Faszination Holz an der Expo Mailand

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30 10/11–2015 SHR Expo Mailand

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Mit Holz lassen sich sehr schöne Fassadenund Innenräume gestalten. Nachdiesem Motto wurden an der Weltausstellungin Mailand eigentliche Vorzeigebautengebaut. Die sechsseitigeReportage gibt Einblick in eine Welt desHolzes, in verschiedene Konstruktionsstileund natürlich in die Messe.

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Faszination Holz an der Expo Mailand

Mit Holz lassen sich sehr schöne Fassa-den und Innenräume gestalten. Nach diesem Motto wurden an der Weltaus-stellung in Mailand eigentliche Vor-zeigebauten gebaut. Die sechsseitige Reportage gibt Einblick in eine Welt des Holzes, in verschiedene Konstruktions-stile und natürlich in die Messe. Bild: Lebensbaum, Wahrzeichen der Expo Alle Bilder: Martin Binkert

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Von Martin Binkert

Die Expo 2015 in Mailand ist eine Weltaus-stellung der Superlative. Angetreten mit dem ehrgeizigen Motto «Feed the Planet. Energy for Life» («Den Planeten ernähren. Energie für das Leben») wurden auf 200 Hektaren Gebäude hochgezogen, die von ihrer Kons-truktion und Architektur Vorzeigecharakter aufweisen. 20 Millionen Leute sollen bis am 31. Oktober diese grösste Schau der Welt ge-sehen haben.

Holz wurde an der Expo grosszügig verwen-det. Etliche Bauten verfügen über sehenswerte Konstruktionen wie das gewellte Holzdach des China-Pavillon, das von tausend Bambus-paneelen bedeckt ist. 250 m³ Holz der Qualität Glulam GL32h wurden für das 18 Meter hohe Gebäude verbaut. Mit einer originellen Rom-benkonstruktion wartet der Chile-Pavillon auf.

1500 m³ GL24h «Monterey Kiefer» wurden für den 14,8 Meter hohen Bau verarbeitet.

Auch andere Länder setzen auf Holz, oft auch nur zum Teil. So weist der russische Pavillon mit seinem spiegelnden und aufsehenerre-genden langen Vordach eine Holzfassade auf. Sehr gut und schön ist Holz im Pavillon von Aserbaidschan integriert. Das mit beschwing-ten Formen in Massivholz gebaute Gebäude setzt auch in seinem Inneren kreativ und spie-lerisch Holz ein. Im Österreicher Pavillon spie-len die im Dezember gepflanzten 56 Bäume eine wichtige Rolle. Der Alpenstaat nimmt das Messemotto mit dem Thema Luft und der elektrochemischen Grätzel-Farbstoffsolarzelle auf. Auch weitere Staaten wie Frankreich, Est-land, die Slovakei, Deutschland und die USA setzen auf Holz. Polens Fassade besteht aus Harassen, Japan setzt auf ein nach alter Tra-dition hergestelltes Holzgeflecht. Aufschluss-reich sind die vom Basler Architekturbüro Her-

China.

zog & De Meuron konzipierten Holzgebäude für die Ausstellung Slow Food. Die Pavillons können mit einfachen Mitteln abgebaut und woanders wieder aufgebaut werden.

Weniger Holz als geplant gibt es beim Schwei-zer Pavillon mit dem sinnigen Namen «Con-fooderatio Helvetica», nachdem die vorgese-henen Türme aus feuerpolizeilichen Gründen mit Beton und Stahl gebaut werden mussten.

Holzkonstruktionen benötigen Metallteile. Al-lein für den China-Pavillon wurden 30 000 Stab-dübel, 15 000 Bolzen, Muttern, U-Scheiben und 1000 Vollgewindeschrauben gebraucht.

Höhepunkt jedes Expo-Besuches ist die ein-drückliche nächtliche Licht-, Wasser- und Tonschau vor dem 37 Meter hohen «Baum des Lebens» in der Form einer Lotusblüte. Diese Holz- und Stahlkonstruktion ist ein Werk des italienischen Designers Marco Balich.

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Slovakei.

Im Frankreich-Pavillon wurden Verbinder der Firma Knapp eingesetzt (kleines Bild).

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Russland.

Polen.Pavillons Slow Food, Estland, Chile und Vietnam (v.l.)

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Polen. Farbenprächtiger Lebensbaum.