehrens beim Unternehmer keine Einigung, wird der Besteller nach § 650b Abs. 2 BGB die Möglichkeit ha-ben, die Änderung (in Textform) anzuordnen.Im Falle eines Streits über die Anordnung oder die Höhe einer in Rede stehenden Nachtrags-vergütung gerät eine im neu-en Bauvertragsrecht bereits jetzt heftig umstrittene Neuerung in den Blick. Beide Bauvertragspar-teien sollen gemäß § 650d BGB ab dem 01. Januar 2018 die Mög-lichkeit haben, im Hinblick auf die Anordnung einerseits und/oder die sich daraus ergebende Vergütungsanpassung anderer-seits bei Gericht eine einstwei-lige Verfügung zu beantragen. Das angerufene Gericht kann in-sofern anordnen, dass eine um-strittene Änderungsanordnung durch den Unternehmer umzu-setzen ist; daneben kann durch das Gericht eine vorläufige Re-gelung zur Vergütungsanpassung getroffen werden.

Zustandsfeststellung ab dem 01. Januar 2018

Das ab dem 01. Januar 2018 gel-tende gesetzliche Bauvertrags-recht wird mit der Vorschrift des § 650g BGB eine Regelung zur Zustandsfeststellung enthalten, die in dieser Form bislang weder

§

rechtsanwalt Jörg Teller ist partner in der Frankfurter Kanzlei SMnG rechtsanwaltsgesellschaft mbh (www.smng.de).

der Fassadenbauer jedoch regel-mäßig sitzen. Ab dem 01. Januar 2018 wird die kaufrechtliche Mängelvorschrift des § 439 BGB dergestalt ergänzt, dass der Verkäufer (z. B. Zulie-ferer) im Rahmen seiner Nach-erfüllung verpflichtet wird, dem Käufer (z. B. Fassadenbauer) die erforderlichen Aufwendungen für das Entfernen der mangel-haften und den Einbau der man-gelfreien Bauteile zu ersetzen.

Für die Praxis

Die ab dem 01. Januar 2018 gel-tenden neuen Spielregeln gelten für alle Bauverträge und damit auch für VOB-Bauverträge (die Geltung der VOB/B ist wirksam vereinbart). Nachdem die „neu-en“ Gesetzestexte bekannt sind, kann jedem Fassadenbauer nur angeraten werden, sich über die gesetzlichen Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Pra-xis zu informieren und unterrich-tet zu halten. In diesem Zusam-menhang wird auch zu verfolgen sein, wie die Gerichte mit den neuen Regularien verfahren und inwieweit diese tatsächlich die Position des Unternehmers im Tagesgeschäft stärken.

braNCHE | auS der reChTSpraxiS

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51FASSADE 6/2017

vEraNsTaLTuNgEN | TaGunGen & MeSSen

Zum Start referierte Dr.-Ing. Karsten Kathage (DIBt) – vor dem Hintergrund des EuGH-Urteils C-100/13 zum Baupro-duktenrecht – über die novellier-te Musterbauordnung und ihre technische Konkretisierung. Im Anschluss ging es im Vortrag von Architekt Prof. Andreas Fuchs (FAT LAB Stuttgart) um neue Materialien für die Gebäudehül-le. Nach einem kurzen Rückblick auf Architektur-Entwicklungen der letzten Jahrzehnte stellte er verschiedene realisierte Pro-jekte vor – vom gemeinsam mit Schüco entwickelten Parametric System über fugenlos gestalte-te Freiform-Fassaden bis hin zur innovativen 3D-Bedruckung von Glasfassaden-Elementen. Da-nach sprach Bauphysiker Prof. Dr.-Ing. Frank U. Vogdt (TU Ber-lin) über sein aktuelles Vorha-ben zur Erstellung eines Be-messungskonzepts für verkleb-te WDV-Systeme. Hintergrund dabei: die immer höheren An-forderungen an den baulichen Wärmeschutz und die Änderun-gen bei Dämmstoffdicken und -materialien.Dipl.-Phys. Dietmar Sprinz (MFPA Leipzig) referierte zum Schallschutz bei WDVS-Fassa-den und erläuterte dabei un-ter anderem, wie sich die Luft-schalldämmung bei Wänden mit unterschiedlichen WDV-Systemen berechnen und prü-fen lässt. Über sinnvolle Anfor-derungen an das Brandverhalten von Außenwandbekleidungen informierte Dipl.-Ing. Sebasti-an Hauswaldt (MPFA Leipzig). Seine Anregung: Das Schutz-ziel der Brandausbreitung – und nicht wie aktuell die Baustoff-klassifizierung – sollte ins Zent-

Zwischen Form und FunktionAlles nur Fassade? Unter diesem Motto fand am 19. September der 2. Leipziger Fassadentag an der örtlichen HTWK statt. Im Fokus der von DIBt, MFPA Leipzig, Sahlmann & Partner, IFBT und HTWK Leipzig gemeinsam organisierten Veranstaltung stand das Spannungsfeld zwischen architektonischem Anspruch sowie baukonstruktiven und baurechtlichen Anforderungen an Fassaden. Die mehr als 200 anwesenden Experten aus der Fassadenbranche erwartete ein interessantes Vortragsprogramm mit renommierten Referenten.

rum der notwendigen baurecht-lichen brandschutztechnischen Anforderungen an Außenwand-bekleidungen gestellt werden, so dass eine Brandausbreitung auf und in der Außenwandbeklei-dung ausreichend lang begrenzt ist und wirkungsvolle Löschar-beiten möglich sind. Nach dem Mittag warf Prof. Dr.-Ing. Ulrich Möller einen Blick auf Wärmebrücken in der VHF und stellten dabei anhand aktueller Forschungen die Möglichkeiten zur energetischen Optimierung

der Unterkonstruktion vor. Er-gebnis: Für die energetische Op-timierung ist die Verwendung ei-nes Thermoblocks als Trennung vom Untergrund wichtig. Da-bei spiele die Materialart für den Wärmebrückenverlustkoeffizi-ent eine entscheidende Rolle – hier sei gerade Aluminium heute nicht mehr sinnvoll. Im Rahmen der Optimierung müsse jedoch gleichzeitig auch die Statik be-achtet werden. Über thermisch getrennte Wandhalter aus Kunststoff und

deren bauaufsichtliche Nachweise referierte da-nach Dipl.-Ing. (FH) Falk

Beckmann (DIBt/Referat Kunst-stoffbau/Fassadenbau). Derzeitig angewandte Befestigungsmit-tel im Fassadenbau beleuchteten Dipl.-Ing. Marcel Wolter (IFBT Leipzig) und Dr. Jochen Buhler (Würth). Dem Thema „Objekt-anforderung versus Zulassung“ widmete sich Dipl.-Ing. (FH) BSc Thomas Kühnert (Sahlmann & Partner GbR) und zeigte da-bei anhand zahlreicher Praxis-beispiele auf, wo die Probleme in der Bauplanung und -ausfüh-rung liegen können. Zum Ab-schluss der interessanten Fach-tagung informierten Dr.-Ing. Michael Merk und Dr.-Ing. René Stein (TU München) über Fassa-den im mehrgeschossigen Holz-bau.

Eine Bildergalerie findet sich auf www.die-fassade.de

Mehr als 200 Teilnehmer aus der Fassadenbranche

versammelten sich im Hörsaal der Leipziger HTWK.

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Möller und Prof. Andreas Fuchs (r.) referierten über aktuelle Themen der Fassadenbranche.

FaSSade (2)

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52 FASSADE 6/2017

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Zu Beginn unterstrich CEO Henry Gomez die Wichtig-keit starker Partnerschaften im Markt. In Zeiten immer kom-plexerer und architektonisch anspruchsvoller Fassaden so-wie steigender Anforderungen an Energieeffizienz, Brand- und Schallschutz biete Wicona in-novative Systemlösungen und umfassende Beratung. Die Ent-wicklung der letzten Jahre sei sehr positiv, so Vertriebsleiter Ralf Seufert. Man investiere in 2017/2018 mehr als 14 Millionen Euro in die Ausweitung der Ka-

Reise in die ZukunftZu einer Reise in die Zukunft der Fassade hatte das Systemhaus Wicona mehr als 250 Partner aus Architekturbüros, Fassadenplanung und Fassadenbau am 05. Oktober 2017 nach München ins „Hoch5“ eingeladen. Die anwesenden Branchenexperten erwartete ein interessantes Vortragsprogramm – im Anschluss blieb genügend Zeit zum Netzwerken.

pazitäten sowie neue Mitarbei-ter. Anspruchsvolle Projekte wie aktuell der Atlas Tower (Mün-chen) zeigten die Leistungsfä-higkeit des Unternehmens. Auf dem Weg in die Zukunft spielt bei Wicona auch das Thema Building Information Modeling (BIM) eine große Rolle. Dr.-Ing. Werner Jager (Direktor Technik + Marketing DACH) gab in sei-nem Vortrag einen interessanten Überblick zum Stand von BIM in Europa und Deutschland. Da-bei betonte er: „BIM ist kein IT-Projekt, sondern eine neue Phi-

losophie des Planens und Bau-ens.“ In Deutschland sei man aufgrund fehlender Normen und klarer Richtlinien bisher noch nicht im „BIM-Zeitalter“ angekommen. Hier lohne sich ein Blick nach Österreich, so der Experte. Wicona beschäftige sich indes bereits sehr intensiv mit BIM und stelle im kostenlo-sen webbasierten WIC 3D-Tool umfangreiche Informationen für Architekten, Planer und Metall-bauer zur Verfügung.Im Anschluss stellte Billie Lee von Horden Cherry Lee Ar-chitects (London) das innova-tive Landmark-Projekt „New-foundland“ in London vor und ging dabei im Detail auf die Herausforderungen bei Fassa-denplanung und Fassadenbau ein. Danach referierte die Top-100-Speakerin Monika Matsch-nig über die Wirkung von Kör-persprache und machte dabei anhand zahlreicher Beispiele deutlich, wie wichtig richtige Haltung, Gestik und Stimmla-ge für den Erfolg in Beruf und

Privatleben sind. Wichtig sei es, das „Positive im Gegenüber“ zu sehen und diesen nicht direkt in eine „Schublade“ einzusor-tieren. Mit Aufgeschlossenheit und der richtigen „Körperspan-nung“ gehe vieles leichter, so die Expertin. Bevor es zum gemütlichen Teil überging, informierten Oliver Haberkorn (Leiter Projektbera-tung) und Torsten Föllmer (Lei-ter Key Account Management) über die News bei Wicona. Im Fokus dabei: Das neue Next-Studio in Frankfurt – ein bran-chenweit einzigartiges Show-room-Konzept, bei dem sich Wicona mit mehreren Partnern aus dem gesamten Bereich der Gebäudehülle präsentiert. Das im Sommer eröffnete Studio entwickle sich sehr gut, so Ha-berkorn. Gleichzeitig betonte er das offene Konzept: Weitere in-teressierte Partner seien jeder-zeit willkommen.

Eine Bildergalerie findet sich auf www.die-fassade.de

CEO Henry Gomez (l.) betonte den hohen Innovationsgrad und die starken Marktpartnerschaften von Wicona.

Entspanntes Networking im „Hoch5“.

auch in 2019 werden der Flachglas MarkenKreis und die Fach-zeitschrift FaSSade wieder gemeinsam das ForuM FaSSade veranstalten. die dritte auflage derFachtagung für Fassadenpla-ner, Fassadenberater, Techniker, Generalunternehmer, entschei-der von Systemhäusern und Fassadenbauer findet am 28. März 2019 bei porsche in leipzig unter dem Motto „Fassaden – Fit für die Zukunft“ statt. Bitte merken Sie sich den Termin schon jetzt vor. weitere infos gibt es dann rechtzeitig in der FaSSade.

Termin schon vormerken!

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FaSSade (2)

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53FASSADE 6/2017

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FaSSade (3)

In seinen einführenden Worten betonte Hugo Philipp (1. Vorsit-zender VFT) unter anderem die Wichtigkeit der Weiterbildung – gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Komplexi-tät der heutigen Fassaden. Hier setzt der VFT auch weiterhin ei-nen Schwerpunkt und konnte auch in diesem Jahr wieder Stu-dierende der DHBW Mosbach und der Staatlichen Fachschu-le für Bau- und Glasbautechnik Vilshofen begrüßen.Den Start ins Vortragsprogramm machte wie in den Vorjahren Dr. Rainer Koch. Dabei beleuch-tete der Rechtsanwalt die Ho-norierung des Fassadenplaners bei Bestands- und Sanierungs-maßnahmen und erläuterte da-bei unter anderem auch die Zu-sammenhänge und Überschnei-dungen mit der HOAI sowie die Abgrenzung des Honorars bei den „Besonderen Leistun-gen“. Richard Weiß (InnoAc-tion GmbH) und Dr.-Ing. Wer-ner Jager (ai3 architecture) stell-ten die Fassadensanierung des erst zwei Jahre zuvor fertigge-stellten Kleist Museums (Frank-furt/Oder) im Detail vor. Prob-lem hier: Massiver Kondensat-Auftritt an nahezu allen dort

„Familientreff“ in WiesbadenNeuestes rund um die Fassadentechnik erfuhren am 16./17. November 2017 in Wiesbaden-Niedernhausen mehr als 290 Experten aus der Fassadenbranche. Neben der Fassadensanierung standen beim diesjährigen VFT-Seminar dabei funktionale Fassaden mit Lichttechnik sowie der effektive Sonnenschutz an der Fassade im Fokus.

verbauten Verbundfenstern. Da-bei erläuterten die Experten die einzelnen Sanierungsschritte von der analytischen Bestands-aufnahme über die Sanierungs-planung und Durchführung bis zur abschließenden Qualitäts-kontrolle mit Dokumentation. Im Anschluss stand das The-ma Oberflächensanierung von Metallfassaden auf dem Pro-gramm. Zunächst stellte Hans Dieter Wahl (HD Wahl) die un-terschiedlichen Verfahren der Oberflächensanierung vor und hob dabei immer wieder her-vor, dass „billig“ langfristig meist nicht „gut“ ist. Dipl.-Ing. Hans Pfeifer zeigte die Möglichkeiten und Vorgehensweisen bei der Sanierung verschiedener Ober-flächen aus Aluminium und Stahl auf. Fassadenplaner Dipl.-Ing. Matthias Macht (FMM Fas-sadentechnik) erläuterte danach das spannende Sanierungspro-jekt der Hauptpost (ThePost) in Leipzig – hier waren erhöh-te Anforderungen an den Denk-malschutz zu erfüllen und somit kreative technische Lösungen gefragt. Auch die Diskrepanz zwischen 50 Jahre alter Bausub-stanz und den aktuellen Anfor-derungen an Schall-/Wärme-/

Brandschutz und sommerlichen Wärmeschutz stellte eine beson-dere Herausforderung dar.Am Nachmittag berichtete Mat-thias Dold (Gutmann AG) über Fenster und Fassaden mit Bau-bronze und stellte dabei die unterschiedlichen Oberflä-chenqualitäten und Anforde-rungen an das kunstvoll anmu-tende Material vor. Werner To-ber (ebenfalls Gutmann AG) nahm Fensterbankanschlüsse im WDV-System unter die Lu-pe und erklärte, worauf es bei der fachgerechten Planung und Ausführung ankommt. Zum Abschluss des Tages referierte Dipl.-Ing. (FH) Hilmar Zittlau (Hilti Deutschland) über Anfor-derungen, Systeme und Lösun-gen für die energetische Sanie-rung von VHF.Zum Start des 2. Tages themati-sierte Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank U. Vogdt die Fassaden-Sanie-rung unter dem Blickwinkel der Bauphysik. Sein Appell: Bei Sa-nierungen nicht nur energeti-sche Belange berücksichtigen, sondern immer auch Faktoren wie Standsicherheit, Feuchte- und Schallschutz mit einbezie-hen. Danach referierte Nikolas Dupont (Warema) über das in-

telligente Sonnenschutzkonzept am exklusiven Hotel „The Fon-tenay“ in Hamburg. Die wis-senschaftlichen Grundlagen der Tageslichttechnik brachte Dr.-Ing. Helmut Köster den Teil-nehmern näher. Am Nachmit-tag beleuchtete der Experte das Thema gemeinsam mit Alexan-der Kohlen (RetroSolar) erneut

– diesmal anhand ausgeführter Objekte. Credo: Die Mehrkos-ten intelligenter Tageslichtlen-kungssysteme amortisieren sich sehr schnell – dazu komme der hohe Nutzerkomfort. Zum En-de der wie immer sehr interes-santen und kurzweiligen VFT-Tagung sprach Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Krajewski (Hochschu-le Darmstadt) über erdberühr-te Bauwerksabdichtung und die Schnittstelle zur Fassade. Über Befestigungslösungen bei Sa-nierungen in wenig tragfähigen Untergründen berichtete ab-schließend Dipl.-Ing. (FH) Tobi-as Aumiller (Hilti). Schon mal zum Vormerken: Das 25. VFT Seminar findet am 22./23. November 2018 statt.

Eine Bildergalerie findet sich auf www.die-fassade.de Blick ins Auditorium.

Hugo Philipp begrüßte die anwesenden Fassadenexperten in Wiesbaden-Niedernhausen.

Knapp 30 Aussteller aus der Fassadenindustrie präsentierten während der Tagung ihre Produktinnovationen.

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54 FASSADE 6/2017

In seinen einführenden Worten skizzierte ift-Präsident Bernhard Helbing einen der Megatrends: die rasant voranschreitende Di-gitalisierung im Bauwesen. In-novative, smarte Technologien – Stichwort Smart Home – und neue Anbieter wie Google oder Amazon sorgten für disrupti-ve Veränderungen und werden den Markt in den nächsten Jah-ren extrem verändern, so Bern-hard Helbing. Für die Fenster- und Fassadenbranche gelte es, sich auf diese Herausforderun-gen frühzeitig einzustellen. Da-ran knüpfte auch Institutslei-ter Prof. Ulrich Sieberath in sei-nem Vortrag „Zukunft meistern“ an, in dem er die wichtigsten Trendthemen aufgriff und erläu-terte. Ein zentrales Thema da-bei werde die digitale Planung von Gebäuden mit BIM sein. In diesen Zusammenhang passe

Im Zeichen der DigitalisierungAm 12./13. Oktober 2017 fanden in Rosenheim die 45. Fenstertage des ift Rosenheim statt. Mehr als 900 Teilnehmer aus der Fenster- und Fassadenbranche waren vor Ort und konnten zahlreiche spannende Vorträge zu den aktuellen Branchenthemen hören.

auch das Thema Smart Home. Sein Appell an die Anwesen-den: „Machen Sie Ihre Fenster Smart Home-ready – also sor-gen Sie dafür, dass eine Anbin-dung an die Gebäudetechnik möglich ist.“ Ein weiteres Me-gathema sei nach wie vor der Klimawandel. Durch zuneh-mende Sturm- und Hochwas-serereignisse bieten sich immer größere Potenziale für katastro-phensichere Fenster und Fas-saden. Die zunehmende Ver-dichtung in Städten („Es wird enger“) macht unter anderem neue Brand- und Rauchschutz-anforderungen notwendig. Zum Abschluss fasste Prof. Sieberath zusammen: „Das Wissen um neue Technologien, die Kompe-tenz damit umzugehen und der Mut, dem Wandel zu begegnen, werden über eine erfolgreiche Zukunft entscheiden.“

Im Folgenden stellte Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Jehl den von der Gütegemeinschaft Fenster, Fas-saden und Haustüren e.V. ge-meinsam mit den führenden Branchen-Verbänden erstellten Montageleitfaden für Vorhang-fassaden vor. Das neue Kom-pendium, das sich vorrangig an

Architekten, Planer, Bauleiter und Fassadenbauunternehmen richtet, erläutere die wesentli-chen Kriterien der Anschluss-ausbildung von Fassaden zum Tragwerkskörper und stelle da-bei die anerkannten Regeln der Technik dar. So biete es ei-nen unverzichtbaren Wegwei-ser von der Fassadenplanung bis zur fachgerechten Monta-ge, so der Referent (siehe Fach-beitrag ab Seite 20). Im weiteren Verlauf des Tages referierte un-ter anderem noch Rolf Schnitz-ler, Produktmanager für Fenster und Fassade beim ift, über die Notwendigkeiten und Möglich-keiten von Objektprüfungen bei

Prof. Ulrich Sieberath eröffnete die Fenstertage mit einem Vortrag zum Thema „Die Zukunft meistern“.

FaSSade (2)

ift rosenheimvEraNsTaLTuNgEN | TaGunGen & MeSSen

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Fassaden. „Jede Fassade ist an-ders, Prüfungen nach Schema F werden immer seltener“, so der Referent. Parametrische Formen, Eckausbildungen und komplexe Geometrien machen neue Prüf-arten erforderlich. Sein Rat: Ei-ne frühzeitige Abstimmung mit dem Prüfinstitut und die Er-stellung eines Method-State-ments – eine detaillierte Prüf-beschreibung inklusive Anfor-derungen des Bauherrn – geben ausreichend Sicherheit für ei-nen geordneten und stimmigen Prüfablauf. Nach dem Mittag erwartete die Teilnehmer der Themenblock „Adaptive Verglasungen“. Zu-nächst stellte Lukas Niklaus (Fraunhofer Institut für Silicat-forschung) die Zukunftstrends bei schaltbaren Gläsern vor und zeigte dabei die unterschiedli-chen Varianten elektrochromer Gläser. Manfred Dittmar (ECon-trol GmbH) erläuterte sein Ver-ständnis vom Gebäude 4.0: Der Anspruch müsse sein, Nach-haltigkeit und Digitalisierung zu vereinen, so der Experte für elektrochrome Verglasungen. Ein gutes Beispiel sei das neue Festo Hauptgebäude mit einer Kombination aus Abluftfassade und schaltbarer Verglasung. Auf dem Weg zum „Mainstream-produkt“ müsse elektrochromes Glas vor allem noch preisgüns-tiger werden. Manfred Dittmar: „Für die Fensterbauer bietet die Technologie große Potenziale“. Das Funktionsprinzip und die Vorteile von schaltbaren Flüs-sigkristallfenstern stellte Dr. Jo-hannes Canisius (Merck KGaA) vor. Sein Ziel: In den nächsten

10 Jahren Marktführer bei adap-tiven Fensterverglasungen sein. Über die Konzeption, Konstruk-tion, Produktion und Monta-ge der Fassaden der Elbphilhar-monie (Hamburg) informierten zum Abschluss des ersten Ta-ges Architekt Stefan Goeddertz (Herzog & de Meuron), Karl Lindenmacher (Josef Gartner) sowie Michael Elstner (AGC In-terpane). Von der Herstellung der gebogenen Fassadenglä-ser über die individuelle Bedru-ckung bis zur Erreichung der gewünschten Radarreflexions-dämpfung erklärten die Exper-ten alle Fassadendetails.Zu Beginn des zweiten Tages referierte Dr. Jens-Uwe Mey-er (Innolytics GmbH) zur „Di-gitalen Disruption“ und zeig-te dabei auf, wie der technische Fortschritt die Welt verändert. Sein Credo: „Die Digitalisierung wird Unternehmen und Märk-te nicht nur verändern, sondern von Grund auf neu definieren.“ Für die Bauindustrie sei es jetzt – solange es der Branche gut geht – elementar wichtig, in di-gitale Geschäftsmodelle zu in-vestieren und sich so fit für die Zukunft zu machen. Danach er-warteten die Anwesenden unter anderem noch Vorträge von Prof. Christian Niemöller (SMNG) rund um aktuelle Entwicklungen im Recht sowie von Dr. Stephan Schlitzberger (Ingenieurbüro Prof. Dr. Hauser) zum Thema „Reduzierung der Wärmeverlus-te durch innere Abschlüsse“.

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Neben den Vorträgen stand vor allem das Networking im Mittelpunkt.

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56 FASSADE 6/2017

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Brünninghoff ....Titelbild + TitelstoryBestBend................................... 27

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Zum Start der von Ulrike Tram-pe (Chefredakteurin DW – Die Wohnungswirtschaft) moderier-ten Tagung berichtete der FDP-Bundestagsabgeordnete Chris-toph Meyer über die Vorhaben der nächsten Legislaturperiode im Bereich Bauen. Dabei betonte er die Wichtigkeit der Schaffung neuen und vor allem bezahlba-ren Wohnraums in Ballungsge-bieten. Um den Sanierungsmarkt wieder anzukurbeln, setzt der Politiker auf die steuerliche Be-günstigung energetischer Sanie-rungsmaßnahmen. Sein Appell: „Die Fassadenbranche muss der Politik deutlich selbstbewusster zeigen, was sie alles kann.“ Prof. Jörn Walter skizzierte in seinem Vortrag „Serielles Bauen – Irrweg

Fassadentag zum modularen Bauen

oder Ausweg zur Lösung der Wohnungsfrage“ seine Erfah-rungen als Oberbaudirektor der Hansestadt Hamburg. Sein Fazit: Modulares Bauen ist eine Op-tion, aber es müsse seitens der Bauherrn vermehrt zur Nachfra-gebündelung kommen, um die Kosten zu senken. Dipl.-Ing. Architekt Hans-Otto Kraus, ehemaliger Geschäftsfüh-rer der GWG München, referier-te über vorgehängte Fassaden im geförderten Wohnungsbau und zeigte anhand einiger anschau-licher Projektbeispiele auf, dass in diesem Bereich trotz enormer Kostenzwänge durchaus Poten-ziale bestehen. „Wir brauchen modulare Bausysteme und se-rielle Teile, die vielfältig kom-

Wie lassen sich Bauprozesse durch den Einsatz vorgefertigter, modular aufgebauter Fassadenkon-struktionen effizienter gestalten? Diese Frage stand im Fokus des 17. Fassadentags des FVHF am 17. Oktober 2017 in Stuttgart. Im Forum – Haus der Architekten kamen mehr als 150 Architek-ten, Planer, Industrievertreter und VHF-Verleger zusammen, um spannende Vorträge zu hören.

binierbar sind.“ Wichtig auch: Architekten müssten vom An-spruch der gestalterischen Ein-zigartigkeit ihrer Projekte abrü-cken und „produktionsorien-tierter planen“, so der Referent. Michael Lauer von ALHO er-läuterte den Anwesenden die Modulbau-Philosophie des er-folgreichen Herstellers. Auch er stellte fest: „Architekten müs-sen den Mut haben, Bewährtes zu wiederholen.“ Im Anschluss daran erläuterte Maria-Elisabeth Endres (Ingenieurbüro Hausla-den) in ihrem Vortrag zu „Fassa-den als Schnittstelle modularer Gebäudekonzepte“ intelligente

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und wirtschaftlich realisierbare Möglichkeiten der Verknüpfung von TGA und Fassade. Zum Ab-schluss des gelungenen Fassa-dentags wagte Dr. Sascha Peters (Haute Innovations) einen Blick in die Zukunft und präsentierte neuartige Materialien und Kon-zepte für Fassadenkonstruktio-nen. Vom Vorhang aus Keramik-kacheln über eine textile Wärme-dämmung für Zeltstrukturen bis hin zum Betongebäude aus dem 3D-Drucker reichte das Spekt-rum. Fazit: Es bleibt spannend!

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FaSSade

Till Budde

Die Organisatoren und Referenten des 17. FVHF Fassadentags (v.l.n.r.)Ronald Winterfeld, Ulrike Trampe, Frank Weigelt, Dr. Sascha Peters, Prof. Jörn Walter, Michael Lauer, Hans-Otto Kraus, Maria-Elisabeth Endres, Christoph Meyer.

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57FASSADE 6/2017

Der Brandschutz an der Fassade hat mit dem Fassadenbrand an einem Wohnhochhaus in Lon-don tragische Aufmerksamkeit erhalten. Planer, Ausführende und Hersteller tragen gemein-sam Verantwortung und haben die Aufgabe, unter Berücksich-tigung aktueller baurechtlicher, normativer und technischer Randbedingungen sichere Lö-sungen zu finden. Je nach Bau-teil, Material und Konstrukti-onsweise erfordert dies ande-re Planungsschritte, Nachweise und Prüfungen. Praxisbeispiele und realisierte Projekte illustrie-ren dies. Dazu referieren Exper-ten aus verschiedenen Diszipli-nen. Frank Lattke (lattkearchi-tekten) stellt zum Auftakt die energetische Modernisierung im Geschosswohnungsbau mit ei-ner Gebäudehülle in Holz an-hand eines realisierten Projektes vor. Welch große Rolle Simula-tionen bei der Lösung komple-xer Brandschutzanforderungen spielen, erläutert Dr. Kath-rin Grewolls (Ingenieurbüro für Brandschutz Grewolls). Sie zeigt Möglichkeiten und Anwen-

dungsbeispiele EDV- gestützter Ingenieurmethoden wie Risiko-analysen und Brandsimulati-

onen. Dr. Heribert Oberhaus (Sachverständigenbüro Baufor-

schung Oberhaus) erläutert baurechtli-che und normative Brandschutz-Vorga-ben für opake Fas-

sadenbereiche. Prof. Ulrich Sie-berath erläutert aus seinem reichem Erfahrungsschatz als Institutsleiter des ift Ro-senheim die Anforderun-gen und Prüfmethoden im Brandschutz bei Fenstern und Fassaden.Ob Glas, Metall oder opa-ke Paneele mit Kerndäm-mung: Jedes Material er-fordert eine individuel-le Betrachtung hinsichtlich Brandschutz und Kons-truktion. Am Nachmit-tag setzen sich die Refe-

Brandschutz im Fokus bei Fassade 18

Fassaden und Feuer – Materialien, Konstruktionen, Regelwerke: So lautet der Titel der Fachtagung „Fassade 18“ an der Hochschule Augsburg am 22. Februar 2018. Für die traditionelle Fassaden-tagung des Instituts für Bau und Immobilie haben die Organisatoren erneut ein „brandaktuelles“ Thema aus der Fassadenbranche ausgewählt.

renten mit verschiedenen Ma-terialien auseinander: Dr. Claus Weller (Ingenieur- und Sachver-ständigenbüro für Fassadentech-nik und Energieeffizienz) erör-tert technische Grundlagen und ausgeführte Beispiele von Fens-tern, Türen und Fassaden aus

Jetzt anmelden!Bis zum 31. dezember 2017 gibt es einen Frühbucherrabatt. dane-ben erhalten Mitglieder der Kam-mern und Verbände Sonderkondi-tionen. programm und anmeldung unter:www.hs-augsburg.de/ architektur-und-Bauwesen/ ibi/Fassade-18.html

Die Fassadentagung der Hochschule Augsburg – hier ein Bild von 2017 – ist in der Fassadenbranche ein fester Termin im Jahreskalender.

Glas. Prof. Michael Lange (Prof. Michael Lange Ingenieurgesell-schaft mbH) zeigt Fassadenkon-struktionen aus Metall. Darü-ber hinaus steht ein Fachvortrag rund um Brandschutzkonstruk-tionen opaker Fassadenelemente auf dem Programm.

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Redaktion und Anzeigenteam bedanken sich bei allen Lesern und Inserenten. Wir wünschen frohe

Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr 2018.

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FASSADETechnik und Architektur

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58 FASSADE 6/2017

vEraNsTaLTuNgEN | TerMine

26. Jahrgang

VerlagVerlagsanstalt Handwerk GmbHAuf’m Tetelberg 7, 40221 DüsseldorfPostfach 10 51 62, 40042 DüsseldorfTel.: 0211/ 390 98-0, Fax: 0211/ 390 98-79Internet: www.verlagsanstalt-handwerk.deE-Mail: [email protected]

VerlagsleitungHans Jürgen Below (Verlagsanschrift)

Redaktion und freie MitarbeiterHerner Str. 299, 44809 BochumTel.: 0234/ 953 91-26, Fax: 0234/ 953 91-30E-Mail: [email protected]

Chefredakteur V.i.S.d.P.Jens MeyerlingE-Mail: [email protected]

Online-RedaktionOliver PuschwadtE-Mail: [email protected]

RedaktionsbeiratDipl.-Ing. (FH) Thorsten Förster, Prof. Dipl.-Ing. Michael Lange, Prof. Dipl.-Ing. (FH) Jörn Peter Lass, Prof. Dr. Peter Niedermaier, Hugo Philipp, Dipl.-Ing.(FH) Ralf Schnitzler, Prof. Dr. Armin Schwab, Dipl.-Wirtsch.-Ing.Ronald Winterfeld, Dipl.-Ing. Hans-H. Zimmermann

AnzeigenWWG Wirtschaftswerbegesellschaft mbHAnzeigenleitung: Erwin Klein (Verlagsanschrift)

Anzeigenverkauf: Natalie Maag, Tel.: 0234/ 953 91-10E-Mail: [email protected]

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Ja, genau Sie sind gemeint !Kommen auch Sie nachKöln zur 50. Haupttagungder Rollladen & Sonnenschutztechniker

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Alles Wissenswerte zu der Tagung in Köln am 22. und 23. Oktober erfahren Sie unter www.rs-tagung.de. Hier können Sie sich auch direkt online registrieren.

Herzlich dazu eingeladen sind alle Fachbetriebe, die im Be-reich Rollladen & Sonnenschutz tätig sind.

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Rollladen- und Sonnenschutztag17. April 2010

Eine Aktion des Bundesverbandes Rollladen + Sonnenschutz e.V. und des Förderkreises Rollladen- und Sonnenschutztag 2010, www.rollladen-sonnenschutz.de

Gemeinsam stark sein!

Mitglieder des Förderkreises:

Rollladen- und Sonnenschutztag17. April 2010

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Rollladen- und Sonnenschutztag17. April 2010

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Leser-Service und AbonnentenbetreuungHarald Buck, Tel.: 0211/3909820, Fax: 0211/[email protected]

Erscheinungsweise6 Ausgaben pro Jahr

BezugspreisJahresabonnement € 43,00 inkl. MwSt.zzgl. Versandkosten (Inland € 9,30, Ausland € 15,30)Einzelverkaufspreis € 8,50 inkl. MwSt.

Grafi k-Designherzog printmedia, Richard-Wagner-Str. 7, 42115 Wuppertal

DruckD+L Printpartner GmbH, Schlavenhorst 10, 46395 Bocholt

Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlags. Gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung von Verlag, Redaktion oder beteiligten Partnern wieder, die auch für Inhalte, Formulierungen und verfolgte Ziele von bezahlten Anzeigen Dritter nicht verantwortlich sind. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlags oder im Falle höherer Gewalt und Streik besteht kein Entschädigungsanspruch.

(ISSN 0941-7796)

Dezember 2011 Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Januar 2013

1 Do 48 1NeujahrSo 1 Mi 1 Do 1 So 1Maifeiertag

Di 1 Fr 1 So 1 Mi 1 Sa 1 Mo 40 1Allerheiligen*Do 1 Sa 1Neujahr

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2 Fr 2 Mo 1 2 Do 2 Fr 2 Mo 14 2 Mi 2 Sa 2 Mo 27 2 Do 2 So 2 Di 2 Fr 2 So 2 Mi

3 Sa 3 Di 3 Fr 3 Sa 3 Di 3 Do 3 So 3 Di 3 Fr 3 Mo 36 3Tag der Dt. EinheitMi 3 Sa 3 Mo 49 3 Do

4 So 4 Mi 4 Sa 4 So 4 Mi 4 Fr 4 Mo 23 4 Mi 4 Sa 4 Di 4 Do 4 So 4 Di 4 Fr

5 Mo 49 5 Do 5 So 5 Mo 10 5 Do 5 Sa 5 Di 5 Do 5 So 5 Mi 5 Fr 5 Mo 45 5 Mi 5 Sa

6 Di 6Hl. 3 Könige*Fr 6 Mo 6 6 Di 6Karfreitag

Fr 6 So 6 Mi 6 Fr 6 Mo 32 6 Do 6 Sa 6 Di 6 Do 6Hl. 3 KönigeSo

7 Mi 7 Sa 7 Di 7 Mi 7 Sa 7 Mo 19 7Fronleichnam*Do 7 Sa 7 Di 7 Fr 7 So 7 Mi 7 Fr 7 Mo 2

8 Do 8 So 8 Mi 8 Do 8OsternSo 8 Di 8 Fr 8 So 8 Mi 8 Sa 8 Mo 41 8 Do 8 Sa 8 Di

9 Fr 9 Mo 2 9 Do 9 Fr 9OsternMo 15 9 Mi 9 Sa 9 Mo 28 9 Do 9 So 9 Di 9 Fr 9 So 9 Mi

10 Sa 10 Di 10 Fr 10 Sa 10 Di 10 Do 10 So 10 Di 10 Fr 10 Mo 37 10 Mi 10 Sa 10 Mo 50 10 Do

11 So 11 Mi 11 Sa 11 So 11 Mi 11 Fr 11 Mo 24 11 Mi 11 Sa 11 Di 11 Do 11 So 11 Di 11 Fr

12 Mo 50 12 Do 12 So 12 Mo 11 12 Do 12 Sa 12 Di 12 Do 12 So 12 Mi 12 Fr 12 Mo 46 12 Mi 12 Sa

13 Di 13 Fr 13 Mo 7 13 Di 13 Fr 13 So 13 Mi 13 Fr 13 Mo 33 13 Do 13 Sa 13 Di 13 Do 13 So

14 Mi 14 Sa 14 Di 14 Mi 14 Sa 14 Mo 20 14 Do 14 Sa 14 Di 14 Fr 14 So 14 Mi 14 Fr 14 Mo 3

15 Do 15 So 15 Mi 15 Do 15 So 15 Di 15 Fr 15 So 15Maria Himmelfahrt*Mi 15 Sa 15 Mo 42 15 Do 15 Sa 15 Di

16 Fr 16 Mo 3 16 Do 16 Fr 16 Mo 16 16 Mi 16 Sa 16 Mo 29 16 Do 16 So 16 Di 16 Fr 16 So 16 Mi

17 Sa 17 Di 17 Fr 17 Sa 17 Di 17Christi HimmelfahrtDo 17 So 17 Di 17 Fr 17 Mo 38 17 Mi 17 Sa 17 Mo 51 17 Do

18 So 18 Mi 18 Sa 18 So 18 Mi 18 Fr 18 Mo 25 18 Mi 18 Sa 18 Di 18 Do 18 So 18 Di 18 Fr

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20 Di 20 Fr 20 Mo 8 20 Di 20 Fr 20 So 20 Mi 20 Fr 20 Mo 34 20 Do 20 Sa 20 Di 20 Do 20 So

21 Mi 21 Sa 21 Di 21 Mi 21 Sa 21 Mo 21 21 Do 21 Sa 21 Di 21 Fr 21 So 21Buß- und Bettag*Mi 21 Fr 21 Mo 4

22 Do 22 So 22 Mi 22 Do 22 So 22 Di 22 Fr 22 So 22 Mi 22 Sa 22 Mo 43 22 Do 22 Sa 22 Di

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26WeihnachtenMo 52 26 Do 26 So 26 Mo 13 26 Do 26 Sa 26 Di 26 Do 26 So 26 Mi 26 Fr 26 Mo 48 26Weihnachten

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28 Mi 28 Sa 28 Di 28 Mi 28 Sa 28Pfi ngtenMo 22 28 Do 28 Sa 28 Di 28 Fr 28 So 28 Mi 28 Fr 28 Mo 5

29 Do 29 So 29 Mi 29 Do 29 So 29 Di 29 Fr 29 So 29 Mi 29 Sa 29 Mo 44 29 Do 29 Sa 29 Di

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Schulferien 2011/2012 Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen NRW Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen

Weihnachten 2011/2012 23.12.–05.01. 27.12.–05.01. 23.12.–03.01. 23.12.–03.01. 23.12.–04.01. 27.12.–06.01. 21.12.–06.01. 23.12.–03.01. 23.12.–04.01. 23.12.–06.01. 22.12.–06.01. 23.12.–04.01. 23.12.–02.01. 22.12.–07.01. 23.12.–06.01. 23.12.–01.01.

Winter – 20.02.–24.02. 30.01.–04.02. 30.01.–04.02. 30.01.–31.01. 30.01. – 06.02.–17.02. 30.01.–31.01. – – 20.02.–25.02. 13.02.–25.02. 04.02.–11.02. – 06.02.–11.02.

Ostern/Frühjahr 02.04.–13.04. 02.04.–14.04. 02.04.–14.04. 04.04.–14.04. 26.03.–11.04. 05.03.–16.03. 02.04.–14.04. 02.04.–11.04. 26.03.–11.04. 02.04.–14.04. 29.03.–13.04. 02.04.–14.04. 06.04.–14.04. 02.04.–07.04. 30.03.–13.04. 02.04.–13.04.

Himmelfahrt/Pfi ngsten 29.05.–09.06. 29.05.–09.06. 30.04. / 18.05. 30.04. / 18.05. 29.05. 30.04.–04.05., 18.05. – 25.05.–29.05. 30.04. / 18.05. / 29.05. 29.05. 18.05. / 08.06. – 18.05. 21.05.–26.05. 18.05. 25.05.–29.05.

www.ts-alu.comAluminium 2012

Schulferien 2012/2013 Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen NRW Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen

Sommer 26.07.–08.09. 01.08.–12.09. 20./21.06.–03.08. 21.06.–03.08. 23.07.–31.08. 21.06.–01.08. 02.07.–10.08. 23.06.–04.08. 23.07.–31.08. 09.07.–21.08. 02.07.–10.08. 02.07.–14.08. 23.07.–31.08. 23.07.–05.09. 25.06.–04.08. 23.07.–31.08.

Herbst 29.10.–02.11. 29.10–03.11. 01.10.–13.10. 01.10.–13.10. 22.10.–03.11. 01.10.–12.10. 15.10.–27.10. 01.10.–05.10. 22.10.–03.11. 08.10.–20.10. 01.10.–12.10. 22.10.–03.11. 22.10.–02.11. 29.10.–02.11. 04.10.–19.10. 22.10.–03.11.

Weihnachten 2012/2013 24.12.–05.01. 24.12.–05.01. 24.12.–04.01. 24.12.–04.01. 24.12.–05.01. 21.12.–04.01. 24.12.–12.01. 21.12.–04.01. 24.12.–05.01. 21.12.–04.01. 20.12.–04.01. 24.12.–05.01. 22.12.–02.01. 19.12.–04.01. 24.12.–05.01. 24.12.–05.01.

*Feiertag nicht in allen Bundesländern

Wandkalender2012_110811.indd 5

11.08.2011 13:03:33 Uhr

FassadeT e c h n i k u n d A r c h i T e k T u r

Veranstaltungskalender11.12.2017 Fachtagung Bauwerksabdichtung, deutsche Bauchemie, Frankfurt www.deutsche-bauchemie.de

18.01.2018 Seminar „VoB und recht zur reform des Bauvertragsrechts“, VFF, leverkusen www.window.de

23.01.2018 Seminar „VoB und recht zur reform des Bauvertragsrechts“, VFF, hamburg www.window.de

06.02.2018 Seminar „VoB und recht zur reform des Bauvertragsrechts“, VFF, München www.window.de

20.-23.02.2018 Messe dach + holz, KölnMesse, Köln www.dach-holz.com

20.-23.02.2018 Messe BauTeC, Messe Berlin, Berlin www.bautec.com

22.02.2018 Fachtagung „Fassade 18“, hochschule augsburg / iBi, augsburg www.hs-augsburg.de

27.02.-03.03.2018 Messe r+T 2018, Messe Stuttgart, Stuttgart www.messe-stuttgart.de/r-t/

18.-23.03.2018 Messe light + Building, Messe Frankfurt, Frankfurt https://light-building.messefrankfurt.com

21.-24.03.2018 Messe Fensterbau Frontale 2018, nürnbergMesse, nürnberg www.frontale.de

11./12.04.2018 Glaskongress 2018, Bundesverband Flachglas, leipzig http://gk2018.bundesverband-flachglas.de/

24./25.05.2018 Fachtagung Glasbau 2018, Tu dresden, dresden www.glasbau-dresden.de

07./08.06.2018 VFF Jahreskongress, VFF, ulm www.window.de

25.10.2018 Fachtagung „25 Jahre Studiengang Bauingenieurwesen/Fassadentechnik“, dhBw Mosbach, Mosbach www.mosbach.dhbw.de

www.die-fassade.de

Eröffnet wird der Kongress durch den Fassadenspe-zialisten Prof. Ul-rich Knaack (TU

Darmstadt + Delft), der Tendenzen und Er-kenntnisse zum Thema Gebäudehülle be-nennt sowie Einblicke in seine Forschungs-tätigkeit gewährt. Daniel Pfanner (Bollinger + Grohmann), dessen besonderes Interesse der Entwicklung innovativer Energie- und Konstruktionskonzepte für Ganzglas-Fas-saden gilt, erläutert unter anderem eine der aktuell interessantesten Funktionsvarian-ten – die Fluid Flow Facade. Eine entspre-chende Strömungssimulation machen Teo-dora Vatahska und Dr. Axel Müller (HTCO)

Neuer Architekten-Kongress in Berlin

für die Kongressgäste erlebbar. Arno Lede-rer (LRO) hingegen spricht über das Poten-zial traditioneller Bauweisen und -materi-alien. Die mehrfach preisgekrönten Bauten des renommierten deutschen Planers stehen für einen kunstvollen Spagat zwischen Tra-dition und Zeitgeist. Laura Fogarasi-Ludloff (Ludloff Ludloff) gewährt ebenfalls Einblicke in ihre Entwurfswelt und stellt das mit dem Iconic Award 2017 prämierte SOS-Bildungs- und Begegnungszentrum in Berlin-Moabit vor. Der Bau beeindruckt funktional wie ge-stalterisch durch seinen außergewöhnlichen Sonnenschutz. Expressiv, frisch und interna-tional wird es mit Dan Stubbergaard, Mitbe-gründer des dänisch-deutschen Architekten-Kollektivs COBE, das selbst Rock ’n’ Roll in Architektur übersetzt. › www.heinze.de/fassade2018

FaSSade

Fassade 2018 – smart grün dynamisch. So lautet der Titel eines neuen Kongress-formates, das sich am 22. Februar im Rahmen der bautec in Berlin an Architek-ten, Planer und Ingenieure richtet. Fassadenspezialisten aus Forschung und Lehre präsentieren im Palais am Funkturm gemeinsam mit international renommierten Architekten aktuelle Strömungen, neueste Technologien und preisgekrönte Bauten mit außergewöhnlichen Fassadenlösungen.

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Prof. Ulrich Knaack – hier bei seinem Vortrag beim Bundesverband Flachglas in Aachen – wird als Redner mit dabei sein.

Über die bautecdie bautec – internationale Fachmesse für Bau-en und Gebäudetechnik – findet alle zwei Jahre in Berlin statt. der energetische Systemverbund von Gebäudehülle und intelligenter Gebäude-technik steht dabei im Mittelpunkt. Veranstalter der bautec ist die Messe Berlin, ideeller Träger der hauptverband der deutschen Bauindustrie. die 18. bautec findet vom 20. bis 23. Februar 2018 auf dem Berliner Messegelände in den hallen 20 bis 26 statt.

www.bautec.com

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